Nachtstücke - 07

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hoffen. Mehrere Weiber starben ihm schnell; immer waren sie ausnehmend
schön und insgemein Landdirnen gewesen. Er sperrte sie ein und
erlaubte ihnen, nur unter Begleitung einer alten ekelhaft häßlichen
Frau die Messe zu hören. Diese Alte war unbestechlich; jeder noch so
listig angelegte Versuch junger Lüstlinge, den schönen Frauen des
Doktor Trabacchio näher zu kommen, blieb fruchtlos. Unerachtet Doktor
Trabacchio von Reichen sich gut bezahlen ließ, so stand doch seine
Einnahme mit dem Reichtum an Geld und Kleinodien, den er in seinem
Hause aufgehäuft hatte und den er niemanden verhehlte, in keinem
Verhältnis. Dabei war er zu Zeiten freigebig bis zur Verschwendung,
und hatte die Gewohnheit jedesmal, wenn ihm eine Frau gestorben, ein
Gastmahl zu geben, dessen Aufwand wohl doppelt soviel betrug, als
die reichste Einnahme, die ihm seine Praxis ein ganzes Jahr hindurch
verschaffte. Mit seiner letzten Frau hatte er einen Sohn erzeugt, den
er ebenso einsperrte, wie seine Weiber; niemand bekam ihn zu sehen.
Nur bei dem Gastmahl, das er nach dem Tode dieser Frau gab, saß der
kleine dreijährige Knabe an seiner Seite, und alle Gäste waren über
die Schönheit und die Klugheit des Kindes [verwundert], das man,
verriet sein körperliches Ansehen nicht sein Alter, seinem Benehmen
nach wenigstens für zwölfjährig hätte halten können. Eben bei diesem
Gastmahl äußerte der Doktor Trabacchio, daß, da nunmehr sein Wunsch,
einen Sohn zu haben, erreicht sei, er nicht mehr heiraten werde. Sein
übermäßiger Reichtum, aber noch mehr sein geheimnisvolles Wesen, seine
wunderbaren Kuren, die bis ins Unglaubliche gingen, da bloß einigen
von ihm bereiteten und eingeflößten Tropfen, ja oft bloß seiner
Betastung, seinem Blick, die hartnäckigsten Krankheiten wichen, gaben
endlich Anlaß zu allerlei seltsamen Gerüchten, die sich in Neapel
verbreiteten. Man hielt den Doktor Trabacchio für einen Alchymisten,
für einen Teufelsbeschwörer, ja man gab ihm endlich schuld, daß er
mit dem Satan im Bündnis stehe. Die letzte Sage entstand aus einer
seltsamen Begebenheit, die sich mit einigen Edelleuten in Neapel
zutrug. Diese kehrten einst spät in der Nacht von einem Gastmahl
zurück und gerieten, da sie im Weinrausch den Weg verfehlt, in eine
einsame verdächtige Gegend. Da rauschte und raschelte es vor ihnen und
sie wurden mit Entsetzen gewahr, daß ein großer leuchtendroter Hahn,
ein zackicht Hirschgeweihe auf dem Kopfe tragend, mit ausgebreiteten
Flügeln. daherschritt, und sie mit menschlichen funkelnden Augen
anstarrte. Sie drängten sich in eine Ecke, der Hahn schritt vorüber,
und ihm folgte eine große Figur im glänzenden goldverbrämten Mantel.
Sowie die Gestalten vorüber waren, sagte einer von den Edelleuten
leise: »Das war der Wunderdoktor Trabacchio.« Alle, nüchtern geworden
durch den entsetzlichen Spuk, ermutigten sich und folgten dem
angeblichen Doktor mit dem Hahn, dessen Leuchten den genommenen
Weg zeigte. Sie sahen, wie die Gestalten wirklich auf das Haus des
Doktors, das auf einem fernen leeren öden Platze stand, zuschritten.
Vor dem Hause angekommen, rauschte der Hahn in die Höhe, und schlug
mit den Flügeln an das große Fenster über dem Balkon, das sich
klirrend öffnete; die Stimme eines alten Weibes meckerte: »Kommt -
kommt nach Haus - kommt nach Haus - warm ist das Bett, und Liebchen
wartet lange schon - lange schon!« Da war es, als stiege der Doktor
auf einer unsichtbaren Leiter empor, und rausche nach dem Hahn durch
das Fenster, welches zugeschlagen wurde, daß es die einsame Straße
entlang klirrte und dröhnte. Alles war im schwarzen Dunkel der Nacht
verschwunden und die Edelleute standen stumm und starr vor Grausen
und Entsetzen. Dieser Spuk, die Überzeugung der Edelleute, daß die
Gestalt, der der teuflische Hahn vorleuchtete, niemand anders, als der
verrufene Doktor Trabacchio gewesen, war für das geistliche Gericht,
dem alles zu Ohren kam, genug, dem satanischen Wundermann sorglich in
aller Stille nachzuspüren. Man brachte in der Tat heraus, daß in den
Zimmern des Doktors sich oft ein roter Hahn befand, mit dem er auf
wunderliche Weise zu sprechen und zu disputieren schien, als sprächen
Gelehrte über zweifelhafte Gegenstände ihres Wissens. Das geistliche
Gericht war im Begriff den Doktor Trabacchio einzuziehen als
einen verruchten Hexenmeister; aber das weltliche Gericht kam dem
geistlichen zuvor und ließ den Doktor durch die Sbirren aufheben und
ins Gefängnis schleppen, da er eben von dem Besuch eines Kranken
heimkehrte. Die Alte war schon früher aus dem Hause geholt worden,
den Knaben hatte man nicht finden können. Die Türen der Zimmer wurden
verschlossen und versiegelt, Wachen rings um das Haus gestellt. -
Folgendes war der Grund dieses gerichtlichen Verfahrens. Seit einiger
Zeit starben mehrere angesehene Personen in Neapel und in der
umliegenden Gegend und zwar nach der Ärzte einstimmigem Urteil an
Gift. Dies hatte viele Untersuchungen veranlaßt, die fruchtlos
blieben, bis endlich ein junger Mann in Neapel, ein bekannter Lüstling
und Verschwender, dessen Oheim vergiftet worden, die gräßliche Tat
mit dem Zusatz eingestand, daß er das Gift von dem alten Weibe, der
Haushälterin Trabacchios, gekauft habe. Man spürte der Alten nach, und
ertappte sie, als sie eben ein festverschlossenes kleines Kistchen
forttragen wollte, in dem man kleine Phiolen fand, die mit dem Namen
von allerlei Arzneimitteln versehen waren, unerachtet sie flüssiges
Gift enthielten. Die Alte wollte nichts eingestehen; als man ihr
indessen mit der Tortur drohte, da bekannte sie, daß der Doktor
Trabacchio schon seit vielen Jahren jenes künstliche Gift, das unter
dem Namen Aqua Toffana bekannt sei, bereite, und daß der geheime
Verkauf dieses Gifts, der durch sie bewirkt worden, beständig seine
reichste Erwerbsquelle gewesen. Ferner sei es nur zu gewiß, daß er mit
dem Satan im Bündnis stehe, der in verschiedenen Gestalten bei ihm
einkehre. Jedes seiner Weiber habe ihm ein Kind geboren, ohne daß
es jemand außer dem Hause geahnet. Das Kind habe er denn allemal,
nachdem es neun Wochen, oder neun Monate alt worden, unter besonderen
Zurüstungen und Feierlichkeiten auf unmenschliche Weise geschlachtet,
indem er ihm die Brust aufgeschnitten und das Herz herausgenommen.
Jedesmal sei der Satan bei dieser Operation, bald in dieser, bald in
jener Gestalt, meistens aber als Fledermaus mit menschlicher Larve,
erschienen, und habe mit breiten Flügeln das Kohlfeuer angefacht, bei
dem Trabacchio aus des Kindes Herzblut köstliche Tropfen bereitet,
die jeder Siechheit kräftig widerständen. Die Weiber hätte Trabacchio
bald nachher auf diese, oder jene heimliche Weise getötet, so daß
der schärfste Blick des Arztes wohl nie auch die kleinste Spur der
Ermordung habe auffinden können. Nur Trabacchios letztes Weib, die
ihm einen Sohn geboren, der noch lebe, sei des natürlichen Todes
gestorben.
Der Doktor Trabacchio gestand alles unverhohlen ein und schien eine
Freude daran zu finden, das Gericht mit den schauerlichen Erzählungen
seiner Untaten und vorzüglich der nähern Umstände seines entsetzlichen
Bündnisses mit dem Satan in Verwirrung zu setzen, Die Geistlichen,
welche dem Gericht beiwohnten, gaben sich alle nur ersinnliche Mühe,
den Doktor zur Reue und zur Erkenntnis seiner Sünden zu bringen; aber
es blieb vergebens, da Trabacchio sie nur verhöhnte und verlachte.
Beide, die Alte und Trabacchio, wurden zum Scheiterhaufen verurteilt.
- Man hatte unterdessen das Haus des Doktors untersucht und alle seine
Reichtümer hervorgeholt, die, nach Abzug der Gerichtskosten, an die
Hospitäler verteilt werden sollten. In Trabacchios Bibliothek fand
man nicht ein einziges verdächtiges Buch und noch viel weniger gab es
Gerätschaften, die auf die satanische Kunst, die der Doktor getrieben,
hätten hindeuten sollen. Nur ein verschlossenes Gewölbe, dessen viele
durch die Mauer herausragende Röhren das Laboratorium verrieten,
widerstand, als man es öffnen wollte, aller Kunst und aller Gewalt.
Ja, wenn Schlosser und Maurer unter der Aufsicht des Gerichts sich
eifrig bemühten, endlich durchzubrechen, so daß wohl der Zweck
erreicht worden wäre, da kreischten im Innern des Gewölbes
entsetzliche Stimmen, es rauschte auf und nieder, wie mit eiskalten
Flügeln schlug es an die Gesichter der Arbeiter und ein schneidender
Zugwind pfiff in gellenden gräßlichen Tönen durch den Gang, so daß von
Grausen und Entsetzen ergriffen alle flohen, und am Ende niemand mehr
sich an die Tür des Gewölbes wagen wollte, aus Furcht wahnsinnig zu
werden vor Angst und Schrecken. Den Geistlichen, die sich der Tür
nahten, ging es nicht besser und es blieb nichts übrig, als die
Ankunft eines alten Dominikaners aus Palermo zu erwarten, dessen
Standhaftigkeit und Frömmigkeit bisher alle Künste des Satans weichen
mußten. Als dieser Mönch sich nun in Neapel befand, war er bereit den
teuflischen Spuk in Trabacchios Gewölbe zu bekämpfen, und verfügte
sich hin, ausgerüstet mit Kreuz und Weihwasser, begleitet von mehreren
Geistlichen und Gerichtspersonen, die aber weit von der Tür entfernt
blieben. Der alte Dominikaner ging betend auf die Tür los; aber da
erhob sich heftiger das Rauschen und Brausen, und die entsetzlichen
Stimmen verworfener Geister lachten gellend heraus. Der Geistliche
ließ sich jedoch nicht irre machen; er betete kräftiger das Kruzifix
emporhaltend und die Tür mit Weihwasser besprengend. »Man gebe mir ein
Brecheisen!« rief er laut; zitternd reichte es ihm ein Maurerbursche
hin, aber kaum setzte es der alte Mönch an die Türe, als sie mit
furchtbar erschütterndem Knall aufsprang. Blaue Flammen leckten
überall an den Wänden des Gewölbes herauf und eine betäubende
erstickende Hitze strömte aus dem Innern. Demunerachtet wollte der
Dominikaner hineintreten; da stürzte der Boden des Gewölbes ein, daß
das ganze Haus erdröhnte und Flammen prasselten aus dem Abgrunde
hervor, die wütend um sich griffen und alles rings umher erfaßten.
Schnell mußte der Dominikaner mit seiner Begleitung fliehen, um nicht
zu verbrennen, oder verschüttet zu werden. Kaum waren sie auf der
Straße, als das ganze Haus des Doktor Trabacchio in Flammen stand. Das
Volk lief zusammen und jauchzte und jubelte, als es des verruchten
Hexenmeisters Wohnung brennen sah, ohne auch nur das mindeste zur
Rettung zu tun. Schon war das Dach eingestürzt, das inwendige Holzwerk
flammte zu den Wänden heraus und nur die starken Balken des obern
Stocks widerstanden noch der Gewalt des Feuers. Aber vor Entsetzen
schrie das Volk auf, als es Trabacchios zwölfjährigen Sohn mit
einem Kistchen unter dem Arm einen dieser glimmenden Balken entlang
schreiten sah. Nur einen Moment dauerte diese Erscheinung, sie
verschwand plötzlich in den hochaufschlagenden Flammen. - Der
Doktor Trabacchio schien sich herzinniglich zu freuen, als er diese
Begebenheit erfuhr und ging mit verwegener Frechheit zum Tode. Als man
ihn an den Pfahl band, lachte er hell auf und sagte zu dem Henker, der
ihn mordlustig recht fest anschnürte: »Sieh dich vor, Geselle, daß
diese Stricke nicht an deinen Fäusten brennen.« Dem Mönch, der sich
ihm zuletzt noch nahen wollte, rief er mit fürchterlicher Stimme zu:
»Fort! - zurück von mir! Glaubst du denn, daß ich so dumm sein werde,
euch zu Gefallen einen schmerzlichen Tod zu leiden? - noch ist
meine Stunde nicht gekommen.« - Nun fing das angezündete Holz an zu
prasseln; kaum erreichte aber die Flamme den Trabacchio, als es hell
aufloderte, wie Strohfeuer und von einer fernen Anhöhe ein gellendes
Hohngelächter sich hören ließ. Alles schaute hin und Grausen ergriff
das Volk, als [es] den Doktor Trabacchio leibhaftig in dem schwarzen
Kleide, dem goldverbrämten Mantel, den Stoßdegen an der Seite, den
niedergekrempten spanischen Hut mit der roten Feder auf dem Kopfe, das
Kistchen unter dem Arm, ganz wie er sonst durch die Straßen von Neapel
zu laufen pflegte, erblickte. Reiter, Sbirren, hundert andere aus
dem Volk stürzten hin nach dem Hügel, aber Trabacchio war und blieb
verschwunden. Die Alte gab ihren Geist auf unter den entsetzlichsten
Qualen, unter den gräßlichsten Verwünschungen ihres verruchten Herrn,
mit dem sie unzählige Verbrechen geteilt.
Der sogenannte Ignaz Denner war nun kein anderer, als eben der Sohn
des Doktors, der sich damals durch die höllischen Künste seines Vaters
mit einem Kistchen der seltensten und geheimnisvollsten Kostbarkeiten
aus den Flammen rettete. Schon seit der frühesten Jugend unterrichtete
ihn der Vater in den geheimen Wissenschaften und seine Seele war dem
Teufel verschrieben, noch ehe er sein volles Bewußtsein erlangt. Als
man den Doktor Trabacchio ins Gefängnis warf, blieb der Knabe in dem
geheimnisvollen verschlossenen Gewölbe unter den verworfenen Geistern,
die des Vaters höllischer Zauber hineingebannt; da aber endlich dieser
Zauber der Macht des Dominikaners weichen mußte, ließ der Knabe die
verborgenen mechanischen Kräfte wirken, und Flammen entzündeten sich,
die in wenigen Minuten das ganze Haus in Brand steckten, während der
Knabe selbst unversehrt durch das Feuer fort zum Tore hinaus in den
Wald eilte, den ihm der Vater bezeichnet hatte. Nicht lange dauerte
es, so erschien auch Doktor Trabacchio, und floh schnell mit dem
Sohne, bis sie wohl an drei Tagereisen von Neapel in die Ruinen
eines alten römischen Gebäudes kamen, wo der Eingang zu einer weiten
geräumigen Höhle versteckt lag. Hier wurde der Doktor Trabacchio
von einer zahlreichen Räuberbande, mit der er längst in Verbindung
gestanden, und der er durch seine geheime Wissenschaft die
wesentlichsten Dienste geleistet, mit lautem Jubel empfangen. Die
Räuber wollten ihn mit nichts Geringerem lohnen, als mit der Krönung
zum Räuberkönige, wodurch er sich zum Oberhaupt aller Banden, die in
Italien und dem südlichen Deutschland verbreitet waren, aufgeschwungen
hätte. Der Doktor Trabacchio erklärte, diese Würde nicht annehmen
zu können, da er der besondern Konstellation wegen, die über ihn
walte, nunmehr ein ganz unstetes Leben führen müsse, und von keinem
Verhältnis gebunden werden könne; doch werde er noch immer den Räubern
mit seiner Kunst und Wissenschaft beistehn, und sich dann und wann
sehen lassen. Da beschlossen die Räuber, den zwölfjährigen Trabacchio
zum Räuberkönige zu wählen und damit war der Doktor höchlich
zufrieden, so daß der Knabe von Stund an unter den Räubern blieb,
und, als er funfzehn Jahr alt worden, schon als wirkliches Oberhaupt
mit ihnen auszog. Sein ganzes Leben war von nun an ein Gewebe von
Greueltaten und Teufelskünsten, in welche ihn der Vater, der sich
oftmals blicken ließ und zuweilen wochenlang einsam mit seinem Sohne
in der Höhle blieb, immer mehr einweihte. Die kräftigen Maßregeln
des Königs von Neapel gegen die Räuberbanden, die immer kecker und
verwegener wurden, noch mehr aber die entstandenen Zwistigkeiten der
Räuber hoben endlich das gefährliche Bündnis unter _einem_ Oberhaupte
auf und den Trabacchio selbst, der sich durch seinen Stolz und durch
seine Grausamkeit verhaßt gemacht hatte, konnten seine vom Vater
erlernte Teufelskünste nicht vor den Dolchen seiner Untergebenen
schützen. Er floh nach der Schweiz, gab sich den Namen Ignaz Denner,
und besuchte als reisender Kaufmann die Messen und Jahrmärkte in
Deutschland, bis sich aus den zerstreuten Gliedern jener großen
Bande eine kleinere bildete, die den vormaligen Räuberkönig zu ihrem
Oberhaupt wählte. Trabacchio versicherte, wie sein Vater noch zur
Stunde lebe, ihn noch im Gefängnis besucht, und Rettung von der
Gerichtsstätte versprochen habe. Nur dadurch, daß, wie er nun wohl
einsehe, göttliche Schickung den Andres vom Tode errettet, sei die
Macht seines Vaters entkräftet worden, und er wolle nun als reuiger
Sünder allen Teufelskünsten abschwören und geduldig die gerechte
Todesstrafe erleiden.
Andres, der alles dieses aus dem Munde des Grafen von Vach erfuhr,
zweifelte keinen Augenblick, daß es wohl eben Trabacchios Bande
gewesen, die ehemals im Neapolitanischen seinen Herrn anfiel, so wie
er überzeugt war, daß der alte Doktor Trabacchio selbst im Gefängnis
ihm wie der leibhaftige Satan erschien und verlocken wollte zum
bösen Beginnen. Nun sah er erst recht ein, in welch großer Gefahr er
geschwebt hatte seit der Zeit, als Trabacchio in sein Haus getreten;
wiewohl er noch immer nicht begreifen konnte, warum es denn der
Verruchte so ganz und gar auf ihn und sein Weib gemünzt hatte, da der
Vorteil, den er aus seinem Aufenthalt in dem Jägerhause zog, nicht so
bedeutend sein konnte.
Andres befand sich nach den entsetzlichen Stürmen nun in ruhiger
glücklicher Lage, allein zu erschütternd hatten jene Stürme getobt,
um nicht in seinem ganzen Leben dumpf nachzuhallen. Außer dem, daß
Andres, sonst ein starker kräftiger Mann, durch den Gram, durch
das lange Gefängnis, ja durch den unsäglichen Schmerz der Tortur
körperlich zugrunde gerichtet, siech und krank daherschwankte und kaum
noch die Jagd treiben konnte, so welkte auch Giorgina, deren südliche
Natur von dem Grame, von der Angst, von dem Entsetzen wie von
brennender Glut aufgezehrt wurde, zusehends hin. Keine Hülfe war
für sie mehr vorhanden, sie starb wenige Monate nach ihres Mannes
Rückkehr. Andres wollte verzweifeln und nur der wunderschöne kluge
Knabe, der Mutter getreues Ebenbild, vermochte ihn zu trösten. Um
dieses willen tat er alles, sein Leben zu erhalten, und sich soviel
als möglich zu kräftigen, so daß er nach Verlauf von beinahe zwei
Jahren wohl an Gesundheit zugenommen und manchen lustigen Jägergang in
den Forst unternehmen konnte. - Der Prozeß wider den Trabacchio hatte
endlich sein Ende erreicht und er war, so wie vor alter Zeit sein
Vater, zum Tode durchs Feuer verdammt worden, den er in weniger Zeit
erleiden sollte.
Andres kam eines Tages, als die Abenddämmerung schon eingebrochen, mit
seinem Knaben aus dem Forst zurück; schon war er dem Schlosse nahe,
als er ein klägliches Gewimmer vernahm, das aus dem ihm nahen
ausgetrockneten Feldgraben zu kommen schien. Er eilte näher und
erblickte einen Menschen, der in elende schmutzige Lumpen gehüllt, im
Graben lag und unter großen Schmerzen den Geist aufgeben zu wollen
schien. Andres warf Flinte und Büchsensack ab, und zog mit Mühe
den Unglücklichen heraus; aber als er nun dem Menschen ins Gesicht
blickte, erkannte er mit Entsetzen den Trabacchio. Zurückschaudernd
ließ er von ihm ab; aber da wimmerte Trabacchio dumpf. »Andres,
Andres, bist du es? um der Barmherzigkeit Gottes willen, der ich meine
Seele empfohlen, habe Mitleid mit mir! Wenn du mich rettest, rettest
du eine Seele von ewiger Verdammnis; denn bald ereilt mich ja der Tod,
und noch nicht vollendet ist meine Buße!« - »Verdammter Heuchler«,
schrie Andres auf; »Mörder meines Kindes, meines Weibes, hat dich
nicht der Satan wieder hergeführt, damit du mich vielleicht noch
verderbest? Ich habe mit dir nichts zu schaffen. Stirb und vermodere
wie ein Aas, Verruchter!« Andres wollte ihn zurückstoßen in den
Graben; da heulte Trabacchio in wildem Jammer: »Andres! du rettest den
Vater deines Weibes, deiner Giorgina, die für mich betet am Throne des
Höchsten!« Andres schauderte zusammen; mit Giorginas Namen fühlte er
sich von schmerzlicher Wehmut ergriffen. Mitleid mit dem Mörder seiner
Ruhe, seines Glücks, durchdrang ihn, er faßte den Trabacchio, lud
ihn mit Mühe auf und trug ihn nach seiner Wohnung, wo er ihn mit
stärkenden Mitteln erquickte. Bald erwachte Trabacchio aus der
Ohnmacht, in die er versunken.
In der Nacht vor der Hinrichtung ergriff den Trabacchio die
entsetzlichste Todesangst; er war überzeugt, daß ihn nichts mehr
von der namenlosen Marter des Feuertodes retten würde. Da faßte
und rüttelte er in wahnsinniger Verzweiflung die Eisenstäbe des
Gitterfensters und zerbröckelt blieben sie in seinen Händen. Ein
Strahl der Hoffnung fiel in seine Seele. Man hatte ihn in einen Turm
dicht neben dem trocknen Stadtgraben gesperrt; er schaute in die Tiefe
und der Entschluß sich hinabzustürzen, und so sich zu retten, oder zu
sterben, war auf der Stelle gefaßt. Der Ketten hatte er sich bald mit
geringer Anstrengung entledigt. Als er sich hinauswarf, vergingen ihm
die Sinne, er erwachte, als die Sonne hell strahlte. Da sah er, wie er
zwischen Strauchwerk in hohes Gras gefallen, aber an allen Gliedern
verstaucht und verrenkt, vermochte er sich nicht zu regen und zu
rühren. Schmeißfliegen und anderes Ungeziefer setzten sich auf seinen
halbnackten Körper und stachen und leckten sein Blut, ohne daß er sie
abwehren konnte. So brachte er einen martervollen Tag hin. Erst des
Nachts gelang es ihm weiter zu kriechen und er war glücklich genug,
an eine Stelle zu kommen, wo sich etwas Regenwasser gesammelt hatte,
welches er begierig einschlürfte. Er fühlte sich gestärkt und
vermochte mühsam hinanzuklimmen und sich fortzuschleichen, bis er den
Forst erreichte, der unfern von Fulda anhob und sich beinahe bis an
das Vachsche Schloß erstreckte. So war er bis in die Gegend gekommen,
wo ihn Andres mit dem Tode ringend fand. Die entsetzliche Anstrengung
der letzten Kraft hatte ihn ganz erschöpft und wenige Minuten später
hätte ihn Andres sicherlich tot gefunden. Ohne daran zu denken, was
künftig mit dem Trabacchio, der der Obrigkeit entflohen, werden
sollte, brachte ihn Andres in ein einsames Zimmer und pflegte ihn auf
alle nur mögliche Weise, aber so behutsam ging er dabei zu Werke, daß
niemand die Anwesenheit des Fremden ahnte; denn selbst der Knabe,
gewohnt dem Vater blindlings zu gehorchen, verschwieg getreulich
das Geheimnis. Andres frug nun den Trabacchio, ob er denn gewiß und
wahrhaftig Giorginas Vater sei. »Allerdings bin ich das«, erwiderte
Trabacchio. »In der Gegend von Neapel entführte ich einst ein
bildschönes Mädchen, die mir eine Tochter gebar. Nun weißt du schon,
Andres, daß eines der größten Kunststücke meines Vaters die Bereitung
jenes köstlichen wundersamen Liquors war, wozu das Hauptingredienz
das Herzblut von Kindern ist, die neun Wochen, neun Monate, oder neun
Jahre alt und von den Eltern dem Laboranten freiwillig anvertraut sein
müssen. Je näher die Kinder mit dem Laboranten in Beziehung stehen,
desto wirkungsvoller entsteht aus ihrem Herzblut Lebenskraft, stete
Verjüngung, ja selbst die Bereitung des künstlichen Goldes. Deshalb
schlachtete mein Vater seine Kinder und ich war froh, das Töchterlein,
das mir mein Weib geboren, auf solche verruchte Weise höheren Zwecken
opfern zu können. Noch kann ich nicht begreifen, auf welche Weise mein
Weib die böse Absicht ahnte; aber sie war vor Ablauf der neunten Woche
verschwunden und erst nach mehrern Jahren erfuhr ich, daß sie in
Neapel gestorben sei und ihre Tochter Giorgina bei einem grämlichen
geizhalsigen Gastwirt erzogen würde. Ebenso wurde mir ihre
Verheiratung mit dir und dein Aufenthalt bekannt. Nun kannst du dir
erklären, Andres, warum ich deinem Weibe gewogen war und warum ich,
ganz erfüllt von meinen verruchten Teufelskünsten, deinen Kindern so
nachstellte. - Aber dir, Andres, dir allein und deiner wunderbaren
Rettung durch Gottes Allmacht verdanke ich meine tiefe Reue, meine
innere Zerknirschung. Übrigens ist das Kistchen mit Kleinodien, das
ich deinem Weibe gab, dasjenige, welches ich auf des Vaters Geheiß
aus den Flammen rettete, du kannst es getrost aufbewahren für deinen
Knaben.« - »Das Kistchen«, fiel Andres ein, »hat Euch ja Giorgina
wiedergegeben an jenem schrecklichen Tag, da Ihr den gräßlichen Mord
verübtet?«
»Allerdings«, erwiderte Trabacchio; »allein ohne daß es Giorgina
wußte, kam es wieder in Euern Besitz. Seht nur nach in der großen
schwarzen Truhe, die in Euerm Hausflur steht, da werdet Ihr das
Kistchen auf dem Boden finden.« Andres suchte in der Truhe und fand
das Kistchen wirklich ganz in dem Zustande wieder, wie er es damals
zum erstenmal von Trabacchio in Verwahrung erhalten.
Andres fühlte in sich unheimlichen Unmut, ja er konnte sich des
Wunsches nicht erwehren, daß Trabacchio tot gewesen sein möge, als er
ihn im Graben fand. Freilich schien Trabacchios Reue und Buße wahrhaft
zu sein; denn ohne seine Klause zu verlassen, brachte er seine Zeit
nur damit hin, in andächtigen Büchern zu lesen und seine einzige
Ergötzlichkeit war die Unterhaltung mit dem kleinen Georg, den er über
alles zu lieben schien. Andres beschloß indessen doch auf seiner Hut
zu sein und eröffnete bei erster Gelegenheit das ganze Geheimnis dem
Grafen von Vach, der über das seltene Spiel des Schicksals nicht
wenig verwundert war. So vergingen einige Monate, der Spätherbst
war eingetreten und Andres mehr auf der Jagd, als sonst. Der Kleine
blieb gewöhnlich bei dem Großvater und einem alten Jäger, der um das
Geheimnis wußte. Eines Abends war Andres von der Jagd zurückgekehrt,
als der alte Jäger hineintrat und nach seiner treuherzigen Weise
anfing: »Herr, Ihr habt einen bösen Kumpan im Hause. Zu dem kommt
der Gottseibeiuns! durchs Fenster und geht wieder ab in Rauch und
Dampf.« Dem Andres wurde es bei dieser Rede zumut, als hätt ihn ein
Blitzstrahl getroffen. Er wußte nur zu genau, was das zu bedeuten
hatte; als ihm der alte Jäger weiter erzählte, wie er schon mehrere
Tage hintereinander in später Abenddämmerung in Trabacchios Zimmer
seltsame Stimmen gehört, die wie im Zank durcheinander geplappert, und
heute zum zweitenmal habe es ihm, indem er Trabacchios Türe schnell
geöffnet, geschienen, als rausche eine Gestalt im roten goldverbrämten
Mantel zum Fenster hinaus. In vollem Zorn eilte Andres herauf zum
Trabacchio, hielt ihm vor, was sein Jäger ausgesagt und kündigte ihm
an, daß er sich's gefallen lassen müsse, ins Schloßgefängnis gesperrt
zu werden, wenn er nicht allen bösen Tritten entsage. Trabacchio blieb
ruhig, und erwiderte im wehmütigen Ton: »Ach, lieber Andres! nur
zu wahr ist es, daß mein Vater, dessen Stündlein noch immer nicht
gekommen, mich auf unerhörte Weise peinigt und quält. Er will, daß ich
mich ihm wieder zuwende, und der Frömmigkeit, dem Heil meiner Seele
entsage, allein ich bin standhaft geblieben, und glaube nicht, daß er
wiederkehren wird, da er gesehen, daß er nicht mehr über mich Macht
hat. Bleibe ruhig, lieber Sohn Andres! und laß mich bei dir als ein
frommer Christ versöhnt mit Gott sterben!« In der Tat schien auch
die feindliche Gestalt auszubleiben, indessen war es, als würden
Trabacchios Augen wieder glühender, er lächelte zuweilen so seltsam
höhnisch, wie sonst. Während der Betstunde, die Andres jeden Abend mit
ihm zu halten pflegte, schien er oft krampfhaft zu erzittern; zuweilen
strich eine seltsam pfeifende Zugluft durch das Zimmer, welche die
Blätter der Gebetbücher raschelnd umschlug, ja die Bücher selbst dem
Andres aus den Händen warf. »Gottloser Trabacchio, verruchter Satan!
_Du_ bist es, der hier höllischen Spuk treibt! Was willst du von mir?
hebe dich weg, denn du hast keine Macht über mich! - hebe dich weg!«
- So rief Andres mit starker Stimme! Da lachte es höhnisch durch das
Zimmer hin, und schlug wie mit schwarzen Fittigen an das Fenster. Und
doch war es nur der Regen, der an das Fenster geschlagen, und der
Herbstwind, der durch das Zimmer geheult, wie Trabacchio meinte, als
das Unwesen wieder einmal recht arg war und Georg vor Angst weinte.
»Nein«, rief Andres: »Euer gottloser Vater könnte hier nicht so
herumspuken, wenn Ihr aller und jeder Gemeinschaft mit ihm entsagt
hättet. Ihr müßt fort von mir. Eure Wohnung ist Euch längst bereitet.
Ihr müßt fort ins Schloßgefängnis; dort möget Ihr Euern Spuk treiben
wie Ihr wollt.« Trabacchio weinte heftig, er bat um aller Heiligen
willen ihn im Hause zu dulden und Georg, ohne zu begreifen, was das
alles wohl bedeute, stimmte in seine Bitten ein. »So bleibt denn noch
morgen hier«, sagte Andres, »ich will sehen, wie es mit der Betstunde
gehen wird, wenn ich heimkomme von der Jagd.« Am andern Tage gab es
herrliches Herbstwetter, und Andres versprach sich eine reiche Beute.
Als er von dem Anstand zurückkehrte, war es ganz finster geworden. Er
fühlte sich im innersten Gemüt besonders bewegt; seine merkwürdigen
Schicksale, Giorginas Bild, sein ermordeter Knabe traten ihm so
lebendig vor Augen, daß er tief in sich gekehrt, immer langsamer und
langsamer den Jägern nachschlenderte, bis er sich endlich unversehends
auf einem Nebenwege allein im Forst befand. Im Begriff zurückzukehren
in den breiten Waldweg, wurde er ein blendendes Licht gewahr, welches
durch das dickste Gebüsch flackerte. Da ergriff ihn eine wunderbare
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