Lebensansichten des Katers Murr - 13

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jener Veränderung. Man nannte diese Äolsharfe im großen, Riesen- oder
Wetterharfe.]
Meister Abraham trat vor die Türe, und sogleich stand in dem Schimmer
ein zweiter Meister Abraham ihm zur Seite.
Kreisler merkte die Wirkung eines verborgenen Hohlspiegels, und ärgerte
sich, wie jeder, dem das Wunderbare, woran er geglaubt, zu Wasser
gemacht wird. Dem Menschen behagt das tiefste Entsetzen mehr, als die
natürliche Aufklärung dessen, was ihm gespenstisch erschienen, er will
sich durchaus nicht mit dieser Welt abfinden lassen; er verlangt etwas
zu sehen aus einer andern, die des Körpers nicht bedarf, um sich ihm zu
offenbaren.
Ich kann, nun einmal, Meister, sprach Kreisler, Euren seltsamen Hang zu
solchen Foppereien nicht begreifen. Ihr präpariert das Wunderbare wie
ein geschickter Mundkoch, aus allerlei scharfen Ingredienzien, und
meint, daß die Menschen, deren Phantasie, wie der Magen der Schlemmer,
flau geworden, irritiert werden müssen durch solches Unwesen. Nichts ist
abgeschmackter, als wenn man bei solchen vermaledeiten Kunststückchen,
die einem die Brust zusammenschnüren, dahinterkommt, daß alles natürlich
zugegangen.
Natürlich! -- natürlich, rief Meister Abraham, als ein Mann vom
ziemlichen Verstande, solltet Ihr doch einsehen, daß nichts in der Welt
natürlich zugeht, gar nichts! -- Oder glaubt Ihr, werter Kapellmeister,
daß deshalb, weil wir mit uns zu Gebote stehenden Mitteln eine bestimmte
Wirkung hervorzubringen vermögen, uns die aus dem geheimnisvollen
Organism strömende Ursache der Wirkung klar vor Augen liegt? -- Ihr habt
doch sonst vielen Respekt vor meinen Kunststücken gehabt, unerachtet Ihr
die Krone davon niemals schautet. -- Ihr meint das unsichtbare Mädchen,
sprach Kreisler.
Allerdings, fuhr der Meister fort, eben dieses Kunststück -- es ist wohl
mehr als das -- würde Euch bewiesen haben, daß die gemeinste am
leichtesten zu berechnende Mechanik oft mit den geheimnisvollsten
Wundern der Natur in Beziehung treten, und dann Wirkungen hervorbringen
kann, die unerklärlich, -- selbst dies Wort im gewöhnlichen Sinn
genommen, bleiben müssen. Hm, sprach Kreisler, wenn Ihr nach der
bekannten Theorie des Schalls verfuhret, den Apparat geschickt zu
verbergen wußtet, und ein schlaues gewandtes Wesen an der Hand hattet --
O Chiara, rief Meister Abraham, indem Tränen in seinen Augen perlten, o
Chiara mein süßes liebes Kind!
Kreisler hatte noch nie den Alten so tief bewegt gesehen, wie dieser
denn von jeher keiner wehmütigen Empfindung Raum geben wollte, sondern
dergleichen wegzuspotten pflegte.
Was ist das mit der Chiara? fragte der Kapellmeister.
Es ist wohl dumm, sprach der Meister lächelnd, daß ich Euch heute
erscheinen muß, wie ein alter weinerlicher Geck, aber die Gestirne
wollen es nun einmal, daß ich von einem Moment meines Lebens mit Euch
reden soll, über den ich so lange schwieg. -- Kommt her, Kreisler,
schaut dieses große Buch, es ist das merkwürdigste, was ich besitze, das
Erbstück eines Tausendkünstlers, Severino geheißen, und eben sitze ich
da und lese die wunderbarsten Sachen, und schaue die kleine Chiara an,
die darin abgebildet, und da stürzt Ihr herein, außer Euch selbst, und
verachtet meine Magie in dem Augenblick, als ich eben in der Erinnerung
schwelge an ihr schönstes Wunder, das mein war in der Blütezeit meines
Lebens!
Nun erzählt nur, rief Kreisler, damit ich stracks mit Euch heulen kann
--
Es ist nun eben nicht sehr merkwürdig, begann Meister Abraham,
daß ich, sonst ein junger kräftiger Mann, von ganz hübschem Ansehn, aus
übertriebenem Eifer und großer Ruhmbegier, mich matt und krank
gearbeitet hatte an der großen Orgel in der Hauptkirche zu Göniönesmühl.
Der Arzt sprach laufen Sie, werter Orgelbauer, laufen Sie über Berg und
Tal, weit in die Welt hinein, und das tat ich denn wirklich, indem ich
mir den Spaß machte, überall als Mechaniker aufzutreten, und den Leuten
die artigsten Kunststücke vorzumachen. Dies ging recht gut, und brachte
viel Geld ein, bis ich auf den Mann stieß, Severino geheißen, der mich
derb auslachte mit meinen Kunststückchen, und durch manches mich beinahe
dahin gebracht hätte, mit dem Volk zu glauben, er stehe mit dem Teufel
oder wenigstens mit andern honetteren Geistern im Bunde. Das mehreste
Aufsehen erregte sein weibliches Orakel, ein Kunststück, das eben später
unter dem Namen des unsichtbaren Mädchens bekannt worden. Mitten im
Zimmer, von der Decke herab, hing frei eine Kugel von dem feinsten,
klarsten Glase, und aus dieser Kugel strömten, wie ein linder Hauch, die
Antworten auf die an das unsichtbare Wesen gerichteten Fragen. Nicht
allein das unbegreiflich scheinende dieses Phänomens, sondern auch die
ins Herz dringende, das Innerste erfassende Geisterstimme der
Unsichtbaren, das Treffende ihrer Antworten, ja ihre wahrhafte
Weissagungsgabe, verschaffte dem Künstler unendlichen Zulauf. Ich
drängte mich an ihn, ich sprach viel von meinen mechanischen
Kunststücken, er verachtete aber, wiewohl im andern Sinn, als Ihr es
tut, Kreisler, all mein Wissen, und bestand darauf, ich sollte ihm eine
Wasserorgel bauen zu seinem häuslichen Gebrauch, unerachtet ich ihm
bewies, daß, wie auch der verstorbene Herr Hofrat Meister zu Göttingen,
in seinem Traktat: _De veterum Hydraulo_ versichre, an einem solchen
_Hydraulos_ gar nichts sei, und nichts erspart werde, als einige Pfund
Luft, die man, dem Himmel sei es gedankt, doch noch überall umsonst
haben könne. Endlich beteuerte Severino, er brauche die sanfteren Töne
eines solchen Instruments, um der Unsichtbaren beizustehen, und er wolle
mir das Geheimnis entdecken, wenn ich auf das Sakrament schwöre, es
weder selbst zu gebrauchen, noch andern zu entdecken, wiewohl er glaube,
daß es nicht leicht möglich sein werde, sein Kunstwerk nachzuahmen, ohne
-- hier stockte er und machte ein geheimnisvolles, süßes Gesicht, wie
weiland Cagliostro, wenn er von seinen zaubrischen Verzückungen zu
Weibern sprach. Voll Begier, die Unsichtbare zu schauen, versprach ich
die Wasserorgel zu verfertigen, so gut es ginge, und nun schenkte er mir
sein Zutrauen, -- gewann mich sogar lieb, als ich ihm willig Beistand
leistete in seinen Arbeiten. Eines Tages, eben wollte ich zu Severino
gehen, war das Volk auf der Straße zusammengelaufen. Man sagte mir, ein
anständig gekleideter Mann sei ohnmächtig zu Boden gefallen. Ich drängte
mich durch, und erkannte Severino, den man eben aufhob und ins nächste
Haus trug. Ein Arzt, der des Weges gekommen, nahm sich seiner an.
Severino schlug, nachdem verschiedene Mittel angewandt, mit einem tiefen
Seufzer die Augen auf. Der Blick, mit dem er unter den krampfhaft
zusammengezogenen Augenbrauen mich anstarrte, war furchtbar, alle
Schrecken des Todeskampfs glühten darin in düstrem Feuer. Seine Lippen
bebten, er versuchte zu reden, und vermocht's nicht. Endlich schlug er
einigemal heftig mit der Hand auf die Westentasche. Ich faßte hinein,
und zog einige Schlüssel hervor. »Das sind die Schlüssel Eurer Wohnung«,
sprach ich, er nickte mit dem Kopfe. Das ist, fuhr ich fort, indem ich
ihm einen von den Schlüsseln vor Augen hielt, der Schlüssel zu dem
Kabinett, in das Ihr mich niemals hineinlassen wolltet. Er nickte auf's
neue. Als ich aber weiter fragen wollte, begann er wie in fürchterlicher
Angst zu ächzen und zu stöhnen, kalte Schweißtropfen standen ihm auf der
Stirne, er breitete die Arme aus, und bog sie im Zirkel zusammen, wie
wenn man etwas umfaßt, und wies auf mich. »Er will, sprach der Arzt, daß
Sie seine Sachen, seine Apparate, in Sicherheit bringen, vielleicht;
stirbt er, behalten sollen?« Severino nickte stärker mit dem Kopfe,
schrie endlich: _Corre_! und sank auf's neue ohnmächtig zurück. Schnell
eilte ich nun nach Severinos Wohnung, vor Neugier, vor Erwartung bebend,
öffnete ich das Kabinett, in dem die geheimnisvolle Unsichtbare
verschlossen sein mußte, und erstaunte nicht wenig, als ich es ganz leer
fand. Das einzige Fenster war dicht verhängt, so daß das Licht nur
hinein dämmerte, und ein großer Spiegel hing an der Wand, der Türe des
Zimmers gegenüber. Sowie ich zufällig vor diesen Spiegel trat, und meine
Gestalt im schwachen Schimmer erblickte, durchströmte mich ein seltsames
Gefühl, als befände ich mich auf dem Isolierstuhl einer
Elektrisiermaschine. In demselben Augenblick sprach die Stimme des
unsichtbaren Mädchens auf italienisch: verschont mich nur heute Vater!
Geißelt mich nicht so grausam, Ihr seid ja doch nun gestorben! -- Schnell
öffnete ich die Türe des Zimmers, so, daß das volle Licht hineinströmte,
aber keine lebendige Seele konnt' ich erblicken. »Es ist gut, Vater,
sprach die Stimme, daß Ihr Herrn Liscov geschickt habt, aber der läßt es
nicht mehr zu, daß Ihr mich geißelt, er zerbricht den Magnet, und Ihr
könnt nicht mehr aus dem Grabe heraus, in das er Euch legen läßt, Ihr
möget Euch sträuben, wie Ihr wollt, denn Ihr seid doch nun ein
Verstorbener, und gehört nicht mehr dem Leben.« Ihr könnt wohl denken,
Kreisler, daß mich tiefe Schauer durchbebten, da ich niemand sah, und
die Stimme doch dicht vor meinen Ohren schwebte. Teufel, sprach ich
laut, um mich zu ermutigen, säh ich nur irgendwo ein lumpiges
Fläschchen, so würd ich es zerschmeißen, und der _diable boiteux_ stünde,
seinem Kerker entronnen, leibhaftig vor mir, aber so. -- Nun kam es mir
plötzlich vor, als gingen die leisen Seufzer, die durch das Kabinett
wehten, aus einem Verschlage hervor, der in der Ecke stand, und mir viel
zu klein schien, um ein menschliches Wesen zu beherbergen. Doch springe
ich hin, öffne den Schieber, und zusammengekrümmt, wie ein Wurm, liegt
ein Mädchen darin, starrt mich an mit großen, wunderbar schönen Augen,
streckt endlich mir den Arm entgegen, als ich rufe: Komm heraus, mein
Lämmchen, komm heraus meine kleine Unsichtbare! -- Ich fasse endlich die
Hand, die sie emporhält, und ein elektrischer Schlag fährt mir durch
alle Glieder. -- Halt, Meister Abraham, rief Kreisler, was ist das, als
ich zum erstenmal zufällig der Prinzessin Hedwiga Hand berührte, ging es
mir ebenso, und noch immer, wiewohl schwächer, fühl' ich dieselbe
Wirkung, wenn sie mir sehr gnädig die Hand reicht. Hoho, erwiderte
Meister Abraham, am Ende ist unser Prinzeßlein eine Art von _Gymnotus
electricus_ oder _Raja torpedo_ oder _Trichiurus indicus_, wie in gewisser
Art meine süße Chiara es war, oder auch wohl nur eine muntere Hausmaus,
wie jene, die dem wackern Signor Cotugno eine tüchtige Ohrfeige
versetzte, als er sie beim Rücken erfaßte, um sie zu sezieren, was Ihr
freilich mit der Prinzessin nicht im Sinn haben konntet! -- Doch
sprechen wir ein andermal von der Prinzessin, und bleiben wir jetzt bei
meiner Unsichtbaren! -- Als ich, erschrocken über den unvermuteten
Schlag des kleinen Torpedo zurückprallte, sprach das Mädchen mit
wunderbar anmutigem Ton auf deutsch: Ach, nehmet es doch nur ja nicht
übel, Herr Liscov, aber ich kann nicht anders, der Schmerz war gar zu
groß. -- Ohne mich weiter mit meinem Erstaunen aufzuhalten, faßte ich
die Kleine sanft bei den Schultern, zog sie aus dem abscheulichen
Gefängnis, und ein zart gebautes, liebliches Ding in der Größe eines
zwölfjährigen Mädchens, nach der körperlichen Ausbildung zu urteilen
aber wenigstens sechzehn Jahre alt, stand vor mir. Schaut nur dort in's
Buch hinein, das Bild ist ähnlich, und Ihr werdet gestehen müssen, daß
es kein lieblicheres, ausdrucksvolleres Antlitz geben kann, wozu Ihr
aber rechnen müßt, daß das wunderbare, das Innerste entzündende Feuer
der schönsten schwarzen Augen in keinem Bilde zu erreichen. Jeder, der
nicht auf eine Schneehaut und Flachshaar erpicht ist, mußte das
Gesichtlein für vollendet schön anerkennen, denn freilich war die Haut
meiner Chiara etwas zu braun, und ihr Haar glänzte im brennenden
Schwarz. -- Chiara -- Ihr wißt nun schon, daß die kleine Unsichtbare so
geheißen war -- Chiara fiel vor mir nieder, ganz Wehmut und Schmerz, ein
Tränenstrom stürzte ihr aus den Augen, und sie sprach mit einem
unnennbaren Ausdruck _je suis sauvée_. Ich fühlte mich von dem tiefsten
Mitleid durchdrungen, ich ahnte entsetzliche Dinge! -- Man brachte jetzt
Severinos Leiche, ein zweiter Anfall des Schlages hatte ihn, gleich
nachdem ich ihn verlassen, getötet. Sowie Chiara den Leichnam gewahrte,
versiegten ihre Tränen, sie schaute den toten Severino an mit ernstem
Blick, und entfernte sich dann, als die Leute, die mitgekommen, sie
neugierig betrachteten und lachend meinten, das sei wohl gar am Ende das
unsichtbare Mädchen in dem Kabinett. Ich fand es unmöglich, das Mädchen
allein zu lassen bei dem Leichnam, die gutmütigen Wirtsleute erklärten
sich bereit, sie bei sich aufzunehmen. Als ich nun aber, nachdem sich
alles entfernt, hineintrat in's Kabinett, saß Chiara vor dem Spiegel in
dem seltsamsten Zustande. Mit fest auf den Spiegel gerichteten Augen
schien sie nichts zu gewahren, gleich einer Mondsüchtigen. Sie lispelte
unverständliche Worte, die aber immer deutlicher und deutlicher wurden,
bis sie, deutsch, französisch, italienisch, spanisch, wechselnd von
Dingen sprach, die sich auf entfernte Personen zu beziehen schienen.
-- Ich bemerkte zu meinem nicht geringen Erstaunen, daß gerade die Stunde
eingetreten, in der Severino das weibliche Orakel reden zu lassen
pflegte. -- Endlich schloß Chiara die Augen, und schien in tiefen Schlaf
verfallen. Ich nahm das arme Kind in meine Arme, und trug sie herab zu
den Wirtsleuten. Am andern Morgen fand ich die kleine heiter und ruhig,
erst jetzt schien sie ihre Freiheit ganz zu begreifen, und erzählte
alles, was ich zu wissen verlangte. -- Es wird Euch nicht verschnupfen,
Kapellmeister, unerachtet Ihr sonst auf gute Geburt was haltet, daß
meine kleine Chiara nichts anders war, als ein Zigeunermägdlein, die mit
einer ganzen Bande des schmutzigen Volks auf dem Markte in irgendeiner
großen Stadt, von Häschern bewacht, sich von der Sonne braten ließ, als
eben Severino vorüberging. »Blanker Bruder, soll ich Dir wahrsagen?«
rief ihm das achtjährige Mädchen an. Severino sah der Kleinen lange in
die Augen, ließ sich dann wirklich die Züge seines Handtellers deuten,
und äußerte ein besonderes Erstaunen. Er mußte etwas ganz Besonderes an
dem Mädchen gefunden haben, denn sogleich trat er zu dem
Polizei-Lieutenant, der den Zug der verhafteten Zigeuner führte, und
meinte, er wolle was Erkleckliches geben, wenn es ihm vergönnt würde,
das Zigeunermädchen mit sich zu nehmen. Der Polizei-Lieutenant erklärte
barsch, es sei hier kein Sklavenmarkt; setzte indessen hinzu, da die
Kleine doch eigentlich nicht zu den wirklichen Menschen zu rechnen, und
das Zuchthaus nur molestiere, so stände sie zu Befehl, wenn der Herr
zehn Dukaten zur Stadtarmenkasse zahlen wolle. Severino zog sogleich
seinen Beutel hervor, und zählte die Dukaten ab. Chiara und ihre alte
Großmutter, beide hatten die ganze Verhandlung gehört, fingen an zu
heulen und zu schreien, und wollten sich nicht trennen, da traten aber
die Häscher hinzu, schmissen die Alte auf den Leiterwagen, der zum
Abfahren bereit stand; der Polizei-Lieutenant, der vielleicht seinen
Beutel in dem Augenblick für die Stadtarmenkasse halten mochte, steckte
die blanken Dukaten ein, und Severino schleppte die kleine Chiara fort,
die er dadurch möglichst zu beruhigen suchte, daß er ihr auf demselben
Markt, wo er sie gefunden, ein hübsches neues Röcklein kaufte, und sie
überdies mit Zuckerwerk fütterte. -- Es ist gewiß, daß Severino damals
eben das Kunststück mit dem unsichtbaren Mädchen im Kopf hatte, und in
der kleinen Zigeunerin alle Anlagen fand, die Rolle der Unsichtbaren zu
übernehmen. Neben einer sorgfältigen Erziehung suchte er auf ihren
Organismus, der zu einem erhöhten Zustande besonders geeignet, zu
wirken. Er brachte diesen erhöhten Zustand, in dem ein prophetischer
Geist in dem Mädchen aufglühte, durch künstliche Mittel hervor, -- denkt
an Mesmer und seine furchtbaren Operationen -- und versetzte sie
jedesmal, wenn sie wahrsagen sollte, in diesen Zustand. Ein
unglückliches Ungefähr ließ ihn wahrnehmen, daß die Kleine nach
empfundenem Schmerz vorzüglich reizbar war, und daß dann ihre Gabe, das
fremde Ich zu durchschauen, bis zum Unglaublichen stieg, so daß sie ganz
vergeistigt schien. Und nun geißelte sie der entsetzliche Mensch
jedesmal vor der Operation, die sie in den Zustand des höhern Wissens
versetzte, auf die grausamste Weise. Zu dieser Qual kam noch, daß
Chiara, die Ärmste, oft tagelang, wenn Severino abwesend, sich
zusammenkrümmen mußte in jenem Verschlag, damit, dränge selbst jemand in
das Kabinett, doch Chiara's Gegenwart ein Geheimnis bliebe. Ebenso
machte sie die Reisen mit Severino in jenem Kasten. Unglücklicher,
fürchterlicher, war Chiara's Schicksal, als das jenes Zwerges, den der
bekannte Kempelen mit sich führte, und der, in dem Türken versteckt,
Schach spielen mußte. -- Ich fand in Severinos Pult eine namhafte Summe
in Gold und Papieren, es gelang mir, der kleinen Chiara dadurch ein
gutes Einkommen zu sichern, den Apparat zum Orakel, das heißt die
akustischen Vorrichtungen, im Zimmer und Kabinett vernichtete ich, sowie
manches andere Kunstwerk, das nicht transportabel, wogegen ich nach
Severinos deutlich ausgesprochenem Vermächtnis manches Geheimnis aus
seinem Nachlaß mir zu eigen machte. Dies alles abgetan, nahm ich von der
kleinen Chiara, die die Wirtsleute halten wollten wie ihr liebes
Kindlein, den wehmütigsten Abschied, und verließ den Ort. -- Ein Jahr
war vergangen, ich wollte zurück nach Göniönesmühl, wo der hochlöbliche
Magistrat die Reparatur der Stadtorgel von mir verlangte, aber der
Himmel hatte ein besonderes Wohlgefallen daran, mich als Taschenspieler
hinzustellen vor den Leuten, und gab daher einem verfluchten Spitzbuben
die Macht, meine Börse, in der mein ganzer Reichtum befindlich, zu
stehlen, und mich so zu zwingen, noch als berühmter, mit vielen Attesten
und Konzessionen versehener Mechaniker Künste zu machen des nötigen
Proviants halber. -- Das geschah an einem Örtchen unsern
Sieghartsweiler. Eines Abends sitze ich und hämmere und feile an einem
Zauberkästchen, da geht die Türe auf, ein weibliches Wesen tritt herein,
ruft: nein, ich konnte es nicht länger ertragen, ich mußte Euch nach,
Herr Liscov -- ich wäre gestorben vor Sehnsucht! -- Ihr seid mein Herr,
gebietet über mich! -- stürzt auf mich zu, will mir zu Füßen fallen, ich
fange sie auf in meinen Armen -- es ist Chiara! -- Kaum erkenne ich das
Mädchen, wohl einen Fuß höher, stärker ist sie geworden, ohne daß das
den zartesten Formen ihres Wuchses geschadet! -- Liebe süße Chiara!
-- rief ich tief bewegt, und drückte sie an meine Brust! Nicht wahr,
spricht nun Chiara, Ihr leidet mich bei Euch, Herr Liscov, Ihr verstoßet
nicht die arme Chiara, die Euch Freiheit und Leben zu verdanken hat?
-- Und damit springt sie schnell an den Kasten, den eben ein Postknecht
hineinschiebt, drückt den Kerl so viel Geld in die Hand, daß er mit
einem großen Katzensprung zur Türe hinaus, laut ruft: ei der Daus, das
liebe Mohrenkind, öffnet den Kasten, nimmt dieses Buch heraus, gibt mir
es sprechend: Da, Herr Liscov, nehmt das Beste aus Severinos Nachlaß,
das Ihr vergessen, fängt an, während ich das Buch aufschlage, ganz
getrost Kleider und Wäsche auszupacken -- Ihr möget denken, Kreisler,
daß mich die kleine Chiara in nicht geringe Verlegenheit setzte; aber
-- nun ist es Zeit, Kerl! daß Du auf mich was halten lernst, da Du, weil
ich Dir half, dem Oheim die reifen Birnen vom Baume naschen, und ihm
hölzerne mit saubrer Malerei hinhängen, oder ihm gedüngtes
Pommeranzenwasser hinstellen in der Gießkanne, womit er die auf dem
Rasen zum Bleichen ausgespannten weißen Kanevashosen begoß, und einen
schönen Marmor herausbrachte ohne Mühe, -- kurz, weil ich Dich zu tollen
Narrenstreichen anführte, da Du, sag' ich, sonst mich selbst zu nichts
anderm machtest, als zu einem puren Schalksnarren, der niemals ein Herz,
oder wenigstens die Hanswurstjacke so dick darüber gelegt hatte, daß er
nichts von seinen Schlägen spürte! -- Brüste Dich nicht, Mensch, mit
Deiner Empfindsamkeit, mit Deinen Tränen, denn siehe, schon wieder muß
ich, so wie Du es nur zu oft tust, niederträchtig flennen; aber der
Teufel hole doch alles, wenn man erst im hohen Alter jungen Leuten das
Innere aufschließen soll wie eine Chambre garnie. -- Meister Abraham
trat ans Fenster, und schaute hinaus in die Nacht. Das Gewitter war
vorüber, im Säuseln des Waldes hörte man die einzelnen Tropfen fallen,
die der Nachtwind herabschüttelte. Von fern her aus dem Schlosse ertönte
lustige Tanzmusik. Prinz Hektor, sprach Meister Abraham, eröffnet die
Partie _à la chasse_ mit einigen Sprüngen, glaub ich --
Und Chiara? fragte Kreisler.
Recht, mein Sohn, fuhr Meister Abraham fort, indem er sich erschöpft in
den Lehnstuhl niederließ, daß Du mich erinnerst an Chiara, denn ich muß
in dieser verhängnisvollen Nacht den Kelch der bittersten Erinnerungen
nun einmal ausschlürfen bis auf den letzten Tropfen. -- Ach! -- so wie
Chiara geschäftigt hin und her hüpfte, wie aus ihren Blicken die reinste
Freude strahlte, da fühlt' ich es wohl, daß es mir ganz unmöglich sein
würde, mich jemals von ihr zu trennen, daß sie mein Weib werden müsse.
-- Und doch sprach ich: aber Chiara, was soll ich mit Dir anfangen, wenn
Du nun hier bleibst? -- Chiara trat vor mich hin und sprach sehr ernst:
Meister, Ihr findet in dem Buche, das ich Euch gebracht, die genaue
Beschreibung des Orakels, Ihr habt ja ohnedies die Vorrichtungen dazu
gesehen. -- Ich will Euer unsichtbares Mädchen sein! -- Chiara, rief ich
ganz bestürzt, was sprichst Du? -- Kannst Du mich für einen Severino
halten! -- »O, schweigt von Severino,« erwiderte Chiara. -- Nun, was soll
ich Euch alles umständlich erzählen, Kreisler, Ihr wißt ja schon, daß
ich alle Welt in Erstaunen setzte mit meinem unsichtbaren Mädchen, und
möget mir wohl zutrauen, daß ich es verabscheute, auch nur durch
irgendein künstliches Mittel meine liebe Chiara aufzuregen, oder auf
irgendeine Weise ihre Freiheit zu verschränken. -- Sie deutete mir
selbst Zeit und Stunde an, wenn sie sich fähig fühlte, oder vielmehr
fühlen würde, die Rolle der Unsichtbaren zu spielen, und nur dann sprach
mein Orakel. -- Überdies war meiner Kleinen jene Rolle zum Bedürfnis
geworden. Gewisse Umstände, die Ihr künftig erfahren sollt, brachten
mich nach Sieghartsweiler. Es lag in meinem Plan, sehr geheimnisvoll
aufzutreten. Ich bezog eine einsame Wohnung bei der Witwe des
fürstlichen Mundkochs, durch die ich sehr bald das Gerücht von meinen
wunderbaren Kunststücken an den Hof brachte. Was ich erwartet hatte,
geschah. Der Fürst, ich meine den Vater des Fürsten Irenäus, suchte mich
auf, und mein weissagende Chiara war die Zauberin, die, wie von
überirdischer Kraft beseelt, ihm oft sein eigenes Inneres erschloß, so
daß er manches, was ihm sonst verschleiert gewesen, jetzt klar
durchschaute. Chiara, die mein Weib worden, wohnte bei einem mir
vertrauten Mann in Sieghartshof, und kam zu mir im Dunkel der Nacht, so
daß ihre Gegenwart ein Geheimnis blieb. Denn seht Kreisler, so versessen
sind die Menschen auf Wunder, das, war auch das Kunststück mit dem
unsichtbaren Mädchen nicht anders möglich, als durch die Mitwirkung
eines menschlichen Wesens, sie doch das ganze Ding für eine dumme
Fopperei geachtet haben würden, sobald sie erfuhren, daß das unsichtbare
Mädchen von Fleisch und Bein. So wie denn in jener Stadt den Severino
nach seinem Tode, alle Leute einen Betrüger schalten, da es
herausgekommen, daß eine kleine Zigeunerin im Kabinett gesprochen, ohne
die künstliche akustische Einrichtung die den Ton aus der Glaskugel
kommen ließ, auch nur im mindesten zu beachten. -- Der alte Fürst starb,
ich hatte die Kunststücke, die Geheimniskrämerei mit meiner Chiara,
herzlich satt, ich wollte mit meinem lieben Weibe hinziehen nach
Göniönesmühl, und wieder Orgeln bauen. Da blieb eine Nacht Chiara, die
zum letztenmal, die Rolle des unsichtbaren Mädchens spielen sollte, aus,
ich mußte die Neugierigen unbefriedigt fortschicken. Mir schlug das Herz
vor banger Ahnung. -- Am Morgen lief ich nach Sieghartshof, Chiara war
zur gewöhnlichen Stunde fortgegangen. -- Nun Kerl! was schaust Du mich
so an? ich hoffe, daß Du keine alberne Frage tun wirst! -- Du weißt es ja
-- Chiara war spurlos verschwunden, nie -- nie hab' ich sie
wiedergesehen! -- Meister Abraham sprang rasch auf, und stürzte ans
Fenster. Ein tiefer Seufzer machte den Blutstropfen Luft, die aus der
aufgerissenen Herzwunde quollen. Kreisler ehrte den tiefen Schmerz des
Greises durch Schweigen. Ihr könnet nun, begann endlich Meister Abraham,
nicht mehr zurück nach der Stadt, Kapellmeister. Mitternacht ist heran,
draußen, Ihr wißt es, hausen böse Doppelgänger, und allerlei anderes
bedrohliches Zeug könnt' uns in den Kram pfuschen. Bleibt bei mir! Toll,
ganz toll müßt es ja --
=(M. f. f.)= aber sein, wenn dergleichen Unschicklichkeiten vorfielen an
heiliger Stätte, -- ich meine im Auditorio. -- Es wird mir so enge, so
beklommen um's Herz -- ich vermag, von den erhabensten Gedanken
durchströmt, nicht weiter zu schreiben -- ich muß abbrechen, muß ein
wenig spazieren gehen!
Ich kehre zurück an den Schreibtisch, mir ist besser -- Aber wovon das
Herz voll ist, davon geht der Mund über, und auch wohl der Federkiel des
Dichters! -- Ich hört' einmal den Meister Abraham erzählen, in einem
alten Buche stände etwas von einem kuriosen Menschen, dem eine besondere
_Materia peccans_ im Leibe rumorte, die nicht anders abging, als durch die
Finger. Er legte aber hübsches weißes Papier unter die Hand, und fing so
alles, was nur von dem bösen rumorenden Wesen abgehen wollte, auf, und
nannte diesen schnöden Abgang Gedichte, die er aus dem Innern
geschaffen. Ich halte das Ganze für eine boshafte Satire, aber wahr ist
es, zuweilen fährt mir ein eignes Gefühl, beinahe möcht' ich's geistiges
Leibkneifen nennen, bis in die Pfoten, die alles hinschreiben müssen,
was ich denke. -- Eben jetzt geht's mir so -- es kann mir Schaden tun,
betörte Kater können in ihrer Verblendung böse werden, sogar mich ihre
Krallen fühlen lassen, aber es muß heraus! --
Mein Meister hatte heute den ganzen Vormittag hindurch in einem
schweinsledernen Quartanten gelesen, als er sich endlich zur
gewöhnlichen Stunde entfernte, ließ er das Buch aufgeschlagen auf dem
Tische liegen. Schnell sprang ich herauf, um neugierig, erpicht auf die
Wissenschaften, wie ich nun einmal bin, zu erschnuppern, was das wohl
für ein Buch sein könne, worin der Meister mit so vieler Anstrengung
studiert. Es war das schöne herrliche Werk des alten Johannes
Kunisperger, vom natürlichen Einfluß der Gestirne, Planeten und zwölf
Zeichen. Ja wohl, mit Recht kann ich das Werk schön und herrlich nennen,
denn, indem ich las, gingen mir da nicht die Wunder meines Seins, meines
Wandelns hienieden, auf in voller Klarheit? -- Ha! indem ich dieses
schreibe, flammt über meinem Haupt das herrliche Gestirn, das in treuer
Verwandtschaft in meine Seele herein, aus meiner Seele hinaus leuchtet
-- ja ich fühle den glühenden, sengenden Strahl des langgeschweiften
Kometen auf meiner Stirne, -- ja ich bin selbst der glänzende
Schwanzstern, das himmlische Meteor, das in hoher Glorie prophetisch
dräuend durch die Welt zieht. So wie der Komet alle Sterne überleuchtet,
so verschwindet ihr -- stell' ich nur nicht meine Gaben unter den
Scheffel, sondern lasse mein Licht gehörig leuchten, und das dependiert
ganz von mir -- ja, so verschwindet ihr alle in finstre Nacht, ihr
Kater, andere Tiere und Menschen! -- Aber trotz der göttlichen Natur,
die aus mir, dem geschwänzten Lichtgeist, herausstrahlt, teile ich doch
nicht das Los aller Sterblichen? -- Mein Herz ist gut, ich bin ein zu
empfindsamer Kater, möchte mich gern gemütlich anschließen den
Schwächern, und gerate darüber in Trauer und Herzeleid. -- Denn muß ich
nicht überall gewahren, daß ich allein stehe, wie in der tiefsten
Einöde, da ich nicht dem jetzigen Zeitalter, nein einem künftigen der
höhern Ausbildung angehöre, da es keine einzige Seele gibt, die mich
gehörig zu bewundern versteht? Und es macht mir doch so viel Freude,
wenn ich tüchtig bewundert werde, selbst das Lob junger, gemeiner,
ungebildeter Kater tut mir unbeschreiblich wohl. Ich weiß sie vor
Erstaunen außer sich zu setzen, aber was hilft's, sie können doch, bei
aller Anstrengung, nicht den rechten Lobposaunenton treffen, schreien
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