Lebensansichten des Katers Murr - 20

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auf, und verbrannte ihm tüchtig die Hand, so, daß er laut aufschrie, und
gar nicht einmal bemerkte, daß die Prinzessin in dem Augenblick der
Explosion hart zu Boden gestürzt war. Der Schuß hallte durch die
Korridors, alles stürzte, Unglück ahnend herbei, und selbst Fürst und
Fürstin drängten sich, alle Etikette im jähen Schreck vergessend, mit
der Dienerschaft durch die Türe hinein. Die Kammerfrauen hoben die
Prinzessin von dem Boden und legten sie auf das Ruhebett, während man
nach dem Leibarzt, nach dem Chirurgus lief. Der Fürst ersah aus den
Anstalten auf dem Tische sehr bald was geschehen, und sprach zum
Prinzen, der entsetzlich schrie und lamentierte, mit zornfunkelnden
Augen: Sieht er Ignaz! das kommt von seinen dummen kindischen Faxen.
Laß' er sich Brandsalbe auflegen und heul er nicht, wie ein
Straßenjunge! -- Mit einem Birkenreis -- sollt -- -- Hint -- Die bebenden
Lippen ließen keine Deutlichkeit der Sprache zu, der Fürst wurde
unverständlich und verließ gravitätisch das Zimmer. Tiefes Entsetzen
hatte die Dienerschaft erfaßt, denn erst zum drittenmal redete der Fürst
den Prinzen an mit Er und Ignaz und jedesmal bewies er den wildesten,
schwer zu sühnenden Zorn.
Als der Leibarzt erklärte, die Krisis sei eingetreten und er hoffe, daß
der bedrohliche Zustand der Prinzessin nun bald vorüber und sie völlig
genesen werde, sprach die Fürstin mit weniger Teilnahme, als man wohl
denken sollte. _Dieu soit loué,_ man gebe mir weitere Nachricht. Den
weinenden Prinzen schloß sie aber zärtlich in ihre Arme, tröstete ihn
mit süßen Worten und folgte dann dem Fürsten.
Indessen war die Benzon, die im Sinne gehabt, mit Julien die
unglückliche Hedwiga zu sehen, im Schlosse angekommen. Kaum hörte sie
was geschehen, als sie hinaufeilte nach dem Zimmer der Prinzessin,
zuflog auf das Ruhebett, niederkniete, Hedwiga's Hand faßte und ihr
starr in die Augen blickte, während Julia heiße Tränen vergoß wähnend,
daß wohl der Todesschlaf über die Herzensfreundin kommen werde. Da holte
Hedwiga tief Atem und sprach mit dumpfer kaum vernehmlicher Stimme: Ist
er tot? -- Sogleich hielt Prinz Ignatius ein mit Weinen trotz seines
Schmerzes, und erwiderte in voller Freude über die gelungene Exekution
lachend und kichernd: Ja, ja -- Prinzessin Schwester, ganz tot, gerade
durch das Herz geschossen. -- »Ja, sprach die Prinzessin weiter, indem
sie die Augen, die sie aufgeschlagen, wieder sinken ließ, ja ich weiß
es. Ich sah den Blutstropfen, der aus dem Herzen quoll, aber er fiel in
meine Brust und ich erstarrte zu Kristall und er nur lebte in dem
Leichnam! »Hedwiga,« begann die Rätin leise und zärtlich, »erwachen Sie
aus bösen unglücklichen Träumen! Hedwiga, erkennen Sie mich?« Die
Prinzessin winkte sanft mit der Hand, als wolle sie verlassen sein.
Hedwiga, fuhr die Benzon fort, Julia ist hier. Ein Lächeln schimmerte
auf Hedwiga's Wangen. Julia beugte sich über sie hin, drückte einen
leisen Kuß auf die erblaßten Lippen der Freundin. Da lispelte Hedwiga
kaum hörbar: Es ist nun alles vorüber, in wenigen Minuten bin ich ganz
erkräftigt, ich fühl' es. --
Niemand hatte sich bis jetzt um den kleinen Hochverräter bekümmert, der
mit zerfleischter Brust auf dem Tische lag. Nun fiel er Julien ins Auge
und erst in dem Augenblick wurde sie auch inne, daß Prinz Ignatius
wieder das abscheuliche ihr verhaßte Spiel gespielt. Prinz, sprach sie,
indem ihre Wangen sich hoch röteten, Prinz, was hat Ihnen der arme Vogel
getan, daß Sie ihn ohne Erbarmen töten hier im Zimmer? -- Das ist ein
recht einfältiges grausames Spiel. -- Sie haben mir längst versprochen es
zu lassen, und doch nicht Wort gehalten. -- Aber! tun Sie es noch
einmal, niemals ordne ich mehr Ihre Tassen oder lehre Ihre Püppchen
reden, oder erzähle Ihnen die Geschichte vom Wasserkönig! »Nicht böse
sein, Fräulein Julia!« wimmerte der Prinz. Aber es war ein bunter
Erzschelm. Er hatte allen Soldaten heimlich die Rockschöße
abgeschnitten, und überdem eine Rebellion angezettelt. Ach es tut weh
-- es tut weh! -- Die Benzon blickte den Prinzen, dann Julien an mit
seltsamen Lächeln, dann rief sie: Was das für ein Wehklagen ist über ein
paar verbrannte Finger! -- Aber es ist wahr, der Chirurgus wird ewig mit
seiner Brandsalbe nicht fertig. Doch hilft ein gemeines Hausmittel auch
wohl ungemeinen Leuten. Man schaffe rohe Kartoffel herbei! -- Sie schritt
nach der Türe; aber wie plötzlich von irgendeinem Gedanken erfaßt, blieb
sie stehen, kehrte um, schloß Julien in die Arme, küßte sie auf die
Stirne und sprach: Du bist mein gutes liebes Kind, und wirst immer das
=ganz= sein was Du sein sollst! -- Hüte Dich nur vor überspannten
wahnsinnigen Toren und verschließe Dein Gemüt dem bösen Zauber ihrer
verlockenden Reden! Damit warf sie noch einen forschenden Blick auf die
Prinzessin, die sanft und süß zu schlummern schien, und verließ das
Zimmer.
Der Chirurgus trat herein mit einem ungeheuren Pflaster in den Händen,
unter vielen Beteuerungen versichernd, daß er schon seit geraumer Zeit
gewartet in den Zimmern des gnädigsten Prinzen, da er nicht vermuten
können, daß in dem Schlafgemach der gnädigsten Prinzessin -- Er wollte
mit dem Pflaster los auf den Prinzen, die Kammerfrau, die ein paar
stattliche Kartoffeln auf einer silbernen Schüssel herbeigebracht,
vertrat ihm aber den Weg und versicherte, daß für Verletzungen durch
Brand geschabte Kartoffeln das allerbeste Mittel wären. Und ich, fiel
Julia der Kammerfrau ins Wort, indem sie ihr die silberne Schüssel
abnahm, und ich selbst will für Sie, mein Prinzchen, das Pflaster gar
fein bereiten.
»Gnädigster Herr, sprach der Chirurg erschrocken: Bedenken Sie! -- ein
Hausmittel für verbrannte Finger eines hohen fürstlichen Herrn! -- Die
Kunst -- die Kunst soll -- muß hier allein helfen! Er wollte von neuem
auf den Prinzen los, der prallte aber zurück und rief: Weg da, weg da!
Fräulein Julia soll mir das Pflaster bereiten, die Kunst soll sich zum
Zimmer hinausscheren!
Die Kunst empfahl sich samt ihrem wohlpräparierten Pflaster, indem sie
giftige Blicke auf die Kammerfrau warf.
Stärker und stärker hörte Julia die Prinzessin atmen, doch wie erstaunte
sie als --
=(M. f. f.)= -- einschlafen. Hin und her wälzte ich mich auf meinem
Lager; ich versuchte alle nur mögliche Stellungen. Bald streckte ich
mich lang aus, bald wickelte ich mich rund zusammen, ließ den Kopf auf
den weichen Pfoten ruhen und ringelte den Schweif zierlich um mich
herum, so daß er die Augen bedeckte, bald warf ich mich auf die Seite,
ließ die Pfoten wegstarren vom Leibe, den Schweif in lebloser
Gleichgültigkeit hinabhängen vom Lager. Alles -- alles vergebens!
-- Wirrer und wirrer wurden Vorstellungen, Gedanken, bis ich endlich in
jenes Delirium fiel, das kein Schlaf, sondern ein Kampf zwischen
Schlafen und Wachen zu nennen, wie Moritz, Davidson, Rudow, Tiedemann,
Wienholt, Reil, Schubert, Kluge und andere physiologische
Schriftsteller, die über Schlaf und Traum geschrieben und die ich nicht
gelesen, mit Recht behaupten.
Die helle Sonne schien in des Meisters Zimmer hinein, als ich aus diesem
Delirium, aus diesem Kampf zwischen Schlafen und Wachen, wirklich zum
klaren Bewußtsein erwachte. Aber welch ein Bewußtsein, welch ein
Erwachen. -- O Katerjüngling, der du dieses liesest, spitze die Ohren
und lies aufmerksam, daß dir die Moral nicht entwische! -- Nimm dir zu
Herzen, was ich über einen Zustand sage, dessen unnennbare
Trostlosigkeit ich dir nur mit schwachen Farben schildern kann. -- Nimm
dir diesen Zustand, wiederhole ich, zu Herzen und dich selbst möglichst
in acht, wenn du zum erstenmal in einer Katzburschen-Gesellschaft
Katzpunsch genießest! Nippe mäßig und berufe dich, will man das nicht
leiden, auf mich und meine Erfahrung, der Kater Murr sei deine
Autorität, die jeder, hoff' ich, anerkennen und gelten lassen wird.
Nun also! -- Was zuförderst mein physisches Befinden betrifft, so fühlte
ich mich nicht allein matt und elend, sondern was mir ganz besondere
Qualen schuf, war ein gewisser kecker, abnormer Anspruch des Magens, der
eben seiner Abnormität halber nicht durchzusetzen war und nur einen
unnützen Rumor im Innern verursachte, an dem sogar die affizierten
Ganglien teilnahmen, die in ewigem physischem Wollen und nicht Vermögen
krankhaft zitterten und bebten. -- Es war ein heilloser Zustand! --
Aber beinahe noch empfindlicher war die psychische Affektion. Mit der
bittern Reue und Zerknirschung eines Gestern halber, das ich doch
eigentlich gar nicht für tadelnswert achten konnte, kam eine trostlose
Gleichgültigkeit in meine Seele gegen alles irdische Wohl! -- Ich
verachtete alle Güter der Erde, alle Gaben der Natur, Weisheit,
Verstand, Witz u. s. w. Die größten Philosophen, die geistreichsten
Dichter galten mir nicht höher als Lumpenpuppen, sogenannte Hansemänner
und was das ärgste war, auf mich selbst dehnte sich jene Verachtung aus
und ich glaubte zu erkennen, daß ich nichts sei, als ein ganz
gewöhnlicher miserabler Mausekatz! -- Niederschlagenderes gibt es nicht!
Der Gedanke, daß ich in dem größten Jammer befangen, daß die ganze
irdische Erde überhaupt ein Jammertal sei, vernichtete mich im
namenlosen Schmerz. -- Ich kniff die Augen zu und weinte sehr! --
»Du hast geschwärmt, Murr, und nun ist dir miserabel zu Mute? -- Ja, ja,
so gehts! -- Nun schlaf' nur aus, alter Junge, dann wird's besser
werden! -- So rief der Meister mir zu, als ich das Frühstück stehen ließ
und einige Schmerzenstöne von mir gab. Der Meister! -- o Gott er wußte
nicht, er kannte nicht meine Leiden! -- er ahnte nicht, wie Burschentum
und Katzpunsch wirkt auf ein zartfühlendes Gemüt! --
Es mochte Mittag sein, noch hatte ich mich nicht vom Lager gerührt, als
plötzlich, der Himmel weiß wie er sich herein zu schleichen gewußt,
Bruder Muzius vor mir stand. -- Ich klagte ihm meinen unseligen Zustand,
statt aber, wie ich gehofft, mich zu bedauern, mich zu trösten, schlug
er eine unmäßige Lache auf und rief: »Hoho, Bruder Murr, es ist weiter
nichts als die Krisis, der Übergang von unwürdiger philiströser
Knabenschaft zum würdigen Burschentum, die dich glauben läßt, daß du
krank bist und elend. Du bist das edle Kommerschieren noch nicht
gewohnt! -- Aber tu mir den Gefallen und halte das Maul und klage nicht
etwa dem Meister dein Leiden. Unser Geschlecht ist überdem schon
verrufen genug, dieser Scheinkrankheit halber, und der schmähsüchtige
Mensch hat ihr einen Namen gegeben, der sich auf uns bezieht und den ich
nicht wiederholen mag. Aber raffe dich auf, nimm dich zusammen, komm mit
mir, die frische Luft wird dir wohltun und dann mußt du vor allen Dingen
Haare auflegen. Komm nur, du wirst schon praktisch erfahren, was das
heißt.«
Bruder Muzius übte seit der Zeit, als er mich dem Philistertum
entrissen, eine unbedingte Herrschaft über mich aus; ich mußte tun was
er wollte. Mühsam stand ich daher auf von meinem Lager, dehnte mich, so
gut es bei den erschlafften Gliedern gehen wollte und folgte dem treuen
Bruder aufs Dach. Wir spazierten einigemal auf und nieder und in der
Tat, mir wurde etwas wohler, frischer zu Mute. Dann führte mich Bruder
Muzius hinter den Schornstein, und hier mußte ich, wollte ich mich auch
dagegen sträuben, zwei, drei Schnäpschen reine Heringslake nehmen. Dies
waren die Haare, die ich nach Muzius Ausdruck auflegen sollte. -- O,
wunderbarer als wunderbar war die drastische Wirkung dieses Mittels! Was
soll ich sagen? -- Des Magens abnorme Ansprüche schwiegen, der Rumor war
gestillt, das Gangliensystem beruhigt, das Leben wieder schön, ich
schätzte das irdische Wohl, die Wissenschaft, die Weisheit, den
Verstand, den Witz u. s. w., ich war mir selbst wiedergegeben, ich war
wieder der herrliche, höchst exzellente Kater Murr! -- O Natur, Natur!
Kann es denn geschehen, daß ein paar Tropfen, die der leichtsinnige
Kater genießt in unzähmbarer freier Willkür, Rebellion zu erwecken
vermögen gegen dich, gegen das wohltätige Prinzip, das du mit
mütterlicher Liebe in seine Brust gepflanzt hast und nach dem er
überzeugt sein muß, daß die Welt mit ihren Freuden, als da sind
Bratfische, Hühnerknochen, Milchbrei &c. die beste sei und er das
allerbeste in dieser Welt, da ihre Freuden nur für ihn und seinethalben
geschaffen sind? -- Aber -- ein philosophischer Kater erkennt das, es
ist tiefe Weisheit darin -- jener trostlose ungeheure Jammer ist nur das
Gegengewicht, das die zum Forttreiben in der Bedingung des Seins nötige
Reaktion bewirkt und so ist derselbe (der Jammer nämlich) in dem
Gedanken des ewigen Weltalls begründet! -- Legt Haare auf,
Katerjünglinge! und tröstet euch dann mit diesem philosophischen
Erfahrungssatz eures gelehrten, scharfsinnigen Standesgenossen.
Es genügt zu sagen, daß ich nun manche Zeit hindurch ein frisches frohes
Burschenleben führte auf den Dächern rings umher, in Kompagnie mit
Muzius und andern kreuzbraven, biderben fidelen Jungen, weißen, gelben
und bunten. Ich komme zu einer wichtigeren Begebenheit meines Lebens,
die nicht ohne Folgen blieb.
Als ich nämlich einmal bei dem Anbruch der Nacht, im Schimmer des
hellen Mondscheins, mit dem Bruder Muzius zu einer Kneiperei, die die
Burschen angeordnet, gehen wollte, begegnete mir jener schwarz, grau,
gelbe Verräter, der mir meine Miesmies geraubt. Wohl konnt es sein, daß
ich bei dem Anblick des verhaßten Nebenbuhlers, dem ich noch dazu
schändlicher Weise unterliegen müssen, etwas stutzte. Er ging indessen
hart an mir vorbei, ohne mich zu grüßen, und es wollte mich bedünken als
lächle er mich verhöhnend an, im Gefühl der Übermacht, die er über mich
gewonnen. Ich dachte an die verlorne Miesmies, an die erhaltenen Prügel,
das Blut kochte mir in den Adern! Muzius bemerkte meine Aufwallung und
da ich ihm mitteilte, was ich bemerkt zu haben glaubte, so sprach er: Du
hast recht, Bruder Murr. Der Kerl schnitt solch ein schiefes Gesicht und
trat dabei so keck auf; am Ende wollte er dich wirklich tuschieren.
-- Nun das wollen wir bald erfahren. Irre ich nicht, so hat der bunte
Philister hier in der Nähe eine neue Liebschaft angesponnen, er
schleicht alle Abende hier auf diesem Dache umher. Warten wir ein wenig,
vielleicht kommt der Monsieur bald zurück und da kann sich ja wohl das
übrige bald finden.
In der Tat dauerte es nicht lange, so kam der Bunte wieder trotzig
zurück und maß schon von weiten mich mit verächtlichen Blicken. Ich trat
ihm herzhaft und keck entgegen, wir gingen so hart aneinander vorüber,
daß unsere Schweife sich unsanft berührten: Sogleich blieb ich stehen;
drehte mich um und sprach mit fester Stimme: Mau! -- Er blieb ebenfalls
stehen, drehte sich um und erwiderte trotzig: Mau! -- Dann ging ein
jeder seinen Weg.
»Das war Tusch, rief Muzius ganz zornig aus, ich werde den bunten
trotzigen Kerl morgen koramieren.«
Muzius begab sich den andern Morgen zu ihm hin und fragte ihn in meinem
Namen: ob er meinen Schweif berührt? Er ließ mir erwidern: er hätte
meinen Schweif berührt. Darauf ich: habe er meinen Schweif berührt, so
müsse ich das für Tusch nehmen. Darauf er: ich könne es nehmen wie ich
wollte. Darauf ich: ich nehme es für Tusch. Darauf er: ich sei gar nicht
im Stande zu beurteilen was Tusch sei. Darauf ich: ich wisse das sehr
gut und besser als er. Darauf er: ich sei nicht der Mann dazu, daß er
mich tuschieren solle. Darauf ich nochmals: ich nehme es aber für Tusch.
Darauf er: ich sei ein dummer Junge. Darauf ich um mich in Avantage zu
setzen: Wenn ich ein dummer Junge sei, so sei er ein niederträchtiger
Spitz! -- Dann kam die Ausforderung.
(=Randglosse des Herausgebers.= O Murr! mein Kater. Entweder hat sich der
Ehrenpunkt seit Shakespeare's Zeit nicht geändert oder ich ertappe dich
auf einer schriftstellerischen Lüge. Das heißt, auf einer Lüge, die dazu
dienen soll, der Begebenheit, die du erzählst, mehr Glanz und Feuer zu
geben! -- Ist die Art, wie es zum Duell mit dem bunten Pensionär kam,
nicht die rein ausgesprochene Parodie von Probsteins siebenmal
zurückgeschobener Lüge in Wie es euch gefällt? Finde ich nicht in deinem
angeblichen Duell-Prozeß die ganze Stufenleiter von dem höflichen
Bescheid, dem feinen Stich, der groben Erwiderung, der beherzten
Abfertigung, bis zum trotzigen Widerspruch, und kann es dich wohl
einigermaßen retten, daß du anstatt mit der bedingten und offenbaren
Lüge, mit ein paar Schimpfreden schließest? -- Murr! mein Kater! Die
Rezensenten werden über dich herfallen, aber bewiesen hast du doch
wenigstens, daß du den Shakespeare mit Verstand und Nutzen gelesen, und
das entschuldigt vieles.)
Aufrichtig gestanden, fuhr es mir doch etwas in die Glieder, als ich
die Ausforderung erhielt, die auf den Kratz lautete. Ich dachte daran,
wie übel mich der bunte Verräter zugerichtet hatte, als von Eifersucht
und Rache getrieben, ich ihn angriff, und wünschte wenigstens die
Avantage, zu der mir Freund Muzius verholfen, hinweg. Muzius mochte
gewahren, daß ich beim Lesen des blutfordernden Handbilletts erblaßte
und überhaupt meine Seelenstimmung bemerken. »Bruder Murr, sprach er,
mir scheint, als ob dir das erste Duell, das du bestehen sollst, etwas
in die Glieder führe?« -- Keinen Anstand nahm ich dem Freunde mein
ganzes Herz zu öffnen, ihm zu sagen, was meinen Mut erschütterte.
»O mein Bruder, sprach Muzius, o mein geliebter Bruder Murr! Du
vergissest, daß damals, als der übermütige Frevler dich ausprügelte auf
schnöde Weise, du noch ein blutjunger Neuling und kein wackrer,
tüchtiger Bursche warst, wie jetzt. Auch war dein Kampf mit dem Bunten
kein ordentliches Duell nach Regel und Recht, ja nicht einmal ein
Rencontre zu nennen, sondern nichts weiter, als eine philistermäßige
Balgerei, die unanständig ist für jeden Katzbursch. Merk' dir's, Bruder
Murr, daß der auf unsre besondre Gaben neidische Mensch uns die Neigung
vorwirft, uns auf ehrwidrige, beschimpfende Weise zu prügeln, und fällt
unter seinem Geschlecht dergleichen vor, dies mit dem Schimpf- und
Spottnamen: Katzbalgerei, bezeichnet. Schon darum wird und muß ein
ordentlicher Kater, der Ehre im Leibe hat und auf gute Sitten hält,
jedes böse Rencontre der Art vermeiden; er beschämt den Menschen, der
unter gewissen Umständen sehr geneigt ist, zu prügeln und geprügelt zu
werden. -- Also, geliebter Bruder, laß alle Furcht und Scheu fahren,
bewahre dein tapfres Herz und sei überzeugt, daß du im ordentlichen
Duell genugsame Rache für alle erfahrne Unbill nehmen und den bunten
Gecken dermaßen zerkratzen kannst, daß er das dumme Liebeln und alberne
Daherstolzieren wohl auf einige Zeit lassen wird. -- Doch halt! -- Eben
will mich bedünken, daß nach dem, was zwischen euch vorgefallen, der
Zweikampf auf den Kratz keinen genügenden Ausschlag geben kann, daß ihr
euch vielmehr auf entscheidendere Weise, nämlich auf den Biß, schlagen
müßt. -- Wir wollen die Meinung der Burschen hören! --
Muzius trug in einer sehr wohlgesetzten Rede den Fall, der sich mit mir
und dem Bunten ereignet, der Burschenversammlung vor. Alle stimmten dem
Redner bei, und ich ließ daher dem Bunten durch Muzius sagen: ich nehme
die Ausforderung zwar an, könnte und würde bei der Schwere der
erlittenen Beschimpfung mich aber nicht anders schlagen, als auf den
Biß. Der Bunte wollte zwar Einwendungen machen, vorschützen, er habe
stumpfe Zähne u. s. w.; da aber Muzius ihm nach seiner ernsten und
festen Weise erklärte, daß hier nur durchaus von dem entscheidenderen
Duell auf den Biß die Rede sein könne und daß, wenn er dies nicht
eingehen wolle, er den niederträchtigen Spitz auf sich sitzen lassen
müßte, entschloß er sich zu diesem Duell auf den Biß. -- Die Nacht, in
der der Zweikampf vor sich gehen sollte, kam heran. Ich stellte mich auf
dem Dache des Hauses, das an der Grenze des Reviers lag, mit Muzius um
die bestimmte Stunde ein. Auch mein Gegner kam bald mit einem
stattlichen Kater, der beinahe bunter gefleckt war und noch viel
trotzigere, keckere Züge im Antlitz trug, als er selbst. Er war, wie wir
vermuten konnten, sein Sekundant; beide hatten verschiedene Feldzüge als
Kameraden zusammen gemacht und befanden sich auch beide bei der
Eroberung des Speichers, die dem Bunten den Orden des gebrannten Specks
erwarb. Außerdem hatte sich, wie ich nachher erfuhr, auf des um- und
vorsichtigen Muzius Anlaß, eine kleine, lichtgraue Katze eingefunden,
die sich ganz außerordentlich auf Chirurgie verstehen und die
schlimmsten, gefährlichsten Wunden zweckmäßig behandeln und in kurzer
Zeit heilen sollte. -- Es wurde noch verabredet, daß der Zweikampf in
drei Sprüngen stattfinden und falls bei dem dritten Sprunge noch nichts
Entscheidendes geschehen, weiter beschlossen werden sollte, ob das Duell
in neuen Sprüngen fortzusetzen, oder die Sache als abgemacht anzusehen.
Die Sekundanten maßen die Schritte aus, und wir setzten uns gegenüber in
Positur. Der Sitte gemäß erhoben die Sekundanten ein Zetergeschrei und
wir sprangen aufeinander los.
Im Augenblick hatte mein Gegner, indem ich ihn fassen wollte, mein
rechtes Ohr gepackt, das er dermaßen zerbiß, daß ich wider Willen laut
aufschrie. »Auseinander!« rief Muzius. Der Bunte ließ ab, wir gingen in
die Position zurück.
Neuer Zeter der Sekundanten, zweiter Sprung. Nun glaubte ich meinen
Gegner besser zu fassen, aber der Verräter duckte sich und biß mir in
die linke Pfote, daß das Blut in dicken Tropfen hervorquoll.
-- »Auseinander! rief Muzius zum zweitenmal. »Eigentlich ist nun die
Sache ausgemacht,« sprach der Sekundant meines Gegners sich zu mir
wendend, da Sie, mein Bester, durch die bedeutende Wunde an der Pfote
_hors de combat_ gesetzt sind.« Doch Zorn, tiefer Ingrimm ließen mich
keinen Schmerz fühlen und ich entgegnete, daß es sich bei dem dritten
Sprunge finden würde, inwiefern es mir an Kraft gebräche und die Sache
als abgemacht anzusehen. »Nun, sprach der Sekundant mit höhnischem
Lachen, wenn Sie denn durchaus von der Pfote Ihres Ihnen überlegenen
Gegners fallen wollen, so geschehe Ihr Wille! -- Doch Muzius klopfte mir
auf die Schultern und rief: Brav, brav mein Bruder Murr, ein echter
Bursche achtet solch einen Ritz nicht! -- Halte dich tapfer!
Zum drittenmal Zeter der Sekundanten, dritter Sprung! -- Meiner Wut
ungeachtet, hatte ich die List meines Gegners gemerkt, der immer etwas
seitwärts sprang, weshalb ich ihn fehlte, während er mich mit Sicherheit
packte. -- Diesmal nahm ich mich in acht, sprang auch seitwärts und als
er mich zu fassen glaubte, hatte ich ihn schon dermaßen in den Hals
gebissen, daß er nicht schreien, nur stöhnen konnte. »Auseinander!« rief
jetzt der Sekundant meines Gegners. Ich sprang sogleich zurück, der
Bunte sank aber ohnmächtig nieder, indem das Blut reichlich aus der
tiefen Wunde hervorquoll. Die hellgraue Katze eilte sogleich auf ihn zu
und bediente sich, um vor dem Verbande das Blut einigermaßen zu stillen,
eines Hausmittels, das, wie Muzius versicherte, ihr stets zu Gebote
stand, da sie es immer bei sich führte. Sie goß nämlich sofort eine
Flüssigkeit in die Wunde und besprengte überhaupt den Ohnmächtigen ganz
und gar damit, die ich ihres scharfen, beizenden Geruchs halber für
stark und drastisch wirkend halten mußte. Thedensche Arkebusade war es
nicht, auch nicht Eau de Cologne. -- Muzius drückte mich feurig an seine
Brust und sprach: Bruder Murr, du hast deine Ehrensache ausgefochten,
wie ein Kater, dem das Herz auf dem rechten Flecke sitzt. -- Murr, du
wirst dich erheben zur Krone des Burschentums, du wirst keinen Makel
dulden und stets bei der Hand sein, wenn es darauf ankommt, unsre Ehre
zu erhalten. -- Der Sekundant meines Gegners, der so lange dem hellgrauen
Chirurgus beigestanden, trat nun trotzig auf und behauptete, daß ich im
dritten Gange gegen den Komment gefochten. Da setzte sich aber Bruder
Muzius in Positur und erklärte mit funkelnden Augen und
hervorgestreckten Krallen, daß der, der solches behaupte, es mit ihm zu
tun habe und daß die Sache gleich auf der Stelle ausgemacht werden
könne. Der Sekundant hielt es für geraten, nichts weiter darauf zu
erwidern, sondern packte stillschweigend den wunden Freund, der was
weniges zu sich selbst gekommen, auf den Rücken und marschierte mit ihm
ab durch die Dachluke. -- Der aschgraue Chirurgus fragte an, ob er
meiner Wunden halber mich auch etwa mit seinem Hausmittel bedienen
solle. Ich lehnte das aber ab, so sehr mich auch Ohr und Pfote
schmerzten, sondern machte mich im Hochgefühl des errungenen Sieges, der
gestillten Rache für Miesmies Entführung und erhaltene Prügel, auf den
Weg nach Hause.
Für dich, o Katerjüngling! habe ich mit gutem Bedacht, die Geschichte
meines ersten Zweikampfs so umständlich aufgeschrieben. Außerdem, daß
dich diese merkwürdige Geschichte über den Ehrenpunkt belehrt ganz und
gar, so kannst du auch noch manche für das Leben nützliche Moral daraus
schöpfen. Wie z. B. daß Mut und Tapferkeit gar nichts ausrichten gegen
Finten und daß daher das genaue Studium der Finten unerläßlich ist, um
nicht zu Boden getreten zu werden, sondern sich aufrecht zu erhalten.
_Chi no se ajuta, se nega,_ sagt Brighella in Gozzis glücklichem Bettler
und der Mann hat recht, vollkommen recht. Sieh das ein, Katerjüngling
und verachte keinesweges Finten, denn in ihnen liegt, wie im reichen
Schacht, die wahre Lebensweisheit verborgen.
-- Als ich herabkam, fand ich des Meisters Tür verschlossen und mußte
daher mit der Strohmatte, die davor lag, als Nachtlager vorlieb nehmen.
Die Wunden hatten mir einen starken Blutverlust verursacht, und mir
wurde in der Tat etwas ohnmächtig zu Mute. Ich fühlte mich sanft
fortgetragen. Es war mein guter Meister, der (ich mochte wohl, ohne es
zu wissen, etwas gewinselt haben) mich vor der Tür gehört, aufgemacht
und meine Wunden bemerkt hatte. »Armer Murr, rief er, was haben sie mit
dir gemacht? das hat tüchtige Bisse gegeben -- nun ich hoffe, du wirst
deinen Gegnern nichts geschenkt haben!« Meister, dacht ich, wenn du
wüßtest! und aufs Neue fühlte ich mich von dem Gedanken des vollständig
erfochtenen Sieges, der Ehre, die ich mir gewonnen, gar mächtig erhoben.
-- Der gute Meister legte mich auf mein Lager, holte aus dem Schrank
eine kleine Büchse, in der Salbe befindlich, hervor, bereitete zwei
Pflaster und legte sie mir auf Ohr und Pfote. Ruhig und geduldig ließ
ich alles geschehen und stieß nur ein kleines, leises Mrrr! aus, als der
erste Verband mich etwas schmerzen wollte! -- »Du bist, sprach der
Meister, ein kluger Kater, Murr! du verkennst nicht, wie andre knurrige
Wildfänge deines Geschlechts, die gute Absicht deines Herrn. Halt dich
nur ruhig, und wenn es Zeit ist, daß du die Wunde an der Pfote heil
leckst, so wirst du schon selbst den Verband lösen. Was aber das wunde
Ohr betrifft, so kannst du nichts dafür tun, armer Geselle, und mußt das
Pflaster leiden.«
Ich versprach das dem Meister und reichte zum Zeichen meiner
Zufriedenheit und Dankbarkeit für seine Hilfe ihm meine gesunde Pfote
hin, die er wie gewöhnlich nahm und leise schüttelte, ohne sie im
mindesten zu drücken. -- Der Meister verstand mit gebildeten Katern
umzugehen.
Bald spürte ich die wohltätige Wirkung der Pflaster und war froh, daß
ich des kleinen aschgrauen Chirurgus fatales Hausmittel nicht
angenommen. Muzius, der mich besuchte, fand mich heiter und kräftig.
Bald war ich im Stande, ihm zu folgen zur Burschenkneiperei. Man kann
denken, mit welchem unbeschreiblichen Jubel ich empfangen wurde. Allen
war ich doppelt lieb geworden.
Von nun an führte ich ein köstliches Burschenleben und übersah es gern,
daß ich dabei die besten Haare aus dem Pelz verlor. -- Doch gibt es
hienieden ein Glück, das von Dauer sein sollte? Lauert bei jeder Freude,
die man genießt, nicht schon der --
=(Mak. Bl.)= -- hohen und steilen Hügel, im flachen Lande hätte er für
einen Berg gegolten, belegen. Ein breiter, bequemer, von duftendem
Gebüsch eingeschlossener Weg, an dessen beiden Seiten häufig angebrachte
steinerne Sitze und Lauben die gastliche Sorge für die wandernden Pilger
bewiesen, führte hinauf. Oben angekommen, gewahrte man erst die Größe
und Pracht des Gebäudes, das man in der Ferne nur für eine einzeln
dastehende Kirche gehalten. Wappen, Bischofsmütze, Krummstab und Kreuz,
über dem Tor in Stein gehauen, zeigten, daß sonst hier eine bischöfliche
Residenz gewesen und die Inschrift: _Benedictus, qui venit in nomine
domini,_ lud fromme Gäste ein, zum Eintritt. Aber jeder, der eingetreten,
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