Lebensansichten des Katers Murr - 28

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Leibesbewegung nicht allein unserer Gesundheit zuträglich ist, sondern
auch unsern Geist erheitert. Ist das Wetter schön, so pflegt der Baron
auch wohl zum offenen Fenster hinauszuschauen und die Vorübergehenden
mit dem Fernglas zu begucken. Gehen gerade nicht viele vorüber, so gibt
es noch eine andere Belustigung, die der Baron eine Stunde hindurch
fortsetzen kann, ohne zu ermüden. -- Unter dem Fenster des Barons ist
ein Stein eingepflastert, der sich durch eine besonders rötliche Farbe
auszeichnet, in der Mitte dieses Steines befindet sich aber ein kleines
eingebröckeltes Loch. Nun kommt es darauf an, so geschickt
herabzuspucken, daß gerade in dieses kleine Loch hineingetroffen wird.
-- Durch viele anhaltende Übung hat es der Baron dahin gebracht, daß er
auf das drittemal Treffen pariert und schon manche Wette gewann. Nach
dieser Belustigung tritt der sehr wichtige Moment des Anziehens ein. Das
geschickte Kämmen und Kräuseln des Haares, vorzüglich aber das
kunstmäßige Knüpfen des Halstuchs besorgt der Baron ganz allein, ohne
Hilfe des Kammerdieners. Da diese beiden schwierigen Operationen etwas
lange dauern, so benutzt Friedrich die Zeit um mich auch anzukleiden. D.
h. mit einem in lauwarmes Wasser eingeweichten Schwamm wäscht er mir den
Pelz, kämmt die langen Haare, die der Friseur an schicklichen Örtern
zierlich stehen lassen mit einem genugsam engen Kamme durch und legt mir
das schöne silberne Halsband um, das der Baron mir gleich verehrte, als
er meine Tugenden entdeckt. Die folgenden Augenblicke sind der Literatur
und den schönen Künsten gewidmet. Wir gehen nämlich in eine Restauration
oder in ein Kaffeehaus, genießen Beefsteak oder Karbonade, trinken ein
Gläschen Madeira, und gucken etwas weniges in die neuesten Journale, in
die neuesten Zeitungen. Dann beginnen die Vormittags-Visiten. Wir
besuchen diese, jene große Schauspielerin, Sängerin, ja auch wohl
Tänzerin, um ihr die Neuigkeiten des Tages, hauptsächlich aber den
Verlauf irgend eines Debüts von gestern abend, zu hinterbringen. Es ist
merkwürdig, mit welchem Geschick der Baron Alcibiades von Wipp seine
Nachrichten einzurichten weiß, um die Damen stets bei guter Laune zu
erhalten. Niemals ist es der Gegnerin oder wenigstens Kombattantin
gelungen, sich nur einen Teil des Ruhms anzueignen, der die Gefeierte
krönt, die er soeben im Schmollzimmerchen heimsucht. Man hat die Arme
ausgezischt -- ausgelacht -- und ist denn wirklich erhaltener glänzender
Beifall nicht wohl zu verschweigen, so weiß der Baron ganz gewiß ein
neues skandalöses Geschichtchen von der Dame aufzutischen, das ebenso
begierig vernommen als verbreitet wird, damit gehöriges Gift die Blumen
des Kranzes vor der Zeit töte. -- Die vornehmeren Visiten bei der Gräfin
A., bei der Baronesse B., bei der Gesandtin C. usw. füllen die Zeit aus
bis halb vier Uhr; und nun hat der Baron seine eigentlichen Geschäfte
abgemacht, so daß er um vier Uhr sich beruhigt zu Tische setzen kann.
Dies geschieht gewöhnlich wieder in einer Restauration. Nach Tische
gehen wir zu Kaffee, spielen auch wohl eine Partie Billard und machen
dann, erlaubt es die Witterung, eine kleine Promenade, ich beständig zu
Fuß, der Baron aber manchmal zu Pferde. So ist die Theaterstunde
herangekommen, die der Baron niemals versäumt. Er soll im Theater eine
überaus wichtige Rolle spielen, da er das Publikum nicht allein von
allen Verhältnissen der Bühne und der auftretenden Künstler in Kenntnis
setzen, sondern auch das gehörige Lob, den gehörigen Tadel anordnen, so
aber überhaupt den Geschmack im richtigen Gleise erhalten muß. Er fühlt
einen natürlichen Beruf dazu. Da man den feinsten Leuten meines
Geschlechts ungerechterweise den Eingang in das Theater durchaus nicht
verstattet, so sind die Stunden während der Vorstellung die einzigen, in
denen ich mich von meinem lieben Baron trenne und mich allein auf meine
eigene Hand belustige. Wie dies nun geschieht, und wie ich die
Konnexionen mit Windspielen, englischen Wachtelhunden, Möpsen und andern
vornehmen Leuten benutze, das sollst du künftig erfahren, guter Murr!
-- Nach dem Theater speisen wir wieder in einer Restauration, und der
Baron überläßt sich in heitrer Gesellschaft ganz seiner frohen Laune.
Das heißt, alle sprechen, alle lachen und finden alles auf Ehre
göttlich, und keiner weiß, was er spricht und worüber er lacht und was
als auf Ehre göttlich gerühmt werden darf. Darin besteht aber das
Sublime der Konversation, das ganze soziale Leben derer, die sich zur
eleganten Lehre bekennen, wie mein Herr. Manchmal fährt aber auch wohl
der Baron noch in später Nacht in diese, jene Gesellschaft und soll dort
ganz exzellent sein. Auch davon weiß ich nichts, denn der Baron hat mich
noch niemals mitgenommen, wozu er vielleicht seine guten Gründe haben
mag. -- Wie ich auf dem weichen Lager in der Nähe des Barons herrlich
schlafe, habe ich dir schon gesagt. Gestehe aber nun selbst, guter Katz!
wie nach der Lebensweise, die ich hier ausführlich beschrieben, mich der
alte mürrische Oheim eines wüsten, liederlichen Wandels anklagen kann?
-- Es ist wahr, daß ich, schon hab' ich dir's gestanden, vor einiger Zeit
gerechten Anlaß gab zu allerlei Vorwürfen. Ich trieb mich umher in
schlechter Gesellschaft und fand eine besondere Lust darin, mich
überall, vorzüglich in Vermählungsschmäuse ungebeten einzudrängen und
ganz unnützen Skandal anzufangen. Alles dies geschah aber nicht aus
reinem Trieb zu wüster Balgerei, sondern aus bloßem Mangel an höherer
Kultur, die ich bei den Verhältnissen, wie sie in dem Hause des
Professors bestanden, nicht erhalten konnte. Jetzt ist das alles anders.
Doch! wen erblick' ich? -- Dort geht der Baron Alcibiades von Wipp! -- Er
sieht sich nach mir um -- er pfeift! _Au revoir,_ Bester! --
Schnell wie der Blitz sprang Ponto seinem Herrn entgegen. Das Äußere des
Barons entsprach ganz dem Bilde, das ich mir wohl nach dem, was Ponto
von ihm gesagt, machen durfte. -- Er war sehr groß und nicht sowohl
schlank gewachsen als spindeldürr. Kleidung, Stellung, Gang, Gebärde,
alles konnte für den Prototypus der letzten Mode gelten, die aber, bis
ins Phantastische hinausgetrieben, seinem ganzen Wesen etwas Seltsames,
Abenteuerliches gab. Er trug ein kleines sehr dünnes Röhrchen mit einer
stählernen Krücke in der Hand, über das er Ponto einigemal springen
ließ. So herabwürdigend mir dieses auch schien, gestehen mußte ich doch,
das Ponto mit der höchsten Geschicklichkeit und Stärke jetzt eine Anmut
verband, die ich sonst noch niemals an ihm bemerkt. Überhaupt, wie nun
der Baron mit vorgestreckter Brust, den Leib eingezogen, mit einem
sonderbaren ausgespreizten Hahnentritt weiter fortwandelte und Ponto in
sehr zierlichen Kurbetten bald vorwärts, bald nebenher sprang und sich
nur ganz kurze, zum Teil stolze Begrüßungen vorübergehender Kameraden
erlaubte, so sprach sich darin ein gewisses Etwas aus, das ohne mir
deutlich zu werden, dennoch mir imponierte. -- Ich ahnte, was mein
Freund Ponto mit der höheren Kultur gemeint und suchte, so viel möglich,
darüber ganz ins klare zu kommen. Das hielt aber sehr schwer, oder
vielmehr, meine Bemühungen blieben ganz vergebens. --
Später habe ich eingesehen, daß an gewissen Dingen alle Probleme, alle
Theorien, die sich in dem Geiste bilden mögen, scheitern und daß nur
durch die lebendige Praxis die Erkenntnis zu erringen; die höhere
Kultur, welche beide, der Baron Alcibiades von Wipp und der Pudel Ponto
in der feinen Welt erlangt, gehört aber zu diesen gewissen Dingen. --
Der Baron Alcibiades von Wipp lorgnettierte mich im Vorübergehen sehr
scharf. Es schien mir, als läs' ich Neugierde und Zorn in seinem Blick.
Sollte er vielleicht Ponto's Unterhaltung mit mir gewahrt und ungnädig
vermerkt haben? Mir wurde etwas ängstlich zumute, ich eilte schnell die
Treppe hinauf. --
Ich sollte nun, um alle Pflichten eines tüchtigen Selbstbiographen zu
erfüllen, wiederum meinen Seelenzustand beschreiben und könnte das nicht
besser tun, als mittels einiger sublimer Verse, die ich seit einiger
Zeit so recht, wie man zu sagen pflegt, aus dem Pelzärmel schüttle. Ich
will --
=(Mak. Bl.)= -- -- mit diesem einfältigen armseligen Spielwerk den besten
Teil meines Lebens vergeudet. -- Und nun jammerst du alter Tor und
klagst das Geschick an, dem du vermessen Trotz botest! -- Was gingen dich
die vornehmen Leute, was ging dich die ganze Welt an, die du
verhöhntest, weil du sie für närrisch hieltest, und selbst am
närrischsten warst! -- Beim Handwerk, beim Handwerk mußtest du bleiben,
Orgeln bauen und nicht den Hexenmeister spielen und den Wahrsager. -- Sie
hätten sie mir nicht gestohlen, mein Weib wäre bei mir, ein tüchtiger
Arbeiter säß' ich in der Werkstatt und rüstige Gesellen klopften und
hämmerten um mich her, und wir förderten Werke, die sich hören und sehen
ließen, wie keine andere weit und breit. -- Und Chiara! -- vielleicht
hingen muntre Knaben mir am Halse, vielleicht schaukelte ich ein
schmuckes Töchterlein auf den Knien. -- Tausend Teufel, was hält mich
ab, daß ich nicht den Augenblick davonrenne und das verlorene Weib suche
in der ganzen weiten Welt! -- Damit warf Meister Abraham, der dies
Selbstgespräch gehalten, das kleine begonnene Automat sowie alles
Handwerkszeug unter den Tisch, sprang auf, und schritt heftig hin und
her. -- Der Gedanke an Chiara, der ihn jetzt beinahe niemals verließ,
rief alle schmerzliche Wehmut in seinem Innern hervor, und wie mit
Chiara damals sein höheres Leben begonnen, verließ ihn auch jetzt jener
trotzige, dem Gemeinen entsprossene Unwille darüber, daß er über sein
Handwerk hinweggeschaut und wirkliche Kunst zu üben sich unterfangen.
-- Er schlug Severino's Buch auf und schaute lange die holde Chiara an.
Wie ein Mondsüchtiger, der der äußeren Sinne beraubt nur nach dem innern
Gedanken automatisch handelt, ging Meister Abraham dann zu einem Kasten,
der in einem Winkel des Zimmers stand, räumte Bücher und Sachen, womit
er bepackt, herunter, öffnete ihn, nahm die Glaskugel, den ganzen
Apparat zum geheimnisvollen Experiment mit dem unsichtbaren Mädchen
hervor, befestigte die Kugel an einer dünnen seidnen Schnur, die von der
Decke herabhing, stellte im Zimmer alles so her, wie es zu dem
versteckten Orakel nötig. Erst als er mit allem fertig geworden,
erwachte er aus der träumerischen Betäubung und erstaunte nicht wenig
darüber, was er begonnen. Ach, jammerte er dann laut, indem er ganz
ermattet, ganz trostlos in den Lehnstuhl sank, ach Chiara, arme verlorne
Chiara, niemals werd' ich wieder deine süße Stimme verkünden hören, was
in des Menschen tiefster Brust verschlossen. Kein Trost mehr auf Erden,
-- keine Hoffnung als das Grab. --
Da schwankte die Glaskugel hin und her und ein melodischer Ton ließ sich
vernehmen, wie wenn Windeshauch leise hinstreift über die Saiten der
Harfe. Aber bald wurde der Ton zu Worten:
Noch ist Leben nicht dahin,
Trost und Hoffnung nicht verschwunden.
Was vermag der frömmste Sinn,
Hält ihn schwerer Eid gebunden?
Meister! Mut! -- du wirst gesunden,
Blick auf zu der Dulderin,
Die da heilt die tiefsten Wunden,
Bittrer Schmerz bringt dir Gewinn.
O du barmherziger Himmel, lispelte der Alte mit bebenden Lippen, sie ist
es selbst, die zu mir spricht von dem hohen Himmel herab; sie wandelt
nicht mehr unter den Lebendigen! -- Da ließ sich jener melodische Ton
abermals vernehmen und noch leiser, noch entfernter erklangen die Worte:
Nicht erfaßt der bleiche Tod,
Die im Herzen Liebe tragen;
Dem glänzt noch das Abendrot,
Der am Morgen wollt' verzagen.
Bald kann dir die Stunde schlagen,
Die entreißt dich aller Not;
Zu vollbringen magst du wagen,
Was die ew'ge Macht gebot.
Stärker anschwellend und wieder verhallend lockten die süßen Töne den
Schlaf herbei, der den Alten einhüllte in seinen schwarzen Fittich. Aber
in dem Dunkel ging strahlend wie ein schöner Stern der Traum vergangenen
Glücks auf und Chiara lag wieder an des Meisters Brust und beide waren
wieder jung und selig, und kein finstrer Geist vermochte den Himmel
ihrer Liebe zu trüben. --
Hier hat, wie der Herausgeber es dem geneigten Leser bemerklich
machen muß, der Kater wieder ein paar Makulaturblätter ganz
weggerissen, wodurch in dieser Geschichte voller Lücken wiederum
eine Lücke entstanden. Nach der Seitenzahl fehlen aber nur acht
Kolumnen, die eben nichts besonders Wichtiges enthalten zu haben
scheinen, da das Folgende sich im ganzen noch so ziemlich an das
Vorhergegangene reiht. Also weiter heißt es:
-- -- -- nicht erwarten durfte. Fürst Irenäus war überhaupt ein
abgesagter Feind von allen ungewöhnlichen Vorfällen, vorzüglich wenn
seine eigne Person in Anspruch genommen wurde, die Sache näher zu
untersuchen. Er nahm daher, wie er es in kritischen Fällen zu tun
pflegte, eine Doppelprise, starrte den Leibjäger an mit dem bekannten
niederschmetternden Friedrichsblick und sprach: Lebrecht, ich glaube,
wir sind ein mondsüchtiger Träumer und sehen Gespenster, und machen
einen ganz unnötigen Hallas?
Durchlauchtigster Herr, erwiderte der Leibjäger in sehr ruhiger Fassung,
lassen Sie mich fortjagen wie einen ordinären Schuft, wenn nicht alles
buchstäblich wahr ist, wie ich es erzählt habe! Ich wiederhole es keck
und freimütig. Rupert ist ein ausgemachter Spitzbube.
Wie, Rupert, rief der Fürst in vollem Zorn, mein alter treuer Kastellan,
der fünfzig Jahre dem Fürstenhause gedient, ohne jemals ein Schloß
einrosten zu lassen, oder im Auf- und Zuschließen zu mankieren, der soll
ein Spitzbube sein? Lebrecht! -- Er ist besessen, Er ist rasend!
Himmeltausend Sapp --
Der Fürst stockte wie immer, wenn er sich auf dem Fluchen ertappte, das
allem fürstlichen Anstande entgegen. Der Leibjäger nutzte diesen
Augenblick, um ganz geschwinde einzufallen: Durchlauchtigster Herr
werden nur gleich so hitzig und fluchen denn so gräßlich, und man darf
über so etwas doch nicht schweigen, man kann doch nichts behaupten als
die reine Wahrheit. -- Wer ist hitzig, sprach der Fürst gelassen, wer
flucht? -- Esel fluchen! -- Ich will, daß Er mir die ganze Sache in
gedrängter Kürze wiederhole, damit ich in einer geheimen Sitzung alles
meinen Räten vortragen kann zur umständlichen Beratung und Entscheidung
über die fernerhin zu ergreifenden Maßregeln. Ist Rupert wirklich ein
Spitzbube, so -- Nun, das weitere wird sich dann finden.
Wie gesagt, begann der Leibjäger, als ich gestern Fräulein Julien
vorleuchtete, schlüpfte derselbe Mensch, der hier schon längst
herumschleicht, bei uns vorüber. Halt, dacht ich in meinem Sinn, den
Urian wirst du doch ertappen, und löschte, als ich das liebe Fräulein
bis oben hinaufgebracht, meine Fackel aus und stellte mich ins Dunkel.
Nicht lange dauerte es, so kam derselbe Mensch aus dem Gebüsch hervor
und klopfte leise an das Haus. Behutsam schlich ich einher. Da wurde das
Haus geöffnet und ein Mädchen trat heraus und mit diesem Mädchen
schlüpfte der Fremde hinein. Es war die Nanni, Sie kennen sie doch,
durchlauchtigster Herr, der Frau Rätin schöne Nanni?
_Coquin,_ rief der Fürst, mit hohen gekrönten Häuptern spricht man nicht
von schönen Nanni's, doch! -- fahr Er fort, _mon fils._ -- Ja die schöne
Nanni, sprach der Leibjäger weiter, ich hätt' ihr solchen dummen Verkehr
gar nicht zugetraut. -- Also weiter nichts als eine einfältige
Liebschaft, dacht ich in meinem Sinn; aber es wollte mir gar nicht in
den Kopf, daß nicht noch was anders dahinter stecken sollte. Ich blieb
am Hause stehen. Da kam nach einer guten Weile die Frau Rätin zurück,
und kaum war sie ins Haus getreten, als oben ein Fenster geöffnet wurde
und mit unglaublicher Behendigkeit der fremde Mensch hinaussprang,
gerade in die schönen Nelken- und Levkojenstöcke hinein, die dort
vergattert stehen und die das liebe Fräulein Julia selbst so sorglich
wartet. Der Gärtner lamentiert schrecklich; er ist mit den zerbrochenen
Scherben draußen und wollte bei dem durchlauchtigsten Herrn selbst Klage
führen. Ich habe ihn aber nicht hereingelassen, denn der Schlingel ist
angesoffen schon am frühen Morgen. Lebrecht, das scheint eine Imitation
zu sein, unterbrach der Fürst den Leibjäger, denn selbiges kommt schon
in der Oper von Herrn Mozart Figaro's Hochzeit geheißen, vor, die ich zu
Prag geschaut. Bleib Er der Wahrheit getreu, Jäger? -- Auch nicht eine
Silbe rede ich anders, als ich es bekräftigen kann mit einem
körperlichen Eide, sprach Lebrecht weiter. Der Kerl war hingestürzt, und
ich gedachte ihn nun zu fassen; doch schnell wie der Blitz raffte der
Kerl sich auf und rannte spornstreichs -- wohin? was denken Sie wohl,
durchlauchtigster Fürst, wohin er rannte? Ich denke nichts, erwiderte
der Fürst feierlich, turbier Er mich nicht mit lästigen Fragen nach
Gedanken, Jäger! sondern erzähle Er ruhig so lange, bis die Geschichte
aus ist, dann will ich denken.
Gerade nach dem unbewohnten Pavillon rannte der Mensch, fuhr der Jäger
fort. Ja -- unbewohnt! Sowie er an die Türe geklopft, wurd' es inwendig
hell, und wer nun heraustrat, war niemand anders als der saubere,
ehrliche Herr Rupert, dem der Fremde hineinfolgte ins Haus, das er nun
wieder fest verschloß. Sie sehen, durchlauchtigster Herr, daß Rupert
Verkehr treibt mit fremden, gefährlichen Gästen, die bei ihrer
Schleicherei gewiß Böses im Schilde führen. Wer weiß, worauf alles
abzielt und es ist ja möglich, daß selbst mein durchlauchtigster Fürst
hier in dem stillen ruhigen Sieghartshof von schlechten Menschen bedroht
wird.
Da Fürst Irenäus sich für eine höchst bedeutende fürstliche Person
hielt, so konnt' es nicht fehlen, daß er manchmal von allerlei höfischen
Kabalen und bösen Nachstellungen träumte. Des Jägers letzte Äußerung
fiel ihm deshalb gar schwer aufs Herz, und er versank einige Augenblicke
in tiefes Nachsinnen. Jäger! Er hat recht, sprach er dann mit weit
aufgerissenen Augen. Die Sache mit dem fremden Menschen, der hier
herumschleicht, mit dem Licht, das sich zur Nachtzeit im Pavillon sehen
läßt, ist bedenklicher, als sie im ersten Augenblick erscheint. -- Mein
Leben steht in Gottes Hand! aber mich umgeben treue Diener, und sollte
einer sich für mich aufopfern, so würde ich ganz gewiß die Familie
reichlich bedenken! -- Verbreit' Er das unter meinen Leuten, guter
Lebrecht! -- Er weiß, ein fürstliches Herz ist frei von jeder
Bangigkeit, von jeder menschlichen Todesfurcht, aber man hat auch
Pflichten gegen sein Volk, ihm muß man sich konservieren, zumal wenn der
Thronerbe noch unmündig. Darum will ich das Schloß nicht eher verlassen,
bis die Kabale im Pavillon zerstört ist. -- Der Förster soll mit den
Revierjägern und allen übrigen Forstbedienten herankommen, alle meine
Leute sollen sich bewaffnen. Der Pavillon soll sogleich umstellt, das
Schloß fest verschlossen werden. Besorg' Er das guter Lebrecht! Ich
selbst schnalle meinen Hirschfänger um, lade Er meine Doppelpistolen,
aber vergesse Er nicht den Schieber vorzulassen, damit kein Unglück
geschieht. -- Und daß man mir Nachricht gibt, wenn etwa die Zimmer des
Pavillons erstürmt und so die Verschwornen gezwungen werden sollen, sich
zu ergeben, damit ich mich zurückziehen kann in die innern Gemächer. Und
daß man die Gefangenen auf das sorglichste durchsucht, ehe sie vor den
Thron gebracht werden, damit keiner etwa in der Verzweiflung -- doch was
steht Er, was sieht Er mich an, was lächelt Er, was soll das heißen
Lebrecht?
Ei, durchlauchtigster Herr, erwiderte der Leibjäger mit pfiffiger Miene,
ich meine nur, daß es gar nicht von nöten, den Förster mit seinen Leuten
herzubeordern.
Warum nicht? fragte der Fürst erzürnt. Ich glaube gar, Er untersteht
sich mir zu widersprechen? -- Und in jeder Sekunde steigt die Gefahr!
Tausend Sapp -- Lebrecht, werf' Er sich auf Pferd -- der Förster -- seine
Leute -- geladene Büchsen -- den Augenblick sollen sie einrücken. --
Sie sind aber schon da, durchlauchtigster Herr! sprach der Leibjäger.
Wie -- was! -- rief der Fürst, indem er den Mund offen behielt um dem
Erstaunen Luft zu gönnen.
Schon als der Morgen graute, fuhr der Jäger fort, war ich draußen beim
Förster. Schon ist der Pavillon so sorglich umstellt, daß keine Katze
heraus kann, viel weniger ein Mensch.
Er ist ein vortrefflicher Jäger, Lebrecht, und ein treuer Diener des
fürstlichen Hauses, sprach der Fürst gerührt. Rettet Er mich aus dieser
Gefahr, so kann Er sicher auf eine Verdienstmedaille rechnen, die ich
selber erfinden und ausprägen lassen werde, von Silber oder von Gold, je
nachdem bei der Erstürmung des Pavillons weniger oder mehr Menschen
geblieben sind.
Erlauben Sie es, durchlauchtigster Herr, sprach der Jäger, so gehen wir
nun gleich ans Werk. Das heißt, wir schlagen die Türe des Pavillons ein,
nehmen das Gesindel, das darin hauset, gefangen und alles ist vorüber.
Ja, ja, den Kerl, der mir so oft entschlüpft, der solch ein verfluchter
Springer ist, den verdammten Kerl, der sich dort im Pavillon als ein
ungebetener Gast selbst einquartiert hat, den will ich schon fassen, den
Spitzbuben den, der Fräulein Julien turbiert hat! --
Welcher Spitzbube hat Julien turbiert? fragte die Rätin Benzon in das
Zimmer tretend. Wovon sprecht Ihr, guter Lebrecht? -- Der Fürst schritt
feierlich, bedeutsam, wie jemand, dem Großes, Ungeheures begegnet, das
er mit aller Stärke des Geistes bemüht ist zu tragen, der Benzon
entgegen. Er faßte ihre Hand, drückte sie zärtlich und sprach dann mit
sehr weicher Stimme: Benzon! selbst in der einsamsten, tiefsten
Zurückgezogenheit folgt die Gefahr dem fürstlichen Haupt. -- Es ist das
Los der Fürsten, daß alle Milde, alle Güte des Herzens sie nicht schützt
vor dem feindlichen Dämon, der den Neid, die Herrschsucht entflammt in
der Brust verräterischer Vasallen! -- Benzon, die schwärzeste Verräterei
hat ihr schlangenhaariges Medusenhaupt erhoben gegen mich, Sie finden
mich in der dringendsten Gefahr! -- Aber bald ist der Augenblick der
Katastrophe da, diesem Getreuen verdanke ich vielleicht bald mein Leben,
meinen Thron! -- Und ist es anders beschlossen -- nun so ergebe ich mich
in mein Schicksal. -- Ich weiß, Benzon, Sie konservieren Ihre
Gesinnungen gegen mich, und so kann ich, wie jener König in dem
Trauerspiel eines deutschen Dichters, mit dem Prinzessin Hedwiga mir
neulich den Tee verdarb, hochsinnig rufen: Nichts ist verloren, denn Sie
blieben mein! -- Küssen Sie mich gute Benzon! -- Teures Malchen, wir
sind und bleiben die Alten! -- Guter Gott, ich radottiere wohl in der
Seelenangst! -- Lassen Sie uns gefaßt sein, meine Liebe, wenn die
Verräter gefangen sind, werd' ich sie mit einem Blick vernichten.
-- Leibjäger, es beginne der Angriff auf den Pavillon. -- Der Leibjäger
wollte schnell fort. -- Halt, rief die Benzon, was für ein Angriff? Auf
welchen Pavillon?
Der Leibjäger mußte auf den Befehl des Fürsten nochmals über den ganzen
Vorfall genauen Rapport abstatten.
Immer mehr und mehr schien die Benzon durch des Leibjägers Erzählung
gespannt zu werden. Als er geendet, rief die Benzon lachend: Nun das ist
das drolligste Mißverständnis, das es wohl geben mag. Ich bitte,
gnädigster Herr, daß der Förster mit seinen Leuten sogleich nach Hause
geschickt werde. -- Es ist von gar keiner Verschwörung die Rede; Sie
befinden sich nicht in der mindesten Gefahr, gnädigster Herr! -- Der
unbekannte Bewohner des Pavillons ist schon Ihr Gefangener.
Wer, fragte der Fürst voll Erstaunen, wer, welcher Unglückselige bewohnt
den Pavillon ohne meine Erlaubnis?
Es ist Prinz Hektor, der sich im Pavillon verbirgt! raunte die Benzon
dem Fürsten ins Ohr.
Der Fürst prallte einige Schritte zurück, als träfe ihn plötzlich ein
Schlag von unsichtbarer Hand, dann rief er: Wer? -- wie? _est il
possible_! -- Benzon! träume ich? -- Prinz Hektor? des Fürsten Blicke
fielen auf den Leibjäger, der ganz verblüfft den Hut in der Hand
zusammenknillte. Jäger, schrie der Fürst ihn an, scher' Er sich hinab,
der Förster, die Leute sie sollen fort -- fort nach Hause! kein Mensch
soll sich blicken lassen! -- Benzon, wandte er sich dann zur Rätin, gute
Benzon, können Sie es sich vorstellen, einen Kerl, einen Spitzbuben hat
Lebrecht den Prinzen Hektor genannt! -- Der Unglückliche! -- Doch es
bleibt unter uns, Benzon, es ist ein Staatsgeheimnis. -- Sagen Sie,
erklären Sie mir nur, wie es geschehen konnte, daß der Prinz vorgibt
abzureisen, und sich hier versteckt, als wolle er auf Abenteuer
ausgehen?
Die Benzon sah sich durch die Beobachtungen des Leibjägers aus großer
Verlegenheit gerettet. Hatte sie sich vollkommen überzeugt, daß es
ihrerseits nicht ratsam, dem Fürsten die Gegenwart des Prinzen in
Sieghartshof, am wenigsten aber seinen Anschlag auf Julien zu entdecken,
so konnte doch auch die Sache nicht in der Lage bleiben, die mit jeder
Minute sich für Julien, für das ganze Verhältnis das sie, die Benzon
selbst, mit aller Mühe aufrecht erhielt, bedrohlicher gestalten mußte.
Jetzt, da der Leibjäger den Schlupfwinkel des Prinzen erlauscht, und
dieser Gefahr lief, auf nicht sehr ehrenvolle Weise hervorgezogen zu
werden, konnte, durfte sie ihn verraten, ohne Julia preiszugeben. Sie
erklärte also dem Fürsten, daß wahrscheinlich ein Liebeszwist mit der
Prinzessin Hedwiga den Prinzen vermocht, eine schnelle Abreise
vorzugeben und sich mit seinem treusten Kammerdiener ganz in der Nähe
der Geliebten zu verstecken. Daß dies Beginnen etwas Romanhaftes,
Abenteuerliches in sich trage, sei nicht zu leugnen, doch welcher
Liebende habe nicht Hang zu dergleichen. Übrigens sei des Prinzen
Kammerdiener ein sehr eifriger Liebhaber ihrer Nanni, und durch diese
ihr das Geheimnis verraten worden.
Ha! rief der Fürst, dem Himmel sei es gedankt, so war es der
Kammerdiener und nicht der Prinz selbst, der sich zu Ihnen ins Haus
stahl und dann durchs Fenster sprang in die Blumentöpfe, wie der Page
Cherubim. -- Mir stiegen schon allerlei unangenehme Gedanken auf. Ein
Prinz und durchs Fenster springen, wie könnte sich das wohl in aller
Welt reimen.
Ei, erwiderte die Benzon schalkisch lachend, ich kenne doch eine
fürstliche Person, die den Weg zum Fenster hinaus nicht verschmähte,
als --
Sie alterieren mich, Benzon, unterbrach der Fürst die Rätin, Sie
alterieren mich ganz ungemein! Schweigen wir von vergangenen Dingen,
überlegen wir lieber, was jetzt mit dem Prinzen anzufangen! Alle
Diplomatie, alles Staatsrecht, alles Hofgesetz holt der Teufel in dieser
verdammten Lage! -- Soll ich ihn ignorieren? -- soll ich ihn zufällig
finden? -- soll ich ... soll ich? Alles dreht sich in meinem Kopfe wie
ein Wirbel. Das kommt davon, wenn fürstliche Häupter sich zu
wunderlichen Romanstreichen herabwürdigen!
Die Benzon wußte in der Tat nicht, wie das weitere Verhältnis mit dem
Prinzen zu formen. Doch auch dieser Verlegenheit wurde abgeholfen. Noch
ehe die Rätin nämlich dem Fürsten antworten konnte, trat der alte
Kastellan Rupert hinein und überreichte ein klein zusammengefaltetes
Billett, indem er schelmisch lächelnd versicherte, es käme von einer
hohen Person, die er gar nicht weit von hier die Ehre hätte unter Schloß
und Riegel zu bewahren. Er wußte also, Rupert, sprach der Fürst sehr
gnädig zu dem Alten, daß? Nun ich habe Ihn immer für einen ehrlichen
treuen Diener meines Hauses gehalten, und Er hat sich auch jetzt als
einen solchen bewährt, da Er, wie es seine Pflicht war, dem Befehl
meines erhabenen Eidams gehorchet. -- Ich werde an Seine Belohnung
denken. Rupert dankte in den demütigsten Ausdrücken und entfernte sich
aus dem Zimmer.
Es begibt sich gar oft im Leben, daß einer für besonders ehrlich und
tugendhaft gehalten wird, gerade in dem Augenblick, wenn er einen
Spitzbubenstreich begangen. Daran dachte die Benzon, die von des Prinzen
bösem Anschlage besser unterrichtet und überzeugt war, daß der alte
heuchlerische Rupert in das böse Geheimnis eingeweiht.
Der Fürst erbrach das Billett und las:
_Che dolce più, che più giocondo stato
Saria, di quel d'un amoroso core?
Che viver più felice, e più beato,
Che ritrovarsi in servitù d'Amore?
Se non fosse l'huom sempre stimulato
Da quel sospetto rio, da quel timore,
Da quel martir, da quella frenesia,
Da quella rabbia, detta gelosia._
In diesen Versen eines großen Dichters finden Sie, mein Fürst, die
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