Der Stechlin: Roman - 17

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berühmten Stelle nichts unmittelbar Wirkungsvolles zu sehn ist, so muß
ich mich bei meinen Ratschlägen auf Ihre Phantasie verlassen können.
Und ob das geht, weiß ich nicht. Wer aus der Mark ist, hat meist keine
Phantasie.«
Der alte Graf und Armgard schwiegen, und auch Melusine sah wohl,
daß sie mit ihrer Bemerkung etwas zu weit gegangen war. Irgendeine
Reparierung schien also geboten. »Ich will's aber doch mit Ihnen
wagen,« nahm sie das Gespräch wieder auf und lachte. »Traitors-Gate.
Nun sehen Sie, Sie kommen da vom Eingange her einen schmalen Gang
entlang, und mit einem Male haben Sie statt der grauen Steinwand ein
eisenbeschlagenes Holztor neben sich. Hinter diesem Tor aber befindet
sich ein kleiner, ganz unten in der Tiefe gelegener Wasserhof, von dem
aus eine mehrstufige Treppe heraufführt und an eben der Stelle mündet,
an der Sie stehn. Und nun rechnen Sie dreihundert Jahre zurück. Wem
sich die Pforte damals auftat, um sich hinter ihm wieder zu schließen,
der hatte vom Leben Abschied genommen ... Es sind da, verzeihen Sie
das Wort, lauter glibbrige Stufen, und +wer+ alles stieg diese Stufen
hinauf: Essex, Sir Walter Raleigh, Thomas Morus und zuletzt noch jene
Clanhäuptlinge, die für Prince Charlie gefochten hatten und deren
Köpfe wenige Tage später von Temple-Bar herab auf die City niedersahen.«
»Liegt, Gott sei Dank, weit zurück.«
»Ja, weit zurück. Aber es kann wiederkommen. Und gerade +das+ war es,
was immer, wenn ich da so stand, den größten Eindruck auf mich machte.
Diese Möglichkeit, daß es wiederkehre. Denn ich erinnere mich noch sehr
wohl -- ja, du warst es selbst, Papa, der es mir erzählte --, daß Lord
Palmerston einmal, unwirsch über die koburgische Nebenpolitik (ich
glaube während der Krimkriegtage) sich dahin geäußert hätte: ›Dieser
Prince-Consort, er täte gut, sich unser Traitors-Gate bei Gelegenheit
anzusehen. Es ist zwar schon lange, daß Könige da die glibbrige Treppe
hinaufgestiegen sind, aber es ist doch noch nicht +so+ lange, daß wir
uns dessen nicht mehr entsinnen könnten. Und ein Prince-Consort ist
noch lange nicht ein König.‹«
Woldemar, als Melusine dies mit überlegener Miene gesagt hatte,
lächelte vor sich hin, was die Gräfin derartig verdroß, daß sie mit
einer gewissen Gereiztheit hinzusetzte: »Sie lächeln. Da seh ich doch,
wie sehr ich im Rechte war, Ihnen die Phantasie abzusprechen.«
»Verzeihen Sie mir ...«
»Und nun werden Sie auch noch pathetisch. Das ist die richtige
Ergänzung. Im übrigen, wie könnt ich mit Ihnen ernsthaft zürnen! Ein
berühmter deutscher Professor soll einmal irgendwo gesagt haben:
›niemand sei verpflichtet, ein großer Mann zu sein.‹ Und ebensowenig
wird er ›große Phantasie‹ als etwas Pflichtmäßiges gefordert haben.«
Woldemar küßte ihr die Hand. »Wissen Sie, Gräfin, daß Sie doch
eigentlich recht hochmütig sind?«
»Vielleicht. Aber mancher entwaffnet mich wieder. Und zu diesen gehören
Sie.«
»Das ist nun auch wieder aus dem Ton.«
»Ich weiß es nicht. Aber lassen wir's. Und versprechen Sie mir
lieber, mir von Windsor oder London aus eine Karte zu schreiben ...
nein, eine Karte, das geht nicht ... also einen Brief, darin Sie mir
ein Wort über die Engländerinnen sagen, und ob Sie jede taillenlose
Rotblondine drüben auch so schön gefunden haben werden, wie's von den
Kontinentalen, wenn sie dies Thema berühren, fast immer versichert
wird.«
»Es wird davon abhängen, an wen ich gerade denke.«
»Nach dieser Bemerkung ist Ihnen alles verziehn.«
* * * * *
Woldemar blieb bis neun. Er hatte gleich in den Zeilen, in denen er
sich anmeldete, die Damen wissen lassen, daß er seinen Besuch auf eine
kurze Stunde beschränken müsse. So war er denn bei guter Zeit wieder
daheim. Auf seinem Tische fand er ein Briefchen vor und erkannte Rex'
Handschrift. »Lieber Stechlin,« so schrieb dieser, »ich höre eben,
daß Sie nach London gehn. In der Zeitung, wo's schon gestanden haben
soll, hab ich es übersehn. Ich beglückwünsche Sie von Herzen zu dieser
Auszeichnung und lege Ihnen eine Karte bei, die Sie (wenn's Ihnen paßt)
bei meinem Freunde Ralph Waddington einführen soll. Er ist Advokat und
einer der angesehensten Führer unter den Irvingianern. Fürchten Sie
übrigens keine Bekehrungsversuche. Waddington ist ein durchaus feiner
Mann, also zurückhaltend. Er kann Ihnen aber mannigfach behilflich
sein, wenn Ihnen daran gelegen sein sollte, sich um das Wesen der
englischen Dissenter, ihre Chapels und Tabernakels zu kümmern. Er ist
ein Wissenschaftler auf diesem Gebiet. Und ich kenne ja Ihre Vorliebe
für derlei Fragen.«
Stechlin legte den Brief unter den Briefbeschwerer und sagte: »Der gute
Rex! Er überschätzt mich. Dissenterstudien. Es genügt mir, wenn ich
einen einzigen Quäker sehe.«


Dreiundzwanzigstes Kapitel

Was Rex da schrieb, hatte doch ein Gutes gehabt; Woldemar, erheitert
bei dem Gedanken, sich durch Ralph Waddington in ein Tabernakel
eingeführt zu sehn, sah sich mit einemmale einer gewissen Abspannung
entrissen und war froh darüber, denn er brauchte durchaus Stimmung,
um noch einige Briefe zu schreiben. Das ging ihm nun leichter von der
Hand, und als elf Uhr kaum heran war, war alles erledigt.
Der andre Morgen sah ihn selbstverständlich früh auf. Fritz war um
ihn her und half, wo noch zu helfen war. »Und nun, Fritz,« so waren
Woldemars letzte Worte, »sieh nach dem Rechten. Schicke mir nichts
nach; Zeitungen wirf weg. Und die drei Briefe hier, wenn ich fort bin,
die tue sofort in den Kasten ... Ist die Droschke schon da?«
»Zu Befehl, Herr Rittmeister.«
»Na, dann mit Gott. Und jeden Tag lüften. Und paß auf die Pferde.«
Damit verabschiedete sich Woldemar.
* * * * *
Von den drei Briefen war einer nach Stechlin hin adressiert. Er traf,
weil er noch mit dem ersten Zuge fort konnte, gleich nach Tische bei
dem Alten ein und lautete:
»Mein lieber Papa. Wenn Du diese Zeilen erhältst, sind wir schon auf
dem Wege. ›Wir,‹ das will sagen, unser Oberst, unser zweitältester
Stabsoffizier, ich und zwei jüngere Offiziere. Aus Deinen eignen
Soldatentagen her kennst Du den Charakter solcher Abordnungen. Nachdem
wir ›Regiment Königin von Großbritannien und Irland‹ geworden sind,
war dies ›uns drüben vorstellen‹ nur noch eine Frage der Zeit. Dieser
Mission beigesellt zu sein ist selbstverständlich eine große Ehre für
mich, doppelt, wenn ich die Namen, über die wir in unserm Regiment
Verfügung haben, in Erwägung ziehe. Die Zeiten, wo man das Wort
›historische Familie‹ betonte, sind vorüber. Auch an Tante Adelheid hab
ich in dieser Sache geschrieben. Was mir persönlich an Glücksgefühl
vielleicht noch fehlen mag, wird sie leicht aufbringen. Und ich freue
mich dessen, weil ich ihr, alles in allem, doch so viel verdanke.
Daß ich mich von Berlin gerade jetzt nicht gerne trenne, sei nur
angedeutet; Du wirst den Grund davon unschwer erraten. Mit besten
Wünschen für Dein Wohl, unter herzlichen Grüßen an Lorenzen, wie immer
Dein Woldemar.«
Dubslav saß am Kamin, als ihm Engelke den Brief brachte. Nun war der
Alte mit dem Lesen durch und sagte: »Woldemar geht nach England. Was
sagst du dazu, Engelke?«
»So was hab ich mir all immer gedacht.«
»Na, dann bist du klüger gewesen als ich. Ich habe mir gar nichts
gedacht. Und nu noch drei Tage, so stellt er sich mit seinem Oberst und
seinem Major vor die Königin von England hin und sagt: ›Hier bin ich.‹«
»Ja, gnädger Herr, warum soll er nich?«
»Is auch 'n Standpunkt. Und vielleicht sogar der richtige. Volksstimme,
Gottesstimme. Na, nu geh mal zu Pastor Lorenzen und sag ihm, ich ließ
ihn bitten. Aber sage nichts von dem Brief; ich will ihn überraschen.
Du bist mitunter ne alte Plappertasche.«
* * * * *
Schon nach einer halben Stunde war Lorenzen da.
»Haben befohlen ...«
»Haben befohlen. Ja, das ist gerade so das Richtige; sieht mir ähnlich
... Nun, Lorenzen, schieben Sie sich mal nen Stuhl ran, und wenn
Engelke nicht geplaudert hat (denn er hält nicht immer dicht), so hab
ich eine richtige Neuigkeit für Sie. Woldemar ist nach England ...«
»Ah, mit der Abordnung.«
»Also wissen Sie schon davon?«
»Nein, ausgenommen das eine, daß eine Deputation oder Gesandtschaft
beabsichtigt sei. Das las ich, und dabei hab ich dann freilich auch an
Woldemar gedacht.«
Dubslav lachte. »Sonderbar. Engelke hat sich so was gedacht, Lorenzen
hat sich auch so was gedacht. Nur der eigne Vater hat an gar nichts
gedacht.«
»Ach, Herr von Stechlin, das ist immer so. Väter sind Väter und können
nie vergessen, daß die Kinder Kinder waren. Und doch hört es mal auf
damit. Napoleon war mit zwanzig ein armer Leutnant und an Ansehn noch
lange kein Stechlin. Und als er so alt war wie jetzt unser Woldemar,
ja, da stand er schon zwischen Marengo und Austerlitz.«
»Hören Sie, Lorenzen, Sie greifen aber hoch. Meine Schwester Adelheid
wird sich Ihnen übrigens wohl anschließen und von heut ab eine neue
Zeitrechnung datieren. Ich nehm es ruhiger, trotzdem ich einsehe,
daß es nach großer Auszeichnung schmeckt. Und ist er wieder zurück,
dann wird er auch allerlei Gutes davon haben. Aber so lang er drüben
ist! Ich trau der Sache nicht. Von Behagen jedenfalls keine Rede. Die
Vettern sind nun mal nicht zufriedenzustellen; vielleicht ärgern sie
sich, daß es draußen in der Welt auch noch ein ›Regiment Königin von
Großbritannien und Irland‹ gibt. Das besorgen sie sich lieber selbst
und nehmen so was, wenn andre damit kommen, wie ne Prätension. Wie
stehen denn Sie dazu? Sie haben die Beefeaters vielleicht in Ihr Herz
geschlossen wegen der vielen Dissenter. Ein Kardinal, der freilich auch
noch Gourmand war, soll mal gesagt haben: ›Schreckliches Volk; hundert
Sekten und bloß eine Sauce.‹«
»Ja,« lachte Lorenzen, »da bin ich freilich für die ›Beefeaters‹, wie
Sie sagen, und gegen den Kardinal. Das mit den hundert Sekten laß ich
auf sich beruhn (mein Geschmack, beiläufig, ist es nicht), aber unter
allen Umständen bin ich für höchstens eine Sauce. Das ist das einzig
Richtige, weil Gesunde. Die Dinge müssen in sich etwas sein, und wenn
das zutrifft, so ist eigentlich jede Sauce, und nun gar erst die Sauce
im Plural, von vornherein schon gerichtet. Aber lassen wir den Kardinal
und seine Gewagtheiten und nehmen wir den Gegenstand seiner Abneigung:
England. Es hat für mich eine Zeit gegeben, wo ich bedingungslos dafür
schwärmte. Nicht zu verwundern. Hieß es doch damals in dem ganzen
Kreise, drin ich lebte: ›Ja, wenn wir England nicht mehr lieben sollen,
was sollen wir dann überhaupt noch lieben?‹ Diese halbe Vergötterung
hab ich noch ehrlich mit durchgemacht. Aber das ist nun eine hübsche
Weile her. Sie sind drüben schrecklich runtergekommen, weil der Kult
vor dem goldenen Kalbe beständig wächst; lauter Jobber und die vornehme
Welt obenan. Und dabei so heuchlerisch; sie sagen ›Christus‹ und meinen
Kattun.«
»Is leider so, wenigstens nach dem bißchen, was ich davon weiß. Und
alles in allem, und neuerdings erst recht, bin ich deshalb immer für
Rußland gewesen. Wenn ich da so an unsern Kaiser Nikolaus zurückdenke
und an die Zeit, wo seine Uniform als Geschenk bei uns eintraf und dann
als Kirchenstück in die Garnisonskirche kam. Natürlich in Potsdam.
Wir haben zwar die Reliquien abgeschafft, aber wir haben sie doch auf
unsre Art, und ganz ohne so was geht es nu mal nicht. Mit dem alten
Fritzen fing es natürlich an. Wir haben seinen Krückstock und den
Dreimaster und das Taschentuch (na, das hätten sie vielleicht weglassen
können), und zu den drei Stücken haben wir nu jetzt auch noch die
Nikolaus-Uniform.«
Lorenzen sah verlegen vor sich hin; etwas dagegen sagen ging nicht, und
zustimmen noch weniger.
Dubslav aber fuhr fort: »Und dann sind sie da forscher in Petersburg
und geht alles mehr aus dem Vollen, auch wenn die besten Steine
mitunter schon rausgebrochen sind. So was kommt vor; is eben noch ein
Naturvolk. Ich kann das ›Schenken‹ eigentlich nicht leiden, es hat
so was von Bestechung und sieht aus wie'n Trinkgeld. Und Trinkgeld
ist noch schlimmer als Bestechung und paßt mir eigentlich ganz und
gar nicht. Aber es hat doch auch wieder was Angenehmes, solche
Tabatiere. Wenn es einem gut geht, ist es ein Familienstück, und wenn
es einem schlecht geht, ist es ne letzte Zuflucht. Natürlich, ein ganz
reinliches Gefühl hat man nicht dabei.«
* * * * *
Lorenzen blieb eine volle Stunde. Der Alte war immer froh, wenn sich
ihm Gelegenheit bot, sich mal ausplaudern zu können, und heute standen
ja die denkbar besten Themata zur Verfügung: Woldemar, England, Kaiser
Nikolaus und dazwischen Tante Adelheid, über die zwar immer nur kurze
Worte fielen, aber doch so, daß sie, weil spöttisch, die gute Laune des
Alten wesentlich steigerten.
Und in dieser guten Laune war er auch noch, als er um die fünfte Stunde
seinen Eichenstock und seinen eingeknautschten Filzhut vom Riegel nahm,
um am See hin, in der Richtung auf Globsow zu, seinen gewöhnlichen
Spaziergang zu machen. Unmittelbar am Südufer, da wo die Wand steil
abfiel, befand sich eine von Buchenzweigen überdachte Steinbank.
Das war sein Lieblingsplatz. Die Sonne stand schon unterm Horizont,
und nur das Abendrot glühte noch durch die Bäume. Da saß er nun und
überdachte sein Leben, Altes und Neues, seine Kindheits- und seine
Leutnantstage, die Tage kurz vor seiner Verheiratung, wo das junge,
blasse Fräulein, das seine Frau werden sollte, noch Lieblingshofdame
bei der alten Prinzeß Karl war. All das zog jetzt wieder an ihm
vorüber, und dazwischen seine Schwester Adelheid, in jenen Tagen noch
leidlich gut bei Weg, aber auch schon hart und herbe wie heute, so daß
sie den reizenden Kerl, den Baron Krech, bloß weil er über ein schon
halbabgestorbenes ›Verhältnis‹ und eine freilich noch fortlebende
Spielschuld verfügte, durch ihre Tugend weggegrault hatte. Das waren
die alten Geschichten. Und dann wurde Woldemar geboren, und die junge
Frau starb, und der Junge wuchs heran und lernte bei Lorenzen all das
dumme Zeug, das Neue (dran vielleicht doch was war), und nun fuhr er
nach England rüber und war vielleicht schon in Köln und in ein paar
Stunden in Ostende.
Dabei sah er vor sich hin und malte mit seinem Stock Figuren in den
Sand. Der Wald war ganz still; auf dem See schwanden die letzten roten
Lichter, und aus einiger Entfernung klangen Schläge herüber, wie wenn
Leute Holz fällen. Er hörte mit halbem Ohr hin und sah eben auf die von
Globsow her heraufführende schmale Straße, als er einer alten Frau von
wohl siebzig gewahr wurde, die, mit einer mit Reisig bepackten Kiepe,
den leis ansteigenden Weg heraufkam, etliche Schritte vor ihr ein Kind
mit ein paar Enzianstauden in der Hand. Das Kind, ein Mädchen, mochte
zehn Jahr sein, und das Licht fiel so, daß das blonde wirre Haar wie
leuchtend um des Kindes Kopf stand. Als die Kleine bis fast an die
Bank heran war, blieb sie stehn und erwartete da das Näherkommen der
alten Frau. Diese, die wohl sah, daß das Kind in Furcht oder doch in
Verlegenheit war, sagte: »Geih man vorupp, Agnes; he deiht di nix.«
Das Kind, sich bezwingend, ging nun auch wirklich, und während es an
der Bank vorüberkam, sah es den alten Herrn mit großen, klugen Augen an.
Inzwischen war auch die Alte herangekommen.
»Na, Buschen,« sagte Dubslav, »habt Ihr denn auch bloß Bruchholz in
Eurer Kiepe? Sonst packt Euch der Förster.«
Die Alte griente. »Jott, jnädiger Herr, wenn Se doabi sinn, denn wird
he joa woll nich.«
»Na, ich denk auch; is immer nich so schlimm. Und wer is denn das Kind
da?«
»Dat is joa Karlinens.«
»So, so, Karlinens. Is sie denn noch in Berlin? Und wird er sie denn
heiraten? Ich meine den Rentsch in Globsow.«
»Ne, he will joa nich.«
»Is aber doch von ihm?«
»Joa, se seggt so. Awers he seggt, he wihr et nich.«
Der alte Dubslav lachte. »Na, hört, Buschen, ich kann's ihm eigentlich
nich verdenken. Der Rentsch is ja doch ein ganz schwarzer Kerl. Un nu
seht Euch mal das Kind an.«
»Dat hebb ick ehr ook all seggt. Und Karline weet et ook nich so recht
un lacht man ümmer. Un se brukt em ook nich.«
»Geht es ihr denn so gut?«
»Joa; man kann et binah seggen. Se plätt't ümmer. Alle so'ne plätten
ümmer. Ick wihr oak dissen Summer mit Agnessen (se heet Agnes) in
Berlin, un doa wihr'n wi joa tosamen in'n Zirkus. Ud Karline wihr ganz
fidel.«
»Na, das freut mich. Und Agnes, sagt Ihr, heißt sie. Is ein hübsches
Kind.«
»Joa, det is se. Un is ook en gaudes Kind; se weent gliks un is immer
so patschlich mit ehre lütten Hänn'. Sünne sinn immer so.«
»Ja, das is richtig. Aber Ihr müßt aufpassen, sonst habt Ihr nen
Urenkel, Ihr wißt nicht wie. Na, gu'n Abend, Buschen.«
»'n Abend, jnädger Herr.«


Vierundzwanzigstes Kapitel

Der Baron Berchtesgadensche Wagen fuhr am Kronprinzenufer vor, und
die Baronin, als sie gehört hatte, daß die Herrschaften oben zu Hause
seien, stieg langsam die Treppe hinauf, denn sie war nicht gut zu Fuß
und ein wenig asthmatisch. Armgard und Melusine begrüßten sie mit
großer Freude. »Wie gut, wie hübsch, Baronin,« sagte Melusine, »daß wir
Sie sehn. Und wir erwarten auch noch Besuch. Wenigstens ich. Ich habe
solch Kribbeln in meinem kleinen Finger, und dann kommt immer wer.
Wrschowitz gewiß (denn er war drei Tage lang nicht hier) und vielleicht
auch Professor Cujacius. Und wenn nicht der, so Doktor Pusch, den Sie
noch nicht kennen, trotzdem Sie ihn eigentlich kennen müßten, -- noch
alte Bekanntschaft aus Londoner Tagen her. Möglicherweise kommt auch
Frommel. Aber vor allem, Baronin, was bringen Sie für Wetter mit? Lizzi
sagte mir eben, es neble so stark, man könne die Hand vor Augen nicht
sehn.«
»Lizzi hat Ihnen ganz recht berichtet, der richtige ~London fog~, wobei
mir natürlich Ihr Freund Stechlin einfällt. Aber über den sprechen wir
nachher. Jetzt sind wir noch beim Nebel. Es war draußen wirklich so,
daß ich immer dachte, wir würden zusammenfahren; und am Brandenburger
Tor, mit den großen Kandelabern dazwischen, sah es beinah aus wie ein
Bild von Skarbina. Kennen Sie Skarbina?«
»Gewiß,« sagte Melusine, »den kenn ich sehr gut. Aber allerdings
erst von der letzten Ausstellung her. Und was, außer den Gaslaternen
im Nebel, mir so eigentlich von ihm vorschwebt, das ist ein kleines
Bild: langer Hotelkorridor, Tür an Tür, und vor einer der vielen Türen
ein paar Damenstiefelchen. Reizend. Aber die Hauptsache war doch die
Beleuchtung. Von irgendwoher fiel ein Licht ein und vergoldete das
Ganze, den Flur und die Stiefelchen.«
»Richtig,« sagte die Baronin. »Das war von ihm. Und gerade das hat
Ihnen so sehr gefallen?«
»Ja. Was auch natürlich ist. In meinen italienischen Tagen -- wenn ich
von ›italienischen Tagen‹ spreche, so meine ich übrigens nie meine
Verheiratungstage; während meiner Verheiratungstage hab ich Gott sei
Dank so gut wie gar nichts gesehn, kaum meinen Mann, aber freilich
immer noch zu viel --, also während meiner italienischen Tage hab ich
vor so vielen Himmelfahrten gestanden, daß ich jetzt für Stiefeletten
im Sonnenschein bin.«
»Ganz mein Fall, liebe Melusine. Freilich bin ich jetzt nebenher auch
noch fürs Japanische: Wasser und drei Binsen und ein Storch daneben.
In meinen Jahren darf ich ja von Storch sprechen. Früher hätt ich
vielleicht Kranich gesagt.«
»Nein, Baronin, das glaub ich Ihnen nicht. Sie waren immer für das, was
sie jetzt Realismus nennen, was meistens mehr Ton und Farbe hat, und
dazu gehört auch der Storch. Deshalb lieb ich Sie ja gerade so sehr.
Ach, daß doch das Natürliche wieder obenauf käme.«
»Kommt, liebe Melusine.«
* * * * *
Melusinens kribbelnder kleiner Finger behielt recht. Es kam wirklich
Besuch, erst Wrschowitz, dann aber -- statt der drei, die sie noch
nebenher gemutmaßt hatte -- nur Czako.
Der Empfang des einen wie des andern der beiden Herren hatte vorn im
Damenzimmer stattgefunden, ohne Gegenwart des alten Grafen. Dieser
erschien erst, als man zum Tee ging; er hieß seine Gäste herzlich
willkommen, weil er jederzeit das Bedürfnis hatte, von dem, was
draußen in der Welt vorging, etwas zu hören. Dafür sorgte denn auch
jeder auf seine Weise: die Baronin durch Mitteilungen aus der oberen
Gesellschaftssphäre, Czako durch Avancements und Demissionen und
Wrschowitz durch »Krittikk.« Alles, was zur Sprache kam, hatte für den
alten Grafen so ziemlich den gleichen Wert, aber das Liebste waren ihm
doch die Hofnachrichten, die die Baronin mit glücklicher Ungeniertheit
zum besten gab. Wendungen wie »ich darf mich wohl Ihrer Diskretion
versichert halten« waren ihr gänzlich fremd. Sie hatte nicht bloß ganz
allgemein den Mut ihrer Meinung, sondern diesen Mut auch in betreff
ihrer jedesmaligen Spezialgeschichte, von der man in der Regel freilich
sagen durfte, daß sie desselben auch dringend bedürftig war.
»Sagen Sie, liebe Freundin,« begann der alte Graf, »was wird das jetzt
so eigentlich mit den Briefen bei Hofe?«
»Mit den Briefen? O, das wird immer schöner.«
»Immer schöner?«
»Nun, immer schöner,« lachte hier die Baronin, »ist vielleicht nicht
gerade das rechte Wort. Aber es wird immer geheimnisvoller. Und das
Geheimnisvolle hat nun mal das, worauf es ankommt, will sagen den
Charme. Schon die beliebte Wendung ›rätselhafte Frau‹ spricht dafür;
eine Frau, die nicht rätselhaft ist, ist eigentlich gar keine, womit
ich mir persönlich freilich eine Art Todesurteil ausspreche. Denn ich
bin alles, nur kein Rätsel. Aber am Ende, man ist, wie man ist, und
so muß ich dies Manko zu verwinden suchen ... Es heißt immer, ›üble
Nachrede, drin man sich mehr oder weniger mit Vorliebe gefalle, sei
was Sündhaftes‹. Aber was heißt hier ›üble Nachrede‹? Vielleicht ist
das, was uns so bruchstückweise zu Gehör kommt, nur ein schwaches
Echo vom Eigentlichen und bedeutet eher ein Zuwenig als ein Zuviel.
Im übrigen, wie's damit auch sei, mein Sinn ist nun mal auf das
Sensationelle gerichtet. Unser Leben verläuft, offen gestanden, etwas
durchschnittsmäßig, also langweilig, und weil dem so ist, setz ich
getrost hinzu: ›Gott sei Dank, daß es Skandale gibt.‹ Freilich für
Armgard ist so was nicht gesagt. Die darf es nicht hören.«
»Sie hört es aber doch,« lachte die Komtesse, »und denkt dabei: was es
doch für sonderbare Neigungen und Glücke gibt. Ich habe für dergleichen
kein Organ. Unsre teure Baronin findet unser Leben langweilig und
solche Chronik interessant. Ich, umgekehrt, finde solche Chronik
langweilig und unser alltägliches Leben interessant. Wenn ich den
Rudolf unsers Portier Hartwig unten mit seinem ~hoop~ und seinen dünnen
langen Berliner Beinen über die Straße laufen sehe, so find ich das
interessanter als diese sogenannte Pikanterie.«
Melusine stand auf und gab Armgard einen Kuß. »Du bist doch deiner
Schwester Schwester, oder mein Erziehungsprodukt, und zum erstenmal in
meinem Leben muß ich meine teure Baronin ganz im Stiche lassen. Es ist
nichts mit diesem Klatsch; es kommt nichts dabei heraus.«
»Ach, liebe Melusine, das ist durchaus nicht richtig. Es kommt
umgekehrt sehr viel dabei heraus. Ihr Barbys seid alle so schrecklich
diskret und ideal, aber ich für mein Teil, ich bin anders und nehme
die Welt, wie sie ist; ein Bier und ein Schnaderhüpfl und mal ein
Haberfeldtreiben, damit kommt man am weitesten. Was wir da jetzt hier
erleben, das ist auch solch Haberfeldtreiben, ein Stück Feme.«
»Nur keine heilige.«
»Nein,« sagte die Baronin, »keine heilige. Die Feme war aber auch
nicht immer heilig. Habe mir da neulich erst den Götz wieder angesehn,
bloß wegen dieser Szene. Die Poppe beiläufig vorzüglich. Und der
schwarze Mann von der Feme soll im Urtext noch viel schlimmer gewesen
sein, so daß man es (Goethe war damals noch sehr jung) eigentlich
kaum lesen kann. Ich würde mir's aber doch getrauen. Und nun wend ich
mich an unsre Herren, die dies diffizile Kampffeld, ich weiß nicht
ritterlicher- oder unritterlicherweise, mir ganz allein überlassen
haben. Doktor Wrschowitz, wie denken Sie darüber?«
»Ich denke darüber ganz wie gnädige Frau. Was wir da lesen wie
Runenschrift ... nein, +nicht+ wie Runenschrift ... (Wrschowitz
unterbrach sich hier mißmutig über sein eignes Hineingeraten ins
Skandinavische) -- was wir da lesen in Briefen vom Hofe, das ist
Krittikk. Und weil es Krittikk ist, ist es gutt. Mag es auch sein
Mißbrauch von Krittikk. Alles hat Mißbrauch. Gerechtigkeit hat
Mißbrauch, Kirche hat Mißbrauch, Krittikk hat Mißbrauch. Aber trotzdem.
Auf die Feme kommt es an, und das große Messer muß wieder stecken im
Baum.«
»Brrr,« sagte Czako, was ihm einen ernsten Augenaufschlag von
Wrschowitz eintrug. --
Als man sich nach einer halben Stunde von Tisch erhoben hatte,
wechselte man den Raum und begab sich in das Damenzimmer zurück, weil
der alte Graf etwas Musik hören und sich von Armgards Fortschritten
überzeugen wollte. »Doktor Wrschowitz hat vielleicht die Güte, dich zu
begleiten.«
So folgte denn ein Quatremains, und als man damit aufhörte, nahm der
alte Barby Veranlassung, seiner Vorliebe für solch vierhändiges Spiel
Ausdruck zu geben, was Wrschowitz, dessen Künstlerüberheblichkeit keine
Grenzen kannte, zu der ruhig lächelnden Gegenbemerkung veranlaßte,
daß man dieser Auffassung bei Dilettanten sehr häufig begegne.
Der alte Graf, wenig befriedigt von dieser »Krittikk«, war doch
andrerseits viel zu vertraut mit Künstlerallüren im allgemeinen und
mit den Wrschowitzschen im besonderen, um sich ernstlich über solche
Worte zu verwundern. Er begnügte sich vielmehr mit einer gemessenen
Verbeugung gegen den Musikdoktor und zog, auf einer nebenstehenden
Causeuse Platz nehmend, die gute Frau von Berchtesgaden ins Gespräch,
von der er wußte, daß ihre Munterkeiten nie den Charakter »goldener
Rücksichtslosigkeiten« annahmen.
Wrschowitz seinerseits war an dem aufgeklappten Flügel stehen
geblieben, ohne jede Spur von Verlegenheit, so daß ein Sichkümmern um
ihn eigentlich nicht nötig gewesen wäre. Trotzdem hielt es Czako für
angezeigt, sich seiner anzunehmen und dabei die herkömmliche Frage zu
tun, »ob er, der Herr Doktor Wrschowitz, sich schon in Berlin eingelebt
habe«.
»Hab ich,« sagte Wrschowitz kurz.
»Und beklagen es nicht, Ihr Zelt unter uns aufgeschlagen zu haben?«
»~Au contraire.~ Berlin eine schöne Stadt, eine serr gutte Stadt. Eine
serr gutte Stadt ~pour moi en particulier et pour les étrangers en
général~. Eine serr gutte Stadt, weil es hat Musikk und weil es hat
Krittikk.«
»Ich bin beglückt, Doktor Wrschowitz, speziell aus Ihrem Munde so viel
Gutes über unsre Stadt zu hören. Im allgemeinen ist die slawische,
besonders die tschechische Welt ...«
»O, die tschechische Welt. ~Vanitas vanitatum.~«
»Es ist sehr selten, in nationalen Fragen einem so freien Drüberstehn
zu begegnen ... Aber wenn es Ihnen recht ist, Doktor Wrschowitz, wir
stehen hier wie zwei Schildhalter neben diesem aufgeklappten Klavier,
-- vielleicht daß wir uns setzen könnten. Gräfin Melusine lugt ohnehin
schon nach uns aus.« Und als Wrschowitz seine Zustimmung zu diesem
Vorschlage Czakos ausgedrückt hatte, schritten beide Herren vom Klavier
her auf den Kamin zu, vor dem sich die Gräfin auf einem Fauteuil
niedergelassen hatte. Neben ihr stand ein Marmortischchen, drauf sie
den linken Arm stützte.
»Nun endlich, Herr von Czako. Vor allem aber rücken Sie Stühle heran.
Ich sah die beiden Herren in einem anscheinend intimen Gespräche. Wenn
es sich um etwas handelte, dran ich teilnehmen darf, so gönnen Sie mir
diesen Vorzug. Papa hat sich, wie Sie sehn, mit der Baronin engagiert,
ich denke mir über berechtigte bajuvarische Eigentümlichkeiten, und
Armgard denkt über ihr Spiel nach und all die falschen Griffe. Was
müssen Sie gelitten haben, Wrschowitz. Und nun noch einmal, Hauptmann
Czako, worüber plauderten Sie?«
»Berlin.«
»Ein unerschöpfliches Thema für die Medisance.«
»Worauf Doktor Wrschowitz zu meinem Staunen verzichtete. Denken Sie
sich, gnädigste Gräfin, er schien alles loben zu wollen. Allerdings
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