Der Stechlin: Roman - 29

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begegnete sie bereits jener Aufbruchsunruhe, die kein ernstes Eingehen
auf irgendein Thema mehr zuläßt. Sie beschränkte sich deshalb auf ein
paar Worte mit Tante Adelheid. Daß man sich gegenseitig nicht mochte,
war der einen so gewiß wie der andern. Sie waren eben Antipoden:
Stiftsdame und Weltdame, Wutz und Windsor, vor allem enge und weite
Seele.
»Welch ein Mann, Ihr Pastor Lorenzen,« sagte Melusine. »Und zum Glück
auch noch unverheiratet.«
»Ich möchte das nicht so betonen und noch weniger es beloben. Es
widerspricht dem Beispiele, das unser Gottesmann gegeben, und
widerspricht auch wohl der Natur.«
»Ja, der Durchschnittsnatur. Es gibt aber, Gott sei Dank, Ausnahmen.
Und das sind die eigentlich Berufenen. Eine Frau nehmen ist
alltäglich ...«
»Und keine Frau nehmen ist ein Wagnis. Und die Nachrede der Leute hat
man noch obenein.«
»Diese Nachrede hat man immer. Es ist das erste, wogegen man
gleichgültig werden muß. Nicht in Stolz, aber in Liebe.«
»Das will ich gelten lassen. Aber die Liebe des natürlichen Menschen
bezeigt sich am besten in der Familie.«
»Ja, die des natürlichen Menschen ...«
»Was ja so klingt, Frau Gräfin, als ob Sie dem Unnatürlichen das Wort
reden wollten.«
»In gewissem Sinne ›ja‹, Frau Domina. Was entscheidet, ist, ob man
dabei nach oben oder nach unten rechnet.«
»Das Leben rechnet nach unten.«
»Oder nach oben; je nachdem.«
Es klang alles ziemlich gereizt. Denn so leichtlebig und heiter
Melusine war, +einen+ Ton konnte sie nicht ertragen, den sittlicher
Überheblichkeit. Und so war eine Gefahr da, sich die Schraubereien
fortsetzen zu sehen. Aber die Meldung, daß die Wagen vorgefahren seien,
machte dieser Gefahr ein Ende. Melusine brach ab und teilte nur noch
in Kürze mit, daß sie vorhabe, morgen mit dem frühesten von Berlin aus
einen Brief zu schreiben, der mutmaßlich gleichzeitig mit dem jungen
Paar in Capri eintreffen werde. Adelheid war damit einverstanden, und
Melusine nahm Baron Berchtesgadens Arm, während der alte Graf die
Baronin führte.
Das Verdeck des vor dem Portal haltenden Wagens war zurückgeschlagen,
und alsbald hatten die Baronin und Melusine im Fond, die beiden
Herren aber auf dem Rücksitz Platz genommen. So ging es eine schon in
Kätzchen stehende Weidenallee hinunter, die beinahe geradlinig auf
Gransee zuführte. Das Wetter war wunderschön; von der Kälte, die noch
am Vormittag geherrscht hatte, zeigte sich nichts mehr; der Himmel war
gleichmäßig grau, nur hier und da eine blaue Stelle. Der Rauch stand in
der stillen Luft, die Spatzen quirilierten auf den Telegraphendrähten,
und aus dem Saatengrün stiegen die Lerchen auf. »Wie schön,« sagte
Baron Berchtesgaden, »und dabei spricht man immer von der Dürftigkeit
und Prosa dieser Gegenden.« Alles stimmte zu, zumeist der alte Graf,
der die Frühlingsluft einsog und immer wieder aussprach, wie glücklich
ihn diese Stunde mache. Sein Bewegtsein fiel auf.
»Ich dachte, lieber Barby,« sagte der Baron, »in meinen Huldigungen
gegen Ihre märkische Frühlingslandschaft ein Äußerstes getan zu haben.
Aber ich sehe, ich bleibe doch weit zurück; Sie schlagen mich aus dem
Felde.«
»Ja,« sagte der alte Graf, »und mir kommt es wohl auch zu. Denn ich bin
der erste dran, davon Abschied nehmen zu müssen.«
* * * * *
Rex und Czako folgten in einem leichten Jagdwagen. Die beiden Schecken,
kleine Shetländer, warfen ihre Mähnen. Daß man von einem Begräbnis kam,
war dem Gefährt nicht recht anzusehen.
»Rex,« sagte Czako, »Sie könnten nun wieder ein ander Gesicht
aufsetzen. Oder wollen Sie mich glauben machen, daß Sie wirklich
betrübten Herzens sind?«
»Nein, Czako, so gröblich inszenier ich mich nicht. Und käme mir so was
in den Sinn, so jedenfalls nicht vor einem Publikum, das Czako heißt.
Übrigens wollen Sie bloß etwas von sich auf mich abwälzen. +Sie+ sind
betrübt, und wenn ich mir alles überlege, so steht es so, daß Sie bei
dem Chateau Lafitte nicht auf Ihre Rechnung gekommen sind. Er wirkte
-- denn des Alten ›Bocksbeutel‹ hab ich von unserem Oktoberbesuch her
noch in dankbarer Erinnerung --, wie wenn ihn Tante Adelheid aus ihrem
Kloster mitgebracht hätte.«
»Rex, Sie sind ja wie vertauscht und reden beinah in meinem Stil. Es
ist doch merkwürdig, sowie die Menschen dies Nest, dies Berlin, erst
hinter sich haben, fängt Vernunft wieder an zu sprechen.«
»Sehr verbunden. Aber eskamotieren Sie nicht die Hauptsache. Meine
Frage bleibt, ›warum so belegt, Czako?‹ Denn daß Sie das sind, ist
außer Zweifel. Wenn's also nicht von dem Lafitte stammt, so kann es nur
Melusine sein.«
Czako seufzte.
»Da haben wir's. Tatsache festgestellt, obwohl ich Ihren Seufzer nicht
recht verstehe. Sie haben nämlich nicht den geringsten Grund dazu.
Gesamtsituation umgekehrt überaus günstig.«
»Sie vergessen, Rex, die Gräfin ist sehr reich.«
»Das erschwert nicht, das erleichtert bloß.«
»Und außerdem ist sie grundgescheit.«
»Das sind Sie beinah auch, wenigstens mitunter.«
»Und dann ist die Gräfin eine Gräfin, ja, sogar eine Doppelgräfin, erst
durch Geburt und dann durch Heirat noch mal. Und dazu diese verteufelt
vornehmen Namen: Barby, Ghiberti. Was soll da Czako? Teuerster Rex,
man muß den Mut haben, den Tatsachen ins Auge zu sehn. Ich mache mir
kein Hehl draus, Czako hat was merkwürdig Kommißmäßiges, etwa wie
Landwehrmann Schultze. Kennen Sie das reizende Ballett ›Uckermärker und
Picarde?‹ Da haben Sie die ganze Geschichte. Melusine ist die reine
Picarde.«
»Zugegeben. Aber was schadet das? Italienisieren Sie sich und schreiben
Sie sich von morgen ab Ciacco. Dann sind Sie dem Ghiberti trotz seiner
Grafenschaft dicht auf den Hacken.«
»Sapristi, Rex, ~c'est une idée~.«


Fünfundvierzigstes Kapitel

Das junge Paar war, nach geplantem kurzen Aufenthalt erst in Amalfi und
dann in Sorrent, in Capri angekommen. Woldemar fragte nach Briefen,
erfuhr aber, daß nichts eingegangen.
Armgard schien verstimmt. »Melusine läßt sonst nie warten.«
»Das hat dich verwöhnt. Sie verwöhnt dich überhaupt.«
»Vielleicht. Aber, so dir's recht ist, darüber erst später einmal,
nicht heute; für solche Geständnisse sind wir doch eigentlich noch
nicht lange genug verheiratet. Wir sind ja noch in den Flitterwochen.«
Woldemar beschwichtigte. »Morgen wird ein Brief da sein. Schließen wir
also Frieden, und steigen wir, wenn dir's paßt, nach Anacapri hinauf.
Oder wenn du nicht steigen magst, bleiben wir, wo wir sind, und suchen
uns hier eine gute Aussichtsstelle.«
Es war auf dem Frontbalkon ihres am mittleren Abhang gelegenen Albergo,
daß sie dies Gespräch führten, und weil die Mühen und Anstrengungen
der letzten Tage ziemlich groß gewesen waren, war Armgard willens,
für heute wenigstens auf Anacapri zu verzichten. Sie begnügte sich
also, mit Woldemar auf das Flachdach hinaufzusteigen, und verlebte da,
angesichts der vor ihnen ausgebreiteten Schönheit, eine glückliche
Stunde. Von Sorrent kamen Fischerboote herüber, die Fischer sangen, und
der Himmel war klar und blau; nur drüben aus dem Kegel des Vesuv stieg
ein dünner Rauch auf, und von Zeit zu Zeit war es, als vernähme man ein
dumpfes Rollen und Grollen.
»Hörst du's?« fragte Armgard.
»Gewiß. Und ich weiß auch, daß man einen Ausbruch erwartet. Vielleicht
erleben wir's noch.«
»Das wäre herrlich.«
»Und dabei,« fuhr Woldemar fort, »komm ich von der eiteln Vorstellung
nicht los, daß, wenn's da drüben ernstlich anfängt, unser
Stechlin mittut, wenn auch bescheiden. Es ist doch eine vornehme
Verwandtschaft.«
Armgard nickte, und von der Uferstelle her, wo die Sorrentiner Fischer
eben anlegten, klang es herauf:
~Tre giorni son che Nina, che Nina.
In letto ne se sta ...~
* * * * *
Am andern Tage, wie vorausgesagt, kam ein Brief von Melusine, diesmal
aber nicht an die Schwester, sondern an Woldemar adressiert.
»Was ist?« fragte Armgard, der die Bewegung nicht entging, die
Woldemar, während er las, zu bekämpfen suchte.
»Lies selbst.«
Und dabei gab er ihr den Brief mit der Todesanzeige des Alten.
An ein Eintreffen in Stechlin, um noch der Beisetzung beiwohnen zu
können, war längst nicht mehr zu denken; der Begräbnistag lag zurück.
So kam man denn überein, die Rückreise langsam, in Etappen über Rom,
Mailand und München machen, aber an jedem Orte (denn beide sehnten sich
heim) nicht länger als einen Tag verweilen zu wollen. Von Capri nahm
Woldemar ein einziges Andenken mit, einen Kranz von Lorbeer und Oliven.
»Den hat er sich verdient.« --
Die letzte Station war Dresden, und von hier aus war es denn auch, daß
Woldemar ein paar kurze Zeilen an Lorenzen richtete.
Lieber Lorenzen.
Seit einer halben Stunde sind wir in Dresden, und ich schreibe
diese Zeilen angesichts des immer wieder schönen Bildes von
der Terrasse aus, das auch auf den Verwöhntesten noch wirkt.
Wir wollen morgen in aller Frühe von hier fort, sind um zehn
in Berlin und um zwölf in Gransee. Denn ich will zunächst
unser altes Stechlin wiedersehen und einen Kranz am Sarge
niederlegen. Bitte, sorgen Sie, daß mich ein Wagen auf der
Station erwartet. Wenn ich auch Sie persönlich träfe, so
wäre mir das das Erwünschteste. Es plaudert sich unterwegs so
gut. Und von wem könnt ich mehr und zugleich Zuverlässigeres
erfahren als von Ihnen, der Sie die letzten Tage mit durchlebt
haben werden. Meine Frau grüßt herzlichst. Wie immer Ihr alter
treu und dankbar ergebenster
Woldemar v. St.
* * * * *
Um zwölf hielt der Zug auf Bahnhof Gransee. Woldemar sah schon vom
Coupé aus den Wagen; aber statt Lorenzen war Krippenstapel da. Das
war ihm zunächst nicht angenehm, aber er nahm es bald von der guten
Seite. »Krippenstapel ist am Ende noch besser, weil er unbefangener ist
und mit manchem weniger zurückhält. Lorenzen, wenn er dies Wort auch
belächeln würde, hat einen diplomatischen Zug.«
In diesem Augenblick erfolgte die Begrüßung mit dem inzwischen
herangetretenen »Bienenvater«, und alle drei bestiegen den Wagen,
dessen Verdeck zurückgeschlagen war. Krippenstapel entschuldigte
Lorenzen, »der wegen einer Trauung behindert sei«, und so wäre
denn alles in bester Ordnung gewesen, wenn unser trefflicher alter
Museumsdirektor nur vor Antritt seiner Fahrt nach Gransee von einer
Herausbesserung seines äußeren Menschen Abstand genommen hätte. Das
war ihm aber unzulässig erschienen, und so saß er denn jetzt dem
jungen Paare gegenüber, angetan mit einem Schlipsstreifen und einem
großen Chemisettevorbau. Der Schlips war so schmal, daß nicht bloß
der zur Befestigung der Vatermörder dienende Hemdkragenrand in halber
Höhe sichtbar wurde, sondern leider auch der aus einem keilartigen
Ausschnitt hervorlugende Adamsapfel, der sich nun, wie ein Ding für
sich, beständig hin und her bewegte. Die Verlegenheit Armgards, deren
Auge sich -- natürlich ganz gegen ihren Willen -- unausgesetzt auf
dies Naturspiel richten mußte, wäre denn auch von Moment zu Moment
immer größer geworden, wenn nicht Krippenstapels unbefangene Haltung
schließlich über alles wieder hinweggeholfen hätte.
Dazu kam noch, daß seiner Unbefangenheit seine Mitteilsamkeit
entsprach. Er erzählte von dem Begräbnis und wer vom Grafschaftsadel
alles dagewesen sei. Dann kam Thormeyer an die Reihe, dann Katzenstein
und die Domina und zuletzt auch »lütt Agnes«.
»Des Kindes müssen wir uns annehmen,« sagte Armgard.
»Wenn du darauf dringst, gewiß. Aber es liegt schwieriger damit, als
du denkst. Solche Kinder, ganz im Gegensatz zur Pädagogenschablone,
muß man sich selbst überlassen. Der gefährlichere Weg, wenn überhaupt
was Gutes in ihnen steckt, ist jedesmal der bessere. Dann bekehren
sie sich aus sich selbst heraus. Wenn aber irgendein Zwang diese
Bekehrung schaffen will, so wird meist nichts draus. Da werden nur
Heuchelei und Ziererei geboren. Eigner freier Entschluß wiegt hundert
Erziehungsmaximen auf.«
Armgard stimmte zu. Krippenstapel aber fuhr in seinem Berichte fort und
erzählte von Kluckhuhn, von Uncke, von Elfriede; Sponholz werde in der
nächsten Woche zurückerwartet, und Koseleger und die Prinzessin seien
ein Herz und eine Seele, ganz besonders -- und das sei das Allerneueste
-- seit man für ein Rettungshaus sammle. Seitens des Adels werde
fleißig dazu beigesteuert; nur Molchow habe sich geweigert: »so was
schaffe bloß Konfusion.«
Um zwei traf man in Schloß Stechlin ein. Woldemar durchschritt die
verödeten Räume, verweilte kurze Zeit in dem Sterbezimmer und ging dann
in die Kirchengruft, um da den Kranz an des Vaters Sarge niederzulegen.
Am späten Nachmittag erschien auch Lorenzen und sprach zunächst sein
Bedauern aus, daß er einer Amtshandlung halber (Kossäth Zschocke habe
sich wieder verheiratet) nicht habe kommen können. Er blieb dann noch
den Abend über und erzählte vielerlei, zuletzt auch von dem, was er dem
Alten feierlich habe versprechen müssen.
Woldemar lächelte dabei. »Die Zukunft liegt also bei +dir+.«
Unter diesen Worten reichte er Armgard die Hand.


Sechsundvierzigstes Kapitel

Armgard hatte sich von der im Stechliner Hause herrschenden
Weltabgewandtheit angeheimelt gefühlt. Aber der Gedanke, hier ihre Tage
zu verbringen, lag ihr doch vorderhand noch fern, und so kehrte sie
denn kurz nach Ablauf einer Woche nach Berlin zurück, wo mittlerweile
Melusine für alles gesorgt und eine ganz in der Nähe von Woldemars
Kaserne gelegene Wohnung gemietet und eingerichtet hatte.
Das war am Belle-Allianceplatz. Als das junge Paar diese Wohnung bezog,
ging die Saison bereits auf die Neige. Die Frühjahrsparaden nahmen
ihren Anfang und gleich danach auch die Wettrennen, an denen Armgard
voller Interesse teilnahm. Aber ihre Freude daran war doch geringer,
als sie geglaubt hatte. Weder das Großstädtische noch das Militärische,
weder Sport noch Kunst behaupteten dauernd den Reiz, den sie sich
anfänglich davon versprochen, und ehe der Hochsommer heran war, sagte
sie: »Laß mich's dir gestehn, Woldemar, ich sehne mich einigermaßen
nach Schloß Stechlin.«
Er hätte nichts Lieberes hören können. Was Armgard da sagte, war ihm
aus der eignen Seele gesprochen. Liebenswürdig und bescheiden wie er
war, stand ihm längst fest, daß er nicht berufen sei, jemals eine
Generalstabsgröße zu werden, während das alte märkische Junkertum, von
dem frei zu sein er sich eingebildet hatte, sich allmählich in ihm zu
regen begann. Jeder neue Tag rief ihm zu: »Die Scholle daheim, die dir
Freiheit gibt, ist doch das Beste.« So reichte er denn seine Demission
ein. Man sah ihn ungern scheiden, denn er war nicht bloß wohlgelitten
an der Stelle, wo er stand, sondern überhaupt beliebt. Man gab ihm,
als sein Scheiden unmittelbar bevorstand, ein Abschiedsfest, und der
ihm besonders wohlwollende Kommandeur des Regiments sprach in seiner
Rede von den »schönen, gemeinschaftlich durchlebten Tagen in London und
Windsor«. --
All die Zeit über waren natürlich auch die von einer Übersiedlung
aufs Land unzertrennlichen kleinen Mühen und Sorgen an das junge Paar
herangetreten. Unter diesen Sorgen -- Lizzi hatte abgelehnt, weil sie
die große Stadt und die »Bildung« nicht missen mochte -- war in erster
Reihe das Ausfindigmachen einer geeigneten Kammerjungfer gewesen. Es
traf sich aber so glücklich, daß Portier Hartwigs hübsche Nichte mal
wieder außer Stellung war, und so wurde diese denn engagiert. Melusine
leitete die Verhandlungen mit ihr. »Ich weiß freilich nicht, Hedwig,
ob es Ihnen da draußen gefallen wird, Ich hoff es aber. Und Sie werden
jedenfalls zweierlei +nicht+ haben: keinen Hängeboden und keinen
›Ankratz‹, wie die Leute hier sagen. Oder wenigstens nicht mehr davon,
als Ihnen schließlich doch vielleicht lieb ist.«
»Ach, das ist nicht viel,« versicherte Hedwig halb scham- halb
schalkhaft. --
Am 21. September wollte das junge Paar in Stechlin einziehen, und
alle Vorbereitungen dazu waren getroffen: Schulze Kluckhuhn trommelte
sämtliche Kriegervereine zusammen (die Düppelstürmer natürlich am
rechten Flügel), während Krippenstapel sich mit Tucheband über ein
Begrüßungsgedicht einigte, das von Rolf Krakes ältester Tochter
gesprochen werden sollte. Die Globsower gingen noch einen Schritt
weiter und bereiteten eine Rede vor, darin der neue junge Herr als
einer der »Ihrigen« begrüßt werden sollte.
Das alles galt dem 21.
Am Tage vorher aber traf ein Brief Melusinens bei Lorenzen ein, an
dessen Schluß es hieß:
»Und nun, lieber Pastor, noch einmal das eine. Morgen früh zieht
das junge Paar in das alte Herrenhaus ein, meine Schwester und
mein Schwager. Erinnern Sie sich bei der Gelegenheit unsres in den
Weihnachtstagen geschlossenen Paktes: es ist nicht nötig, daß die
Stechline weiterleben, aber es lebe
+der Stechlin+.«


Werke von Theodor Fontane

Gesammelte Werke
Erste Reihe in fünf Bänden
Erzählende Werke

1. Band:
Gedichte / Grete Minde / Schach von Wuthenow /
Unterm Birnbaum

2. Band:
L'Adultera / Cecile / Unwiederbringlich

3. Band:
Stine / Irrungen Wirrungen /
Frau Jenny Treibel

4. Band:
Die Poggenpuhls / Effi Briest

5. Band:
Der Stechlin

Zweite Reihe in fünf Bänden
Autobiographische Werke, Briefe

1. Band:
Einleitung / Meine Kinderjahre

2. Band:
Von Zwanzig bis Dreißig

3. Band:
Kriegsgefangen / Aus den Tagen der Okkupation
/ Vor und nach der Reise

4. und 5. Band:
Briefe

Einzelausgaben

Effi Briest
Roman. 58. Auflage

Cecile
Roman. 3. Auflage

Stine
Roman. 53. Tausend

Meine Kinderjahre
Autobiographischer Roman. 12. Auflage

Von Zwanzig bis Dreißig
Autobiographisches. 7. Tausend

Kriegsgefangen
26. Tausend

Die Poggenpuhls
Roman. 47. Auflage

Mathilde Möhring
Roman. 60. Tausend

L'Adultera
Roman. 80. Auflage

Frau Jenny Treibel
Roman. 92. Auflage

Irrungen Wirrungen
Roman. 148. Auflage

Aus dem Nachlaß
6. Auflage

Das Fontanebuch
9. Auflage

Druck von Julius Klinkhardt in Leipzig


* * * * * *


Weitere Anmerkungen zur Transkription
Offensichtliche Fehler wurden stillschweigend korrigiert. Die
Darstellung der Ellipsen wurde vereinheitlicht.
Korrekturen:
S. 216: verwogen → verwegen
etliche mehr oder weniger {verwegen} aussehende Wahlmänner
S. 279: ofen → Ofen
drei Männer im feurigen {Ofen}
S. 343: Fronde → Fronde ist
{Fronde ist} mir gräßlich und paßt nicht für uns
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