Lebensansichten des Katers Murr - 09

Total number of words is 4451
Total number of unique words is 1590
40.1 of words are in the 2000 most common words
54.2 of words are in the 5000 most common words
60.6 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
martialisch auf die weißgepuderte Frisur gedrückt, und ein zu langer
Haarzopf schlängelte sich herab über den Rücken. Er trat hart auf, daß
das Straßenpflaster dröhnte, und stieß auch bei jedem zweiten Schritt
mit dem langen spanischen Rohr, das er in der Hand trug, heftig auf den
Boden. Als der Mann vor dem Fenster vorbeikam, warf er aus seinen
funkelnden pechschwarzen Augen dem Oheim einen stechenden Blick zu, ohne
seinen Gruß zu erwidern. Dem kleinen Johannes bebte es eiskalt durch
alle Glieder, und zugleich war es ihm zu Mute, als müsse er über den
Mann entsetzlich lachen, und könne nur nicht dazu kommen, weil ihm die
Brust so beengt. »Das war der Herr Liscov«, sprach der Oheim; »das wußte
ich ja,« erwiderte Johannes, und er mochte recht haben. Weder ein großer
stattlicher Mann war Herr Liscov, noch trug er einen pflaumfarbnen Rock
mit goldnen Tressen, wie der Pate Kommerzienrat; seltsam, ja wunderbar
genug begab es sich aber, daß Herr Liscov ganz genau so aussah, wie der
Knabe sich ihn früher gedacht hatte, ehe er das Orgelwerk vernommen.
Noch hatte sich Johannes nicht von seinem Gefühl erholt, das dem eines
jähen Schrecks zu vergleichen, als Herr Liscov plötzlich still stand,
sich umdrehte, die Straße entlang hinanpolterte, bis vor das Fenster,
dem Oheim eine tiefe Verbeugung machte, davon rannte unter lautem
Gelächter.
Ist das wohl, sprach der Oheim, ein Betragen für einen gesetzten Mann,
der in den Studiis nicht unerfahren, der als privilegierter Orgelbauer
zu den Künstlern zu rechnen, und dem Gesetze des Landes verstatten einen
Degen zu tragen? Sollte man nicht vermeinen, er habe schon am lieben
frühen Morgen zu tief ins Glas geguckt, oder sei dem Tollhause
entsprungen? Aber ich weiß es, nun wird er herkommen und den Flügel in
Ordnung bringen.
Der Oheim hatte recht. Schon andern Tages war Herr Liscov da, aber statt
die Reparatur des Flügels vorzunehmen, verlangte er, der kleine Johannes
sollte ihm vorspielen. Dieser wurde auf den mit Büchern bepackten Stuhl
gesetzt, Herr Liscov ihm gegenüber am schmalen Ende des Flügels, stützte
beide Arme auf das Instrument, und sah dem Kleinen starr ins Antlitz,
welches ihn dermaßen außer Fassung brachte, daß die Menuetts, die Arien,
die er aus dem alten Notenbuche abspielte, holpricht genug gingen. Herr
Liscov blieb ernst, aber plötzlich rutschte der Knabe herab, und versank
unter des Flügels Gestell, worüber der Orgelbauer, der ihm mit einem
Ruck die Fußbank unter den Füßen weggezogen, eine unmäßige Lache
aufschlug. Beschämt rappelte sich der Knabe hervor, doch in dem
Augenblick saß Herr Liscov auch schon vor dem Flügel, hatte einen Hammer
hervorgezogen, und hämmerte auf das arme Instrument so unbarmherzig los,
als wolle er alles in tausend Stücke schlagen. »Herr Liscov sind Sie von
Sinnen!« schrie der Onkel, aber der kleine Johannes, ganz entrüstet,
ganz außer sich über des Orgelbauers Beginnen, stemmte sich mit aller
Gewalt gegen den Deckel des Instruments, so, daß er mit lautem Krachen
zuschlug, und Herr Liscov schnell den Kopf zurückziehen mußte, um nicht
getroffen zu werden. Dann rief er: Ei lieber Onkel, das ist nicht der
geschickte Künstler, der die schöne Orgel gebaut hat, er kann es nicht
sein, denn dieser hier ist ja ein alberner Mensch, der sich beträgt wie
ein ungezogner Bube!
Der Oheim verwunderte sich über die Dreistigkeit des Knaben; aber Herr
Liscov sah ihn lange starr an, sprach: »Er ist wohl ein kurioser
Monsieur!« öffnete leise und behutsam den Flügel, zog Instrumente
hervor, begann seine Arbeit, die er in paar Stunden beendete, ohne ein
einziges Wort zu sprechen.
Seit diesem Augenblick zeigte sich des Orgelbauers entschiedene
Vorliebe für den Knaben. Beinahe täglich kam er ins Haus, und wußte den
Knaben bald für sich zu gewinnen, indem er ihm eine ganze neue bunte
Welt erschloß, in der sich sein reger Geist mutiger und freier bewegen
konnte. Eben nicht löblich war es, daß Liscov, vorzüglich als Johannes
schon in Jahren mehr vorgerückt, den Knaben anregte zu den seltsamsten
Foppereien, die oft gegen den Oheim selbst gerichtet waren, der
freilich, beschränkten Verstandes, und voll der lächerlichsten
Eigenheiten, dazu reichen Anlaß bot. Gewiß ist es aber, daß, wenn
Kreisler über die trostlose Verlassenheit in seinen Knabenjahren klagt,
wenn er das zerrissene Wesen, das ihn oft in seiner innersten Natur
verstört, jener Zeit zuschreibt, wohl das Verhältnis mit dem Oheim in
Anschlag zu bringen ist. Er konnte den Mann, der Vaterstelle zu
vertreten berufen, und der ihm mit seinem ganzen Tun und Wesen
lächerlich erscheinen mußte, nicht achten.
Liscov wollte den Johannes ganz an sich reißen, und es wäre ihm
gelungen, hätte sich nicht des Knaben edlere Natur dagegen gesträubt.
Ein durchdringender Verstand, ein tiefes Gemüt, eine ungewöhnliche
Erregbarkeit des Geistes, alles das waren anerkannte Vorzüge des
Orgelbauers. Was man aber Humor zu nennen beliebte, war nicht jene
seltne wunderbare Stimmung des Gemüts, die aus der tieferen Anschauung
des Lebens in all' seinen Bedingnissen, aus dem Kampf der feindlichsten
Prinzipe sich erzeugt, sondern nur das entschiedene Gefühl des
Ungehörigen, gepaart mit dem Talent, es ins Leben zu schaffen, und der
Notwendigkeit der eignen bizarren Erscheinung. Dies war die Grundlage
des verhöhnenden Spottes, den Liscov überall ausströmen ließ, der
Schadenfreude, mit der er alles als ungehörig Erkannte rastlos verfolgte
bis in die geheimsten Winkel. Eben diese schadenfrohe Verspottung
verwundete des Knaben zartes Gemüt, und stand dem innigsten Verhältnis,
wie es der in wahrhafter innerer Gesinnung väterliche Freund
herbeigeführt haben würde, entgegen. Zu leugnen ist aber auch nicht, daß
der wunderliche Orgelbauer recht dazu geeignet war, den Keim des tiefern
Humors, der in des Knaben Innern lag, zu hegen und zu pflegen, der denn
auch sattsam gedieh und emporwuchs. --
Herr Liscov pflegte viel von Johannes Vater zu erzählen, dessen
vertrautester Freund er in seinen Jünglingsjahren gewesen, zum Nachteil
des erziehenden Oheims, der merklich in den Schatten trat, wenn der
Bruder in hellem Sonnenlicht erschien. So rühmte auch eines Tages der
Orgelbauer den tiefen musikalischen Sinn des Vaters, und verspottete die
verkehrte Art, wie der Oheim dem Knaben die ersten Elemente der Musik
beigebracht. Johannes, dessen ganze Seele durchdrungen war von dem
Gedanken an den, der ihm der Nächste gewesen, und den er nie gekannt,
wollte immer noch mehr hören. Da verstummte aber Liscov plötzlich, und
sah, wie einer, dem irgendein das Leben erfassender Gedanke vor die
Seele tritt, starr zum Boden nieder.
Was ist Euch Meister, fragte Johannes, was bewegt Euch so?
Liscov fuhr auf, wie aus einem Traum, und sprach lächelnd Weißt Du noch
Johannes! wie ich Dir die Fußbank wegzog unter den Beinen, und Du
hinabschobst unter den Flügel, da Du mir des Oheims abscheuliche Murkis
und Menuetten vorspielen mußtest?
Ach, erwiderte Johannes, wie ich Euch zum ersten Male sah, daran mag ich
gar nicht denken. Es machte Euch gerade Spaß, ein Kind zu betrüben.
Und das Kind, nahm Liscov das Wort, war dafür tüchtig grob. Doch
nimmermehr hätt' ich damals geglaubt, daß in Euch ein solch tüchtiger
Musiker verborgen, und darum, Söhnlein, tu mir den Gefallen und spiele
mir einen ordentlichen Choral vor auf dem papiernen Positiv. Ich will
den Balg treten.
-- Es ist hier nachzuholen, daß Liscov großen Geschmack fand an allerlei
wunderlichen Spielereien, und den Johannes damit sehr ergötzte. Schon,
als Johannes noch ein Kind, pflegte Liscov bei jedem Besuch ihm irgend
etwas Seltsames mitzubringen.
Empfing das Kind bald einen Apfel, der in hundert Stücke zerfiel, wenn
er abgeschält wurde, oder irgendein seltsam geformtes Backwerk, so wurde
der erwachsene Knabe bald mit diesem, bald mit jenem überraschenden
Kunststück aus der natürlichen Magie erfreut, so half der Jüngling
optische Maschinen bauen, sympathetische Tinten kochen usw. An der
Spitze der mechanischen Künsteleien, die der Orgelbauer für den Johannes
verfertigte, stand aber ein Positiv mit achtfüßigem Gedackt, dessen
Pfeifen von Papier geformt, das mithin jenem Kunstwerk des alten
Orgelbauers aus dem siebzehnten Jahrhundert, Eugenius Casparini
geheißen, glich, welches in der kaiserlichen Kunstkammer in Wien zu
sehen. Liscovs seltsames Instrument hatte einen Ton, dessen Stärke und
Anmut unwiderstehlich hinriß, und Johannes versichert noch, daß er
niemals darauf spielen können, ohne in die tiefste Bewegung zu geraten,
und daß ihm dabei manche wahrhaft fromme Kirchenmelodie hell
aufgegangen. --
Auf diesem Positiv mußte Johannes nun dem Orgelbauer vorspielen.
Nachdem er, wie Liscov verlangt, ein paar Choräle gespielt, fiel er in
den Hymnus: _Misericordias Domini cantabo,_ den er vor wenigen Tagen
gesetzt. -- Da Johannes geendet, so sprang Liscov auf, drückte ihn
stürmisch an die Brust, rief laut lachend: Hasenfuß, was foppst Du mich
mit Deiner lamentablen Cantilena? Wär' ich nicht immer und ewig Dein
Kalkant gewesen, nichts Vernünftiges hättest Du jemals herausgebracht.
-- Aber nun renne ich fort, und lasse Dich im Stich ganz und gar, und Du
magst Dir in der Welt einen andern Kalkanten suchen, der es mit Dir so
gut meint als ich! Dabei standen ihm die hellen Tränen in den Augen. Er
sprang zur Türe hinaus, die er sehr heftig zuschlug. Dann steckte er
aber nochmals den Kopf hinein und sprach sehr weich: Es kann nun einmal
nicht anders sein. -- Adieu Johannes! -- Wenn der Oheim seine
rotgeblümte Gros de Tours Weste vermißt, so sage nur, ich hätte sie
gestohlen, und ließe mir daraus einen Turban machen, um dem Groß-Sultan
vorgestellt zu werden! -- Adieu Johannes! -- Kein Mensch konnte
begreifen, warum Herr Liscov so plötzlich die angenehme Stadt
Göniönesmühl verlassen, warum er niemanden entdeckt, wohin er sich zu
wenden entschlossen.
Der Oheim sprach: Längst hab' ich vermutet, daß der unruhige Geist sich
auf und davon machen würde, denn er hält es, unerachtet er schöne Orgeln
verfertigt, doch nicht mit dem Spruch: Bleibe im Lande und nähre dich
redlich! -- Es ist nur gut, daß unser Flügel im Stande; nach dem
überspannten Menschen selbst frag' ich nicht viel! -- Anders dachte wohl
Johannes, dem Liscov überall fehlte, und dem nun ganz Göniönesmühl ein
totes, düstres Gefängnis dünkte.
So kam es, daß er den Rat des Orgelbauers befolgen, und sich in der Welt
einen andern Kalkanten suchen wollte. Der Oheim meinte, da er seine
Studien vollendet, könne er in der Residenz sich unter den Fittich des
Geheimen-Legationsrates begeben und vollends ausbrüten lassen. -- Es
geschah so! --
-- In diesem Augenblick ärgert sich gegenwärtiger Biograph über alle
Maßen, denn indem er an den zweiten Moment aus Kreislers Leben kommt,
von dem er Dir, geliebter Leser, zu erzählen versprochen, nämlich, wie
Johannes Kreisler den wohlerworbenen Posten eines Legationsrates verlor,
und gewissermaßen aus der Residenz verwiesen wurde, wird er gewahr, daß
alle Nachrichten, die ihm darüber zu Gebote stehen, ärmlich, dürftig,
seicht, unzusammenhängend sind. --
Es genügt indessen am Ende wohl, zu sagen, daß, bald nachdem Kreisler
in die Stelle seines verstorbenen Oheims getreten, und Legationsrat
geworden, ehe man sich's versah, ein gewaltiger gekrönter Koloß den
Fürsten in der Residenz heimsuchte, und ihn als seinen besten Freund so
innig und herzlich in seine eisernen Arme schloß, daß der Fürst darüber
den besten Teil seines Lebensatems verlor. Der Gewaltige hatte in seinem
Tun und Wesen etwas ganz Unwiderstehliches, und so kam es, daß seine
Wünsche befriedigt werden mußten, sollte auch, wie es wirklich geschah,
darüber alles in Not und Verwirrung geraten. Manche fanden die
Freundschaft des Gewaltigen etwas verfänglich, wollten sich wohl gar
dagegen auflehnen, gerieten aber selbst darüber in das verfängliche
Dilemma, entweder die Vortrefflichkeit jener Freundschaft anzuerkennen,
oder außerhalb Landes einen andern Standpunkt zu suchen, um vielleicht
den Gewaltigen im richtigeren Licht zu erblicken.
Kreisler befand sich unter diesen.
Trotz seines diplomatischen Charakters hatte Kreisler geziemliche
Unschuld konserviert, und eben deshalb gab es Augenblicke, in denen er
nicht wußte, wozu sich entschließen. Eben in einem solchen Augenblick
erkundigte er sich bei einer hübschen Frau in tiefer Trauer, was sie
überhaupt von Legationsräten halte? Sie erwiderte vieles in zierlichen,
artigen Worten; am Ende kam aber so viel heraus, daß sie von einem
Legationsrat gar nicht viel halten könne, sobald er sich auf
enthusiastische Weise mit der Kunst beschäftige, ohne sich ihr ganz
zuzuwenden.
»Vortrefflichste der Witwen, sprach darauf Kreisler, ich reiße aus!«
Als er bereits Reisestiefel angezogen und mit dem Hute in der Hand sich
empfehlen wollte, nicht ohne Rührung und gehörigen Abschiedsschmerz,
steckte ihm die Witwe den Ruf zur Kapellmeisterstelle bei dem
Großherzog, der das Ländchen des Fürsten Irenäus verspeist, in die
Tasche.
Kaum ist es nötig, hinzuzufügen, daß die Dame in Trauer niemand anders
war, als die Rätin Benzon, die eben des Rates verlustig geworden, da der
Gemahl verstorben.
Merkwürdigerweise trug es sich zu, daß die Benzon eben zu der Zeit
als --
=(M. f. f.)= -- Ponto geradezu auf das Brot und Würste feilhaltende
Mädchen loshüpfte, die mich, da ich freundlich bei ihr zulangte, beinahe
tot geschlagen. »Mein Pudel Ponto, mein Pudel Ponto, was tust du, nimm
dich in acht, hüte dich vor der herzlosen Barbarin, vor dem
rachedürstenden Wurstprinzip! -- So rief ich hinter Ponto her -- ohne
auf mich zu achten, setzte er aber seinen Weg fort -- und ich folgte in
der Ferne, um, sollte er in Gefahr geraten, mich gleich aus dem Staube
machen zu können. -- Vor dem Tisch angekommen, richtete sich Ponto auf
den Hinterfüßen in die Höhe -- und tänzelte in den zierlichsten Sprüngen
um das Mädchen her, die sich darüber gar sehr erfreute. Sie rief ihn an
sich, er kam, legte den Kopf in ihren Schoß, sprang wieder auf, bellte
lustig, hüpfte wieder um den Tisch, schnupperte bescheiden, und sah dem
Mädchen freundlich in die Augen.
»Willst du ein Würstchen, artiger Pudel?« So fragte das Mädchen, und als
nun Ponto anmutig schwänzelnd laut aufjauchzte, nahm sie zu meinem nicht
geringen Erstaunen eine der schönsten, größten Würste, und reichte sie
dem Ponto dar. Dieser tanzte wie zur Danksagung noch ein kurzes Ballett,
und eilte dann zu mir mit der Wurst, die er mit den freundlichen Worten
hinlegte: »Da, iß, erquicke dich Bester!« Nachdem ich die Wurst
verzehrt, lud mich Ponto ein, ihm zu folgen, er wolle mich zurückführen
zum Meister Abraham.
Wir gingen langsam nebeneinander her, so daß es uns nicht schwer fiel,
wandelnd, vernünftige Gespräche zu führen.
»Ich seh' es wohl ein, (so begann ich die Unterredung) daß du, geliebter
Ponto, es viel besser verstehst, in der Welt fortzukommen, als ich.
Nimmermehr würd' es mir gelungen sein, das Herz jener Barbarin zu
rühren, welches dir so ungemein leicht wurde. Doch verzeih! -- In deinem
ganzen Benehmen gegen die Wurstverkäuferin lag doch etwas, wogegen mein
innerer mir angeborner Sinn sich auflehnt. Eine gewisse unterwürfige
Schmeichelei, ein Verleugnen des Selbstgefühls, der edleren Natur
-- nein! guter Pudel, nicht entschließen könnte ich mich, so freundlich
zu tun, so mich außer Atem zu setzen mit angreifenden Manövers, so recht
demütig zu betteln, wie du es tatest. Bei dem stärksten Hunger, oder
wenn mich ein Appetit nach etwas Besonderem anwandelt, begnüge ich mich,
hinter den Meister auf den Stuhl zu springen, und meine Wünsche durch
ein sanftes Knurren anzudeuten. Und selbst dies ist mehr Erinnerung an
die übernommene Pflicht, für meine Bedürfnisse zu sorgen, als Bitte um
eine Wohltat.
Ponto lachte laut auf, als ich dies gesprochen und begann dann: O Murr,
mein guter Kater, du magst ein tüchtiger Literatus sein und dich wacker
auf Dinge verstehen, von denen ich gar keine Ahnung habe, aber von dem
eigentlichen Leben weißt du gar nichts, und würdest verderben, da dir
alle Weltklugheit gänzlich abgeht. -- Fürs erste würdest du vielleicht
anders geurteilt haben, ehe du die Wurst genossen, denn hungrige Leute
sind viel artiger und fügsamer, als satte, dann aber bist du rücksichts
meiner sogenannten Unterwürfigkeit in großem Irrtum. Du weißt ja, daß
das Tanzen und Springen mir großes Vergnügen macht, so, daß ich es oft
auf meine eigene Hand unternehme. Treibe ich nun, eigentlich nur zu
meiner Motion, meine Künste vor den Menschen, so macht es mir ungemeinen
Spaß, daß die Toren glauben, ich täte es aus besonderm Wohlgefallen an
ihrer Person, und nur um ihnen Lust und Freude zu erregen. Ja sie
glauben das, sollte auch eine andere Absicht ganz klar sein. Du hast,
Geliebter! das lebendige Beispiel davon soeben erfahren. Mußte das
Mädchen nicht gleich einsehen, daß es mir nur um eine Wurst zu tun war,
und doch geriet sie in volle Freude, daß ich ihr, der Unbekannten, meine
Künste vormachte, als einer Person, die dergleichen zu schätzen
vermögend, und eben in dieser Freude tat sie das, was ich bezweckte. Der
Lebenskluge muß es verstehen, allem, was er bloß seinetwegen tut, den
Anschein zu geben, als täte er es um anderer willen, die sich dann hoch
verpflichtet glauben, und willig sind zu allem, was man bezweckte.
Mancher erscheint gefällig, dienstfertig, bescheiden, nur den Wünschen
anderer lebend, und hat nichts im Auge, als sein liebes Ich, dem die
andern dienstbar sind, ohne es zu wissen. Das, was du also unterwürfige
Schmeichelei zu nennen beliebst, ist nichts als weltkluges Benehmen, das
in der Erkenntnis und der foppenden Benutzung der Torheit anderer seine
eigentlichste Basis findet.
O Ponto, erwiderte ich, du bist ein Weltmann, das ist gewiß, und ich
wiederhole, daß du dich auf das Leben besser verstehst als ich, aber dem
unerachtet kann ich kaum glauben, daß deine seltsamen Künste dir selbst
Vergnügen machen sollten. Wenigstens ist mir das entsetzliche Kunststück
durch Mark und Bein gegangen, als du in meiner Gegenwart deinem Herrn
ein schönes Stück Braten apportiertest, es sauber zwischen den Zähnen
haltend, und nicht eher einen Bissen davon genossest, bis dein Herr dir
die Erlaubnis zuwinkte.
Sage mir doch, guter Murr, fragte Ponto, was sich nachher begab!
Beide, erwiderte ich, dein Herr und Meister Abraham lobten dich über
alle Maßen, und setzten dir einen ganzen Teller mit Braten hin, den du
mit erstaunlichem Appetit verzehrtest.
Nun also, bester Kater, fuhr Ponto fort, glaubst du wohl, daß, hätt'
ich apportierend das kleine Stück Braten gefressen, daß ich dann eine
solch reichliche Portion, und überhaupt Braten erhalten? Lerne, o
unerfahrner Jüngling! daß man kleine Opfer nicht scheuen darf, um Großes
zu erreichen. Mich wundert's, daß bei deiner starken Lektüre dir nicht
bekannt worden, was es heißt, die Wurst nach der Speckseite werfen.
-- Pfote aufs Herz, muß ich dir gestehen, daß, träf' ich einsam im Winkel
einen ganzen schönen Braten an, ich ihn ganz gewiß verzehren würde, ohne
auf die Erlaubnis meines Herrn zu warten, könnt' ich das nur unbelauscht
vollbringen. Es liegt nun einmal in der Natur, daß man im Winkel ganz
anders handelt, als auf offener Straße. Übrigens ist es auch ein aus
tiefer Weltkenntnis geschöpfter Grundsatz, daß es ratsam ist, in
Kleinigkeiten ehrlich zu sein.
Ich schwieg einige Augenblicke, über Pontos geäußerte Grundsätze
nachdenkend; mir fiel ein, irgendwo gelesen zu haben, ein jeder müsse so
handeln, daß seine Handlungsweise als allgemeines Prinzip gelten könne,
oder wie er wünsche, daß alle rücksichts seiner handeln möchten, und
bemühte mich vergebens, dies Prinzip mit Pontos Weltklugheit in
Übereinstimmung zu bringen. Mir kam in den Sinn, daß alle Freundschaft,
die mir Ponto in dem Augenblick erzeigte, wohl auch gar zu meinem
Schaden nur seinen eignen Vorteil bezwecken könne, und ich äußerte dies
unverholen.
Kleiner Schäker, rief Ponto lachend, von dir ist gar nicht die Rede!
-- Du kannst mir keinen Vorteil gewähren, keinen Schaden verursachen. Um
deine toten Wissenschaften beneide ich dich nicht, dein Treiben ist
nicht das meinige, und solltest du dir es etwa beikommen lassen,
feindliche Gesinnungen gegen mich zu äußern, so bin ich dir an Stärke
und Gewandheit überlegen. Ein Sprung, ein tüchtiger Biß meiner scharfen
Zähne, würde dir auf der Stelle den Garaus machen.
Mich wandelte eine große Furcht an vor meinem eignen Freunde, die sich
vermehrte, als ein großer schwarzer Pudel ihn freundlich nach
gewöhnlicher Art begrüßte, und beide, mich mit glühenden Augen
anblickend, leise miteinander sprachen.
Die Ohren angekniffen, drückte ich mich an die Seite, doch bald sprang
Ponto, den der Schwarze verlassen, wieder auf mich zu, und rief: Komm
nur, mein Guter!
»Ach Himmel, fragte ich in der Bestürzung, wer war denn der ernste Mann,
der vielleicht ebenso weltklug als du?«
»Ich glaube gar, erwiderte Ponto, du fürchtest dich vor meinem guten
Oheim, dem Pudel Skaramuz? Ein Kater bist du schon, und willst nun gar
ein Hase werden. --«
»Aber, sprach ich, warum warf der Oheim mir solche glühende Blicke zu,
und was flüstertet ihr so heimlich, so verdächtig miteinander? --«
»Nicht verhehlen will ich's dir, mein guter Murr, erwiderte Ponto, daß
mein alter Oheim etwas mürrisch ist, und wie es denn nun bei alten
Leuten gewöhnlich der Fall, an verjährten Vorurteilen hängt. Er wunderte
sich über unser Beisammensein, da die Ungleichheit unsers Standes jede
Annäherung verbieten müsse. Ich versicherte, daß du ein junger Mann von
vieler Bildung und angenehmem Wesen wärst, der mich bisweilen sehr
belustige. Da meinte er, dann könne ich mich wohl dann und wann einsam
mit dir unterhalten, nur solle ich's mir nicht etwa einfallen lassen,
dich mitzubringen in eine Pudelassemblee, da du nun und nimmermehr
assembleefähig werden könntest, schon deiner kleinen Ohren halber, die
nur zu sehr deine niedere Abkunft verrieten, und von tüchtigen
großgeohrten Pudeln durchaus für unanständig geachtet würden.
Ich versprach das.«
Hätt' ich schon damals etwas gewußt von meinem großen Ahnherrn, dem
gestiefelten Kater, der Ämter und Würden erlangte, dem Busenfreunde
König Gottliebs, ich würde dem Freunde Ponto sehr leicht bewiesen haben,
daß jede Pudelassemblee sich geehrt fühlen müsse durch die Gegenwart
eines Abkömmlings aus der illustersten Familie; so mußte ich, aus der
Obskurität noch nicht hervorgetreten, es aber leiden, daß beide,
Skaramuz und Ponto, sich über mich erhaben dünkten. -- Wir schritten
weiter fort. Dicht vor uns wandelte ein junger Mann, der trat mit einem
lauten Ausruf der Freude so schnell zurück, daß er mich, sprang ich
nicht schnell zur Seite, schwer verletzt haben würde. Ebenso laut schrie
ein anderer junger Mann, der, die Straße herab, jenem entgegenkam. Und
nun stürzten sich beide in die Arme, wie Freunde, die sich lange nicht
gesehen, und wandelten dann eine Strecke vor uns her, Hand in Hand, bis
sie still standen und, ebenso zärtlich voneinander Abschied nehmend,
sich trennten. Der, der vor uns hergeschritten, sah dem Freunde lange
nach und schlüpfte dann schnell in ein Haus hinein. Ponto stand still,
ich desgleichen. Da wurde im zweiten Stock des Hauses, in das der junge
Mann getreten, ein Fenster geöffnet, ein bildhübsches Mädchen schaute
heraus; hinter ihr stand der junge Mann, und beide lachten sehr, dem
Freunde nachschauend, von dem sich der junge Mann soeben getrennt. Ponto
sah herauf, und murmelte etwas zwischen den Zähnen, welches ich nicht
verstand.
Warum weilst du hier, lieber Ponto, wollen wir nicht weitergehen? So
fragte ich, Ponto ließ sich aber nicht stören, bis er nach einigen
Augenblicken heftig den Kopf schüttelte, und dann schweigend den Weg
fortsetzte.
Laß uns, sprach er, als wir auf einen mit Bäumen umgebenen, mit Statuen
verzierten, anmutigen Platz gelangten, hier ein wenig verweilen, guter
Murr. Mir kommen jene beiden jungen Männer, die sich so herzlich auf der
Straße umarmten, nicht aus dem Sinn. Es sind Freunde, wie Damon und
Pylades.
Damon und Pythias, verbesserte ich, Pylades war der Freund des Orestes,
den er jedesmal getreulich im Schlafrock zu Bette brachte, und mit
Kamillentee bediente, wenn die Furien und Dämonen dem armen Mann zu hart
zugesetzt. Man merkt, guter Ponto, daß du in der Geschichte nicht
sonderlich bewandert.
Gleichviel, fuhr der Pudel fort, aber die Geschichte von den beiden
Freunden weiß ich sehr genau, und will sie dir erzählen mit allen
Umständen, so wie ich sie zwanzigmal von meinem Herrn erzählen hörte.
Vielleicht wirst du neben Damon und Pythias, Orestes und Pylades, als
drittes Paar, Walter und Formosus nennen. Formosus ist nämlich derselbe
junge Mann, der dich beinahe zu Boden getreten, in der Freude, seinen
geliebten Walter wiederzusehen. -- Dort in dem schönen Hause mit den
hellen Spiegelfenstern wohnt der alte steinreiche Präsident, bei dem
sich Formosus durch seinen leuchtenden Verstand, durch seine Gewandheit,
durch sein glänzendes Wissen, so einzuschmeicheln wußte, daß er dem
Alten bald war, wie der eigene Sohn. Es begab sich, daß Formosus
plötzlich all' seine Heiterkeit verlor, daß er blaß aussah und
kränklich, daß er in einer Viertelstunde zehnmal aus tiefer Brust
aufseufzte, als wolle er sein Leben aushauchen, daß er, ganz in sich
gekehrt, ganz in sich verloren, für nichts in der Welt mehr seine Sinne
aufschließen zu können schien. -- Lange Zeit hindurch drang der Alte
vergebens in den Jüngling, daß er ihm die Ursache seines geheimen
Kummers entdecken möge; endlich kam es heraus, daß er bis zum Tode
verliebt war in des Präsidenten einzige Tochter. Anfangs erschrak der
Alte, der mit seinem Töchterlein ganz andere Dinge im Sinne haben
mochte, als sie an den rang- und amtlosen Formosus zu verheiraten, als
er aber den armen Jüngling immer mehr und mehr hinwelken sah, ermannte
er sich und fragte Ulriken, wie ihr der junge Formosus gefalle, und ob
er ihr schon etwas von seiner Liebe gesagt? -- Ulrike schlug die Augen
nieder, und meinte, erklärt habe sich der junge Formosus zwar gar nicht
gegen sie, aus lauter Zurückhaltung und Bescheidenheit, aber gemerkt
habe sie wohl längst, daß er sie liebe, denn so was sei wohl zu
bemerken. Übrigens gefalle ihr der junge Formosus recht wohl, und wenn
sonst dem nichts im Wege stände, und wenn der Herzenspapa nichts dagegen
habe, und -- kurz, Ulrike sagte alles, was Mädchen bei derlei
Gelegenheit zu sagen pflegen, die nicht mehr in der ersten vollsten
Blüte stehen, und fleißig denken: Wer wird der sein, der dich heimführt?
-- Darauf sprach der Präsident zum Formosus: Richte dein Haupt auf, mein
Junge! -- Sei froh und glücklich, du sollst sie haben, meine Ulrike! und
so wurde Ulrike die Braut des jungen Herrn Formosus. Alle Welt gönnte
dem hübschen bescheidenen Jüngling sein Glück, nur einer geriet darüber
in Gram und Verzweiflung, und das war Walter, mit dem Formosus ein Herz
und eine Seele aufgewachsen. Walter hatte Ulriken einigemal gesehen,
auch wohl gesprochen, und sich in sie verliebt, vielleicht noch viel
ärger, als Formosus! -- Doch ich rede immer von Liebe und verliebt sein,
und weiß nicht, ob du, mein Kater, schon jemals in Liebe gewesen bist
und also dies Gefühl kennst? Was mich betrifft, lieber Ponto, erwiderte
ich, glaube ich nicht, daß ich schon geliebt habe oder liebe, da ich mir
bewußt bin, noch nicht in den Zustand geraten zu sein, wie ihn mehrere
Dichter beschreiben. Den Dichtern ist nicht allemal ganz zu trauen, nach
dem was ich aber sonst darüber weiß und gelesen habe, muß die Liebe
eigentlich nichts anders sein, als ein psychischer Krankheitszustand,
der sich bei dem menschlichen Geschlecht als partieller Wahnsinn darin
offenbart, daß man irgendeinen Gegenstand für etwas ganz anders hält,
als was er eigentlich ist, z. B. ein kleines dickes Ding von Mädchen,
welche Strümpfe stopft, für eine Göttin. Doch fahre nur fort, geliebter
Pudel, in deiner Erzählung von den beiden Freunden Formosus und Walter.
--
Walter, so sprach Ponto weiter, stürzte dem Formosus an den Hals und
sprach unter vielen Tränen: Du raubst mir das Glück meines Lebens, aber
daß Du es bist, daß Du glücklich wirst, das ist mein Trost, lebe wohl,
You have read 1 text from German literature.
Next - Lebensansichten des Katers Murr - 10
  • Parts
  • Lebensansichten des Katers Murr - 01
    Total number of words is 4202
    Total number of unique words is 1672
    39.2 of words are in the 2000 most common words
    53.1 of words are in the 5000 most common words
    58.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 02
    Total number of words is 4370
    Total number of unique words is 1730
    36.3 of words are in the 2000 most common words
    49.4 of words are in the 5000 most common words
    55.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 03
    Total number of words is 4291
    Total number of unique words is 1652
    39.3 of words are in the 2000 most common words
    51.7 of words are in the 5000 most common words
    57.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 04
    Total number of words is 4350
    Total number of unique words is 1659
    38.2 of words are in the 2000 most common words
    51.1 of words are in the 5000 most common words
    58.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 05
    Total number of words is 4295
    Total number of unique words is 1635
    39.9 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    60.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 06
    Total number of words is 4324
    Total number of unique words is 1619
    38.3 of words are in the 2000 most common words
    51.3 of words are in the 5000 most common words
    58.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 07
    Total number of words is 4410
    Total number of unique words is 1658
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    57.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 08
    Total number of words is 4414
    Total number of unique words is 1664
    39.8 of words are in the 2000 most common words
    52.6 of words are in the 5000 most common words
    58.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 09
    Total number of words is 4451
    Total number of unique words is 1590
    40.1 of words are in the 2000 most common words
    54.2 of words are in the 5000 most common words
    60.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 10
    Total number of words is 4335
    Total number of unique words is 1658
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    52.9 of words are in the 5000 most common words
    57.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 11
    Total number of words is 4333
    Total number of unique words is 1656
    38.4 of words are in the 2000 most common words
    51.2 of words are in the 5000 most common words
    57.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 12
    Total number of words is 4418
    Total number of unique words is 1627
    37.2 of words are in the 2000 most common words
    50.7 of words are in the 5000 most common words
    56.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 13
    Total number of words is 4426
    Total number of unique words is 1612
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    53.1 of words are in the 5000 most common words
    59.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 14
    Total number of words is 4440
    Total number of unique words is 1638
    36.4 of words are in the 2000 most common words
    50.3 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 15
    Total number of words is 4469
    Total number of unique words is 1617
    38.0 of words are in the 2000 most common words
    52.0 of words are in the 5000 most common words
    57.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 16
    Total number of words is 4438
    Total number of unique words is 1640
    38.3 of words are in the 2000 most common words
    50.1 of words are in the 5000 most common words
    55.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 17
    Total number of words is 4333
    Total number of unique words is 1520
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    54.3 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 18
    Total number of words is 4378
    Total number of unique words is 1646
    40.7 of words are in the 2000 most common words
    52.3 of words are in the 5000 most common words
    58.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 19
    Total number of words is 4451
    Total number of unique words is 1725
    36.4 of words are in the 2000 most common words
    49.7 of words are in the 5000 most common words
    55.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 20
    Total number of words is 4506
    Total number of unique words is 1630
    38.8 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 21
    Total number of words is 4385
    Total number of unique words is 1664
    37.2 of words are in the 2000 most common words
    49.6 of words are in the 5000 most common words
    55.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 22
    Total number of words is 4413
    Total number of unique words is 1601
    39.4 of words are in the 2000 most common words
    51.6 of words are in the 5000 most common words
    57.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 23
    Total number of words is 4434
    Total number of unique words is 1485
    43.2 of words are in the 2000 most common words
    55.8 of words are in the 5000 most common words
    61.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 24
    Total number of words is 4451
    Total number of unique words is 1639
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    53.2 of words are in the 5000 most common words
    58.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 25
    Total number of words is 4456
    Total number of unique words is 1634
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    53.1 of words are in the 5000 most common words
    58.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 26
    Total number of words is 4406
    Total number of unique words is 1725
    38.5 of words are in the 2000 most common words
    52.0 of words are in the 5000 most common words
    59.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 27
    Total number of words is 4461
    Total number of unique words is 1581
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    52.5 of words are in the 5000 most common words
    59.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 28
    Total number of words is 4401
    Total number of unique words is 1641
    38.3 of words are in the 2000 most common words
    51.4 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 29
    Total number of words is 4377
    Total number of unique words is 1626
    40.4 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    60.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 30
    Total number of words is 4465
    Total number of unique words is 1699
    38.8 of words are in the 2000 most common words
    52.6 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 31
    Total number of words is 4535
    Total number of unique words is 1613
    38.1 of words are in the 2000 most common words
    52.5 of words are in the 5000 most common words
    58.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Lebensansichten des Katers Murr - 32
    Total number of words is 1862
    Total number of unique words is 584
    47.0 of words are in the 2000 most common words
    57.9 of words are in the 5000 most common words
    62.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.