Lebensansichten des Katers Murr - 08

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hinantrat und mir mit einem zornigen: »Will Er wohl gleich heraus!« auf
die Beine half. »Steckt mir der Bösewicht das Haus über dem Kopfe an,«
fuhr der Onkel fort! Ich versicherte, auf weiteres Befragen, ganz ruhig,
daß ich auf dieselbe Weise wie der Knabe Rousseau nach dem Inhalt seiner
Bekenntnisse es getan, eine _Opera seria_ im Bett komponiert hätte, und
daß ich durchaus gar nicht wisse, wie der Brand entstanden. -- »Rousseau?
komponiert? _Opera seria?_ -- Pinsel!« -- So stotterte der Oheim vor Zorn,
und teilte mir die kräftige Ohrfeige zu, die ich als die zweite empfing,
so daß ich, vor Schreck erstarrt, sprachlos stehen blieb, und in dem
Augenblick hörte ich wie einen Nachklang des Schlages ganz deutlich:
»Ich liebte nur Ismenen« usw. usw. Sowohl gegen dieses Lied, als gegen
die Begeisterung des Komponierens überhaupt, empfand ich von diesem
Augenblick an einen lebhaften Widerwillen.
Aber wie war nur das Feuer entstanden? fragte der Geheimerat.
Noch in diesem Augenblick, erwiderte Kreisler, ist es mir
unbegreiflich, durch welchen Zufall die Gardine in Brand geriet, und
einen schönen Schlafrock des Oheims, sowie drei oder vier schön
frisierte Toupets, die der Oheim als partielle Perücken-Studien aus
einer Gesamtfrisur aufzusetzen pflegte, mit in ihr Verderben riß. Mir
ist es auch immer so vorgekommen, als habe ich nicht des unverschuldeten
Feuers, sondern nur der unternommenen Komposition halber, die Ohrfeige
erhalten. -- Seltsam genug war es die Musik allein, die zu treiben mich
der Oheim mit Strenge anhielt, unerachtet der Lehrer, getäuscht von dem
nur momentanen Widerwillen, den ich dagegen äußerte, mich für ein
durchaus unmusikalisches Prinzip hielt. Was ich übrigens lernen oder
nicht lernen mochte, das war dem Oheim völlig gleich. Äußerte er
manchmal lebhaften Unwillen, daß es so schwer hielt, mich zur Musik
anzuhalten, so hätte man denken sollen, daß er von der Freude hätte
durchdrungen sein müssen, als nach ein paar Jahren der musikalische
Geist sich so mächtig in mir regte, daß er alles übrige überflügelte,
das war aber nun wieder ganz und gar nicht der Fall. Der Oheim lächelte
bloß ein wenig, wenn er bemerkte, daß ich bald mehrere Instrumente mit
einiger Virtuosität spielte, ja daß ich manches kleine Stück aufsetzte
zur Zufriedenheit der Meister und Kenner. Ja, er lächelte bloß ein
wenig, und sprach, wenn man ihn mit Lobeserhebungen anfuhr, mit schlauer
Miene: Ja, der kleine Neveu ist närrisch genug. -- So ist es mir, nahm
der Geheimerat das Wort, aber ganz unbegreiflich, daß der Oheim Deiner
Neigung nicht Freiheit ließ, sondern Dich hineinzwang in eine andere
Laufbahn. Soviel ich nämlich weiß, ist Deine Kapellmeisterschaft eben
nicht von lange her.
Und auch nicht weit her, rief Meister Abraham lachend, und fuhr, indem
er das Bildnis eines kleinen, wunderlich gebauten Mannes an die Wand
warf, weiter fort. Aber nun muß ich mich des wackern Oheims, den mancher
verruchte Neffe den O weh Onkel nannte, weil er sich mit Vornamen
Ottfried Wenzel schrieb, ja nun muß ich mich seiner annehmen, und der
Welt versichern, daß wenn der Kapellmeister Johannes Kreisler es sich
einfallen ließ, Legationsrat zu sein und sich abzuquälen mit seiner
innersten Natur ganz widrigen Dingen, niemand weniger daran schuld ist,
als eben der O weh Onkel. -- O still davon, Meister, sprach Kreisler,
und nehmt mir dort den Oheim von der Wand, denn mocht' er auch wirklich
lächerlich genug aussehen, so mag ich doch eben heute über den Alten,
der lange im Grabe ruht, nicht lachen! --
Ihr übernehmt Euch heute ja ganz in geziemlicher Empfindsamkeit,
erwiderte der Meister; Kreisler achtete aber nicht darauf, sondern
sprach, sich zum kleinen Geheimerat wendend: Du wirst es bedauern, mich
zum Schwatzen gebracht zu haben, da ich Dir, der vielleicht das
Außerordentliche erwartete, nur Gemeines, wie es sich tausendmal im
Leben wiederholt, auftischen kann. -- So ist es auch gewiß, daß es nicht
Erziehungszwang, nicht besonderer Eigensinn des Schicksals, nein, daß es
der gewöhnlichste Lauf der Dinge war, der mich fortschob, so daß ich
unwillkürlich dort hinkam, wo ich eben nicht hin wollte. Hast du nicht
bemerkt, daß es in jeder Familie einen gibt, der sich, sei es durch
besonderes Genie, oder durch das glückliche Zusammentreffen günstiger
Ereignisse, zu einer gewissen Höhe hinaufschwang, und der nun, ein
Heros, in der Mitte des Kreises steht, zu dem die lieben Verwandten
demütig hinaufblicken, dessen gebietende Stimme vernommen wird in
entscheidenden Sprüchen, von denen keine Appellation möglich? -- So ging
es mit dem jüngern Bruder meines Oheims, der dem musikalischen
Familiennest entflohen war, und in der Residenz als geheimer
Legationsrat, in der Nähe des Fürsten, eine ziemlich wichtige Person
vorstellte. Sein Emporsteigen hatte die Familie in eine staunende
Bewunderung gesetzt, die nicht nachließ. Man nannte den Legationsrat mit
feierlichem Ernst, und wenn es hieß: der geheime Legationsrat hat
geschrieben, der geheime Legationsrat hat das und das geäußert, so
horchte alles in stummer Ehrfurcht auf. Dadurch schon seit meiner
frühesten Kindheit daran gewöhnt, den Oheim in der Residenz als einen
Mann anzusehen, der das höchste Ziel alles menschlichen Strebens
erreicht, mußte ich es natürlich finden, daß ich gar nichts anders tun
konnte, als in seine Fußtapfen treten. Das Bildnis des vornehmen Oheims
hing in dem Prunkzimmer, und keinen größern Wunsch hegte ich, als so
frisiert, so gekleidet umherzugehen, wie der Oheim auf dem Bilde. Diesen
Wunsch gewährte mein Erzieher, und ich muß wirklich, als zehnjähriger
Knabe, anmutig genug ausgesehen haben, im himmelhoch frisierten Toupet,
und kleinen zirkelrunden Haarbeutel, im zeisiggrünen Rock mit schmaler
silberner Stickerei, seidenen Strümpfen und kleinem Degen. Dies
kindische Streben ging tiefer ein, als ich älter worden, da, um mir Lust
zur trockensten Wissenschaft einzuflößen, es genügte, mir zu sagen, dies
Studium sei mir nötig, damit ich, dem Oheim gleich, dereinst
Legationsrat werden könne. Daß die Kunst, welche mein Inneres erfüllte,
mein eigentliches Streben, die wahre einzige Tendenz meines Lebens sein
dürfe, fiel mir um so weniger ein, als ich gewohnt war, von Musik,
Malerei, Poesie, nicht anders reden zu hören, als von ganz angenehmen
Dingen, die zur Erheiterung und Belustigung dienen könnten. Die
Schnelle, mit der ich, ohne daß sich jemals auch nur ein einziges
Hindernis offenbart hätte, durch mein erlangtes Wissen, und durch den
Vorschub des Oheims in der Residenz, in der Laufbahn, die ich
gewissermaßen selbst gewählt, vorwärts schritt, ließ mir keinen Moment
übrig, mich umzuschauen, und die schiefe Richtung des Weges, den ich
genommen, wahrzunehmen. Das Ziel war erreicht, umzukehren nicht mehr
möglich, als in einem nicht geahnten Moment die Kunst sich rächte, der
ich abtrünnig worden, als der Gedanke eines ganzen verlornen Lebens mich
mit trostlosem Weh erfaßte, als ich mich in Ketten geschlagen sah, die
mir unzerbrechlich dünkten! --
Glückselig, heilbringend also die Katastrophe, rief der Geheimerat, die
Dich aus den Fesseln befreite!
Sage das nicht, erwiderte Kreisler, zu spät trat die Befreiung ein. Mir
geht es, wie jenem Gefangenen, der, als er endlich befreit wurde, dem
Getümmel der Welt, ja dem Licht des Tages, so entwöhnt war, daß er,
nicht vermögend der goldnen Freiheit zu genießen, sich wieder
zurücksehnte in den Kerker.
Das ist, nahm Meister Abraham das Wort, nun eine von Euern konfusen
Ideen, Johannes, mit denen Ihr Euch und andere plagt! -- Geht! geht!
-- Immer hat es das Schicksal mit Euch gut gemeint, aber daß Ihr nun
einmal nicht im gewöhnlichen Trott bleiben könnt, daß Ihr rechts, links
hinausspringt aus dem Wege, daran ist niemand schuld als Ihr selbst.
Recht habt Ihr indessen wohl, daß, was Eure Knabenjahre betrifft, Euer
Stern besonders waltete, und -- --


Zweiter Abschnitt.
Lebenserfahrungen des Jünglings. Auch ich war in Arkadien.

=(M. f. f.)= -- »Närrisch genug und zugleich ungemein merkwürdig wär' es
doch, sprach eines Tages mein Meister zu sich selbst, wenn der kleine
graue Mann dort unter dem Ofen wirklich die Eigenschaften besitzen
sollte, die der Professor ihm andichten will! -- Hm! ich dächte, er
könnte mich dann reich machen, mehr als mein unsichtbares Mädchen es
getan. Ich sperrt' ihn ein in einen Käficht, er müßte seine Künste
machen vor der Welt, die reichlichen Tribut dafür gern zahlen würde. Ein
wissenschaftlich gebildeter Kater will doch immer mehr sagen, als ein
frühreifer Junge, dem man die Exercitia eingetrichtert. Überdem erspart'
ich mir einen Schreiber! -- Ich muß dem Dinge näher auf die Spur
kommen!«
Ich gedachte, als ich des Meisters verfängliche Worte vernahm, der
Warnung meiner unvergeßlichen Mutter Mina, und wohl mich hütend, auch
nur durch das geringste Zeichen zu verraten, daß ich den Meister
verstanden, nahm ich mir fest vor, auf das sorgfältigste meine Bildung
zu verbergen. Ich las und schrieb daher nur des Nachts, und erkannte
auch dabei mit Dank die Güte der Vorsehung, die meinem verachteten
Geschlechte manchen Vorzug vor den zweibeinigen Geschöpfen, die sich,
Gott weiß warum, die Herren der Schöpfung nennen, gegeben hat.
Versichern kann ich nämlich, daß ich bei meinen Studien weder des
Lichtziehers noch des Ölfabrikanten bedurfte, da der Phosphor meiner
Augen hell leuchtet in der finstersten Nacht. Gewiß ist es daher auch,
daß meine Werke erhaben sind über den Vorwurf, der irgendeinem
Schriftsteller aus der alten Welt gemacht wurde, daß nämlich die
Erzeugnisse seines Geistes nach der Lampe röchen. Doch innig überzeugt
von der hohen Vortrefflichkeit, mit der mich die Natur begabt hat, muß
ich doch gestehen, daß alles hienieden gewisse Unvollkommenheiten in
sich trägt, die wieder ein gewisses abhängiges Verhältnis verraten. Von
den leiblichen Dingen, die die Ärzte nicht natürlich nennen, unerachtet
sie mir eben recht natürlich dünken, will ich gar nicht reden, sondern
nur rücksichts unseres psychischen Organismus bemerken, daß sich auch
darin jene Abhängigkeit recht deutlich offenbaret. Ist es nicht ewig
wahr, daß unsern Flug oft Bleigewichte hemmen, von denen wir nicht
wissen, was sie sind, woher sie kommen, wer sie uns angehängt?
Doch besser und richtiger ist es wohl, wenn ich behaupte, daß alles Übel
vom bösen Beispiel herrührt, und daß die Schwäche unserer Natur
lediglich darin liegt, daß wir dem bösen Beispiel zu folgen gezwungen
sind. Überzeugt bin ich auch, daß das menschliche Geschlecht recht
eigentlich dazu bestimmt ist, dies böse Beispiel zu geben.
Bist du geliebter Katerjüngling, der du dieses liesest, nicht einmal in
deinem Leben in einen Zustand geraten, der, dir selbst unerklärlich, dir
überall die bittersten Vorwürfe und vielleicht auch -- einige tüchtige
Bisse deiner Kumpane zuzog? Du warst träge, zänkisch, ungebärdig,
gefräßig, fandest an nichts Gefallen, warst immer da, wo du nicht sein
solltest, fielst allen zur Last, kurz, warst ein ganz unausstehlicher
Bursche! -- Tröste dich o Kater! Nicht aus deinem eigentlichen, tiefern
Innern formte sich diese heillose Periode deines Lebens, nein, es war
der Zoll, den du dem über uns waltenden Prinzip dadurch darbrachtest,
daß auch du dem bösen Beispiel der Menschen, die diesen vorübergehenden
Zustand eingeführt haben, folgtest. Tröste dich o Kater! denn auch mir
ist es nicht besser ergangen!
Mitten in meinen Lukubrationen überfiel mich eine Unlust -- eine Unlust
gleichsam der Übersättigung von unverdaulichen Dingen, so daß ich ohne
weiteres auf demselben Buch, worin ich gelesen, auf demselben
Manuskript, woran ich geschrieben, mich zusammenkrümmte und einschlief.
Immer mehr und mehr nahm diese Trägheit zu, so daß ich zuletzt nicht
mehr schreiben, nicht mehr lesen, nicht mehr springen, nicht mehr
laufen, nicht mehr mit meinen Freunden im Keller, auf dem Dache, mich
unterhalten mochte. Statt dessen fühlte ich einen unwiderstehlichen
Trieb, alles das zu tun, was dem Meister, was den Freunden nie angenehm
sein, womit ich ihnen beschwerlich fallen mußte. Was den Meister
anlangt, so begnügte er, lange Zeit hindurch, sich damit, mich
fortzujagen, wenn ich zu meiner Lagerstätte immer Plätze erkor, wo er
mich durchaus nicht leiden konnte, bis er endlich genötigt wurde, mich
etwas zu prügeln. Immer wieder auf des Meisters Schreibtisch gesprungen,
hatt' ich nämlich so lange hin und her geschwänzelt, bis die Spitze
meines Schweifes in das große Tintenfaß geraten, mit der ich nun auf
Boden und Kanapee die schönsten Malereien ausführte. Das brachte den
Meister, der keinen Sinn für dieses Genre der Kunst zu haben schien, in
Harnisch. Ich flüchtete auf den Hof; aber beinah noch schlimmer ging es
mir dort. Ein großer Kater von Ehrfurcht gebietendem Ansehen, hatte
längst sein Mißfallen über mein Betragen geäußert; jetzt, da ich ihm
freilich tölpischerweise einen guten Bissen, den er zu verzehren eben im
Begriff, vor dem Maule wegschnappen wollte, gab er mir ohne Umstände
eine solche Menge Ohrfeigen von beiden Seiten, daß ich ganz betäubt
wurde und mir beide Ohren bluteten. -- Irre ich nicht, so war der
würdige Herr mein Oheim, denn Minas Züge strahlten aus seinem Antlitz,
und die Familienähnlichkeit des Barts unleugbar. -- Kurz, ich gestehe,
daß ich mich in dieser Zeit in Unarten erschöpfte, so daß der Meister
sprach: ich weiß gar nicht, was dir ist, Murr! ich glaube am Ende, du
bist jetzt in die Lümmeljahre getreten! Der Meister hatte recht, es war
meine verhängnisvolle Lümmelzeit, die ich überstehen mußte, nach dem
bösen Beispiel der Menschen, die, wie gesagt, diesen heillosen Zustand,
als durch ihre tiefste Natur bedingt, eingeführt haben. =Lümmeljahre=
nennen sie diese Periode, unerachtet mancher Zeit seines Lebens nicht
herauskommt; unsereins kann nur von Lümmelwochen reden, und ich
meinerseits kam nun auf einmal heraus, mittels eines starken Rucks, der
mir ein Bein oder ein paar Rippen hätte kosten können. Eigentlich =sprang=
ich heraus aus den Lümmelwochen auf vehemente Weise.
Ich muß sagen, wie sich das begab:
Auf dem Hofe der Wohnung meines Meisters stand eine inwendig reich
ausgepolsterte Maschine auf vier Rädern, wie ich nachher einsehen
lernte, ein englischer Halbwagen. Nichts war in meiner damaligen
Stimmung natürlicher, als daß mir die Lust ankam, mit Mühe hinauf zu
klettern und hinein zu kriechen in diese Maschine. Ich fand die darin
befindlichen Kissen so angenehm, so anlockend, daß ich nun die mehrste
Zeit in den Polstern des Wagens verschlief, verträumte.
Ein heftiger Stoß, dem ein Knattern, Klirren, Brausen, wirres Lärmen
folgte, weckte mich, als eben süße Bilder von Hasenbraten und
dergleichen vor meiner Seele vorübergingen. Wer schildert meinen jähen
Schreck, als ich wahrnahm, daß die ganze Maschine sich mit
ohrbetäubendem Getöse fortbewegte, mich hin und her schleudernd auf
meinen Polstern. Die immer steigende und steigende Angst wurde
Verzweiflung, ich wagte den entsetzlichen Sprung heraus aus der
Maschine, ich hörte das wiehernde Hohngelächter höllischer Dämonen, ich
hörte ihre barbarischen Stimmen: Katz -- Katz, huz, huz! hinter mir her
kreischen, sinnlos rannte ich in voller Furie von dannen, Steine flogen
mir nach, bis ich endlich hineingeriet in ein finsteres Gewölbe, und
ohnmächtig niedersank.
Endlich war es mir, als höre ich hin und her gehen über meinem Haupte,
und schloß aus dem Schall der Tritte, da ich wohl schon Ähnliches
erfahren, daß ich mich unter einer Treppe befinden müsse. Es war dem so.
Als ich nun aber herausschlich, Himmel! da dehnten sich überall
unabsehbare Straßen vor mir aus, und eine Menge Menschen, von denen ich
nicht einen einzigen kannte, wogte vorüber. Kam noch hinzu, daß Wagen
rasselten, Hunde laut bellten, ja, daß zuletzt eine ganze Schar, deren
Waffen in der Sonne blitzten, die Straße einengte; daß dicht bei mir
einer urplötzlich so ganz erschrecklich auf eine große Trommel schlug,
daß ich unwillkürlich drei Ellen hoch aufsprang, ja, so konnte es nicht
fehlen, daß eine seltsame Angst meine Brust erfüllte. Ich merkte nun
wohl, daß ich mich in der Welt befand, in der Welt, die ich aus der
Ferne von meinem Dache erblickt, oft nicht ohne Sehnsucht, ohne
Neugierde, ja, mitten in dieser Welt stand ich nun, ein unerfahrner
Fremdling. Behutsam spazierte ich dicht an den Häusern die Straße
entlang, und begegnete endlich ein paar Jünglingen meines Geschlechts.
Ich blieb stehen, ich versuchte ein Gespräch mit ihnen anzuknüpfen, aber
sie begnügten sich, mich mit funkelnden Augen anzuglotzen, und sprangen
dann weiter. »Leichtsinnige Jugend« dacht' ich, du weißt nicht, wer es
war, der dir in den Weg trat! -- so gehen große Geister durch die Welt,
unerkannt, unbeachtet. -- Das ist das Los sterblicher Weisheit! -- Ich
rechnete auf größere Teilnahme bei den Menschen, sprang auf einen
hervorragenden Kellerhals, und stieß manches fröhliche, wie ich glaubte,
anlockende Miau aus; aber kalt, ohne Teilnahme, kaum sich nach mir
umblickend, gingen alle vorüber. Endlich gewahrte ich einen hübschen,
blondgelockten Knaben, der mich freundlich ansah, und, mit den Fingern
schnalzend, rief: Mies -- Mies! -- Schöne Seele, du verstehst mich
endlich! dacht' ich, sprang herab, und nahte mich ihm freundlich
schnurrend. Er fing mich an zu streicheln, aber indem ich glaubte, mich
dem freundlichen Gemüt ganz hingeben zu können, kniff er mich dermaßen
in den Schwanz, daß ich vor rasendem Schmerz aufschrie. =Das= eben schien
dem tückischen Bösewicht rechte Freude zu machen; denn er lachte laut,
hielt mich fest, und versuchte das höllische Manöver zu wiederholen. Da
faßte mich der tiefste Ingrimm, von dem Gedanken der Rache durchflammt,
grub ich meine Krallen tief in seine Hände, in sein Gesicht, so daß er
aufkreischend mich fahren ließ. Aber in dem Augenblick hörte ich auch
rufen: -- Tyras -- Kartusch -- hez hez! -- Und laut blaffend setzten
zwei Hunde hinter mir her. -- Ich rannte, bis mir der Atem verging, sie
waren mir auf den Fersen -- keine Rettung. -- Blind vor Angst fuhr ich
hinein in das Fenster eines Erdgeschosses, daß die Scheiben
zusammenklirrten, und ein paar Blumentöpfe, die auf der Fensterbank
gestanden, krachend hineinfielen in das Stübchen. Erschrocken fuhr eine
Frau, die an einem Tisch sitzend arbeitete, in die Höhe, rief dann:
»Seht die abscheuliche Bestie,« ergriff einen Stock, und ging auf mich
los. Aber meine zornglühenden Augen, meine ausgestreckten Krallen, das
Geheul der Verzweiflung, das ich ausstieß, hielten sie zurück, so daß,
wie es in jenem Trauerspiel heißt, der zum Schlagen aufgehobene Stock in
der Luft gehemmt schien, und sie da stand, ein gemalter Wütrich,
parteilos zwischen Kraft und Willen! -- In dem Augenblick ging die Türe
auf, schnellen Entschluß fassend, schlüpfte ich dem eintretenden Mann
zwischen den Beinen durch, und war so glücklich, mich aus dem Hause
herauszufinden auf die Straße.
Ganz erschöpft, ganz entkräftigt, gelangte ich endlich zu einem einsamen
Plätzchen, wo ich mich ein wenig niederlassen konnte. Da fing aber der
wütendste Hunger an, mich zu peinigen, und ich gedachte nun erst mit
tiefem Schmerz des guten Meisters Abraham, von dem mich ein hartes
Schicksal getrennt. Aber, wie ihn wiederfinden! -- Ich blickte wehmütig
umher, und als ich keine Möglichkeit sah, den Weg zur Rückkehr zu
erforschen, traten mir die blanken Tränen in die Augen.
Doch neue Hoffnung ging in mir auf, als ich an der Ecke der Straße ein
junges, freundliches Mädchen wahrnahm, die vor einem kleinen Tische saß,
vor dem die appetitlichsten Bröte und Würste lagen. Ich näherte mich
langsam, sie lächelte mich an, und um mich ihr gleich als einen Jüngling
von guter Erziehung, von galanten Sitten darzustellen, machte ich einen
höheren, schöneren Katzenbuckel als jemals. Ihr Lächeln wurde lautes
Lachen. »Endlich eine schöne Seele, ein teilnehmendes Herz gefunden! -- O
Himmel, wie tut das wohl der wunden Brust!« So dachte ich, und langte
mir eine von den Würsten herab, aber in demselben Nu schrie auch das
Mädchen laut auf, und hätte mich der Schlag, den sie mit einem derben
Stück Holz nach mir führte, getroffen, in der Tat, weder die Wurst, die
ich mir im Vertrauen auf die Loyalität, auf die menschenfreundliche
Tugend des Mädchens, herabgelangt, noch irgendeine andere, hätte ich
jemals mehr genossen. Meine letzte Kraft setzte ich daran, der Unholdin,
die mich verfolgte, zu entrinnen. Das gelang mir, und ich erreichte
endlich einen Platz, wo ich die Wurst in Ruhe verzehren konnte.
Nach dem frugalen Mahle kam viel Heiterkeit in mein Gemüt, und da eben
die Sonne mir warm auf den Pelz schien, so fühlte ich lebhaft, daß es
doch schön sei auf dieser Erde. Als aber dann die kalte, feuchte Nacht
einbrach, als ich kein weiches Lager fand wie bei meinem guten Meister,
als ich, vor Frost starrend, vom Hunger auf's neue gepeinigt, am andern
Morgen erwachte, da überfiel mich eine Trostlosigkeit, die an
Verzweiflung grenzte. »Das ist« (so brach ich aus in laute Klagen) also
die Welt, in die du dich hineinsehntest von dem heimatlichen Dache?
-- Die Welt, wo du Tugend zu finden hofftest, und Weisheit, und die
Sittlichkeit der höhern Ausbildung! -- O diese herzlosen Barbaren!
-- Worin besteht ihre Kraft als im Prügeln? Worin ihr Verstand, als in
hohnlachender Verspottung? Worin ihr ganzes Treiben, als in
scheelsüchtiger Verfolgung tieffühlender Gemüter? -- O fort -- fort aus
dieser Welt voll Gleisnerei und Trug! -- Nimm mich auf in deine kühlen
Schatten, süßer heimatlicher Keller! -- O Boden -- Ofen -- o Einsamkeit,
die mich erfreut, nach dir mein Herz, sich sehnt mit Schmerz! --
Der Gedanke meines Elends, meines hoffnungslosen Zustandes, übermannte
mich. Ich kniff die Augen zu, und weinte sehr.
Bekannte Töne schlugen an mein Ohr. »Murr -- Murr! -- geliebter Freund,
wo kommst du her? Was ist mit dir geschehen?«
Ich schlug die Augen auf -- der junge Ponto stand vor mir!
So sehr mich Ponto auch gekränkt hatte, doch war mir seine unverhoffte
Erscheinung tröstlich. Ich vergaß die Unbill, die er mir angetan,
erzählte ihm, wie sich alles mit mir begeben, stellte ihm unter vielen
Tränen meine traurige, hülflose Lage vor, schloß damit, ihm zu klagen,
daß mich ein tötender Hunger quäle.
Statt mir, wie ich geglaubt, seine Teilnahme zu bezeigen, brach der
junge Ponto in ein schallendes Gelächter aus. Bist du nicht, sprach er
dann, ein ausgemachter törichter Geck, lieber Murr? -- Erst setzt sich
der Hase in eine Halbchaise hinein, wo er nicht hingehört, schläft ein,
erschrickt, als er weggefahren wird, springt hinaus in die Welt, wundert
sich gar mächtig, daß ihn, der kaum vor die Türe seines Hauses geguckt,
niemand kennt, daß er mit seinen dummen Streichen überall schlecht
ankommt, und ist dann so einfältig, nicht einmal den Rückweg finden zu
können zu seinem Herrn. -- Sieh Freund Murr, immer hast du geprahlt mit
deiner Wissenschaft, mit deiner Bildung, immer hast du vornehm getan
gegen mich, und nun sitzest du da, verlassen, trostlos, und all' die
großen Eigenschaften deines Geistes reichen nicht hin, dich zu belehren,
wie du es anfangen mußt, deinen Hunger zu stillen, und nach Hause
zurückzufinden zu deinem Meister! -- Und wenn sich nun der, den du tief
unter dir glaubtest, nicht deiner annimmt, so stirbst du zuletzt eines
elendiglichen Todes, und keine sterbliche Seele frägt was nach deinem
Wissen, nach deinem Talent, und keiner von den Dichtern, denen du dich
befreundet glaubtest, setzt ein freundliches: _Hic jacet!_ auf die Stelle,
wo du aus lauter Kurzsichtigkeit verschmachtetest! -- Siehst du, daß ich
wohl auch durch die Schule gelaufen bin und lateinische Brocken
einmischen kann, trotz einem? -- Aber du hungerst, armer Kater, und
diesem Bedürfnis muß zuerst abgeholfen werden, komm nur mit mir.
Der junge Ponto hüpfte fröhlich vorauf, ich folgte niedergeschlagen,
ganz zerknirscht über seine Reden, die mir in meiner hungrigen Stimmung
viel Wahres zu enthalten schienen. Doch wie erschrak ich als --
=(Mak.-Bl.)= -- für den Herausgeber dieser Blätter das angenehmste
Ereignis von der Welt, daß er das ganze merkwürdige Gespräch Kreislers
mit dem kleinen Geheimerat brühwarm wieder erfuhr. Dadurch wurde er in
den Stand gesetzt, Dir, geliebter Leser, wenigstens ein paar Bilder aus
der frühern Jugendzeit des seltnen Mannes, dessen Biographie er
aufzuschreiben gewissermaßen genötigt, vor die Augen zu bringen, und er
vermeint, daß, was Zeichnung und Kolorit betrifft, diese Bilder wohl für
charakteristisch und bedeutsam genug gelten können. Wenigstens mag man
nach dem, was Kreisler von Tante Füßchen und ihrer Laute erzählt, nicht
daran zweifeln, daß die Musik mit all' ihrer wunderbaren Wehmut, mit
all' ihrem Himmelsentzücken, recht in die Brust des Knaben mit tausend
Adern verwuchs, und nicht zum Verwundern mag's darum auch sein, daß eben
dieser Brust, wird sie nur leise verwundet, gleich heißes Herzblut
entquillt. Auf zwei Momente aus dem Leben des geliebten Kapellmeisters
war bemeldeter Herausgeber besonders begierig, ja wie man zu sagen
pflegt, ganz versessen. Nämlich, auf welche Weise Meister Abraham in die
Familie geriet und einwirkte auf den kleinen Johannes, und welche
Katastrophe den ehrlichen Kreisler aus der Residenz warf und umstempelte
zum Kapellmeister, welches er hätte von Haus aus sein sollen, wiewohl
man der ewigen Macht trauen darf, die jeden zu rechter Zeit an die
rechte Stelle setzt. Manches ist darüber ausgemittelt worden, welches Du
o Leser! sogleich erfahren sollst.
Fürs erste ist gar nicht daran zu zweifeln, daß zu Göniönesmühl, wo
Johannes Kreisler geboren und erzogen wurde, es einen Mann gab, der in
seinem ganzen Wesen, in allem, was er unternahm, seltsam und
eigentümlich erschien. Überhaupt ist das Städtlein Göniönesmühl seit
jeher das wahre Paradies aller Sonderlinge gewesen, und Kreisler wuchs
auf, umgeben von den seltsamsten Figuren, die einen desto stärkern
Eindruck auf ihn machen mußten, als er wenigstens während der Knabenzeit
mit seinesgleichen keinen Umgang pflegte. Jener Mann trug aber mit einem
bekannten Humoristen gleichen Namen, denn er hieß Abraham Liscov und war
ein Orgelbauer, welches Metier er bisweilen tief verachtete, so daß man
nicht recht wußte, was er eigentlich wollte.
So wie Kreisler erzählt, wurde in der Familie von dem Herrn Liscov
immer mit hoher Bewunderung gesprochen. Man nannte ihn den
geschicktesten Künstler, den es geben könne, und bedauerte nur, daß
seine tollen Grillen, seine ausgelassenen Einfälle ihn von jedermann
entfernt hielten. Als einen besondern Glücksfall rühmte dieser, jener,
daß Herr Liscov wirklich da gewesen und seinen Flügel neu befiedert und
gestimmt habe. Eben von Liscov's phantastischen Streichen wurde dann
auch manches erzählt, welches auf den kleinen Johannes ganz besonders
wirkte, so daß er sich von dem Mann, ohne ihn zu kennen, ein ganz
bestimmtes Bild entwarf, sich nach ihm sehnte und als der Oheim
versicherte, Herr Liscov würde vielleicht kommen und den schadhaften
Flügel reparieren, jeden Morgen fragte, ob Herr Liscov denn nicht
endlich erscheinen werde. Dieses Interesse des Knaben für den
unbekannten Herrn Liscov steigerte sich aber bis zur höchsten
anstaunenden Ehrfurcht, als er in der Hauptkirche, die der Oheim in der
Regel nicht zu besuchen pflegte, zum erstenmal die mächtigen Töne der
großen schönen Orgel vernahm, und als der Oheim ihm sagte, niemand
anders, als eben Herr Abraham Liscov habe dies herrliche Werk
verfertigt. Von diesem Augenblick an verschwand auch das Bild, das
Johannes sich von Herrn Liscov entworfen, und ein ganz anderes trat an
seine Stelle. Herr Liscov mußte nach des Knaben Meinung ein großer,
schöner Mann sein, von stattlichem Ansehen, hell und stark sprechen, und
vor allen Dingen einen pflaumfarbnen Rock tragen, mit breiten goldnen
Tressen wie der Pate Kommerzienrat, der so gekleidet ging, und vor
dessen reicher Tracht der kleine Johannes den tiefsten Respekt hegte.
Als eines Tages der Oheim mit Johannes am offnen Fenster stand, kam ein
kleiner hagerer Mann die Straße herab geschossen, in einem Rockelor von
hellgrünem Berkan, dessen offne Ärmelklappen seltsam im Winde auf und
nieder flatterten. Dazu hatte er ein kleines dreieckiges Hütchen
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