Lebensansichten des Katers Murr - 03

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mich abhielt, meinem Triebe ganz mich hinzugeben. Endlich eines Tages,
als eben der Meister abwesend war, überwand ich meine Furcht und sprang
hinauf auf den Tisch. Welche Wollust, als ich nun mitten unter den
Schriften und Büchern saß, und darin wühlte. Nicht Mutwille, nein nur
Begier, wissenschaftlicher Heißhunger war es, daß ich mit den Pfoten ein
Manuskript erfaßte, und so lange hin und her zauste, bis es in kleine
Stücke zerrissen vor mir lag. Der Meister trat herein, sah was
geschehen, stürzte mit dem kränkenden Ausruf: Bestie, vermaledeite! auf
mich los, und prügelte mich mit dem Birkenreis so derb ab, daß ich mich
winselnd vor Schmerz unter den Ofen verkroch, und den ganzen Tag über
durch kein freundliches Wort wieder hervorzulocken war. Wen hätte dies
Ereignis nicht abgeschreckt auf immer, selbst die Bahn zu verfolgen, die
ihm die Natur vorgezeichnet! Aber kaum hatte ich mich ganz erholt von
meinen Schmerzen, als ich, meinem unwiderstehlichen Drange folgend,
wieder auf den Schreibtisch sprang. Freilich war ein einziger Ruf meines
Meisters, ein abgebrochener Satz wie z. B. »Will er!« -- hinlänglich,
mich wieder herab zu jagen, so daß es nicht zum Studieren kam; indessen
wartete ich ruhig auf einen günstigen Moment, meine Studien anzufangen,
und dieser trat denn auch bald ein. Der Meister rüstete sich eines Tages
zum Ausgehen, alsbald versteckte ich mich so gut im Zimmer, daß er mich
nicht fand, als er, eingedenk des zerrissenen Manuskripts, mich
hinausjagen wollte. Kaum war der Meister fort, so sprang ich mit einem
Satz auf den Schreibtisch und legte mich mitten hinein in die Schriften,
welches mir ein unbeschreibliches Wohlgefallen verursachte. Geschickt
schlug ich mit der Pfote ein ziemlich dickes Buch auf, welches vor mir
lag, und versuchte, ob es mir nicht möglich sein würde, die
Schriftzeichen darin zu verstehen. Das gelang mir zwar anfangs ganz und
gar nicht, ich ließ aber gar nicht ab, sondern starrte hinein in das
Buch, erwartend, daß ein ganz besonderer Geist über mich kommen und mir
das Lesen lehren werde. So vertieft überraschte mich der Meister. Mit
einem lauten: Seht die verfluchte Bestie, sprang er auf mich zu. Es war
zu spät mich zu retten, ich kniff die Ohren an, ich duckte mich nieder,
so gut es gehen wollte, ich fühlte schon die Rute auf meinem Rücken.
Aber die Hand schon aufgehoben hielt der Meister plötzlich inne, schlug
eine helle Lache auf und rief: Kater -- Kater du liesest? ja, das kann,
das will ich dir nicht verwehren. Nun sieh -- sieh! -- was für ein
Bildungstrieb dir inwohnt. -- Er zog mir das Buch unter den Pfoten weg,
schaute hinein, und lachte noch unmäßiger als vorher. Das muß ich sagen,
sprach er dann, ich glaube gar, du hast dir eine kleine Handbibliothek
angeschafft, denn ich wüßte sonst gar nicht, wie das Buch auf meinen
Schreibtisch kommen sollte? -- Nun lies nur -- studiere fleißig mein
Kater, allenfalls magst du auch die wichtigsten Stellen im Buche durch
sanfte Einrisse bezeichnen, ich stelle dir das frei! -- Damit schob er
mir das Buch aufgeschlagen wieder hin. Es war, wie ich später erfuhr,
Knigge über den Umgang mit Menschen, und ich habe aus diesem herrlichen
Buch viel Lebensweisheit geschöpft. Es ist so recht aus meiner Seele
geschrieben, und paßt überhaupt für Kater, die in der menschlichen
Gesellschaft etwas gelten wollen, ganz ungemein. Diese Tendenz des Buchs
ist, soviel ich weiß, bisher übersehen, und daher zuweilen das falsche
Urteil gefällt worden, daß der Mensch, der sich ganz genau an die im
Buch aufgestellten Regeln halten wolle, notwendig überall als ein
steifer herzloser Pedant auftreten müsse.
Seit dieser Zeit litt mich der Meister nicht allein auf dem
Schreibtisch, sondern er sah es sogar gern, wenn ich, arbeitete er
selbst, heraufsprang, und mich vor ihm unter die Schriften hinlagerte.
Meister Abraham hatte die Gewohnheit oftmals viel hintereinander laut
zu lesen. Ich unterließ dann nicht, mich so zu postieren, daß ich ihm
ins Buch sehen konnte, welches bei den scharfblickenden Augen, die mir
die Natur verliehen, möglich war, ohne ihm beschwerlich zu fallen.
Dadurch, daß ich die Schriftzeichen mit den Worten verglich, die er
aussprach, lernte ich in kurzer Zeit lesen, und wem dies etwa
unglaublich vorkommen möchte, hat keinen Begriff von dem ganz besonderen
Ingenium womit mich die Natur ausgestattet. Genies die mich verstehen
und mich würdigen, werden keinen Zweifel hegen. Rücksichts einer Art
Ausbildung, die vielleicht der ihrigen gleich ist. Dabei darf ich auch
nicht unterlassen, die merkwürdige Beobachtung mitzuteilen, die ich
rücksichts des vollkommenen Verstehens der menschlichen Sprache gemacht.
Ich habe nämlich mit vollem Bewußtsein beobachtet, daß ich gar nicht
weiß wie ich zu diesem Verstehen gekommen bin. Bei den Menschen soll
dies auch der Fall sein. Das nimmt mich aber gar nicht wunder, da dies
Geschlecht in den Jahren der Kindheit beträchtlich dümmer und
unbeholfener ist als wir. Als ein ganz kleines Käterchen ist es mir
niemals geschehen, daß ich mir selbst in die Augen gegriffen, ins Feuer
oder ins Licht gefaßt oder Stiefelwichse statt Kirschmus gefressen, wie
dies wohl bei kleinen Kindern zu geschehen pflegt.
Wie ich nun fertig las, und ich mich täglich mehr mit fremden Gedanken
vollstopfte, fühlte ich den unwiderstehlichsten Drang, auch meine eignen
Gedanken, wie sie der mir innewohnende Genius gebar, der Vergessenheit
zu entreißen, und dazu gehörte nun allerdings die freilich sehr schwere
Kunst des Schreibens. So aufmerksam ich auch meines Meisters Hand, wenn
er schrieb, beobachten mochte, durchaus wollte es mir doch nicht
gelingen, ihm die eigentliche Mechanik abzulauern. Ich studierte den
alten Hilmar Curas, das einzige Schreibevorschriftsbuch, welches mein
Meister besaß, und wäre beinahe auf den Gedanken geraten, daß die
rätselhafte Schwierigkeit des Schreibens nur durch die große Manschette
gehoben werden könne, welche die darin abgebildete schreibende Hand
trägt, und daß es nur besonders erlangte Fertigkeit sei, wenn mein
Meister ohne Manschette schriebe, so wie der geübte Seiltänzer zuletzt
nicht mehr der Balancierstange bedarf. Ich trachtete begierig nach
Manschetten, und war im Begriff, die Dormeuse der alten Haushälterin für
meine rechte Pfote zuzureißen und zu adaptieren, als mir plötzlich in
einem Moment der Begeisterung, wie es bei Genies zu geschehen pflegt,
der geniale Gedanke einkam, der alles löste. Ich vermutete nämlich, daß
die Unmöglichkeit, die Feder, den Stift, so zu halten wie mein Meister,
wohl in dem verschiedenen Bau unserer Hände liegen könne, und diese
Vermutung traf ein. Ich mußte eine andere dem Bau meines rechten
Pfötchens angemessene Schreibart erfinden und erfand sie wirklich, wie
man wohl denken mag. -- So entstehen aus der besonderen Organisation des
Individuums neue Systeme. --
Eine zweite böse Schwierigkeit fand ich in dem Eintunken der Feder in
das Tintenfaß. Nicht glücken wollt' es mir nämlich, bei dem Eintunken
das Pfötchen zu schonen, immer kam es mit hinein in die Tinte, und so
konnte es nicht fehlen, daß die ersten Schriftzüge, mehr mit der Pfote
als mit der Feder gezeichnet, etwas groß und breit gerieten.
Unverständige mochten daher meine ersten Manuskripte beinahe nur für mit
Tinte beflecktes Papier ansehen. Genies werden den genialen Kater in
seinen ersten Werken leicht erraten und über die Tiefe, über die Fülle
des Geistes, wie er zuerst aus unversiegbarer Quelle aussprudelte,
erstaunen, ja ganz außer sich geraten. Damit die Welt sich dereinst
nicht zanke über die Zeitfolge meiner unsterblichen Werke, will ich hier
sagen, daß ich zuerst den philosophisch-sentimental-didaktischen Roman
schrieb: »Gedanke und Ahnung, oder Kater und Hund.« Schon dieses Werk
hätte ungeheures Aufsehen machen können. Dann, in allen Sätteln gerecht,
schrieb ich ein politisches Werk, unter dem Titel: Ȇber Mausefallen und
deren Einfluß auf Gesinnung und Tatkraft der Katzheit;« hierauf fühlt'
ich mich begeistert zu der Tragödie: »Rattenkönig Kawdallor.« Auch diese
Tragödie hätte auf allen nur erdenklichen Theatern unzähligemal mit dem
lärmendsten Beifall gegeben werden können. Den Reihen meiner sämtlichen
Werke sollen diese Erzeugnisse meines hoch emporstrebenden Geistes
eröffnen; über den Anlaß, sie zu schreiben, werde ich mich gehörigen
Orts auslassen können.
Als ich die Feder besser zu halten gelernt, als das Pfötchen rein blieb
von Tinte, wurde auch freilich mein Stil anmutiger, lieblicher, heller;
ich legte mich ganz vorzüglich auf Musenalmanache, schrieb verschiedene
freundliche Schriften und wurde übrigens sehr bald der liebenswürdige
gemütliche Mann, der ich noch heute bin. Beinahe hätte ich schon damals
ein Heldengedicht gemacht, in vier und zwanzig Gesängen, doch als ich
fertig, war es etwas anderes worden, wofür Tasso und Ariost noch im
Grabe dem Himmel danken können. Sprang wirklich ein Heldengedicht unter
meinen Klauen hervor, beide hätte kein Mensch mehr gelesen.
Ich komme jetzt auf die --
=(Mak. Bl.)= -- zum bessern Verständnis doch nötig sein, dir, geneigter
Leser, das ganze Verhältnis der Dinge klar und deutlich auseinander zu
setzen.
Jeder, der nur ein einzigesmal im Gasthofe des anmutigen
Landstädtchens Sieghartsweiler abgestiegen ist, hat sogleich von dem
Fürsten Irenäus reden gehört. Bestellte er nämlich bei dem Wirt nur ein
Gericht Forellen, die in der Gegend vorzüglich, so erwiderte derselbe
gewiß: Sie haben recht, mein Herr, unser gnädigster Fürst essen auch
dergleichen ungemein gern, und ich vermag die angenehmen Fische gerade
so zuzubereiten, wie es bei Hofe üblich. Aus den neuesten Geographien,
Landkarten, statistischen Nachrichten wußte der unterrichtete Reisende
aber nichts anderes, als daß das Städtchen Sieghartsweiler samt dem
Geierstein und der ganzen Umgebung längst dem Großherzogtum, das er
soeben durchreiset, einverleibet worden; nicht wenig mußte es ihn daher
verwundern, hier einen gnädigsten Herrn Fürsten und einen Hof zu finden.
Die Sache hatte aber folgenden Zusammenhang. Fürst Irenäus regierte
sonst wirklich ein artiges Ländchen nicht fern von Sieghartsweiler, und
da er mittels eines guten Dollonds von dem Belvedere seines Schlosses im
Residenzmarktflecken seine sämtlichen Staaten zu übersehen vermochte, so
konnt' es nicht fehlen, daß er das Wohl und Weh seines Landes, das Glück
der geliebten Untertanen, stets im Auge behielt. Er konnte in jeder
Minute wissen, wie Peters Weizen in dem entferntesten Bereich des Landes
stand, und ebensogut beobachten, ob Hans und Kunz ihre Weinberge gut und
fleißig besorgten. Man sagt, Fürst Irenäus habe sein Ländchen auf einem
Spaziergange über die Grenze aus der Tasche verloren, so viel ist aber
gewiß, daß in einer neuen mit mehrern Zusätzen versehenen Ausgabe jenes
Großherzogtums, das Ländchen des Fürsten Irenäus einfoliiert und
einregistriert war. Man überhob ihn der Mühe des Regierens, indem man
ihm aus den Revenüen des Landes, das er besessen, eine ziemlich reiche
Apanage aussetzte, die er eben in dem anmutigen Sieghartsweiler
verzehren sollte.
Außer jenem Ländchen besaß Fürst Irenäus noch ein ansehnliches bares
Vermögen, das ihm unverkürzt blieb, und so sah er sich aus dem Stande
eines kleinen Regenten plötzlich versetzt in den Stand eines
ansehnlichen Privatmannes, der zwanglos nach freier Willkür sich das
Leben gestalten konnte wie er wollte.
Fürst Irenäus hatte den Ruf eines feingebildeten Herrn, der empfänglich
für Wissenschaft und Kunst. Kam nun noch hinzu, daß er oft die lästige
Bürde der Regentschaft schmerzlich gefühlt, ja, ging auch schon einmal
von ihm die Rede, daß er den romanhaften Wunsch, in einem kleinen Hause,
an einem murmelnden Bach, mit einigem Hausvieh ein einsames idyllisches
Leben procul negotiis zu führen, in anmutige Verse gebracht, so hätte
man denken sollen, daß er nun, den regierenden Herrn vergessend, sich
einrichten werde mit dem gemütlichen Hausbedarf, wie es in der Macht
steht des reichen, unabhängigen Privatmannes. Dem war aber ganz und gar
nicht so!
Es mag wohl sein, daß die Liebe der großen Herren zur Kunst und
Wissenschaft nur als ein integrierender Teil des eigentlichen Hoflebens
anzusehen ist. Der Anstand erfordert es Gemälde zu besitzen und Musik zu
hören, und übel würde es sein, wenn der Hofbuchbinder feiern und nicht
die neueste Literatur fortwährend in Gold und Leder kleiden sollte. Ist
aber jene Liebe ein integrierender Teil des Hoflebens selbst, so muß sie
mit diesem zugleich untergehen und kann nicht als etwas für sich fort
Bestehendes Trost gewähren für den verlornen Thron oder das kleine
Regentenstühlchen, auf dem man zu sitzen gewohnt.
Fürst Irenäus erhielt sich beides, das Hofleben und die Liebe für die
Künste und Wissenschaften, indem er einen süßen Traum ins Leben treten
ließ, in dem er selbst mit seiner Umgebung, so wie ganz Sieghartsweiler,
figurierte.
Er tat nämlich so, als sei er regierender Herr, behielt die ganze
Hofhaltung, seinen Kanzler des Reichs, sein Finanzkollegium &c. bei,
erteilte seinen Hausorden, gab Cour, Hofbälle, die meistenteils aus
zwölf bis funfzehn Personen bestanden, da auf die eigentliche
Courfähigkeit strenger geachtet wurde, als an den größten Höfen, und die
Stadt war gutmütig genug, den falschen Glanz dieses träumerischen Hofes
für etwas zu halten, das ihr Ehre und Ansehen bringe. So nannten die
guten Sieghartsweiler den Fürsten Irenäus ihren gnädigsten Herrn,
illuminierten die Stadt an seinem Namensfeste und an den Namenstagen
seines Hauses, und opferten sich überhaupt gern auf für das Vergnügen
des Hofes, wie die atheniensischen Bürgersleute in Shakespeares
Sommernachtstraum.
Es war nicht zu leugnen, daß der Fürst seine Rolle mit dem
wirkungsvollsten Pathos durchführte, und dieses Pathos seiner ganzen
Umgebung mitzuteilen wußte. -- So erscheint ein fürstlicher Finanzrat in
dem Klub zu Sieghartsweiler finster, in sich gekehrt, wortkarg. -- Wolken
ruhen auf seiner Stirn, er versinkt oft in tiefes Nachdenken, fährt dann
auf, wie plötzlich erwachend. -- Kaum wagt man es laut zu sprechen, hart
aufzutreten in seiner Nähe. Es schlägt neun Uhr, da springt er auf,
nimmt seinen Hut, vergebens sind alle Bemühungen, ihn festzuhalten, er
versichert mit stolzem tiefbedeutendem Lächeln, daß ihn Aktenstöße
erwarten, daß er die Nacht würde opfern müssen, um sich zu der
morgenden, höchst wichtigen, letzten Quartalsitzung des Kollegiums
vorzubereiten, eilt hinweg und hinterläßt die Gesellschaft in
ehrfurchtsvoller Erstarrung über die enorme Wichtigkeit und
Schwierigkeit seines Amtes. -- Und der wichtige Vortrag, auf den sich
der geplagte Mann die Nacht über vorbereiten muß? -- Je nun, die
Waschzettel aus sämtlichen Departements, der Küche, der Tafel, der
Garderobe usw. fürs verflossene Vierteljahr sind eingegangen, und er ist
es, der in allen Waschangelegenheiten den Vortrag hat. -- So bemitleidet
die Stadt den armen fürstlichen Wagenmeister, spricht jedoch, von dem
sublimen Pathos des fürstlichen Kollegiums ergriffen, strenge aber
gerecht! -- Der Mann hat nämlich, erhaltener Instruktion gemäß, einen
Halbwagen, der unbrauchbar geworden, verkauft, das Finanzkollegium ihm
aber bei Strafe augenblicklicher Kassation aufgegeben, binnen drei Tagen
nachzuweisen, wo er die andere Hälfte gelassen, die vielleicht noch
brauchbar gewesen. --
Ein besonderer Stern, der am Hofe des Fürsten Irenäus leuchtete, war die
Rätin Benzon, Witwe in der Mitte der dreißiger Jahre, sonst eine
gebietende Schönheit, noch jetzt nicht ohne Liebreiz, die einzige, deren
Adel zweifelhaft und die der Fürst dennoch ein für allemal als courfähig
angenommen. Der Rätin heller, durchdringender Verstand, ihr lebhafter
Geist, ihre Weltklugheit, vorzüglich aber eine gewisse Kälte des
Charakters, die dem Talent zu herrschen unerläßlich, übten ihre Macht in
voller Stärke, so daß sie es eigentlich war, die die Fäden des
Puppenspiels an diesem Miniaturhofe zog. Ihre Tochter, Julia geheißen,
war mit der Prinzessin Hedwiga aufgewachsen, und auch auf die
Geistesbildung dieser hatte die Rätin so gewirkt, daß sie in dem Kreise
der fürstlichen Familie wie eine Fremde erschien und sonderbar abstach
gegen den Bruder. Prinz Ignaz war nämlich zu ewiger Kindheit verdammt,
beinahe blödsinnig zu nennen.
Der Benzon gegenüber, ebenso einflußreich, ebenso eingreifend in die
engsten Verhältnisse des fürstlichen Hauses, wiewohl auf ganz andere
Weise als sie, stand der seltsame Mann, den du, geneigter Leser, bereits
kennst als Maître de plaisir des Irenäusschen Hofes und ironischen
Schwarzkünstler.
Merkwürdig genug ist es, wie Meister Abraham in die fürstliche Familie
geriet.
Des Fürsten Irenäus hochseliger Herr Papa war ein Mann von einfachen,
milden Sitten. Er sah es ein, daß irgend eine Kraftäußerung das kleine
schwache Räderwerk der Staatsmaschine zerbrechen müsse, statt ihm einen
bessern Schwung zu geben. Er ließ es daher in seinem Ländlein fortgehen,
wie es zuvor gegangen, und fehlt' es ihm dabei an Gelegenheit, einen
glänzenden Verstand oder andere besondere Gaben des Himmels zu zeigen,
so begnügte er sich damit, daß in seinem Fürstentum jedermann sich wohl
befand, und daß, rücksichts des Auslandes, es ihm so ging wie den
Weibern, die dann am tadelfreisten sind, wenn man gar nicht von ihnen
spricht. War des Fürsten kleiner Hof steif, zeremoniös, altfränkisch,
konnte der Fürst gar nicht eingehen in manche loyale Ideen, wie sie die
neuere Zeit erzeugt, so lag das an der Unwandelbarkeit des hölzernen
Gestelles, das Oberhofmeister, Hofmarschälle, Kammerherren in seinem
Innern mühsam zusammengerichtet. In diesem Gestelle arbeitete aber ein
Triebrad, das kein Hofmeister, kein Marschall jemals hätte zum
Stillstehen bringen können. Dies war nämlich ein dem Fürsten angeborner
Hang zum Abenteuerlichen, Seltsamen, Geheimnisvollen. -- Er pflegte
zuweilen, nach dem Beispiel des würdigen Kalifen Harun al Raschid
verkleidet Stadt und Land zu durchstreichen, um jenen Hang, der mit
seiner übrigen Lebenstendenz in dem sonderbarsten Widerspiel stand, zu
befriedigen, oder wenigstens Nahrung dafür zu suchen. Dann setzte er
einen runden Hut auf und zog einen grauen Oberrock an, so daß jedermann
auf den ersten Blick wußte, daß der Fürst nun nicht zu erkennen.
Es begab sich, daß der Fürst also verkleidet und unerkennbar die Allee
durchschritt, die von dem Schloß aus nach einer entfernten Gegend
führte, in der einzeln ein kleines Häuschen stand, von der Witwe eines
fürstlichen Mundkochs bewohnt. Gerade vor diesem Häuschen angekommen,
gewahrte der Fürst zwei in Mäntel gehüllte Männer, die zur Haustüre
hinausschlichen. Er trat zur Seite, und der Historiograph des
Irenäusschen Hauses, dem ich dies nachschreibe, behauptet, der Fürst sei
selbst dann nicht bemerkt und erkannt worden, wenn er, statt des grauen
Oberrocks, das glänzendste Staatskleid angehabt, mit dem funkelnden
Ordensstern darauf, aus dem Grunde, weil es stockfinsterer Abend
gewesen. Als die beiden verhüllten Männer dicht vor dem Fürsten langsam
vorübergingen, vernahm dieser ganz deutlich folgendes Gespräch. Der
eine: Bruder Exzellenz, ich bitte dich, nimm dich zusammen, sei nur
diesesmal kein Esel! -- Der Mensch muß fort, ehe der Fürst etwas von ihm
erfährt, denn sonst behalten wir den verfluchten Hexenmeister auf dem
Halse, der uns mit seinen Satanskünsten alle ins Verderben stürzt. Der
andere: _Mon cher frère,_ ereifere dich doch nur nicht so, du kennst meine
Sagazität, mein _savoir faire._ Morgen werf' ich dem gefährlichen Menschen
ein paar Karolin an den Hals, und da mag er seine Kunststückchen den
Leuten vormachen, wo er will; hier darf er nicht bleiben. Der Fürst ist
übrigens ein --.«
Die Stimmen verhallten, der Fürst erfuhr daher nicht, wofür ihn sein
Hofmarschall hielt, denn kein anderer als dieser und sein Bruder, der
Oberjägermeister, waren die Personen, welche aus dem Hause schlichen und
das verfängliche Gespräch führten. Der Fürst hatte beide sehr genau an
der Sprache erkannt.
Man kann denken, daß der Fürst nichts Angelegentlicheres zu tun hatte,
als jenen Menschen, jenen gefährlichen Hexenmeister aufzusuchen, dessen
Bekanntschaft ihm entzogen werden sollte. Er klopfte an das Häuschen,
die Witwe trat mit einem Licht in der Hand heraus und fragte, da sie den
runden Hut und den grauen Oberrock des Fürsten gewahrte, mit kalter
Höflichkeit: Was steht zu Ihren Diensten, Monsieur? Monsieur wurde
nämlich der Fürst angeredet, wenn er verkleidet war und unkenntlich. Der
Fürst erkundigte sich nach dem Fremden, der bei der Witwe eingekehrt
sein sollte, und erfuhr, daß der Fremde kein anderer sei, als ein sehr
geschickter, berühmter, mit vielen Attestaten, Konzessionen und
Privilegien versehener Taschenspieler, der hier seine Künste zu
produzieren gedenke. Soeben, erzählte die Witwe, wären zwei Herrn vom
Hofe bei ihm gewesen, die er, vermöge der ganz unerklärlichen Sachen,
welche er ihnen vorgemacht, dermaßen in Erstaunen gesetzt, daß sie ganz
blaß, verstört, ja ganz außer sich, das Haus verlassen hätten.
Ohne weiteres ließ sich der Fürst hinauf führen. Meister Abraham
(niemand anders war der berühmte Taschenspieler) empfing ihn wie einen,
den er längst erwartet, und verschloß die Türe.
Niemand weiß, was nun Meister Abraham begonnen, gewiß ist es aber, daß
der Fürst die ganze Nacht über bei ihm blieb, und daß am andern Morgen
Zimmer eingerichtet wurden auf dem Schlosse, die Meister Abraham bezog,
und zu denen der Fürst aus seinem Studierzimmer mittels eines geheimen
Ganges unbemerkt gelangen konnte. Gewiß ist es ferner, daß der Fürst den
Hofmarschall nicht mehr mon cher ami nannte, und sich von dem
Oberjägermeister niemals mehr die wunderbare Jagdgeschichte von dem
weißen gehörnten Hasen, den er (der Oberjägermeister) bei seinem ersten
jägerischen Ausflug in den Wald nicht schießen können, erzählen ließ,
welches die Gebrüder in Gram und Verzweiflung stürzte, so, daß beide
sehr bald den Hof verließen. Gewiß endlich, daß Meister Abraham nicht
allein durch seine Phantasmagorieen, sondern auch durch das Ansehen, das
er sich immer mehr und mehr bei dem Fürsten zu erwerben wußte, Hof,
Stadt und Land in Erstaunen setzte.
Von den Kunststücken, die Meister Abraham vollführte, erzählt oben
bemeldeter Historiograph des Irenäusschen Hauses so viel ganz
Unglaubliches, daß man es nicht nachschreiben kann, ohne alles Zutrauen
des geneigten Lesers aufs Spiel zu setzen. Dasjenige Kunststück, welches
aber der Historiograph für das wunderbarste von allen hält, ja von dem
er behauptet, daß es hinlänglich beweise, wie Meister Abraham offenbar
mit fremden unheimlichen Mächten in bedrohlichem Bunde stehe, ist indes
nichts anders, als jenes akustische Zauberspiel, das später unter der
Benennung des unsichtbaren Mädchens so viel Aufsehen gemacht, und das
Meister Abraham schon damals sinnreicher, phantastischer, das Gemüt
ergreifender, aufzustellen wußte, als es nachher jemals geschehen.
Nebenher wollte man auch wissen, daß der Fürst selbst mit dem Meister
Abraham gewisse magische Operationen unternehme, über deren Zweck unter
den Hofdamen, Kammerherrn und andern Leuten vom Hofe ein angenehmer
Wettstreit alberner, sinnloser Vermutungen entstand. Darin waren alle
einig, daß Meister Abraham dem Fürsten das Goldmachen beibringe, wie aus
dem Rauch, der aus dem Laboratorio bisweilen dringe, zu schließen, und
daß er ihn eingeführt in allerlei nützliche Geister-Konferenzen. Alle
waren ferner davon überzeugt, daß der Fürst das Patent für den neuen
Bürgermeister im Marktflecken nicht vollziehe, ja, dem fürstlichen
Ofenheizer keine Zulage bewillige, ohne den »Agathodämon«, den _Spiritum
familiarem_, oder die Gestirne zu befragen.
Als der alte Fürst starb und Irenäus ihm in der Regierung folgte,
verließ Meister Abraham das Land. Der junge Fürst, der von des Vaters
Neigung zum Abenteuerlichen, Wunderbaren durchaus nichts vererbt, ließ
ihn zwar ziehen, fand aber bald, daß Meister Abrahams magische Kraft
vorzüglich sich darin bewähre, einen gewissen bösen Geist zu beschwören,
der sich an kleinen Höfen nur gar zu gern einnistet, nämlich den
Höllengeist der Langenweile. Dann hatte auch das Ansehen, in dem Meister
Abraham bei dem Vater stand, tiefe Wurzel gefaßt in dem Gemüt des jungen
Fürsten. Es gab Augenblicke, in denen dem Fürsten Irenäus zu Mute wurde,
als sei Meister Abraham ein überirdisches Wesen, über alles was
menschlich erhaben, stehe es auch noch so hoch. Man sagt, daß diese ganz
besondere Empfindung von einem kritischen unvergeßlichen Moment in der
Jugendgeschichte des Fürsten herrühre. Als Knabe war er einst mit
kindischer, überlästiger Neugier in Meister Abrahams Zimmer eingedrungen
und hatte läppisch eine kleine Maschine, die der Meister eben mit vieler
Mühe und Kunst vollendet, zerbrochen, der Meister aber im vollen Zorn
über das verderbliche Ungeschick dem kleinen fürstlichen Bengel eine
fühlbare Ohrfeige zugeteilt, und ihn dann mit einiger nicht ganz sanfter
Schnelligkeit hinausgeführt aus der Stube auf den Korridor. Unter
hervorquellenden Tränen konnte der junge Herr nur mit Mühe die Worte
hervorstammeln: _Abraham -- soufflet_ -- so daß der bestürzte
Oberhofmeister es für ein gefahrvolles Wagnis hielt, tiefer einzudringen
in das fürchterliche Geheimnis, das zu ahnen er sich unterstehen mußte.
Der Fürst fühlte lebhaft das Bedürfnis, den Meister Abraham als das
belebende Prinzip der Hofmaschine bei sich zu behalten; vergebens waren
aber alle seine Bemühungen, ihn zurückzubringen. Erst nach jenem
verhängnisvollen Spaziergange, als Fürst Irenäus sein Ländchen verloren,
als er die chimärische Hofhaltung zu Sieghartsweiler eingerichtet, fand
sich auch Meister Abraham wieder ein, und in der Tat, zu gelegenerer
Zeit hätte er gar nicht kommen können. Denn außerdem daß --
=(M. f. f.)= -- merkwürdige Begebenheit, die, um mich des gewöhnlichen
Ausdrucks geistreicher Biographen zu bedienen, einen Abschnitt in meinem
Leben machte.
-- Leser! -- Jünglinge, Männer, Frauen, unter deren Pelz ein fühlend
Herz schlägt, die ihr Sinn habt für Tugend -- die ihr die süßen Bande
erkennet, womit uns die Natur umschlingt, ihr werdet mich verstehen und
-- mich lieben!
Der Tag war heiß gewesen, ich hatte ihn unter dem Ofen verschlafen. Nun
brach die Abenddämmerung ein, und kühle Winde sausten durch meines
Meisters geöffnetes Fenster. Ich erwachte aus dem Schlaf, meine Brust
erweiterte sich, durchströmt von dem unnennbaren Gefühl, das, Schmerz
und Lust zugleich, die süßesten Ahnungen entzündet. Von diesen Ahnungen
überwältigt, erhob ich mich hoch in jener ausdrucksvollen Bewegung, die
der kalte Mensch Katzenbuckel benennet. -- Hinaus -- hinaus trieb es
mich in die freie Natur, ich begab mich daher aufs Dach und lustwandelte
in den Strahlen der sinkenden Sonne. Da vernahm ich Töne von dem Boden
aufsteigen, so sanft, so heimlich, so bekannt, so anlockend, ein
unbekanntes Etwas zog mich hinab mit unwiderstehlicher Gewalt. Ich
verließ die schöne Natur und kroch durch eine kleine Dachluke hinein in
den Hausboden. -- Hinabgesprungen gewahrte ich alsbald eine große,
schöne, weiß und schwarz gefleckte Katze, die, auf den Hinterfüßen
sitzend in bequemer Stellung, eben jene anlockenden Töne von sich gab
und mich nun mit forschenden Blicken durchblitzte. Augenblicklich setzte
ich mich ihr gegenüber und versuchte, dem innern Trieb nachgebend, in
das Lied einzustimmen, das die weiß und schwarz Gefleckte angestimmt.
Das gelang mir, ich muß es selbst sagen, über die Maßen wohl, und von
diesem Augenblick an datiert sich, wie ich für die Psychologen, die mich
und mein Leben studieren, hier bemerke, mein Glaube an mein inneres
musikalisches Talent, und, wie zu erachten, mit diesem Glauben auch das
Talent selbst. Die Gefleckte blickte mich schärfer und emsiger an,
schwieg plötzlich, sprang mit einem gewaltigen Satz auf mich los. Ich,
nichts Gutes erwartend, zeigte meine Krallen, doch in dem Augenblick
schrie die Gefleckte, indem ihr die hellen Tränen aus den Augen
stürzten: Sohn -- o Sohn! komm! eile in meine Pfoten! -- Und dann, mich
umhalsend, mich mit Inbrunst an die Brust drückend: Ja, du bist es, du
bist mein Sohn, mein guter Sohn, den ich ohne sonderliche Schmerzen
geboren! --
Ich fühlte mich tief im Innersten bewegt, und schon dies Gefühl mußte
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