Der Stechlin: Roman - 14

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Sorglichkeit eine Decke zu, während die Pferde schon anrückten.
»Übrigens freut es mich trotzdem (man widerspricht sich immer), daß
Sie nicht so praktisch gewesen und doch lieber gekommen sind. Es is ne
Politesse. Und die Menschen sind jetzt so schrecklich unpoliert und
geradezu unmanierlich ... Aber lassen wir's; ich kann es nicht ändern,
und es grämt mich auch nicht.«
»Weil Sie gütig sind und jene Heiterkeit haben, die, menschlich
angesehn, so ziemlich unser Bestes ist.«
Dubslav lachte. »Ja, soviel ist richtig; Kopfhängerei war nie meine
Sache, und wäre das verdammte Geld nicht ... Hören Sie, Lorenzen, das
mit dem Mammon und dem goldnen Kalb, das sind doch eigentlich alles
sehr feine Sachen.«
»Gewiß, Herr von Stechlin.«
»... Und wäre das verdammte Geld nicht, so hätt ich den Kopf noch
weniger hängen lassen, als ich getan. Aber das Geld. Da war, noch
unter Friedrich Wilhelm ~III.~, der alte General von der Marwitz auf
Friedersdorf, von dem Sie gewiß mal gehört haben, der hat in seinen
Memoiren irgendwo gesagt: ›er hätte sich aus dem Dienst gern schon
früher zurückgezogen und sei bloß geblieben um des Schlechtesten
willen, was es überhaupt gäbe, um des Geldes willen‹ -- und das hat
damals, als ich es las, einen großen Eindruck auf mich gemacht. Denn
es gehört was dazu, das so ruhig auszusprechen. Die Menschen sind in
allen Stücken so verlogen und unehrlich, auch in Geldsachen, fast noch
mehr als in Tugend. Und das will was sagen. Ja, Lorenzen, so ist es
... Na, lassen wir's, Sie wissen ja auch Bescheid. Und dann sind das
schließlich auch keine Betrachtungen für heute, wo ich gewählt werden
und den Triumphator spielen soll. Übrigens geh ich einem totalen
Kladderadatsch entgegen. Ich werde nicht gewählt.«
Lorenzen wurde verlegen, denn was Dubslav da zuletzt sagte, das stimmte
nur zu sehr mit seiner eigenen Meinung. Aber er mußte wohl oder übel,
so schwer es ihm wurde, das Gegenteil versichern. »Ihre Wahl, Herr
von Stechlin, steht, glaub ich, fest; in unsrer Gegend wenigstens.
Die Globsower und Dagower gehen mit gutem Beispiel voran. Lauter gute
Leute.«
»Vielleicht. Aber schlechte Musikanten. Alle Menschen sind
Wetterfahnen, ein bißchen mehr, ein bißchen weniger. Und wir selber
machen's auch so. Schwapp, sind wir auf der andern Seite.«
»Ja, schwach ist jeder, und ich mag mich auch nicht für all und jeden
verbürgen. Aber in diesem speziellen Falle ... Selbst Koseleger schien
mir voll Zuversicht und Vertrauen, als er am Donnerstag noch mit mir
plauderte.«
»Koseleger voll Vertrauen! Na, dann geht es gewiß in die Brüche. Wo
Koseleger Amen sagt, das ist schon so gut wie letzte Ölung. Er hat
keine glückliche Hand, dieser Ihr Amtsbruder und Vorgesetzter.«
»Ich teile leider einigermaßen Ihre Bedenken gegen ihn. Aber was
vielleicht mit ihm versöhnen kann, er hat angenehme Formen und durchaus
etwas Verbindliches.«
»Das hat er. Und doch, so sehr ich sonst für Formen und
Verbindlichkeiten bin, nicht für seine. Man soll einem Menschen nicht
seinen Namen vorhalten. Aber Koseleger! Ich weiß immer nicht, ob er
mehr Kose oder mehr Leger ist; vielleicht beides gleich. Er ist wie ne
Baisertorte, süß, aber ungesund. Nein, Lorenzen, da bin ich doch mehr
für Sie. Sie taugen auch nicht viel, aber Sie sind doch wenigstens
ehrlich.«
»Vielleicht,« sagte Lorenzen. »Übrigens hat Koseleger inmitten seiner
Verbindlichkeiten und schönen Worte doch auch wieder was Freies, beinah
Gewagtes und ist mir da neulich mit Bekenntnissen gekommen, fast wie
ein Charakter.«
Dubslav lachte hell auf. »Charakter. Aber Lorenzen. Wie können Sie
sich so hinters Licht führen lassen. Ich verwette mich, er hat Ihnen
irgendwas über Ihre ›Gaben‹ gesagt; das ist jetzt so Lieblingswort,
das die Pastoren immer gegenseitig brauchen. Es soll bescheiden und
unpersönlich klingen und sozusagen alles auf Inspiration zurückführen,
für die man ja, wie für alles, was von oben kommt, am Ende nicht kann.
Es ist aber gerade dadurch das Hochmütigste ... War es so was? Hat er
meinen klugen Lorenzen, eh er sich als ›Charakter‹ ausspielte, durch
solche Schmeicheleien eingefangen?«
»Es war nicht so, Herr von Stechlin. Sie tun ihm hier ausnahmsweise
unrecht. Er sprach überhaupt nicht über mich, sondern über sich, und
machte mir dabei seine Konfessions. Er gestand mir beispielsweise, daß
er sich unglücklich fühle.«
»Warum?«
»Weil er in Quaden-Hennersdorf deplaziert sei.«
»Deplaziert. Das ist auch solch Wort; das kenn ich. Wenn man durchaus
will, ist jeder deplaziert, ich, Sie, Krippenstapel, Engelke. Ich müßte
Präses von einem Stammtisch oder vielleicht auch ein Badedirektor
sein, Sie Missionar am Kongo, Krippenstapel Kustos an einem märkischen
Museum und Engelke, nun der müßte gleich selbst hinein, Nummer
hundertdreizehn. Deplaziert! Alles bloß Eitelkeit und Größenwahn. Und
dieser Koseleger mit dem Konsistorialratskinn! Er war Galopin bei ner
Großfürstin; das kann er nicht vergessen, damit will er's nun zwingen,
und in seinem Ärger und Unmut spielt er sich auf den Charakter aus und
versteigt sich, wie Sie sagen, bis zu Konfessions und Gewagtheiten.
Und wenn er nun reüssierte (Gott verhüt es), so haben Sie den
Scheiterhaufenmann ~comme il faut~. Und der erste, der raus muß, das
sind Sie. Denn er wird sofort das Bedürfnis spüren, seine Gewagtheiten
von heute durch irgendein Brandopfer wieder wettzumachen.«
Unter diesem Gespräche waren sie schließlich aus dem Walde heraus und
näherten sich einem beinah meilenlangen und bis an den Horizont sich
ausdehnenden Stück Bruchland, über das mehrere mit Kropfweiden und
Silberpappeln besetzte Wege strahlenförmig auf Rheinsberg zuliefen.
Alle diese Wege waren belebt, meist mit Fußgängern, aber auch mit
Fuhrwerken. Eins davon, aus gelblichem Holz, das hell in der Sonne
blinkte, war leicht zu erkennen.
»Da fährt ja Katzler,« sagte Dubslav. »Überrascht mich beinah. Es
ist nämlich, was Sie vielleicht noch nicht wissen werden, wieder was
einpassiert; er schickte mir heute früh einen Boten mit der Nachricht
davon, und daraus schloß ich, er würde +nicht+ zur Wahl kommen. Aber
Ermyntrud mit ihrer grandiosen Pflichtvorstellung wird ihn wohl wieder
fortgeschickt haben.«
»Ist es wieder ein Mädchen?« fragte Lorenzen.
»Natürlich, und zwar das siebente. Bei sieben (freilich müssen es
Jungens sein) darf man, glaub ich, den Kaiser zu Gevatter laden.
Übrigens sind mehrere bereits tot, und alles in allem ist es wohl
möglich, daß sich Ermyntrud über das beständige ›bloß Mädchen‹ allerlei
Sorgen und Gedanken macht.«
Lorenzen nickte. »Kann mir's denken, daß die Prinzessin etwas wie
eine zu leistende Sühne darin sieht, Sühne wegen des von ihr getanen
Schrittes. Alles an ihr ist ein wenig überspannt. Und doch ist es eine
sehr liebenswürdige Dame.«
»Wovon niemand überzeugter ist als ich,« sagte Dubslav. »Freilich bin
ich bestochen, denn sie sagt mir immer das Schmeichelhafteste. Sie
plaudre so gern mit mir, was auch am Ende wohl zutrifft. Und dabei
wird sie dann jedesmal ganz ausgelassen, trotzdem sie eigentlich
hochgradig sentimental ist. Sentimental, was nicht überraschen darf;
denn aus Sentimentalität ist doch schließlich die ganze Katzlerei
hervorgegangen. Bin übrigens ernstlich in Sorge, wo Hoheit den
richtigen Taufnamen für das Jüngstgeborene hernehmen wird. In diesem
Stücke, vielleicht dem einzigen, ist sie nämlich noch ganz und gar
Prinzessin geblieben. Und Sie, lieber Lorenzen, werden dabei sicherlich
mit zu Rate gezogen werden.«
»Was ich mir nicht schwierig denken kann.«
»Sagen Sie das nicht. Es gibt in diesem Falle viel weniger Brauchbares,
als Sie sich vorzustellen scheinen. Prinzessinnennamen an und für
sich, ohne weitere Zutat, ja, die gibt es genug. Aber damit ist
Ermyntrud nicht zufrieden; sie verlangt ihrer Natur nach zu dem
Dynastisch-Genealogischen auch noch etwas poetisch Märchenhaftes.
Und das kompliziert die Sache ganz erheblich. Sie können das sehen,
wenn Sie die Katzlersche Kinderstube durchmustern oder sich die Namen
der bisher Getauften ins Gedächtnis zurückrufen. Die Katzlersche
Kronprinzeß heißt natürlich auch Ermyntrud. Und dann kommen ebenso
selbstverständlich Dagmar und Thyra. Und danach begegnen wir einer
Inez und einer Maud und zuletzt einer Arabella. Aber bei Arabella
können Sie schon deutlich eine gewisse Verlegenheit wahrnehmen. Ich
würde ihr, wenn sie sich wegen des Jüngstgeborenen an mich wendete,
was Altjüdisches vorschlagen; das ist schließlich immer das Beste. Was
meinen Sie zu Rebekka?«
Lorenzen kam nicht mehr dazu, Dubslav diese Frage zu beantworten, denn
eben jetzt waren sie durch das Stück Bruchland hindurch und rasselten
bereits über einen ein weiteres Gespräch unmöglich machenden Steindamm
weg, scharf auf Rheinsberg zu.
* * * * *
Dubslav war in ausgezeichneter Laune. Das prachtvolle Herbstwetter,
dazu das bunte Leben, alles hatte seine Stimmung gehoben, am meisten
aber, daß er unterwegs und beim Passieren der Hauptstraße bereits
Gelegenheit gehabt hatte, verschiedene gute Freunde zu begrüßen. Von
der Kirche her schlug es zehn, als er vor dem als Wahllokal etablierten
Gasthause »Zum Prinzregenten« hielt, in dessen Front denn auch bereits
etliche mehr oder weniger verwegen aussehende Wahlmänner standen, alle
bemüht, ihre Zettel an mutmaßliche Parteigenossen aufzuteilen.
Drinnen im Saal war der Wahlakt schon im Gange. Hinter der Urne
präsidierte der alte Herr von Zühlen, ein guter Siebziger, der die
groteskesten Feudalansichten mit ebenso grotesker Bonhomie zu verbinden
wußte, was ihm, auch bei seinen politischen Gegnern, eine große
Beliebtheit sicherte. Neben ihm, links und rechts, saßen Herr von
Storbeck und Herr van dem Peerenboom, letzterer ein Holländer aus der
Gegend von Delft, der vor wenig Jahren erst ein großes Gut im Ruppiner
Kreise gekauft und sich seitdem zum Preußen und, was noch mehr sagen
wollte, zum ›Grafschaftler‹ herangebildet hatte. Man sah ihn aus allen
möglichen Gründen -- auch schon um seines ›van‹ willen -- nicht ganz
für voll an, ließ aber nichts davon merken, weil er der bei den meisten
Grafschaftlern stark ins Gewicht fallenden Haupteigenschaft eines vor
so und soviel Jahren in Batavia geborenen holländisch-javanischen
Kaffeehändlers nicht entbehrte. Seines Nachbarn von Storbeck
Lebensgeschichte war durchschnittsmäßiger. Unter denen, die sonst noch
am Komiteetisch saßen, befand sich auch Katzler, den Ermyntrud (wie
Dubslav ganz richtig vermutet) mit der Bemerkung, »daß im modernen
bürgerlichen Staate Wählen so gut wie Kämpfen sei,« von ihrem
Wochenbette fortgeschickt hatte. »Das Kind wird inzwischen mein Engel
sein, und das Gefühl erfüllter Pflicht soll mich bei Kraft erhalten.«
Auch Gundermann, der immer mit dabei sein mußte, saß am Komiteetisch.
Sein Benehmen hatte was Aufgeregtes, weil er -- wie Lorenzen bereits
angedeutet -- wirklich im geheimen gegen Dubslav intrigiert hatte. Daß
er selber unterliegen würde, war klar und beschäftigte ihn kaum noch,
aber ihn erfüllte die Sorge, daß sein voraufgegangenes doppeltes Spiel
vielleicht an den Tag kommen könne.
Dubslav wollte die Sache gern hinter sich haben. Er trat deshalb,
nachdem er sich draußen mit einigen Bekannten begrüßt und an jeden
einzelnen ein paar Worte gerichtet hatte, vom Vorplatz her in das
Wahllokal ein, um da so rasch wie möglich seinen Zettel in die Urne
zu tun. Es traf ihn bei dieser Prozedur der Blick des alten Zühlen,
der ihm in einer Mischung von Feierlichkeit und Ulk sagen zu wollen
schien: »Ja, Stechlin, das hilft nu mal nicht; man muß die Komödie mit
durchmachen.« Dubslav kam übrigens kaum dazu, von diesem Blicke Notiz
zu nehmen, weil er Katzlers gewahr wurde, dem er sofort entgegentrat,
um ihm durch einen Händedruck zu dem siebenten Töchterchen zu
gratulieren. An Gundermann ging der Alte ohne Notiznahme vorüber. Dies
war aber nur Zufall; er wußte nichts von den Zweideutigkeiten des
Siebenmühlners, und nur dieser selbst, weil er ein schlechtes Gewissen
hatte, wurde verlegen und empfand des Alten Haltung wie eine Absage.
Als Dubslav wieder draußen war, war natürlich die große Frage:
»Ja, was jetzt tun?« Es ging erst auf elf, und vor sechs war die
Geschichte nicht vorbei, wenn sich's nicht noch länger hinzog. Er
sprach dies auch einer Anzahl von Herren aus, die sich auf einer vor
dem Gasthause stehenden Bank niedergelassen und hier dem Likörkasten
des »Prinzregenten«, der sonst immer erst nach dem Diner auftauchte,
vorgreifend zugesprochen hatten.
Es waren ihrer fünf, lauter Kreis- und Parteigenossen, aber nicht
eigentlich Freunde, denn der alte Dubslav war nicht sehr für
Freundschaften. Er sah zu sehr, was jedem einzelnen fehlte. Die da
saßen und aus purer Langeweile sich über die Vorzüge von Allasch
und Chartreuse stritten, waren die Herren von Molchow, von Krangen
und von Gnewkow, dazu Baron Beetz und ein Freiherr von der Nonne,
den die Natur mit besonderer Rücksicht auf seinen Namen geformt zu
haben schien. Er trug eine hohe schwarze Krawatte, darauf ein kleiner
vermickerter Kopf saß, und wenn er sprach, war es, wie wenn Mäuse
pfeifen. Er war die komische Figur des Kreises und wurde gehänselt,
nahm es aber nicht übel, weil seine Mutter eine schlesische Gräfin auf
»inski« war, was ihm in seinen Augen ein solches Übergewicht sicherte,
daß er, wie Friedrich der Große, jeden Augenblick bereit war, »die sich
etwa einstellenden Pasquille niedriger hängen zu lassen«.
»Ich denke, meine Herren,« sagte Dubslav, »wir gehen in den Park. Da
hat man doch immer was. An der einen Stelle ruht das Herz des Prinzen,
und an der andern Stelle ruht er selbst und hat sogar eine Pyramide
zu Häupten, wie wenn er Sesostris gewesen wäre. Ich würde gern einen
andern nennen, aber ich kenne bloß den.«
»Natürlich gehen wir in den Park,« sagte von Gnewkow. »Und es ist
schließlich immer noch ein Glück, daß man so was hat ...«
»Und auch ein Glück,« ergänzte von Molchow, »daß man solchen Wahltag
wie heute hat, der einen ordentlich zwingt, sich mal um Historisches
und Bildungsmäßiges zu kümmern. Bismarcken is es auch mal so gegangen,
noch dazu mit ner reichen Amerikanerin, und hat auch gleich (das heißt
eigentlich lange nachher) das rechte Wort dafür gefunden.«
»Der hat immer das rechte Wort gefunden.«
»Immer. Aber weiter, Molchow.«
»... Und als nun also die reiche Amerikanerin so runde vierzig Jahr
später ihn wiedersah und sich bei ihm bedanken wollte von wegen des
Bildermuseums, in das er sie halb aus Verlegenheit und halb aus
Ritterlichkeit begleitet und ihr mutmaßlich alle Bilder falsch erklärt
hatte, da hat er all diesen Dank abgewiesen und ihr -- ich seh und
hör ihn ordentlich -- in aller Fidelität gesagt, sie habe nicht ihm,
sondern er habe ihr zu danken, denn wenn jener Tag nicht gewesen wäre,
so hätt er das ganze Bildermuseum höchstwahrscheinlich nie zu sehen
gekriegt. Ja, Glück hat er immer gehabt. Im großen und im kleinen.
Es fehlt bloß noch, daß er hinterher auch noch Generaldirektor der
königlichen Museen geworden wäre, was er schließlich doch auch noch
gekonnt hätte. Denn eigentlich konnt er alles und ist auch beinah alles
gewesen.«
»Ja,« nahm Gnewkow, der aus Langeweile viel gereist war, seinen
Urgedanken, daß solcher Park eigentlich ein Glück sei, wieder auf.
»Ich finde, was Molchow da gesagt hat, ganz richtig; es kommt drauf
an, daß man reingezwungen wird, sonst weiß man überhaupt gar nichts.
Wenn ich so bloß an Italien zurückdenke. Sehen Sie, da läuft man nu
so rum, was einen doch am Ende strapziert, und dabei dieser ewige
pralle Sonnenschein. Ein paar Stunden geht es; aber wenn man nu schon
zweimal Kaffee getrunken und Granito gegessen hat, und es ist noch
nicht mal Mittag, ja, ich bitte Sie, was hat man da? Was fängt man da
an? Gradezu schrecklich. Und da kann ich Ihnen bloß sagen, da bin ich
ein kirchlicher Mensch geworden. Und wenn man dann so von der Seite her
still eintritt und hat mit einem Male die Kühle um sich rum, ja, da
will man gar nicht wieder raus und sieht sich so seine funfzig Bilder
an, man weiß nicht wie. Is doch immer noch besser als draußen. Und die
Zeit vergeht, und die Stunde, wo man was Reguläres kriegt, läppert sich
so heran.«
»Ich glaube doch,« sagte der für kirchliche Kunst schwärmende Baron
Beetz, »unser Freund Gnewkow unterschätzt die Wirkung, die, vielleicht
gegen seinen Willen, die Quattrozentisten auf ihn gemacht haben. Er
hat ihre Macht an sich selbst empfunden, aber er will es nicht wahr
haben, daß die Frische von ihnen ausgegangen sei. Jeder, der was davon
versteht ...«
»Ja, Baron, das is es eben. Wer was davon versteht! Aber wer versteht
was davon? Ich jedenfalls nicht.«
Unter diesen Worten war man, vom »Prinzregenten« aus, die Hauptstraße
hinuntergeschritten und über eine kleine Brücke fort erst in den
Schloßhof und dann in den Park eingetreten. Der See plätscherte leis.
Kähne lagen da, mehrere an einem Steg, der von dem Kiesufer her in
den See hineinlief. Ein paar der Herren, unter ihnen auch Dubslav,
schritten die ziemlich wacklige Bretterlage hinunter und blickten, als
sie bis ans Ende gekommen waren, wieder auf die beiden Schloßflügel
und ihre kurz abgestumpften Türme zurück. Der Turm rechts war der, wo
Kronprinz Fritz sein Arbeitszimmer gehabt hatte.
»Dort hat er gewohnt,« sagte von der Nonne. »Wie begrenzt ist doch
unser Können. Mir weckt der Anblick solcher Fridericianischen Stätten
immer ein Schmerzgefühl über das Unzulängliche des Menschlichen
überhaupt, freilich auch wieder ein Hochgefühl, daß wir dieser
Unzulänglichkeit und Schwäche Herr werden können. Tod, wo ist dein
Stachel, Hölle, wo ist dein Sieg? Dieser König. Er war ein großer
Geist, gewiß; aber doch auch ein verirrter Geist. Und je patriotischer
wir fühlen, je schmerzlicher berührt uns die Frage nach dem Heil seiner
Seele. Die Seelenmessen -- das empfind ich in solchem Augenblicke --
sind doch eine wirklich trostspendende Seite des Katholizismus, und
daß es (selbstverständlich unter Gewähr eines höchsten Willens) in die
Macht Überlebender gelegt ist, eine Seele freizubeten, das ist und
bleibt eine große Sache.«
»Nonne,« sagte Molchow, »machen Sie sich nicht komisch. Was haben Sie
für ne Vorstellung vom lieben Gott? Wenn Sie kommen und den alten
Fritzen freibeten wollen, werden Sie rausgeschmissen.«
Baron Beetz -- auch ein Anzweifler des Philosophen von Sanssouci --
wollte seinem Freunde Nonne zu Hilfe kommen und erwog einen Augenblick
ernstlich, ob er nicht seinen in der ganzen Grafschaft längst bekannten
Vortrag über die »schiefe Ebene« oder »~c'est le premier pas qui
coute~« noch einmal zum besten geben solle. Klugerweise jedoch ließ
er es wieder fallen und war einverstanden, als Dubslav sagte: »Meine
Herren, ich meinerseits schlage vor, daß wir unsern Auslug von dem
Wackelstege, drauf wir hier stehen (jeden Augenblick kann einer von uns
ins Wasser fallen), endlich aufgeben und uns lieber in einem der hier
herumliegenden Kähne über den See setzen lassen. Unterwegs, wenn noch
welche da sind, können wir Teichrosen pflücken und drüben am andern
Ufer den großen Prinz-Heinrich-Obelisken mit seinen französischen
Inschriften durchstudieren. Solche Rekapitulation stärkt einen immer
historisch und patriotisch, und unser Etappenfranzösisch kommt auch
wieder zu Kräften.«
Alle waren einverstanden, selbst Nonne.
* * * * *
Gegen vier war man von dem Ausfluge zurück und hielt wieder vor
dem »Prinzregenten«, auf einem mit alten Bäumen besetzten Platz,
der wegen seiner Dreiecksform schon von alter Zeit her den Namen
Triangelplatz führte. Die Wahlresultate lagen noch keineswegs sicher
vor; es ließ sich aber schon ziemlich deutlich erkennen, daß viele
Fortschrittlerstimmen auf den sozialdemokratischen Kandidaten,
Feilenhauer Torgelow, übergehen würden, der, trotzdem er nicht
persönlich zugegen war, die kleinen Leute hinter sich hatte. Hunderte
seiner Parteigenossen standen in Gruppen auf dem Triangelplatz umher
und unterhielten sich lachend über die Wahlreden, die während der
letzten Tage teils in Rheinsberg und Wutz, teils auf dem platten
Lande von Rednern der gegnerischen Parteien gehalten worden waren.
Einer der mit unter den Bäumen Stehenden, ein Intimus Torgelows, war
der Drechslergeselle Söderkopp, der sich schon lediglich in seiner
Eigenschaft als Drechslergeselle eines großen Ansehens erfreute. Jeder
dachte: der kann auch noch mal Bebel werden. »Warum nicht? Bebel is
alt, und dann haben wir den.« Aber Söderkopp verstand es auch wirklich,
die Leute zu packen. Am schärfsten ging er gegen Gundermann vor. »Ja,
dieser Gundermann, den kenn ich. Brettschneider und Börsenfilou; jeder
Groschen is zusammengejobbert. Sieben Mühlen hat er, aber bloß zwei
Redensarten, und der Fortschritt ist abwechselnd die ›Vorfrucht‹ und
dann wieder der ›Vater‹ der Sozialdemokratie. Vielleicht stammen wir
auch noch von Gundermann ab. So einer bringt alles fertig.«
Uncke, während Söderkopp so sprach, war von Baum zu Baum immer näher
gerückt und machte seine Notizen. In weiterer Entfernung stand
Pyterke, schmunzelnd und sichtlich verwundert, was Uncke wieder alles
aufzuschreiben habe.
Pyterkes Verwunderung über das »Aufschreiben« war nur zu berechtigt,
aber sie wär es um ein gut Teil weniger gewesen, wenn sich Unckes
aufhorchender Diensteifer statt dem Sozialdemokraten Söderkopp lieber
dem Gespräch einer nebenstehenden Gruppe zugewandt hätte. Hier
plauderten nämlich mehrere »Staatserhaltende« von dem mutmaßlichen
Ausgange der Wahl und daß es mit dem Siege des alten Stechlin von
Minute zu Minute schlechter stünde. Besonders die Rheinsberger schienen
den Ausschlag zu seinen Ungunsten geben zu sollen.
»Hole der Teufel das ganze Rheinsberg!« verschwor sich ein alter Herr
von Kraatz, dessen roter Kopf, während er so sprach, immer röter wurde.
»Dies elende Nest! Wir bringen ihn wahr und wahrhaftig nicht durch,
unsern guten alten Stechlin. Und was das sagen will, das wissen wir.
Wer gegen +uns+ stimmt, stimmt auch gegen den König. Das ist all eins.
Das ist das, was man jetzt solidarisch nennt.«
»Ja, Kraatz,« nahm Molchow, an den sich diese Rede vorzugsweise
gerichtet hatte, das Wort, »nennen Sie's, wie Sie wollen, solidarisch
oder nicht; das eine sagt nichts, und das andre sagt auch nichts. Aber
mit Ihrem Wort über Rheinsberg, da haben Sie's freilich getroffen.
Aufmuckung war hier immer zu Hause, von Anfang an. Erst frondierte
Fritz gegen seinen Vater, dann frondierte Heinrich gegen seinen Bruder,
und zuletzt frondierte August, unser alter forscher Prinz August, den
manche von uns ja noch gut gekannt haben, ich sage: frondierte unser
alter August gegen die Moral. Und das war natürlich das Schlimmste.
(Zustimmung und Heiterkeit.) Und bestraft sich zuletzt auch immer. Denn
wissen Sie denn, meine Herren, wie's mit Augusten schließlich ging, als
er durchaus in den Himmel wollte?«
»Nein. Wie war es denn, Molchow?«
»Ja, er mußte da wohl ne halbe Stunde warten, und als er nu mit nem
Anschnauzer gegen Petrus rausfahren wollte, da sagte ihm der Fels
der Kirche: ›Königliche Hoheit, halten zu Gnaden, aber es ging nicht
anders.‹ Und warum nicht? Er hatte die elftausend Jungfrauen erst in
Sicherheit bringen müssen.«
»Stimmt, stimmt,« sagte Kraatz. »So war der Alte. Der reine
Deubelskerl. Aber schneidig. Und ein richtiger Prinz. Und dann, meine
Herren, -- ja, du mein Gott, wenn man nu mal Prinz is, irgend was muß
man doch von der Sache haben ... Und soviel weiß ich, wenn ich Prinz
wäre ...«


Zwanzigstes Kapitel

Um sechs stand das Wahlresultat so gut wie fest; einige Meldungen
fehlten noch, aber das war aus Ortschaften, die mit ihren paar Stimmen
nichts mehr ändern konnten. Es lag zutage, daß die Sozialdemokraten
einen beinahe glänzenden Sieg davongetragen hatten; der alte Stechlin
stand weit zurück, Fortschrittler Katzenstein aus Gransee noch weiter.
Im ganzen aber ließen beide besiegte Parteien dies ruhig über sich
ergehen; bei den Freisinnigen war wenig, bei den Konservativen gar
nichts von Verstimmung zu merken. Dubslav nahm es ganz von der heiteren
Seite, seine Parteigenossen noch mehr, von denen eigentlich ein jeder
dachte: »Siegen ist gut, aber zu Tische gehen ist noch besser.« Und in
der Tat, gegessen mußte werden. Alles sehnte sich danach, bei Forellen
und einem guten Chablis die langweilige Prozedur zu vergessen. Und war
man erst mit den Forellen fertig und dämmerte der Rehrücken am Horizont
herauf, so war auch der Sekt in Sicht. Im »Prinzregenten« hielt man auf
eine gute Marke.
Durch den oberen Saal hin zog sich die Tafel: der Mehrzahl nach
Rittergutsbesitzer und Domänenpächter, aber auch Gerichtsräte, die so
glücklich waren, den »Hauptmann in der Reserve« mit auf ihre Karte
setzen zu können. Zu diesem ~gros d'armée~ gesellten sich Forst- und
Steuerbeamte, Rentmeister, Prediger und Gymnasiallehrer. An der Spitze
dieser stand Rektor Thormeyer aus Rheinsberg, der große, vorstehende
Augen, ein mächtiges Doppelkinn, noch mächtiger als Koseleger, und
außerdem ein Renommee wegen seiner Geschichten hatte. Daß er nebenher
auch ein in der Wolle gefärbter Konservativer war, versteht sich von
selbst. Er hatte, was aber schon Jahrzehnte zurücklag, den großartigen
Gedanken gefaßt und verwirklicht: die ostelbischen Provinzen, da, wo
sie strauchelten, durch Gustav Kühnsche Bilderbogen auf den richtigen
Pfad zurückzuführen, und war dafür dekoriert worden. Es hieß denn auch
von ihm, »er gelte was nach oben hin,« was aber nicht recht zutraf. Man
kannte ihn »oben« ganz gut.
Um halb sieben (Lichter und Kronleuchter brannten bereits) war
man unter den Klängen des Tannhäusermarsches die hie und da schon
ausgelaufene Treppe hinaufgestiegen. Unmittelbar vorher hatte noch ein
Schwanken wegen des Präsidiums bei Tafel stattgefunden. Einige waren
für Dubslav gewesen, weil man sich von ihm etwas Anregendes versprach,
auch speziell mit Rücksicht auf die Situation. Aber die Majorität
hatte doch schließlich Dubslavs Vorsitz als ganz undenkbar abgelehnt,
da der Edle Herr von Alten-Friesack, trotz seiner hohen Jahre, mit zur
Wahl gekommen war; der Edle Herr von Alten-Friesack, so hieß es, sei
doch nun mal -- und von einem gewissen Standpunkt aus auch mit Fug und
Recht -- der Stolz der Grafschaft, überhaupt ein Unikum, und ob er nun
sprechen könne oder nicht, das sei, wo sich's um eine Prinzipienfrage
handle, durchaus gleichgültig. Überhaupt, die ganze Geschichte mit
dem »Sprechenkönnen« sei ein moderner Unsinn. Die einfache Tatsache,
daß der Alte von Alten-Friesack dasäße, sei viel, viel wichtiger
als eine Rede, und sein großes Präbendenkreuz ziere nicht bloß ihn,
sondern den ganzen Tisch. Einige sprächen freilich immer von seinem
Götzengesicht und seiner Häßlichkeit, aber auch das schade nichts.
Heutzutage, wo die meisten Menschen einen Friseurkopf hätten, sei es
eine ordentliche Erquickung, einem Gesicht zu begegnen, das in seiner
Eigenart eigentlich gar nicht unterzubringen sei. Dieser von dem alten
Zühlen, trotz seiner Vorliebe für Dubslav, eindringlich gehaltenen
Rede war allgemein zugestimmt worden, und Baron Beetz hatte den
götzenhaften Alten-Friesacker an seinen Ehrenplatz geführt. Natürlich
gab es auch Schandmäuler. An ihrer Spitze stand Molchow, der dem neben
ihm sitzenden Katzler zuflüsterte: »Wahres Glück, Katzler, daß der
Alte drüben die große Blumenvase vor sich hat; sonst, so bei ~veau en
tortue~, -- vorausgesetzt, daß so was Feines überhaupt in Sicht steht
-- würd ich der Sache nicht gewachsen sein.«
Und nun schwieg der von einem Thormeyerschen Unterlehrer gespielte
Tannhäusermarsch, und als eine bestimmte Zeit danach der Moment für
den ersten Toast da war, erhob sich Baron Beetz und sagte: »Meine
Herren. Unser Edler Herr von Alten-Friesack ist von der Pflicht und
dem Wunsch erfüllt, den Toast auf Seine Majestät den Kaiser und
König auszubringen.« Und während der Alte, das Gesagte bestätigend,
mit seinem Glase grüßte, setzte der in seiner ~alter ego~-Rolle
verbleibende Baron Beetz hinzu: »Seine Majestät der Kaiser und König
lebe hoch!« Der Alten-Friesacker gab auch hierzu durch Nicken seine
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