Der Stechlin: Roman - 18

Total number of words is 4241
Total number of unique words is 1429
40.9 of words are in the 2000 most common words
52.1 of words are in the 5000 most common words
58.0 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
waren wir erst bei Musik und Kritik. Über die Menschen noch kein Wort.«
»O, Wrschowitz, das müssen Sie nachholen. Ein Fremder sieht mehr
als ein Einheimischer. Also frei weg und ohne Scheu. Wie sind die
Vornehmen? Wie sind die kleinen Leute?«
Wrschowitz wiegte den Kopf hin und her, als ob er überlege, wie weit
er in seiner Antwort gehen könne. Dann mit einem Male schien er einen
Entschluß gefaßt zu haben und sagte: »Oberklasse gutt, Unterklasse serr
gutt; Mittelklasse +nicht+ serr gutt.«
»Kann ich zustimmen,« lachte Melusine. »Fehlen nur noch ein paar
Details. Wie wär es damit?«
»Mittelklassberliner findet gutt, was +er+ sagt, aber findet +nicht+
gutt, was sagt ein andrer.«
Czako, trotzdem er sich getroffen fühlte, nickte.
»Mittelklassberliner, wenn spricht andrer, fällt in Krampf. In
versteckten Krampf oder auch in nicht versteckten Krampf. In
verstecktem Krampf ist er ein Bild des Jammers, in nicht verstecktem
Krampf ist er ein Affront.«
»Brav, Wrschowitz. Aber mehr. Ich bitte.«
»Berliner immer an der Tete. So wenigstens glaubt er. Berliner immer
Held. Berliner weiß alles, findet alles, entdeckt alles. Erst Borsig,
dann Stephenson, erst Rudolf Hertzog, dann Herzog Rudolf, erst
Pfefferküchler Hildebrand, dann Papst Hildebrand.«
»Nicht geschmeichelt, aber ähnlich. Und nun, Wrschowitz, noch eins,
dann sind Sie wieder frei ... Wie sind die Damen?«
»Ach, gnädigste Gräfin ...«
»Nichts, nichts. Die Damen.«
»Die Damen. O, die Damen serr gutt. Aber nicht speziffisch. Speziffisch
in Berlin bloß die Madamm.«
»Da bin ich aber doch neugierig.«
»Speziffisch bloß die Madamm. Ich war, gnädigste Gräfin, in Pettersburg
und ich war in Moscou. Und war in Budapest. Und war auch in Saloniki.
Ah, Saloniki! Schöne Damen von Helikon und schöne Damen von Libanon,
hoch und schlank wie die Zeder. Aber keine Madamm. Madamm nirgendwo;
Madamm bloß in Berlin.«
»Aber Wrschowitz, es müssen doch schließlich Ähnlichkeiten da sein.
Eine Madamm ist doch immerhin auch eine Dame, wenigstens eine Art Dame.
Schon das Wort spricht es aus.«
»Nein, gnäddigste Gräfin; ~rien du tout~ Dame! Dame denkt an Galan,
Dame denkt an Putz; oder vielleicht auch an ~Divorçons~. Aber Madamm
denkt bloß an Rieke draußen und mitunter auch an Paul. Und wenn sie zu
Paul spricht, der ihr Jüngster ist, so sagt sie: ›Jott, dein Vater.‹
Oh, die Madamm! Einige sagen, sie stürbe aus, andre sagen, sie stürbe
nie.«
»Wrschowitz,« sagte Melusine, »wie schade, daß die Baronin und Papa
nicht zugehört haben und daß unser Freund Stechlin, der solche Themata
liebt, nicht hier ist. Übrigens hatten wir heut ein Telegramm von ihm.
Haben Sie vielleicht auch Nachricht, Herr Hauptmann?«
»Heute, gnädigste Gräfin. Und auch ein Telegramm. Ich hab es
mitgebracht, weil ich an die Möglichkeit dachte ...«
»Bitte, lesen.«
Und Czako las: »London, Charing Croß-Hotel. Alles über Erwarten groß.
Sieben unvergeßliche Tage. Richmond schön. Windsor schöner. Und die
Nelsonsäule vor mir. Ihr v. St.«
Melusine lachte. »Das hat er uns auch telegraphiert.«
»Ich fand es wenig,« stotterte Czako verlegen, »und als Doublette find
ich es noch weniger. Und ein Mann wie Stechlin, ein Mann in Mission!
Und jetzt sogar unter den Augen Ihrer Majestät von Großbritannien und
Indien.«
Alles stimmte dem, »daß es wenig sei«, zu. Nur der alte Graf wollte
davon nichts wissen.
»Was verlangt ihr? Es ist umgekehrt ein sehr gutes Telegramm, weil
ein richtiges Telegramm; Richmond, Windsor, Nelsonsäule. Soll er etwa
telegraphieren, daß er sich sehnt, uns wiederzusehn? Und das wird er
nicht einmal können, so riesig verwöhnt er jetzt ist. Ihr werdet euch
alle sehr zusammennehmen müssen. Auch du, Melusine.«
»Natürlich, ich am meisten.«


Verlobung
Weihnachtsreise nach Stechlin


Fünfundzwanzigstes Kapitel

Drei Tage später war Woldemar zurück und meldete sich für den
nächsten Abend am Kronprinzenufer an. Er traf nur die beiden Damen,
die, Melusine voran, kein Hehl aus ihrer Freude machten. »Papa läßt
Ihnen sein Bedauern aussprechen, Sie nicht gleich heute mitbegrüßen
zu können. Er ist bei den Berchtesgadens zur Spielpartie, bei der er
natürlich nicht fehlen durfte. Das ist ›Dienst‹, weit strenger als der
Ihrige. Wir haben Sie nun ganz allein, und das ist auch etwas Gutes. An
Besuch ist kaum zu denken; Rex war erst gestern auf eine kurze Visite
hier, etwas steif und formell wie gewöhnlich, und mit Ihrem Freunde
Czako haben wir letzten Sonnabend eine Stunde verplaudern können.
Wrschowitz war an demselben Abend auch da; beide treffen sich jetzt
öfter und vertragen sich besser, als ich bei Beginn der Bekanntschaft
dachte. Wer also sollte noch kommen? ... Und nun setzen Sie sich, um
Ihr Reisefüllhorn über uns auszuschütten; -- die Füllhörner, die jetzt
Mode sind, sind meist Bonbontüten, und genau so was erwart ich auch
von Ihnen. Sie sollten mir in einem Briefe von den Engländerinnen
schreiben. Aber wer darüber nicht schrieb, das waren Sie, wenn wir uns
auch entschließen wollen, Ihr Telegramm für voll anzusehn.« Und dabei
lachte Melusine. »Vielleicht haben Sie uns in unsrer Eitelkeit nicht
kränken wollen. Aber offen Spiel ist immer das beste. Wovon Sie nicht
geschrieben, davon müssen Sie jetzt sprechen. Wie war es drüben? Ich
meine mit der Schönheit.«
»Ich habe nichts einzelnes gesehn, was mich frappiert oder gar
hingerissen hätte.«
»Nichts einzelnes. Soll das heißen, daß Sie dafür das Ganze beinah
bewundert haben, will also sagen, die weibliche Totalität?«
»Fast könnt ich dem zustimmen. Ich erinnere mich, daß mir vor Jahr und
Tag schon ein Freund einmal sagte, ›in der ganzen Welt fände man, Gott
sei Dank, schöne Frauen, aber nur in England seien die Frauen überhaupt
schön‹.«
»Und das haben Sie geglaubt?«
»Es liegt eigentlich schlimmer, gnädigste Gräfin. Ich hab es nicht
geglaubt; aber ich hab es, meinem Nichtglauben zum Trotz, nachträglich
bestätigt gefunden.«
»Und Sie schaudern nicht vor solcher Übertreibung?«
»Ich kann es nicht, so sehr ich gerade hier eine Verpflichtung dazu
fühle ...«
»Keine Bestechungen.«
»Ich soll schaudern vor einer Übertreibung,« fuhr Woldemar fort. »Aber
Sie werden mir, Frau Gräfin, dies Schaudern vielleicht erlassen, wenn
ich Erklärungen abgegeben haben werde. Der Englandschwärmer, den
ich da vorhin zitierte, war ein Freund von zugespitzten Sätzen, und
zugespitzte Sätze darf man nie wörtlich nehmen. Und am wenigsten auf
diesem diffizilen Gebiete. Nirgends in der Welt blühen Schönheiten wie
die gelben Butterblumen übers Feld hin; wirkliche Schönheiten sind
schließlich immer Seltenheiten. Wären sie nicht selten, so wären sie
nicht schön, oder wir fänden es nicht, weil wir einen andern Maßstab
hätten. All das steht fest. Aber es gibt doch Durchschnittsvorzüge,
die den Typus des Ganzen bestimmen, und diesem Maße nicht
geradezu frappierender, aber doch immerhin noch sehr gefälliger
Durchschnittsschönheit, dem bin ich drüben begegnet.«
»Ich laß es mit dieser Einschränkung gelten, und Sie werden in Papa,
mit dem wir oft darüber streiten, einen Anwalt für Ihre Meinung finden.
Durchschnittsvorzüge. Zugegeben. Aber was sich darin ausspricht, das
beinah Unpersönliche, das Typische ...«
Melusine schrak in diesem Augenblick leise zusammen, weil sie draußen
die Klingel gehört zu haben glaubte. Wirklich, Jeserich trat ein
und meldete: Professor Cujacius. »Um Gottes willen,« entfuhr es der
Gräfin, und die kleine Pause benutzend, die ihr noch blieb, flüsterte
sie Woldemar zu: »Cujacius ... Malerprofessor. Er wird über Kunst
sprechen; bitte, widersprechen Sie ihm nicht, er gerät dabei so leicht
in Feuer oder in mehr als das.« Und kaum, daß Melusine soweit gekommen
war, erschien auch schon Cujacius und schritt unter rascher Verbeugung
gegen Armgard auf die Gräfin zu, dieser die Hand zu küssen. Sie hatte
sich inzwischen gesammelt und stellte vor: »Professor Cujacius, ...
Rittmeister von Stechlin.« Beide verneigten sich gegeneinander,
Woldemar ruhig, Cujacius mit dem ihm eignen superioren Apostelausdruck,
der, wenn auch ungewollt, immer was Provozierendes hatte. »Bin,« so
ließ er sich mit einer gewissen Kondescenz vernehmen, »durch Gräfin
Melusine ganz auf dem Laufenden. Abordnung, England, Windsor. Ich habe
Sie beneidet, Herr Rittmeister. Eine so schöne Reise.«
»Ja, das war sie, nur leider zu kurz, so daß ich intimeren Dingen,
beispielsweise der englischen Kunst, nicht das richtige Maß von
Aufmerksamkeit widmen konnte.«
»Worüber Sie sich getrösten dürfen. Was ich persönlich an solcher
Reise jedem beneiden möchte, das sind ausschließlich die großen
Gesamteindrücke, der Hof und die Lords, die die Geschichte des Landes
bedeuten.«
»All das war auch mir die Hauptsache, mußt es sein. Aber ich hätte mich
dem ohnerachtet auch gern um Künstlerisches gekümmert, speziell um
Malerisches. So zum Beispiel um die Schule der Präraffaeliten.«
»Ein überwundener Standpunkt. Einige waren da, deren Auftreten auch von
uns (ich spreche von den Künstlern meiner Richtung) mit Aufmerksamkeit
und selbst mit Achtung verfolgt wurde. So beispielsweise Millais ...«
»Ah, +der+. Sehr wahr. Ich erinnere mich seines bedeutendsten Bildes,
das leider nach Amerika hin verkauft wurde. Wenn ich nicht irre, zu
einem enormen Preise.«
Cujacius nickte. »Mutmaßlich das vielgefeierte ›Angelusbild‹, was
Ihnen vorschwebt, Herr Rittmeister, eine von Händlern heraufgepuffte
Marktware, für die Sie glücklicherweise den englischen Millais, will
also sagen den ›+ais+‹-Millais, nicht verantwortlich machen dürfen.
+Der+ Millet, der für eine, wie Sie schon bemerkten, lächerlich
hohe Summe nach Amerika hin verkauft wurde, war ein ›+et+‹-Millet,
Vollblutpariser oder wenigstens Franzose.«
Woldemar geriet über diese Verwechslung in eine kleine Verlegenheit,
die Damen mit ihm, alles sehr zur Erbauung des Professors, dessen rasch
wachsendes Überlegenheitsgefühl unter dem Eindruck dieses Fauxpas immer
neue Blüten übermütiger Laune trieb. »Im übrigen sei mir's verziehen,«
fuhr er, immer leuchtender werdend, fort, »wenn ich mein Urteil über
beide kurz dahin zusammenfasse: ›sie sind einander wert,‹ und die
zwei großen westlichen Kulturvölker mögen sich darüber streiten, wer
von ihnen am meisten genasführt wurde. Der französische Millet ist
eine Null, ein Zwerg, neben dem der englische vergleichsweise zum
Riesen anwächst, wohlverstanden vergleichsweise. Trotzdem, wie mir
gestattet sein mag zu wiederholen, war er zu Beginn seiner Laufbahn
ein Gegenstand unsrer hiesigen Aufmerksamkeit. Und mit Recht. Denn das
Präraffaelitentum, als dessen Begründer und Vertreter ich ihn ansehe,
trug damals einen Zukunftskeim in sich; eine große Revolution schien
sich anbahnen zu wollen, jene große Revolution, die Rückkehr heißt.
Oder wenn Sie wollen ›Reaktion‹. Man hat vor solchen Wörtern nicht zu
erschrecken. Wörter sind Kinderklappern.«
»Und dieser englische Millais, -- den mit dem französischen verwechselt
zu haben ich aufrichtig bedaure, -- dieser ›+ais+‹-Millais, dieser
großer Reformer, ist, wenn ich Sie recht verstehe, sich selber untreu
geworden.«
»Man wird dies sagen dürfen. Er und seine Schule verfielen in
Excentricitäten. Die Zucht ging verloren, und das straft sich auf
jedem Gebiet. Was da neuerdings in der Welt zusammengekleckst wird,
zumal in der schottischen und amerikanischen Schule, die sich jetzt
auch bei uns breitzumachen sucht, das ist der Überschwang einer an
sich beachtenswerten Richtung. Der Zug, der unter Mitteldampf gut und
erfreulich fuhr, unter Doppeldampf (und das reicht noch nicht einmal
aus) ist er entgleist; er liegt jetzt neben den Schienen und pustet und
keucht. Und ein Jammer nur, daß seine Heizer nicht mit auf dem Platze
geblieben sind. Das ist der Fluch der bösen Tat ... ich verzichte
darauf, in Gegenwart der Damen das Zitat zu Ende zu führen.«
Eine kleine Pause trat ein, bis Woldemar, der einsah, daß irgendwas
gesagt werden müsse, sich zu der Bemerkung aufraffte: »Von Neueren hab
ich eigentlich nur Seestücke kennen gelernt; dazu die Phantastika des
Malers William Turner, leider nur flüchtig. Er hat die ›drei Männer im
feurigen Ofen‹ gemalt. Stupend. Etwas Großartiges schien mir aus seinen
Schöpfungen zu sprechen, wenigstens in allem, was das Kolorit angeht.«
»Eine gewisse Großartigkeit,« nahm Cujacius mit lächelnd überlegener
Miene wieder das Wort, »ist ihm nicht abzusprechen. Aber aller Wahnsinn
wächst sich leicht ins Großartige hinein und düpiert dann regelmäßig
die Menge. ~Mundus vult decipi~. Allem vorauf in England. Es gibt
nur ein Heil: Umkehr, Rückkehr zur keuschen Linie. Die Koloristen
sind das Unglück in der Kunst. Einige wenige waren hervorragend, aber
nicht ~parceque~, sondern ~quoique~. Noch heute wird es mir obliegen,
in unserm Verein über eben dieses Thema zu sprechen. Gewiß unter
Widerspruch, vielleicht auch unter Lärm und Gepolter; denn mit den
richtigen Linien in der Kunst sind auch die richtigen Formen in der
Gesellschaft verloren gegangen. Aber viel Feind, viel Ehr, und jede
Stelle verlangt heutzutage ihren Mann von Worms, ihren Luther. ›Hier
stehe ich.‹ Am elendesten aber sind die paktierenwollenden Halben.
Zwischen schön und häßlich ist nicht zu paktieren.«
»Und schön und häßlich,« unterbrach hier Melusine (froh, überhaupt
unterbrechen zu können), »war auch die große Frage, die wir, als wir
Sie begrüßen durften, eben unter Diskussion stellten. Herr von Stechlin
sollte beichten über die Schönheit der Engländerinnen. Und nun frag
ich +Sie+, Herr Professor, finden auch Sie sie so schön, wie einem
hierlandes immer versichert wird?«
»Ich spreche nicht gern über Engländerinnen,« fuhr Cujacius fort.
»Etwas von Idiosynkrasie beherrscht mich da. Diese Töchter Albions,
sie singen so viel und musizieren so viel und malen so viel. Und haben
eigentlich kein Talent.«
»Vielleicht. Aber davon dürfen Sie jetzt nicht sprechen. Bloß das eine:
schön oder nicht schön?«
»Schön? Nun denn ›nein‹. Alles wirkt wie tot. Und was wie tot
wirkt, wenn es nicht der Tod selbst ist, ist nicht schön. Im
übrigen, ich sehe, daß ich nur noch zehn Minuten habe. Wie gerne
wär ich an einer Stelle geblieben, wo man so vielem Verständnis und
Entgegenkommen begegnet. Herr von Stechlin, ich erlaube mir, Ihnen
morgen eine Radierung nach einem Bilde des richtigen englischen
Millais zu schicken. Dragonerkaserne, Hallesches Tor, -- ich weiß.
Übermorgen laß ich die Mappe wieder abholen. Name des Bildes: ›Sir
Isumbras.‹ Merkwürdige Schöpfung. Schade, daß er, der Vater des
Präraffaelitentums, dabei nicht aushielt. Aber nicht zu verwundern.
Nichts hält jetzt aus, und mit nächstem werden wir die Berühmtheiten
nach Tagen zählen. Tizian entzückte noch mit hundert Jahren; wer jetzt
fünf Jahre gemalt hat, ist altes Eisen. Gnädigste Gräfin, Komtesse
Armgard ... Darf ich bitten, mich meinem Gönner, Ihrem Herrn Vater, dem
Grafen, angelegentlichst empfehlen zu wollen.«
* * * * *
Woldemar, die Honneurs des Hauses machend, was er bei seiner intimen
Stellung durfte, hatte den Professor bis auf den Korridor geleitet
und ihm hier den Künstlermantel umgegeben, den er, in unverändertem
Schnitt, seit seinen Romtagen trug. Es war ein Radmantel. Dazu ein
Kalabreser von Seidenfilz.
»Er ist doch auf seine Weise nicht übel,« sagte Woldemar, als er bei
den Damen wieder eintrat. »An einem starken Selbstbewußtsein, dran er
wohl leidet, darf man heutzutage nicht Anstoß nehmen, vorausgesetzt,
daß die Tatsachen es einigermaßen rechtfertigen.«
»Ein starkes Selbstbewußtsein ist nie gerechtfertigt,« sagte Armgard,
»Bismarck vielleicht ausgenommen. Das heißt also in jedem Jahrhundert
einer.«
»Wonach Cujacius günstigstenfalls der zweite wäre,« lachte Woldemar.
»Wie steht es eigentlich mit ihm? Ich habe nie von ihm gehört, was aber
nicht viel besagen will, namentlich nachdem ich Millais und Millet
glücklich verwechselt habe. Nun geht alles so in einem hin. Ist er ein
Mann, den ich eigentlich kennen müßte?«
»Das hängt ganz davon ab,« sagte Melusine, »wie Sie sich einschätzen.
Haben Sie den Ehrgeiz, nicht bloß den eigentlichen alten Giotto von
Florenz zu kennen, sondern auch all die Giottinos, die neuerdings
in Ostelbien von Rittergut zu Rittergut ziehn, um für Kunst und
Christentum ein übriges zu leisten, so müssen Sie Cujacius freilich
kennen. Er hat da die große Lieferung; ist übrigens lange nicht der
Schlimmste. Selbst seine Gegner, und er hat deren ein gerüttelt und
geschüttelt Maß, gestehen ihm ein hübsches Talent zu; nur verdirbt er
alles durch seinen Dünkel. Und so hat er denn keine Freunde, trotzdem
er beständig von Richtungsgenossen spricht und auch heute wieder
sprach. Gerade diese Richtungsgenossen aber hat er aufs entschiedenste
gegen sich, was übrigens nicht bloß an ihm, sondern auch an den
Genossen liegt. Gerade die, die dasselbe Ziel verfolgen, bekämpfen
sich immer am heftigsten untereinander, vor allem auf christlichem
Gebiet, auch wenn es sich nicht um christliche Dogmen, sondern bloß um
christliche Kunst handelt. Zu des Professors Lieblingswendungen zählt
die, daß er ›in der Tradition stehe‹, was ihm indessen nur Spott und
Achselzucken einträgt. Einer seiner Richtungsgenossen -- als ob er mich
persönlich dafür hätte verantwortlich machen wollen -- fragte mich erst
neulich voll ironischer Teilnahme: ›Steht denn Ihr Cujacius immer noch
in der Tradition?‹ Und als ich ihm antwortete: ›Sie spötteln darüber,
hat er denn aber keine?‹ bemerkte dieser Spezialkollege: ›Gewiß hat er
eine Tradition, und das ist seine eigne. Seit fünfundvierzig Jahren
malt er immer denselben Christus und bereist als Kunst-, aber fast auch
schon als Kirchenfanatiker die ihm unterstellten Provinzen, so daß man
betreffs seiner beinah sagen kann: Es predigt sein Christus allerorten,
ist aber drum nicht schöner geworden.‹«
»Melusine, du darfst so nicht weitersprechen,« unterbrach hier Armgard.
»Sie wissen übrigens, Herr von Stechlin, wie's hier steht, und daß ich
meine ältere Schwester, die mich erzogen hat (hoffentlich gut), jetzt
nachträglich mitunter meinerseits erziehen muß.« Dabei reichte sie
Melusine die Hand. »Eben erst ist er fort, der arme Professor, und
jetzt schon so schlechte Nachrede. Welchen Trost soll sich unser Freund
Stechlin daraus schöpfen? Er wird denken, heute dir, morgen mir.«
»Du sollst in allem recht haben, Armgard, nur nicht in diesem letzten.
Schließlich weiß doch jeder, was er gilt, ob er geliebt wird oder
nicht, vorausgesetzt, daß er ein Gentleman und nicht ein Gigerl ist.
Aber Gentleman. Da hab ich wieder die Einhakeöse für England. Das
Schönheitskapitel ist erledigt, war ohnehin nur Kaprize. Von all dem
andern aber, das schließlich doch wichtiger ist, wissen wir noch immer
so gut wie gar nichts. Wie war es im Tower? Und hab ich recht behalten
mit Traitors Gate?«
»Nur in einem Punkt, Gräfin, in Ihrem Mißtrauen gegen meine Phantasie.
Die versagte da total, wenn es nicht doch vielleicht an der Sache
selbst, also an Traitors Gate, gelegen hat. Denn an einer anderen
Stelle konnt ich mich meiner Phantasie beinah berühmen und am meisten
da, wo (wie mir übrigens nur zu begreiflich) auch Sie persönlich mit so
viel Vorliebe verweilt haben.«
»Und welche Stelle war das?«
»Waltham-Abbey.«
»Waltham-Abbey. Aber davon weiß ich ja gar nichts. Waltham-Abbey kenn
ich nicht, kaum dem Namen nach.«
»Und doch weiß ich bestimmt, daß mir Ihr Herr Papa gerade am Abend
vor meiner Abreise sagte: ›das muß Melusine wissen; die weiß ja dort
überall Bescheid und kennt, glaub ich, Waltham-Abbey besser als Treptow
oder Stralau.‹«
»So bilden sich Renommees,« lachte Melusine. »Der Papa hat das auf gut
Glück hin gesagt, hat bloß ein beliebiges Beispiel herausgegriffen. Und
nun diese Tragweite! Lassen wir das aber und sagen Sie mir lieber: was
ist Waltham-Abbey? Und wo liegt es?«
»Es liegt ganz in der Nähe von London und ist eine Nachmittagsfahrt,
etwa wie wenn man das Mausoleum in Charlottenburg besucht oder das in
der Potsdamer Friedenskirche.«
»Hat es denn etwas von einem Mausoleum?«
»Ja und nein. Der Denkstein fehlt, aber die ganze Kirche kann als ein
Denkmal gelten.«
»Als ein Denkmal für wen?«
»Für König Harald.«
»Für den, den Editha Schwanenhals auf dem Schlachtfelde von Hastings
suchte?«
»Für denselben.«
»Ich habe während meiner Londoner Tage das Bild von Horace Vernet
gesehn, das den Moment darstellt, wo die schöne Col de Cygne zwischen
den Toten umherirrt. Und ich erinnre mich auch, daß zwei Mönche neben
ihr herschritten. Aber weiter weiß ich nichts. Und am wenigsten weiß
ich, was daraus wurde.«
»Was daraus wurde, -- das ist eben der Schlußakt des Dramas. Und dieser
Schlußakt heißt Waltham-Abbey. Die Mönche, deren Sie sich erinnern und
die da neben Editha herschritten, das waren Waltham-Abbeymönche, und
als sie schließlich gefunden hatten, was sie suchten, legten sie den
König auf dichtes Baumgezweig und trugen ihn den weiten Weg bis nach
Waltham-Abbey zurück. Und da begruben sie ihn.«
»Und die Stätte, wo sie ihn begruben, die haben Sie besucht?«
»Nein, nicht sein Grab; das existiert nicht. Man weiß nur, daß man
ihn dort überhaupt begrub. Und als ich da, die Sonne ging eben unter,
in einem uralten Lindengange stand, zwischen Grabsteinen links und
rechts, und das Abendläuten von der Kirche her begann, da war es mir,
als käme wieder der Zug mit den Mönchen den Lindengang herauf, und
ich sah Editha und sah auch den König, trotzdem ihn die Zweige halb
verdeckten. Und dabei (wenn auch eigentlich der Papa schuld ist und
nicht Sie, Gräfin) gedacht ich Ihrer in alter und neuer Dankbarkeit.«
»Und daß Sie mich besiegt haben. Aber das sage nur ich. Sie sagen es
natürlich nicht, denn Sie sind nicht der Mann, sich eines Sieges zu
rühmen, noch dazu über eine Frau. Waltham-Abbey kenn ich nun, und an
Ihre Phantasie glaub ich von heut an, trotzdem Sie mich mit Traitors
Gate im Stich gelassen. Daß Sie nebenher noch, und zwar Armgard zu
Ehren, in Martins le Grand waren, dessen bin ich sicher und ebenso, daß
Sie Papas einzige Forderung erfüllt und der Kapelle Heinrichs ~VII.~
Ihren Besuch gemacht haben, diesem Wunderwerk der Tudors. Welchen
Eindruck hatten Sie von der Kapelle?«
»Den denkbar großartigsten. Ich weiß, daß man die herabhängenden
Trichter, die sie ›Tromben‹ nennen, unschön gefunden hat; aber
ästhetische Vorschriften existieren für mich nicht. Was auf mich
wirkt, wirkt. Ich konnte mich nicht satt sehen daran. Trotzdem, das
Eigentlichste war doch noch wieder ein andres und kam erst, als ich
da zwischen den Sarkophagen der beiden feindlichen Königinnen stand.
Ich wüßte nicht, daß etwas je so beweglich und eindringlich zu mir
gepredigt hätte wie gerade diese Stelle.«
»Und was war es, was Sie da so bewegte?«
»Das Gefühl: ›zwischen diesen beiden Gegensätzen pendelt die
Weltgeschichte.‹ Zunächst freilich scheinen wir da nur den Gegensatz
zwischen Katholizismus und Protestantismus zu haben, aber weit
darüber hinaus (weil nicht an Ort und Zeit gebunden) haben wir
bei tiefergehender Betrachtung den Gegensatz von Leidenschaft und
Berechnung, von Schönheit und Klugheit. Und das ist der Grund, warum
das Interesse daran nicht ausstirbt. Es sind große Typen, diese
feindlichen Königinnen.«
Beide Schwestern schwiegen. Dann sagte Melusine, der daran lag, wieder
ins Heitere hinüber zu lenken: »Und nun, Armgard, sage, für welche von
den beiden Königinnen bist du?«
»Nicht für die eine und nicht für die andre. Nicht einmal für beide.
Gewiß sind es Typen. Aber es gibt andre, die mir mehr bedeuten, und, um
es kurz zu sagen, Elisabeth von Thüringen ist mir lieber als Elisabeth
von England. Andern leben und der Armut das Brot geben -- darin allein
ruht das Glück. Ich möchte, daß ich mir +das+ erringen könnte. Aber man
erringt sich nichts. Alles ist Gnade.«
»Du bist ein Kind,« sagte Melusine, während sie sich mühte, ihrer
Bewegung Herr zu werden. »Du wirst noch Unter den Linden für Geld
gezeigt werden. Auf der einen Seite die ›Mädchen von Dahomey‹, auf der
andern du.«
Stechlin ging. Armgard gab ihm das Geleit bis auf den Korridor. Es war
eine Verlegenheit zwischen beiden, und Woldemar fühlte, daß er etwas
sagen müsse. »Welche liebenswürdige Schwester Sie haben.«
Armgard errötete. »Sie werden mich eifersüchtig machen.«
»Wirklich, Komtesse?«
»Vielleicht ... Gute Nacht.«
* * * * *
Eine halbe Stunde später saß Melusine neben dem Bett der Schwester,
und beide plauderten noch. Aber Armgard war einsilbig, und Melusine
bemerkte wohl, daß die Schwester etwas auf dem Herzen habe.
»Was hast du, Armgard? Du bist so zerstreut, so wie abwesend.«
»Ich weiß es nicht, aber ich glaube fast ...«
»Nun was?«
»Ich glaube fast, ich bin verlobt.«


Sechsundzwanzigstes Kapitel

Und was die jüngere Schwester der älteren zugeflüstert hatte, das
wurde wahr, und schon wenige Tage nach diesem ersten Wiedersehn waren
Armgard und Woldemar Verlobte. Der alte Graf sah einen Wunsch erfüllt,
den er seit lange gehegt, und Melusine küßte die Schwester mit einer
Herzlichkeit, als ob sie selber die Glückliche wäre.
»Du gönnst ihn mir doch?«
»Ach, meine liebe Armgard,« sagte Melusine, »wenn du wüßtest! Ich habe
nur die Freude, du hast auch die Last.«
* * * * *
An demselben Abende noch, wo die Verlobung stattgefunden hatte, schrieb
Woldemar nach Stechlin und nach Wutz; der eine Brief war so wichtig wie
der andre, denn die Tante-Domina, deren Mißstimmung so gut wie gewiß
war, mußte nach Möglichkeit versöhnlich gestimmt werden. Freilich blieb
es fraglich, ob es glücken würde.
Zwei Tage später waren die Antwortbriefe da, von denen diesmal der
Wutzer Brief über den Stechliner siegte, was einfach daran lag,
daß Woldemar von Wutz her nur Ausstellungen, von Stechlin her nur
Entzücken erwartet hatte. Das traf aber nun beides nicht zu. Was die
Tante schrieb, war durchaus nicht so schlimm (sie beschränkte sich auf
Wiederholung der schon mündlich von ihr ausgesprochenen Bedenken),
und was der Alte schrieb, war nicht so gut oder doch wenigstens nicht
so der Situation angepaßt, wie's Woldemar gewärtigte. Natürlich war
es eine Beglückwünschung, aber doch mehr noch ein politischer Exkurs.
Dubslav litt als Briefschreiber daran, gern bei Nebensächlichkeiten zu
verweilen und gelegentlich über die Hauptsache wegzusehn. Er schrieb:
»Mein lieber Woldemar. Die Würfel sind nun also gefallen (früher hieß
es ~alea jacta est~, aber so altmodisch bin ich denn doch nicht mehr),
und da zwei Sechsen obenauf liegen, kann ich nur sagen: ich gratuliere.
Nach dem Gespräch übrigens, das ich am 3. Oktober morgens mit Dir
führte, während wir um unsern Stechliner Springbrunnen herumgingen
(seit drei Tagen springt er nicht mehr; wahrscheinlich werden die
Mäuse das Röhrenwerk angeknabbert haben) -- seit jenem Oktobermorgen
hab ich so was erwartet, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Du wirst
nun also Karriere machen, glücklicherweise zunächst durch Dich selbst
und dann allerdings auch durch Deine Braut und deren Familie. Graf
Barby -- mit Rübenboden im Magdeburgischen und mit Mineralquellen im
Graubündischen -- höher hinauf geht es kaum, Du müßtest Dich denn bis
ins Katzlersche verirren. Armgard ist auch schon viel, aber Ermyntrud
doch mehr und für den armen Katzler jedenfalls zu viel. Ja, mein
lieber Woldemar, Du kommst nun also zu Vermögen und Einfluß und kannst
die Stechlins wieder raufbringen (gestern war Baruch Hirschfeld hier
und in allem willfährig; die Juden sind nicht so schlimm, wie manche
meinen), und wenn Du dann hier einziehst und statt der alten Kate so
was in Chateaustil bauen läßt und vielleicht sogar eine Fasanenzucht
anlegst, so daß erst der Post-Stephan und dann der Kaiser selbst bei
Dir zu Besuch kommen kann, ja, da kannst Du möglicherweise selbst das
erreichen, was Dein alter Vater, weil Feilenhauer Torgelow mächtiger
You have read 1 text from German literature.
Next - Der Stechlin: Roman - 19
  • Parts
  • Der Stechlin: Roman - 01
    Total number of words is 4358
    Total number of unique words is 1510
    40.9 of words are in the 2000 most common words
    52.8 of words are in the 5000 most common words
    58.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 02
    Total number of words is 4347
    Total number of unique words is 1481
    40.7 of words are in the 2000 most common words
    52.3 of words are in the 5000 most common words
    57.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 03
    Total number of words is 4492
    Total number of unique words is 1378
    42.4 of words are in the 2000 most common words
    53.9 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 04
    Total number of words is 4456
    Total number of unique words is 1365
    43.9 of words are in the 2000 most common words
    56.9 of words are in the 5000 most common words
    62.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 05
    Total number of words is 4260
    Total number of unique words is 1426
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    51.7 of words are in the 5000 most common words
    56.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 06
    Total number of words is 4286
    Total number of unique words is 1460
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    57.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 07
    Total number of words is 4277
    Total number of unique words is 1442
    43.4 of words are in the 2000 most common words
    54.7 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 08
    Total number of words is 4435
    Total number of unique words is 1345
    46.2 of words are in the 2000 most common words
    57.1 of words are in the 5000 most common words
    62.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 09
    Total number of words is 4348
    Total number of unique words is 1516
    42.4 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    59.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 10
    Total number of words is 4258
    Total number of unique words is 1438
    41.7 of words are in the 2000 most common words
    54.8 of words are in the 5000 most common words
    59.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 11
    Total number of words is 4430
    Total number of unique words is 1416
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    52.2 of words are in the 5000 most common words
    58.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 12
    Total number of words is 4424
    Total number of unique words is 1439
    44.3 of words are in the 2000 most common words
    56.4 of words are in the 5000 most common words
    61.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 13
    Total number of words is 4348
    Total number of unique words is 1452
    42.3 of words are in the 2000 most common words
    52.8 of words are in the 5000 most common words
    57.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 14
    Total number of words is 4313
    Total number of unique words is 1463
    40.9 of words are in the 2000 most common words
    50.6 of words are in the 5000 most common words
    55.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 15
    Total number of words is 4376
    Total number of unique words is 1456
    41.2 of words are in the 2000 most common words
    52.7 of words are in the 5000 most common words
    57.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 16
    Total number of words is 4423
    Total number of unique words is 1443
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    56.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 17
    Total number of words is 4424
    Total number of unique words is 1456
    42.1 of words are in the 2000 most common words
    54.4 of words are in the 5000 most common words
    59.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 18
    Total number of words is 4241
    Total number of unique words is 1429
    40.9 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    58.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 19
    Total number of words is 4399
    Total number of unique words is 1489
    41.6 of words are in the 2000 most common words
    54.3 of words are in the 5000 most common words
    59.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 20
    Total number of words is 4560
    Total number of unique words is 1387
    44.5 of words are in the 2000 most common words
    56.0 of words are in the 5000 most common words
    61.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 21
    Total number of words is 4352
    Total number of unique words is 1426
    43.1 of words are in the 2000 most common words
    54.9 of words are in the 5000 most common words
    60.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 22
    Total number of words is 4281
    Total number of unique words is 1435
    41.5 of words are in the 2000 most common words
    53.5 of words are in the 5000 most common words
    59.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 23
    Total number of words is 4396
    Total number of unique words is 1541
    41.1 of words are in the 2000 most common words
    53.3 of words are in the 5000 most common words
    58.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 24
    Total number of words is 4370
    Total number of unique words is 1360
    43.1 of words are in the 2000 most common words
    55.2 of words are in the 5000 most common words
    60.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 25
    Total number of words is 4606
    Total number of unique words is 1460
    41.6 of words are in the 2000 most common words
    52.8 of words are in the 5000 most common words
    58.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 26
    Total number of words is 4585
    Total number of unique words is 1387
    43.5 of words are in the 2000 most common words
    57.0 of words are in the 5000 most common words
    62.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 27
    Total number of words is 4549
    Total number of unique words is 1260
    44.3 of words are in the 2000 most common words
    57.2 of words are in the 5000 most common words
    62.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 28
    Total number of words is 4407
    Total number of unique words is 1517
    41.4 of words are in the 2000 most common words
    53.5 of words are in the 5000 most common words
    60.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Der Stechlin: Roman - 29
    Total number of words is 2709
    Total number of unique words is 1132
    43.4 of words are in the 2000 most common words
    54.4 of words are in the 5000 most common words
    59.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.