Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 21

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kennt, der wird allenfalls errathen können, daß es sich auf Auguste
bezieht und an eine Freundin von mir gerichtet ist (welches aber
das Gedicht selbst nichts angeht). Damals hat er nicht nur zwei
Seiten voll Lobes über Sylbenmaß und Stil des Gedichtes an mich
darüber geschrieben, sondern auch in den stärksten Ausdrücken davon
geschrieben, wie es ihn _rühre_, und wie es ihm lieb und werth
sei. -- Viermal wenigstens habe ichs ihm in einer umständlichen
Specification von allem, was ich zum Almanach geben wolle, ausdrücklich
mit genannt, und jedesmal hat er es mit den größten Beifallsbezeugungen
auf’s lebhafteste acceptirt, bis er mir’s jetzt vor Kurzem, da
der Almanach fast fertig war, zurückgeschickt mit einem albernen,
verächtlichen Geschwätz von Persönlichkeit, innerer Religion, und daß
ich nicht würde mit einem zerrissenen Herzen rechten wollen. Du kennst
mich genug, um zu wissen, ob mir viel daran gelegen sein kann, ein
solches Gedicht von mir gedruckt zu sehn oder nicht; aber Du mußt auch
fühlen, welche unausstehliche _persönliche_ Beleidigung grade
bei _diesem Gedicht_ in der Zurückgabe liegt. Ich war lange in
Verlegenheit, was ich thun sollte; endlich beschloß ich, gar nicht
zu antworten, denn thät ich es einmal, so hätte es schwerlich anders
geschehen können, als auf eine Weise, die völlig jedes Verhältniß
zwischen uns unmöglich gemacht hätte. Um aber nicht ähnliche Gefahr zu
laufen (-- vor der ich bei der größten Behutsamkeit nicht sicher sein
würde, da die Gedichte, die man zu einem Almanach geben kann, mehr oder
weniger ins Subjective spielen, und da Karoline alles dazu zu machen
weiß, was auch noch so wenig dahin gehört) -- und auch weil jenes
Betragen W.’s so unwürdig, und besonders seiner gewohnten Pünktlichkeit
als Herausgeber so entgegengesetzt ist, daß ich berechtigt bin,
vorauszusetzen, Karoline sei die Urheberin jener Beleidigung; und ich
nun unmöglich an einem Werke Theil nehmen kann, dessen unsichtbare
Herausgeberin eine Person ist, die sich in jeder Rücksicht infam gegen
mich betragen hat; so muß es bei jenem Entschluß bleiben, und ich
wünsche nur, daß -- was doch früher oder später geschehen muß -- ich
darüber mit W. nicht auf eine Art zur Sprache kommen mag, die jede
fernere Gemeinschaft zwischen uns unmöglich macht. Schreibst Du ihm
also darüber, so thu es auf die gelindeste Art.
Dein Bruder ist seit einiger Zeit in Weimar, und auch dann und wann
hier, wo ich ihn einigemal gesehn, wenn gleich nicht viel, weil er bei
W.’s logirt und da sehr fest gehalten wird.
Die Art, wie er über seine Kunst spricht, mißfällt mir nicht; doch
scheint mir’s, daß ihm ein Umgang mit Dir auf längere Zeit sehr nöthig
wäre. Er ist sich im Wesentlichen gar nicht klar, und leidet im weniger
Wesentlichen (was doch auf das Wesentliche bald wesentlichen Einfluß
hat) sehr an Halbheit, Unkenntniß und falschen Vorstellungen. Er muß
aber recht lange mit Dir beisammen sein und Du mußt es gelinde angehn
lassen. Uebrigens weiß ich freilich nicht viel von ihm; vor einigen
Wochen kam er einmal sehr freundschaftlich und wollte mich auch für
Dich zeichnen; seit er aber jetzt wieder hier ist, ist nicht weiter die
Rede davon gewesen, und ich weiß weiter nichts, als daß er Schelling
statt dessen zeichnet.
Ja überhaupt, muß ich Dir sagen, ist sein Benehmen dieses letztemal so
gegen mich, daß es mich in Verlegenheit setzt, und wenn Dein Bruder
unhöflich gegen mich ist, so nehme ichs ihm nicht übel, weil ichs
schon voraussetze; aber ich darf auch wohl voraussetzen, daß eine neue
Klätscherei aus der alten wohlbekannten Kutte daran Schuld ist.
Herzliche Grüße von der Veit an Dich, und von uns beiden an Deine Frau.
Es soll uns recht freuen, Euch in Dresden vergnügt und gut eingerichtet
zu sehn. Auf die kleine Dorothea freue ich mich sehr, sowie auf die
kleine Auguste.
Ich wollte Dir heute noch weit mehr schreiben, über den göttlichen H.
Dümmling u. s. w.
Aber die Veit ist eben gar nicht wohl. Lebe also recht wohl.
_Friedrich_.
Die Romanze rechne ich zu den göttlichsten und vollendetsten Werken,
die Du gemacht hast. Die andern Gedichte im Almanach -- der Zornige,
Sanftmüthige, Einsamkeit -- sind nur Anklänge aus einer _neuen_
Region Deiner Poesie, von der ich bald größere Studien zu sehn wünsche.
Grüße meine Schwester herzlich, wenn Du sie siehst, und sag’ ihr, daß
ich sehnlich auf Nachricht von ihr warte.

V.
_Leipzig_, Sonnabends den 22ten Mai 1802.
Wir haben noch oft mit herzlicher Liebe an Dich gedacht, und Dir in
Gedanken ein herzliches Lebewohl und baldiges Wiedersehn zugesandt.
Ich werde Dir weitläuftig schreiben, sobald ich einen Augenblick Ruhe
finde; das wird aber vielleicht erst in Mainz sein.
Heute nur einige Worte über alles, was Du zu wissen verlangst. Du
erhältst hier ~D. Mongez~ (?) und 12 Louisd. und die deutschen Bücher
wirst Du auch sogleich erhalten durch _Reimer_. Der _Meister_ und
_Sternbald_ der dabei sein wird, ist für Charlotte; schicke ihn ja
sogleich nach Pillniz.
Nicolovius war nicht hier. Cotta konnte ich lange nicht finden, und da
ich ihn fand, war es auch eben kein großer Fund. Ich sah in der ersten
Viertelstunde, daß es _absolut nichts_ mit ihm sei für unsere
Zwecke; er hat die Tramontane völlig dadurch verloren, daß ein paar
hundert Exemplare vom Almanach remittirt worden sind. Das ist auch
gewiß der einzige Grund seines abgeschmackten Betragens gegen Dich
seither. Ich habe mit Wilmanns etwas ganz leidlich gemacht, nämlich
die _Europa_ bei ihm angebracht; aber so lange ich noch auf andre
rechnen konnte, glaubte ich ihn für Dich nicht wählen zu müssen, weil
die Operette so enorm schlecht gegangen, daß man ihn gewiß sehr übel
disponirt fände.
Reimer habe ich Deine Idee gesagt, er ist bereit, die Könige des Graals
zu übernehmen, zu den bewußten Bedingungen; aber Vorschuß würde er erst
zu Michaelis geben können.
Ueberlege Dirs, ich hielte es für sehr gut, Du nähmest es an. Es ist
der honetteste Mann unter dem ganzen Volke. Ich setze nämlich alsdann
voraus, daß Du auf einem andern Wege zu Gelde kommst. Könnten Dir die
Verwandten Deiner Frau nicht helfen?
Ich habe gethan, was ich konnte, aber länger darf ich selbst nun
durchaus nicht hierbleiben. -- _Mahlmann_ schien in so fern in
der günstigsten Disposition, weil er zu fühlen scheint, daß er bei dem
Handel vorigen Winter etwas versehen hat, und es sehr gern wieder gut
machen möchte; er hat unstreitig große Lust, mit Dir in Verbindung zu
stehn. Ich dachte ihn eigentlich dahin zu bringen, daß er Dir geradezu
40 Louisd. schickte, als die schönste Art, die Verbindung mit Dir
anzuknüpfen -- aber dazu hat er wohl nicht Genie genug. In drei Wochen
kommt er nach Dresden, wo nicht, so schreibt er Dir gewiß, und ich
zweifle auch gar nicht, daß Du ihn wirst brauchen können.
_Wilhelm_ ist da, bleibt 4-6 Tage und kommt dann zu Dir; ich habe
daher ihm alle Deine Interessen mitgetheilt, und er wird gewiß, wenn
sich ihm noch eine Gelegenheit zeigen sollte, sie auf’s beste nützen.
Am Ende geht es auch mit Wilmans; gestern suchte ich ihn vergeblich.
Noch will ich Dir wenigstens melden, daß Frommann, der Dir, wie ich
höre, nicht so viel Geld geschickt, als Du wolltest, Steffens bestimmt
versprochen hat, Dir mehr zu schicken. Reimer harrt nun sehnlichst auf
den 2ten Theil des Novalis. -- Karl H. war hier, der Lehrling ist noch
nicht gefunden.
Steffens ist in großer Eil abgereist, weil einige Freiberger nach
ihm gefragt haben. Er erwartet mich in Weißenfels. Meine eignen
Angelegenheiten sind recht gut gegangen, auch die buchhändlerischen
leidlich. Die Margarethe und was ich sonst etwa zu Paris übersetzen
lassen, hat Mahlmann genommen. Zu so etwas hat das Volk freilich Lust.
Herzliche Grüße an Deine Frau, an Marie und den Bildhauer, auch an
Buri, alle Freunde. --
Der Bildhauer soll mir eine Addresse an David schicken. Er kann sie,
wenn er es gleich thut, an die Gebrüder _Mappes_ zu _Mainz_
durch Ernst schicken; aber später an Wilmanns zu Frankfurt am Main.
Treibe ihn, daß er es thut.
Wie leid thut es mir, daß Du nicht mehr Geld mit diesem Briefe erhältst!
_Friedrich Schlegel_.

VI.
_Paris_, den 13ten Septemb. 1802.
Herzlich geliebter Freund, wie viele Briefe würdest Du schon von uns
erhalten haben, wenn wir Dir jedesmal geschrieben hätten, da wir mit
Liebe und Sehnsucht an Euch dachten. Ich fühle es recht tief, wie
Du mir fehlst, fühle es unter den Zerstreuungen, Beschäftigungen,
Sorgen und Neuigkeiten immer gleich. Es hat aber mehr die Wirkung daß
ich täglich mit dem gleichen Ernste darauf sinne, wie wir eine Lage
gewinnen könnten, daß wir uns nachher nie zu trennen brauchten, als daß
es mir möglich wäre, Klagen zu führen, die bei einer so bestimmten und
deutlichen Sehnsucht keinen Trost gewähren.
Ich werde Dir daher auch heute nur recht trocken Nachricht von mir
geben; ich wollte Dir schon vorlängst einen Brief über die Gemählde
schreiben. Aber Du findest das alles aufs ausführlichste in der
_Europa_; Du wirst das erste Stück davon zu Neujahr gewiß in
Händen haben; es ist fast ganz an Dich gerichtet wenigstens in
Gedanken. Die Kataloge sollst Du mit Gelegenheit haben, und in meinem
nächsten Briefe auch Nachricht von den altdeutschen und provenzalischen
Manuscripten.
Lieber Freund, es sind ungeheure Quellen und Hülfsmittel hier; ein
Reichthum von orientalischen Manuscripten, über den selbst die
erstaunen, die von Benares kommen. 1800 Persische Manuscripte und fast
eben so viel Sanskrit. Ich habe große Lust beides zu lernen -- aber
freilich müßte man eigentlich eine Regierung dafür interessiren können.
Ich will sehen was ich vermag. Ich fühle mich unglaublich nach dem
Orientalischen gezogen. Was machen Deine Nordischen Studien? -- Ich
überzeuge mich immer mehr, daß der _Norden_ und der _Orient_
in jeder Weise, in moralischer und historischer Rücksicht die guten
Elemente der Erde sind -- daß einst alles Orient und Norden werden
muß; und ich hoffe unsre Bestrebungen sollen sich von diesen beiden
Seiten her begegnen und ergänzen; so daß auch in unsrem Thun und Werden
dieselbe Einheit und Freundschaft ist wie in unseren Herzen.
An Sorge und Verdruß hat es uns bis jetzt auch hier nicht gefehlt. Den
letzten haben uns die Verwandten meiner Frau und besonders Henriette in
reichlichem Maaße gewährt, die sich ganz ohne Rückhalt öffentlich als
unsre Feindin beträgt.
Meine Aussichten und Absichten sind folgende. Für das nächste macht
man mir Hoffnung zu einer Stelle, die mich durchaus nicht hindern
würde. Mein hauptsächlicher Wunsch ist, die Regierung zu bewegen, daß
Sie _hier_ eine Deutsche Akademie, ein Deutsches Nat.-Institut
errichte; es wird dazu wohl gut sein, daß ich ein philosophisches Werk
französisch schreibe. Ich habe schon einen kleinen Versuch gemacht und
führe es vielleicht noch diesen Winter aus. Vielleicht kann mir auch
das Persische und Indische ein Mittel an die Hand geben, eine Zeitlang
zu subsistiren und die Regierung zu etwas ordentlichem zu bringen.
-- Es wird schon gehn vor der Hand, wenn gleich nicht ohne Noth; und
ich habe doch mehr als eine Hoffnung, daß wir bald werden ungetrennt
zusammen leben können. Alles dieß darf _niemand_ von den deutschen
Freunden wissen, außer Charlotte. Grüße Sie herzlich. Theile ihr aus
diesem Briefe mit, und frage Sie ob Sie _zwei_ Briefe von mir
erhalten hat?
Mahlmann hat meine alte Idee, Lessings philosophische Schriften zu
ediren, angenommen. Es macht mir eigentlich große Freude, dem Volke
diese Possen spielen zu können: Ich bitte Dich aber, es ja nicht weiter
auszubreiten, sonst möchte die alte Verlagshandlung versuchen uns
zuvorzukommen.
Meine Frau grüßt Dich herzlich. Es ist ein Brief von ihr an Malchen
unterwegs, der aber wohl später ankommen wird als dieser. Wir grüßen
Marien herzlich. Was macht Dorothea?
_Friedr. Schl._
Wärest Du hier, wir hätten uns schon todt gelacht über die Franzosen.
An sich ist aber der Unterschied wahrlich gar nicht so groß, als man
ihn denkt. David ist der greulichste Schmierer, den man denken kann. --
Freund ich mahne nicht wegen des Novalis. Aber Du weißt mit welcher
Sehnsucht ich ihm entgegen sehen muß. Ist der Oktavian fertig? Bücher
schickst Du an Wilmans in Frankfurt am Mayn.
_Noch eins_ -- woran mir _sehr_ liegt. Gieb mir etwas
zur Europa; etwas in Prosa _über den Norden_ und das
_Altdeutsche_, oder die _Romanzen_, wenn Du sie gemacht hast
oder was Du willst.
(_Verkehrt unter dem Datum_): Daß Du mir etwas zur Europa gebest,
daran liegt mir sehr viel. Du schickst es dann bloß an Wilmans.

VII.
_Paris_, den 10ten Novemb. 1802.
_Vortrefflicher Freund!_
Hier schickt Dir meine Frau die Kataloge der Gemälde, die Du gewünscht
hast. Das was Du nun hier liesest, war im ganzen Sommer 1802 zu sehen,
und _diese_ Kataloge findest Du bei der ausführlichen Beschreibung
im 1sten Stück der Europa zum Grunde gelegt. Von dem, was wir nun in
der Folge noch Neues sehen, sollst Du stets ausführliche Nachricht
haben. Gestern habe ich die Nachricht erhalten, daß der 2te Theil des
Novalis wirklich da ist und habe eine unbeschreibliche Freude darüber.
Ich rechne es Dir als ein großes Verdienst an, daß Du Dich die übrigen
vielen Geschäfte nicht hast von der Erfüllung dieser Pflicht abhalten
lassen. Sehr begierig bin ich nun zu sehen, wie Du die Fragmente wirst
gewählt und geordnet haben.
Könntest Du mir nicht einmal ohne zu großen Zeitverlust etwas für
die Europa geben? Etwas über die Dresdner Gallerie, oder wenn Du die
Nordischen Romanzen gedichtet hättest, und Ihr nicht etwa wieder einen
Almanach gebt; vielleicht auch etwas über die Nordische Mythologie.
Lieber Freund, ich glaube, Du solltest auf gelinde Nebenarbeiten
denken, da Dir Deine großen jetzt so viel schwieriger werden; das
möchte Dich im Fluß erhalten, wenn Du z. B. ein oder ein paar von
Shakspeares Stücken der ersten Epoche übersetztest -- besonders den
_Perikles_ und etwa den Vicar von Wakefield. Ja ich glaube, es
könnte Dir selbst auch in sofern vortheilhaft sein, daß Du auch in
Deinem dramatischen Styl noch etwas altdeutscher würdest.
Wir denken und dichten immer an und mit Dir. Herzliche Grüße an die
Deinigen. Uns geht es leidlich. Im Persischen bin ich schon ziemlich
weit, und ganz erstaunt, daß es in dem Grade nicht dem Deutschen
ähnlich, sondern wirklich durchaus das Deutsche selbst ist, beides
wirklich nur eine Sprache, aber jene eben so arabisirt, als unsere
_latinisirt_ und dadurch von einander getrennt. Die großen
mythischen Dichter fange ich nun bald an, vielleicht finde ich’s
da eben so, als in der Sprache. Deutsche Manuscripte sind auf der
National-Bibliothek nicht, außer der Manessischen Sammlung; vom Vatikan
haben sie keine dergleichen mitgenommen. -- Auf den andern Bibliotheken
konnte ich noch nicht nachsehen. Bist Du bei Burgsdorf, so grüße ihn
von mir. Daß Du mir gar nicht schreibst, ist sehr traurig. Ich denke
immer noch, es soll mir hier oder wenigstens durch hier gelingen und
gut gehen; jetzt ist das nicht der Fall, weil ich von Dir getrennt bin.
Ich fühle es immer einsamer.
Die besten Grüße an Marien. Wäre sie doch hier.
_Friedrich_.
So eben hör’ ich, daß Reichardt hier ist, wir haben ihn aber nicht
gesehn.
Diesen Brief erhältst Du durch _Werner_, das ist einer der
trefflichsten Männer, die es giebt.

VIII.
_Paris_, den 15ten Sept. 1803.
Den Wunsch, einen Brief von Dir zu lesen, geliebter Freund, muß ich,
wie es scheint, wohl aufgeben, indessen kann ich doch der Gewohnheit
nicht widerstehen, wieder einmal an Dich zu schreiben, und Dir
Nachricht von mir zu geben. Mir geht es gut; doch ist damit mehr das
Nützliche als das Angenehme gemeint. So frohe Tage leben wir hier
nicht, wie in Dresden; aber gelernt habe ich in dem Jahre so viel, daß
ich’s zeitlebens nicht bereuen könnte, hier gewesen zu sein. Anfangs
hat mich die Kunst und die Persische Sprache am meisten beschäftigt.
Allein jetzt ist alles dies vom Sanskrit verdrängt. Hier ist eigentlich
die Quelle aller Sprachen, aller Gedanken und Gedichte des menschlichen
Geistes; _alles_, alles stammt aus Indien ohne Ausnahme. Ich habe
über vieles eine ganz andre Ansicht und Einsicht bekommen, seit ich aus
dieser Quelle schöpfen kann. Was wir Poesie nennen ist verhältnißmäßig
späteren Ursprungs, und ganz bestimmt die Poesie der Helden und
Fürsten, der zweiten Indischen Kaste; die einfachere und tiefere Poesie
der Braminen ist nie nach Europa gekommen. Aelter aber als die Poesie
ist die Religion und die Oekonomie, wenn man es so nennen darf; Ackerbau
und Ehe, beide aber ganz als gottesdienstliche, durchaus unnütze und
bloß symbolische Handlungen, die früheste Art der noch körperlichen
Gebete.
Das Persische ist dem Deutschen so verwandt, daß man beides fast
für eine Sprache ansehn kann; nur ist die eine so arabisirt, als
die andre latinisirt. Sogar der Gang der Poesie und Litteratur bei
beiden Nationen ist zum Erstaunen ähnlich; in der ältesten Epoche eine
Masse von alten mythischen Nationalgedichten; auch in der Sprache
ganz einheimisch; und dann eine romantische Zeit, wo das Arabische
so durchaus angenommen aber auch mehr geformt wird, wie in unsrer
Schwäbisch oder Französisch. Ich denke, Du wirst von beiden bald viel
von mir zu lesen bekommen; zum Theil auch in der Europa. Um so mehr
möchte ich Dich von neuem auffordern, an derselben Antheil zu nehmen.
Am liebsten hätte ich die Fortsetzung Deiner Briefe über Shakespear.
Oder, wenn Du daraus durchaus ein besonderes Werk machen willst,
so wär’ es wohl gut, wenn Du einmal etwas über Deine Nordischen
und altdeutschen Studien gäbest, zur Vorbereitung des Heldenbuchs
Percival, Titurel und was Du sonst vorhast. Wie steht es mit Deinem
Plan hierüber, auch mit dem über das Nibelungenlied? Ich habe mich
mit dem letzten hier von neuem sehr beschäftigt (wie denn für das
Altdeutsche und Isländische hier weit mehr Hülfsmittel sind, als ich
irgendwo in Deutschland beisammen gefunden), und möchte ich Dich
fragen, ob ein von mir besorgter Abdruck desselben Deine Bearbeitung,
die Du vor hast, stören könnte? Meine Absicht ist, es gar nicht
zu verändern, gar nicht umzubilden; sondern nur grade so viel zu
retouchiren, daß es verständlich ist. -- Wenn Du es _ergänzen_
willst, wie Deine Absicht war, so dürfte das dahin führen, alle die
zerstreuten Glieder der Nordischen Dichtung wieder zu verbinden, was
Du so bald nicht vollenden wirst, und dann wirst Du sehr abweichen
müssen von dem Nibelungenliede, so wie es jetzt ist. Mir däucht aber,
dieses Gedicht muß so ganz Grundlage und Eckstein unsrer Poesie werden,
daß außer Deiner Bearbeitung und meinem bloß retouchirten Abdruck
auch wohl noch eine ganz kritische Edition existiren sollte in der
ältern Orthographie, mit Berichtigung der Lesart und Erklärung der
unveränderten alten Sprache allein bestätigt (?).
Laß mich über diesen Punkt bald Antwort wissen, und wenn es möglich,
erfülle meinen Wunsch in Rücksicht der Europa. Daß Du Deine Gedichte
in derselben nicht abdrucken lassen wollen, begreife ich nicht recht,
besonders unlieb war mir’s auch deswegen, weil ich keine Abschrift
derselben genommen. Was hast Du sonst gemacht? Ich weiß nichts mehr
von Dir. Meine Frau ist beschäftigt mit einem Auszug oder vielmehr
Uebersetzung des alten Romans vom Zauberer Merlin. Dieser ist eine wahre
Fundgrube von Erfindung und Witz. Ueberhaupt leben wir gut, was an uns
liegt, die Sorge und den Verdruß abgerechnet; worunter die größte
Bekümmerniß die ist, daß meine Freunde mich so bald vergessen und
verlassen haben.
Lebe wohl und grüße die Deinigen.
Dein
_Fr. Schlegel_.
Ich habe seit langer Zeit die Geschichte des _Josaphat_ spanisch
für Dich, auch den Fortunatus französisch. Ist Dir damit gedient?

IX.
_Paris_, den 25ten Sept.
Ich nutze die Gelegenheit, daß _Werner_ aus Freiberg nun ein
Packet für uns mitnehmen wird, um Dir noch einmal zu schreiben, oder
vielmehr nur einige Worte zu meinem vorigen Briefe vom 15ten Sept.
hinzuzufügen.
Ich möchte Dich recht bestimmt bitten um einen Beitrag zu meinem
Journal, der gewissermaßen meine Nachricht von den hiesigen Gemälden
ergänzen würde und das wäre ein Aufsatz über die Dresdner Gallerie.
Könntest Du Dich dazu wohl entschließen? -- Ich würde ihn dann zum
2ten Stück wünschen d. h. das Manuscript im Januar zu liefern. Hast Du
nordische Romanzen gemacht, und gebet Ihr keinen Almanach, so erbitte
ich mir diese gleichfalls. Ich sehe dem Octavianus, dem 2ten Theil des
Novalis, vor allem aber einem Briefe von Dir mit herzlichster Sehnsucht
entgegen. Was macht Ihr und wie geht es Euch Allen? Ist Schütz wieder
in Dresden gewesen?
Daß Du mit Mahlmann eins geworden, ist mir sehr lieb. Nimm Dich nur
in Acht, Deine Poesie nicht zu sehr zu zersplittern durch solche
Unternehmung wie das Marionettentheater.
Wir lesen hier Deine Gedichte recht andächtig. Ich bin immer noch der
Meinung, daß der Zerbino mit einigen andern Deiner witzigen Dramen
verbunden werde, die sich viel mehr verschlingen sollten.
Einige von Deinen frühern oder weniger ausgeführten Gedichten müßtest
Du vielleicht nun noch einmal neu machen, so daß sich das neue zu
dem alten verhielt, wie Dein Octavian zu den alten Legenden, versteht
sich so _ungefähr_. Ich rechne dahin besonders das (unleserlich)
Mährchen und Karl von Berneck, in dem gewiß ein sehr guter Fond ist.
Die alten Geschichten und romantischen Dichtungen, welche Du nicht
so entfalten kannst oder willst, wie Genoveva und Octavian, würden
sich gegenseitig heben, wenn sie in einem Dekameron, Gartenwochen
oder dergleichen zu einem Kranz geordnet wären. Darüber wollen wir
das nächstemal recht viel mit einander reden. Ich umarme Dich von
Herzensgrund.
_Friedrich_.

X.
_Köln_, den 26ten August 1807.
Herzlich geliebter Freund, schon lange sehne ich mich danach, einmal
Nachrichten von Dir zu hören. Du schriebst mir zwar vor einem Jahre, da
Du an uns vorbei reistest, einige Zeilen; aber es war gar zu wenig. Dir
zu antworten, hinderte mich die weite Entfernung, da ich bald darauf
wieder in Frankreich war. Auch würde ich nichts andres haben schreiben
können, als Klagen darüber, daß Du so nah an mir vorbei reisen
konntest, ohne mich zu sehen.
Was treibst Du, und was hast Du fertig gearbeitet von Deinen ehemaligen
Arbeiten? Es hat sich nun ein Andrer über das _Nibelungen-Lied_
gemacht; wie ist seine Arbeit beschaffen? Man darf sich wohl nicht viel
Gutes davon versprechen. -- Hat Italien denn gar keine Frucht in Deinem
Geiste zur Reife gebracht, Dich gar nicht angeregt, und wirst Du nicht
auf irgend eine Weise uns etwas davon mittheilen? Dieses möchte ich
vor allen wissen, sodann aber auch wie Rom Dir selbst gefallen, wie
es auf Deine Denkart gewirkt, endlich ob der katholische Gottesdienst
dort Dich befriedigt, und wie das Künstler- und gesellige Leben in Rom
beschaffen ist. -- Später oder früher werde ich doch auch einmal hin
wandern müssen, und so wäre es mir nützlich, davon zu hören. --
Von mir wirst Du bald wenigstens ein kleines Werk über Indien lesen.
Manches andre ist theils ganz theils halb fertig; denn ich war im
Grunde immer fleißig. Aber wann es erscheinen wird, weiß ich nicht,
da die Zeiten so ungünstig sind. -- Die Niobe von Schütz habe ich
gelesen; wie ist es aber möglich, daß dieser sonst so lebensvolle
und jugendliche Geist sich auch in diese zwerghafte Frostsprache hat
einklemmen lassen, die ich dem Hrn. Heinrich Voß allein vom Himmel
bescheert glaubte! Es ist recht traurig, daß so einer nach dem andern
zu Grabe geht. Man hört fast keinen männlich-fröhlichen deutschen Ton
mehr.
Einige Lieder von mir im Dichter-Garten wirst Du gelesen haben; ich
empfehle Dir besonders _Gebet_ und _Friede_. Nöthiger wäre es
aber, daß wir uns wieder sähen. Wir gedenken Deiner sehr oft, öfters
wohl als Du an uns. --
Meine Frau ist so, wie ich ziemlich wohl; nur leid ist es uns oft,
wie es die Umstände so mit sich gebracht haben, daß der Philipp
nicht mehr bei uns ist. Siehst Du ihn zufälligerweise in Berlin, so
erinnere Dich unser. Er kann Dir mehr von uns erzählen, als ich Dir zu
schreiben vermöchte. -- Ist Dir _Lotharu_.? zu Gesichte gekommen?
Es hat viel Freunde gefunden, es ist so lieblich und kindlich, daß
es wohl nicht anders konnte; aber doch ist man auch dagegen, so wie
gegen alles, was ich je gethan und gemacht, sehr undankbar. Es ist
freilich nicht unser Werk, sondern ganz nur das alte; desto freier
kann ichs rühmen, und ich lese es in der That mit mehr Vergnügen als
10 oder 12 der neuesten Spanischen oder Griechischen Drämchen. Der
frische jugendliche Geist der Poesie, der Dich zuerst einst so schön
berührte, hat uns zu schnell wieder verlassen. Doch ich hoffe, er soll
wiederkehren!
Hieher kannst Du mir immer schreiben, ohne weitere Addresse als meinen
Nahmen; auch wenn ich nicht hier bin, ist doch immer jemand hier, der
sich der Briefe annimmt. Bist Du bei Burgsdorf oder siehst Du ihn,
so empfiehl mich ihm. Ich habe immer eine sehr gute Meinung von ihm
gehabt. --
Was macht Dorotheechen? Ist sie sehr groß geworden? --
Dein Freund
_Friedrich Schlegel_.
Viele Grüße von uns an Deine liebe Frau hätte ich bald vergessen, so
wie an alle, die sich meiner noch im Guten erinnern.
Der Herr Schleiermacher giebt in allerlei Darstellungen einen kleinen
Messias nach dem andern von sich. Aber man sieht dem vernünftigen
Püppchen das Professorkind gar zu sehr an der Nase an. Es herrscht in
seinen Schriften was man hier zu Lande ein calvinisches Feuer nennt,
nehmlich ein solches, das nicht recht brennen will.

XI.
_Dresden_, den 30ten Mai 1808.
_Geliebter Freund!_
Seit einiger Zeit schon bin ich hier, wo wir uns vor sechs Jahren so
oft sahen und uns wohl nicht auf so lange zu trennen glaubten! Ich
erwarte jeden Tag Wilhelmen, der mit der Staël von Wien hier durch
kommt. Die Freude des Wiedersehens würde für mich vollkommen sein,
wenn ich auch Dich hier gefunden hätte, oder noch fände. Ist es Dir
möglich, so komme noch hieher. Ich bleibe noch einige Wochen gewiß
hier, und wenn Du es mir gleich meldest, so würde ich auch die Abreise
gern noch so weit es möglich wäre auf die Hoffnung Deiner Ankunft
verschieben. Ich bitte Dich also darum, als den erwünschtesten Beweiß
der Freundschaft, den Du mir jetzt geben kannst. Denn ich kann für
dießmal wenigstens nach Berlin und Deiner Gegend hin meinen Weg nicht
nehmen.
Vieles hat sich seit diesen sechs Jahren um uns und in uns verändert.
Nur meine Liebe zu Dir ist dieselbe geblieben. So wirst Du es
wenigstens finden, wenn Du selbst kommen willst, wovon Du Dich durch
nichts solltest abhalten oder stören lassen. Meine Frau hegt die
gleiche Gesinnung für Dich und unsre treuen Wünsche haben Dich stets
begleitet. Laß mich bald von Dir hören, oder besser noch Dich selbst
sehen.
Dein
treuer Freund
_Friedrich Schlegel_.
Du wirst in den Zeitungen von mir gelesen haben, was eben so gut oder
vielmehr weit besser vor einigen Jahren darin hätte stehen können. Die
angegebene Zeit ist ganz falsch; meine Gesinnung kennst Du ja von lange.

XII.
_Wien_, den 12ten May 1813.
_Geliebter Freund_.
Ich benutze die Abreise des Grafen Finkenstein, um Dir wenigstens mit
einigen Worten für Deinen Brief und alles Uebersandte zu danken. Es
sind jetzt eben die Tage der bangen Erwartung, zum Theil auch schon
der ängstlichen Sorge; man wird so hin und hergerissen von Furcht und
Hoffnung, von widerstreitenden Nachrichten, daß man kaum zu sich
selber kommt. Recht sammeln kann ich mich nicht; erwarte daher nicht
mehr als meinen herzlichen Gruß und Dank. Diesen statte ich Dir ab
für alles Eigne und auch für Deine gütige Bemühung und Fürsprache
wegen des Heldenbuchs, wofür ich auch der Familie sehr verbunden bin.
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