Lebensansichten des Katers Murr - 14

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sie auch noch so sehr, Mau -- Mau! -- An die Nachwelt muß ich denken,
die mich würdigen wird. Schreib' ich jetzt ein philosophisches Werk, wer
ist's, der die Tiefen meines Geistes durchdringt? Laß ich mich herab,
ein Schauspiel zu dichten, wo sind die Schauspieler, die es aufzuführen
vermögen? Laß ich mich ein auf andere literarische Arbeiten; schreib'
ich z. B. =Kritiken=, die mir schon deshalb anstehen, weil ich über alles,
was Dichter, Schriftsteller, Künstler heißt, schwebe, mich gleich
überall selbst, als freilich unerreichbares Muster, als Ideal der
Vollkommenheit hinstellen, deshalb auch allein ein kompetentes Urteil
aussprechen kann, wer ist's, der sich auf meinen Standpunkt
hinaufzuschwingen, meine Ansichten mit mir zu teilen vermag? -- Gibt es
denn Pfoten oder Hände, die mir den verdienten Lorbeerkranz auf die
Stirne drücken könnten? -- Doch dafür ist guter Rat vorhanden, das tue
ich selbst, und lasse den die Krallen fühlen, der sich etwa unterstehen
möchte, an der Krone zu zupfen. -- Es existieren wohl solche neidische
Bestien, ich träume oft nur, daß ich von ihnen angegriffen werde, fahre,
in der Einbildung, mich verteidigen zu müssen, mir selbst ins Gesicht
mit meinen spitzen Waffen und verwunde kläglich das holde Antlitz. -- Man
wird auch wohl im edeln Selbstgefühl etwas mißtrauisch, aber es kann
nicht anders sein. Hielt ich es doch neulich für einen versteckten
Angriff auf meine Tugend und Vortrefflichkeit, als der junge Ponto mit
mehreren Pudeljünglingen auf der Straße über die neuesten Erscheinungen
des Tages sprach, ohne meiner zu erwähnen, unerachtet ich doch kaum
sechs Schritte von ihm an der Kellerluke meiner Heimat saß. Nicht wenig
ärgerte es mich, daß der Fant, als ich ihm darüber Vorwürfe machte,
behaupten wollte, er habe mich wirklich gar nicht bemerkt.
Doch es ist Zeit, daß ich Euch, mir verwandte Seelen einer schönern
Nachwelt, -- o ich wollte, diese Nachwelt befände sich schon mitten in
der Gegenwart, und hätte gescheute Gedanken über Murrs Größe, und
spräche diese Gedanken laut aus, mit so heller Stimme, daß man nichts
anderes vernehmen könnte vor dem lauten Geschrei, -- ja, daß Ihr etwas
weiteres davon erfahrt, was sich mit Eurem Murr zutrug in seinen
Jünglingsjahren. Paßt auf gute Seelen, ein merkwürdiger Lebenspunkt
tritt ein. --
Des Märzen Idus war angebrochen, die schönen milden Strahlen der
Frühlingssonne fielen auf das Dach, und ein sanftes Feuer durchglühte
mein Inneres. Schon seit ein paar Tagen hatte mich eine unbeschreibliche
Unruhe, eine unbekannte, wunderbare Sehnsucht geplagt, -- jetzt wurde
ich ruhiger, doch nur um bald in einen Zustand zu geraten, den ich
niemals geahnt! --
Aus einer Dachluke, unfern von mir, stieg leis und linde ein Geschöpf
heraus, -- o, daß ich es vermöchte, die Holdeste zu malen! -- Sie war
ganz weiß gekleidet, nur ein kleines schwarzes Samtkäppchen bedeckte die
niedliche Stirn, so wie sie auch schwarze Strümpfchen an den zarten
Beinen trug. Aus dem lieblichsten Grasgrün der schönsten Augen funkelte
ein süßes Feuer, die sanften Bewegungen der feingespitzten Ohren ließen
ahnen, daß Tugend in ihr wohne und Verstand, so wie das wellenförmige
Ringeln des Schweifes hohe Anmut aussprach und weiblichen Zartsinn! --
Das holde Kind schien mich nicht zu erschauen, es blickte in die Sonne,
blinzelte und nieste. -- O der Ton durchbebte mein Innerstes mit süßen
Schauern, meine Pulse schlugen -- mein Blut wallte siedend durch alle
Adern, -- mein Herz wollte zerspringen, -- alles unnennbar schmerzliche
Entzücken, das mich außer mir selbst setzte, strömte heraus in dem lang
gehaltenen Miau! -- das ich ausstieß. Schnell wandte die Kleine den Kopf
nach mir, blickte mich an, Schreck, kindliche süße Scheu in den Augen.
-- Unsichtbare Pfoten rissen mich hin zu ihr mit unwiderstehlicher
Gewalt -- aber, sowie ich auf die Holde lossprang, um sie zu erfassen,
war sie, schnell wie der Gedanke, hinter dem Schornstein verschwunden!
-- Ganz Wut und Verzweiflung rannte ich auf dem Dache umher, und stieß
die kläglichsten Töne aus, alles umsonst -- sie kam nicht wieder! -- Ha
welcher Zustand! -- mir schmeckte kein Bissen, die Wissenschaften
ekelten mich an, ich mochte weder lesen noch schreiben. -- Himmel! rief
ich andern Tages aus, als ich die Holde überall gesucht, auf dem Dache,
auf dem Boden, in dem Keller, in allen Gängen des Hauses, und nun
trostlos heim kehrte, als, da ich die Kleine beständig in Gedanken, mich
nun selbst der Bratfisch, den mir der Meister vorgesetzt, aus der
Schüssel anstarrte mit ihren Augen, so daß ich laut rief im Wahnsinn des
Entzückens: bist du es, Langersehnte und ihn auffraß mit einem Schluck;
ja da rief ich: Himmel o Himmel! sollte das Liebe sein? Ich wurde
ruhiger, ich beschloß als ein Jüngling von Erudition mich über meinen
Zustand ganz ins klare zu setzen, und begann sogleich, wiewohl mit
Anstrengung, den Ovid _de arte amandi_ durchzustudieren, sowie Manso's
Kunst zu lieben, aber keines von den Kennzeichen eines Liebenden, wie es
in diesen Werken angegeben, wollte recht auf mich passen. Endlich fuhr
es mir plötzlich durch den Sinn, daß ich in irgend einem Schauspiel[B]
gelesen, ein gleichgültiger Sinn und ein verwilderter Bart seien sichere
Kennzeichen eines Verliebten! -- Ich schaute in einen Spiegel, Himmel
mein Bart war verwildert! -- Himmel mein Sinn war gleichgültig!
[Fußnote B: Der Kater meint Shakespeares: Wie es Euch gefällt, dritter
Aufzug, zweite Szene. A. d. H.]
Da ich nun wußte, daß es seine Richtigkeit hatte mit meinem
Verliebtsein, kam Trost in meine Seele. Ich beschloß, mich gehörig mit
Speis' und Trank zu stärken, und dann die Kleine aufzusuchen, der ich
mein ganzes Herz zugewandt. Eine süße Ahnung sagte mir, daß sie vor der
Türe des Hauses sitze, ich stieg die Treppe hinab, und fand sie
wirklich! -- O welch ein Wiedersehen! -- wie wallte in meiner Brust das
Entzücken, die unnennbare Wonne des Liebesgefühls. -- Miesmies, so wurde
die Kleine geheißen, wie ich von ihr später erfuhr, Miesmies saß da in
zierlicher Stellung auf den Hinterfüßen, und putzte sich, indem sie mit
den Pfötchen mehrmals über die Wangen, über die Ohren fuhr. Mit welcher
unbeschreiblichen Anmut besorgte sie vor meinen Augen das, was
Reinlichkeit und Eleganz erfordern, sie bedurfte nicht schnöder
Toiletten-Künste, um die Reize, die ihr die Natur verliehen, zu erhöhen!
Bescheidner als das erste Mal nahte ich mich ihr, setzte mich zu ihr
hin! -- Sie floh nicht, sie sah mich an mit forschendem Blick, und
schlug dann die Augen nieder. -- Holdeste, begann ich leise, sei mein!
-- »Kühner Kater, erwiderte sie verwirrt, wer bist du? Kennst du mich
denn? -- Wenn du aufrichtig bist, so wie ich, und wahr, so sage und
schwöre mir, daß du mich wirklich liebst!« -- O rief ich begeistert, ja
bei den Schrecken des Orkus, bei dem heiligen Mond, bei allen sonstigen
Sternen und Planeten, die künftige Nacht scheinen werden, wenn der
Himmel heiter, schwöre ich dir's, daß ich dich liebe! -- Ich dich auch,
lispelte die Kleine, und neigte in süßer Verschämung das Haupt mir zu.
Ich wollte sie voll Inbrunst umpfoten, da sprangen aber mit teuflischem
Geknurre zwei riesige Kater auf mich los, zerbissen, zerkratzten mich
kläglich, und wälzten mich zum Überfluß noch in die Gosse, so daß das
schmutzige Spülwasser über mich zusammenschlug.
Kaum konnt' ich mich aus den Krallen der mordlustigen Bestien retten,
die meinen Stand nicht achteten; mit vollem Angstgeschrei lief ich die
Treppe hinauf. Als der Meister mich erblickte, rief er, laut lachend:
Murr, Murr, wie siehst du aus? Ha ha! ich merke schon, was geschehen,
du hast Streiche machen wollen, wie der im Irrgarten der Liebe
herumtaumelnde Kavalier, und dabei ist's dir übel ergangen! -- Und
dabei brach der Meister zu meinem nicht geringen Verdruß aufs neue aus
in ein schallendes Gelächter. Der Meister hatte ein Gefäß mit lauwarmem
Wasser füllen lassen, darein stülpte er mich ohne Umstände einigemal
ein, so daß mir vor Niesen und Prusten Hören und Sehen verging, wickelte
mich dann fest in Flanell ein, und legte mich in meinen Korb.
Ich war beinahe besinnungslos vor Wut und Schmerz, ich vermochte kein
Glied zu rühren. Endlich wirkte die Wärme wohltätig auf mich, ich fühlte
meine Gedanken sich ordnen. »Ha, klagte ich, welch neue bittere
Täuschung des Lebens! -- Das ist also die Liebe, die ich schon so
herrlich besungen, die das Höchste sein, die uns mit namenloser Wonne
erfüllen, die uns in den Himmel tragen soll! -- Ha! -- mich hat sie in
die Gosse geworfen! -- ich entsage einem Gefühl, das mir nichts
eingebracht als Bisse, ein abscheuliches Bad, und niederträchtige
Einmummung in schnöden Flanell! -- Aber kaum war ich wieder in Freiheit
und genesen, als aufs neue Miesmies mir unaufhörlich vor Augen stand,
und ich, jener ausgestandenen Schmach wohl eingedenk, zu meinem
Entsetzen gewahrte, daß ich noch in Liebe. Mit Gewalt nahm ich mich
zusammen, und las als ein vernünftiger gelehrter Kater den Ovid nach, da
ich mich wohl erinnerte, in der _Ars amandi_ auch auf Rezepte =gegen= die
Liebe gestoßen zu sein.
Ich las die Verse:
_Venus otia amat. Qui finem quaeris amoris
Cedit amor rebus; res age, tutus eris;_
Mit neuem Eifer wollt' ich mich dieser Vorschrift gemäß in die
Wissenschaften vertiefen, aber Miesmies hüpfte auf jedem Blatte mir vor
den Augen, Miesmies dachte -- las -- schrieb ich! -- Der Autor, dacht'
ich muß andere Arbeit meinen, und da ich von andern Katern gehört, daß
die Mäusejagd ein ungemein angenehmes zerstreuendes Vergnügen sein
solle, war es ja möglich, das unter den rebus auch die Mäusejagd
begriffen sein konnte. Ich begab mich daher, sowie es finster worden, in
den Keller, und durchstrich die düstern Gänge indem ich sang: »Im Walde
schlich ich still und wild, gespannt mein Feuerrohr --«
Ha! -- statt des Wildes, das ich zu jagen trachtete, schaute ich aber
wirklich ihr holdes Bild, aus den tiefen Gründen trat es wirklich
überall hervor! Und dabei zerschnitt der herbe Liebesschmerz mein nur zu
leicht verwundbar Herz! Und ich sprach: Lenk auf mich die holden Blicke,
Jungfräulichen Morgenschein, Und als Braut und Bräut'gam wandeln Murr
und Miesmies selig heim. Also sprach ich, freud'ger Kater, Hoffend auf
des Sieges Preis. -- Armer! mit verhüllten Augen floh die scheue Katz
dachein! -- So geriet ich Bedaurenswürdiger immer mehr und mehr in
Liebe, die ein feindlicher Stern mir zum Verderben in meiner Brust
entzündet zu haben schien. Wütend, mich auflehnend gegen mein Schicksal,
fiel ich auf's neue her über den Ovid und las die Verse:
_Exige quod cantet, si qua est sine voce puella,
Non didicit chordas tangere, posce lyram._
Ha, rief ich zu ihr hinauf auf's Dach; -- Ha ich werde sie wiederfinden
die süße Huldin, da, wo ich sie zum erstenmal erblickte aber singen soll
sie, ja singen, und bringt sie nur eine einzige falsche Note heraus,
dann ist's vorbei, dann bin ich geheilt, gerettet. -- Der Himmel war
heiter, und der Mond bei dem ich der holden Miesmies Liebe zugeschworen,
schien wirklich, als ich auf das Dach stieg, um sie zu erlauern. Lange
gewahrte ich sie nicht, und meine Seufzer wurden laute Liebesklagen.
Ich stimmte endlich ein Liedlein an im wehmütigsten Ton, ungefähr
folgendermaßen:
Rauschende Wälder, flüsternde Quellen
Strömender Ahnung spielende Wellen
Mit mir o klaget!
Saget o saget!
Miesmies die Holde, wo ist sie gegangen,
Jüngling in Liebe, Jüngling wo hat er,
Miesmies die süße Huldin umfangen?
Tröstet den Bangen.
Tröstet den gramverwilderten Kater!
Mondschein o Mondschein,
Sag' mir wo thront mein
Artiges Kindlein, liebliches Wesen!
Wütender Schmerz kann niemals genesen!
Trostloser liebender kluger Berater,
Eil ihn zu retten
Von Liebesketten!
Hilf ihm, o hilf dem verzweifelnden Kater.
Seht ein, geliebte =Leser=! daß ein wackerer Dichter weder sich im
rauschenden Walde befinden, noch an einer flüsternden Quelle sitzen
darf, ihm strömen der Ahnung spielende Wellen doch zu, und in diesen
Wellen erschaut er doch alles, =was= er will, und kann davon singen wie er
will. Sollte jemand über die hohe Vortrefflichkeit obiger Verse zu sehr
in Erstaunen geraten, so will ich bescheiden ihn darauf aufmerksam
machen, daß ich mich in der Ekstase befand, in verliebter Begeisterung,
und nun weiß jeder, daß jedem, der von dem Liebesfieber ergriffen,
konnt' er auch sonst kaum Wonne auf Sonne, und Triebe auf Liebe reimen,
konnt' er, sag' ich, auf diese nicht ganz ungewöhnlichen Reime trotz
aller Anstrengung, sich durchaus nicht besinnen, plötzlich das Dichten
ankommt und er die vortrefflichsten Verse heraussprudeln muß, wie einer,
der vom Schnupfen befallen, unwiderstehlich ausbricht in schreckliches
Niesen. Wir haben dieser Ekstase prosaischer Naturen schon viel
Vortreffliches zu verdanken, und schön ist es, daß oft dadurch
menschliche Miesmiese von nicht sonderlicher beauté auf einige Zeit
einen herrlichen Ruf erhielten. Geschieht das nun am dürren Holz, was
muß sich am grünen begeben? -- Ich meine, werden schon hündische
Prosaiker, bloß durch die Liebe umgesetzt in Dichter, was muß erst
wirklichen Dichtern geschehen in diesem Stadium des Lebens? -- Nun!
weder im rauschenden Walde saß ich, noch an flüsternder Quelle, ich saß
auf einem kahlen, hohen Dache, das bißchen Mondschein war kaum zu
rechnen, und doch flehte ich in jenen meisterhaften Versen, Wälder und
Quellen und Wellen, und zuletzt meinen Freund Ovid an, mir zu helfen,
mir beizustehen in der Liebesnot. Etwas schwer wurde es mir, Reime zu
den Namen meines Geschlechts zu finden, den gewöhnlichen Vater wußte ich
selbst in der Begeisterung nicht anzubringen. Daß ich aber wirklich
Reime fand, bewies mir auf's neue den Vorzug meines Geschlechts vor dem
menschlichen, da auf das Wort Mensch sich bekanntlich nichts reimt,
weshalb, wie schon irgend ein Witzbold von Theaterdichter bemerkt hat,
der Mensch ein ungereimtes Tier ist. Ich bin dagegen ein gereimtes.
-- Nicht vergebens hatte ich die Töne der schmerzhaften Sehnsucht
angeschlagen, nicht vergebens Wälder, Quellen, den Mondschein
beschworen, mir die Dame meiner Gedanken zuzuführen, hinter dem
Schornstein kam die Holde daherspaziert mit leichten, anmutigen
Schritten. »Bist du es, lieber Murr, der so schön singt?« So rief mir
Miesmies entgegen. Wie, erwiderte ich mit freudigem Erstaunen, du kennst
mich, süßes Wesen? »Ach, ja wohl, sprach sie, du gefielst mir gleich
beim ersten Blick, und es hat mir in der Seele weh getan, daß meine
beiden unartigen Vettern dich so unbarmherzig in die Gosse« -- Schweigen
wir, unterbrach ich sie, von der Gosse, bestes Kind -- o sage mir, ob du
mich liebst? -- »Ich habe mich, sprach Miesmies weiter, nach deinen
Verhältnissen erkundigt, und erfahren, daß du Murr hießest, und bei
einem sehr gütigen Mann nicht allein dein reichliches Auskommen hättest,
sondern auch alle Bequemlichkeiten des Lebens genössest, ja, diese wohl
mit einer zärtlichen Gattin teilen könntest! -- o ich liebe dich sehr,
guter Murr! -- Himmel, rief ich im höchsten Entzücken, ist es möglich,
ist es Traum, ist es Wahrheit? -- O halte dich, -- halte dich Verstand,
schnappe nicht über! -- Ha! bin ich noch auf der Erde? -- sitze ich noch
auf dem Dache? -- schwebe ich noch in den Wolken? Bin ich noch der Kater
Murr, bin ich nicht der Mann im Monde? -- Komm an meinen Busen Geliebte
-- doch sage mir erst deinen Namen Schönste. -- Ich heiße Miesmies,
erwiderte die Kleine süß lispelnd in holder Verschämtheit, und setzte
sich traulich neben mir hin. Wie schön sie war! Silbern glänzte ihr
weißer Pelz im Mondschein, in sanftem, schmachtendem Feuer funkelten die
grünen Äuglein. Du --
=(Mak. Bl.)= -- Hättest, geliebter Leser, das freilich schon etwas früher
erfahren können, aber der Himmel gebe, daß ich nicht noch mehr
querfeldein springen muß, als es bis jetzt schon geschehen. -- Also, wie
gesagt, dem Vater des Prinzen Hektor war es ebenso ergangen wie dem
Fürsten Irenäus: er hatte, selbst wußte er nicht wie, sein Ländlein aus
der Tasche verloren. Prinz Hektor, der zu nichts Wenigerem aufgelegt,
als zum stillen, friedlichen Leben, der, unerachtet ihm der Fürstenstuhl
unter den Beinen weggezogen, doch gern aufrecht stehen, und statt zu
regieren, wenigstens kommandieren wollte, nahm französische Dienste, war
ungemein tapfer, ging aber, als ihn eines Tages ein Zittermädel
anplärrte: Kennst du das Land, wo die Zitronen glühn? sofort nach dem
Lande, wo dergleichen Zitronen wirklich glühn, das heißt nach Neapel,
und zog statt der französischen Uniform eine neapolitanische Uniform an.
Er wurde nämlich so geschwinde General, wie es nur irgendeinem Prinzen
geschehen kann. -- Als der Vater des Prinzen Hektor gestorben, schlug
Fürst Irenäus das große Buch auf, worin er selbst sämtliche fürstliche
Häupter in Europa verzeichnet, und notierte den erfolgten Tod seines
fürstlichen Freundes und Gefährten im Malheur. Nachdem dies geschehen,
schaute er lange den Namen des Prinzen Hektor an, rief dann sehr laut:
Prinz Hektor! und klappte den Folianten so heftig zu, daß der
Hofmarschall entsetzt drei Schritte zurückprallte. Nun stand der Fürst
auf, ging langsam im Zimmer auf und ab, und schnupfte so viel Spaniol,
als nötig, um eine ganze Welt von Gedanken in Ordnung zu bringen. Der
Hofmarschall sprach viel von dem seligen Herrn, der nächst vielen
Reichtümern ein aimables Herz besessen, vom jungen Prinzen Hektor, der
vergöttert werde in Neapel von dem Monarchen und der Nation usw. Fürst
Irenäus schien das alles nicht zu beachten, er blieb plötzlich dicht vor
dem Hofmarschall stehen, schaute ihn an mit dem entsetzlichen
Friedrichsblick, sprach sehr stark: _Peutêtre_! und verschwand in das
Nebenkabinett.
Gott, sprach der Hofmarschall, der gnädigste Fürst haben gewiß die
konsiderabelsten Gedanken, vielleicht gar Pläne.
Es war dem so. -- Fürst Irenäus dachte an den Reichtum des Prinzen, an
seine Verwandtschaft mit mächtigen Häuptern, er rief sich die
Überzeugung in's Gedächtnis, daß Prinz Hektor gewiß noch den Degen mit
dem Zepter vertauschen werde, und ihm kam der Gedanke, daß die
Vermählung des Prinzen mit der Prinzessin Hedwiga von den
ersprießlichsten Folgen sein könne. Ganz im geheimsten Geheim mußte der
Kammerherr, den der Fürst sogleich absandte, um dem Prinzen seinerseits
namhaftes Beileid über den Tod des Vaters zu bezeigen, das bis auf die
Farbe der Haut wohlgetroffene Miniaturbild der Prinzessin in die Tasche
stecken. -- Es ist hier zu bemerken, daß die Prinzessin in der Tat eine
vollendete Schönheit zu nennen gewesen, hätte ihre Haut weniger in's
Gelbe gespielt. Daher war ihr die Beleuchtung des Kerzenscheins günstig.
--
Der Kammerherr richtete den geheimen Auftrag des Fürsten -- niemanden,
selbst nicht der Fürstin, hatte dieser das mindeste von seiner Absicht
vertraut, -- sehr geschickt aus. Als der Prinz das Gemälde sah, geriet
er beinahe in dieselbe Ekstase, wie sein prinzlicher Kollege in der
Zauberflöte. Wie Tamino hätte er beinahe, wenn auch nicht gesungen, doch
gerufen: »dies Bildnis ist bezaubernd schön, und dann weiter: soll die
Empfindung Liebe sein, ja, ja die Liebe ist's allein!« -- Bei Prinzen
ist es sonst eben nicht die Liebe allein, die sie streben läßt nach der
Schönsten, indessen dachte Prinz Hektor gerade nicht an andere
Verhältnisse, als er sich hinsetzte und an den Fürsten Irenäus schrieb:
es möge ihm vergönnet sein, sich um Herz und Hand der Prinzessin Hedwiga
zu bewerben.
Fürst Irenäus antwortete, daß, da er mit Freuden in eine Vermählung
willige, die er schon seines verstorbenen fürstlichen Freundes halber
aus dem Grunde des Herzens wünsche, es gar keiner weitern Bewerbung
eigentlich bedürfe. Da aber die Form sauviert werden müsse, möge der
Prinz einen artigen Mann von dem gehörigen Stande nach Sieghartsweiler
senden, den er ja auch gleich mit Vollmacht versehen könne, die Trauung
zu vollziehen, und nach altem schönem Herkommen, gestiefelt und
gespornt, den Bettsprung zu unternehmen. Der Prinz schrieb zurück: Ich
komme selbst, mein Fürst! --
Dem Fürsten war das nicht recht, er hielt die Trauung durch einen
Bevollmächtigten für schöner, erhabner, fürstlicher, hatte sich im
Innersten auf das Fest gefreut, und beruhigte sich nur damit, daß vor
dem Beilager ein großes Ordensfest gefeiert werden könne. Er wollte
nämlich das Großkreuz eines Hausordens, den sein Vater gestiftet hatte,
und den kein Ritter mehr trug, nicht tragen durfte, dem Prinzen umhängen
auf die solenneste Weise.
Prinz Hektor kam also nach Sieghartsweiler, um die Prinzessin Hedwiga
heimzuführen, und nebenher das Großkreuz eines verschollenen Hausordens
zu erhalten. Es schien ihm erwünscht, daß der Fürst seine Absicht geheim
gehalten, er bat vorzüglich, rücksichts Hedwiga's in diesem Schweigen zu
verharren, da er erst der vollen Liebe Hedwiga's versichert sein müsse,
ehe er mit seiner Bewerbung hervortreten könne.
Der Fürst verstand nicht recht, was der Prinz damit sagen wollte, und
meinte, daß, so viel er wisse und sich erinnere, diese Form, was nämlich
die Versicherung der Liebe vor dem Beilager beträfe, in fürstlichen
Häusern niemals üblich gewesen sei. Verstehe der Prinz aber darunter
weiter nichts, als die Äußerung eines gewissen Attachements, so dürfe
das vorzüglich während des Brautstandes wohl eigentlich nicht
stattfinden, könne aber, da doch die leichtsinnige Jugend über alles,
was die Etikette gebiete, hinwegzuspringen geneigt, ja in der Kürze
abgemacht werden, drei Minuten vor dem Ringewechseln. Herrlich und
erhaben wär's freilich, wenn das fürstliche Brautpaar in diesem
Augenblick einigen Abscheu gegeneinander bewiese, leider wären aber
diese Regeln des höchsten Anstandes in neuester Zeit zu leeren Träumen
geworden.
Als der Prinz Hedwiga zum erstenmal erblickte, flüsterte er seinem
Adjutanten in, den andern unverständlichem, neapolitanischen Dialekt zu:
bei allen Heiligen! sie ist schön, aber unfern des Vesuvs geboren, und
sein Feuer blitzt aus ihren Augen.
Prinz Ignaz hatte sich bereits sehr angelegentlich erkundigt, ob es in
Neapel schöne Tassen gebe, und wieviel davon Prinz Hektor besitze, so
daß dieser, durch die ganze Tonleiter der Begrüßungen durchgestiegen,
sich wieder zu Hedwiga wenden wollte, als die Türen sich öffneten, und
der Fürst den Prinzen einlud zu der Prachtszene, die er durch
Zusammenberufung sämtlicher Personen, welche nur im mindesten was
Hoffähiges an und in sich trugen, im Prunksaal bereitet. Er war diesmal
in dem Auswählen weniger strenge gewesen als sonst, da der Zirkel in
Sieghartshof eigentlich für eine Landpartie zu achten. Auch die Benzon
war zugegen mit Julien.
Prinzessin Hedwiga war still, in sich gekehrt, teilnahmlos, sie schien
den schönen Fremdling aus dem Süden nicht mehr, nicht weniger zu
beachten, als jede andere neue Erscheinung am Hofe, und fragte ziemlich
mürrisch ihr Hoffräulein, die rotwangige Nannette, ob sie närrisch
geworden, als diese nicht aufhören konnte, ihr in's Ohr zu flüstern, der
fremde Prinz sei doch gar zu hübsch und eine schönere Uniform habe sie
zeit ihres Lebens nicht gesehen.
Prinz Hektor entfaltete nun vor der Prinzessin den bunten prahlenden
Pfauenschweif seiner Galanterie, sie, beinahe verletzt durch den
Ungestüm seiner süßlichen Verzücktheit, fragte nach Italien, nach
Neapel. Der Prinz gab ihr die Beschreibung eines Paradieses, in dem sie
als herrschende Göttin wandelte. Er bewährte sich als ein Meister in der
Kunst, zu der Dame so zu sprechen, daß alles, alles sich gestaltet, als
ein Hymnus, der ihre Schönheit, ihre Anmut preiset. Mitten aus diesem
Hymnus sprang aber die Prinzessin heraus, und hin zu Julien, die sie in
der Nähe gewahrte. Die drückte sie an ihre Brust, nannte sie mit tausend
zärtlichen Namen, rief, das ist meine liebe, liebe Schwester, meine
herrliche, süße Julia! als der Prinz etwas betroffen über Hedwiga's
Flucht, hinzutrat. Der Prinz heftete einen langen, seltsamen Blick auf
Julien, so daß diese, über und über errötend, die Augen niederschlug,
und sich scheu zur Mutter wandte, die hinter ihr stand. Aber die
Prinzessin umarmte sie auf's Neue und rief: »Meine liebe, liebe Julia«,
und dabei traten ihr die Tränen in die Augen. Prinzessin, sprach die
Benzon leise, warum dieses krampfhafte Benehmen? Die Prinzessin, ohne
die Benzon zu beachten, drehte sich zu dem Prinzen, dem wirklich über
alles das der Strom der Rede versiegt, und war sie erst still, ernst,
mißmütig gewesen, so schweifte sie beinahe jetzt aus in seltsamer,
krampfhafter Lustigkeit. Endlich ließen die zu stark gespannten Saiten
nach, und die Melodien, die nun aus ihrem Innern heraustönten, waren
weicher, milder, jungfräulich zarter. Sie war liebenswürdiger als
jemals, und der Prinz schien ganz und gar hingerissen. Endlich begann
der Tanz. Der Prinz, nachdem mehrere Tänze gewechselt, erbot sich, einen
neapolitanischen Nationaltanz anzuführen, und es gelang ihm bald, den
Tanzenden die volle Idee davon zu geben, so daß sich alles gar artig
fügte, und selbst der leidenschaftlich zärtliche Charakter des Tanzes
gut hervortrat.
Niemand hatte aber eben diesen Charakter so ganz begriffen, als Hedwiga,
die mit dem Prinzen tanzte. Sie verlangte die Wiederholung, und als der
Tanz zum zweitenmal geendet, bestand sie, des Mahnens der Benzon, die
auf ihren Wangen schon die verdächtige Blässe wahrnahm, nicht achtend,
darauf, zum drittenmal den Tanz auszuführen, der ihr nun erst recht
gelingen werde. Der Prinz war entzückt. Er schwebte hin mit Hedwiga, die
in jeder Bewegung die Anmut selbst schien. Bei einer der vielen
Verschlingungen, die der Tanz gebot, drückte der Prinz die Holde
stürmisch an die Brust, aber in demselben Augenblicke sank auch Hedwiga
entseelt in seinen Armen zusammen. --
Der Fürst meinte, eine unschicklichere Störung eines Hofballes könne es
nicht geben, und nur das Land entschuldige vieles. --
Prinz Hektor hatte selbst die Ohnmächtige in ein benachbartes Zimmer auf
ein Sofa getragen, wo ihr die Benzon die Stirne rieb mit irgendeinem
starken Wasser, das der Leibarzt zur Hand gehabt. Dieser erklärte
übrigens die Ohnmacht für einen Nervenzufall, den die Erhitzung des
Tanzes veranlaßt, und der sehr bald vorübergehen werde.
Der Arzt hatte recht, nach wenigen Sekunden schlug die Prinzessin mit
einem tiefen Seufzer die Augen auf. Der Prinz, sobald er vernommen, die
Prinzessin habe sich erholt, drang durch den dichten Kreis der Damen,
von dem sie umschlossen, kniete nieder bei dem Sofa, klagte sich bitter
an, daß er allein schuld sei an dem Begegnis, das ihm das Herz
durchschneide. Sowie die Prinzessin ihn aber erblickte, rief sie mit
allen Zeichen des Abscheues: Fort, fort, und sank auf's Neue in
Ohnmacht.
Kommen Sie, sprach der Fürst, indem er den Prinzen bei der Hand
erfaßte, kommen Sie, bester Prinz, Sie wissen nicht, daß die Prinzessin
oft an den seltsamsten Reverien leidet. Weiß der Himmel, auf welche
sonderbare Weise Sie ihr in diesem Augenblick erschienen sind!
-- Imaginieren Sie sich, bester Prinz, schon als Kind -- _entre nous soit
dit_! -- hielt mich einmal die Prinzessin einen ganzen Tag hindurch für
den Großmogul, und prätendierte, ich solle in Samtpantoffeln ausreiten,
wozu ich mich auch endlich entschloß, wiewohl nur im Garten.
Prinz Hektor lachte dem Fürsten ohne Umstände in's Gesicht, und rief
nach dem Wagen.
Die Benzon mußte, so wollt' es die Fürstin aus Besorgnis für Hedwiga,
mit Julien im Schlosse bleiben. Sie wußte, welche psychische Macht sonst
die Benzon über die Prinzessin übte, und ebenso, daß dieser psychischen
Macht auch Krankheitszufälle der Art zu weichen pflegten. In der Tat
geschah es auch diesmal, daß Hedwiga in ihrem Zimmer sich bald erholte,
als die Benzon ihr unermüdlich zugeredet mit sanften Worten. Die
Prinzessin behauptete nichts Geringeres, als daß im Tanzen der Prinz
sich in ein drachenartiges Ungeheuer verwandelt, und mit spitzer,
glühender Zunge ihr einen Stich ins Herz gegeben habe. »Gott behüte,
rief die Benzon, am Ende ist Prinz Hektor gar das _mostro turchino_ aus
der Gozzischen Fabel! -- Welche Einbildungen! zuletzt wird es sich so
begeben, wie mit Kreisler, den Sie für einen bedrohlichen Wahnsinnigen
hielten!« -- »Nimmermehr, rief die Prinzessin heftig, und setzte dann
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