Nachtstücke - 05

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deine Büchse und komme mit mir, nur wenige Schritte von deiner Wohnung
sollst du das übrige erfahren.« Andres wußte nicht, was er von Denners
Zumutung halten sollte; der Worte, die er ihm vorhielt, indessen wohl
eingedenk, versicherte er, wie er bereit sei, alles nur mögliche für
ihn zu unternehmen, sobald es nicht der Rechtschaffenheit, Tugend
und Religion zuwiderlaufe. »Darüber kannst du ganz ruhig sein«, rief
Denner, indem er ihm lächelnd auf die Schulter klopfte; und da er
bemerkte, daß Giorgina aufgesprungen war, und vor Angst zitternd und
bebend ihren Mann umklammerte, nahm er sie bei den Armen und sprach,
sie sanft zurückziehend: »Laßt Euern Mann nur immer mit mir ziehen,
in wenigen Stunden ist er wieder gesund bei Euch, und bringt Euch
vielleicht was Schönes mit. Hab ich es denn jemals böse mit euch
gemeint? Habe ich selbst dann, wenn ihr mich verkanntet, nicht immer
euch Gutes erzeigt? Wahrhaftig, ihr seid recht besondere mißtrauische
Leute.« Andres zauderte noch immer sich anzukleiden, da wandte Denner
sich zu ihm und sprach mit zornigem Blick: »Ich hoffe du wirst deine
Zusage halten, denn es gilt nunmehr, das zu beweisen mit der Tat, was
du gesprochen!« Schnell war nun Andres angekleidet, und indem er mit
Denner zur Türe herausschritt, sprach er noch einmal: »Alles, lieber
Herr! will ich für Euch tun, doch etwas Unrechtes werdet Ihr wohl von
mir nicht fordern, da ich auch das Kleinste, was wider mein Gewissen
liefe, nicht vollbringen würde.« Denner antwortete nichts, sondern
schritt rasch vorwärts. Sie waren durch das Dickicht gedrungen bis auf
einen ziemlich geräumigen Rasenplatz; da pfiff Denner dreimal, daß der
Ton ringsumher aus den schaurigen Klüften widerhallte und überall in
den Büschen flackerten Windlichter auf und es rauschte und klirrte in
den dunklen Gängen, bis sich schwarze gräßliche Gestalten gespenstisch
hervordrängten und den Denner im Kreise umringten. Einer aus dem
Kreise trat hervor und sprach auf Andres hindeutend: »Das ist ja wohl
unser neuer Geselle, nicht wahr Hauptmann?« - »Ja«, antwortete Denner,
»ich hab ihn aus dem Bette geholt, er soll sein Probestück machen, es
kann nun gleich vorwärts gehen.« Andres erwachte bei diesen Worten wie
aus dumpfer Betäubung, kalter Schweiß stand ihm auf der Stirne; aber
er ermannte sich und rief heftig: »Was, du schändlicher Betrüger,
für einen Kaufmann gabst du dich aus, und treibst ein höllisches
verruchtes Gewerbe, und bist ein verworfener Räuber? Nimmermehr will
ich dein Geselle sein und teilnehmen an deinen Schandtaten, zu denen
du mich, wie der Satan selbst, auf künstliche hämische Weise verlocken
wolltest? - Laß mich gleich fort, du frevelicher Bösewicht, und räume
mit deiner Rotte dies Gebiet, sonst verrate ich deine Schlupfwinkel
der Obrigkeit, und du bekommst den Lohn für deine Schandtaten; denn
nun weiß ich es wohl, daß du selbst der schwarze Ignaz bist, der mit
seiner Bande an der Grenze gehauset und geraubt, und gemordet hat. -
Gleich lasse mich fort, ich will dich nie mehr schauen.« Denner lachte
laut auf. »Was, du feiger Bube?« sprach er: »du unterstehst dich, mir
zu trotzen, dich meinem Willen, meinem Machtwort entziehen zu wollen?
Bist du nicht längst schon unser Geselle? lebst du nicht schon seit
beinahe drei Jahren von unserm Gelde? schmückt sich dein Weib nicht
mit unserm Raube? Nun stehst du unter uns und willst nicht arbeiten
dafür was du genossen? Folgst du uns nun nicht, zeigst du dich nicht
gleich als unsern rüstigen Kumpan, so lasse ich dich gebunden in
unsere Höhle werfen und meine Gesellen ziehen nach deiner Wohnung,
zünden sie an und ermorden dein Weib und deinen Knaben. Doch ich werde
wohl diese Maßregel, die nur eine Folge deiner Halsstarrigkeit sein
würde, nicht ergreifen dürfen. Nun! - wähle! - es ist Zeit, wir müssen
fort!« - Andres sah nun wohl ein, daß die mindeste Weigerung seiner
geliebten Giorgina und dem Knaben das Leben kosten würde; den
verräterischen bübischen Denner im Innern zur Hölle verfluchend,
beschloß er daher, in seinen Willen sich scheinbar zu fügen, rein
von Diebstahl und Mord zu bleiben und das tiefere Eindringen in die
Schlupfwinkel der Bande nur dazu zu benutzen, bei der ersten günstigen
Gelegenheit ihre Aufhebung und Einziehung zu bewirken. Nach diesem im
stillen gefaßten Entschluß erklärte er dem Denner, wie trotz seines
innern Widerstrebens doch die Dankbarkeit für Giorginas Rettung
ihn verpflichte, etwas zu wagen, und er wolle daher die Expedition
mitmachen, wobei er nur bitte, ihn als einen Neuling, soviel möglich
mit dem tätigen Anteil daran zu verschonen. Denner lobte seinen
Entschluß, indem er hinzufügte, wie er keineswegs verlange, daß er
förmlich zur Bande übertreten solle, vielmehr müsse er Revierjäger
bleiben; denn so wäre er ihm und der Bande schon jetzt von großem
Nutzen gewesen, was denn auch künftig der Fall sein würde.
Es war auf nichts Geringeres abgesehen, als die Wohnung eines reichen
Pachters, die von dem Dorfe abgelegen, unfern dem Walde, stand, zu
überfallen und auszuplündern. Man wußte, daß der Pachter außer dem
vielen Gelde und den Kostbarkeiten, die er besaß, eben jetzt für
verkauftes Getreide eine sehr bedeutende Summe eingenommen hatte, die
er bei sich bewahrte und um so mehr versprachen sich die Räuber einen
reichen Fang. Die Windlichter wurden ausgelöscht und still zogen die
Räuber durch die engen Schleichwege, bis sie dicht an dem Gebäude
standen, welches einige von der Bande umringten. Andere dagegen
stiegen über die Mauer, und sprengten von innen das Hoftor; einige
wurden auf Wache ausgestellt, und unter diesen befand sich Andres.
Bald hörte er, wie die Räuber die Türen erbrachen und ins Haus
stürmten, er vernahm ihr Fluchen, ihr Geschrei, das Geheul der
Gemißhandelten. Es fiel ein Schuß; der Pachter, ein beherzter Mann,
mochte sich zur Wehre setzen - dann wurde es stiller - aufgesprengte
Schlösser klirrten, Räuber schleppten Kisten zum Hoftor heraus. Einer
von des Pachters Leuten mußte in der Finsternis entwischt und ins Dorf
gerannt sein; denn auf einmal tönte die Sturmglocke durch die Nacht,
und bald darauf strömten Haufen mit hellauflodernden Lichtern die
Straße herauf nach der Pachterwohnung. Nun fiel Schuß auf Schuß, die
Räuber sammelten sich im Hofe und streckten alles nieder, was sich der
Mauer näherte. Sie hatten ihre Windfackeln angezündet. Andres, der auf
einer Anhöhe stand, konnte alles übersehen. Mit Entsetzen erblickte er
unter den Bauern, Jäger in der Liverei seines Herrn, des Grafen von
Vach! - Was sollte er tun? - Sich zu ihnen zu begeben, war unmöglich,
nur die schnellste Flucht konnte ihn retten; aber wie festgezaubert
stand er da hinstarrend in den Pachterhof, wo das Gefecht immer
mörderischer wurde; denn durch eine kleine Pforte an der andern Seite
waren die Vachschen Jäger gedrungen und mit den Räubern handgemein
geworden. Die Räuber mußten zurück, sie drängten sich fechtend
durch das Tor nach der Gegend hin, wo Andres stand. Er sah Dennern,
der unaufhörlich lud und schoß und niemals fehlte. Ein junger
reichgekleideten Mann, von Vachschen Jägern umgeben, schien den
Anführer zu machen; auf ihn legte Denner an, aber noch ehe er
abdrückte, stürzte er von einer Kugel getroffen mit einem dumpfen
Schrei nieder. Die Räuber flohen - schon stürzten die Vachschen Jäger
herbei, da sprang, wie von unwiderstehlicher Macht getrieben, Andres
herbei und rettete Dennern, den er, stark wie er war, auf die
Schultern warf und schnell forteilte. Ohne verfolgt zu werden,
erreichte er glücklich den Wald. Nur einzelne Schüsse fielen hin und
wieder und bald wurde es ganz still; ein Zeichen, daß es den Räubern,
die nicht verwundet auf dem Platze liegen geblieben, geglückt war, in
den Wald zu entkommen und daß es den Jägern und Bauern nicht ratsam
schien, in das Dickicht einzubrechen. »Setze mich nur nieder, Andres!
« sprach Denner, »ich bin in den Fuß verwundet und verdammt, daß ich
umstürzte, denn, unerachtet mich die Wunde sehr schmerzt, glaub ich
doch nicht einmal, daß sie bedeutend ist.« Andres tat es, Denner holte
eine kleine Phiole aus der Tasche und als er sie öffnete, strahlte
ein helles Licht heraus, bei dem Andres die Wunde genau untersuchen
konnte: Denner hatte recht; nur ein starker Streifschuß hatte den
rechten Fuß getroffen, der stark blutete. Andres verband die Wunde mit
seinem Schnupftuch, Denner ließ seine Pfeife ertönen, aus der Ferne
wurde geantwortet und nun bat er den Andres, ihn sachte den schmalen
Waldweg heraufzuführen, denn bald würden sie an Ort und Stelle sein.
Wirklich dauerte es auch nicht lange, so sahen sie den Schein von
Windlichtern durch das dunkle Gebüsch brechen und hatten jenen
Rasenplatz erreicht, von dem sie ausgegangen und wo sie die
übriggebliebenen Räuber bereits versammelt fanden. Alle jauchzten vor
Freude auf, als Denner unter sie trat und rühmten den Andres, der,
tief in sich gekehrt, kein Wort vorzubringen vermochte. Es fand sich,
daß über die Hälfte der Bande tot, oder hart verwundet auf dem Platze
liegen geblieben war; indessen hatten einige von den Räubern, die dazu
bestimmt waren, den Raub in Sicherheit zu bringen, mitten im Gefecht
wirklich mehrere Kisten mit kostbarem Gerät, sowie eine ansehnliche
Summe Geld, fortzuschaffen gewußt, so daß, unerachtet das Unternehmen
schlimm ausgegangen, doch die Beute ansehnlich blieb. Als nun das
Nötige besprochen, wandte sich Denner, den man unterdessen ordentlich
verbunden hatte, und der kaum irgend einen Schmerz mehr zu fühlen
schien, zu Andres und sprach: »Ich habe dein Weib vom Tode errettet,
du hast mich in dieser Nacht der Gefangenschaft entzogen und mich
folglich auch von dem mir gewissen Tode befreit, wir sind quitt!
du kannst in deine Wohnung zurückkehren. In den nächsten Tagen,
vielleicht schon morgen, verlassen wir die Gegend; du magst daher
ganz ruhig darüber sein, daß wir dir Ähnliches, so wie heute, zumuten
werden. Du bist ja so ein gottesfürchtiger Narr und uns nicht
brauchbar. Es ist indessen billig, daß du teil am heutigen Raube
nehmest und überdem für meine Rettung belohnt werdest. Nimm daher
diesen Beutel mit Gold und behalte mich in gutem Andenken; denn übers
Jahr hoffe ich bei dir einzusprechen.« - »Gott der Herr soll mich
behüten«, erwiderte Andres heftig, »daß ich auch nur einen Pfennig von
Eurem schändlichen Raube nehmen sollte. Habt Ihr mich doch nur durch
die abscheulichsten Drohungen gezwungen mitzugehen, welches ich
ewiglich bereuen werde. Wohl mag es Sünde gewesen sein, daß ich dich,
du schändlicher Bösewicht! der gerechten Strafe entzogen habe; aber
Gott im Himmel mag es mir nach seiner Langmut verzeihen. Es war, als
flehe in dem Augenblick meine Giorgina um dein Leben, da du das ihrige
errettet, und ich konnte nicht anders, als daß ich dich mit Gefahr
meines Lebens und meiner Ehre, ja das Wohl und Weh meines Weibes und
meines Kindes aufs Spiel setzend, der Gefahr entriß. Denn sprich, was
wäre aus mir, wenn man mich verwundet, ja was wäre aus meinem armen
Weibe, meinem Knaben geworden, wenn man mich erschlagen unter deiner
verruchten Mörderbande gefunden hätte? - Aber sei überzeugt, daß, wenn
du die Gegend nicht verlässest, wenn nur ein einziger hier geschehener
Raub, oder Mord mir kund wird, ich augenblicklich nach Fulda gehe und
der Obrigkeit deine Schlupfwinkel verrate.« - Die Räuber wollten über
den Andres herfallen, um ihn für seine Reden zu züchtigen; Denner
verbot es ihnen jedoch, indem er sagte: »Laßt doch den albernen Kerl
schwatzen, was tut das uns? - Andres«, fuhr Denner fort, »du bist in
meiner Gewalt, so wie dein Weib und dein Knabe. Du sowohl, als diese,
sollen aber ungefährdet bleiben, wenn du mir versprichst, dich ruhig
in deiner Wohnung zu halten und über deine Mitwissenschaft von dem
Vorfall dieser Nacht gänzlich zu schweigen. Das letzte rate ich dir
um so mehr, als meine Rache dich furchtbar treffen und überdem die
Obrigkeit dir selbst wohl deine Hülfe bei der Tat, sowie, daß du schon
lange von meinem Reichtum genossest, nicht so hingehen lassen würde.
Dagegen verspreche ich dir noch einmal, daß ich die Gegend gänzlich
räumen will und wenigstens von mir und meiner Bande hier kein
Unternehmen mehr ausgeführt werden soll.« Nachdem Andres notgedrungen
diese Bedingungen des Räuberhauptmanns eingegangen war und feierlich
versprochen hatte zu schweigen, wurde er von zwei Räubern durch
wildverwachsne Fußsteige auf den breiten Waldweg geführt und es war
längst heller Morgen worden, als er in sein Haus trat und die vor
Sorge und Angst totenbleiche Giorgina umarmte. Er sagte ihr nur im
allgemeinen, daß sich ihm Denner als der verruchteste Bösewicht
offenbart, und er daher alle Gemeinschaft mit ihm abgebrochen habe;
nie solle er mehr seine Schwelle betreten. »Aber das Juwelenkästchen?«
unterbrach ihn Giorgina. Da fiel es dem Andres wie eine schwere Last
aufs Herz. An die Kleinodien, die Denner bei ihm zurückgelassen, hatte
er nicht gedacht, und unerklärlich schien es ihm, daß Dennern auch
nicht ein Wort darüber entfallen war. Er ging mit sich zu Rate, was er
wohl mit diesem Kästchen anfangen solle. Zwar dachte er daran, es nach
Fulda zu bringen und der Obrigkeit zu übergeben; wie sollte er aber
den Besitz desselben beschönigen, ohne sich wenigstens dringender
Gefahr auszusetzen, das dem Denner einmal gegebene Wort zu brechen? Er
beschloß endlich, diesen Schatz getreulich zu bewahren, bis der Zufall
ihm Gelegenheit darbieten würde, es Dennern wieder zuzustellen, oder
besser noch, es, ohne sein Wort zu brechen, an die Obrigkeit zu
bringen.
Der Überfall der Pachterwohnung hatte nicht geringen Schreck in der
ganzen Gegend verursacht; denn es war das kühnste Wagestück, das die
Räuber seit Jahren unternommen und ein sichrer Beweis, daß die Bande,
welche sich erst durch gemeine Diebereien, dann durch das Anhalten
und Berauben einzelner Reisenden kund tat, [sich] bedeutend verstärkt
haben mußte. Nur dem Zufall, daß der Neffe des Grafen von Vach, von
mehreren Leuten seines Oheims begleitet, eben in dem Dorfe, das unfern
der Pachterwohnung lag, übernachtete und auf den ersten Lärm den
Bauern, die gegen die Räuber auszogen, zu Hülfe eilte, hatte der
Pachter die Rettung seines Lebens und des größten Teils seiner
Barschaft zu verdanken. Drei von den Räubern, die auf dem Platz
geblieben waren, lebten noch den andern Tag und gaben Hoffnung, von
ihren Wunden zu genesen. Man hatte sie sorgfältig verbunden und in das
Dorfgefängnis gesperrt; als man indessen am frühen Morgen des dritten
Tages sie abführen wollte, fand man sie durch viele Stiche ermordet,
ohne daß man hätte erraten können, wie das zugegangen. Jede Hoffnung
der Gerichte, von den Gefangenen näheren Aufschluß über die Bande zu
erhalten, war daher vereitelt. Andres schauderte im Innern, als er das
alles erzählen hörte, als er vernahm, wie mehrere Bauern und Jäger des
Grafen von Vach zum Teil getötet, zum Teil schwer verwundet worden. -
Starke Patrouillen von Fuldaischen Reitern durchstreiften den Wald,
und sprachen öfters bei ihm ein; jeden Augenblick mußte Andres
befürchten, daß man Dennern selbst, oder wenigstens einen von der
Bande einbringen, und dieser ihn dann als Genosse jener kühnen
Freveltat erkennen und angeben werde. Zum erstenmal in seinem Leben
fühlte er die folternde Qual des bösen Gewissens, und doch hatte
ihn nur die Liebe zu seinem Weibe, zu dem Knaben, gezwungen, dem
frevelichen Ansinnen Denners nachzugeben.
Alle Nachforschungen blieben fruchtlos, es war unmöglich den Räubern
auf die Spur zu kommen, und Andres überzeugte sich bald, daß Denner
Wort gehalten und die Gegend mit seiner Bande verlassen hatte. Das
Geld, welches er noch von Denners Geschenken übrig behalten, sowie die
goldene Nadel, legte er zu den Kleinodien in das Kistchen; denn er
wollte nicht noch mehr Sünde auf sich laden und von geraubtem Gelde
sich gütlich tun. So kam es denn, daß Andres bald wieder in die vorige
Dürftigkeit und Armut geriet; aber immer mehr erheiterte sich sein
Inneres, je längere Zeit verstrich, ohne daß irgend etwas sein ruhiges
Leben verstört hätte. Nach zwei Jahren gebar ihm sein Weib noch einen
Knaben, ohne jedoch, wie das erstemal, zu erkranken, wiewohl sie sich
herzlich nach jener bessern Kost und Pflege sehnte, die ihr damals so
wohl getan. Andres saß einst in der Abenddämmerung traulich mit seinem
Weibe zusammen, die den jüngstgebornen Knaben an der Brust hatte,
während der ältere sich mit dem großen Hunde herumbalgte, der, als
Liebling seines Herrn, wohl in der Stube sein durfte. Da kam der
Knecht hinein und sagte, wie ein Mensch, der ihm ganz verdächtig
vorkomme, schon seit beinahe einer Stunde um das Haus herumschleiche.
Andres war im Begriff mit seiner Büchse hinauszugehen, als er vor dem
Hause seinen Namen rufen hörte. Er öffnete das Fenster und erkannte
auf den ersten Blick den verhaßten Ignaz Denner, der sich wieder in
den grauen Kaufmannshabit geworfen hatte, und ein Felleisen unter dem
Arme trug. »Andres«, rief Denner, »du mußt mir diese Nacht Herberge
geben in deinem Hause, morgen ziehe ich weiter.« - »Was? Du
unverschämter verruchter Bösewicht?« rief Andres in vollem Zorn, »du
wagst es dich wieder hier sehen zu lassen? Habe ich dir nicht treulich
Wort gehalten, nur damit du dein Versprechen erfüllen und auf immer
diese Gegend verlassen solltest? Du darfst nicht mehr meine Schwelle
betreten - entferne dich schnell, oder ich schieße dich mörderischen
Buben nieder! - Doch warte, ich will dir dein Gold, dein Geschmeide,
womit du Satan mein Weib verblenden wolltest, hinabwerfen; dann magst
du schnell forteilen. Ich lasse dir drei Tage Zeit, spüre ich aber
dann nur auf irgend eine Weise deine und deiner Bande Gegenwart, so
eile ich schnell nach Fulda und entdecke alles, was ich weiß, der
Obrigkeit. Magst du nun deine Drohungen gegen mich und mein Weib
erfüllen wollen, ich verlasse mich auf den Beistand Gottes, und werde
dich Bösewicht mit meinem guten Gewehr zu treffen wissen.« Nun holte
Andres schnell das Kästchen herbei, um es hinabzuwerfen; als er aber
ans Fenster trat, war Denner verschwunden, und unerachtet die Doggen
die ganze Gegend rings ums Haus durchspüren mußten, war es doch nicht
möglich ihn aufzufinden. Andres sah nun wohl ein, wie er, Denners
Bosheit ausgesetzt, nun in großer Gefahr schwebe; er war daher
allnächtlich auf seiner Hut, indessen blieb alles ruhig und Andres
überzeugte sich, daß Denner nur allein den Wald durchstrichen hatte.
Um indessen seinen ängstlichen Zustand zu enden, ja um sein Gewissen
zu beruhigen, das ihn mit Vorwürfen quälte, beschloß er nun
nicht länger zu schweigen, sondern dem Rat in Fulda sein ganzes
unverschuldetes Verhältnis mit Denner zu berichten und zugleich das
Kistchen mit den Kleinodien abzuliefern. Andres wußte wohl, daß er
ohne Strafe nicht abkommen würde, jedoch verließ er sich auf sein
reuiges Bekenntnis eines Fehltritts, zu dem ihn der verruchte Ignaz
Denner, wie der Satan selbst, verlockt und gezwungen, sowie auf die
Fürsprache seines Herrn, des Grafen von Vach, der dem treuen Diener
ein günstiges Zeugnis nicht versagen konnte. Er hatte mit seinem
Knechte mehrmals den Wald durchstreift und nie war ihm etwas
Verdächtiges aufgestoßen; für sein Weib war daher jetzt keine Gefahr
vorhanden und er wollte nun ungesäumt nach Fulda gehen, um seinen
Vorsatz auszufahren. An dem Morgen, als er sich zur Reise bereit
gemacht, kam ein Bote von dem Grafen von Vach, der ihn augenblicklich
auf das Schloß seines Herrn mitgehen hieß. Statt nach Fulda wanderte
er also fort mit dem Boten nach dem Schloß, nicht ohne Bangigkeit,
was wohl dieser ganz ungewöhnliche Ruf seines Herrn zu bedeuten haben
werde. Als er in dem Schloß angekommen, mußte er gleich in das Zimmer
des Grafen treten. »Freue dich, Andres«, rief dieser ihm entgegen,
»dich hat ein ganz unerwartetes Glück getroffen. Erinnerst du
dich wohl noch unsers alten mürrischen Hauswirts in Neapel, des
Pflegevaters deiner Giorgina? Der ist gestorben; aber auf dem
Sterbebette hatte ihn noch das Gewissen gerührt wegen der
abscheulichen Behandlung des armen verwaisten Kindes, und deshalb hat
er ihr zweitausend Dukaten vermacht, die bereits in Wechselbriefen in
Frankfurt angekommen sind und die du bei meinem Bankier heben kannst.
Willst du dich gleich nach Frankfurt aufmachen, so lasse ich dir auf
der Stelle das nötige Zertifikat ausfertigen, damit dir das Geld ohne
Anstand ausgezahlt werde.« Den Andres machte die Freude sprachlos, und
der Graf von Vach ergötzte sich nicht wenig an dem Entzücken seines
treuen Dieners. Andres beschloß, als er sich gefaßt hatte, seinem
Weibe eine unvermutete Freude zu bereiten; er nahm daher seines Herrn
gnädiges Anerbieten an, und machte sich, nachdem er die Urkunde zu
seiner Legitimation erhalten, auf den Weg nach Frankfurt.
Seinem Weibe ließ er sagen, wie ihn der Graf mit wichtigen Aufträgen
verschickt habe, und er daher einige Tage ausbleiben werde. - Als er
in Frankfurt angekommen, wies ihn der Bankier des Grafen, bei dem er
sich meldete, an einen andern Kaufmann, der mit der Auszahlung des
Legats beauftragt sein sollte. Andres fand ihn endlich und erhielt die
ansehnliche Summe wirklich ausgezahlt. Immer nur an Giorgina denkend,
immer darnach trachtend, ihre Freude recht vollkommen zu machen,
kaufte er für sie allerlei schöne Sachen und auch eine goldene Nadel,
der ganz gleich, welche ihr Denner geschenkt hatte, und da er nun
das schwere Felleisen nicht wohl als Fußgänger fortbringen konnte,
verschaffte er sich ein Pferd. So trat er nun, nachdem er sechs Tage
abwesend gewesen, wohlgemut seine Rückreise an. Bald hatte er den
Forst und seine Wohnung erreicht. Er fand das Haus fest verschlossen.
Laut rief er den Knecht, seine Giorgina, niemand antwortete: die Hunde
winselten im Hause eingesperrt. Da ahnete er großes Unglück und schlug
heftig an die Tür und schrie laut: »Giorgina! - Giorgina!« - Nun
rauschte es am Bodenfenster, Giorgina schaute heraus und rief.- »Ach
Gott! - Ach Gott! Andres, bist du es? Gepriesen sei die Macht des
Himmels, daß du nur wieder da bist.« Als Andres nun durch die
geöffnete Tür eintrat, fiel ihm sein Weib totenbleich und laut heulend
in die Arme. Regungslos stand er da; endlich faßte er sein Weib, die
mit erschlafften Gliedern zu Boden sinken wollte, und trug sie in die
Stube. Aber wie mit eisigen Krallen packte ihn das Entsetzen bei dem
gräßlichen Anblick. Die ganze Stube voller Blutflecke an dem Boden,
an den Wänden, sein jüngster Knabe mit zerschnittener Brust tot auf
seinem Bettchen! - »Wo ist George, wo ist George?« schrie Andres
endlich auf in wilder Verzweiflung, aber in dem Augenblick hörte er,
wie der Knabe die Treppe herabtrippelte und nach dem Vater rief. -
Zerbrochene Gläser, Flaschen, Teller lagen umher. Der große schwere
Tisch, sonst an der Wand stehend, war in die Mitte des Zimmers
gerückt, eine sonderbar geformte Kohlpfanne, mehrere Phiolen und eine
Schüssel mit geronnenem Blut standen auf demselben. Andres nahm sein
armes Knäblein aus dem Bette. Giorgina verstand ihn, sie holte Tücher
herbei, in die sie den Leichnam wickelten und im Garten begruben.
Andres schnitt ein kleines Kreuz aus Eichenholz und setzte es auf den
Grabhügel. Kein Wort, kein Laut entfloh den Lippen der unglücklichen
Eltern. In dumpfem düsterem Schweigen hatten sie die Arbeit vollendet
und saßen nun vor dem Hause in der Abenddämmerung, den starren Blick
in die Ferne gerichtet. Erst den andern Tag konnte Giorgina den
Verlauf dessen, was sich in Andres' Abwesenheit zugetragen, erzählen.
Am vierten Tage, nachdem Andres sein Haus verlassen, hatte der Knecht
zur Mittagszeit wieder allerlei verdächtige Gestalten durch den Wald
wanken gesehen, und Giorgina deshalb des Mannes Rückkehr herzlich
gewünscht. Mitten in der Nacht wurde sie durch lautes Toben und
Schreien dicht vor dem Hause aus dem Schlafe geweckt, der Knecht
stürzte herein und verkündete voller Schreck, daß das ganze Haus von
Räubern umringt und an eine Gegenwehr gar nicht zu denken sei. Die
Doggen wüteten, aber bald schien es, als würden sie beschwichtigt und
man rief laut: »Andres! - Andres!« - Der Knecht faßte sich ein Herz,
öffnete ein Fenster und rief herab, daß der Revierjäger Andres nicht
zu Hause sei. »Nun, es tut nichts«, antwortete eine Stimme von unten
herauf, »öffne nur die Tür, denn wir müssen bei euch einkehren, Andres
wird bald nachfolgen.« Was blieb dem Knecht übrig, als die Tür zu
öffnen; da strömte der helle Haufe der Räuber herein und begrüßte
Giorgina als die Frau ihres Kameraden, dem der Hauptmann Freiheit und
Leben zu danken habe. Sie verlangten, daß Giorgina ihnen ein tüchtiges
Essen bereiten möge, weil sie nachts ein schweres Stück Arbeit
vollbracht, das aber herrlich gelungen sei. Zitternd und bebend machte
Giorgina in der Küche ein großes Feuer an und bereitete das Mahl, wozu
sie Wildpret, Wein und allerlei andere Ingredienzien von einem der
Räuber empfing, der der Küchen- und Kellermeister der Bande zu
sein schien. Der Knecht mußte den Tisch decken und das Geschirr
herbeibringen. Er nahm den Augenblick wahr und schlich sich fort
zu seiner Frau in die Küche. »Ach wißt Ihr wohl«, fing er voller
Entsetzen an, »was für eine Tat die Räuber in dieser Nacht verübt
haben? Nach langer Abwesenheit und nach langer Vorbereitung haben sie
vor etlichen Stunden das Schloß des Herrn Grafen von Vach überfallen,
und nach tapferer Gegenwehr mehrere seiner Leute und ihn selbst
getötet, das Schloß aber angezündet.« Giorgina schrie unaufhörlich:
»Ach mein Mann, wenn mein Mann nur auf dem Schlosse gewesen wäre -
Ach, der arme Herr!« - Die Räuber tobten und sangen unterdessen in
der Stube und ließen sich den Wein wohl schmecken, bis ihnen das
Mahl aufgetragen wurde. Der Morgen fing schon an zu dämmern als der
verhaßte Denner erschien; nun wurden die Kisten und Felleisen, die sie
auf ihren Packpferden mitgebracht hatten, geöffnet. Giorgina hörte,
wie sie vieles Geld zählten und wie die Silbergeschirre klirrten; es
schien alles verzeichnet zu werden. Endlich als es schon Lichter Tag
geworden, brachen die Räuber auf, nur Denner blieb zurück. Er nahm
eine freundliche leutselige Miene an, und sprach zu Giorgina: »Ihr
seid wohl recht erschreckt worden, liebe Frau; denn Euer Mann scheint
Euch nicht gesagt zu haben, daß er schon seit geraumer Zeit unser
Kamerad geworden. Es tut mir in der Tat leid, daß er nicht zu Hause
gekommen ist; er muß einen andern Weg eingeschlagen und uns verfehlt
haben. Er war mit uns auf dem Schlosse des Bösewichts, des Grafen von
Vach, der uns vor zwei Jahren auf alle nur mögliche Weise verfolgt hat
und an dem in voriger Nacht wir Rache nahmen. - Er fiel, kämpfend, von
Eures Mannes Hand. Beruhigt Euch nur, liebe Frau, und sagt dem Andres,
daß er mich nun so bald nicht wieder sehen würde, da die Bande sich
auf einige Zeit trennt. Heute abend verlasse ich Euch. - Ihr habt
lauter hübsche Kinder, liebe Frau! Das ist ja wieder ein herrlicher
Knabe.« Mit diesen Worten nahm er den Kleinen von Giorginas Arm und
wußte mit ihm so freundlich zu spielen, daß das Kind lachte und
jauchzte und gern bei ihm blieb, bis er es wieder der Mutter
zurückgab. Schon war es Abend geworden, als Denner zu Giorgina sagte:
»Ihr merkt wohl, daß ich, unerachtet ich kein Weib und keine Kinder
habe, welches mir manchmal recht nahe geht, doch gar zu gern mit
kleinen Kindern spiele und tändle. Gebt mir doch Euern Kleinen auf die
wenigen Augenblicke, die ich noch bei Euch zubringe. Nicht wahr? der
Kleine ist jetzt gerade neun Wochen alt.« Giorgina bejahte das und
gab, jedoch nicht ohne inneres Widerstreben, den kleinen Knaben
Dennern hin, der sich mit ihm vor die Haustür setzte und Giorgina
bat, ihm nun das Abendessen zu bereiten, weil er in einer Stunde fort
müßte. Kaum war Giorgina in die Küche getreten, als sie sah, wie
Denner mit dem Kinde auf dem Arm in die Stube ging. Bald darauf
verbreitete sich ein seltsam riechender Dampf durch das Haus, der aus
der Stube zu quirlen schien. Giorgina wurde von unbeschreiblicher
Angst ergriffen; sie lief schnell nach der Stube und fand die Tür von
innen verriegelt. Es war ihr, als höre sie das Kind leise wimmern.
»Rette, rette mein Kind aus den Klauen des Bösewichts!« so schrie sie,
eine gräßliche Tat ahnend, dem Knecht entgegen, der eben in das Haus
trat. Dieser ergriff schnell die Axt und sprengte die Tür. Dicker
stinkender Dampf schlug ihnen entgegen. Mit einem Sprunge war Giorgina
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