Der Stechlin: Roman - 28

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mein Steckenpferd, und das heißt: König und Kronprinz oder alte Zeit
und neue Zeit. Und darüber hab ich seit lange mit Ihnen sprechen
wollen, nicht akademisch, sondern märkisch-praktisch, so recht mit
Rücksicht auf meine nächste Zukunft. Denn es heißt nachgrade bei mir:
›Was du tun willst, tue bald.‹«
Lorenzen nahm des Alten Hand und sagte: »Gewiß kommen andre Zeiten.
Aber man muß mit der Frage, was kommt und was wird, nicht zu früh
anfangen. Ich seh nicht ein, warum unser alter König von Thule hier
nicht noch lange regieren sollte. Seinen letzten Trunk zu tun und den
Becher dann in den Stechlin zu werfen, damit hat es noch gute Wege.«
»Nein, Lorenzen, es dauert nicht mehr lange; die Zeichen sind da,
mehr als zuviel. Und damit alles klappt und paßt, geh ich nun auch
gerad ins Siebenundsechzigste, und wenn ein richtiger Stechlin ins
Siebenundsechzigste geht, dann geht er auch in Tod und Grab. Das is so
Familientradition. Ich wollte, wir hätten eine andre. Denn der Mensch
is nun mal feige und will dies schändliche Leben gern weiterleben.«
»Schändliches Leben! Herr von Stechlin, Sie haben ein sehr gutes Leben
gehabt.«
»Na, wenn es nur wahr ist! Ich weiß nicht, ob alle Globsower ebenso
denken. Und +die+ bringen mich wieder auf mein Hauptthema.«
»Und das lautet?«
»Das lautet: ›Teuerster Pastor, sorgen Sie dafür, daß die Globsower
nicht zu sehr obenauf kommen.‹«
»Aber, Herr von Stechlin, die armen Leute ...«
»Sagen Sie das nicht. Die armen Leute! Das war mal richtig; heutzutage
aber paßt es nicht mehr. Und solch unsichere Passagiere wie mein
Woldemar und wie mein lieber Lorenzen (von dem der Junge, Pardon,
all den Unsinn hat), solche unsichere Passagiere, statt den Riegel
vorzuschieben, kommen den Torgelowschen auf halbem Wege entgegen und
sagen: ›Ja, ja, Töffel, du hast auch eigentlich ganz recht,‹ oder, was
noch schlimmer ist: ›Ja, ja, Jochem, wir wollen mal nachschlagen.‹«
»Aber, Herr von Stechlin.«
»Ja, Lorenzen, wenn Sie auch noch solch gutes Gesicht machen, es ist
doch so. Die ganze Geschichte wird auf einen andern Leisten gebracht,
und wenn dann wieder eine Wahl ist, dann fährt der Woldemar rum und
erzählt überall, Katzenstein sei der rechte Mann. Oder irgendein
andrer. Aber das ist Mus wie Mine; -- verzeihen Sie den etwas
fortgeschrittenen Ausdruck. Und wenn dann die junge gnädige Frau
Besuch kriegt oder wohl gar einen Ball gibt, da will ich Ihnen ganz
genau sagen, wer dann hier in diesem alten Kasten, der dann aber
renoviert sein wird, antritt. Da ist in erster Reihe der Minister
von Ritzenberg geladen, der, wegen Kaltstellung unter Bismarck, von
langer Hand her eine wahre Wut auf den alten Sachsenwalder hat, und
eröffnet die Polonaise mit Armgard. Und dann ist da ein Professor,
Kathedersozialist, von dem kein Mensch weiß, ob er die Gesellschaft
einrenken oder aus den Fugen bringen will, und führt eine Adelige, mit
kurzgeschnittenem Haar (die natürlich schriftstellert), zur Quadrille.
Und dann bewegen sich da noch ein Afrikareisender, ein Architekt und
ein Porträtmaler, und wenn sie nach den ersten Tänzen eine Pause
machen, dann stellen sie ein lebendes Bild, wo ein Wilddieb von einem
Edelmann erschossen wird, oder sie führen ein französisches Stück
auf, das die Dame mit dem kurzgeschnittenen Haar übersetzt hat, ein
sogenanntes Ehebruchsdrama, drin eine Advokatenfrau gefeiert wird, weil
sie ihren Mann mit einem Taschenrevolver über den Haufen geschossen
hat. Und dann gibt es Musikstücke, bei denen der Klavierspieler mit
seiner langen Mähne über die Tasten hinfegt, und in einer Nebenstube
sitzen andere und blättern in einem Album mit lauter Berühmtheiten,
obenan natürlich der alte Wilhelm und Kaiser Friedrich und Bismarck
und Moltke, und ganz gemütlich dazwischen Mazzini und Garibaldi, und
Marx und Lassalle, die aber wenigstens tot sind, und daneben Bebel
und Liebknecht. Und dann sagt Woldemar: ›Sehen Sie da den Bebel. Mein
politischer Gegner, aber ein Mann von Gesinnung und Intelligenz.‹ Und
wenn dann ein Adeliger aus der Residenz an ihn herantritt und ihm sagt:
›Ich bin überrascht, Herr von Stechlin, -- ich glaubte den Grafen
Schwerin hier zu finden,‹ dann sagt Woldemar: ›Ich habe die Fühlung mit
diesem Herrn verloren.‹«
Der Pastor lachte. »Und +Sie+ wollen sterben. Wer so lange sprechen
kann, der lebt noch zehn Jahr.«
»Nichts, nichts. Ich halte Sie fest. Kommt es so oder kommt es nicht
so?«
»Nun, es kommt sicherlich +nicht+ so.«
»Sind Sie dessen sicher?«
»Ganz sicher.«
»Dann sagen Sie mir, +wie+ es kommt, aber ehrlich.«
»Nun, das kann ich leicht, und Sie haben mir selber den Weg gewiesen,
als Sie gleich anfangs von ›König und Kronprinz‹ sprachen. Dieser
Gegensatz existiert natürlich überall und in allen Lebensverhältnissen.
Es kommen eben immer Tage, wo die Leute nach irgendeinem ›Kronprinzen‹
aussehn. Aber so gewiß das richtig ist, noch richtiger ist das andre:
der Kronprinz, nach dem ausgeschaut wurde, hält nie das, was man von
ihm erwartete. Manchmal kippt er gleich um und erklärt in plötzlich
erwachter Pietät, im Sinne des Hochseligen weiterregieren zu wollen;
in der Regel aber macht er einen leidlich ehrlichen Versuch, als
Neugestalter aufzutreten, und holt ein Volksbeglückungsprogramm auch
wirklich aus der Tasche. Nur nicht auf lange. ›Leicht beieinander
wohnen die Gedanken, doch eng im Raume stoßen sich die Sachen.‹ Und
nach einem halben Jahre lenkt der Neuerer wieder in alte Bahnen und
Geleise ein.«
»Und so wird es Woldemar auch machen?«
»So wird es Woldemar auch machen. Wenigstens wird ihn die Lust sehr
bald anwandeln, so halb und halb ins Alte wieder einzulenken.«
»Und diese Lust werden Sie natürlich bekämpfen. Sie haben ihm in den
Kopf gesetzt, daß etwas durchaus Neues kommen müsse. Sogar ein neues
Christentum.«
»Ich weiß nicht, ob ich so gesprochen habe; aber wenn ich so sprach,
dies neue Christentum ist gerade das alte.«
»Glauben Sie das?«
»Ich glaub es. Und was besser ist: ich fühl es.«
»Nun gut, das mit dem neuen Christentum ist +Ihre+ Sache; da will
ich Ihnen nicht hineinreden. Aber das andre, da müssen Sie mir was
versprechen. Besinnt er sich, und kommt er zu der Ansicht, daß das
alte Preußen mit König und Armee, trotz all seiner Gebresten und
altmodischen Geschichten, doch immer noch besser ist als das vom
neuesten Datum, und daß wir Alten vom Cremmer Damm und von Fehrbellin
her, auch wenn es uns selber schlecht geht, immer noch mehr Herz für
die Torgelowschen im Leibe haben als alle Torgelows zusammengenommen,
kommt es zu solcher Rückbekehrung, +dann+, Lorenzen, stören Sie diesen
Prozeß nicht. Sonst erschein ich Ihnen. Pastoren glauben zwar nicht an
Gespenster, aber wenn welche kommen, graulen sie sich auch.«
Lorenzen legte seine Hand auf die Hand Dubslavs und streichelte sie,
wie wenn er des Alten Sohn gewesen wäre. »Das alles, Herr von Stechlin,
kann ich Ihnen gern versprechen. Ich habe Woldemar erzogen, als es
mir oblag, und Sie haben in Ihrer Klugheit und Güte mich gewähren
lassen. Jetzt ist Ihr Sohn ein vornehmer Herr und hat die Jahre.
Sprechen hat seine Zeit, und Schweigen hat seine Zeit. Aber wenn Sie
ihn und mich von oben her unter Kontrolle nehmen und eventuell mir
erscheinen wollen, so schieben Sie mir dabei nicht zu, was mir nicht
zukommt. Nicht +ich+ werde ihn führen. Dafür ist gesorgt. Die Zeit wird
sprechen, und neben der Zeit das neue Haus, die blasse junge Frau und
vielleicht auch die schöne Melusine.«
Der Alte lächelte. »Ja, ja.«


Zweiundvierzigstes Kapitel

So ging das Gespräch. Und als Lorenzen aufbrach, fühlte sich der Alte
wie belebt und versprach sich eine gute Nacht mit viel Schlaf und wenig
Beängstigung.
Aber es kam anders; die Nacht verlief schlecht, und als der Morgen da
war und Engelke das Frühstück brachte, sagte Dubslav: »Engelke, schaff
die Wabe weg; ich kann das süße Zeug nicht mehr sehn. Krippenstapel hat
es gut gemeint. Aber es is nichts damit und überhaupt nichts mit der
ganzen Heilkraft der Natur.«
»Ich glaube doch, gnädger Herr. Bloß gegen die Gegenkraft kann die Wabe
nich an.«
»Du meinst also: ›für'n Tod kein Kraut gewachsen ist‹. Ja, das wird es
wohl sein; das mein ich auch.«
Engelke schwieg.
* * * * *
Eine Stunde später kam ein Brief, der, trotzdem er aus nächster
Nähe stammte, doch durch die Post befördert worden war. Er war von
Ermyntrud, behandelte die durch Koseleger und sie selbst geplante
Gründung eines Rettungshauses für verwahrloste Kinder und äußerte sich
am Schlusse dahin, daß, »wenn sich -- hoffentlich binnen kurzem -- ihre
Wünsche für Dubslavs fortschreitende Gesundheit erfüllt haben würden«,
Agnes, das Enkelkind der alten Buschen, als erste, wie sie vertraue,
sittlich zu Heilende in das Asyl aufgenommen werden möchte.
Dubslav drehte den Brief hin und her, las noch einmal und sagte dann:
»O, diese Komödie ... ›wenn sich meine Wünsche für Ihre fortschreitende
Gesundheit erfüllt haben werden‹ ... das heißt doch einfach, ›wenn
Sie sich demnächst den Rasen von unten ansehn‹. Alle Menschen sind
Egoisten, Prinzessinnen auch, und sind sie fromm, so haben sie noch
einen ganz besonderen Jargon. Es mag so bleiben, es war immer so. Wenn
sie nur ein bißchen mehr Vertrauen zu dem gesunden Menschenverstand
andrer hätten.«
Er steckte, während er so sprach, den Brief wieder in das Kuvert und
rief Agnes.
Das Kind kam auch.
»Agnes, gefällt es dir hier?«
»Ja, gnädger Herr, es gefällt mir hier.«
»Und ist dir auch nicht zu still?«
»Nein, gnädger Herr, es ist mir auch nicht zu still. Ich möchte immer
hier sein.«
»Na, du sollst auch bleiben, Agnes, solang es geht. Und nachher. Ja,
nachher ...«
Das Kind kniete vor ihm nieder und küßte ihm die Hände.
* * * * *
Dubslavs Zustand verschlechterte sich schnell. Engelke trat an ihn
heran und sagte: »Gnädger Herr, soll ich nicht in die Stadt schicken?«
»Nein.«
»Oder zu der Buschen?«
»Ja, das tu. So ne alte Hexe kann es immer noch am besten.«
In Engelkens Augen traten Tränen.
Dubslav, als er es sah, schlug rasch einen andern Ton an. »Nein,
Engelke, graule dich nicht vor deinem alten Herrn. Ich habe es bloß so
hingesagt. Die Buschen soll nich kommen. Es würde mir wohl auch nicht
viel schaden, aber wenn man schon so in sein Grab sieht, dann muß man
doch anders sprechen, sonst hat man schlechte Nachrede bei den Leuten.
Und das möcht ich nich, um meinetwegen nich und um Woldemars wegen nich
... Und dabei fällt mir auch noch Adelheid ein ... Die käme mir am Ende
gleich nach, um mich zu retten. Nein, Engelke, nich die Buschen. Aber
gib mir noch mal von den Tropfen. Ein bißchen besser als der Tee sind
sie doch.«
* * * * *
Engelke ging, und Dubslav war wieder allein. Er fühlte, daß es zu Ende
gehe. »Das ›Ich‹ ist nichts -- damit muß man sich durchdringen. Ein
ewig Gesetzliches vollzieht sich, weiter nichts, und dieser Vollzug,
auch wenn er ›Tod‹ heißt, darf uns nicht schrecken. In das Gesetzliche
sich ruhig schicken, das macht den sittlichen Menschen und hebt ihn.«
Er hing dem noch so nach und freute sich, alle Furcht überwunden zu
haben. Aber dann kamen doch wieder Anfälle von Angst, und er seufzte:
»Das Leben ist kurz, aber die Stunde ist lang.«
* * * * *
Es war eine schlimme Nacht. Alles blieb auf. Engelke lief hin und
her, und Agnes saß in ihrem Bett und sah mit großen Augen durch die
halbgeöffnete Tür in das Zimmer des Kranken. Erst als schon der Tag
graute, wurde durch das ganze Haus hin alles ruhiger; der Kranke nickte
matt vor sich hin, und auch Agnes schlief ein.
Es war wohl schon sieben -- die Parkbäume hinter dem Vorgarten lagen
bereits in einem hellen Schein --, als Engelke zu dem Kinde herantrat
und es weckte. »Steih upp, Agnes.«
»Is he dod?«
»Nei. He slöppt en beten. Un ick glöw, et sitt em nich mihr so upp de
Bost.«
»Ick grul mi so.«
»Dat brukst du nich. Un kann ook sinn, he slöppt sich wedder gesunn ...
Und nu, steih upp un bind di ook en Doog um'n Kopp. Et is noch en beten
küll drut. Un denn geih in'n Goaren nu plück em (wenn du wat finnst) en
beten Krokus oder wat et sünsten is.«
Die Kleine trat auch leise durch die Balkontür auf die Veranda hinaus
und ging auf das Rundell zu, um nach ein paar Blumen zu suchen. Sie
fand auch allerlei; das Beste waren Schneeglöckchen. Und nun ging sie,
mit den Blumen in der Hand, noch ein paarmal auf und ab und sah, wie
die Sonne drüben aufstieg. Sie fröstelte. Zugleich aber kam ihr ein
Gefühl des Lebens. Dann trat sie wieder in das Zimmer und ging auf
den Stuhl zu, wo Dubslav saß. Engelke, die Hände gefaltet, stand neben
seinem Herrn.
Das Kind trat heran und legte die Blumen dem Alten auf den Schoß.
»Dat sinn de ihrsten,« sagte Engelke, »un wihren ook woll de besten
sinn.«


Dreiundvierzigstes Kapitel

Es war Mittwoch früh, daß Dubslav, still und schmerzlos, das Zeitliche
gesegnet hatte. Lorenzen wurde gerufen; auch Kluckhuhn kam, und eine
Stunde später war ein Gemeindediener unterwegs, der die Nachricht von
des Alten Tode den im Kreise Zunächstwohnenden überbringen sollte,
voran der Domina, dann Koseleger, dann Katzlers und zuletzt den beiden
Gundermanns.
* * * * *
Den Tag drauf trafen zwei Briefe bei den Barbys ein, der eine von
Adelheid, der andre von Armgard. Adelheid machte dem gräflichen Hause
kurz und förmlich die Anzeige von dem Ableben ihres Bruders, unter
gleichzeitiger Mitteilung, »daß das Begräbnis am Sonnabend mittag
stattfinden werde.« Der Brief Armgards aber lautete: »Liebe Melusine!
Wir bleiben noch bis morgen hier, -- noch einmal das Forum, noch einmal
den Palatin. Ich werde heute noch aus der Fontana Trevi trinken, dann
kommt man wieder, und das ist für jeden, der Rom verläßt, bekanntlich
der größte Trost. Wir gehen nun nach Capri, aber in Etappen, und
bleiben unter anderm einen halben Tag in Monte Cassino, wo (verzeih
meine Weisheit) das ganze Ordenswesen entstanden sein soll. Ich liebe
Klöster, wenn auch nicht für mich persönlich. Neapel berühren wir nur
kurz und gehen gleich bis Amalfi, wenn wir nicht das höher gelegene
Ravello bevorzugen. Dann erst über Sorrent nach Capri, dem eigentlichen
Ziel unsrer Reise. Wir werden nicht bei Pagano wohnen, wo, bei allem
Respekt vor der Kunst, zu viel Künstler sind, sondern weiter abwärts,
etwa auf halber Höhe. Wir haben von hier aus eine Empfehlung. In acht
Tagen sind wir sicher da. Sorge, daß wir dann einen Brief von Dir
vorfinden. Vorher sind wir so gut wie unerreichbar, ein Zustand, den
ich mir als Kind immer gewünscht und mir als etwas ganz besonders
Poetisches vorgestellt habe. Küsse meinen alten Papa. Nach Stechlin
hin tausend Grüße, vor allem aber bleibe, was Du jederzeit warst: die
Schwester, die Mutter (nur nicht die Tante) Deiner glücklichen, Dich
immer und immer wieder zärtlich liebenden Armgard.«
Armgards Brief kam kaum zu seinem Recht, weil sowohl der alte Graf
wie Melusine ganz der Erwägung lebten, ob es nicht, trotz Armgards
gegenteiliger Vorwegversicherung, vielleicht doch noch möglich sein
würde, das junge Paar irgendwo telegraphisch zu erreichen; aber es
ging nicht, man mußte es aufgeben und sich begnügen, allerpersönlichst
Vorbereitungen für die Fahrt nach Stechlin hin zu treffen. Des alten
Grafen Befinden war nicht das beste, so daß seitens des Hausarztes sein
Fernbleiben von dem Begräbnis dringend gewünscht wurde. Daran aber war
gar nicht zu denken. Und so brachen denn Vater und Tochter am Sonnabend
früh nach Stechlin hin auf. Jeserich wurde mitgenommen, um für alle
Fälle zur Hand zu sein. Es war Prachtwetter, aber scharfe Luft, so daß
man trotz Sonnenschein fröstelte.
* * * * *
In dem alten Herrenhause zu Stechlin sah es am Begräbnistage sehr
verändert aus; sonst so still und abgeschieden, war heute alles
Andrang und Bewegung. Zahllose Kutschen erschienen und stellten
sich auf dem Dorfplatz auf, die meisten ganz in Nähe der Kirche.
Diese lag in prallem Sonnenschein da, so daß man deutlich die
hohen, in die Feldsteinwand eingemauerten Grabsteine sah, die
früher, vor der Restaurierung, im Kirchenschiff gelegen hatten. Efeu
fehlte; nur Holunderbüsche, die zu grünen anfingen, und dazwischen
Ebereschensträucher wuchsen um den Chor herum.
Der Tote war auf dem durch Palmen und Lorbeer in eine grüne Halle
umgewandelten Hausflur aufgebahrt. Adelheid machte die Honneurs, und
ihre hohen Jahre, noch mehr aber ihr Selbstbewußtsein, ließen sie
die ihr zuständige Rolle mit einer gewissen Würde durchführen. Außer
den Barbys, Vater und Tochter, waren, von Berlin her, noch Baron und
Baronin Berchtesgaden gekommen, ebenso Rex und Hauptmann von Czako. Rex
sah aus, als ob er am Grabe sprechen wolle, während sich Czako darauf
beschränkte, das gesellschaftliche Durchschnittstrauermaß zu zeigen.
Aber diese Berliner Gäste verschwanden natürlich in dem Kontingent,
das die Grafschaft gestellt hatte. Dieselben Herren, die sich -- kaum
ein halbes Jahr zurück -- am Rheinsberger Wahltage zusammengefunden
und sich damals, von ein paar Ausnahmen abgesehen, über Torgelows
Sieg eigentlich mehr erheitert als geärgert hatten, waren auch heute
wieder da: Baron Beetz, Herr von Krangen, Jongherr van dem Peerenbom,
von Gnewkow, von Blechernhahn, von Storbeck, von Molchow, von der
Nonne, die meisten, wie herkömmlich, mit sehr kritischen Gesichtern.
Auch Direktor Thormeyer war gekommen, ~in pontificalibus~, angetan mit
so vielen Orden und Medaillen, daß er damit weit über den Landadel
hinauswuchs. Einige stießen sich denn auch an, und Molchow sagte mit
halblauter Stimme zu von der Nonne: »Sehn Sie, Nonne, das ist die
›Schmetterlingsschlacht‹, von der man jetzt jeden Tag in den Zeitungen
liest.« Aber trotz dieser spöttischen Bemerkung wäre Thormeyer doch
Hauptgegenstand aller Aufmerksamkeit geblieben, wenn nicht der jeden
Ordensschmuck verschmähende, nur mit einem hochkragigen und uralten
Frack angetane Edle Herr von Alten-Friesack ihm siegreiche Konkurrenz
gemacht hätte. Das wendisch Götzenbildartige, das sein Kopf zeigte,
gab auch heute wieder den Ausschlag zu seinen Gunsten. Er nickte nur
pagodenhaft hin und her und schien selbst an die vom ältesten Adel die
Frage zu richten: »Was wollt ihr hier?« Er hielt sich nämlich (worin er
einer ererbten Geschlechtsanschauung folgte) für den einzig wirklich
berechtigten Bewohner und Vertreter der ganzen Grafschaft.
Das waren so die Hauptanwesenden. Alles stand dichtgedrängt, und
von Blechernhahn, der in bezug auf »Schneid« beinah an von Molchow
heranreichte, sagte: »Bin neugierig, was der Lorenzen heute loslassen
wird. Er gehört ja zur Richtung Göhre.«
»Ja, Göhre,« sagte von Molchow. »Merkwürdig, wie der Zufall spielt. Das
Leben macht doch immer die besten Witze.«
Weiter kam es mit dieser ziemlich ungeniert geführten Unterhaltung
nicht, weil sich, als Molchow eben seinen Pfeil abgeschossen hatte, die
Gesamtaufmerksamkeit auf jene Flurstelle richtete, wo der aufgebahrte
Sarg stand. Hier war nämlich, und zwar in einem brillant sitzenden und
mit Atlasaufschlägen ausstaffierten Frack, in eben diesem Augenblicke
der Rechtsanwalt Katzenstein erschienen und schritt, nachdem er einen
Granseeschen Riesenkranz am Fußende des Sarges niedergelegt hatte,
mit jener Ruhe, wie sie nur das gute Gewissen gibt, auf Adelheid zu,
vor der er sich respektvollst verneigte. Diese bewahrte gute Haltung
und dankte. Von verschiedenen Seiten her aber hörte man leise das
Wort »Affront«, während ein in unmittelbarer Nähe des Edlen Herrn
von Alten-Friesack stehender, erst seit kurzem zu Christentum und
Konservatismus übergetretener Katzensteinscher Kollege lächelnd vor
sich hin murmelte: »Schlauberger!«
Und nun war es Zeit.
Der Zug ordnete sich; Militärmusik aus der nächsten Garnison schritt
vorauf; dann traten die Stechliner Bauern heran, die darum gebeten
hatten, den Sarg tragen zu dürfen. Diener und Mädchen aus dem Hause
nahmen die Kränze. Dann kam Adelheid mit Pastor Lorenzen, an die
sich die Trauerversammlung (viele von ihnen in Landstandsuniform)
unmittelbar anschloß. Draußen sah man, daß eine große Zahl kleiner
Leute Spalier gebildet hatte. Das waren die von Globsow. Sie hatten
bei der Rheinsberger Wahl alle für Torgelow oder doch wenigstens für
Katzenstein gestimmt; jetzt aber, wo der Alte tot war, waren sie doch
vorwiegend der Meinung: »He wihr so wiet janz good.«
Die Musik klang wundervoll; kleine Mädchen streuten Blumen, und so
ging es den etwas ansteigenden Kirchhof hinauf, zwischen den Gräbern
hindurch und zuletzt auf das uralte, niedrige Kirchenportal zu. Vor dem
Altar stellten sie den Sarg auf einen mit einer Versenkungsvorrichtung
versehenen Stein, unter dem sich die Gruft der Stechline befand. Schiff
und Emporen waren überfüllt; bis auf den Kirchhof hinaus stand alles
Kopf an Kopf. Und nun trat Lorenzen an den Sarg heran, um über den,
den er trotz aller Verschiedenheit der Meinungen so sehr geliebt und
verehrt, ein paar Worte zu sagen.
»›Wer seinen Weg richtig wandelt, kommt zu seiner Ruhe in der Kammer.‹
Diesen Weg zu wandeln war das Bestreben dessen, an dessen Sarge wir
hier stehn. Ich gebe kein Bild seines Lebens, denn wie dies Leben
war, es wissen's alle, die hier erschienen sind. Sein Leben lag
aufgeschlagen da, nichts verbarg sich, weil sich nichts zu verbergen
brauchte. Sah man ihn, so schien er ein Alter, auch in dem, wie er
Zeit und Leben ansah; aber für die, die sein wahres Wesen kannten, war
er kein Alter, freilich auch kein Neuer. Er hatte vielmehr das, was
über alles Zeitliche hinaus liegt, was immer gilt und immer gelten
wird: ein Herz. Er war kein Programmedelmann, kein Edelmann nach der
Schablone, wohl aber ein Edelmann nach jenem alles Beste umschließenden
Etwas, das Gesinnung heißt. Er war recht eigentlich frei. Wußt es
auch, wenn er's auch oft bestritt. Das goldene Kalb anbeten war
nicht seine Sache. Daher kam es auch, daß er vor dem, was das Leben
so vieler andrer verdirbt und unglücklich macht, bewahrt blieb, vor
Neid und bösem Leumund. Er hatte keine Feinde, weil er selber keines
Menschen Feind war. Er war die Güte selbst, die Verkörperung des alten
Weisheitssatzes: ›Was du nicht willst, daß man dir tu.‹
Und das leitet mich denn auch hinüber auf die Frage nach seinem
Bekenntnis. Er hatte davon weniger das Wort als das Tun. Er hielt es
mit den guten Werken und war recht eigentlich das, was wir überhaupt
einen Christen nennen sollten. Denn er hatte die Liebe. Nichts
Menschliches war ihm fremd, weil er sich selbst als Mensch empfand und
sich eigner menschlicher Schwäche jederzeit bewußt war. Alles, was
einst unser Herr und Heiland gepredigt und gerühmt, und an das er die
Segensverheißung geknüpft hat, -- all das war sein: Friedfertigkeit,
Barmherzigkeit und die Lauterkeit des Herzens. Er war das Beste, was
wir sein können, ein Mann und ein Kind. Er ist nun eingegangen in
seines Vaters Wohnungen und wird da die Himmelsruhe haben, die der
Segen aller Segen ist.«
Einige der Anwesenden sahen sich bei dieser Schlußwendung an. Am
meisten bemerkt wurde Gundermann, dessen der Rede halb zustimmende,
halb ablehnende Haltung bei den versammelten »Alten und Echten« (die
wohl +sich+, aber nicht +ihm+ ein Recht der Kritik zuschrieben) auch
hier wieder ein Lächeln hervorrief. Dann folgte mit erhobener Stimme
Gebet und Einsegnung, und als die Orgel intonierte, senkte sich der
auf dem Versenkungsstein stehende Sarg langsam in die Gruft. Einen
Augenblick später, als der wiederaufsteigende Stein die Gruftöffnung
mit einem eigentümlichen Klappton schloß, hörte man von der Kirchentür
her erst ein krampfhaftes Schluchzen und dann die Worte: »Nu is
allens ut; nu möt ick ook weg.« Es war Agnes. Man nahm das Kind von
dem Schemel herunter, auf dem es stand, um es unter Zuspruch der
Nächststehenden auf den Kirchhof hinauszuführen. Da schlich es noch
eine Weile weinend zwischen den Gräbern hin und her und ging dann die
Straße hinunter auf den Wald zu.
Die alte Buschen selbst hatte nicht gewagt, mit dabei zu sein.
* * * * *
Unter denen, die draußen auf dem Kirchhof standen, waren auch von
Molchow und von der Nonne. Jeder von ihnen wartete auf seine Kutsche,
die, weil der Andrang so groß war, nicht gleich vorfahren konnte. Beide
froren bitterlich bei der scharfen Luft, die vom See her wehte.
»Ich weiß nicht,« sagte von der Nonne, »warum sie die Feier nicht im
Hause, wo sie doch heizen konnten, abgehalten haben; es war ja da drin
gar keine menschliche Temperatur mehr. Und nun erst hier draußen.«
»Is leider so,« sagte Molchow, »und ich werde wohl auch mit ner
Kopfkolik abschließen. Und mitunter stirbt man dran. Aber wenn man in
Berlin is (und ich habe da neulich auch so was mitgemacht,) is es doch
noch schlimmer. Da haben sie was, was sie ne Leichenhalle nennen, ne
Art Kapelle mit Bibelspruch und Lorbeerbäumen, und dahinter verstecken
sich ein paar Gesangsmenschen. Wenn man sie nachher aber sieht, sehen
sie sehr gefrühstückt aus.«
»Kenn ich, kenn ich,« sagte Nonne.
»Nu, der Gesang,« fuhr Molchow fort, »das ginge noch, den kann man
schließlich aushalten. Aber der Fußboden und der Zug durch die
offenstehende Tür. Und wenn man noch bloß +den+ kriegte. Wer aber
Pech hat, der kommt, wenn's Winter is, dicht neben einen Kanonenofen
zu stehn, und wenn ich sage, ›der pustet‹, so sag ich noch wenig.
Und der Geistliche kann einem auch leid tun. Er spricht sozusagen
für niemanden. Wer kann denn bei solchem Zug und solchem Ofenpusten
ordentlich zuhören? Und bloß das weiß ich, daß ich immer an die
drei Männer im feurigen Ofen gedacht habe. So halb Eisklumpen, halb
Bratapfel is nich mein Fall.«
»Ja, die Berliner,« sagte Nonne ... »Nich zu glauben.«
»Nich zu glauben. Und dabei bilden sie sich ein, sie hätten eigentlich
alles am besten. Und mancher von ihnen glaubt es auch wirklich. Aber
die Hölle lacht.«
»Ich bitte Sie, Molchow, menagieren Sie sich! Das über Berlin, na, das
ginge vielleicht noch. Aber so gleich hier von Hölle, hier mitten auf
nem christlichen Kirchhof ...«
* * * * *
Bald danach hatte sich der Kirchhof geleert, und alles, was in der
Grafschaft wohnte, war auf dem Heimwege. Nur die von Berlin her
erschienenen Gäste, die den nächsten, an Gransee vorüberkommenden
Rostocker Zug abzuwarten hatten, waren in das Herrenhaus zurückgekehrt,
wo mittlerweile für einen Imbiß Sorge getragen war. Rex und Czako,
desgleichen auch die Berchtesgadens, nahmen erst ein Glas Wein und
dann eine Tasse Kaffee. Zwischen dem alten Grafen und Adelheid knüpfte
sich ein mäßig belebtes Gespräch an, wobei der Graf der Vorzüge des
Verstorbenen gedachte. Da Schwester Adelheid jedoch, wie so viele
Schwestern, allerlei Zweifel und Bedenken hinsichtlich des Tuns und
Treibens ihres Bruders hegte, so ging man bald zu den Kindern über
und beklagte, daß sie bei einer so schönen Feier nicht hätten zugegen
sein können. Dazwischen wurde dann freilich das fast entgegengesetzt
klingende Bedauern laut, daß das junge Paar seinen Aufenthalt im Süden
wohl werde abbrechen müssen. Der alte Graf in seiner Güte fand alles,
was Adelheid sagte, sehr verständig, während sich Adelheids Gefühle mit
der Anerkennung begnügten, daß sie sich den Alten eigentlich schlimmer
gedacht habe.


Vierundvierzigstes Kapitel

Melusine war aus der Kirche mit in das Herrenhaus zurückgekehrt und
widmete sich hier auf eine kurze Weile zunächst ihren Freunden, den
Berchtesgadens, dann Rex und Czako. Danach ging sie in die Pfarre
hinüber, um Lorenzen zu danken und noch ein kurzes Gespräch mit ihm
über Woldemar und Armgard zu haben, im wesentlichen eine Wiederholung
alles dessen, was sie schon während ihres Weihnachtsbesuches mit ihm
durchgesprochen hatte. Sie verplauderte sich dabei wider Wunsch und
Willen, und als sie schließlich nach dem Herrenhause zurückkehrte,
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