Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 01

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Anmerkungen zur Transkription
Der vorliegende Text wurde anhand der 1864 erschienenen Buchausgabe
möglichst originalgetreu wiedergegeben. Die Zeichensetzung wurde
stillschweigend korrigiert. Aufgrund der Vielfalt der persönlichern
Schreibstile der verschiedenen Autoren wurden ungewöhnliche und
inkonsistente Schreibweisen aber beibehalten.
Der Schmutztitel sowie die Buchwerbung vor der Titelseite wurden
hier nicht wieder mit aufgenommen. Das Inhaltsverzeichnis wurde der
Übersichtlichkeit halber an den Anfang des Textes verschoben.
Die folgenden offensichtlichen Druckfehler wurden korrigiert oder
bedürfen des Kommentars:
Inhaltsverzeichnis: ‚Raumer, Karl von‘: Seitennummer ‚80‘ → ‚90‘
S. 2: ‚mit Ihren‘ → ‚mit Ihrem‘
S. 3: ‚Signe og Haybarth‘ → ‚Signe og Hagbarth‘
S. 4: ‚einen reissendem Abgang‘ → ‚einen reissenden Abgang‘
S. 35: ‚Herotempel zu Agrigent‘ → ‚Heratempel zu Agrigent‘
S. 45: ‚7. Okt. 1797‘ → ‚7. Okt. 1794‘
S. 53: ‚rührendn‘ → ‚rührenden‘
S. 78: ‚mit großem Rechte‘ → ‚Mit großem Rechte‘
S. 104: ‚Vergnügen‘: erstes ‚n‘ steht im Original auf dem Kopf
S. 111: ‚Ifflland‘ → ‚Iffland‘
S. 172: ‚dreißig Jahre‘ sollte eigentlich heißen: ‚zwanzig
Jahre‘; ‚dreißigjährigen‘ müsste dann entsprechend heißen:
‚zwanzigjährigen‘; beides wurde aber der historischen Anspielung
wegen so belassen
S. 188: ‚das ist ist‘: doppeltes ‚ist‘; eines entfernt
S. 200: ‚Wohlgegeboren‘ → ‚Wohlgeboren‘
S. 202: ‚Humblot‘ → ‚Humbolt‘
S. 218: ‚bethätigen zu können‘ → ‚besthätigen zu können‘
S. 226: ‚voll von allerliebster‘ → ‚voll von allerliebsten‘
S. 274: ‚äusterst betrübt‘ → ‚äußerst betrübt‘
S. 293: ‚Lazarillo de Formes‘ → ‚Lazarillo de Tormes‘
S. 332: ‚uns was hast Du‘ → ‚und was hast Du‘
S. 375: ‚antike‘ → ‚Antike‘
Der Text in der Originalausgabe wurde in Frakturschrift gesetzt; dies
wird hier durch normale Schrift dargestellt; _Unterstriche_ stehen für
gesperrten Text, ~Tilden~ für Antiquaschrift. Fettgedruckte Passagen
werden durch =Gleichheitszeichen= hervorgehoben.
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Briefe
an
Ludwig Tieck.

Ausgewählt und herausgegeben
von
Karl von Holtei.

Dritter Band.

Der Verleger behält sich das Recht der Uebersetzung vor.

Breslau, Verlag von Eduard Trewendt. 1864.


Inhalt des dritten Bandes.

Seite.
Molbech, Christian 1
Mosen, Julius 14
Müller, Friedrich von 24
Müller, Karl Ottfried 26
Müller, Wilhelm 45
Münch-Bellinghausen, Eligeus Franz Joseph, Freiherr von
(Friedrich Halm) 49
N....., Wilhelm 55
Nicolai, Christoph Friedrich 58
Oehlenschläger, Adam Gottlob 64
Paalzow, Henriette, geb. Wach 70
Pauli, L. 72
Pichler, Caroline von, geb. Greiner 73
Prutz, Robert 76
Quandt, Johann Gottlieb von 81
Rahbek, Knud Lyne 85
Rake 87
Raßmann, Christian Friedrich 88
Raumer, Karl von 90
Recke, Elisa von der 94
Regis, Johann Gottlob 96
Rehberg, August Wilhelm von 98
Reichardt, Johann Friedrich 103
Reichardt, Louise 113
Reinbold, Adelheid 123
Rellstab, Ludwig 130
Rettich, Julie, geb. Gley 132
Ribbeck, August Ferdinand 134
Richter, Jean Paul Friedrich 137
Robert, Ludwig 140
Rochlitz, Friedrich 172
Rückert, Friedrich 176
Rühs, Christian Friedrich 178
Rumohr, Karl Friedrich Ludwig Felix von 181
Sallet, Friedrich von 197
Schack, Adolph Friedrich von 201
Schall, Karl 205
Schenk, Eduard von 215
Schlegel, August Wilhelm 223
Schlegel, Friedrich 311
Schlegel, Dorothea, geb. Mendelssohn 345
Schleiermacher, Friedrich Ernst Daniel 351
Schlosser, Johann Heinrich Friedrich 353
Schmidt, Friedrich Ludwig 358
Schmidt, Heinrich 360
Schmidt, Friedrich Wilhelm Valentin 363
Schnaase, Karl 370
Schöll, Adolf 374


Molbech, Christian.

Geboren 1783 zu Soröe, einer der bedeutsamsten dänischen
Philologen, Historiker und Kritiker. Er bereisete in den Jahren
1819 und 1830 sowohl Deutschland, als Frankreich und Italien; wurde
schon 1823 Professor der Litteraturgeschichte an der Universität;
war von 1831 bis 1842 Dramaturg des Kopenhagener Nationaltheaters.
Sein „Dansk Ordbog,“ 2 Bde., sowie seine „Geschichte der dänischen
Sprache“ (1846), haben ihm eine hohe Stelle in der gelehrten
Welt gesichert, weil sie ganz neue Bahnen brachen. Vielfache
Monographieen aus der dän. Historie, zahlreiche kritische
Aufsätze und Anthologieen vaterländischer Poesie geben Zeugniß
unausgesetzter Thätigkeit. Daß er ein eben so liebenswerther
Charakter ist, wie er für einen achtungswerthen Gelehrten gilt, das
lesen wir aus diesen Briefen.

I.
_Kopenhagen_, 17. October 1820.
_Lieber, verehrter Freund!_
Ihr freundliches, mir aus unserm Holberg mitgegebenes Geleite hat
mich, wie Sie sehen, wirklich nach Seeland gebracht. Schon in 4 Wochen
bin ich zurück im heimischen Kreise; und schon oft sind während
dieser Zeit meine Gedanken bei Ihnen gewesen, mit dem Wunsche, daß
weniger Land und gar kein Wasser uns trennte. Unvergeßlich ist mir
Ihre liebreiche, freundliche Güte. Wie gern geselle ich jetzt Ihre
persönliche Erinnerung Ihren Worten, Ihren Dichtungen bei, die mir so
oft erfreut und ergötzt, so oft ans Herz geredet haben; und wie werden
mir diese jetzt doppelt lebend und anschaulich! Ich hatte noch das
Vergnügen mit _Ihnen_, nemlich mit Ihrem Octavianus, von Berlin
nach Hamburg zu reisen; und der gute jugendliche Geselle hat mich
oft auf der schleichenden Sandfarth und in den elenden Wirthshäusern
aufgemuntert und getröstet. Auch den William Lowel habe ich mir aus
Berlin mitgebracht. Dies Buch habe ich vor mehreren Jahren einmal
auf dem Lande in der Weihnachtszeit gelesen, und es machte damals
einen sonderbaren, schauerlichen Eindruck auf mich. Ich konnte es
nicht recht lieb gewinnen, obgleich es mich häufig sehr interessirte.
Ich werde es jetzt einmal wieder lesen, und Ihnen sagen, wie ich es
damals und jetzt fand. -- Uebrigens, wenn ich Ihren Octavianus, ein
Paar Reisebeschreibungen und ein Paar Bände prosaischer Erzählungen
von Ingemann (der, wie ich glaube, Ihnen geschrieben hat) ausnehme,
habe ich fast nichts gelesen seit meiner Rückkunft; so viele Arbeiten,
Zerstreuungen und Hindernisse haben sich meiner Ruhe und Ordnung
entgegengestellt. Es muß doch einmal, hoffe ich, anders werden.
Ein Bruder meines lieben und vertrauten Freundes, Hrn. J. Deichmann,
Besitzer der Gyldendalschen Buchhandlung, reist nach Berlin und
andern Städten, um seine Fertigkeit und Kenntniße als Buchdrucker
zu erweitern. Mit ihm schicke ich dieses nach Berlin, und lasse die
Comedie von Heiberg (der noch in Paris ist), und eine durch sie
veranlaßte kleine Schrift mitfolgen. Ein kleines Paket mit einem
Brief aus Leipzig hoffe ich, daß Sie erhalten haben. Ich hatte es dem
Buchhändler Vogel in Leipzig empfohlen.
Es ist meine Absicht gewesen, Ihnen einen ~Commentarius perpetuus~
über das Heibergsche Lustspiel zu geben; und Sie werden finden, daß
es mancherlei Erläuterungen bedarf. Es ist nemlich äußerst _national_
und _local_, und spielt ganz in der jetzigen Zeit. -- Es gebricht mir
aber jetzt ganz und gar an Zeit, um dieses mit einiger Vollständigkeit
zu thun. Vieles wird Ihnen auch ohne alle Aufklärung verständlich
sein. -- Die _Blanca_ von _Ingemann_ kennen Sie doch wohl? Diese,
und der Dichter überhaupt, wird scharf, aber lustig mitgenommen.
Die Hauptpersonen dieser Tragoedie, Enrico und Blanca, finden Sie
hier metamorphosirt und travestirt wieder. Der „Kammerjunker mit
einer Harfe“ ist ein gewisser Kammerjunker Lewetzau, der die Blanca
deutsch übersetzt hat. Um den Dialog ~pag. 28-30~ zu verstehen, ist
es nothwendig zu wissen, daß der Professor ~Theologiae~ J. Möller
vor einigen Jahren als ästhetischer Recensent in der dänischen
Litteraturzeitung das Scepter führen wollte, obschon er diesem Buch
gar nicht gewachsen ist. Den Ingemann hatte er besonders in Protection
genommen, und lobte ihn immer auf eine so hyperbolische Art, daß
die Blanca (bei Heiberg ~p. 30~) wohl mit Recht sagen kann: „_Wir_
haben uns nicht zu beklagen!“ -- Die Scene ~p. 59~ u. f. ist ganz
_Kopenhagensch_; doch kennt man ja wohl auch die faden Pfänderspiele
in Deutschland. -- ~Pag. 83~ „Mithridates,“ „Turnus,“ „Warners
Wanderung,“ „Procne,“ -- alles Titel einiger der Ingemannschen Werke.
„Die schwarzen Ritter“ ein großes episch-romantisches Gedicht, was
den großen Fehler hat, weder episch, noch romantisch zu sein. --
~P. 115~ „Die Locke aus Signes blondes Haar“ -- Anspielung auf die
Tragoedie _Signe og Hagbarth_ von Oehlenschläger, wo der gefangene
Hagbarth die Fessel zerreißt, aber sich durch eine Haar-Locke seiner
Geliebten binden läßt -- eine Scene die viel Glück auf der Scene
gemacht hat. Im Stück ist von _blonden_ Haaren die Rede. Die Actrice,
welche Signe gab, hat aber _braunes_ Haar. -- ~P. 186~ _Bogen_ --
hiedurch wird ein bekannter Schriftsteller Hóegh-Guldberg bezeichnet
-- ein eben so schlechter, als arroganter Dichter und Schriftsteller,
und ein äußerst verschrobener Stilist und pedantischer Grammatiker.
-- ~P. 195~ _Mundkurven_. Man hatte in Kopenhagen vor einigen
Jahren die Polizei-Verordnung, daß alle Hunde im Sommer _Maulkörbe_
tragen sollten, um das Beissen der tollgewordnen Hunde zu verhüten.
-- ~P. 163. 164~ -- alle diese Anfangslinien der Prologe, die
Harlekin recitiren will, und die das Publikum so schlecht aufnimmt,
sind Anfänge der verschiedenen Ingemannschen Prologe. -- ~P. 229~
_Reisers Gespenst_. -- Um diese Scene, und die ganze poetische Anrede
des Gespenstes zu verstehen, müßten Sie ein Buch kennen, was ein
alter teutscher Chirurgus, Nahmens Reiser, der als Kind die große
Feuersbrunst in Kopenhagen 1728 erlebt hatte, beinahe 60 Jahre
später, in den 80ger Jahren, dänisch herausgab. Es ist dies eins der
am meisten _komischen_ Bücher, das in dänischer Sprache existirt.
Der Verf. konnte weder schreiben noch buchstabiren, und glaubte
doch ganz kindlich und unbefangen, ein recht gutes und brauchbares
Buch geliefert zu haben. Spötter bestärkten ihn in diesem Glauben.
Eben durch die naive und komische Art, womit der Verfasser sich dem
Gelächter Preis giebt, machte das kleine Buch ein großes Glück und
hatte einen reissenden Abgang. Es erschien bald eine zweite Auflage,
mit dem treuen, carricaturmäßigen Bildniß des einige und 70 Jahre
alten Verfassers; in einen Schwalle von Spottschriften (ich besitze
das Ganze in 2 ziemlichen Octavbänden) wurde er mitgenommen; er aber
blieb sich selber gleich, und gab auch sein _Leben_ heraus, das
freilich nicht ganz so komisch ist, wie die _Feuergeschichte_, aber
doch lustig genug zu lesen. -- Das Glück womit Heiberg den bei uns
jetzt ziemlich vergessenen, und doch in einer gewissen Art klassischen
_Reiser_ am Schlusse seiner Comoedie wieder aufgeführt hat, und ihn
den Schriftstellern und dem Publikum herbe Sachen sagen läßt: werden
Sie selbst erkennen. Ich bemerke nur, wegen einigen Ausdrücken in
der Reiserschen Anrede (die Scene ist der noch stehende Thurm der
1795 abgebrannten S. Nicolai-Kirche), daß er in seinen lächerlichen
Producten mitunter viele Religiosität durchblicken läßt; und daß viele
in den ersten Strofen vorkommenden Ausdrücke _seine eigene_ Worte
sind; so wie auch die mit latein. Lettern gedruckte Worte sich bei
ihm so finden. Die Idee, daß Reiser jede Nacht zur Pforte der Hölle
hinabsteigt, und durch dem Gitterthore kuckt, um alte Erinnerungen
aufzufrischen, und aus einer gewissen _Feuerslust_: werden Sie gewiß
recht komisch finden. -- Nehmen Sie, lieber Freund, mit diesen wenigen
vorlieb; und schreiben Sie mir doch einmal, wie Ihnen die Comoedie
gefallen hat. -- Ueber Heiberg werde ich Ihnen mehr ein ander mal
sagen. -- Auf der _Bibliothek_ ist leider! nichts für Ihr Altengl.
Theater zu gewinnen. Unsre große Sammlung von engl. Comedien in 6
dicken Quartanten sind Alle neuere Sachen (nemlich später als Carl I.).
Ich habe nur eine _einzige_ ältere gefunden, die wir separat haben, und
wenn ich nicht irre in den Zeiten Jakobs I. gedruckt ist. Den Titel
habe ich jetzt nicht bei der Hand. -- Empfehlen Sie freundlichst meinen
Andenken Ihrer liebenswürdigen Familie, und der _Unbekannten_, und
sagen Sie ihnen 1) daß _Hamburg_ mir jetzt etwas besser, wie voriges
Jahr gefallen hat, und daß ich einen ganzen Tag, von Morgens 7 bis zur
Comedien-Zeit die Stadt in allen Richtungen durchstrichen habe, auch
die _sehr schöne_ Promenade auf dem Walle nicht vergessen habe. 2º.)
Daß ich in einigen Tagen (den 23sten Oct.) heirathen werde, obschon die
Sachen sehr in ~ecclesia pressa~ stehn; meine Gesundheit nemlich sich
wieder sehr verschlimmert hat, und man meinen höchst eingeschränkten
Gehalt gar nicht erhöhen will. -- Meine Braut, die Sie besonders von
dem Sternbald her, lieb hat, läßt sich Ihnen auch empfehlen; und ich
schicke Ihnen mit Achtung und Liebe einen herzlichen Gruß von
Ihrem
ergebensten Freunde und Diener
_C. Molbech_.
~P. S.~ _Berlin_ hat mir wenig gefallen. Mit _Hoffmann_
konnte ich nicht, wie mit Ihnen, zu Recht kommen.

II.
_Kopenhagen_, 25. Septbr. 1821.
Ihr gütiger und liebevoller Brief vom 2. Jun., den ich Anfangs Jul.
durch meinen Freund Rosenvinge empfing, hat mir eine wahre Freude
gegeben, und mir Ihre Erinnerung, mein theurer und hochverehrter
Freund! auf die lebhafteste und angenehmste Weise vergegenwärtiget.
-- Wie oft denke ich an Sie und an Ihre liebenswürdige Familie, an
Ihre freundliche Güte, womit Sie den Fremdling für immer fesselten, an
Ihre geistvollen Unterhaltungen, die Jeden bezauberten! -- Durch Sie
allein würde mir das schöne einnehmende Dresden ewig unvergeßlich. Es
lebt auch beständig der Wunsch und die Sehnsucht bey mir, Sie und die
freundliche Elbstadt noch einmal zu besuchen. Möge das Schicksal mir
doch nicht ganz die Aussicht auf diese Freude berauben!
Ich bin so frei diesen wenigen Zeilen, die ich in größter Eile
schreiben muß, da der Professor Froriep aus Weimar, der sie
mitnimmt, Morgen ganz frühe mit dem Dampfschiffe abreist, weit mehr
_gedruckte_, nemlich den 1sten Theil meiner Reise, beizulegen.
Wie wird es mich freuen, wenn Sie dies Buch, wenn auch nicht lesen,
doch als ein kleines Andenken eines Sie hoch schätzenden und innig
liebenden Freundes, aufheben wollen. Die folgenden Theile, wovon der
2te noch am Ende des Jahres erscheinen sollte, werde ich Ihnen auch
zukommen lassen; wenn so viele dänische Bücher Sie nicht belästigen.
Mit großem Vergnügen habe ich eben gestern den 1sten Theil
Ihrer gesammelten Gedichte in einer hübschen Ausgabe für meine
Lese-Einrichtung erhalten. Aber wie wird es mit der sehnlich erwarteten
Fortsetzung des Franz Sternbald?
Sie werden bemerkt haben, daß man ehestens eine deutsche Uebersetzung
von Holbergs Komedien durch Oehlenschläger erwarten kann. Es ist dies
jetzt seine wichtigste Arbeit. Ich bin in gespannter Erwartung, wie
sie ausfallen wird, und besonders wie sie Ihnen gefallen wird. -- Das
letzte Trauerspiel von Oehlenschl. _Erich und Abel_, aus der
dänischen Geschichte des 13. Jahrhunderts, hat auf dem Theater Glück
gemacht. Ich liebe es eben nicht. Es ist hin und wieder zu modern
sentimental, öfters manierirt; die Geschichte und geschichtliche
Charaktere sind stark und willkührlich verändert; und eben deswegen
manches Ueberflüssige hereingebracht, was dem Drama und der
Charakterschilderung mehr hindert, als nutzt. -- In unserer Litteratur
ist es überhaupt im jetzigen Zeitpunkt ziemlich stille und öde. Der
Geldmangel drückt die Bücher, die Verfasser und die Leser. Gute
Bücher nehmen ab, oder können wegen der Menge elender und nutzloser
Tageblätter nicht aufkommen. (!)
Meine Frau, die Sie durch Ihre Grüsse nicht wenig erfreut haben,
läßt sich mit ihrem 9 Wochen alten _Sohne_, Ihrer freundlichen
Erinnerung empfehlen. Ich war eben, am Schlusse des Julius, auf einer
kleinen Reise in Holstein abwesend, als der eilig-ungeduldige Knabe ein
Paar Wochen wenigstens früher, als man ihn erwartete, ganz plötzlich
sich einfand. Er ist recht gesund und einigermaßen freundlich und
guter Laune, wenn er immer vollauf zu trinken und zu essen hat. Meine
Frau hat wieder dann und wann etwas gelitten; ist aber doch jetzt
ziemlich wohl.
Nehmen Sie, mit Ihrer mir gewogenen Familie und die Gräfin v.
Finkenstein meinen herzlichsten und aufrichtigsten Gruß, und bleiben
Sie ferner freundlich gewogen
Ihrem
dankbaren und ergebensten Freunde
_C. Molbech_.
Ich wünschte gar sehr zu wissen, ob man nicht Ihr Bildniß bald in einem
guten Kupferstiche erwarten kann? In einem Kalender glaube ich, wird es
erscheinen. Dies aber genügt nicht.

III.
_(Ohne Datum.)_
_Theurer, hochgeschätzter Freund!_
Ein Däne und Freund von mir, der Canzleyrath Thomsen, Secretair der
hiesigen Königl. antiquarischen Commission, ein trefflicher und
gelehrter Kunstkenner, eifriger Sammler von Gemälden und Kupferstichen
und Besitzer eines der schönsten Münz-Cabinette in Dänemark, wird Ihnen
diese Zeilen, nebst einem innigsten Gruß, und beifolgenden 3ten und
letzten Theil meiner Reise überbringen. Zürnen Sie nicht, daß ich dort
auch mit wenigen Worten, und oft schon bereuete ich es, _alzu_
kurz, gesagt habe, wie theuer und unvergeßlich Dresden mir durch Ihre
Freundschaft ward. Mich hat die Menge des Stoffes in diesem Buche alzu
sehr gedrängt; und öfters bin ich sehr kurz gewesen, oder habe ganz
geschwiegen, da wo meine liebsten Erinnerungen weilen. Und wo sind sie
lieber und schöner, als in dem lieblichen, geistvollen Kreise, den Ihre
Güte mir so freundlich öffnete?
Sagen Sie mir doch nur mit zwei Worten wie _Sie_ leben, und wie
Ihre theure Familie, deren Andenken ich mich durch Ihre Fürsprache
empfehle. Ich sehne mich herzlich nach einer Nachricht, sey es auch
bloß eine mündliche, von Ihnen. Sagen Sie mir doch auch, wie Ihnen
Oehlenschlägers Holberg gefällt? Darnach bin ich etwas neugierig. Ich
gestehe, die Uebersetzung kann vielleicht trefflich seyn. Mir aber, und
vielleicht den unbefangenen _Dänen_ überhaupt gefällt sie nicht
eben alzusehr; und die Vorrede im 4ten Theile hat hier noch weniger
Glück gemacht.
Ihre beiden Novellen, der Geheimnißvolle und die Verlobten, sind
schon im Dänischen übersetzt; und besonders die letzte gefällt hier
besonders. So auch mir in hohem Grade. Ich bewundere Sie hier,
wie immer; denn in jeglichem Tone sind Sie der unnachahmliche
Darsteller der innern Menschheit, weil Sie den Menschen so kennen und
durchschauen, wie wenige Dichter; und wie das Jugendlich-Lustige, so
wird das Verständig-Ernste in Ihrer Dichtung ein Spiegel des hellsten
Leben.
Verzeihen Sie die wenige Sorgfalt, das vielleicht gänzliche Mißlingen
meines Ausdrucks in diesen Zeilen. Kaum 24 Stunden sind verflossen,
seit eine äußerst traurige Familien-Nachricht meine Stimmung ganz
getrübt und abgespannt hat. -- Ich werde daher auch schließen mit dem
Wunsche aus meinem Herzen: Leben Sie glücklich, gesund und zufrieden!
Ihr treuer und dankbarer Freund
_C. Molbech_.

IV.
_Kopenhagen_, 7. April 1826.
Indem ich heute an meinen Freund den Hrn. Bibliothekar Ebert in
Dresden schreibe, fühle ich das Bedürfniß, auch _Ihnen_, mein
hochverehrter Freund! durch einige Zeilen die Erinnerung eines Ihrer
treuesten Verehrer und ausländischen Freunde hervorzurufen. Leider bin
ich noch weniger, als sonst, geschickt, meinem Briefe an sich einiges
Interesse mitzutheilen. Eine Krankheit oder Schwäche des rechten
Kniegelenkes (dem die Aerzte den beliebten Namen der Gicht zulegen)
fesselt mich, den sonst so rüstigen Fußgänger und Treppenläufer, seit 5
Wochen, und wer weiß wie lange noch, auf meinem Zimmer im 4ten Stocke
-- sonst meine Freude; denn ich habe immer gern hoch gewohnt, und so
auch hier, dem freien Raume des umlaubten Todtenackers gegenüber;
jetzt eine Fessel mehr für den geschwächten Gefangenen. Daß ich in
dieser totalen Verwandelung meiner ganzen Lebensweise nicht wie sonst
existire, denke und fühle (nur ein Mal in meinem Leben habe ich in
3 Wochen das Zimmer gehütet) können Sie sich leicht vorstellen. Wie
vieles erscheint mir jetzt in einem andern und trüberen Lichte! Wie
tief fühle ich die Entbehrung meiner in mehr als 20 Jahren getriebener
Bibliotheksgeschäfte! -- scheint es mir doch, ich hätte die theuerste
Geliebte verlassen müssen, um sie der Pflege anderer, vielleicht
weniger sorgfältiger und liebender Hände zu überlassen!
Indem aber, daß eben jetzt meine Seele mehr und öfters, als sonst, den
Blick dem Innern des Lebens zuwendet, wird mir auch manche schöne Blume
und edle Frucht meines Daseyns recht lebhaft gegenwärtig. So auch die
kurzen, aber unvergeßlichen Stunden, die ich mit Ihnen zu verleben
das Glück hatte. Jahre sind schon seitdem verronnen, und mehr und
mehr gestaltet sich die liebliche Erinnerung wie ein schöner Traum --
aber doch immer ein lebhafter, ein tief in der Seele ruhender Traum,
besser und kräftiger als Vieles, was uns einen Schein der Wirklichkeit
besitzt, weil wir es _gegenwärtig_ nennen. Sey es denn auch, daß
dieser Traum nie wieder ins Leben zurückkehrte -- daß mir nie wieder
der überglückliche Genuß zu Theil würde, den Lieblingsdichter meiner
Jugend, den Gegenstand meiner steigenden Verehrung und Bewunderung im
reiferen Alter, und einer unvergleichlichen Neigung meines Herzens,
seit jenen Tagen in Dresden, persönlich wiederzusehen: so fühle ich
es doch in meiner Seele: daß jenes Bild Ihres Wesens, was dort mir
aufging, nie aufhören kann mein Eigenthum zu sein. Wie oft habe ich
mich an diesem Bild erquickt! Wie oft, wenn ich seitdem eines Ihrer
Werke laß, wenn ich mit einem Freund darüber sprach, habe ich gesagt:
ich weiß es nicht bloß, wie er dichtet und schreibt -- ich weiß
auch, wie er ist und lebt, wie warm und gemüthlich sein Herz, wie
überströmend reich und gediegen seine Rede!
Auch durch die Gaben Ihres Geistes haben Sie mich seitdem vielfach
erfreut. Es ist wohl unnöthig Ihnen zu sagen, daß Ihre späteren
Novellen und Erzählungen hier ein sehr theilnehmendes Publikum gefunden
haben; daß sie längst schon alle übersetzt sind. Mir insbesondere haben
diese Werke eine fast neue Seite Ihres reichen, tiefen und gediegenen
Geistes offenbart. Wer würde jetzt zweifeln, daß Sie den Geist und
die Erscheinungen des Lebens nicht allein mit der Phantasie, sondern
auch mit dem gleich genialen Verstande erfaßt haben? -- Welch ein
tiefes Studium bieten diese Erzählungen dem Menschen-Forscher dar!
-- Nun Ihre letzten dramaturgischen Blätter -- welchen Sinn, welchen
scharfen Blick in die Tiefen der Kunst, und wie anziehend das Gewand!
-- Ich gehe fast nie in Schauspiele, und lese noch weniger die hohle,
hölzerne, plappernde Theaterkritik des Tages. Mit Ihnen aber konnte ich
auf den Bühnen Teutschlands zu Hause werden; statt daß ich auf unserer
eigenen ein Fremdling bin. -- Glauben Sie doch darum nicht, daß manche
vorzügliche und gute, mehrere leidliche Schauspieler hier fehlen; oder
daß ich die heitere Luft der Bühne gar nicht liebe. Mir fehlt es aber
theils an Zeit, theils am Gelde; auch gilt es hier, wie überall, meist
den _Ohren_. Meine sind wohl nicht taub, aber höchst ungelehrt,
obgleich Mozart mein Liebling ist; ich liebe mehr das Sehen, und will
lieber Lachen, als Weinen. Hier aber steht das wahre Komische zurück;
die Musik, die Tragödie, die Posse wird gepflegt; denn so wollen es die
Leute, die abonniren und Billets kaufen. -- Neulich haben wir hier eine
Erscheinung gehabt. Ein genialischer Verfasser, der ~Dr.~ Heiberg,
auch als Komiker durch sein originelles Werk: Weihnachtscherz und
Neujahrspossen (1818) bekannt, und der überhaupt fast Alles schreiben
kann was er will, und nichts schlechtes, hat den Einfall bekommen: eine
Vaudeville zu schreiben.
Er gab uns nun im Januar d. J. die (!) erste dänische Vaudeville
(~Kong Salomon og Jörgen Hattemager.~ Nach dem dänischen
Sprüchworte: Es ist ein Unterschied zwischen König Salomon und Jürgen
der Hutmacher.) im Ganzen eine leichte Waare, wenig Witz, kein Tiefres
Komisches, auch vom Derben nicht viel; aber dagegen ein nationaler
Charakter, leichte Arien auf Lieblingsmelodieen, Carricaturen und
fratzenhafte Kleidungen, Spießbürger -- und endlich ein _Jude_,
den man in einer dänischen Kleinstadt wegen Nahmensähnlichkeit für den
geldschweren Rotschild annimmt (er mußte aber in Goldkalb umgetauft
werden) und tüchtig fêtirt. Dies alles machte nun bei unserm Publicum
ein ungeheures Glück. Anstatt der gewöhnlichen 6-8 Vorstellungen von
beliebten Neuigkeiten wurde diese Vaudeville über 20 Mal gegeben, und
das Publicum doch nicht gesättigt. Für Billette zu 1 Thlr. bezahlte
man im Anfange den Aufkäufern 3-4 bis 5 Thaler. -- 3 Auflagen von dem
gedruckten Stücke gingen reißend ab; und doch ist es kaum leidlich zu
lesen. -- Der Beifall und Gewinn reizte den Verfasser. Er schrieb eine
neue Vaudeville, mit Anspielung auf den Geburtstag des Königs, die
Anfangs Febr. gegeben wurde; aber _ganz ohne_ Glück; obgleich sie
sich fast besser liest, wie die erste. Jetzt erwartet man die dritte.
Uebrigens geht es mit den Tragoedien wie gewöhnlich. Die tragischen
Schreiber sind häufig und fruchtbar. 3-4 neue Tragoedien jeden Winter
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