Der Stechlin: Roman - 24

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»Nichts, nichts, Engelke!«
Martin mit seinem Jagdwagen hielt noch wartend auf der Rampe draußen,
und so ging es denn in rascher Fahrt wieder nach der Stadt zurück, von
wo der alte Kutscher die Tropfen gleich mitbringen sollte.
Der Winterabend dämmerte schon, als Martin zurück war und die Medizin
an Engelke abgab. Der brachte sie seinem Herrn.
»Sieh mal,« sagte dieser, als er das rundliche Fläschchen in Händen
hielt, »die Granseer werden jetzt auch fein. Alles in rosa Seidenpapier
gewickelt.« Auf einem angebundenen Zettel aber stand: »Herrn Major
von Stechlin. Dreimal täglich zehn Tropfen.« Dubslav hielt die kleine
Flasche gegen das Licht und tröpfelte die vorgeschriebene Zahl in einen
Löffel voll Wasser. Als er sie genommen hatte, bewegte er die Lippen
hin und her, etwa wie wenn ein Kenner eine neue Weinsorte probt. Dann
nickte er und sagte: »Ja, Engelke, nu geht es los. Fingerhut.«
* * * * *
Der alte Dubslav nahm durch mehrere Tage hin seine Tropfen ganz
gewissenhaft und fand auch, daß sich's etwas bessere. Die Geschwulst
ging um ein geringes zurück. Aber die Tropfen nahmen ihm den Appetit,
so daß er noch weniger aß, als ihm gestattet war.
Es war ein schöner Frühmärzentag, die Mittagszeit schon vorüber.
Dubslav saß an der weit offenstehenden Glastür seines Gartensalons
und las die Zeitung. Es schien indes, daß ihm das, was er las, nicht
sonderlich gefiel. »Ach, Engelke, die Zeitung ist ja soweit ganz gut;
nur so für den ganzen Tag ist sie doch zu wenig. Du könntest mir lieber
ein Buch bringen.«
»Was für eines?«
»Is egal.«
»Da liegt ja noch das kleine gelbe Buch: ›Keine Lupine mehr!‹«
»Nein, nein; nicht so was. Lupine, davon hab ich schon so viel gelesen;
das wechselt in einem fort, und eins ist so dumm wie das andre. Die
Landwirtschaft kommt doch nicht wieder obenauf oder wenigstens nicht
durch so was. Bringe mir lieber einen Roman; früher in meiner Jugend
sagte man Schmöker. Ja, damals waren alle Wörter viel besser als jetzt.
Weißt du noch, wie ich mir in dem Jahre, wo ich Zivil wurde, den
ersten Schniepel machen ließ? Schniepel is auch solch Wort und doch
wahrhaftig besser als Frack. Schniepel hat so was Fideles: Einsegnung,
Hochzeit, Kindtaufe.«
»Gott, gnädiger Herr, immer is es doch auch nicht so. Die meisten
Schniepel sind doch, wenn einer begraben wird.«
»Richtig, Engelke. Wenn einer begraben wird. Das war ein guter Einfall
von dir. Früher würd ich gesagt haben ›zeitgemäß‹; jetzt sagt man
›opportun‹. Hast du schon mal davon gehört?«
»Ja, gnädiger Herr, gehört hab ich schon mal davon.«
»Aber nich verstanden. Na, ich eigentlich auch nich. Wenigstens nicht
so recht. Und du, du warst ja nich mal auf Schulen.«
»Nein, gnädiger Herr.«
»Alles in allem, sei froh drüber ... Aber, Engelke, wenn du mir nu ein
Buch gebracht hast, dann will ich mich mit meinem Stuhl doch lieber
gleich auf die Veranda rausrücken. Es ist wie Frühling heut. Solche
guten Tage muß man mitnehmen. Und bringe mir auch ne Decke. Früher war
ich nich so fürs Pimplige; jetzt aber heißt es: besser bewahrt als
beklagt.«
* * * * *
In dem ganzen Dreieck zwischen Rheinsberg, Kloster Wutz und Gransee
hatte sich die Nachricht von des alten Dubslav ernster Erkrankung
mehr und mehr herumgesprochen, und es war wohl im Zusammenhange
damit, daß ungefähr um dieselbe Stunde, wo Dubslav und Engelke sich
über »Schniepel« und »opportun« unterhielten, ein Einspänner auf die
Stechliner Rampe fuhr, ein etwas sonderbares Gefährt, dem der alte
Baruch Hirschfeld langsam und vorsichtig entstieg. Engelke war ihm
dabei behilflich und meldete gleich danach, daß der Alte da sei.
»Der alte Baruch! Um Gottes willen, Engelke, was will denn der? Es ist
ja doch glücklicherweise nichts los. Und so ganz aus freien Stücken.
Na, laß ihn kommen.«
Und Baruch Hirschfeld trat gleich darauf ein.
Dubslav, in seine Decke gewickelt, begrüßte den Alten. »Aber, Baruch,
um alles in der Welt, was gibt es? Was bringen Sie? Gleichviel
übrigens, ich freue mich, Sie zu sehn. Machen Sie sich's so bequem,
wie's auf den drei Latten eines Gartenstuhls überhaupt möglich ist. Und
dann noch einmal: Was gibt es? Was bringen Sie?«
»Herr Major wollen entschuldigen, es gibt nichts, und ich bringe auch
nichts. Ich kam da bloß so vorbei, Geschäfte mit Herrn von Gundermann,
und da wollt ich mir doch die Freiheit genommen haben, mal nach der
Gesundheit zu fragen. Habe gehört, der Herr Major seien nicht ganz gut
bei Wege.«
»Nein, Baruch, nicht ganz gut bei Wege, beinahe schon schlecht genug.
Aber lassen wir das schlimme Neue; das Alte war doch eigentlich besser
(das heißt dann und wann), und manchmal denk ich so an alles zurück,
was wir so gemeinschaftlich miteinander durchgemacht haben.«
»Und immer glatt, Herr Major, immer glatt, ohne Schwierigkeiten.«
»Ja,« lachte Dubslav, »+gemacht+ hab ich keine Schwierigkeiten, aber
+gehabt+ hab ich genug. Und das weiß keiner besser als mein Freund
Baruch. Und nun sagen Sie mir vor allem, was macht Ihr Isidor, der
große Volksfreund? Ist er mit Torgelow noch zufrieden? Oder sieht er,
daß sie da auch mit Wasser kochen? Ich wundere mich bloß, daß ein Sohn
von Baruch Hirschfeld, Sohn und Firmateilhaber, so sehr für den Umsturz
ist.«
»Nicht für den Umsturz, Herr Major. Isidor, wenn ich so sagen darf, ist
für die alte Valuta. Aber nebenher hat er ein Herz für die Menschheit.«
»Hat er? Na, das ist recht.«
»Und das Herz für die Menschheit, das haben wir alle, Herr Major. Und
kommt uns dabei was heraus, so haben wir, wenn ich so sagen darf,
die Dividende. Gott der Gerechte, wir brauchen's. Und weil ich rede
von Dividende, will ich auch reden von Hypothek. Wir haben da seit
letzten Freitag 'n Kapital, Granseer Bürger, und will's hergeben zu
dreiundeinhalb.«
»Nu, Baruch, das ist hübsch. Aber im Augenblick bin ich's nicht
benötigt. Vielleicht später mal mein Woldemar. Der hat, wie Sie wissen,
ne reiche Partie gemacht, und wer viel erheiratet, der braucht auch
viel. Man denkt immer, ›dann hört es auf‹, aber das ist falsch, dann
fängt es erst recht an. Unter allen Umständen seien Sie bedankt, daß
Sie mal haben sehen wollen, wie's mit mir steht. Ich kann leider nur
wiederholen, schlecht genug. Aber eine Weile dauert es wohl noch.
Und wenn auch nicht, mit meinem Sohne wird sich, denk ich, gerade
so wie zwischen uns zwei beiden, alles glatt abwickeln, glatter
noch, und vielleicht können Sie gemeinschaftlich mal was Nettes
herauswirtschaften, was Ordentliches, was Großes, was sich sehen lassen
kann. Das heißt dann neue Zeit. Und nun, Baruch, müssen Sie noch ein
Glas Sherry nehmen. In unserm Alter ist das immer das beste. Das
heißt für Sie, der Sie noch gut im Gange sind. Ich darf bloß noch mit
anstoßen.«
Eine Viertelstunde später fuhr Baruch auf seinem Wägelchen wieder in
den Stechliner Wald hinein und dachte wenig befriedigt über alles nach,
was er da drinnen gehört hatte. Die geträumten Schloß-Stechlin-Tage
schienen mit einemmale für immer vorüber. Alles, was der alte Herr da
so nebenher von »gemeinschaftlich herauswirtschaften« gesagt hatte, war
doch bloß ein Stich, eine Pike gewesen.
Ja, Baruch fühlte was wie Verstimmung. Aber Dubslav auch. Es war ihm
zu Sinn, als hätt er seinen alten Granseer Geld- und Geschäftsfreund
(trotzdem er dessen letzte Pläne nicht einmal ahnte) zum erstenmal
auf etwas Heimlichem und Verstecktem ertappt, und als Engelke kam, um
die Sherryflasche wieder wegzuräumen, sagte er: »Engelke, mit Baruch
is es auch nichts. Ich dachte wunder, was das für ein Heiliger wär,
und nun is der Pferdefuß doch schließlich rausgekommen. Wollte mir
da Geld auf Hypothek beinah aufzwingen, als ob ich nicht schon genug
davon hätte ... Sonderbar, Uncke, mit seinem ewigen ›zweideutig‹, wird
am Ende doch recht behalten. Überhaupt solche Polizeimenschen mit nem
Karabiner über die Schulter, das sind, bei Lichte besehn, immer die
feinsten Menschenkenner. Ich ärgere mich, daß ich's nicht eher gemerkt
habe. So dumm zu sein! Aber das mit der ›Krankheit‹ heute, das war mir
doch zuviel. Wenn sich die Menschen erst nach Krankheit erkundigen,
dann ist es immer schlimm. Eigentlich is es jedem gleich, wie's einem
geht. Und ich habe sogar welche gekannt, die sahen sich, wenn sie so
fragten, immer schon die Möbel und Bilder an und dachten an nichts wie
an Auktion.«


Siebenunddreißigstes Kapitel

Auch die nächsten Tage waren beinahe sommerlich, taten dem Alten
wohl und erleichterten ihm das Atmen. Er begann wieder zu hoffen,
sprach mit Wirtschaftsinspektor und Förster und war nicht bloß voll
wiedererwachten Interesses, sondern überhaupt guter Dinge.
So kam Mitte März heran. Der Himmel war blau, Dubslav saß auf seiner
Veranda, den kleinen Springbrunnen vor sich, und sah dabei das leichte
weiße Gewölk ziehen. Vom Park her vernahm er den ersten Finkenschlag.
Er mochte wohl schon eine Stunde so gesessen haben, als Engelke kam und
den Doktor meldete.
»Das ist recht, Sponholz, daß Sie kommen. Nicht um mir zu helfen (das
ist immer schlimm, wenn einem erst geholfen werden soll), nein, um zu
sehen, daß Sie mir schon geholfen haben. Diese Tropfen. Es ist doch was
damit. Wenn sie nur nicht so schlecht schmeckten; ich muß mir immer
einen Ruck geben. Und daß sie so grün sind. Grün ist Gift, heißt es bei
den Leuten. Eigentlich eine ganz dumme Vorstellung. Wald und Wiese sind
auch grün und doch so ziemlich unser Bestes.«
»Ja, es ist ein Spezifikum. Und ich bin froh, daß die Digitalis hier
bei Ihnen mal wieder zeigt, was sie kann. Und ich bin doppelt froh,
weil ich mich auf sechs Wochen von Ihnen verabschieden muß.«
»Auf sechs Wochen. Aber Doktor, das is ja ne halbe Ewigkeit. Haben Sie
Schulden gemacht und sollen in Prison?«
»Man könnte beinahe so was denken. Denn so lange Gransee historisch
beglaubigt dasteht, ist noch kein Doktor auf sechs Wochen weg gewesen,
noch dazu ein Kreisphysikus. Eine Doktorexistenz gestattet solchen
Luxus nicht. Wie lebt man denn hier? Und wie hat man gelebt? Immer
Furunkel aufgeschnitten, immer Karbolwatte, immer in den Wagen
gestiegen, immer einem alten Erdenbürger seinen Entlassungsschein
ausgestellt oder einen neuen Erdenbürger geholt. Und nun sechs Wochen
weg. Wie ich meinen Kreis wiederfinden werde ... nu, vielleicht hat
Gott ein Einsehen.«
»Er ist doch wohl eigentlich der beste Assistenzarzt.«
»Und vor allem der billigste. Der andre, den ich mir aus Berlin habe
verschreiben müssen (ach, und so viel Schreiberei), der ist teurer. Und
meine Reise kommt mir ohnedies schon teuer genug.«
»Aber wohin denn, Doktor?«
»Nach Pfäffers.«
»Pfäffers. Kenn ich nicht. Und was wollen Sie da? Warum? Wozu?«
»Meine Frau laboriert an einem Rheumatismus, hochgradig, schon nicht
mehr schön. Und da ist denn Pfäffers der letzte Trumpf. Schweizerbad
mit allen Schikanen und wahrscheinlich auch mit allen Kosten. Ein
Granseer, der allerdings für Geld gezeigt werden kann, war mal an
diesem merkwürdigen Ort und hat mir denn auch ne Beschreibung davon
gemacht. Habe natürlich auch noch im Bädeker nachgeschlagen und unter
anderm einen Fluß da verzeichnet gefunden, der Tamina heißt. Erinnert
ein bißchen an Zauberflöte und klingt soweit ganz gut. Aber trotzdem
eine tolle Geschichte, dies Pfäffers. Soweit es nämlich als Bad in
Betracht kommt, ist es nichts als ein Felsenloch, ein großer Backofen,
in den man hineingeschoben wird. Und da hockt man denn, wie die
Indianer hocken, und die Dämpfe steigen siedeheiß von unten herauf. Wer
da nicht wieder zustande kommt, der kann überhaupt einpacken. Übrigens
will ich für meine Person gleich mit hineinkriechen. Denn das darf
ich wohl sagen, wer so fünfunddreißig Jahre lang durch Kreis Gransee
hin und her kutschiert ist, mitunter bei Ostwind, der hat sich sein
Gliederreißen ehrlich verdient. Sonderbar, daß der Hauptteil davon auf
meine Frau gefallen ist.«
»Ja, Sponholz, in einer christlichen Ehe ...«
»Freilich, Herr Major, freilich. Wiewohl das mit ›christlicher Ehe‹
auch immer bloß so so ist. Da hatten wir, als ich noch Militär war,
einen Kompaniechirurgus, richtige alte Schule, der sagte, wenn er von
so was hörte: ›Ja, christliche Ehe, ganz gut, kenn ich. Is wie Schinken
in Burgunder. Das eine is immer da, aber das andere fehlt.‹«
»Ja,« sagte Dubslav, »diese richtigen alten Kompaniechirurgusse, die
hab ich auch noch gekannt. Blutige Zyniker, jetzt leider ausgestorben
... Und in solchem Pfäfferschen Backofen wollen Sie sechs Wochen
zubringen?«
»Nein, Herr von Stechlin, nicht solange. Bloß vier, höchstens vier.
Denn es strengt sehr an. Aber wenn man nu doch mal da ist, ich meine
in der Schweiz und da herum, wo sie stellenweise schon Italienisch
sprechen, da will man doch schließlich auch gern in das gelobte Land
Italia hineinkucken. Und da haben wir denn also, meine Frau und ich,
vor, von diesem Pfäffers aus erst noch durch die Viamala zu fahren, den
Splügen hinauf oder auf irgendeinen andern Paß. Und wenn wir dann einen
Blick in all die Herrlichkeit drüben hinein getan haben, dann kehren
wir wieder um, und ich für meine Person ziehe mir wieder meinen grauen
Mantel an (denn für die Reise hab ich mir einen neuen Paletot bauen
lassen) und kutschiere wieder durch Kreis Gransee.«
»Na, Sponholz, das freut mich aber wirklich, daß Sie mal rauskommen.
Und bloß wenn Sie durch die Viamala fahren, da müssen Sie sich in acht
nehmen.«
»Waren Sie denn mal da, Herr Major?«
»Bewahre. Meine Weltfahrten, mit ganz schwachen Ausnahmen, lagen immer
nur zwischen Berlin und Stechlin. Höchstens mal Dresden und ein bißchen
ins Bayrische. Wenn man so gar nicht mehr weiß, wo man hin soll, fährt
man natürlich nach Dresden. Also Viamala nie gesehen. Aber ein Bild
davon. Im allgemeinen ist Bilderankucken auch nicht gerade mein Fall,
und wenn die Museums von mir leben sollten, dann täten sie mir leid.
Indessen wie so der Zufall spielt, mal sieht man doch so was, und war
da auf dem Viamala-Bilde ne Felsenschlucht mit Figuren von einem sehr
berühmten Malermenschen, der, glaub ich, Böcking oder Böckling hieß.«
»Ah so. Einer, wenn mir recht ist, heißt Böcklin.«
»Wohl möglich, daß es der gewesen ist. Ja, sogar sehr wahrscheinlich.
Nun sehen Sie, Doktor, da war denn also auf diesem Bilde diese
Viamala, mit einem kleinen Fluß unten, und über den Fluß weg lief ein
Brückenbogen, und ein Zug von Menschen (es können aber auch Ritter
gewesen sein) kam grade die Straße lang. Und alle wollten über die
Brücke.«
»Sehr interessant.«
»Und nun denken Sie sich, was geschieht da? Grade neben dem
Brückenbogen, dicht an der rechten Seite, tut sich mit einem Male der
Felsen auf, etwa wie wenn morgens ein richtiger Spießbürger seine Laden
aufmacht und nachsehen will, wie's Wetter ist. Der aber, der an dieser
Brücke da von ungefähr rauskuckte, hören Sie, Sponholz, das war kein
Spießbürger, sondern ein richtiger Lindwurm oder so was Ähnliches aus
der sogenannten Zeit der Saurier, also so weit zurück, daß selbst der
älteste Adel (die Stechline mit eingeschlossen) nicht dagegen ankann,
und dies Biest, als der herankommende Zug eben den Fluß passieren
wollte, war mit seinem aufgesperrten Rachen bis dicht an die Menschen
und die Brücke heran, und ich kann Ihnen bloß sagen, Sponholz, mir
stand, als ich das sah, der Atem still, weil ich deutlich fühlte, nu
noch einen Augenblick, dann schnappt er zu, und die ganze Bescherung is
weg.«
»Ja, Herr von Stechlin, da hat man bloß den Trost, daß die Saurier,
soviel ich weiß, seitdem ausgestorben sind. Aber meiner Frau will
ich diese Geschichte doch lieber nicht erzählen; die kriegt nämlich
mitunter Ohnmachten. In Doktorhäusern ist immer was los.«
Dubslav nickte.
»Und nur das eine möcht ich Ihnen noch sagen, Herr von Stechlin,
mit der Digitalis immer ruhig so weiter, und wenn der Appetit nicht
wiederkommt, lieber nur zweimal täglich. Und nie mehr als zehn Tropfen.
Und wenn Sie sich unpaß fühlen, mein Stellvertreter ist von allem
unterrichtet. Er wird Ihnen gefallen. Neue Schule, moderner Mensch;
aber doch nicht zuviel davon (so wenigstens hoff ich) und jedenfalls
sehr gescheit. An seinem Namen -- er heißt nämlich Moscheles -- dürfen
Sie nicht Anstoß nehmen. Er ist aus Brünn gebürtig, und da heißen die
meisten so.«
Der Alte drückte mit allem seine Zustimmung aus, auch mit dem Namen,
trotzdem dieser ihm quälende Erinnerungen weckte. Schon vor etlichen
fünfzig Jahren habe er Musikstücke spielen müssen, die alle auf den
Namen Moscheles liefen. Aber das wolle er dem Insichtstehenden nicht
weiter entgelten lassen.
Und nach diesen beruhigenden Versicherungen empfahl sich Sponholz und
fuhr zu weiteren Abschiedsbesuchen in die Grafschaft hinein.
* * * * *
Am zweitfolgenden Tage brachen die Sponholzschen Eheleute von Gransee
nach Pfäffers hin auf; die Frau, sehr leidend, war schweigsam, er
aber befand sich in einem hochgradigen Reisefieber, was sich, als
sie draußen auf dem Bahnhof angelangt waren, in immer wachsender
Gesprächigkeit äußerte.
Mehrere Freunde (meist Logenbrüder) hatten ihn bis hinaus begleitet.
Sponholz kam hier sofort vom Hundertsten aufs Tausendste. »Ja, unser
guter Stechlin, mit dem steht es so so ... Baruch hat ihn auch gesehn
und ihn einigermaßen verändert gefunden ... Und Sie, Kirstein, Sie
schreiben mir natürlich, wenn der junge Burmeister eintritt; ich
weiß, er will nicht recht (bloß der Vater will) und soll sogar von
›Hokuspokus‹ gesprochen haben. Aber dergleichen muß man leicht nehmen.
Unwissenheit, Verkennungen, über so was sind wir weg; viel Feind, viel
Ehr ... Nur, es noch einmal zu sagen, der Alte drüben in Stechlin macht
mir Sorge. Man muß aber hoffen; bei Gott kein Ding unmöglich ist. Und
zu Moscheles hab ich Vertrauen; ihn auskultieren zu sehn ist ein wahres
Vergnügen für nen Fachmann.«
So klang, was Sponholz noch in letzter Minute vom Coupéfenster aus zum
besten gab. Alles, am meisten aber das über den alten Stechlin Gesagte,
wurde weitergetragen und drang bis auf die Dörfer hinaus, so namentlich
auch bis nach Quaden-Hennersdorf zu Superintendent Koseleger, der seit
kurzem mit Ermyntrud einen lebhaften Verkehr unterhielt und, angeregt
durch die mit jedem Tage kirchlicher werdende Prinzessin, einen
energischen Vorstoß gegen den Unglauben und die in der Grafschaft
überhandnehmende Laxheit plante. Koseleger sowohl wie die Prinzessin
wollten zu diesem Zwecke beim alten Dubslav als »nächstem Objekt«
einsetzen und hielten sein Asthma für den geeignetsten Zeitpunkt. In
einem Briefe der Prinzessin an Koseleger hieß es dementsprechend: »Ich
will die gute Gesinnung des alten Herrn in nichts anzweifeln; außerdem
hat er etwas ungemein Affables. Ich bin ihm menschlich durchaus
zugetan. Aber sein Prinzip, das nichts Höheres kennt, als ›leben
und leben lassen‹, hat in unsrer Gegend alle möglichen Irrtümer und
Sonderbarkeiten ins Kraut schießen lassen. Nehmen Sie beispielsweise
diesen Krippenstapel. Und nun den Lorenzen selbst! Katzler, mit dem ich
gestern über unsern Plan sprach, hat mich gebeten, mit Rücksicht auf
die Krankheit des alten Herrn wenigstens vorläufig von allem Abstand zu
nehmen, aber ich hab ihm widersprechen müssen. Krankheit (soviel ist
richtig) macht schroff und eigensinnig, aber in bedrängten Momenten
auch wiederum ebenso gefügig, und es sind wohl auch hier wieder gerade
die Auferlegungen und Bitternisse, daraus ein Segen für den Kranken und
jedenfalls für die Gesamtheit unsres Kreises entspringen wird. Unter
allen Umständen aber muß uns das Bewußtsein trösten, unsre Pflicht
erfüllt zu haben.«
* * * * *
Es war eine Woche nach Sponholz' Abreise, daß Ermyntrud diese Zeilen
schrieb, und schon am andern Vormittage fuhr Koseleger, der mit der
Prinzessin im wesentlichen derselben Meinung war, auf die Stechliner
Rampe. Gleich danach trat Engelke bei Dubslav ein und meldete den Herrn
Superintendenten.
»Superintendent? Koseleger?«
»Ja, gnädger Herr. Superintendent Koseleger. Er sieht sehr wohl aus,
und ganz blank.«
»Was es doch für merkwürdige Tage gibt. Heute (du sollst sehn)
ist wieder so einer. Mit Moscheles fing's an. Sage dem Herrn
Superintendenten, ich ließe bitten.«
»Ich komme hoffentlich zu guter Stunde, Herr von Stechlin.«
»Zur allerbesten, Herr Superintendent. Eben war der neue Doktor hier.
Und eine Viertelstunde, wenn's mit dem ›~praesente medico~‹ nur ein
ganz klein wenig auf sich hat, muß solche Doktorgegenwart doch wohl
noch nachwirken.«
»Sicher, sicher. Und dieser Moscheles soll sehr gescheit sein. Die
Wiener und Prager verstehn es; namentlich alles, was nach +der+ Seite
hin liegt.«
»Ja,« sagte Dubslav, »nach +der+ Seite hin,« und wies auf Brust und
Herz. »Aber, offen gestanden, nach mancher andern Seite hin ist mir
dieser Moscheles nicht sehr sympathisch. Er faßt seinen Stock so
sonderbar an und schlenkert auch so.«
»Ja, so was muß man unter Umständen mit in den Kauf nehmen. Und dann
heißt es ja auch, der Major von Stechlin habe mehr oder weniger einen
philosemitischen Zug.«
»Den hat der Major von Stechlin auch wirklich, weil er
Unchristlichkeiten nicht leiden kann und Prinzipienreitereien erst
recht nicht. Ich gehöre zu denen, die sich immer den Einzelfall ansehn.
Aber freilich, mancher Einzelfall gefällt mir nicht. So zum Beispiel
der hier mit dem neuen Doktor. Und auch mein alter Baruch Hirschfeld,
den der Herr Superintendent mutmaßlich kennen werden, auch der gefällt
mir nicht mehr so recht. Ich hielt große Stücke von ihm, aber --
vielleicht daß sein Sohn Isidor schuld ist -- mit einemmal ist der
Pferdefuß rausgekommen.«
»Ja,« lachte Koseleger, »der kommt immer mal raus. Und nicht bloß bei
Baruch. Ich muß aber sagen, das alles hat mit der Rasse viel, viel
weniger zu schaffen als mit dem jeweiligen Beruf. Da war ich eben bei
der Frau von Gundermann ...«
»Und da war auch so was?«
»In gewissem Sinne, ja. Natürlich ein bißchen anders, weil es sich um
etwas Weibliches handelte. ›Stütze der Hausfrau‹. Und da bändelt sich
denn leicht was an. Eben diese ›Stütze der Hausfrau‹ war bis vor kurzem
noch Erzieherin, und mit Erzieherinnen, alten und jungen, hat's immer
einen Haken, wie mit den Lehrern überhaupt. Es liegt im Beruf. Und der
Seminarist steht obenan.«
»Ich kann mich nicht erinnern,« sagte Dubslav, »in unserer Gegend
irgendwas gröblich Verletzliches erlebt zu haben.«
»O, ich bin mißverstanden,« beschwichtigte Koseleger und rieb sich
mit einem gewissen Behagen seine wohlgepflegten Hände. »Nichts von
Vergehungen auf erotischem Gebiet, wiewohl es bei den Gundermanns (die
gerad in +diesem+ Punkte viel heimgesucht werden) auch diesmal wieder,
ich möchte sagen diese kleine Nebenform angenommen hatte. Nein, der
große Seminaristenpferdefuß, an den ich bei meiner ersten Bemerkung
dachte, trägt ganz andere Signaturen: Unbotmäßigkeit, Überschätzung und
infolge davon ein eigentümliches Bestreben, sich von den Heilsgütern
loszulösen und die Befriedigung des inneren Menschen in einer falschen
Wissenschaftlichkeit zu suchen.«
»Ich will das nicht loben; aber auch solche ›falsche
Wissenschaftlichkeit‹ zählt, dächt ich, in unserer alten Grafschaft zu
den allerseltensten Ausnahmen.«
»Nicht so sehr, als Sie vermuten, Herr Major, und aus Ihrer eigenen
Stechliner Schule sind mir Klagen kirchlich gerichteter Eltern über
solche Dinge zugegangen. Allerdings Altlutheraner aus der Globsower
Gegend. Indessen, so lästig diese Leute zuzeiten sind, so haben sie
doch andrerseits den Ernst des Glaubens und finden, wie sie sich in
einem Skriptum an mich ausgedrückt haben, in der Krippenstapelschen
Lehrmethode diesen Ernst des Glaubens arg vernachlässigt.«
Dubslav wiegte den Kopf hin und her und hätte trotz allen Respekts
vor dem Vertreter einer kirchlichen Behörde wahrscheinlich ziemlich
scharf und spitz geantwortet, wenn ihm nicht alles, was er da hörte,
gleichzeitig in einem heiteren Licht erschienen wäre. Krippenstapel,
sein Krippenstapel, er, der den alten Fritzen so gut wie den
Katechismus, aber den Katechismus auch reichlich so gut wie den alten
Fritzen kannte, -- Krippenstapel, sein großartiger Bienenvater,
sein korrespondierendes Mitglied märkisch-historischer Vereine, die
Seele seines »Museums«, sein guter Freund, dieser Krippenstapel
sollte den »Ernst des Glaubens« verkannt haben, bei ihm sollte der
Seminaristenhochmut zu gemeingefährlichem Ausbruch gekommen sein. Wohl
entsann er sich, in eigenster Person (was ihn in diesem Augenblick ein
wenig verstimmte) gelegentlich sehr Ähnliches gesagt zu haben. Aber
doch immer nur scherzhaft. Und wenn zwei dasselbe tun, so ist es nicht
mehr dasselbe. Traf dieser Satz je zu, so hier. Er erhob sich also mit
einiger Anstrengung von seinem Platz, ging auf Koseleger zu, schüttelte
ihm die Hand und sagte: »Herr Superintendent, so wie Sie's da sagen, so
kann es nicht sein. Von richtigen Altlutheranern gibt es hier überhaupt
nichts, und am wenigsten in Globsow; die glauben sozusagen gar nichts.
Ich wittere da was von Intrigue. Da stecken andere dahinter. Bei
meinem alten Baruch ist der Pferdefuß rausgekommen, aber bei meinem
alten Krippenstapel ist er +nicht+ rausgekommen und wird auch nicht
rauskommen, weil er überhaupt nicht da ist. Meinen alten Krippenstapel,
den kenn ich.«
Koseleger, Weltmann, wie er war, lenkte rasch ein, sprach von
Konventiklerbeschränktheit und gab die Möglichkeit einer Intrigue zu.
»Natürlich wird es einem schwer, in diesem Erdenwinkel an derlei
Dinge zu glauben, denn ›Intrigue‹ zählt ganz eminent zu den höheren
Kulturformen. Intrigue hat hier in unserer alten Grafschaft, glaub ich,
noch keinen Boden. Aber andrerseits ist es doch freilich wahr, daß
heutzutage die Verwerflichkeiten, ja selbst die Verbrechen und Laster,
nicht bloß im Gefolge der Kultur auftreten, sondern umgekehrt ihr
voranschreiten, als beklagenswerte Herolde falscher Gesittung! Bedenken
Sie, was wir neuerdings in unsern Äquatorialprovinzen erlebt haben.
Die Zivilisation ist noch nicht da, und schon haben wir ihre Greuel.
Man erschauert, wenn man davon liest, und freut sich der kleinen und
alltäglichen Verhältnisse, drin der Wille Gottes uns gnädig stellte.«
Nach diesen Worten, die was von einem guten Abgang hatten, erhob
sich Koseleger, und der Alte, seinerseits seinen Arm in den des
Superintendenten einhakend, »um sich,« wie er sagte, »auf die Kirche
zu stützen,« begleitete seinen Besuch bis wieder auf die Rampe hinaus
und grüßte noch mit der Hand, als der Wagen schon über die Bohlenbrücke
fuhr. Dann wandte er sich rasch an Engelke, der neben ihm stand, und
sagte:
»Engelke, schade, daß ich mit dir nicht wetten kann. Lust hätt ich.
Heute kommt noch wer, du wirst es sehn. Eine Woche lang läßt sich keine
Katze blicken, aber wenn unser Schicksal erst mal nen Entschluß gefaßt
hat, dann kann es sich auch wieder nicht genug tun. Man gewinnt dreimal
das große Los, oder man stößt sich dreimal den Kopp. Und immer an
derselben Stelle.«
* * * * *
Es schlug zwölf, als Dubslav vom Portal her wieder den Flur passierte.
Dabei sah er nach dem Hippenmann hinauf und zählte die Schläge.
»Zwölf,« sagte er, »und um zwölf ist alles aus, und dann fängt der neue
Tag an. Es gibt freilich zwei Zwölfen, und die Zwölf, die da oben jetzt
schlägt, das is die Mittagszwölf. Aber Mittag! ... Wo bist du Sonne
geblieben!« All dem weiter nachhängend, wie er jetzt öfter tat, kam er
an seinen Kaminplatz und nahm eine Zeitung in die Hand. Er sah jedoch
kaum drauf hin und beschäftigte sich, während er zu lesen schien,
eigentlich nur mit der Frage, »wer wohl heute noch kommen könne,«
und dabei neben andren Personen aus seiner Umgebung auch an Lorenzen
denkend, kam er zu dem Schlußresultat, daß ihm Lorenzen »mit all
seinem neuen Unsinn« doch am Ende lieber sei als Koseleger mit seinen
Heilsgütern, von denen er wohl zwei-, dreimal gesprochen hatte. »Ja,
die Heilsgüter, die sind ganz gut. Versteht sich. Ich werde mich nicht
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