Lebensansichten des Katers Murr - 25

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-- Zwar will es mich beinahe bedünken, daß wir alle, so wie wir hier
zusammen sitzen und heulen um den Freund, zu der Ruhe kommen würden,
ohne gerade so ein Ausbund von aller Tugend zu sein als er, und daß es
wohl noch ein anderes Motiv geben müsse tugendhaft zu sein, als gerade
die Sehnsucht nach dieser Ruhe, indessen ist das nur solch ein Gedanke,
den ich euch zu fernerer Bearbeitung überlasse. -- Soeben wollte ich
euch an's Herz legen, euer ganzes Leben vorzüglich dazu anzuwenden um so
schön sterben zu lernen als Freund Muzius, indessen will ich es lieber
nicht tun, da ihr mir so manches Bedenkliche entgegensetzen könntet. Ich
meine nämlich, daß ihr mir einwenden dürftet, der Verewigte hätte auch
lernen sollen, behutsam zu sein und Fuchseisen zu vermeiden, um nicht zu
sterben vor der Zeit. Dann gedenke ich aber auch, wie ein sehr junger
Katerknabe auf gleiche Ermahnung des Lehrers, daß der Kater sein ganzes
Leben darauf verwenden müsse, um sterben zu lernen, schnippisch genug
erwiderte: es könne doch so gar schwer nicht sein, da es jedem gelinge
aufs erste Mal! -- Laßt uns jetzt, hochbetrübte Jünglinge, einige
Augenblicke stiller Betrachtung widmen! --
(Hinzmann schwieg und fuhr sich wiederum mit der rechten Pfote über
Ohren und Gesicht, dann schien er in tiefes Nachdenken zu
versinken, indem er die Augen fest zudrückte. Endlich als es zu
lange währte, stieß ihn der Senior Puff an und sprach leise:
Hinzmann ich glaube gar, du bist eingeschlafen. Mache nur, daß du
fertig wirst mit deinem Sermon, denn wir verspüren alle einen
desperaten Hunger. Hinzmann fuhr in die Höhe, setzte sich wieder in
die zierliche Rednerstellung und sprach weiter.)
Teuerste Brüder! -- ich hoffte noch zu einigen erhabenen Gedanken zu
gelangen und gegenwärtige Standrede glänzend zu schließen, es ist mir
aber gar nichts eingefallen, ich glaube der große Schmerz, den ich zu
empfinden mich bemüht, hat mich ein wenig stupid gemacht. Laßt uns daher
meine Rede, der ihr den vollkommensten Beifall nicht versagen könnet,
für geschlossen annehmen und jetzt das gewöhnliche _De_ oder _Ex profundis_
anstimmen! --
So endete der artige Katerjüngling seinen Trauersermon, der mir zwar in
rhetorischer Hinsicht wohlgeordnet und von guter Wirkung zu sein schien,
an dem ich aber doch manches auszusetzen fand. Mir kam es nämlich vor,
daß Hinzmann gesprochen, mehr, um ein glänzendes Rednertalent zu zeigen,
als den armen Muzius noch zu ehren nach seinem betrübten Hinscheiden.
Alles was er gesagt, paßte gar nicht recht auf den Freund Muzius, der
ein einfacher, schlichter, gerader Kater und, ich hatte es ja wohl recht
erfahren, eine treue gutmütige Seele gewesen. Überdem war auch das Lob,
das Hinzmann gespendet, von zweideutiger Art, so daß mir eigentlich die
Rede hinterher mißfiel, und ich während des Vortrags bloß durch die
Anmut des Redners, und durch seine in der Tat ausdrucksvolle Deklamation
bestochen worden. Auch der Senior Puff schien meiner Meinung zu sein;
wir wechselten Blicke, die Hinzmanns Rede betreffend, von unserm
Einverständnis zeugten.
Dem Schluß der Rede gemäß, stimmten wir ein _De profundis_ an, das
womöglich noch viel jämmerlicher, viel herzzerschneidender klang als das
entsetzliche Grabeslied vor der Rede. -- Es ist bekannt, daß die Sänger
von unserm Geschlecht den Ausdruck des tiefsten Weh's, des trostlosesten
Jammers, mag nun die Klage wegen zu sehnsüchtiger oder verschmähter
Liebe oder um einen geliebten Verstorbenen ertönen, ganz vorzüglich in
der Gewalt haben, so daß selbst der kalte gefühllose Mensch von Gesängen
solcher Art tief durchdrungen wird und der gepreßten Brust nur Luft zu
machen vermag durch seltsames Fluchen. -- Als das _De profundis_ geendigt,
hoben wir die Leiche des verewigten Bruders auf und senkten sie in ein
tiefes in einer Ecke des Kellers befindliches Grab.
In diesem Augenblick begab sich aber das Unerwartetste und zugleich
anmutig Rührendste der ganzen Totenfeier. Drei Katzenmädchen schön wie
der Tag, hüpften heran und streuten Kartoffel- und Petersilienkraut, das
sie im Keller gepflückt, in das offene Grab, während eine ältere ein
einfaches herziges Lied dazu sang. Die Melodie war mir bekannt, irre ich
nicht, so fängt der Originaltext des Liedes, dem die Stimme
untergeschoben, mit den Worten an: O Tannenbaum! o Tannenbaum u. s. w.
Es waren, wie mir der Senior Puff ins Ohr sagte, die Töchter des
verstorbenen Muzius, die auf diese Weise des Vaters Trauerfest mit
begingen.
Nicht das Auge abwenden konnte ich von der Sängerin; sie war
allerliebst, der Ton ihrer süßen Stimme, selbst das Rührende tief
Empfundene in der Melodie des Trauerliedes riß mich hin, ganz und gar;
ich konnte mich der Tränen nicht enthalten. Doch der Schmerz, der mir
sie auspreßte, war von ganz besonderer seltsamer Art, da er mir das
süßeste Wohlbehagen erregte.
Daß ich es nur geradezu heraussage! -- Mein ganzes Herz neigte sich der
Sängerin hin, es war mir, als habe ich nie eine Katzjungfrau erblickt
von dieser Anmut, von diesem Adel in Haltung und Blick, kurz von dieser
siegenden Schönheit! --
Das Grab wurde mit Mühe von vier rüstigen Katern, die so viel Sand und
Erde herankratzten als nur möglich, gefüllt, die Beerdigung war vorbei
und wir gingen zu Tische. Muzius schöne liebliche Töchter wollten sich
entfernen, das litten wir jedoch nicht, sie mußten vielmehr teilnehmen
am Trauermahl und ich wußte es so geschickt anzufangen, daß ich die
Schönste zur Tafel führte und mich dicht neben ihr hinsetzte. Hatte mir
erst ihre Schönheit geglänzt, hatte mich ihre süße Stimme bezaubert, so
versetzte mich jetzt ihr heller klarer Verstand, die Innigkeit, die
Zartheit ihres Gefühls, das rein weibliche fromme Wesen, das aus ihrem
Innern hervorstrahlte, in den höchsten Himmel des Entzückens. Alles
erhielt in ihrem Munde, in ihren süßen Worten einen ganz eignen
Zauberreiz, ihr Gespräch war ganz liebliche zarte Idylle. -- So sprach
sie z. B. mit Wärme von einem Milchbrei, den sie wenige Tage vor des
Vaters Tode nicht ohne Appetit genossen, und als ich sagte, daß bei
meinem Meister solch ein Brei ganz vorzüglich bereitet würde und zwar
mit einer guten Zutat von Butter, da blickte sie mich an mit ihren
frommen grünstrahlenden Taubenaugen und fragte mit einem Ton, der mein
ganzes Herz durchbebte: O gewiß -- gewiß mein Herr! -- Sie lieben auch
den Milchbrei? -- Mit Butter! wiederholte sie dann, wie in
schwärmerische Träume versunken. -- Wer weiß nicht, daß hübschen
blühenden Mädchen von sechs bis acht Monaten (so viele konnte die
Schönste zählen) nichts besser kleidet, als ein kleiner Anstrich von
Schwärmerei, ja daß sie dann oft ganz unwiderstehlich sind. So geschah
es, daß ich ganz in Liebe entflammt, die Pfote der Schönsten heftig
drückend laut rief: Eng'lisches Kind! frühstücke mit mir Milchbrei und
es gibt keine Seligkeit des Lebens, gegen die ich mein Glück austausche!
-- Sie schien verlegen, sie schlug errötend die Augen nieder, doch ließ
sie ihre Pfote in der meinigen, welches die schönsten Hoffnungen in mir
erregte. Ich hatte nämlich einmal bei meinem Meister einen alten Herrn,
der, irre ich nicht, ein Advokat war, sagen gehört, es sei für ein
junges Mädchen sehr gefährlich, ihre Hand lange in der Hand eines Mannes
zu lassen, weil dieser es mit Recht für eine _traditio brevi manu_ ihrer
ganzen Person ansehen und allerlei Ansprüche darauf begründen könne, die
dann nur mit Mühe zurückzuweisen. -- Zu solchen Ansprüchen hatte ich nun
aber große Lust und wollte eben damit beginnen, als das Gespräch durch
eine Libation zu Ehren des Verstorbenen unterbrochen wurde. --
Die drei jüngeren Töchter des hingeschiedenen Muzius hatten indessen
eine frohe Laune, eine schalkhafte Naivität entwickelt, über die alle
Kater entzückt waren. Schon durch Speise und Trank merklich dem Gram und
Schmerz entnommen, wurde nun die Gesellschaft immer froher und
lebendiger. Man lachte, man scherzte und als die Tafel aufgehoben, war
es der ernste Senior Puff selbst, welcher vorschlug, ein Tänzchen zu
machen. Schnell war alles fortgeräumt; drei Kater stimmten ihre Kehlen
und bald sprangen und drehten sich Muzius aufgeweckte Töchter mit den
Jünglingen wacker herum.
Nicht von der Seite wich ich der Schönsten, ich forderte sie auf zum
Tanz, sie gab mir die Pfote, wir flogen in die Reihen. -- Ha! wie ihr
Atem an meiner Wange spielte! wie meine Brust an der ihrigen bebte! wie
ich ihren süßen Leib mit meinen Pfoten umschlungen hielt! -- O des
seligen, himmlisch seligen Augenblicks!
Als wir zwei, auch wohl drei Hopser getanzt, führte ich die Schönste in
eine Ecke des Kellers und bediente sie galanter Sitte gemäß mit einigen
Erfrischungen, wie sie sich eben vorfinden lassen wollten, da das Fest
eigentlich auf einen Ball nicht eingerichtet. Nun ließ ich meinem innern
Gefühl ganz freien Lauf. Einmal übers andere drückte ich ihre Pfote an
meine Lippen und versicherte ihr, daß ich der glücklichste Sterbliche
sein werde, wenn sie mich ein bißchen lieben wolle.
Unglücklicher, sprach plötzlich eine Stimme dicht hinter mir,
Unglücklicher, was beginnst du! -- es ist deine Tochter Mina!
Ich erbebte, denn wohl erkannte ich die Stimme! -- Es war Miesmies!
-- Launisch spielte der Zufall mit mir, daß in dem Augenblick, als ich
Miesmies ganz vergessen zu haben geglaubt, ich erfahren, was ich nicht
ahnen können, ich in Liebe kommen mußte zu eignem Kinde! -- Miesmies war
in tiefer Trauer, ich wußte selbst nicht, was ich davon denken sollte.
Miesmies, sprach ich sanft, was führt Sie hieher, warum in Trauer und
-- o Gott! -- jene Mädchen -- Mina's Schwestern? -- Ich erfuhr das
Seltsamste! -- Mein gehässiger Nebenbuhler, der Schwarzgraugelbe, hatte
sich gleich nachher, als er in jenem mörderischen Zweikampf meiner
ritterlichen Tapferkeit erlegen, von Miesmies getrennt und war, als nur
seine Wunden geheilt, fortgegangen niemand wußte wohin. Da warb Muzius
um ihre Pfote, die sie ihm willig reichte, und es machte ihm Ehre und
bewies sein Zartgefühl, daß er mir dies Verhältnis gänzlich verschwieg.
So waren aber jene muntre naive Kätzchen nur meiner Mina
Stiefschwestern!
O Murr, sprach Miesmies zärtlich, nachdem sie erzählt, wie sich das
alles ergeben, o Murr! ihr schöner Geist hat sich nur in dem Gefühl
geirrt, das ihn überströmte. Es war die Liebe des zärtlichsten Vaters,
nicht des verlangenden Liebhabers, die in Ihrer Brust erwachte, als Sie
unsre Mina sahen. =Unsere= Mina! o welch ein süßes Wort! -- Murr! können
Sie dabei unempfindlich bleiben, sollte alle Liebe erloschen sein in
Ihrem Innern gegen die, die Sie so innig liebte -- o Himmel noch so
innig liebt, die Ihnen treu geblieben, bis in den Tod, wäre nicht ein
anderer dazwischen gekommen, und hätte Sie verlockt durch schnöde
Verführungskünste? -- O Schwachheit, dein Name ist Katz! Das denken Sie,
ich weiß es, aber ist es nicht Katertugend, der schwachen Katze zu
verzeihen? -- Murr! Sie sehen mich gebeugt! trostlos über den Verlust
des dritten zärtlichen Gatten, aber in dieser Trostlosigkeit flammt aufs
neue die Liebe auf, die sonst mein Glück, mein Stolz, mein Leben war!
-- Murr! hören Sie mein Geständnis! -- ich liebe Sie noch und ich dächte
wir verhei -- Tränen erstickten ihre Stimme!
Mir war bei dem ganzen Auftritt sehr peinlich zu Mute. Mina saß da,
bleich und schön, wie der erste Schnee, der manchmal im Herbste die
letzten Blumen küßt und gleich in bitteres Wasser zerfließen wird.
(=Anmerkung des Herausgebers.= Murr! -- Murr! schon wieder ein
Plagiat! -- In Peter Schlemihls wundersamer Geschichte beschreibt
der Held des Buches seine Geliebte, auch Mina geheißen, mit
denselben Worten.)
Schweigend betrachtete ich beide, Mutter und Tochter, die letzte gefiel
mir doch unendlich viel besser, und da bei unserm Geschlecht die
nächsten verwandtschaftlichen Verhältnisse kein kanonisches Ehehindernis
-- Vielleicht verriet mich mein Blick, denn Miesmies schien meine
innersten Gedanken zu durchschauen. Barbar! was willst du beginnen?
-- rief sie, indem sie schnell auf Mina lossprang und sie heftig
umpfotend, an ihre Brust riß. Wie? du kannst dies dich liebende Herz
verschmähen und Verbrechen häufen auf Verbrechen! Unerachtet ich nun gar
nicht begriff, was für Ansprüche Miesmies geltend machen und welche
Verbrechen sie mir vorwerfen konnte, so fand ich es, um den Jubel, in
den sich das Trauerfest aufgelöst, nicht zu verstören doch geratener,
gute Miene zu machen zu bösem Spiel. Ich versicherte daher der ganz aus
sich selbst gekommenen Miesmies, daß bloß die unaussprechliche
Ähnlichkeit Mina's mit ihr mich irre geführt und ich geglaubt habe,
dasselbe Gefühl entflamme mein Inneres, das ich für sie, die noch immer
schöne Miesmies, in mir trage. Miesmies trocknete alsbald ihre Tränen,
setzte sich dicht zu mir und fing ein so vertrauliches Gespräch mit mir
an, als sei nie etwas Böses unter uns vorgefallen. Hatte nun noch der
junge Hinzmann die schöne Mina zum Tanz aufgefordert, so kann man
denken, in welcher unangenehmen peinlichen Lage ich mich befand.
Ein Glück für mich war es, daß der Senior Puff endlich Miesmies aufzog
zum Kehraus, da sie mir sonst noch allerlei seltsame Propositionen hätte
machen können. Ich schlich leise leise aus dem Keller herauf und dachte:
Kommt Zeit, kommt Rat!
Ich sehe dieses Trauerfest für den Wendepunkt an, in dem sich meine
Lehrmonate schlossen und ich eintrat in einen anderen Kreis des Lebens.
=(Mak. Bl.)= -- Kreisler veranlaßt, sich in aller Frühe in die Gemächer
des Abts zu begeben. Er fand den hochehrwürdigen Herrn, wie er eben mit
Beil und Meißel in der Hand, beschäftigt war, eine große Kiste
aufzuschlagen, in welcher der Form nach, ein Gemälde eingepackt sein
mußte. Ha! rief der Abt dem eintretenden Kreisler entgegen, gut, daß Ihr
kommt, Kapellmeister! Ihr könnt mir beistehen in einer schweren,
mühseligen Arbeit. Die Kiste ist mit tausend Nägeln zugehämmert, als
solle sie verschlossen bleiben in Ewigkeit. Sie kommt gerades Weges aus
Neapel und es ist ein Gemälde darin, das ich vorderhand in meinem
Kabinett aufhängen und den Brüdern nicht zeigen will. Darum rief ich mir
keinen zur Hülfe; aber nun sollt Ihr mir helfen Kapellmeister. Kreisler
legte Hand an, und nicht lange dauerte es, so war das große Gemälde, das
in einen prächtigen vergoldeten Rahmen gefaßt, aus der Kiste zu Tage
gefördert. Nicht wenig verwunderte sich Kreisler, als er in dem Kabinett
des Abts die Stelle über dem kleinen Altar, wo sonst ein sehr anmutiges
Bild von Leonardo da Vinci, die heilige Familie darstellend, aufgehängt
war, leer fand. Der Abt hatte dies Gemälde für eins der besten geachtet,
was die an alten Originalen reiche Sammlung besaß, und doch sollte
dieses Meisterstück Platz machen einem Gemälde, dessen große Schönheit,
aber auch entschiedene Neuheit Kreisler auf den ersten Blick erkannte.
--
Mit großer Mühe hatten beide, der Abt und Kreisler, das Gemälde an der
Wand mit Mauerschrauben befestigt, und nun stellte sich der Abt in das
rechte Licht und schaute das Bild mit einem solch innigem Wohlbehagen,
mit solch sichtlicher Freude an, daß es schien, als sei außer der in der
Tat bewundrungswürdigen Malerei, noch ein besonderes Interesse hier im
Spiele. -- Der Gegenstand des Gemäldes war ein Mirakel. Von der
strahlenden Glorie des Himmels umflossen, erschien die heilige Jungfrau;
in der linken Hand trug sie einen Lilienzweig, mit den beiden
Mittelfingern der rechten Hand berührte sie aber die nackte Brust eines
Jünglings, und man sah, wie unter den Fingern dickes Blut aus einer
offnen Wunde hervortropfte. Der Jüngling erhob sich halb von dem Lager,
auf das er ausgestreckt, er schien aus dem Todesschlafe zu erwachen,
noch hatte er nicht die Augen geöffnet, aber das verklärte Lächeln, das
auf seinem schönen Antlitz ausgebreitet, zeigte, daß er die Mutter
Gottes schaute im seligen Traum, daß ihm der Schmerz der Wunde
entnommen, daß der Tod keine Macht mehr hatte über ihn. -- Jeder Kenner
mußte die korrekte Zeichnung, die geschickte Anordnung der Gruppe, die
richtige Verteilung des Lichts und Schattens, den grandiosen Wurf der
Gewänder, die hohe Anmut der Gestalt Maria's, vorzüglich auch die
lebensvolle Farbe, die den modernen Künstlern meistens nicht zu Gebote
steht, höchlich bewundern. Worin sich aber am meisten, und wie es in der
Natur der Sache liegt auch am entschiedensten, der wahre Genius des
Künstlers offenbarte, war der unbeschreibliche Ausdruck der Gesichter.
Maria war das schönste anmutigste Weib, das man nur sehen konnte, und
doch lag auf dieser hohen Stirn des Himmels gebietende Majestät,
strahlte überirdische Seligkeit im milden Glanz aus diesen dunklen
Augen. Ebenso war die himmlische Verzückung des zum Leben erwachenden
Jünglings mit einer seltenen Kraft des schöpferischen Geistes vom
Künstler aufgefaßt und dargestellt. -- Kreisler kannte in der Tat kein
einziges Gemälde der neuern Zeit, das er diesem herrlichen Bilde hätte
an die Seite stellen können; er äußerte dies dem Abt, indem er sich über
alle einzelnen Schönheiten des Werks weitläuftig ausließ und dann
hinzufügte, daß in der neuesten Zeit wohl kaum Gediegeneres
hervorgebracht worden.
Das hat seinen guten Grund, wie Ihr, Kapellmeister! sogleich erfahren
sollt, sprach der Abt lächelnd. -- Es ist ein eignes Ding mit unsern
jungen Künstlern, sie studieren und studieren, erfinden, zeichnen,
machen gewaltige Kartons und am Ende kommt Totes, Starres hervor, das
nicht eindringen kann ins Leben, weil es selbst nicht lebt. Statt des
alten großen Meisters, den sie sich zum Muster und Vorbild gewählt
haben, Werke sorgfältig zu kopieren und so einzudringen in seinen
eigentümlichsten Geist, wollen sie gleich die Meister selbst sein und
Similia malen, verfallen aber darüber in eine Nachahmerei der
Nebendinge, die sie ebenso kindisch und lächerlich erscheinen läßt, als
jenen, der, um einem großen Mann gleich zu kommen, ebenso zu husten, zu
schnarren, etwas gebückt zu gehen sich mühte, wie dieser. -- Es fehlt
unsern jungen Malern an der wahren Begeisterung, die das Bild in aller
Glorie des vollendetsten Lebens aus dem Innern hervorruft und Ihnen vor
Augen stellt. Man sieht, wie sich dieser, jener vergebens abquält um
endlich in jene erhöhte Stimmung des Gemüts zu geraten, ohne die kein
Werk der Kunst geschaffen wird. Was dann aber die Ärmsten für wahre
Begeisterung halten, wie sie den heitern, ruhigen Sinn der alten Maler
erhob, ist nur das seltsam gemischte Gefühl von hochmütiger Bewunderung
des selbst gefaßten Gedankens und von ängstlicher, quälender Sorge, nun
bei der Ausführung es dem alten Vorbilde auch in der kleinsten
Kleinigkeit nachzutun. -- So wird denn oft die Gestalt, die selbst
lebendig, ins helle freundliche Leben treten sollte, zur widerlichen
Fratze. Unsere jungen Maler bringen es nicht zur deutlichen Anschauung
der im Innern aufgefaßten Gestalt, und mag es vielleicht nicht lediglich
daher kommen, daß sie, gerät ihnen auch sonst alles so ziemlich gut,
doch die Färbung verfehlen? -- Mit einem Wort, sie können höchstens
zeichnen, aber durchaus nicht malen. Unwahr ist es nämlich, daß die
Kenntnis der Farben und ihrer Behandlung verloren gegangen sein, daß es
den jungen Malern an Fleiß fehlen sollte. Denn was das erste betrifft,
so ist es unmöglich, da die Malerkunst seit der christlichen Zeit, in
der sie sich erst als wahrhaftige Kunst gestaltete, nie geruht hat,
sondern Meister und Schüler eine ununterbrochene, fortlaufende Reihe
bilden, und der Wechsel der Dinge, der freilich nach und nach die
Abweichungen vom Wahrhaftigen herbeiführte, auf die Übertragung des
Mechanischen keinen Einfluß haben konnte. Anlangend aber den Fleiß der
Künstler, so möchte ihnen eher Übermaß als Mangel daran vorzuwerfen
sein. Ich kenne einen jungen Künstler, der ein Gemälde, läßt es sich
auch ziemlich gut an, so lange übermalt und übermalt, bis alles in einen
stumpfen bleiernen Ton hinschwindet und so vielleicht erst dem innern
Gedanken gleicht, dessen Gestalten nicht in das vollendete, lebendige
Leben treten konnten. -- Seht da, Kapellmeister, ein Bild, aus dem
wahres, herrliches Leben haucht, und das darum, weil es die wahre fromme
Begeisterung schuf! -- Das Mirakel ist Euch deutlich. Der Jüngling, der
sich dort vom Lager erhebt, wurde in gänzlicher Hilflosigkeit von
Mördern überfallen und zum Tode getroffen. Laut rief er, der sonst ein
gottloser Frevler gewesen, der die Gebote der Kirche in höllischem Wahn
verachtet, die heilige Jungfrau um Hilfe an, und es gefiel der
himmlischen Mutter Gottes, ihn aus dem Tode zu erwecken, damit er noch
lebe, seine Irrtümer einsehe und sich in frommer Hingebung der Kirche
weihe und ihrem Dienst. -- Dieser Jüngling, dem die Gottgesandte so viel
Gnade angedeihen ließ, ist zugleich der Maler des Bildes. --
Kreisler bezeugte über das, was ihm der Abt sagte, seine nicht geringe
Verwunderung und schloß damit, daß auf diese Weise das Mirakel ja in der
neuesten Zeit sich zugetragen haben müsse?
Auch Ihr, sprach der Abt mit sanftem mildem Ton, auch Ihr, mein lieber
Johannes, seid also der törichten Meinung, daß das Gnadentor des Himmels
jetzt verschlossen sei, so daß das Mitleiden, die Barmherzigkeit in der
Gestalt des Heiligen, den der bedrängte Mensch in der zermalmenden Angst
des Verderbens brünstig anflehte, nicht mehr hindurchwandeln, selbst dem
Bedürftigen erscheinen und ihm Frieden und Trost bringen könne? -- Glaubt
mir Johannes, nie haben die Wunder aufgehört, aber des Menschen Auge ist
erblödet in sündigem Frevel, es kann den überirdischen Glanz des Himmels
nicht ertragen, und vermag daher nicht die Gnade der ewigen Macht zu
erkennen, wenn sie sich kundtut in sichtbarlicher Erscheinung. -- Doch
mein lieber Johannes: die herrlichsten göttlichsten Wunder geschehen in
dem innersten Gemüt des Menschen selbst, und diese Wunder soll er laut
verkünden, wie er es nur vermag, in Wort, Ton oder Farbe. So hat jener
Mönch, der das Bild malte, das Wunder seiner Bekehrung herrlich
verkündet, und so -- Johannes, ich muß von Euch reden, es strömt mir aus
dem Herzen -- und so verkündet Ihr in mächtigen Tönen das herrliche
Wunder der Erkenntnis des ewigen, klarsten Lichts aus Eurem tiefsten
Innern heraus. Und daß Ihr das vermöget, ist das nicht auch ein
gnadenvolles Wunder, das die ewige Macht geschehen läßt zu Euerm Heil?
--
Kreisler fühlte sich von des Abts Worten gar seltsam erregt; so wie es
selten geschehen, trat der volle Glauben an seine innere schöpferische
Kraft lebendig hervor und ihn durchbebte ein seliges Wohlbehagen.
Nicht den Blick hatte Kreisler indessen abgewandt von dem wunderbaren
Gemälde, aber wie es wohl zu geschehen pflegt, daß wir auf Bildern,
vorzüglich wenn, wie es hier der Fall, starke Lichteffekte im Vor- oder
Mittelgrunde angebracht sind, die in den dunklen Hintergrund gestellten
Figuren erst später entdecken, so gewahrte auch jetzt erst Kreisler die
Gestalt, die in einen weiten Mantel gehüllt, den Dolch, auf den nur ein
Strahl der Glorie der Himmelskönigin zu fallen schien, so daß er kaum
bemerkbar blinkte, in der Hand, durch die Türe entfloh. Es war offenbar
der Mörder; im Entfliehen blickte er rückwärts und sein Gesicht trug den
furchtbaren Ausdruck der Angst und des Entsetzens.
Wie ein Blitz traf es den Kreisler, als er in dem Antlitz des Mörders
die Züge des Prinzen Hektor erkannte; nun war es ihm auch, als habe er
den zum Leben erwachenden Jüngling schon irgendwo, wiewohl nur sehr
flüchtig, gesehen. Eine ihm selbst unerklärliche Scheu hielt ihn zurück,
diese Bemerkungen dem Abte mitzuteilen, dagegen fragte er den Abt, ob er
es nicht für störend und anstößig halte, daß der Maler ganz im
Vorgrunde, wiewohl im Schlagschatten, Gegenstände des modernen Anzuges
angebracht, und wie er jetzt erst sehe auch den erwachenden Jüngling,
also sich selbst, modern gekleidet?
In der Tat war auf dem Bilde, und zwar zur Seite des Vorgrundes, ein
kleiner Tisch und ein dicht daneben stehender Stuhl angebracht, auf
dessen Lehne ein türkischer Shawl hing, sowie auf dem Tisch ein
Offiziershut mit einem Federbusch und ein Säbel lagen. Der Jüngling trug
einen modernen Hemdkragen, eine Weste, die ganz aufgeknöpft, und einen
dunklen, ebenfalls ganz aufgeknöpften Überrock, dessen Schnitt aber
einen guten Faltenwurf zuließ. Die Himmelskönigin war gekleidet, wie man
sie auf den Bildern der besten alten Maler zu sehen gewohnt ist.
Mir ist, erwiderte der Abt auf Kreislers Frage, mir ist die Staffage im
Vorgrunde sowie des Jünglings Überrock nicht allein keineswegs anstößig,
sondern ich meine auch, daß der Maler nicht von des Himmels Gnade,
sondern von weltlicher Torheit und Eitelkeit hätte durchdrungen sein
müssen, wenn er auch nur in dem geringfügigsten Nebenpunkte von der
Wahrheit abgewichen wäre. So wie es sich wirklich begab, getreu nach
Ort, Umgebung, Kleidung der Personen u. s. w. mußte er das Mirakel
darstellen, so sieht auch jeder auf den ersten Blick, daß sich das
Mirakel in unsern Tagen begab, und so wird das Gemälde des frommen
Mönchs zur schönen Trophäe der siegenden Kirche in diesen Zeiten des
Unglaubens und der Verderbtheit.
Und doch, sprach Kreisler, und doch ist mir dieser Hut, dieser Säbel,
dieser Shawl, dieser Tisch, dieser Stuhl -- ist mir das alles, sage ich,
fatal, und ich wollte, der Maler hätte diese Staffage des Vorgrundes
weggelassen, und sich selbst ein Gewand umgeworfen, statt des Überrocks.
Sagt selbst, hochehrwürdiger Herr! könnt Ihr Euch eine heilige
Geschichte denken im modernen Kostüm, einen heiligen Joseph im
Flauschrock, einen Heiland im Frack, eine Jungfrau in einer Robe mit
umgeworfenen türkischen Shawl? Würde Euch das nicht als eine unwürdige
ja abscheuliche Profanation des Erhabensten erscheinen? Und doch
stellten die alten, vorzüglich die deutschen Maler alle biblischen und
heiligen Geschichten in dem Kostüm ihres Zeitalters dar, und ganz falsch
möchte die Behauptung sein, daß sich jene Trachten besser zur
malerischen Darstellung eigneten als die jetzigen; die freilich, bis auf
manche Kleidung der Weiber, albern und unmalerisch genug sind. Doch bis
ins Übertriebene, bis ins Ungeheuere, möcht ich sagen gingen ja manche
Moden der Vorzeit; man denke an jene Ellen hoch aufgekrümmte
Schnabelschuhe, an jene bauschichte Pluderhosen, an jene zerschnittene
Wämser und Ärmel u. s. w., vollends unausstehlich und Antlitz und Wuchs
entstellend waren aber manche Weibertrachten, wie man sie auf alten
Bildern findet, auf denen das junge blühende, bildschöne Mädchen bloß
der Tracht halber das Ansehen hat einer alten grämlichen Matrone. Und
doch sind gewiß jene Bilder niemanden anstößig gewesen.
Nun kann ich Euch, mein lieber Johannes, erwiderte der Abt, mit wenigen
Worten recht den Unterschied der alten frommen und der jetzigen
verderbten Zeit vor Augen bringen. -- Seht, damals waren die heiligen
Geschichten so in das Leben der Menschen eingedrungen, ja, ich möchte
sagen, so im Leben bedingt, daß jeder glaubte, vor seinen Augen habe
sich das Wundervolle begeben und jeden Tag könne die ewige Allmacht
Gleiches geschehen lassen. So ging dem frommen Maler die heilige
Geschichte, der er seinen Sinn zugewendet, in der Gegenwart auf; unter
den Menschen, wie sie ihn im Leben umgaben, sah er das Gnadenreiche
geschehen, und wie er es lebendig geschaut, brachte er es auf die Tafel.
Heutzutage sind jene Geschichten etwas ganz Entferntes, das als für sich
bestehend und in die Gegenwart nicht eintretend, nur in der Erinnerung
ein mattes Leben mühsam behauptet, und vergebens ringt der Künstler nach
lebendiger Anschauung, da, mag er es sich auch selbst nicht gestehen,
sein innerer Sinn durch das weltliche Forttreiben verflacht ist.
-- Ebenso fade und lächerlich ist es aber hiernach, wenn man den alten
Malern Unkenntnis des Kostüms vorwirft und darin die Ursache findet,
warum sie nur die Trachten ihrer Zeit in ihren Gemälden aufstellten, als
wenn unsere jungen Maler sich mühen die abenteuerlichsten
geschmackwidrigsten Trachten des Mittelalters in ihren Abbildungen
heiliger Geschichten anzubringen, dadurch aber zeigen, daß sie das, was
sie abzubilden unternommen, nicht unmittelbar im Leben anschauten,
sondern sich mit dem Reflex davon begnügten, wie er ihnen im Gemälde des
alten Meisters aufging. Eben daher, mein lieber Johannes, weil die
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