Lebensansichten des Katers Murr - 04

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mich überzeugen, daß die Gefleckte wirklich meine Mutter war, dem
unerachtet fragte ich doch, ob sie auch dessen ganz gewiß sei.
Ha, diese Ähnlichkeit, sprach die Gefleckte, diese Augen, diese
Gesichtszüge, dieser Bart, dieser Pelz, alles erinnert mich nur zu
lebhaft an den Treulosen, Undankbaren, der mich verließ. -- Du bist ganz
das getreue Ebenbild deines Vaters, lieber Murr (denn so wirst du ja
geheißen), ich hoffe jedoch, daß du mit der Schönheit des Vaters
zugleich die sanftere Denkungsart, die milden Sitten deiner Mutter Mina
erworben haben wirst. -- Dein Vater hatte einen sehr vornehmen Anstand,
auf seiner Stirne lag eine imponierende Würde, voller Verstand funkelten
die grünen Augen, und um Bart und Wangen spielte oft ein anmutiges
Lächeln. Diese körperlichen Vorzüge, so wie sein aufgeweckter Geist und
eine gewisse liebenswürdige Leichtigkeit, mit der er Mäuse fing, ließen
ihn mein Herz gewinnen. -- Aber bald zeigte sich ein hartes,
tyrannisches Gemüt, daß er so lange geschickt zu verbergen gewußt. -- Mit
Entsetzen sag' ich es! -- Kaum warst du geboren, als dein Vater den
unseligen Appetit bekam, dich nebst deinen Geschwistern zu verspeisen.
Beste Mutter, fiel ich der Gefleckten ins Wort, verdammen Sie nicht ganz
jene Neigung. Das gebildetste Volk der Erde legte den sonderbaren
Appetit des Kinderfressens dem Geschlecht der Götter bei, aber gerettet
wurde ein Jupiter und so auch ich! --
Ich verstehe dich nicht, mein Sohn, erwiderte Mina, aber es kommt mir
vor, als sprächest du albernes Zeug, oder als wolltest du gar deinen
Vater verteidigen. Sei nicht undankbar, du wärest ganz gewiß erwürgt und
gefressen worden von dem blutdürstigen Tyrannen, hätte ich dich nicht so
tapfer verteidigt mit diesen scharfen Krallen, hätte ich nicht, bald
hier, bald dort hinfliehend in Keller, Boden, Ställe, dich den
Verfolgungen des unnatürlichen Barbaren entzogen. -- Er verließ mich
endlich! nie habe ich ihn wiedergesehen! Und doch schlägt noch mein Herz
für ihn! -- Es war ein schöner Kater! -- Viele hielten ihn seines
Anstandes, seiner feinen Sitten wegen, für einen reisenden Grafen. -- Ich
glaubte nun, im kleinen häuslichen Zirkel meine Mutterpflichten übend,
ein stilles, ruhiges Leben führen zu können, doch der entsetzlichste
Schlag sollte mich noch treffen. -- Als ich von einem kleinen
Spaziergange einst heimkehrte, weg warst du samt deinem Geschwister! --
Ein altes Weib hatte mich Tages zuvor in meinem Schlupfwinkel entdeckt,
und allerlei verfängliche Worte von ins Wasser werfen und dergleichen
gesprochen. -- Nun! ein Glück, daß du, mein Sohn, gerettet, komm
nochmals an meine Brust, Geliebter! --
Die gefleckte Mama liebkoste mich mit aller Herzlichkeit, und fragte
mich dann nach den nähern Umständen meines Lebens. Ich erzählte ihr
alles, und vergaß nicht, meiner hohen Ausbildung zu erwähnen, und wie
ich dazu gekommen.
Mina schien weniger gerührt von den seltenen Vorzügen des Sohnes, als
man hätte denken sollen. Ja, sie gab mir nicht undeutlich zu verstehen,
daß ich mitsamt meinem außerordentlichen Geiste, mit meiner tiefen
Wissenschaft auf Abwege geraten, die mir verderblich werden könnten.
Vorzüglich warnte sie mich aber, dem Meister Abraham ja nicht meine
erworbenen Kenntnisse zu entdecken, da dieser sie nur nützen würde, mich
in der drückendsten Knechtschaft zu erhalten.
»Ich kann mich, sprach Mina, zwar gar nicht deiner Ausbildung rühmen,
indessen fehlt es mir doch durchaus nicht an natürlichen Fähigkeiten und
angenehmen, mir von der Natur eingeimpften Talenten. Darunter rechne ich
z. B. die Macht, knisternde Funken aus meinem Pelz hervorstrahlen zu
lassen, wenn man mich streichelt. Und was für Unannehmlichkeiten hat mir
nicht schon dieses einzige Talent bereitet! Kinder und Erwachsene haben
unaufhörlich auf meinem Rücken herumhantiert, jenes Feuerwerks halber,
mir zur Qual, und wenn ich unmutig wegsprang oder die Krallen zeigte,
mußte ich mich ein scheues wildes Tier schelten, ja wohl gar prügeln
lassen. -- Sowie Meister Abraham erfährt, daß du schreiben kannst, lieber
Murr, macht er dich zu seinem Kopisten, und als Schuldigkeit wird von
dir gefordert, was du jetzt nur aus eigenem Antriebe zu deiner Lust
tust.« --
Mina sprach noch mehreres über mein Verhältnis zum Meister Abraham und
über meine Bildung. Erst später habe ich eingesehen, daß das, was ich
für Abscheu gegen die Wissenschaften hielt, wirkliche Lebensweisheit
war, die die Gefleckte in sich trug.
Ich erfuhr, daß Mina bei der alten Nachbarsfrau in ziemlich dürftigen
Umständen lebe, und daß es ihr oft schwer falle ihren Hunger zu stillen.
Dies rührte mich tief, die kindliche Liebe erwachte in voller Stärke in
meinem Busen, ich besann mich auf den schönen Heringskopf, den ich vom
gestrigen Mahle erübrigt, ich beschloß, ihn darzubringen der guten
Mutter, die ich so unerwartet wiedergefunden.
Wer ermißt die Wandelbarkeit der Herzen derer, die da wandeln unter dem
Mondschein! -- Warum verschloß das Schicksal nicht unsere Brust dem
wilden Spiel unseliger Leidenschaften! -- Warum müssen wir, ein dünnes
schwankendes Rohr, uns beugen vor dem Sturm des Lebens? -- Feindliches
Verhängnis! -- O Appetit, dein Name ist Kater! -- Den Heringskopf im
Maule kletterte ich, ein pius Aeneas aufs Dach -- ich wollte hinein ins
Bodenfenster. Da geriet ich in einen Zustand, der auf seltsame Weise
mein Ich meinem Ich entfremdend, doch mein eigentliches Ich schien.
-- Ich glaube mich verständlich und scharf ausgedrückt zu haben, so daß
in dieser Schilderung meines seltsamen Zustandes jeder den die geistige
Tiefe durchschauenden Psychologen erkennen wird. -- Ich fahre fort! --
Das sonderbare Gefühl, gewebt aus Lust und Unlust, betäubte meine Sinne
-- überwältigte mich -- kein Widerstand möglich, -- ich fraß den
Heringskopf! --
Ängstlich hörte ich Mina miauen, ängstlich sie meinen Namen rufen -- Ich
fühlte mich von Reue, von Scham durchdrungen, ich sprang zurück in
meines Meisters Zimmer, ich verkroch mich unter den Ofen. Da quälten
mich die ängstlichsten Vorstellungen. Ich sah Mina, die wiedergefundene
gefleckte Mutter, trostlos, verlassen, lechzend nach der Speise, die ich
ihr versprochen, der Ohnmacht nahe -- Ha! -- der durch den Rauchfang
sausende Wind rief den Namen Mina -- Mina -- Mina! rauschte es in den
Papieren meines Meisters, knarrte es in den gebrechlichen Rohrstühlen,
Mina -- Mina -- lamentierte die Ofentüre. -- O! es war ein bitteres
herzzerschneidendes Gefühl, das mich durchbohrte! -- Ich beschloß, die
Arme womöglich einzuladen zur Frühstücksmilch. Wie kühlender,
wohltuender Schatten kam bei diesem Gedanken ein seliger Frieden über
mich! -- Ich kniff die Ohren an und schlief ein! --
Ihr fühlenden Seelen, die ihr mich ganz versteht, ihr werdet es, seid
ihr sonst keine Esel, sondern wahrhaftige honette Kater, ihr werdet es,
sage ich, einsehen, daß dieser Sturm in meiner Brust meinen Jugendhimmel
aufheitern mußte, wie ein wohltätiger Orkan, der die finstern Wolken
zerstäubt und die reinste Aussicht schafft. O! so schwer anfangs der
Heringskopf auf meiner Seele lastete, doch lernte ich einsehen, was
Appetit heißt, und daß es Frevel ist, der Mutter Natur zu widerstreben.
Jeder suche sich seine Heringsköpfe und greife nicht vor der Sagazität
der andern, die, vom richtigen Appetit geleitet, schon die ihrigen
finden werden.
So schließe ich diese Episode meines Lebens die --
=(Mak. Bl.)= -- -- nichts verdrießlicher für einen Historiographen oder
Biographen, als wenn er, wie auf einem wilden Füllen reitend, hin und
her sprengen muß, über Stock und Stein, über Äcker und Wiesen, immer
nach gebahnten Wegen trachtend, niemals sie erreichend. So geht es dem,
der es unternommen, für dich, geliebter Leser, das aufzuschreiben, was
er von dem wunderlichen Leben des Kapellmeisters Johannes Kreisler
erfahren. Gern hätte er angefangen: In dem kleinen Städtchen N. oder B.
oder K., und zwar am Pfingstmontage oder zu Ostern des und des Jahres
erblickte Johannes Kreisler das Licht der Welt! -- Aber solche schöne
chronologische Ordnung kann gar nicht aufkommen, da dem unglücklichen
Erzähler nur mündlich, brockenweis mitgeteilte Nachrichten zu Gebote
stehen, die er, um nicht das Ganze aus dem Gedächtnisse zu verlieren,
sogleich verarbeiten muß. Wie es eigentlich mit der Mitteilung dieser
Nachrichten herging, sollst du, sehr lieber Leser! noch vor dem Schlusse
des Buchs erfahren, und dann wirst du vielleicht das rhapsodische Wesen
des Ganzen entschuldigen, vielleicht aber auch meinen, daß, trotz des
Anscheins der Abgerissenheit, doch ein fester durchlaufender Faden alle
Teile zusammenhalte.
Eben in diesem Augenblick ist nichts anders zu erzählen, als daß nicht
lange nachher, als Fürst Irenäus in Sieghartsweiler sich niedergelassen,
an einem schönen Sommerabend Prinzessin Hedwiga und Julia in dem
anmutigen Park Sieghartshof lustwandelten. Wie ein goldner Schleier lag
der Schein der sinkenden Sonne ausgebreitet über dem Walde. Kein
Blättlein rührte sich. In ahnungsvollem Schweigen harrten Baum und
Gebüsch, daß der Abendwind komme und mit ihnen kose. Nur das Getöse des
Waldbachs, der über weiße Kiesel fortbrauste, unterbrach die tiefe
Stille. Arm in Arm verschlungen, schweigend, wandelten die Mädchen fort
durch die schmalen Blumengänge, über die Brücken, die über die
verschiedenen Schlingungen des Bachs führten, bis sie an das Ende des
Parks, an den großen See kamen, in dem sich der ferne Geierstein mit
seinen malerischen Ruinen abspiegelte.
»Es ist doch schön!« rief Julia recht aus voller Seele. Laß uns, sprach
Hedwiga, in die Fischerhütte treten. Die Abendsonne brennt entsetzlich
und drinnen ist die Aussicht nach dem Geierstein aus dem mittlern
Fenster noch schöner als hier, da die Gegend dort nicht Panorama,
sondern in gruppierter Ansicht, wahrhaftes Bild erscheint.
Julia folgte der Prinzessin, die, kaum hineingetreten und zum Fenster
hinausschauend, sich nach Crayon und Papier sehnte, um die Aussicht in
der Beleuchtung zu zeichnen, welche sie ungemein pikant nannte.
Ich möchte, sprach Julia, ich möchte dich beinahe um deine
Kunstfertigkeit beneiden, Bäume und Gebüsche, Berge, Seen, so ganz nach
der Natur zeichnen zu können. Aber ich weiß es schon, könnte ich auch so
hübsch zeichnen als du, doch würd' es mir niemals gelingen, eine
Landschaft nach der Natur aufzunehmen, und zwar um desto weniger, je
herrlicher der Anblick. Vor lauter Freude und Entzücken des Schauens
würd' ich gar nicht zur Arbeit kommen. -- Der Prinzessin Antlitz
überflog bei diesen Worten Julia's ein gewisses Lächeln, das bei einem
sechzehnjährigen Mädchen bedenklich genannt werden dürfte. Meister
Abraham, der im Ausdruck zuweilen etwas seltsam, meinte, solch
Muskelspiel im Gesicht sei dem Wirbel zu vergleichen auf der Oberfläche
des Wassers, wenn sich in der Tiefe etwas Bedrohliches rührt. -- Genug,
Prinzessin Hedwiga lächelte; indem sie aber die Rosenlippen öffnete, um
der sanften unkünstlerischen Julia etwas zu entgegnen, ließen sich ganz
in der Nähe Akkorde hören, die so stark und wild angeschlagen wurden,
daß das Instrument kaum eine gewöhnliche Guitarre zu sein schien.
Die Prinzessin verstummte, und beide, sie und Julia, eilten vor das
Fischerhaus.
Nun vernahmen sie eine Weise nach der andern, verbunden durch die
seltsamsten Übergänge, durch die fremdartigste Akkordenfolge. Dazwischen
ließ sich eine sonore männliche Stimme hören, die bald alle Süßigkeit
des italienischen Gesanges erschöpfte, bald, plötzlich abbrechend, in
ernste düstere Melodien fiel, bald rezitativisch, bald mit starken
kräftig akzentierten Worten dreinsprach. --
Die Guitarre wurde gestimmt -- dann wieder Akkorde -- dann wieder
abgebrochen und gestimmt -- dann heftige, wie im Zorn ausgesprochene
Worte -- dann Melodien -- dann aufs neue gestimmt. --
Neugierig auf den seltsamen Virtuosen, schlichen Hedwiga und Julia näher
heran, bis sie einen Mann in schwarzer Kleidung gewahrten, der, den
Rücken ihnen zugewendet, auf einem Felsstück dicht an dem See saß, und
das wunderliche Spiel trieb, mit Singen und Sprechen.
Eben hatte er die Guitarre ganz und gar umgestimmt, auf ungewöhnliche
Weise, und versuchte nun einige Akkorde, dazwischen rufend: Wieder
verfehlt -- keine Reinheit -- bald ein Komma zu tief, bald ein Komma zu
hoch! --
Dann faßte er das Instrument, das er von dem blauen Bande, an dem es
ihm um die Schultern hing, losgenestelt, mit beiden Händen, hielt es vor
sich hin und begann: Sage mir, du kleines eigensinniges Ding, wo ruht
eigentlich dein Wohllaut, in welchem Winkel deines Innersten hat sich
die reine Skala verkrochen? -- Oder willst du dich vielleicht auflehnen
gegen deinen Meister und behaupten, sein Ohr sei totgehämmert worden in
der Schmiede der gleichschwebenden Temperatur, und seine Enharmonik nur
ein kindisches Vexierspiel? Du verhöhnst mich, glaub' ich, unerachtet
ich den Bart viel besser geschoren trage, als Meister Stefano Pacini,
_detto il Venetiano_, der die Gabe des Wohllauts in dein Innerstes legte,
die mir ein unerschließbares Geheimnis bleibt. Und, liebes Ding, daß du
es nur weißt, willst du den unisonierenden Dualismus von Gis und As oder
Cis und Des -- oder vielmehr sämtlicher Töne durchaus nicht verstatten,
so schicke ich dir neue tüchtige deutsche Meister auf den Hals, die
sollen dich ausschelten, dich kirre machen mit unharmonischen Worten.
-- Und du magst dich nicht deinem Stefano Pacini in die Arme werfen, du
magst nicht wie ein keifendes Weib das letzte Wort behalten wollen.
-- Oder bist du vielleicht gar dreist und stolz genug, zu meinen, daß
alle schmucken Geister, die in dir wohnen, nur dem gewaltigen Zauber der
Magier folgen, die längst von der Erde gegangen, und daß in den Händen
eines Hasenfußes --
Bei dem letzten Worte hielt der Mann plötzlich inne, sprang auf und
schaute wie in tiefen Gedanken versunken, in den See hinein. -- Die
Mädchen, gespannt durch des Mannes seltsames Beginnen, standen wie
eingewurzelt hinter dem Gebüsch; sie wagten kaum zu atmen.
Die Guitarre, brach der Mann endlich los, ist doch das miserabelste,
unvollkommenste Instrument von allen Instrumenten, nur wert, von
girrenden liebeskranken Schäfern in die Hand genommen zu werden, die das
Emboucheur zur Schalmei verloren haben, da sie sonst es vorziehen
würden, erklecklich zu blasen, das Echo zu wecken mit den Kuhreigen der
süßesten Sehnsucht, und klägliche Melodien entgegenzusenden den
Emmelinen in den weiten Bergen, die das liebe Vieh zusammentreiben mit
dem lustigen Geknalle empfindsamer Hetzpeitschen. -- O Gott! -- Schäfer,
die »wie ein Ofen seufzen mit Jammerlied auf ihrer Liebsten Brau'n«
-- lehrt ihnen, daß der Dreiklang aus nichts anderm bestehe, als aus drei
Klängen, und niedergestoßen werde durch den Dolchstich der Septime, und
gebt ihnen die Guitarre in die Hände! -- Aber ernsten Männern von
leidlicher Bildung, von vorzüglicher Erudition, die sich abgegeben mit
griechischer Weltweisheit und wohl wissen, wie es am Hofe zu Peking oder
Nanking zugeht, aber den Teufel was verstehen von Schäferei und
Schafzucht, was soll denen das Ächzen und Klimpern? -- Hasenfuß, was
beginnst du? Denke an den seligen Hippel, welcher versichert, daß, säh'
er einen Mann Unterricht erteilen im Klavierschlagen, es ihm zu Mute
werde als sötte besagter Lehrherr weiche Eier -- und nun Guitarre
klimpern -- Hasenfuß! -- Pfui Teufel! -- Damit schleuderte der Mann das
Instrument weit von sich ins Gebüsch und entfernte sich raschen
Schrittes, ohne die Mädchen zu bemerken.
Nun, rief Julia nach einer Weile lachend, Hedwiga, was sagst Du zu
dieser verwunderlichen Erscheinung? Wo mag der seltsame Mann her sein,
der erst so hübsch mit seinem Instrument zu sprechen weiß und es dann
verächtlich von sich wirft, wie eine zerbrochene Schachtel?
Es ist unrecht, sprach Hedwiga wie im plötzlich aufwallenden Zorn, indem
ihre verbleichten Wangen sich blutrot färbten, daß der Park nicht
verschlossen ist, daß jeder Fremde hinein kann.
Wie, erwiderte Julia, der Fürst sollte, meinst Du, engherzig, den
Sieghartsweilern -- nein, nicht diesen allein, jedem, der des Weges
wandelt, gerade den anmutigsten Fleck der ganzen Gegend verschließen?
Das ist unmöglich Deine ernste Meinung! -- Du bedenkst, fuhr die
Prinzessin noch bewegter fort, die Gefahr nicht, die für uns daraus
entsteht. Wie oft wandeln wir so wie heute allein, entfernt von aller
Dienerschaft, in den entlegensten Gängen des Waldes umher! -- Wie, wenn
einmal irgendein Bösewicht --
Ei, unterbrach Julia die Prinzessin, ich glaube gar, Du fürchtest, aus
diesem, jenem Gebüsch könnte irgendein ungeschlachter, märchenhafter
Riese, oder ein fabelhafter Raubritter hervorspringen und uns entführen
auf seine Burg! -- Nun, das wolle der Himmel verhüten! -- Aber sonst muß
ich Dir gestehen, daß mir irgendein kleines Abenteuer hier in dem
einsamen romantischen Walde recht hübsch, recht anmutig bedünken möchte.
-- Ich denke eben an Shakespeares »Wie es Euch gefällt«, das uns die
Mutter so lange nicht in die Hände geben wollte, und das uns endlich
Lothario vorgelesen. Was gilt es, Du würdest auch gern ein bißchen Celia
spielen, und ich wollte Deine treue Rosalinde sein. -- Was machen wir
aus unserm unbekannten Virtuosen?
O, erwiderte die Prinzessin, eben dieser unbekannte Mensch -- Glaubst
du wohl, Julia, daß mir seine Gestalt, seine wunderlichen Reden ein
inneres Grauen erregten, das mir unerklärlich ist? -- Noch jetzt
durchbeben mich Schauer, ich erliege beinahe einem Gefühl, das, seltsam
und entsetzlich zugleich, alle meine Sinne gefangen nimmt. In dem
tiefsten, dunkelsten Gemüt regt sich eine Erinnerung auf und ringt
vergebens sich deutlich zu gestalten. -- Ich sah diesen Menschen schon
in irgendeine fürchterliche Begebenheit verflochten, die mein Herz
zerfleischte -- vielleicht war es nur ein spukhafter Traum, dessen
Andenken mir geblieben -- Genug -- der Mensch mit seinem seltsamen
Beginnen, mit seinen wirren Reden, deuchte mir ein bedrohliches,
gespenstisches Wesen, das uns vielleicht verlocken wollte in
verderbliche Zauberkreise.
Welche Einbildungen, rief Julia, ich für mein Teil verwandle das
schwarze Gespenst mit der Guitarre in den Monsieur Jacques, oder gar in
den ehrlichen Probstein, dessen Philosophie beinahe so lautet, wie die
wunderlichen Reden des Fremden. -- Doch hauptsächlich ist es nun nötig,
die arme Kleine zu retten, die der Barbar so feindselig in das Gebüsch
geschleudert hat. --
Julia -- was beginnst Du -- um des Himmels willen! rief die Prinzessin;
doch ohne auf sie zu achten, schlüpfte Julia hinein in das Dickicht und
kam nach wenigen Augenblicken triumphierend, die Guitarre, die der
Fremde weggeworfen, in der Hand, zurück.
Die Prinzessin überwand ihre Scheu und betrachtete sehr aufmerksam das
Instrument, dessen seltsame Form schon von hohem Alter zeugte, hätte das
auch nicht die Jahreszahl und der Name des Meisters bestätigt, den man
durch die Schallöffnung auf dem Boden deutlich wahrnahm. Schwarz
eingeätzt waren nämlich die Worte: _Stefano Pacini fec. Venet. 1532._
Julia konnte es nicht unterlassen, sie schlug einen Akkord auf dem
zierlichen Instrument an, und erschrak beinahe über den mächtigen,
vollen Klang, der aus dem kleinen Dinge heraustönte. O herrlich
-- herrlich! rief sie aus und spielte weiter. Da sie aber gewohnt, nur
ihren Gesang mit der Guitarre zu begleiten, so konnte es nicht fehlen,
daß sie bald unwillkürlich zu singen begann, indem sie weiter
fortwandelte. Die Prinzessin folgte ihr schweigend. Julia hielt inne; da
sprach Hedwiga: Singe, spiele auf dem zauberischen Instrumente,
vielleicht gelingt es Dir, die bösen, feindlichen Geister, die Macht
haben wollten über mich, hinabzubeschwören in den Orkus.
Was willst Du, erwiderte Julia, mit Deinen bösen Geistern, die sollen
uns beiden fremd sein und bleiben, aber singen will ich und spielen;
denn ich wüßte nicht, daß jemals mir ein Instrument so zur Hand gewesen,
mir überhaupt so zugesagt hätte, als eben dieses. Mir scheint auch, als
wenn meine Stimme viel besser dazu laute als sonst. -- Sie begann eine
bekannte italienische Canzonetta und verlor sich in allerlei zierliche
Melismen, gewagte Läufe und Capriccios, Raum gebend dem vollen Reichtum
der Töne, der in ihrer Brust ruhte.
War die Prinzessin erschrocken über den Anblick des Unbekannten, so
erstarrte Julia zur Bildsäule, als er, da sie eben in einen andern Gang
einbiegen wollte, plötzlich vor ihr stand.
Der Fremde, wohl an dreißig Jahre alt, war nach dem Zuschnitt der
letzten Mode schwarz gekleidet. In seinem ganzen Anzuge fand sich
durchaus nichts Sonderbares, Ungewöhnliches, und doch hatte sein Ansehen
etwas Seltsames, Fremdartiges. Trotz der Sauberkeit seiner Kleidung war
eine gewisse Nachlässigkeit sichtbar, die weniger von Mangel an
Sorgfalt, als davon herzurühren schien, daß der Fremde gezwungen worden,
einen Weg zu machen, auf den er nicht gerechnet, und zu dem sein Anzug
nicht paßte. Mit aufgerissener Weste, das Halstuch nur leicht
umschlungen, die Schuhe dick bestäubt, auf denen die goldnen Schnällchen
kaum sichtbar, stand er da, und närrisch genug sah es aus, daß er an dem
kleinen dreieckigen Hütchen, das nur bestimmt, unter den Armen getragen
zu werden, die hintere Krempe herabgeschlagen hatte, um sich gegen die
Sonne zu schützen. Er hatte sich durchgedrängt durch das tiefste
Dickicht des Parks, denn sein wirres schwarzes Haar hing voller
Tannadeln. Flüchtig schaute er die Prinzessin an und ließ dann den
seelenvollen leuchtenden Blick seiner großen dunkeln Augen auf Julia
ruhen, deren Verlegenheit noch dadurch erhöht wurde, so daß ihr, wie es
in dergleichen Fällen ihr zu geschehen pflegte, die Tränen in die Augen
traten.
»Und diese Himmelstöne,« begann der Fremde endlich mit weicher, sanfter
Stimme, »schweigen vor meinem Anblick und zerfließen in Tränen?«
Die Prinzessin, den ersten Eindruck, den der Fremde auf sie gemacht, mit
Gewalt niederkämpfend, blickte ihn stolz an und sprach dann mit beinahe
schneidendem Ton: Allerdings überrascht uns Ihre plötzliche Erscheinung,
mein Herr! man erwartet um diese Zeit keine Fremden mehr im fürstlichen
Park. -- Ich bin die Prinzessin Hedwiga. --
Der Fremde hatte sich, sowie die Prinzessin zu sprechen begann, rasch zu
ihr gewendet und schaute ihr jetzt in die Augen, aber sein ganzes
Antlitz schien ein anderes worden. -- Vertilgt war der Ausdruck
schwermütiger Sehnsucht, vertilgt jede Spur des tief im Innersten
aufgeregten Gemüts, ein toll verzerrtes Lächeln steigerte den Ausdruck
bitterer Ironie bis zum Possierlichen, bis zum Skurrilen. -- Die
Prinzessin blieb, als träfe sie ein elektrischer Schlag, mitten in der
Rede stecken und schlug, blutrot im ganzen Gesicht, die Augen nieder.
Es schien, als wollte der Fremde etwas sagen, in dem Augenblick begann
indessen Julia: Bin ich nicht ein dummes, törichtes Ding, daß ich
erschrecke, daß ich weine wie ein kindisches Kind, das man ertappt über
dem Naschen? -- Ja, mein Herr, ich habe genascht, hier die trefflichsten
Töne weggenascht von Ihrer Guitarre -- die Guitarre ist an allem schuld
und unsere Neugier! -- Wir haben Sie belauscht, wie Sie mit dem kleinen
Dinge so hübsch zu sprechen wußten, und wie Sie dann im Zorn die Arme
wegschleuderten in das Gebüsch, daß sie im lauten Klageton aufseufzte,
auch das haben wir gesehen. Und das ging mir so recht tief ins Herz, ich
mußte hinein in das Dickicht und das schöne, liebliche Instrument
aufheben. -- Nun, Sie wissen wohl, wie Mädchen sind, ich klimpere etwas
auf der Guitarre und da fuhr es mir in die Finger -- ich konnt' es nicht
lassen. -- Verzeihen Sie mir, mein Herr, und empfangen Sie Ihr Instrument
zurück.
Julia reichte die Guitarre dem Fremden hin.
Es ist, sprach der Fremde, ein sehr seltnes klangvolles Instrument, noch
aus alter, guter Zeit her, das nur in meinen ungeschickten Händen -- doch
was Hände -- was Hände! -- Der wunderbare Geist des Wohllauts, der
diesem kleinen seltsamen Dinge befreundet, wohnt auch in meiner Brust,
aber eingepuppt, keiner freien Bewegung mächtig; doch aus Ihrem Innern,
mein Fräulein, schwingt er sich auf zu den lichten Himmelsräumen, in
tausend schimmernden Farben, wie das glänzende Pfauenauge. -- Ha! mein
Fräulein, als Sie sangen, aller sehnsüchtige Schmerz der Liebe, alles
Entzücken süßer Träume, die Hoffnung, das Verlangen, wogte durch den
Wald und fiel nieder wie erquickender Tau in die duftenden Blumenkelche,
in die Brust horchender Nachtigallen! -- Behalten Sie das Instrument,
nur Sie gebieten über den Zauber, der in ihm verschlossen!
Sie warfen das Instrument fort, erwiderte Julia hoch errötend.
Es ist wahr, sprach der Fremde, indem er mit Heftigkeit die Guitarre
ergriff und an seine Brust drückte, ich warf es fort und empfange es
geheiligt zurück; nie kommt es mehr aus meinen Händen. --
Plötzlich verwandelte sich nun das Antlitz des Fremden wieder in jene
skurrile Larve, und er sprach mit hohem, schneidenden Ton: Eigentlich
hat mir das Schicksal oder mein Kakodämon einen sehr bösen Streich
gespielt, daß ich hier so ganz _ex abrupto_, wie die Lateiner und noch
andere ehrliche Leute sagen, vor Ihnen erscheinen muß, meine
hochverehrtesten Damen! -- O Gott, gnädigste Prinzessin, riskieren Sie
es, mich anzuschauen von Kopf bis zu Fuß. Sie werden dann aus meinem
Ajustement zu entnehmen geruhen, daß ich mich auf einer großen
Visitenfahrt befinde. -- Ha! ich gedachte eben bei Sieghartsweiler
vorzufahren und der guten Stadt, wo nicht meine Person, doch wenigstens
eine Visitenkarte abzugeben. -- O Gott! fehlt es mir denn an
Konnexionen, meine gnädigste Prinzessin? -- War nicht sonst der
Hofmarschall Dero Herrn Vaters mein Intimus? -- Ich weiß es, sah er mich
hier, so drückte er mich an seine Atlasbrust und sagte gerührt, indem er
mir eine Prise darbot: Hier sind wir unter uns, mein Lieber, hier kann
ich meinem Herzen und den angenehmsten Gesinnungen freien Lauf lassen.
-- Audienz hätte ich erhalten bei dem gnädigsten Herrn Fürsten Irenäus,
und wäre auch Ihnen vorgestellt worden, o Prinzessin! Vorgestellt worden
auf eine Weise, daß ich mein bestes Gespann von Septime-Akkorden gegen
eine Ohrfeige setze, ich hätte Ihre Huld erworben! -- Aber nun! -- hier
im Garten am unschicklichsten Orte, zwischen Ententeich und
Froschgraben, muß ich mich selbst präsentieren, mir zum ewigen Malheur!
-- O Gott, könnt' ich nur was weniges hexen, könnt' ich nur _subito_
diese edle Zahnstocherbüchse (er zog eine aus der Westentasche hervor)
verwandeln in den schmuckesten Kammerherrn des Irenäusschen Hofes,
welcher mich beim Fittich nähme und spräche: Gnädigste Prinzessin, hier
ist der und der! -- Aber nun! -- _che far', che dir'!_ -- Gnade -- Gnade,
o Prinzessin! o Damen! -- -- o Herren!
Damit warf sich der Fremde vor der Prinzessin nieder und sang mit
kreischender Stimme: _Ah pietà, pietà Signora!_
Die Prinzessin faßte Julien und rannte mit ihr unter dem lauten Ausruf:
Es ist ein Wahnsinniger, ein Wahnsinniger, der dem Tollhause
entsprungen! so schnell von dannen, als sie es nur vermochte.
Dicht vor dem Lustschlosse kam die Rätin Benzon den Mädchen entgegen,
die atemlos ihr beinahe zu Füßen sanken. »Was ist geschehen, um des
Himmels willen, was ist Euch geschehen, was bedeutet die übereilte
Flucht?« So fragte sie. Die Prinzessin vermochte, außer sich, verstört,
wie sie war, nur in abgebrochenen Reden etwas von einem Wahnsinnigen
herzustammeln, der sie überfallen. Julia erzählte ruhig und besonnen,
wie sich alles begeben, und schloß damit, daß sie den Fremden durchaus
nicht für wahnsinnig, sondern nur für einen ironischen Schalk, wirklich
für eine Art von Monsieur Jacques halte, der zur Komödie im Ardenner
Walde passe.
Die Rätin Benzon ließ sich alles nochmals wiederholen, sie fragte nach
dem kleinsten Umstande, sie ließ sich den Fremden beschreiben in Gang,
Stellung, Gebärde, Ton der Sprache usw. Ja, rief sie dann, es ist nur zu
gewiß, er ist es, er ist es selbst, kein anderer kann -- darf es sein!
Wer -- wer ist es? fragte die Prinzessin ungeduldig.
Ruhig, liebe Hedwiga, erwiderte die Benzon, Sie haben Ihren Atem umsonst
verkeucht; kein Wahnsinniger ist dieser Fremde, der Ihnen so bedrohlich
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