Der Stechlin: Roman - 15

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Zustimmung, und während der junge Lehrer abermals auf den auf einer
Rheinsberger Schloßauktion erstandenen alten Flügel zueilte, stimmte
man an der ganzen Tafel hin das »Heil dir im Siegerkranz« an, dessen
erster Vers stehend gesungen wurde.
Das Offizielle war hierdurch erledigt, und eine gewisse Fidelitas,
an der es übrigens von Anfang an nicht gefehlt hatte, konnte jetzt
nachhaltiger in ihr Recht treten. Allerdings war noch immer ein
wichtiger und zugleich schwieriger Toast in Sicht, +der+, der sich mit
Dubslav und dem unglücklichen Wahlausgange zu beschäftigen hatte. Wer
sollte den ausbringen? Man hing dieser Frage mit einiger Sorge nach
und war eigentlich froh, als es mit einemmale hieß, Gundermann werde
sprechen. Zwar wußte jeder, daß der Siebenmühlener nicht ernsthaft zu
nehmen sei, ja, daß Sonderbarkeiten und vielleicht sogar Scheiterungen
in Sicht stünden, aber man tröstete sich, je mehr er scheitere, desto
besser. Die meisten waren bereits in erheblicher Aufregung, also sehr
unkritisch. Eine kleine Weile verging noch. Dann bat Baron Beetz, dem
die Rolle des Festordners zugefallen war, für Herrn von Gundermann auf
Siebenmühlen ums Wort. Einige sprachen ungeniert weiter; »Ruhe, Ruhe!«
riefen andre dazwischen, und als Baron Beetz noch einmal an das Glas
geklopft und nun, auch seinerseits um Ruhe bittend, eine leidliche
Stille hergestellt hatte, trat Gundermann hinter seinen Stuhl und
begann, während er mit affektierter Nonchalance seine Linke in die
Hosentasche steckte:
»Meine Herren. Als ich vor so und soviel Jahren in Berlin studierte«
(»na nu«), »als ich vor Jahren in Berlin studierte, war da mal ne
Hinrichtung ...«
»Alle Wetter, +der+ setzt gut ein.«
»... war da mal ne Hinrichtung, weil eine dicke Klempnermadam, nachdem
sie sich in ihren Lehrburschen verliebt, ihren Mann, einen würdigen
Klempnermeister, vergiftet hatte. Und der Bengel war erst siebzehn.
Ja, meine Herren, soviel muß ich sagen, es kamen damals auch schon
dolle Geschichten vor. Und ich, weil ich den Gefängnisdirektor kannte,
ich hatte Zutritt zu der Hinrichtung, und um mich rum standen lauter
Assessoren und Referendare, ganz junge Herren, die meisten mit nem
Kneifer. Kneifer gab es damals auch schon. Und nun kam die Witwe, wenn
man sie so nennen darf, und sah soweit ganz behäbig und beinahe füllig
aus, weil sie, was damals viel besprochen wurde, nen Kropf hatte,
weshalb auch der Block ganz besonders hatte hergerichtet werden müssen.
Sozusagen mit nem Ausschnitt.«
»Mit nem Ausschnitt ...; gut, Gundermann.«
»Und als sie nun, ich meine die Delinquentin, all die jungen
Referendare sah, wobei ihr wohl ihr Lehrling einfallen mochte ...«
»Keine Verspottung unsrer Referendare ...«
»... Wobei ihr vielleicht ihr Lehrling einfallen mochte, da trat sie
ganz nahe an den Schafottrand heran und nickte uns zu (ich sage ›uns,‹
weil sie mich auch ansah) und sagte: ›Ja, ja, meine jungen Herrens,
+dat kommt davon+ ...‹ Und sehen Sie, meine Herren, +dieses+ Wort, wenn
auch von einer Delinquentin herrührend, bin ich seitdem nicht wieder
losgeworden, und wenn ich so was erlebe wie heute, dann +muß+ einem
solch Wort auch immer wieder in Erinnerung kommen, und ich sage dann
auch, ganz wie die Alte damals sagte: ›Ja, meine Herren, dat kommt
davon.‹ Und wovon kommt es? Von den Sozialdemokraten. Und wovon kommen
die Sozialdemokraten?«
»Vom Fortschritt. Alte Geschichte, kennen wir. Was Neues!«
»Es gibt da nichts Neues. Ich kann nur bestätigen, vom Fortschritt
kommt es. Und wovon kommt +der+? Davon, daß wir die Abstimmungsmaschine
haben und das große Haus mit den vier Ecktürmen. Und wenn es
meinetwegen ohne das große Haus nicht geht, weil das Geld für den Staat
am Ende bewilligt werden muß -- und ohne Geld, meine Herren, geht es
nicht« (Zustimmung: »ohne Geld hört die Gemütlichkeit auf«) --, »nun
denn, wenn es also sein muß, was ich zugebe, was sollen wir, auch unter
derlei gern gemachten Zugeständnissen, anfangen mit einem Wahlrecht, wo
Herr von Stechlin gewählt werden soll, und wo sein Kutscher Martin, der
ihn zur Wahl gefahren, tatsächlich gewählt wird oder wenigstens gewählt
werden kann. Und der Kutscher Martin unsers Herrn von Stechlin ist mir
immer noch lieber als dieser Torgelow. Und all das nennt sich Freiheit.
Ich nenn es Unsinn, und viele tun desgleichen. Ich denke mir aber,
gerade +diese+ Wahl, in einem Kreise, drin das alte Preußen noch lebt,
gerade diese Wahl wird dazu beitragen, die Augen oben helle zu machen.
Ich sage nicht, welche Augen.«
»Schluß, Schluß!«
»Ich komme zum Schluß. Es hieß anno siebzig, daß sich die Franzosen
als die ›glorreich Besiegten‹ bezeichnet hätten. Ein stolzes und
nachahmenswertes Wort. Auch für uns, meine Herren. Und wie wir, ohne
uns was zu vergeben, diesen Sekt aus Frankreich nehmen, so dürfen wir,
glaub ich, auch das eben zitierte stolze Klagewort aus Frankreich
herübernehmen. Wir sind besiegt, aber wir sind glorreich Besiegte. Wir
haben eine Revanche. +Die+ nehmen wir. Und bis dahin in alle Wege: Herr
von Stechlin auf Schloß Stechlin, er lebe hoch!«
Alles erhob sich und stieß mit Dubslav an. Einige freilich lachten,
und von Molchow, als er einen neuen Weinkübel heranbestellte, sagte zu
dem neben ihm sitzenden Katzler: »Weiß der Himmel, dieser Gundermann
ist und bleibt ein Esel. Was sollen wir mit solchen Leuten? Erst
beschreibt er uns die Frau mit nem Kropf, und dann will er das große
Haus abschaffen. Ungeheure Dämelei. Wenn wir das große Haus nicht mehr
haben, haben wir gar nichts; das ist noch unsre Rettung und die beinah
einzige Stelle, wo wir den Mund (ich sage Mund) einigermaßen auftun
und was durchsetzen können. Wir müssen mit dem Zentrum paktieren. Dann
sind wir egal raus. Und nun kommt dieser Gundermann und will uns auch
das noch nehmen. Es ist doch ne Wahrheit, daß sich die Parteien und die
Stände jedesmal selbst ruinieren. Das heißt, von ›Ständen‹ kann hier
eigentlich nicht die Rede sein; denn dieser Gundermann gehört nicht mit
dazu. Seine Mutter war ne Hebamme in Wrietzen. Drum drängt er sich auch
immer vor.«
Bald nach Gundermanns Rede, die schon eine Art Nachspiel gewesen war,
flüsterte Baron Beetz dem Alten-Friesacker zu, daß es Zeit sei, die
Tafel aufzuheben. Der Alte wollte jedoch noch nicht recht, denn wenn
er mal saß, saß er; aber als gleich danach mehrere Stühle gerückt
wurden, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich anzuschließen, und
unter den Klängen des »Hohenfriedbergers« -- der »Prager«, darin es
heißt: »Schwerin fällt,« wäre mit Rücksicht auf die Gesamtsituation
vielleicht paßlicher gewesen -- kehrte man in die Parterreräume
zurück, wo die Majorität dem Kaffee zusprechen wollte, während eine
kleine Gruppe von Allertapfersten in die Straße hinaustrat, um da,
unter den Bäumen des »Triangelplatzes,« sich bei Sekt und Kognak des
weiteren ~bene~ zu tun. Obenan saß von Molchow, neben ihm von Kraatz
und van Peerenboom; Molchow gegenüber Direktor Thormeyer und der bis
dahin mit der Festmusik betraute Lehrer, der bei solchen Gelegenheiten
überhaupt Thormeyers Adlatus war. Sonderbarerweise hatte sich auch
Katzler hier niedergelassen (er sehnte sich wohl nach Eindrücken,
die jenseits aller »Pflicht« lagen), und neben ihm, was beinahe noch
mehr überraschen konnte, saß von der Nonne. Molchow und Thormeyer
führten das Wort. Von Wahl und Politik -- nur über Gundermann fiel
gelegentlich eine spöttische Bemerkung -- war längst keine Rede mehr,
statt dessen befleißigte man sich, die neuesten Klatschgeschichten aus
der Grafschaft heranzuziehen. »Ist es denn wahr,« sagte Kraatz, »daß
die schöne Lilli nun doch ihren Vetter heiraten wird, oder richtiger,
der Vetter die schöne Lilli?«
»Vetter?« fragte Peerenboom.
»Ach, Peerenboom, Sie wissen auch gar nichts; Sie sitzen immer noch
zwischen Ihren Delfter Kacheln und waren doch schon ne ganze Weile
hier, als die Lilli-Geschichte spielte.«
Peerenboom ließ sich's gesagt sein und begrub jede weitere Frage, was
er, ohne sich zu schädigen, auch ganz gut konnte, da kein Zweifel war,
daß der, der das Lilli-Thema heraufbeschworen, über kurz oder lang
ohnehin alles klarlegen würde. Das geschah denn auch.
»Ja, diese verdammten Kerle,« fuhr von Kraatz fort, »diese Lehrer!
Entschuldigen Sie, Luckhardt, aber Sie sind ja beim Gymnasium, da liegt
alles anders, und +der+, der hier ne Rolle spielt, war ja natürlich
bloß ein Hauslehrer, Hauslehrer bei Lillis jüngstem Bruder. Und eines
Tages waren beide weg, der Kandidat und Lilli. Selbstverständlich nach
England. Es kann einer noch so dumm sein, aber von Gretna Green hat er
doch mal gehört oder gelesen. Und da wollten sie denn auch beide hin.
Und sind auch. Aber ich glaube, der Gretna Greensche darf nicht mehr
trauen. Und so nahmen sie denn Lodgings in London, ganz ohne Trauung.
Und es ging auch so, bis ihnen das kleine Geld ausging.«
»Ja, das kennt man.«
»Und da kamen sie denn also wieder. Das heißt, Lilli kam wieder. Und
sie war auch schon vorher mit dem Vetter so gut wie verlobt gewesen.«
»Und der sprang nu ab?«
»Nicht so ganz. Oder eigentlich gar nicht. Denn Lilli ist sehr hübsch
und nebenher auch noch sehr reich. Und da soll denn der Vetter gesagt
haben, er liebe sie so sehr, und wo man liebe, da verzeihe man auch.
Und er halte auch eine Entsühnung für durchaus möglich. Ja, er soll
dabei von Purgatorium gesprochen haben.«
»Mißfällt mir, klingt schlecht,« sagte Molchow. »Aber was er vorher
gesagt, ›Entsühnung,‹ das ist ein schönes Wort und eine schöne Sache.
Nur das ›Wie,‹ -- ach, man weiß immer so wenig von diesen Dingen, --
will mir nicht recht einleuchten. Als Christ weiß ich natürlich (so
schlimm steht es am Ende auch nicht mit einem), als Christ weiß ich,
daß es eine Sühne gibt. Aber in solchem Falle? Thormeyer, was meinen
Sie, was sagen Sie dazu? Sie sind ein Mann von Fach und haben alle
Kirchenväter gelesen und noch ein paar mehr.«
Thormeyer verklärte sich. Das war so recht ein Thema nach seinem
Geschmack; seine Augen wurden größer und sein glattes Gesicht noch
glatter.
»Ja,« sagte er, während er sich über den Tisch zu Molchow vorbeugte,
»so was gibt es. Und es ist ein Glück, daß es so was gibt. Denn die
arme Menschheit braucht es. Das Wort Purgatorium will ich vermeiden,
einmal, weil sich mein protestantisches Gewissen dagegen sträubt, und
dann auch wegen des Anklangs; aber es gibt eine Purifikation. Und das
ist doch eigentlich das, worauf es ankommt: Reinheitswiederherstellung.
Ein etwas schwerfälliges Wort. Indessen die Sache, drum sich's hier
handelt, gibt es doch gut wieder. Sie begegnen diesem Hange nach
Restitution überall, und namentlich im Orient -- aus dem doch unsre
ganze Kultur stammt -- finden Sie diese Lehre, dieses Dogma, diese
Tatsache.«
»Ja, ist es eine Tatsache?«
»Schwer zu sagen. Aber es wird als Tatsache genommen. Und das ist
ebensogut. +Blut sühnt.+«
»Blut sühnt,« wiederholte Molchow. »Gewiß. Daher haben wir ja auch
unsere Duellinstitution. Aber wo wollen Sie hier die Blutsühne
hernehmen? In diesem Spezialfalle ganz undurchführbar. Der
Hauslehrer ist drüben in England geblieben, wenn er nicht gar nach
Amerika gegangen ist. Und wenn er auch wiederkäme, er ist nicht
satisfaktionsfähig. Wär er Reserveoffizier, so hätt ich das längst
erfahren ...«
»Ja, Herr von Molchow, das ist die hiesige Anschauung. Etwas primitiv,
naturwüchsig, das sogenannte Blutracheprinzip. Aber es braucht nicht
immer das Blut des Übeltäters selbst zu sein. Bei den Orientalen ...«
»Ach, Orientalen ... dolle Gesellschaft ...«
»Nun denn meinetwegen, bei fast allen Völkern des Ostens sühnt Blut
überhaupt. Ja mehr, nach orientalischer Anschauung -- ich kann das
Wort nicht vermeiden, Herr von Molchow, ich muß immer wieder darauf
zurückkommen -- nach orientalischer Anschauung stellt Blut die Unschuld
als solche wieder her.«
»Na, hören Sie, Rektor.«
»Ja, es ist so, meine Herren. Und ich darf sagen, es zählt das zu dem
Feinsten und Tiefsinnigsten, was es gibt. Und ich habe da auch neulich
erst eine Geschichte gelesen, die das alles nicht bloß so obenhin
bestätigt, sondern beinahe +großartig+ bestätigt. Und noch dazu aus
Siam.«
»Aus Siam?«
»Ja, aus Siam. Und ich würde Sie damit behelligen, wenn die Sache
nicht ein bißchen zu lang wäre. Die Herren vom Lande werden so leicht
ungeduldig, und ich wundere mich oft, daß sie die Predigt bis zu Ende
mitanhören. Daneben ist freilich meine Geschichte aus Siam ...«
»Erzählen, Direktorchen, erzählen.«
»Nun denn, auf Ihre Gefahr. Freilich auch auf meine ... Da war also,
und es ist noch gar nicht lange her, ein König von Siam. Die Siamesen
haben nämlich auch Könige.«
»Nu, natürlich. So tief stehen sie doch nicht.«
»Also da war ein König von Siam, und dieser König hatte eine Tochter.«
»Klingt ja wie aus'm Märchen.«
»Ist auch, meine Herren. Eine Tochter, eine richtige Prinzessin, und
ein Nachbarfürst (aber von geringerem Stande, so daß man doch auch hier
wieder an den Kandidaten erinnert wird) -- dieser Nachbarfürst raubte
die Prinzessin und nahm sie mit in seine Heimat und seinen Harem, trotz
alles Sträubens.«
»Na, na.«
»So wenigstens wird berichtet. Aber der König von Siam war nicht der
Mann, so was ruhig einzustecken. Er unternahm vielmehr einen heiligen
Krieg gegen den Nachbarfürsten, schlug ihn und führte die Prinzessin
im Triumphe wieder zurück. Und alles Volk war wie von Sieg und Glück
berauscht. Aber die Prinzessin selbst war schwermütig.«
»Kann ich mir denken. Wollte wieder weg.«
»Nein, ihr Herren. Wollte +nicht+ zurück. Denn es war eine sehr feine
Dame, die gelitten hatte ...«
»Ja. Aber wie ...«
»Die gelitten hatte und fortan nur dem einen Gedanken der Entsühnung
lebte, dem Gedanken, wie das Unheilige, das Berührtsein, wieder von ihr
genommen werden könne.«
»Geht nicht. Berührt is berührt.«
»Mitnichten, Herr von Molchow. Die hohe Priesterschaft wurde
herangezogen und hielt, wie man hier vielleicht sagen würde, einen
Synod, in dem man sich mit der Frage der Entsühnung oder, was dasselbe
sagen will, mit der Frage der Wiederherstellung der Virginität
beschäftigte. Man kam überein (oder fand es auch vielleicht in alten
Büchern), daß sie in Blut gebadet werden müsse.«
»Brrr.«
»Und zu diesem Behufe wurde sie bald danach in eine Tempelhalle
geführt, drin zwei mächtige Wannen standen, eine von rotem Porphyr
und eine von weißem Marmor, und zwischen diesen Wannen, auf einer Art
Treppe, stand die Prinzessin selbst. Und nun wurden drei weiße Büffel
in die Tempelhalle gebracht, und der Hohepriester trennte mit einem
Schnitt jedem der drei das Haupt vom Rumpf und ließ das Blut in die
daneben stehende Porphyrwanne fließen. Und jetzt war das Bad bereitet,
und die Prinzessin, nachdem siamesische Jungfrauen sie entkleidet
hatten, stieg in das Büffelblut hinab, und der Hohepriester nahm ein
heiliges Gefäß und schöpfte damit und goß es aus über die Prinzessin.«
»Eine starke Geschichte; bei Tisch hätt ich mehrere Gänge passieren
lassen. Ich find es doch entschieden zu viel.«
»Ich nicht,« sagte der alte Zühlen, der sich inzwischen eingefunden und
seit ein paar Minuten mit zugehört hatte. »Was heißt zuviel oder zu
stark? Stark ist es, soviel geb ich zu; aber nicht +zu+ stark. Daß es
stark ist, das ist ja eben der Witz von der Sache. Wenn die Prinzessin
bloß einen Leberfleck gehabt hätte, so fänd ich es ohne weiteres
zu stark; es muß immer ein richtiges Verhältnis da sein zwischen
Mittel und Zweck. Ein Leberfleck ist gar nichts. Aber bedenken Sie,
ne richtige Prinzessin als Sklavin in einem Harem; da muß denn doch
ganz anders vorgegangen werden. Wir reden jetzt so viel von ›großen
Mitteln‹. Ja, meine Herren, auch +hier+ war nur mit großen Mitteln was
auszurichten.«
»~Igni et ferro~,« bestätigte der Rektor.
»Und,« fuhr der alte Zühlen fort, »soviel wird jedem einleuchten,
um den Teufel auszutreiben (als den ich diesen Nachbarfürsten und
seine Tat durchaus ansehe), dazu mußte was Besonderes geschehn, etwas
Beelzebubartiges. Und das war eben das Blut dieser drei Büffel. Ich
find es +nicht+ zu viel.«
Thormeyer hob sein Glas, um mit dem alten Zühlen anzustoßen. »Es
ist genau so, wie Herr von Zühlen sagt. Und zuletzt geschah denn
auch glücklicherweise das, was unsre mehr auf Schönheit gerichteten
Wünsche -- denn wir leben nun mal in einer Welt der Schönheit --
zufriedenstellen konnte. Direkt aus der Porphyrwanne stieg die
Prinzessin in die Marmorwanne, drin alle Wohlgerüche Arabiens ihre
Heimstätte hatten, und alle Priester traten mit ihren Schöpfkellen
aufs neue heran, und in Kaskaden ergoß es sich über die Prinzessin,
und man sah ordentlich, wie die Schwermut von ihr abfiel und wie all
das wieder aufblühte, was ihr der räuberische Nachbarfürst genommen.
Und zuletzt schlugen die Dienerinnen ihre Herrin in schneeweiße
Gewänder und führten sie bis an ein Lager und fächelten sie hier mit
Pfauenwedeln, bis sie den Kopf still neigte und entschlief. Und ist
nichts zurückgeblieben, und ist später die Gattin des Königs von
Annam geworden. Er soll allerdings sehr aufgeklärt gewesen sein, weil
Frankreich schon seit einiger Zeit in seinem Lande herrschte.«
»Hoffen wir, daß Lillis Vetter auch ein Einsehen hat.«
»Er wird, er wird.«
Darauf stieß man an, und alles brach auf. Die Wagen waren bereits
vorgefahren und standen in langer Reihe zwischen dem »Prinzregenten«
und dem Triangelplatz.
Auch der Stechliner Wagen hielt schon, und Martin, um sich die Zeit zu
vertreiben, knipste mit der Peitsche. Dubslav suchte nach seinem Pastor
und begann schon ungeduldig zu werden, als Lorenzen endlich an ihn
herantrat und um Entschuldigung bat, daß er habe warten lassen. Aber
der Oberförster sei schuld; der habe ihn in ein Gespräch verwickelt,
das auch noch nicht beendet sei, weshalb er vorhabe, die Rückfahrt mit
Katzler gemeinschaftlich zu machen.
Dubslav lachte. »Na, dann mit Gott. Aber lassen Sie sich nicht zu
viel erzählen. Ermyntrud wird wohl die Hauptrolle spielen oder noch
wahrscheinlicher der neuzufindende Name. Werde wohl recht behalten ...
Und nun vorwärts, Martin.«
Damit ging es über das holperige Pflaster fort.
* * * * *
In der Stadt war schon alles still; aber draußen auf der Landstraße
kam man an großen und kleinen Trupps von Häuslern, Teerschwelern und
Glashüttenleuten vorüber, die sich einen guten Tag gemacht hatten
und nun singend und johlend nach Hause zogen. Auch Frauensvolk war
dazwischen und gab allem einen Beigeschmack.
So trabte Dubslav auf den als halber Weg geltenden Nehmitzsee zu. Nicht
weit davon befand sich ein Kohlenmeiler, Dietrichsofen, und als Martin
jetzt um die nach Süden vorgeschobene Seespitze herumbiegen wollte,
sah er, daß wer am Wege lag, den Oberkörper unter Gras und Binsen
versteckt, aber die Füße quer über das Fahrgeleise.
Martin hielt an. »Gnädiger Herr, da liegt wer. Ich glaub, es ist der
alte Tuxen.«
»Tuxen, der alte Süffel von Dietrichsofen?«
»Ja, gnädiger Herr. Ich will mal sehen, was es mit ihm is.«
Und dabei gab er die Leinen an Dubslav und stieg ab und rüttelte und
schüttelte den am Wege Liegenden. »Awer Tuxen, wat moakst du denn hier?
Wenn keen Moonschien wiehr, wiehrst du nu all kaput.«
»Joa, joa,« sagte der Alte. Aber man sah, daß er ohne rechte Besinnung
war.
Und nun stieg Dubslav auch ab, um den ganz Unbehilflichen mit Martin
gemeinschaftlich auf den Rücksitz zu legen. Und bei dieser Prozedur kam
der Trunkene einigermaßen wieder zu sich und sagte: »Nei, nei, Martin,
nich doa; pack mi lewer vörn upp'n Bock.«
Und wirklich, sie hoben ihn da hinauf, und da saß er nun auch ganz
still und sagte nichts. Denn er schämte sich vor dem gnädigen Herrn.
Endlich aber nahm dieser wieder das Wort und sagte: »Nu sage mal,
Tuxen, kannst du denn von dem Branntwein nich lassen? Legst dich da
hin; is ja schon Nachtfrost. Noch ne Stunde, dann warst du dod. Waren
sie denn alle so?«
»Mehrschtendeels.«
»Und da habt ihr denn für den Katzenstein gestimmt?«
»Nei, gnädger Herr, vör Katzenstein nich.«
Und nun schwieg er wieder, während er vorn auf dem Bock unsicher hin
und her schwankte.
»Na, man raus mit der Sprache. Du weißt ja, ich reiß keinem den Kopp
ab. Is auch alles egal. Also für Katzenstein nich. Na, für wen denn?«
»För Torgelow'n.«
Dubslav lachte. »Für Torgelow, den euch die Berliner hergeschickt
haben. Hat er denn schon was für euch getan?«
»Nei, noch nich.«
»Na, warum denn?«
»Joa, se seggen joa, he +will+ wat för uns duhn un is so sihr för de
armen Lüd. Un denn kriegen wi joa'n Stück Tüffelland. Un se seggen ook,
he is klöger, as de annern sinn.«
»Wird wohl. Aber er is doch noch lange nich so klug, wie ihr dumm seid.
Habt ihr denn schon gehungert?«
»Nei, dat grad nich.«
»Na, das kann auch noch kommen.«
»Ach, gnädger Herr, dat wihrd joa woll nich.«
»Na, wer weiß, Tuxen. Aber hier is Dietrichsöfen. Nu steigt ab und
seht Euch vor, daß Ihr nicht fallt, wenn die Pferde anrucken. Und hier
habt Ihr was. Aber nich mehr für heut. Für heut habt Ihr genug. Und nu
macht, daß Ihr zu Bett kommt, und träumt von ›Tüffelland‹.«


In Mission nach England


Einundzwanzigstes Kapitel

Woldemar erfuhr am andern Morgen aus Zeitungstelegrammen, daß der
sozialdemokratische Kandidat, Feilenhauer Torgelow, im Wahlkreise
Rheinsberg-Wutz gesiegt habe. Bald darauf traf auch ein Brief von
Lorenzen ein, der zunächst die Telegramme bestätigte und am Schlusse
hinzusetzte, daß Dubslav eigentlich herzlich froh über den Ausgang
sei. Woldemar war es auch. Er ging davon aus, daß sein Vater wohl das
Zeug habe, bei Dressel oder Borchardt mit viel gutem Menschenverstand
und noch mehr Eulenspiegelei seine Meinung über allerhand politische
Dinge zum besten zu geben; aber im Reichstage fach- und sachgemäß
sprechen, das konnt er nicht und wollt er auch nicht. Woldemar war so
durchdrungen davon, daß er über die Vorstellung einer Niederlage, dran
er als Sohn des Alten immerhin wie beteiligt war, verhältnismäßig rasch
hinwegkam, pries es aber doch, um eben diese Zeit mit einem Kommando
nach Ostpreußen hin betraut zu werden, das ihn auf ein paar Wochen
von Berlin fernhielt. Kam er dann zurück, so waren Anfragen in dieser
Wahlangelegenheit nicht mehr zu befürchten, am wenigsten innerhalb
seines Regiments, in dem man sich, von ein paar Intimsten abgesehen,
eigentlich schon jetzt über den unliebsamen Zwischenfall ausschwieg.
Und in Schweigen hüllte man sich auch am Kronprinzenufer, als Woldemar
hier am Abend vor seiner Abreise noch einmal vorsprach, um sich bei
der gräflichen Familie zu verabschieden. Es wurde nur ganz obenhin
von einem abermaligen Siege der Sozialdemokratie gesprochen, ein
absichtlich flüchtiges Berühren, das nicht auffiel, weil sich das
Gespräch sehr bald um Rex und Czako zu drehen begann, die, seit
lange dazu aufgefordert, gerade den Tag vorher ihren ersten Besuch
im Barbyschen Hause gemacht und besonders bei dem alten Grafen viel
Entgegenkommen gefunden hatten. Auch Melusine hatte sich durch den
Besuch der Freunde durchaus zufriedengestellt gesehen, trotzdem ihr
nicht entgangen war, was, nach freilich entgegengesetzten Seiten hin,
die Schwäche beider ausmachte.
»Wovon der eine zu wenig hat,« sagte sie, »davon hat der andre zu viel.«
»Und wie zeigte sich das, gnädigste Gräfin?«
»O, ganz unverkennbar. Es traf sich, daß im selben Augenblicke, wo
die Herren Platz nahmen, drüben die Glocken der Gnadenkirche geläutet
wurden, was denn -- man ist bei solchen ersten Besuchen immer dankbar,
an irgendwas anknüpfen zu können -- unser Gespräch sofort aufs
Kirchliche hinüberlenkte. Da legitimierten sich dann beide. Hauptmann
Czako, weil er ahnen mochte, was sein Freund in nächster Minute sagen
würde, gab vorweg deutliche Zeichen von Ungeduld, während Herr von Rex
in der Tat nicht nur von dem ›Ernst der Zeiten‹ zu sprechen anfing,
sondern auch von dem Bau neuer Kirchen einen allgemeinen, uns nahe
bevorstehenden Umschwung erwartete. Was mich natürlich erheiterte.«
* * * * *
Woldemars Kommando nach Ostpreußen war bis auf Anfang November
berechnet, und mehr als einmal sprachen im Verlaufe dieser Zeit Rex und
Czako bei den Barbys vor. Freilich immer nur einzeln. Verabredungen
zu gemeinschaftlichem Besuche waren zwar mehrfach eingeleitet worden,
aber jedesmal erfolglos, und erst zwei Tage vor Woldemars Rückkehr
fügte es sich, daß sich die beiden Freunde bei den Barbys trafen.
Es war ein ganz besonders gelungener Abend, da neben der Baronin
Berchtesgaden und Doktor Wrschowitz auch ein alter Malerprofessor
(eine neue Bekanntschaft des Hauses) zugegen waren, was eine sehr
belebte Konversation herbeiführte. Besonders der neben seinen andern
Apartheiten auch durch langes weißes Haar und große Leuchte-Augen
ausgezeichnete Professor hatte -- gestützt auf einen unentwegten
Peter-Cornelius-Enthusiasmus -- alles hinzureißen gewußt. »Ich
bin glücklich, noch die Tage dieses großen und einzig dastehenden
Künstlers gesehen zu haben. Sie kennen seine Kartons, die mir das
Bedeutendste scheinen, was wir überhaupt hier haben. Auf dem einen
Karton steht im Vordergrund ein Tubabläser und setzt das Horn an den
Mund, um zu Gericht zu rufen. Diese eine Gestalt balanciert fünf
Kunstausstellungen, will also sagen netto 15000 Bilder. Und eben diese
Kartons, samt dem Bläser zum Gericht, die wollen sie jetzt fortschaffen
und sagen dabei in naiver Effronterie, solch schwarzes Zeug mit
Kohlenstrichen dürfe überhaupt nicht so viel Raum einnehmen. Ich aber
sage Ihnen, meine Herrschaften, ein Kohlenstrich von Cornelius ist
mehr wert als alle modernen Paletten zusammengenommen, und die Tuba,
die dieser Tubabläser da an den Mund setzt -- verzeihen Sie mir altem
Jüngling diesen Kalauer --, diese Tuba wiegt alle Tuben auf, aus denen
sie jetzt ihre Farben herausdrücken. Beiläufig auch eine miserable
Neuerung. Zu meiner Zeit gab es noch Beutel, und diese Beutel aus
Schweinsblase waren viel besser. Ein wahres Glück, daß König Friedrich
Wilhelm ~IV.~ diese jetzt etablierte Niedergangsepoche nicht mehr
erlebt hat, diese Zeit des Abfalls, so recht eigentlich eine Zeit der
apokalyptischen Reiter. Bloß zu den dreien, die der große Meister uns
da geschaffen hat, ist heutzutage noch ein vierter Reiter gekommen,
ein Mischling von Neid und Ungeschmack. Und dieser vierte sichelt am
stärksten.«
Alles nickte, selbst die, die nicht ganz so dachten, denn der Alte
mit seinem Apostelkopfe hatte ganz wie ein Prophet gesprochen. Nur
Melusine blieb in einer stillen Opposition und flüsterte der Baronin
zu: »Tubabläser. Mir persönlich ist die Böcklinsche Meerfrau mit dem
Fischleib lieber. Ich bin freilich Partei.«
* * * * *
Die Abende bei den Barbys schlossen immer zu früher Stunde. So war es
auch heute wieder. Es schlug eben erst zehn, als Rex und Czako auf die
Straße hinaustraten und drüben an dem langgestreckten Ufer Tausende
von Lichtern vor sich hatten, von denen die vordersten sich im Wasser
spiegelten.
»Ich möchte wohl noch einen Spaziergang machen,« sagte Czako. »Was
meinen Sie, Rex? Sind Sie mit dabei? Wir gehen hier am Ufer entlang, an
den Zelten vorüber bis Bellevue, und da steigen wir in die Stadtbahn
und fahren zurück, Sie bis an die Friedrichstraße, ich bis an den
Alexanderplatz. Da ist jeder von uns in drei Minuten zu Haus.«
Rex war einverstanden. »Ein wahres Glück,« sagte er, »daß wir uns
endlich mal getroffen haben. Seit fast drei Wochen kennen wir nun das
Haus und haben noch keine Aussprache darüber gehabt. Und das ist doch
immer die Hauptsache. Für Sie gewiß.«
»Ja, Rex, das ›für Sie gewiß‹, das sagen Sie so spöttisch und
überheblich, weil Sie glauben, Klatschen sei was Inferiores und für
mich gerade gut genug. Aber da machen Sie meiner Meinung nach einen
doppelten Fehler. Denn erstlich ist Klatschen überhaupt nicht inferior,
und zweitens klatschen Sie gerade so gern wie ich und vielleicht noch
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