Lebensansichten des Katers Murr - 16

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Liebe halber werde ich in die Gosse geworfen, und das häusliche Glück
verhilft mir zu nichts anderm, als zu gräßlichen Prügeln.
Am andern Morgen erstaunte ich nicht wenig, als ich, aus dem Zimmer des
Meisters heraustretend, Miesmies auf der Strohmatte fand. »Guter Murr,
sprach sie sanft und ruhig, ich glaube zu fühlen, daß ich dich nicht
mehr so liebe, als sonst, welches mich sehr schmerzt.«
O teure Miesmies, erwiderte ich zärtlich, es zerschneidet mir das Herz,
aber ich muß es gestehen, seit der Zeit, daß sich gewisse Dinge begeben,
bist du mir auch gleichgültig geworden.
»Nimm es nicht übel, sprach Miesmies weiter, süßer Freund, aber es ist
mir so, als wärst du mir schon längst ganz unausstehlich gewesen.«
Mächt'ger Himmel, rief ich begeistert, welche Sympathie der Seelen, mir
geht es so, wie dir.
Nachdem wir auf diese Weise einig geworden, daß wir uns einander ganz
unausstehlich wären, und uns notwendigerweise trennen müßten auf ewig,
umpfoteten wir uns auf das zärtlichste, und weinten heiße Tränen der
Freude und des Entzückens! --
Dann trennten wir uns, jeder war hinfort von der Vortrefflichkeit, von
der Seelengröße des andern überzeugt, und pries sie jedem an, der davon
hören mochte.
Auch ich war in Arkadien, rief ich, und legte mich auf die schönen
Künste und Wissenschaften eifriger als jemals.
=(Mak. Bl.)= -- Euch, sprach Kreisler, ja ich sag' es Euch aus tiefer
Seele, diese Ruhe scheint mir bedrohlicher, als der wütendste Sturm. Es
ist die dumpfe taube Schwüle vor dem zerstörenden Gewitter, in der sich
jetzt alles an dem Hofe bewegt, den Fürst Irenäus im Duodezformat mit
vergoldetem Schnitt, wie einen Almanach ans Tageslicht gebracht.
Vergebens steckt der gnädigste Herr unaufhörlich glänzende Feste auf,
wie Gewitterableiter, als zweiter Franklin, die Blitze werden doch
einschlagen, und vielleicht sein eignes Staatskleid versengen. -- Es ist
wahr, Prinzessin Hedwiga gleicht jetzt in ihrem ganzen Wesen einer hell
und klar hinströmenden Melodie, statt daß sonst wilde unruhige Akkorde
durcheinander auffuhren aus ihrer wunden Brust, aber -- Nun! und Hedwiga
schreitet jetzt in verklärtem freundlichem Stolz an dem Arm des wackern
Neapolitaner's daher, und Julia lächelt ihn an auf ihre holdselige
Weise, und läßt sich seine Galanterien gefallen, die der Prinz, ohne ein
Auge von der bestimmten Braut zu lassen, ihr so geschickt zuzuwenden
weiß, daß sie ein junges unerfahrenes Gemüt wie Ricochett-Schüsse
schärfer treffen müssen, als wenn das bedrohliche Geschütz geradezu
darauf gerichtet! -- Und doch glaubte sich, wie mir die Benzon erzählt,
erst Hedwiga von dem _mostro turchino_ erdrückt, und der sanften ruhigen
Julia, dem Himmelskinde, wurde der schmucke General _en chef_ zum schnöden
Basilisk! -- O ihr ahnenden Seelen, ihr hattet ja recht! -- Teufel, hab
ich denn nicht in Baumgartens Welthistorie gelesen, daß die Schlange,
die uns um das Paradies gebracht, stolzierte in goldgleißendem
Schuppenwams? -- Das fällt mir ein, wenn ich den goldverbrämten Hektor
sehe. -- Hektor hieß übrigens sonst ein sehr würdiger Bullenbeißer, der
unbeschreibliche Liebe und Treue zu mir hegte. -- Ich wollt' er wär' bei
mir, und ich könnt ihn dem fürstlichen Namensvetter in die Rockschöße
hetzen, wenn er sich so recht spreizt zwischen dem holden Schwesterpaar!
Oder sagt, Meister, da Ihr so manches Kunststück wisset, sagt mir, wie
ich es anfange, mich bei schicklicher Gelegenheit in eine Wespe zu
verwandeln, und den fürstlichen Hund dermaßen zu turbieren, daß er aus
seinem verfluchten Konzept kommt! --
Ich habe Euch ausreden lassen, Kreisler, nahm Meister Abraham das Wort,
und frage Euch nun, ob Ihr mich ruhig anhören wollt, wenn ich Euch
gewisse Dinge entdecke, die Eure Ahnungen rechtfertigen?
Bin ich denn nicht, erwiderte Kreisler, ein gesetzter Kapellmeister
-- ich meine das nicht im philosophischen Sinn, daß ich mein Ich gesetzt
als Kapellmeister; sondern beziehe das bloß auf die geistige Fähigkeit,
in honetter Gesellschaft ruhig zu bleiben, wenn mich ein Floh sticht.
Nun also, fuhr Meister Abraham fort, wisset, Kreisler, daß ein seltsamer
Zufall mir tiefe Blicke in des Prinzen Leben vergönnt hat. Ihr habt
recht, wenn Ihr ihn mit der Schlange im Paradiese vergleicht. Unter der
schönen Hülle -- die werdet Ihr ihm nicht absprechen -- liegt giftige
Verderbtheit, ich möchte lieber sagen, Verruchtheit, verborgen. -- Er
führt Böses im Schilde -- er hat, aus vielem was sich zugetragen weiß
ich's -- er hat es abgesehen auf die holde Julia. --
Hoho, schrie Kreisler, indem er im Zimmer umhersprang, blanker Vogel,
sind das deine süßen Lieder? -- Wetter, Wetter, der Prinz ist ein
tüchtiger Kerl, er greift zu, mit beiden Krallen auf einmal, nach
gebotenen und verbotenen Früchten! -- Holla, süßer Neapolitaner, Du
weißt nicht, daß Julien ein wackrer Kapellmeister, mit hinlänglicher
Musik im Leibe, zur Seite steht, der hält Dich, sowie Du Dich ihr
näherst, für einen verdammten Quartquinten-Akkord, der aufgelöst werden
muß. Und der Kapellmeister tut, was seines Berufs ist, das heißt, er
löst Dich auf, indem er Dir eine Kugel durch das Gehirn jagt, oder Dir
gegenwärtigen Stockdegen durch den Leib rennt -- Damit zog Kreisler
seine Stockklinge heraus, setzte sich in Fechterpositur, und fragte den
Meister, ob er Anstand genug besitze, einen fürstlichen Hund zu
durchspießen. »Seid doch nur ruhig, Kreisler, erwiderte Meister Abraham,
es bedarf solcher Heldentaten gar nicht, um dem Prinzen das Spiel zu
verderben. Es gibt andere Waffen für ihn, und die geb' ich Euch in die
Hand. Gestern war ich im Fischerhäuschen, der Prinz kam mit seinem
Adjutanten vorüber. Sie gewahrten mich nicht. Die Prinzessin ist schön,
sprach der Prinz, aber die kleine Benzon ist göttlich! Mein ganzes Blut
wallte siedend auf, als ich sie sah -- ha, sie muß mein werden, noch ehe
ich der Prinzessin die Hand reiche. -- Glaubst Du, daß sie unerbittlich
sein wird? -- Welches Weib hat Euch widerstanden, gnädigster Herr,
erwiderte der Adjutant. -- »Aber, beim Teufel, fuhr der Prinz fort, sie
scheint ein frommes Kind zu sein« -- und ein argloses, fiel ihm der
Adjutant lachend ins Wort, und die frommen arglosen Kindlein sind es ja
eben, die überrascht von dem Angriff des sieggewohnten Mannes duldend
unterliegen und dann alles für Gottes Fügung halten, wohl gar in
ungemeine Liebe geraten zu dem Sieger! -- Das kann Euch auch so gehen,
gnädigster Herr! -- »Das wäre toll genug, rief der Prinz. Aber könnte
ich sie nur allein sehen -- wie das anfangen?« -- Nichts ist leichter
als das, erwiderte der Adjutant. Ich habe bemerkt, daß die Kleine oft
allein lustwandelt in diesem Park. Wenn nun -- Jetzt verhallten die
Stimmen in der Ferne, ich konnte nichts mehr verstehen! -- Wahrscheinlich
wird irgendein höllischer Plan schon heute ausgeführt, und der muß
vereitelt werden. Ich könnte das selbst tun, aber aus gewissen Ursachen
möchte ich mich zurzeit dem Prinzen nicht zeigen, daher müßt Ihr
Kreisler gleich fort nach Sieghartshof, und aufpassen, wenn Julia etwa
in der Dämmerung, wie sie zu tun pflegt, nach dem See lustwandelt, um
den zahmen Schwan zu füttern. Diesen Gang hat wahrscheinlich der
italienische Bösewicht erlauscht. -- Doch empfangt die Waffe, Kreisler,
und die höchst nötige Instruktion, damit Ihr im Kampf gegen den
bedrohlichen Prinzen, als ein guter Feldherr Euch zeigen möget! --
Der Biograph erschrickt abermals über das total Abrupte der
Nachrichten, aus denen er gegenwärtige Geschichte zusammenstoppeln muß.
-- Wäre hier nicht schicklich einzurücken gewesen, welche Instruktion
Meister Abraham dem Kapellmeister erteilte, denn zeigt sich auch später
die Waffe selbst, so wird es Dir, geliebter Leser! doch unmöglich sein,
einzusehen, was es damit für eine Bewandtnis hat. Doch kein einziges
Wörtlein weiß der unglückliche Biograph zurzeit von jener Instruktion,
mittels der (so viel scheint gewiß) der wackre Kreisler in ein ganz
besonderes Geheimnis eingeweiht wurde. -- Doch! gedulde Dich, günstiger
Leser, noch ein wenig, bemeldeter Biograph setzt seinen Schreibedaumen
zum Pfande, daß noch vor dem Schluß des Buches auch dieses Geheimnis an
den Tag kommen soll. -- Es ist nun zu erzählen, daß, sowie die Sonne zu
sinken begann, Julia, ein Körbchen mit Weißbrot am Arm, singend durch
den Park wandelte, zum See, und sich mitten auf die Brücke unweit des
Fischerhäuschens stellte. Aber Kreisler lag im Hinterhalt des Gebüsches,
und hatte einen tüchtigen Dollond vor den Augen, mit dem er scharf
hinüberschaute durch die Sträucher, die ihn versteckten. Der Schwan
plätscherte heran, und Julie warf ihm Brocken hinab, die er begierig
wegnaschte. Julie fuhr fort im lauten Gesange, und so kam es, daß sie es
nicht gewahrte, wie Prinz Hektor schnell heraneilte. Als er plötzlich
bei ihr stand, fuhr sie zusammen wie im heftigen Schreck. Der Prinz
faßte ihre Hand, drückte sie an die Brust, an die Lippen und legte sich
dann dicht neben Julien über das Geländer der Brücke. Julia fütterte,
indem der Prinz eifrig sprach, den Schwan, in den See hinabschauend.
-- »Schneide nicht solche infame süße Gesichter Potentat! merkst Du denn
nicht, daß ich dicht vor Dir auf dem Geländer sitze und Dich erklecklich
maulschellieren kann? -- O Gott, warum färben sich Deine Wangen in immer
höherem Purpur, Du holdes Himmelskind? -- Warum blickst Du jetzt den
Bösen so seltsam an? -- Du lächelst? Ja es ist der glühende Gifthauch,
vor dem sich Deine Brust öffnen muß, wie vor dem sengenden Sonnenstrahl
sich die Knospe in den schönsten Blättern entfaltet, um desto jäher
hinzusterben!« -- So sprach Kreisler, das Paar beobachtend, das der gute
Dollond ihm dicht herangerückt. -- Der Prinz warf jetzt auch Brocken
hinab, der Schwan verschmähte sie aber, und brach in ein lautes widriges
Geschrei aus. Nun schlang der Prinz den Arm um Julia, und warf so die
Brocken hinab, als sollte der Schwan glauben, daß es Julia sei, die ihn
fütterte. Dabei berührte seine Wange beinahe die Wange Julia's. -- »Recht
so, sprach Kreisler, gnädigster Halunke, umkralle, würdiger Stoßvogel,
nur Deine Beute recht fest, hier liegt aber einer im Busch, der schon
auf Dich zielt, und sogleich Dir Deinen glänzenden Fittich lahmschießen
wird, und es steht dann erbärmlich mit Dir und Deiner Freijagd!«
Nun faßte der Prinz Julias Arm, und beide schritten dem Fischerhäuschen
zu. Dicht vor demselben trat aber Kreisler aus dem Gebüsch, schritt auf
das Paar zu und sprach, indem er sich vor dem Prinzen tief bückte: ein
herrlicher Abend, eine ungemein heitere Luft, ein erquickliches Aroma
darin Sie müssen sich gnädigster Herr hier befinden, wie in dem schönen
Neapolis. -- »Wer sind Sie mein Herr?« fuhr ihn der Prinz barsch an.
Doch in demselben Augenblick machte sich auch Julia los von seinem Arm,
trat freundlich auf Kreislern zu, reichte ihm die Hand und sprach: o wie
herrlich, lieber Kreisler, daß Sie wieder da sind. Wissen Sie wohl, daß
ich mich recht herzlich nach Ihnen gesehnt habe? -- In der Tat, die
Mutter schilt, daß ich mich gebärde wie ein weinerliches ungezogenes
Kind, wenn Sie nur einen einzigen Tag ausbleiben. Ich könnte krank
werden vor Verdruß, wenn ich glaube, daß Sie mich, meinen Gesang aus der
Acht lassen. »Ha, rief der Prinz, giftige Blicke schießend, auf Julien,
auf Kreislern, ha, Sie sind Monsieur de Krösel. Der Fürst sprach sehr
günstig von Ihnen!« Gesegnet, sprach Kreisler, indem sein ganzes Gesicht
in hundert Falten und Fältchen seltsam vibrierte, gesegnet sei der gute
Herr dafür, denn so wird es mir vielleicht gelingen, das zu erhalten,
warum ich Sie gnädigster Prinz anflehen wollte, nämlich Ihre angenehme
Protektion. -- Ich habe die kühne Ahnung, daß Sie mir auf den ersten
Blick Ihr Wohlwollen zuwandten, da Sie im Vorübergehen aus höchst eigner
Bewegung, mich zum Hasenfuß zu kreieren geruhten, und da nun Hasenfüße
zu allem nur Ersinnlichen taugen so -- »Sie sind, unterbrach ihn der
Prinz, ein spaßhafter Mann.« -- Ganz und gar nicht, fuhr Kreisler fort,
ich liebe zwar den Spaß, aber nur den schlechten, und der ist nun wieder
nicht spaßhaft. Gegenwärtig wollt' ich gern nach Neapel gehen, und beim
Molo einige gute Fischer- und Banditenlieder aufschreiben _ad usum
delphini._ Sie sind, bester Prinz, ein gütiger kunstliebender Herr,
sollten Sie mir vielleicht durch einige Empfehlungen. »Sie sind,
unterbrach ihn der Prinz auf's neue, Sie sind ein spaßhafter Mann,
Monsieur de Krösel, ich liebe das, ich liebe das in der Tat, aber jetzt
mag ich Sie in Ihrem Spaziergange nicht aufhalten -- Adieu! -- »Nein,
gnädigster Herr, rief Kreisler, ich kann die Gelegenheit nicht
vorüberlassen, ohne mich Ihnen in meinem vollsten Lüstre zu zeigen. Sie
wollten in das Fischerhäuschen treten, dort steht ein kleines
Pianoforte, Fräulein Julia ist gewiß so gütig, mit mir ein Duett zu
singen!« »Mit tausend Freuden, rief Julia und hing sich an Kreislers
Arm. Der Prinz biß die Zähne zusammen und schritt stolz voran. Im Gehen
flüsterte Julia Kreislern ins Ohr: Kreisler, welche seltsame Stimmung. O
Gott, erwiderte Kreisler ebenso leise, und Du liegst eingelullt in
betörenden Träumen, wenn die Schlange sich naht, Dich zu töten mit
giftigem Biß? -- Julia blickte ihn an im tiefsten Erstaunen. Nur ein
einziges Mal, im Moment der höchsten musikalischen Begeisterung, hatte
Kreisler sie Du genannt. -- Als das Duett geendet, brach der Prinz, der
schon während des Gesanges öfters _Brava, bravissima_ gerufen, aus in
stürmischen Beifall. Er bedeckte Julia's Hände mit feurigen Küssen, er
schwor, daß kein Gesang jemals so sein ganzes Wesen durchdrungen, und
bat Julien, es zu verstatten, daß er einen Kuß auf die Himmels-Lippen
drücke, über die der Nektarstrom der Paradieseslaute geflossen.
Julia wich scheu zurück. Kreisler trat vor den Prinzen hin und sprach:
»Da Sie mir, Gnädigster! auch nicht ein Wörtlein des Lobes zuwenden
wollen, das ich als Komponist und wackerer Sänger ebensogut verdient zu
haben vermeine, als Fräulein Julia, so merke ich schon, daß ich mit
meinen schwachen musikalischen Kenntnissen nicht stark genug wirke. Aber
auch in der Malerei bin ich erfahren, und werde die Ehre haben, Ihnen
ein kleines Bildnis zu zeigen, das eine Person vorstellt, deren
merkwürdiges Leben und seltsames Ende mir so bekannt ist, daß ich alles
jedem erzählen kann, der es nur hören will.« -- »Überlästiger Mensch!«
murmelte der Prinz. Kreisler zog ein Kästchen aus der Tasche, nahm ein
kleines Bildnis heraus, und hielt es dem Prinzen entgegen. Er blickte
hin, alles Blut schwand von dem Antlitz, seine Augen starrten, seine
Lippen bebten, zwischen den Zähnen murmelnd: _Maledetto!_ stürzte er fort.
»Was ist das? rief Julia zum Tode erschrocken, um aller Heiligen willen,
was ist das, Kreisler -- sagen Sie mir alles!«
»Tolles Zeug, erwiderte Kreisler, lustige Streiche, Teufelsbannerei!
Sehn Sie, teures Fräulein, wie der gütige Prinz mit den allerlängsten
Schritten, deren seine gnädigsten Beine mächtig, über die Brücke läuft!
-- Gott! er verleugnet ganz seine süße idyllische Natur, er schaut nicht
einmal in den See, er verlangt nicht mehr, den Schwan zu füttern, der
liebe gute -- Teufel!«
»Kreisler, sprach Julia, Ihr Ton geht eiskalt durch mein Inneres, ich
ahne Unheil -- was haben Sie mit dem Prinzen?«
Der Kapellmeister trat von dem Fenster weg, an dem er gestanden, schaute
tief bewegt Julia an, die vor ihm stand, die Hände gefaltet, als wolle
sie den guten Geist anflehen, daß er die Angst von ihr nehme, die ihr
Tränen aus den Augen preßte. »Nein, sprach Kreisler, kein feindlicher
Mißton soll den Wohllaut des Himmels verstören, der in Deinem Gemüt
wohnt, du frommes Kind! -- In gleisnerischer Verkappung gehen die
Geister der Hölle durch die Welt, aber sie haben keine Macht über Dich,
und Du darfst sie nicht erkennen in ihrem schwarzen Tun und Treiben!
-- Sein Sie ruhig, Julia! -- lassen Sie mich schweigen, es ist nun alles
vorüber! --«
In dem Augenblick trat die Benzon hinein in großer Bewegung. »Was ist
geschehen, rief sie, was ist geschehen? -- Wie rasend stürzt der Prinz
dicht bei mir vorüber, ohne mich zu sehen. Dicht bei dem Schloß kommt
ihm der Adjutant entgegen, sie sprechen beide heftig miteinander, dann
gibt der Prinz, so glaubt' ich zu bemerken, dem Adjutanten irgendeinen
wichtigen Auftrag, denn indem der Prinz in das Schloß schreitet, stürzt
der Adjutant in größter Eil nach dem Pavillon, in dem er wohnt. -- Der
Gärtner sagte mir, Du hättest mit dem Prinzen auf der Brücke gestanden,
da überfiel mich, selbst weiß ich nicht warum, die fürchterliche Ahnung
irgend etwas Entsetzlichen, das sich begeben -- ich eilte her, sagt, was
ist geschehen?« -- Julia erzählte alles. »Geheimnisse?« fragte die Benzon
scharf, indem sie einen durchbohrenden Blick auf Kreislern warf. »Beste
Rätin, antwortete Kreisler, es gibt Augenblicke -- Lagen -- Situationen
vielmehr, mein' ich, in denen der Mensch durchaus das Maul halten muß,
da er, sobald er es öffnet, nichts herausbringt, als konfuses Zeug, das
die vernünftigen Leute irritiert! --« Dabei blieb es, unerachtet die
Benzon verletzt schien durch Kreisler's Schweigen.
Der Kapellmeister begleitete die Rätin mit Julien bis an's Schloß, dann
begab er sich auf den Rückweg nach Sieghartsweiler. Sowie er in den
Laubgängen des Parkes verschwunden, trat der Adjutant des Prinzen aus
dem Pavillon und verfolgte denselben Weg, den Kreisler genommen. Bald
darauf fiel tief im Walde ein Schuß!
In derselben Nacht verließ der Prinz Sieghartsweiler, er hatte sich bei
dem Fürsten schriftlich beurlaubt, und baldige Rückkehr versprochen. Als
am andern Morgen der Gärtner mit seinen Leuten den Park durchsuchte,
fand er Kreisler's Hut, an dem blutige Spuren befindlich. Er selbst war
und blieb verschwunden. -- Man --


Zweiter Teil.


Dritter Abschnitt.
Die Lehrmonate. Launisches Spiel des Zufalls.

=(M. f. f.)= Sehnsucht, heißes Verlangen erfüllt die Brust, aber hat man
endlich das gewonnen, nach dem man rang mit tausend Not und Sorgen, so
erstarrt jenes Verlangen alsbald zur todkalten Gleichgültigkeit, und man
wirft das errungene Gut von sich, wie ein abgenutztes Spielzeug. Und
kaum ist dies geschehen, so folgt bittere Reue der raschen Tat, man
ringt aufs neue und das Leben eilt dahin in Verlangen und Abscheu. -- So
ist einmal der Katz. -- Richtig bezeichnet dieser Ausdruck mein
Geschlecht, zu dem sich auch der hochmütige Löwe zählt, den deshalb auch
der berühmte Hornvilla in Tiecks Oktavian einen großen Katz nennt. -- Ja,
wiederhole ich, so und nicht anders ist einmal der Katz, und das
katzliche Herz ein gar wankelmütiges Ding.
Des ehrlichen Biographen erste Pflicht ist, aufrichtig zu sein, und sich
beileibe nicht selbst zu schonen. Ganz aufrichtig, Pfote aufs Herz, will
ich daher gestehen, daß trotz des unsäglichen Eifers, mit dem ich mich
auf die Künste und Wissenschaften legte, doch oft der Gedanke an die
schöne Miesmies plötzlich in mir aufstieg und mein Studium unterbrach
ganz und gar.
Es war mir, als hätte ich sie nicht lassen sollen, als hätte ich ein
treuliebendes Herz verschmäht, das nur von einem falschen Wahn
augenblicklich verblendet. Ach! oft, wenn ich mich an dem großen
Pythagoras erlaben wollte, (ich studierte zu der Zeit viel Mathematik)
verschob plötzlich ein zartes, schwarzbestrumpftes Pfötchen alle
Katheten und Hypotenusen, und vor mir stand sie selbst, die holde
Miesmies, ihr kleines, allerliebstes Samtkäppchen auf dem Haupt, und aus
dem anmutigen Grasgrün der schönsten Augen traf mich der funkelnde Blitz
des zärtlichsten Vorwurfs. -- Welche niedliche Seitensprünge, welches
holdselige Wirbeln und Schlängeln des Schweifs. -- Umpfoten wollt' ich
sie mit Entzücken neu entflammter Liebe, doch verschwunden war die
neckende Truggestalt. --
Nicht fehlen konnt' es, daß dergleichen Träumereien aus dem Arkadien
der Liebe mich in eine gewisse Schwermut versenkten, die der gewählten
Laufbahn als Dichter und Gelehrter schädlich werden mußte, zumal sie
bald in eine Trägheit ausartete, der ich nicht zu widerstehen vermochte.
Mit Gewalt wollte ich mich herausreißen aus diesem verdrießlichen
Zustande, einen raschen Entschluß fassen, Miesmies wieder aufzusuchen.
Doch, hatte ich schon die Pfote auf die erste Treppenstufe gesetzt, um
hinaufzusteigen in die obern Regionen, wo ich die Holde zu finden hoffen
durfte, so wandelte mich Scham und Scheu an, und ich zog die Pfote
wieder zurück, und begab mich traurig unter den Ofen.
Dieser psychischen Bedrängnisse unerachtet, erfreute ich mich indessen
doch eines außerordentlichen körperlichen Wohlseins, ich nahm merklich
zu, wo nicht in Wissenschaften, so doch in der Stärke meines Leibes, und
bemerkte, wenn ich mich im Spiegel anschaute, mit Vergnügen, daß mein
rundbackiges Antlitz nächst der jugendlichen Frische etwas
Ehrfurchtgebietendes zu erhalten begann.
Selbst der Meister gewahrte meine veränderte Stimmung. Es ist wahr,
sonst knurrte ich und machte lustige Sprünge, wenn er mir schmackhafte
Speisung reichte; sonst wälzte ich mich zu seinen Füßen, kabolzte und
sprang auch wohl auf seinen Schoß, wenn er, nachdem er morgens
aufgestanden, mir zurief: Guten Morgen Murr! -- Jetzt unterließ ich das
alles und begnügte mich mit einem freundlichen Miau! und jener anmutig
stolzen Erhebung des Rückens, die dem geneigten Leser unter dem Namen
>Katzenbuckel< bekannt sein wird. Ja, ich verachtete jetzt sogar das mir
sonst so liebe Vogelspiel. -- Es möchte für junge Gymnastiker oder Turner
meines Geschlechts lehrreich sein zu sagen, worin dieses Spiel bestand.
-- Mein Meister band nämlich eine oder ein paar Schreibfedern an einen
langen Faden, und ließ sie schnell in der Luft auf und absteigen,
ordentlich fliegen. Im Winkel lauernd und die richtigen Tempos
wahrnehmend, sprang ich nun so lange nach den Federn, bis ich sie
erwischte und wacker zerzauste. Dies Spiel riß mich oft ganz hin, ich
hielt die Federn wirklich für einen Vogel, ich geriet in Feuer und
Flammen, so daß Geist und Körper zugleich in Anspruch genommen, sich
bildeten und stärkten. -- Ja selbst dies Spiel verachtete ich jetzt, und
blieb ruhig auf meinem Kissen liegen, der Meister mochte seine Federn
fliegen lassen, soviel er wollte. »Kater, sprach der Meister eines Tages
zu mir, als ich, wenn die Feder, an meine Nase streifend selbst auf mein
Kissen flog, kaum blinzelnd die Pfote darnach ausstreckte, Kater, du
bist gar nicht mehr wie sonst, du wirst mit jedem Tage träger und
fauler. Ich glaube, du frissest, du schläfst zu viel.
Ein Lichtstrahl fiel bei diesen Worten des Meisters in meine Seele!
-- Nur dem Andenken an Miesmies, an das verscherzte Paradies der Liebe,
hatte ich meine träge Traurigkeit zugeschrieben, nun erst gewahrte ich
aber, wie das irdische Leben mich mit meinen aufwärts strebenden Studien
entzweit, und seine Ansprüche geltend gemacht hatte. Es gibt Dinge in
der Natur, die es deutlich erkennen lassen, wie die gefesselte Psyche
dem Tyrannen, Körper genannt, ihre Freiheit hinopfern muß. Zu diesen
Dingen rechne ich nun ganz vorzüglich den wohlschmeckenden Brei von
Mehl, süßer Milch und Butter, sowie ein breites, mit Roßhaaren
wohlgepolstertes Kissen. Jenen süßen Brei wußte die Aufwärterin des
Meisters gar herrlich zu bereiten, so daß ich jeden Morgen zum Frühstück
zwei tüchtige Teller voll mit dem größten Appetit verzehrte. Hatte ich
aber dermaßen gefrühstückt, dann wollten mir die Wissenschaften gar
nicht mehr munden, sie kamen mir vor, wie trockene Speise, und nichts
half es auch, wenn ich davon ablassend mich rasch in die Poesie warf.
Die hochgepriesensten Werke der neuesten Autoren, die gerühmtesten
Trauerspiele hochgefeierter Dichter, konnten meinen Geist nicht
festhalten, ich geriet in ein ausschweifendes Gedankenspiel,
unwillkürlich trat die kunstfertige Aufwärterin des Meisters in Konflikt
mit dem Autor, und es wollte mir gemuten, als verstehe jene sich viel
besser auf die gehörige Gradation und Mischung der Fettigkeit, Süße und
Stärke als dieser. -- Unglückliche, träumerische Verwechselung des
geistigen und leiblichen Genusses! -- Ja, träumerisch kann ich sie
nennen, diese Verwechslung, denn Träume stiegen auf, und ließen mich
jenes zweite gefährliche Ding, das breite mit Roßhaaren gepolsterte
Kissen suchen, um sanft darauf zu entschlummern. Dann erschien mir das
süße Bild der holden Miesmies! -- Himmel, so stand wohl alles im
Zusammenhange, Milchbrei, Verachtung der Wissenschaften, Melancholie,
Polster, unpoetische Natur, Liebesandenken! -- Der Meister hatte recht,
ich fraß, ich schlief zu viel! -- Mit welchem stoischen Ernst nahm ich
mir vor, mäßiger zu sein, aber schwach ist des Katers Natur, die besten,
herrlichsten Entschlüsse scheiterten an dem süßen Geruch des
Milchbreies, an dem einladend aufgeschwellten Polster. -- Eines Tages
hört' ich den Meister, da er zum Zimmer herausgetreten, auf dem Flur zu
jemanden sagen: Mag es sein, meinetwegen, vielleicht heitert ihn
Gesellschaft auf. Aber macht ihr mir dumme Streiche, springt ihr mir auf
die Tische, schmeißt ihr mir das Tintenfaß um, oder sonst was herab, so
werf ich euch alle beide zum Tempel hinaus. Darauf öffnete der Meister
die Türe ein wenig und ließ jemanden herein. Dieser Jemand war aber kein
anderer, als Freund Muzius. Beinahe hätte ich ihn nicht wieder erkannt.
Seine Haare, sonst glatt und glänzend, waren struppig und unscheinbar,
die Augen lagen ihm tief im Kopf und sein, sonst zwar etwas rauhes, aber
doch ganz leidliches Wesen, hatte etwas Übermütiges, Brutales
angenommen. »Na, prustete er mich an, na, findet man euch einmal! Muß
man euch aufsuchen hinter euerm verfluchten Ofen? -- »Doch mit Verlaub!«
-- Er trat an den Teller und verzehrte die Backfische, die ich mir
aufgespart hatte zum Abendbrot. »Sagt, sprach er dazwischen, sagt mir
nur in's Teufels Namen, wo ihr steckt, warum ihr auf kein Dach mehr
kommt, euch nirgends mehr sehen laßt, wo es munter hergeht?«
Ich erklärte, daß, nachdem ich die Liebe zur holden Miesmies aufgegeben,
mich die Wissenschaften ganz und gar beschäftigt hätten, weshalb denn an
Spaziergänge nicht zu denken gewesen wäre. Nicht im mindesten sehne ich
mich nach Gesellschaft, da ich bei dem Meister alles hätte, was mein
Herz nur wünschen könne, Milchbrei, Fleisch, Fische, ein weiches Lager
usw. Ein ruhiges, sorgenfreies Leben, das sei für einen Kater von meinen
Neigungen und Anlagen das ersprießlichste Gut, und um so mehr müßt' ich
fürchten, daß dies, ginge ich aus, verstört werden könne, da, wie ich
leider wahrgenommen, meine Inklination zur kleinen Miesmies noch nicht
ganz erloschen, und ihr Wiedersehen mich leicht zu Übereilungen
hinreißen dürfe, die ich nachher vielleicht sehr schwer zu bereuen haben
würde.
»Ihr könnt mir nachher noch einen Backfisch aufwichsen!« So sprach
Muzius, putzte sich mit gekrümmter Pfote nur ganz obenhin Maul, Bart und
Ohren und nahm Platz dicht neben mir auf dem Polster.
»Rechnet, begann Muzius, nachdem er zum Zeichen seiner Zufriedenheit
ein paar Sekunden gesponnen, mit sanfter Stimme und Gebärde, rechnet es
euch, mein guter Bruder Murr, für ein Glück an, daß ich auf den Einfall
geriet, euch zu besuchen in eurer Klause, und daß der Meister mich zu
euch ließ ohne Widerrede! Ihr seid in der größten Gefahr, in die ein
tüchtiger, junger Kerl von Kater, der Grütz' im Kopfe hat, und Stärke in
den Gliedern, nur geraten kann. Das heißt: ihr seid in der Gefahr, ein
arger, abscheulicher Philister zu werden. Ihr sagt, daß ihr den
Wissenschaften zu strenge obliegt, um Zeit übrig zu behalten, euch
umzusehen unter Katern. Verzeiht Bruder, das ist nicht wahr, ihr seht,
rund, gemästet, spiegelglatt, wie ich euch finde, gar nicht aus, wie ein
Bücherwurm, wie ein Lukubrant. Glaubt mir, das verfluchte bequeme Leben
ist es, was euch faul und träge macht. Ganz anders würde euch zu Mute
sein, wenn ihr euch wie unsereins abstrapazieren müßtet, bis ihr einmal
ein paar Fischgräten erwischtet, oder ein Vögelein finget.« --
Ich dachte, unterbrach ich den Freund, daß Ihre Lage gut und glücklich
zu nennen, Sie waren ja sonst --
»Davon, fuhr mich Muzius zornig an, ein andermal, aber nennt mich nicht
=Sie,= das verbitt' ich mir, sondern =Ihr,= bis wir Schmolles getrunken
haben. -- Doch Ihr seid ein Philister und versteht Euch nicht auf den
Komment.«
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