Lebensansichten des Katers Murr - 27

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das: _Au fond_ ist er ein guter Kerl! welches der Onkel Skaramuz mir hatte
verdächtig machen wollen, doch auf Ponto anzuwenden sei in besserm Sinne
und ihn mit mehrerem Grunde entschuldigen könne, als manchen andern.
Überhaupt wollt' es mich bedünken, daß der Alte gewiß zu schwarz gesehen
und Ponto zwar leichtsinnige aber nie schlechte Streiche machen könne.
Alles dieses äußerte ich meinem Freunde ganz unverhohlen und dankte ihm
dabei dafür, daß er meine Verteidigung übernommen, in den
verbindlichsten Ausdrücken.
Es freut mich, guter Murr, erwiderte Ponto, indem er, wie es seine Art
war, mit muntren schalkischen Augen umherblickte, daß der pedantische
Alte dich nicht irre gemacht hat, sondern daß du mein gutes Herz
erkennst. -- Nicht wahr, Murr, ich nahm den übermütigen Jungen tüchtig
vor? -- Er wird daran denken lange Zeit. Eigentlich habe ich ihm heute
schon den ganzen Tag aufgepaßt, der Bengel stahl mir gestern eine Wurst
und mußte dafür gezüchtigt werden. Daß dabei auch nebenher die Unbill
gerächt wurde, die du von ihm erfahren, und daß ich in dieser Art dir
meine Freundschaft bewähren konnte, ist mir gar nicht unlieb; ich
schlug, wie man im Sprichwort zu sagen pflegt, zwei Fliegen mit einer
Klappe. -- Nun aber wiederum auf unser voriges Gespräch zurückzukommen!
-- Betrachte mich, guter Katz, noch einmal recht genau, und sage mir, ob
du denn gar keine merkwürdige Veränderung in meinem Äußern wahrnimmst?
--
Ich schaute meinen jungen Freund aufmerksam an und -- ach der Tausend!
nun erst fiel mir das silberne zierlich gearbeitete Halsband ins Auge,
das er trug, und auf dem die Worte graviert waren: Baron Alcibiades von
Wipp. Marschallstraße Nr. 46.
Wie Ponto, rief ich erstaunt, du hast deinen Herrn verlassen, den
ästhetischen Professor und dich zu einem Baron begeben?
Verlassen habe ich nun eigentlich den Professor nicht, erwiderte Ponto,
sondern er hat mich von sich gejagt mit Fußtritten und Prügeln.
Wie konnte das geschehen, sprach ich, dein Herr bewies dir ja sonst
alle Liebe und Güte wie nur möglich?
Ach, antwortete Ponto, das ist eine dumme ärgerliche Geschichte, die
nur durch das sonderbare Spiel des neckenden Zufalls zu meinem Glück
ausschlug. An der ganzen Sache war bloß meine alberne Gutmütigkeit
schuld, der freilich ein wenig eitle Prahlerei beigemischt. In jeder
Minute wollt' ich meinem Herrn Aufmerksamkeiten erweisen und ihm dabei
mein Geschick, meine Ausbildung zeigen. Deshalb war ich auch gewohnt
alles, was an Kleinigkeiten am Fußboden lag, dem Herrn ohne weitere
Aufforderung zu apportieren. Nun! -- Du weißt vielleicht, daß der
Professor Lothario eine blutjunge und dabei bildhübsche Frau hat, die
ihn auf das zärtlichste liebt, woran er gar nicht zweifeln darf, da sie
es ihm jeden Augenblick versichert und ihn gerade dann mit Liebkosungen
überhäuft, wenn er, in Büchern begraben, sich auf die zu haltende
Vorlesung vorbereitet. Sie ist die Häuslichkeit selbst, da sie das Haus
niemals vor zwölf Uhr verläßt da sie doch schon um halb elf Uhr
aufgestanden und einfach in ihren Sitten verschmäht sie nicht mit der
Köchin, mit dem Stubenmädchen die häuslichen Angelegenheiten bis ins
tiefste Detail zu beraten und sich, ist das Wochengeld gewisser nicht
etatsmäßiger Ausgaben halber zu früh aus dem Beutel entwischt und darf
der Herr Professor nicht angegangen werden, ihrer Kasse zu bedienen. Die
Zinsen dieser Anleihen trägt sie ab in kaum getragnen Kleidern, so wie
diese und auch wohl Federhüte, in die die erstaunte Welt der Mägde
Sonntags das Stubenmädchen geputzt sieht, als Lohn für gewisse geheime
Gänge und andre Gefälligkeiten gelten dürften. Bei so vielen
Vollkommenheiten mag wohl einer liebenswürdigen Frau die kleine Torheit
(ist es überhaupt Torheit zu nennen) kaum verargt werden, daß ihr
eifrigstes Streben, all ihr Dichten und Trachten dahin geht, stets nach
der letzten Mode gekleidet zu gehen, daß ihr das Eleganteste, das
Teuerste, nicht elegant, nicht teuer genug ist, daß sie, hat sie ein
Kleid dreimal, einen Hut viermal getragen, den türkischen Shawl einen
Monat hindurch umgehängt, eine Idiosynkrasie dagegen empfindet und die
kostbarste Garderobe wegwirft um einen Spottpreis oder wie gesagt, die
Mägde sich darin putzen läßt. Daß die Frau eines Professors der Ästhetik
Sinn hat für schöne äußere Gestaltung ist wohl gar nicht zu verwundern,
und nur erfreulich kann es dem Gemahl sein, wenn dieser Sinn sich darin
offenbart, daß die Gemahlin mit sichtlichem Wohlgefallen den Blick der
feuerblitzenden Augen auf schönen Jünglingen ruhen läßt, diesen auch
wohl zuweilen etwas nachläuft. Manchmal bemerkte ich, daß dieser, jener
junge Mann, der die Vorlesungen des Professors besuchte, die Türe des
Auditoriums verfehlte und statt dieser die Türe, welche zum Zimmer der
Professorin führte, leise öffnete und ebenso leise hineintrat. Beinahe
mußte ich glauben, daß diese Verwechslung nicht ganz absichtslos
geschah, oder wenigstens niemanden gereute, denn keiner eilte, seinen
Irrtum zu verbessern, sondern jeder, der hineingetreten, kam erst nach
einer guten Zeit heraus und zwar mit solch lächelndem zufriednem Blick
als ob ihm der Besuch bei der Professorin ebenso angenehm und nützlich
gewesen als eine ästhetische Vorlesung des Professors. Die schöne
Lätitia (so hieß des Professors Frau) war mir nicht sonderlich gewogen.
Sie litt mich nicht in ihrem Zimmer und mochte recht haben, da freilich
der kultivierteste Pudel nicht dort hingehört, wo er bei jedem Schritt
Gefahr läuft Florspitzen zu zerreißen, Kleider zu beschmutzen, die auf
allen Stühlen umherliegen. Doch wollt es der Professorin böser Genius,
daß ich einmal bis in ihr Boudoir hineindrang. Der Herr Professor hatte
eines Tages bei einem Mittagsmahl mehr Wein getrunken als gerade
dienlich und war darüber in eine hochbegeisterte Stimmung geraten. Zu
Hause angekommen, ging er, ganz gegen seine Gewohnheit geradezu in das
Kabinett seiner Frau, und ich schlüpfte, selbst wußte ich nicht, was für
eine besondere Lust mich dazu antrieb, mit hinein durch die Türe. Die
Professorin war in Hauskleidern, deren Weiße dem frisch gefallenen
Schnee zu vergleichen, ihr ganzer Anzug zeigte nicht sowohl eine gewisse
Sorglichkeit, als die tiefste Kunst der Toilette, die sich hinter dem
Einfachen verbirgt und wie ein versteckter Feind desto gewisser siegt.
Die Professorin war in der Tat allerliebst und stärker als sonst empfand
dies der halb berauschte Professor, der ganz Liebe und Entzücken die
holde Gattin mit den süßesten Namen nannte, mit den zärtlichsten
Liebkosungen überhäufte und darüber gar nicht eine gewisse Zerstreuung,
ein gewisses unruhiges Mißbehagen bemerkte, das sich in dem ganzen Wesen
der Professorin nur zu deutlich aussprach. Mir war die steigende
Zärtlichkeit des begeisterten Ästhetikers unangenehm und lästig. Ich kam
auf meinen alten Zeitvertreib und suchte am Boden umher. Gerade als der
Professor in der höchsten Ekstase laut rief: Göttliches, hehres,
himmlisches Weib, laß uns -- tänzelte ich auf den Hinterbeinen zu ihm
heran und apportierte ihm zierlich und, wie bei diesem Akt jedesmal, ein
wenig mit dem Stutzschweif wedelnd, den feinen pommeranzfarbnen
Männerhandschuh, den ich unter dem Sofa der Frau Professorin gefunden.
-- Starr blickte der Professor den Handschuh an und rief wie plötzlich
aufgeschreckt aus einem süßen Traum: Was ist das? -- Wem gehört dieser
Handschuh! wie ist er in dies Zimmer gekommen? -- Damit nahm er den
Handschuh mir aus der Schnauze, besah ihn, hielt ihn an die Nase und
rief dann wieder: Wo kommt dieser Handschuh her? Lätitia, sprich, wer
ist bei Dir gewesen? -- Wie Du, erwiderte die holde treue Lätitia mit
dem ungewissen Ton der Verlegenheit, den sie sich vergebens mühte zu
unterdrücken, wie Du nun auch seltsam bist, lieber Lothar, wem soll, wem
wird der Handschuh gehören. Die Majorin war hier und konnte bei dem
Abschiede den Handschuh nicht finden, den sie auf der Treppe ausgestreut
zu haben glaubte. -- Die Majorin, schrie der Professor ganz außer sich,
die kleine zart gebaute Frau, deren ganze Hand hineingeht in diesen
Daumen! -- Höll und Teufel, welcher Zierbengel war hier? -- Denn nach
parfümierter Seife riecht das verfluchte Ding! -- Unglückliche, wer war
hier, welcher verbrecherische Trug der Hölle zerstörte hier meine Ruhe,
mein Glück! -- Schändliches, verruchtes Weib! --
Die Professorin machte gerade Anstalt in Ohnmacht zu fallen, als das
Stubenmädchen hereintrat und ich, froh des fatalen Ehestandsauftritts,
den ich veranlaßt, entledigt zu werden, schnell hinaussprang.
Den andern Tag war der Professor ganz stumm und in sich gekehrt; ein
einziger Gedanke schien ihn zu beschäftigen, einer einzigen Idee schien
er nachzugrübeln. Ob er es nur sein mag! -- Das waren die Worte, die
dann und wann den verstummten Lippen unwillkürlich entflohen. Gegen
Abend nahm er Hut und Stock, ich sprang und bellte freudig; er sah mich
lange an, helle Tränen traten ihm in die Augen, er sprach mit dem Ton
der tiefsten innigsten Wehmut: Mein guter Ponto! -- treue ehrliche
Seele! -- Dann lief er schnell vors Tor und ich dicht hinter ihm her,
fest entschlossen, den armen Mann aufzuheitern mittels aller Künste, die
mir nur zu Gebote standen. Dicht vor dem Tor begegnete uns der Baron
Alcibiades von Wipp, einer der zierlichsten Herren in unserer Stadt, auf
einem schönen Engländer. Sowie der Baron den Professor gewahrte,
kurbettierte er zierlich an ihn heran und fragte nach des Professors,
dann aber nach der Frau Professorin Wohlbefinden. Der Professor
stotterte in der Verwirrung einige unverständliche Worte hervor. In der
Tat, sehr heiße Witterung! sprach nun der Baron und zog ein seidnes Tuch
aus der Rocktasche, schleuderte aber mit demselben Schwunge einen
Handschuh heraus, den ich gewohnter Sitte gemäß meinem Herrn
apportierte. Hastig riß mir der Professor den Handschuh fort und rief:
Das ist Ihr Handschuh, Herr Baron? Allerdings, erwiderte dieser
verwundert über des Professors Heftigkeit, ich glaube, ich schleuderte
ihn in dem Augenblick aus der Rocktasche und der dienstfertige Pudel hob
ihn auf. So habe ich, sprach der Professor mit schneidendem Ton, indem
er den Handschuh, den ich unter dem Sofa in der Professorin Zimmer
hervorgesucht, ihm hinreichte, so habe ich das Vergnügen Ihnen den
Zwillings-Bruder dieses Handschuhes, den Sie gestern verloren,
überreichen zu können.
Ohne des sichtlich betretenen Barons Antwort abzuwarten, rannte der
Professor wild von dannen.
Ich hütete mich wohl, dem Professor in das Zimmer seiner teuren Gattin
zu folgen, da ich den Sturm ahnen konnte, der sich bald bis auf die Flur
hinausbrausend vernehmen ließ. Eben in einem Winkel des Flurs lauschte
ich und gewahrte, wie der Professor alle Flammen der Wut im
rotgleißenden Antlitz, das Stubenmädchen zur Stubentür, dann aber, als
sie sich noch unterfing einige kecke Worte zu sprechen, zum Hause
hinauswarf. Endlich in später Nacht kam der Professor ganz erschöpft auf
seinem Zimmer an. Ich gab ihm meine innige Teilnahme an seinem trüben
Malheur durch leises Winseln zu verstehen. Da umhalste er mich und
drückte mich an seine Brust, als sei ich sein bester innigster Freund.
Guter, ehrlicher Ponto, so sprach er mit ganz kläglichem Ton, treues
Gemüt, du, du allein hast mich aus dem betörenden Traum geweckt, der
mich meine Schande nicht erkennen ließ, du hast mich dahin gebracht, daß
ich das Joch abwerfen, in das mich ein falsches Weib gespannt hatte, daß
ich wieder ein freier unbefangener Mensch werden kann! Ponto, wie soll
ich dir das danken! -- Nie -- nie sollst du mich verlassen, ich will
dich hegen und pflegen wie meinen besten treusten Freund, du allein
wirst mich trösten, wenn ich bei dem Gedanken an mein hartes Mißgeschick
verzweifeln will.
Diese rührenden Äußerungen eines edlen dankbaren Gemüts wurden durch die
Köchin unterbrochen, welche mit blassem verstörten Gesicht hereinstürzte
und dem Professor die entsetzliche Botschaft hinterbrachte, daß die Frau
Professorin in den fürchterlichsten Krämpfen liege und den Geist
aufgeben wolle. Der Professor flog hinab. --
Mehrere Tage hindurch sah ich nun den Professor beinahe gar nicht.
Meine Speisung, für die sonst mein Herr liebreich selbst sorgte, war der
Köchin übertragen, die aber, eine mürrische garstige Person, mir mit
Widerwillen statt der sonstigen guten Gerichte nur die elendesten kaum
genießbaren Bissen zukommen ließ. Zuweilen vergaß sie mich auch ganz und
gar, so daß ich genötigt wurde bei guten Bekannten zu schmarotzen, auch
wohl auf Beute auszugehen, um nur meinen Hunger zu stillen.
Endlich schenkte mir, als ich eines Tages hungrig und matt mit
herabhängenden Ohren im Hause herumschlich, der Professor einige
Aufmerksamkeit. Ponto, rief er lächelnd, wie denn überhaupt sein Antlitz
ganz Sonnenschein war, Ponto, mein alter ehrlicher Hund, wo hast du denn
gesteckt? Hab' ich dich doch so lange nicht gesehen? Ich glaube gar, man
hat dich ganz gegen meinen Willen vernachlässigt und nicht sorgsam
gefüttert? -- Nun komm nur komm, heute sollst du wieder von mir selbst
deine Speise erhalten.
Ich folgte dem gütigen Herrn in das Eßzimmer. Die Frau Professorin
aufgeblüht wie eine Rose, wie der Herr Gemahl vollen Sonnenglanz im
Antlitz, kam ihm entgegen. Beide taten zärtlicher miteinander als
jemals, sie nannte ihn: englischer Mann, er sie aber: mein Mäuschen, und
dabei herzten und küßten sie sich wie ein Turteltaubenpaar. Es war eine
rechte Freude, das anzusehen. Auch gegen mich war die holde Frau
Professorin freundlich wie sonst niemals, und du kannst denken, guter
Murr, daß ich mich bei meiner angebornen Galanterie artig und zierlich
zu betragen wußte. -- Wer hätte ahnen können, was über mich verhängt
war! --
Es würde mir selbst schwer fallen, dir ausführlich all' die
heimtückischen Streiche zu erzählen, die meine Feinde mir spielten um
mich zu verderben, und noch mehr als das, es würde dich ermüden.
Beschränken will ich mich darauf nur einiges zu erwähnen, welches dir
ein treues Bild meiner unglücklichen Lage geben wird. -- Mein Herr war
gewohnt, mir im Speisezimmer während er selbst aß, die gewöhnlichen
Portionen an Suppe, Gemüse und Fleisch in einem Winkel am Ofen zu
verabreichen. Ich aß mit solchem Anstande, mit solcher Reinlichkeit, daß
auch nicht das kleinste Fettfleckchen auf dem getäfelten Fußboden
sichtbar. Wie groß war daher mein Entsetzen, als eines Mittags der Napf,
kaum hatte ich mich ihm genähert, in hundert Stücke zersprang und die
Fettbrühe sich ergoß über den schönen Fußboden! Zornig fuhr der
Professor auf mich los mit argen Scheltworten, und unerachtet die
Professorin mich zu entschuldigen suchte, las man doch den bittern
Verdruß in ihrem blassen Gesicht. Sie meinte, dürfte auch der garstige
Flecken nicht wohl fortzubringen sein, so könnte ja doch die Stelle
abgehobelt oder eine neue Tafel eingesetzt werden. Der Professor hegte
einen tiefen Abscheu gegen solche Reparaturen, er hörte schon die
Tischlerjungen hobeln und hämmern, und so waren es die liebreichen
Entschuldigungen der Professorin, die ihn mein vermeintliches Ungeschick
erst recht fühlen ließen und mir noch außer jenen Scheltworten ein
tüchtiges Paar Ohrfeigen einbrachten. -- Ich stand da im Bewußtsein
meiner Unschuld, ganz verblüfft, und wußte gar nicht, was ich denken,
was ich sagen sollte. -- Erst als mir dasselbe zwei- -- dreimal
geschehen, merkte ich die Tücke! -- Man hatte mir halb zerbrochene
Schüsseln hingestellt, die bei der leisesten Berührung in hundert Stücke
zerfallen mußten. Ich durfte nicht mehr im Zimmer bleiben, draußen
erhielt ich Speise von der Köchin, aber so kärglich, daß ich, von
nagendem Hunger getrieben manches Stück Brot, manchen Knochen zu
erschnappen suchen mußte. Darüber entstand denn nun jedesmal ein
gewaltiger Lärm, und ich mußte mir eigennützigen Diebstahl da vorwerfen
lassen, wo nur von der Befriedigung des dringendsten Naturbedürfnisses
die Rede sein konnte. -- Es kam noch ärger. Mit großem Geschrei klagte
die Köchin, daß ihr eine schöne Hammelkeule aus der Küche verschwunden
und daß ich sie ganz gewiß gestohlen. Die Sache kam als eine wichtigere
häusliche Angelegenheit vor den Professor. Der meinte, daß er sonst nie
den Hang zum Diebstahl an mir bemerkt und daß auch mein Diebsorgan
durchaus nicht ausgebildet sei. Auch sei es nicht denkbar, daß ich eine
ganze Hammelkeule so verspeiset, daß keine Spur mehr davon vorhanden.
-- Man suchte nach und -- fand in meinem Lager die Überbleibsel der
Keule! -- Murr! sieh, mit der Pfote auf der Brust schwöre ich's dir, daß
ich völlig unschuldig war, daß es mir nicht in den Sinn gekommen, den
Braten zu stehlen, doch, was halfen die Beteuerungen meiner Unschuld, da
der Beweis wider mich sprach! -- Um so ergrimmter war der Professor, als
er meine Partie genommen und sich in seiner guten Meinung von mir
getäuscht sah. -- Ich erhielt eine tüchtige Tracht Prügel. -- Ließ mich
der Professor auch nachher den Widerwillen fühlen, den er gegen mich
hegte, so war die Frau Professorin desto freundlicher, streichelte mir,
was sie sonst nie getan, den Rücken und gab mir sogar dann und wann
einen guten Bissen. Wie konnt' ich ahnen, daß das alles nur
gleisnerischer Trug, und doch sollte sich dies bald zeigen. -- Die Türe
des Eßzimmers stand offen, mit leerem Magen schaute ich sehnsüchtig
hinein und gedachte schmerzvoll jener guten Zeit, als ich, wenn das süße
Aroma des Bratens sich verbreitete, nicht vergebens den Professor
bittend anschaute und dabei, wie man zu sagen pflegt, ein wenig
schnüffelte! Da rief die Professorin: Ponto, Ponto! und hielt mir
geschickt zwischen dem zarten Daumen und dem niedlichen Zeigefinger ein
schönes Stück Braten hin. -- Mag es sein, daß ich im Enthusiasmus des
aufgeregten Appetits ein wenig heftiger zuschnappte als gerade nötig,
doch gebissen habe ich nicht die zarte Lilienhand, das kannst du mir
glauben, guter Murr. Und doch schrie die Professorin laut auf: der böse
Hund! und fiel wie ohnmächtig zurück in den Sessel, und doch sah ich zu
meinem Entsetzen wirklich ein paar Blutstropfen am Daumen. Der Professor
geriet in Wut; er schlug mich, trat mich mit Füßen, mißhandelte mich so
unbarmherzig, daß ich mit dir, mein guter Kater hier wohl nicht vor der
Türe säße im lieben Sonnenschein, hätte ich mich nicht durch die
schleunige Flucht zum Hause hinaus gerettet. An Rückkehr war nicht zu
denken. Ich sah ein, daß gegen die schwarze Kabale, die die Professorin
aus reiner Rachgier wegen des freiherrlichen Handschuhs gegen mich
angezettelt, nichts auszurichten und beschloß mir gleich einen andern
Herrn zu suchen. Sonst wäre das der schönen Gaben halber, die mir die
gütige, mütterliche Natur verliehen, ein Leichtes gewesen, Hunger und
Gram hatten mich aber so heruntergebracht, daß ich bei meinem miserablen
Aussehen in der Tat befürchten mußte, überall abgewiesen zu werden.
Traurig, von drückenden Nahrungssorgen gequält, schlich ich vors Tor.
Ich erblickte den Herrn Baron Alcibiades von Wipp, der vor mir herging
und ich weiß nicht, wie mir der Gedanke kam, ihm meine Dienste
anzubieten. Vielleicht war es ein dunkles Gefühl, daß ich auf diese
Weise Gelegenheit erhalten würde mich an dem undankbaren Professor zu
rächen, wie es sich später denn auch wirklich begab. -- Ich tänzelte an
den Baron heran, wartete ihm auf und folgte, als er mich mit einigem
Wohlgefallen betrachtete, ihm ohne Umstände nach in seine Wohnung. Sehen
Sie, so sprach er zu einem jungen Menschen, den er seinen Kammerdiener
nannte, unerachtet er sonst keinen andern Diener hatte, sehen Sie
Friedrich, was sich da für ein Pudel zu mir eingefunden hat. Wär' er nur
hübscher! Friedrich rühmte dagegen den Ausdruck meines Antlitzes, sowie
den zierlichen Wuchs und meinte, ich müsse von meinem Herrn schlecht
gehalten sein und habe ihn wahrscheinlich deshalb verlassen. Setzte er
noch hinzu, daß Pudel, die sich so von selbst aus freiem Antriebe
einfänden, gewöhnlich treue rechtschaffene Tiere wären, so konnte der
Baron nicht umhin mich zu behalten. Unerachtet ich nun durch Friedrichs
Vorsorge ein recht glaues Ansehen gewann, so schien der Baron doch nicht
sonderlich viel auf mich zu halten und litt es nur eben zur Not, daß ich
ihn auf seinen Spaziergängen begleitete. -- Das sollte anders kommen. --
Wir begegneten auf einem Spaziergange der Professorin. -- Erkenne, guter
Murr, das gemütliche Gemüt -- ja so will ich sagen -- eines ehrlichen
Pudels, wenn ich versichere, daß, unerachtet mir die Frau sehr weh
getan, ich doch eine ungeheuchelte Freude empfand, sie wiederzusehen.
-- Ich tanzte vor ihr her, bellte lustig, und gab ihr meine Freude auf
alle nur mögliche Weise zu erkennen. Sieh da, Ponto! rief sie,
streichelte mich und blickte den Baron von Wipp, der stehen geblieben
war, bedeutend an. Ich sprang zu meinem Herrn zurück, der mich
liebkoste. Er schien auf besondere Gedanken zu geraten; mehrmals
hintereinander murmelte er in sich hinein: Ponto! -- Ponto, wenn das
möglich sein sollte!
Wir hatten einen nahe gelegenen Lustort erreicht; die Professorin nahm
Platz mit ihrer Gesellschaft, bei der sich jedoch der liebe gutmütige
Herr Professor nicht befand. Unfern davon setzte sich der Baron Wipp, so
daß er, ohne sonderlich von den andern bemerkt zu werden, die
Professorin beständig im Auge behielt. Ich stellte mich vor meinen Herrn
und guckte ihn an, indem ich leise mit dem Schweif wedelte, als erwarte
ich seine Befehle. Ponto, sollte es möglich sein! wiederholte er. -- Nun,
setzte er nach einem kurzen Stillschweigen hinzu, nun, es kommt auf den
Versuch an! -- Damit nahm er einen kleinen Papierstreifen aus der
Brieftasche, schrieb einige Worte mit Bleistift darauf, rollte ihn
zusammen, steckte ihn mir unter das Halsband, wies nach der Professorin
und rief leise: Ponto -- allons! -- Nicht ein solcher kluger, in der Welt
gewitzigter Pudel hätte ich sein müssen, als ich es wirklich bin, um
nicht sogleich alles zu erraten. Ich machte mich daher sogleich an den
Tisch, wo die Professorin saß und tat, als verspüre ich großen Appetit
nach dem schönen Kuchen, der auf dem Tische stand. -- Die Professorin
war die Freundlichkeit selbst, sie reichte mir Kuchen mit der einen
Hand, während sie mich mit der andern am Halse kraute. Ich fühlte, wie
sie den Papierstreifen hervor zog. Bald darauf verließ sie die
Gesellschaft und begab sich in einen Nebengang. Ich folgte ihr. Ich sah,
wie sie des Barons Worte eifrig las, wie sie aus ihrem Strickkästchen
einen Bleistift hervorholte, auf denselben Zettel einige Worte schrieb
und ihn dann wieder zusammenrollte. Ponto, sprach sie dann, indem sie
mich mit schalkischem Blick betrachtete, du bist ein sehr kluger
vernünftiger Pudel, wenn du zu rechter Zeit apportierst! Damit steckte
sie mir das Zettelchen unter das Halsband, und ich unterließ nicht
eiligst hinzuspringen zu meinem Herrn. Der mutmaßte sogleich, daß ich
Antwort brächte, denn er zog alsbald den Zettel unter dem Halsbande
hervor. -- Der Professorin Worte mußten sehr tröstlich lauten und
angenehm, denn des Barons Augen funkelten vor lauter Freude und er rief
entzückt: Ponto -- Ponto, du bist ein herrlicher Pudel, mein guter Stern
hat mir dich zugeführt. Du kannst denken, guter Murr! daß ich nicht
weniger erfreut war, da ich einsah, wie ich nach dem, was sich soeben
zugetragen, in der Gunst meines Herrn hoch steigen müsse.
In dieser Freude machte ich beinahe unaufgefordert alle nur möglichen
Kunststücke. Ich sprach wie der Hund, starb, lebte wieder auf,
verschmähte das Stück Weißbrot vom Juden und verzehrte mit Appetit das
vom Christen usw. Ein ungemein gelehriger Hund! So rief eine alte Dame,
die neben der Professorin saß, herüber. Ungemein gelehrig, erwiderte der
Baron. Ungemein gelehrig! hallte der Professorin Stimme nach wie ein
Echo. -- Ich will dir nur ganz kurz sagen, guter Murr! daß ich den
Briefwechsel auf die erwähnte Weise fortwährend besorgte und noch jetzt
besorge, da ich zuweilen sogar mit Briefchen in des Professors Haus
laufe, wenn er gerade abwesend. Schleicht aber manchmal in der
Abenddämmerung der Herr Baron Alcibiades von Wipp zur holden Lätitia, so
bleibe ich vor der Haustüre und mache, läßt sich der Herr Professor nur
in der Ferne blicken, solch einen grimmigen Teufelslärm mit Bellen, daß
mein Herr ebensogut als ich, die Nähe des Feindes wittert und ihm
ausweicht. --
Mir kam es vor, als könne ich Ponto's Betragen doch nicht recht
billigen, ich dachte an des verewigten Muzius, an meinen eignen tiefen
Abscheu vor jedem Halsbande, und schon dies setzte mich darüber ins
Klare, daß ein ehrliches Gemüt, so wie es ein rechtschaffener Kater in
sich trägt, dergleichen Liebeskuppeleien verschmähe. Alles dieses
äußerte ich dem jungen Ponto ganz unverhohlen. Der lachte mir aber ins
Gesicht und meinte, ob denn die Moral der Katzen so gar strenge sei, und
ob ich nicht selbst schon hin und wieder über die Schnur gehauen, d. h.
etwas getan, was für den engen moralischen Schubkasten etwas zu breit
sei. -- Ich dachte an Mina und verstummte.
Fürs erste, mein guter Murr! sprach Ponto weiter, ist es ein ganz
gemeiner Erfahrungssatz, daß niemand seinem Schicksal entgehen kann, er
mag es nun anstellen wie er auch will; du kannst als ein Kater von
Bildung das weitere darüber nachlesen in einem sehr belehrenden und ganz
angenehm stilisierten Buche, _Jacques le fataliste_ betitelt. War es nach
dem ewigen Ratschluß bestimmt, daß der Professor der Ästhetik, Herr
Lothario, ein -- Nun du verstehst mich, guter Katz, aber zudem hat ja
der Professor durch die Art, wie er sich bei der merkwürdigen
Handschuhgeschichte -- sie sollte mehr Celebrität erhalten, schreib' was
darüber Murr -- benommen, seinen ganz entschiedenen ihm von der Natur
eingepflanzten Beruf bewiesen, in jenen großen Orden zu treten, den so
viele viele Männer tragen, mit der gebietendsten Würde, mit dem
schönsten Anstande, ohne es zu wissen. Diesen Beruf hätte Herr Lothario
erfüllt, gäb' es auch keinen Baron Alcibiades von Wipp, keinen Ponto.
Hatte aber wohl überhaupt Herr Lothario etwas anderes, besseres um mich
verdient, als daß ich gerade seinem Feinde mich in die Arme warf? -- Dann
aber fand auch der Baron gewiß andere Mittel, sich mit der Professorin
zu verstehen und derselbe Schaden kam über den Professor, ohne mir den
Nutzen zu bringen, den ich jetzt wirklich von dem angenehmen Verhältnis
des Barons mit der holden Lätitia verspüre. Wir Pudel sind nicht solche
überstrenge Moralisten, daß wir in unserm eignen Fleische wühlen und die
im Leben schon sonst knapp genug zugeschnittenen guten Bissen
verschmähen sollten.
Ich fragte den jungen Ponto, ob denn der Nutzen, den ihm sein Dienst bei
dem Baron Alcibiades von Wipp verschaffe, in der Tat so groß und wichtig
sei, daß er das Unangenehme, das Drückende der damit verbundenen
Knechterei aufwiege. Dabei gab ich ihm nicht undeutlich zu verstehen,
daß eben diese Knechterei einem Kater, dessen Freiheitssinn in der Brust
unauslöschlich, immer widerlich bleiben müsse.
Du redest, guter Murr, erwiderte Ponto stolz lächelnd, wie du es
verstehst, oder vielmehr wie es dir deine gänzliche Unerfahrenheit in
den höhern Verhältnissen des Lebens erscheinen läßt. Du weißt nicht, was
es heißt, der Liebling eines solchen galanten gebildeten Mannes zu sein,
wie es der Baron Alcibiades von Wipp wirklich ist. Denn, daß ich seit
der Zeit, als ich mich so klug und dienstfertig benommen, sein größter
Liebling geworden, darf ich dir, o mein freiheitsliebender Katz, wohl
nicht erst sagen. Eine kurze Schilderung unserer Lebensweise wird dich
das Angenehme, das Wohltätige meiner jetzigen Lage sehr lebhaft fühlen
lassen. -- Des Morgens stehen wir (ich und mein Herr nämlich) nicht zu
früh aber auch nicht zu spät auf; das heißt, auf den Schlag elf Uhr.
-- Ich muß dabei bemerken, daß mein breites weiches Lager unfern dem
Bette des Barons aufgeschlagen ist und daß wir viel zu harmonisch
schnarchen, um beim plötzlichen Erwachen zu wissen, wer geschnarcht hat.
-- Der Baron zieht an der Glocke und sogleich erscheint der
Kammerdiener, der dem Baron einen Becher rauchender Schokolade, mir aber
einen Porzellannapf voll des schönsten süßen Kaffees mit Sahne bringt,
den ich mit demselben Appetit leere wie der Baron seinen Becher. Nach
dem Frühstück spielen wir ein halbes Stündchen miteinander, welche
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