Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 20

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Wenn du die Kur in Baden gebrauchst, so führe doch ja Deinen Vorsatz
aus, hierher zu kommen. Durch die erweiterte Dampfschifffahrt ist ja
alles näher gerückt, man kommt den Rhein mit Blitzesschnelle hinunter.
Von Mainz ist man zeitig den Nachmittag hier. Komm nur ja. Ich kann der
Gräfin Finkenstein, Dir und Deiner Tochter recht hübsch eingerichtete
Zimmer einräumen, da ich jetzt ganz allein mein Haus bewohne. Aber nur
drei Tage, mein Freund, das wäre in der That nicht vernünftig. Richte
Dich gleich wenigstens auf acht Tage ein. Den Rückweg kannst Du dann
auf dem Rhein bis Mainz und über Frankfurt nehmen, oder auch nur bis
Coblenz und dann quer über nach Cassel. Es ist wahrlich kein großer
Umweg. Melde mir nur recht bald, ob Deine Reise nach Baden stattfindet,
und von dort aus, wann ich Euren Besuch zu erwarten habe. Zu allem, was
das Haus vermag, sollt Ihr bestens willkommen sein.
Ich bin sehr erfreut, daß die Nachrichten von Deiner Gesundheit
einigermaßen günstig lauten. Oft habe ich Deine Geduld, Deine gute
Laune und heitre Thätigkeit bei so vielen körperlichen Beschwerden
bewundert. Wenn es nur mit Deiner lieben Frau besser stände! Grüße sie
herzlich von mir, so wie Deine Töchter und die edle Gräfin. Löbell
will dieses einschließen: um seine Antwort nicht zu verzögern,
verspare ich alles übrige auf einen zweiten Brief. Mit unveränderlicher
Liebe
Dein
_A. W. Schlegel_.

XXXII.
_Bonn_, d. 2. Jun. 36.
_Geliebtester Freund!_
Ich gab an Löbell eine kleine Einlage, um meine Antwort ja nicht
zu verzögern. Jetzt versichre ich Dich von neuem, daß mir dein
Besuch unendlich willkommen sein, und daß Dein und Deiner beiden
Reisegefährtinnen Empfang mir nicht die mindeste Unbequemlichkeit
verursachen wird.
Löbell hat die artig eingerichteten Zimmer im obern Stock gesehn.
Deine Schlafzimmer kennst Du; der Keller ist ziemlich gut besetzt, die
Kalesche ist auch noch da. ~Es casa vuestra, Sennor.~
Du sagst, ich halte mich tapfer. Ich bestrebe mich freilich. Diesen
Frühling reite ich sogar wieder. Abends bei hellem Kerzenlicht, sauber
geputzt und mit meinen Orden=~pompons~ angethan, in der neuesten,
noch nicht fuchsig gewordenen Perücke bringe ich noch eine leidliche
Decoration heraus. Schöne Damen sagen mir, ich müsse wohl ein Geheimniß
besitzen, um mich immerfort zu verjüngen. Aber die Pflege des Leibes
nimmt Zeit weg. Dazu bedarf ich viel Schlaf und zu ungelegenen Stunden.
Dies artet zuweilen in das Murmelthierische aus. Sei aber nur nicht
bange vor meiner Schlafmützigkeit. Wenn ich wach bin, so bin ich es
recht, besonders wenn eine geistige Anregung hinzukommt, und an guten
Späßen soll es nicht fehlen.
Du hast Recht: ich hätte längst Dich in Dresden besuchen sollen,
wiewohl sich an diesen Ort traurige Erinnerungen für mich geknüpft
haben. Ich war auch oft darauf bedacht, aber zur Ausführung aller
Reiseplane gehört Zeit und Geld. Die eben erwähnte körperliche
Verfassung ist Ursache, daß ich mit meinen gelehrten Arbeiten gar nicht
so vorrücke, wie ich wollte und sollte, was mich zuweilen recht muthlos
macht.
Was das zweite betrifft, so habe ich leider die Kunst verlernt,
wohlfeil zu reisen. Ich brauche einen Bedienten, einen eignen Wagen,
Postpferde und gute Gasthöfe. In Paris bin ich durch die Gastfreiheit
meiner Freunde geborgen; doch giebt es in einer Hauptstadt immer noch
manche Ausgaben.
Mein Londoner Triumphzug, ein Aufenthalt von nur sechs Wochen, hat
entsetzlich viel gekostet. Ich brauche Dir nicht zu sagen, daß mir der
Göthesche Aufwasch und Auskehricht eben so zuwider ist, wie Dir. Ich
lese das Zeug nicht. Der Alte muß nun durch dieses Fegefeuer gehen. Die
Zeit wird die Schlacken wegläutern. Es muß zu einer Auswahl kommen:
Werke des lebendigen Goethe.
Hier hast Du ein Wortspiel auf den Zelterschen Briefwechsel. -- Dein
Tischlermeister, den ich mit vielem Ergötzen gelesen, hat mich an ein
~ineditum~ erinnert, das ich seit undenklichen Zeiten, und zwar
aus authentischer Quelle, dem autographen Original, besitze. Du kannst
damit nach Belieben schalten. Melde mir doch die Adresse meiner Nichte
Auguste Buttlar. Ich habe allzulange versäumt ihr zu schreiben. Wenn
Du sie siehst, so grüße sie und entschuldige mich. -- Gieb mir auch
Nachricht von Deinem Neffen und Knorring. Von Deinem Bruder hatte ich
letzthin einen Brief, der aber darüber nichts enthält. Nun merke wohl:
bis Anfang September triffst Du mich sicher hier. Lebe unterdessen
recht wohl, geliebter Freund. Herzliche Grüße an die Deinigen.
Dein treuer
_A. W. Schlegel_.

XXXIII.
_Bonn_, den 12ten Aug. 36.
_Geliebtester Freund!_
Höchst bestürzt über den Zeitungs-Artikel von Deinem Unfalle, lief ich
sogleich zu Löbell, in der vergeblichen Hoffnung, etwas beruhigendes zu
erfahren. Erst gestern konnte er mir Deinen Brief mittheilen, der mich
mit dem herzlichsten Bedauern erfüllt hat. Ich schreibe sogleich. Du
mußt Dich nun nach beendigter Kur ausruhen und stärken, und das kann
am beßten in meinem Hause geschehen, wo Du auf alle Weise gehegt und
gepflegt werden sollst. Der Umweg hierher führt keine Ermüdung herbei,
da Du ihn ganz zu Wasser machen kannst. Nämlich so: in Leopoldshafen
schiffst Du Dich sammt Deinem Wagen ein; so hinunter bis Mainz. Da
giebst Du Deinen Wagen einem Gastwirthe in Verwahrung, und fliegst
mit dem Dampfschiffe in Einem Tage bis hierher hinunter. Hinauf geht
es von hier in zwei Tagen. Von Mainz an nimmst Du dann den Wagen über
Frankfurt, Gotha, Leipzig, Dresden.
Wenn Du keinen andern Grund hast, so nach Hause zu eilen, als die
Besorgniß vor der schlimmen Jahreszeit und den verdorbenen Wegen,
so ist beides noch weit entfernt, und läßt Dir alle Muße, bei mir
zu verweilen. Die Folgen des Unfalls haben unerwartete Ausgaben
verursacht; wie viel? Ein funfzig Thaler etwa? Ei nun, zur Ausfüllung
der Lücke läßt sich ja wohl Rath schaffen. Ich pumpe Dir, und wenn
ich es nicht in der Casse hätte, so pumpt mir der Banquier. Wie
gesagt, überlege es wohl. Du wirst mich sehr erfreuen, wenn Du Dich
zu einem ruhigen Aufenthalte von wenigstens acht Tagen entschließest.
Mein Haus kennst Du, meine Küche kennst Du, meinen Keller kennst Du
(nur nicht den himmlischen 34er Asmannshäuser; Champagner und alter
Rheinwein ist auch da), meine bequeme Calesche kennst Du; unsre
gemeinschaftlichen Zimmer kennst Du (diesmal will ich Dir aber das
breiteste Bett einräumen); die neu aufgeputzten Damenzimmer im oberen
Stock kennst Du noch nicht; das Badezimmer im Hintergebäude kennst Du
in der neuen hübschen und sehr bequemen Einrichtung auch noch nicht.
Freilich müßtest Du Dich mit natürlichen Bädern oder künstlichen
Mineralbädern begnügen. Meine Späße kennst Du, meine gute Laune kennst
Du, meine Schwatzhaftigkeit kennst Du, meine Passion für Dich kennst Du
vielleicht nicht ganz.
Ich bleibe unverrückt hier, und werde um die Zeit, wo Du eintreffen
kannst, meine ganze Zeit frei haben. Im Falle Deiner Weigerung würde
ich mich nicht lange besinnen und Dich in Baden aufsuchen, aber vor dem
Anfange der Ferien, besonders gegen Ende des Semesters müßte ich erst
um Urlaub nachsuchen.
Nun laß mich bald etwas erfreuliches von Deiner Gesundheit und
Deiner Ankunft vernehmen. Der gnädigen Gräfin meine ehrerbietigsten
Empfehlungen. Lebe tausendmal wohl, geliebter Freund.
Dein
_A. W. Schlegel_.

XXXIV.
_Bonn_, d. 11ten Jul. 37.
_Geliebter Freund und Bruder!_
Diese Zeilen überbringt Dir ein junger Geistlicher aus Genf, Herr
Vernet, Enkel des berühmten Physikers Pictet, und Bruder der Baronin
von Staël, der Wittwe meines verewigten Freundes. Aber seine
Persönlichkeit empfielt ihn genugsam, auch ohne die Erwähnung einer so
ausgezeichneten Verwandtschaft.
Er macht eine gelehrte und litterarische Reise durch Deutschland, und
würde glauben, es nur unvollständig gesehen zu haben, wenn er nicht
Dresden besucht und Deine Rede vernommen hätte. Gewähre ihm eine
freundliche Aufnahme, ich werde es als einen Beweis Deiner Freundschaft
betrachten. Er legt sich mit Eifer auf die deutsche Sprache durch Lesen
und Hören. Ich habe mich, wie natürlich, immer auf Französisch mit
ihm unterhalten; aber ich zweifle nicht, er wird im Stande sein, ein
deutsches Gespräch zu führen, und Du wirst ihm Gelegenheit geben, die
Anmuth zu bewundern, welche unsre Sprache in Deinem Munde hat. Durch
ihn hoffe ich erwünschte Nachricht von Deinem Befinden zu erhalten.
Lebe recht wohl, geliebter Freund! Mit unveränderlicher Treue und Liebe
Dein alter
_A. W. v. Schlegel_.

XXXV.
_Bonn_, d. 3ten Sept. 37.
_Geliebtester Freund!_
Vor einigen Tagen habe ich Dir durch Prof. Löbell die Briefe von
Schiller und Goethe, nach der Zeit geordnet, in einer genauen und
leserlichen Abschrift zugeschickt. Verfahre nun damit nach eignem
Gutdünken. Wenn sie Dir nicht anziehend genug scheinen, so mögen sie
immerhin ungedruckt bleiben. Aber getrennt oder zerstückelt dürfen sie
nicht werden, weil sie sich gegenseitig erklären. Anmerkungen habe ich
beigefügt, zum Theil für den Druck, zum Theil zu Deiner Notiz. Die
Briefe von Schiller werden ziemlich vollständig seyn, von Goethe’s
Briefen sind mir einige auf Reisen verloren gegangen.
Du möchtest wohl meine Beiträge in den ersten anderthalb Jahrgängen der
Horen nachsehen, und die Auszüge aus dem Dante loben. Freilich würde
ich es jetzt anders angreifen, und habe es theilweise schon anders
angegriffen. (~Revue des deux mondes, Tome VII. Quatrième série. 15.
Août 1836.~) Aber damals war es in der That eine neue Offenbarung.
Kein Mensch wußte ja in Deutschland vom Dante, noch wollte davon
wissen. Auch hat es mächtig nachgewirkt, wie alles was ich in ähnlicher
Art gethan.
Aus dem Aufsatze: _Etwas über W. Shakespeare_ &c. erhellet
aufs klarste, daß damals noch niemand in Deutschland, auch Goethe
und Schiller nicht, an einen versificirten Shakspeare dachte. Meine
Uebersetzung hat das Deutsche Theater umgestaltet. Vergleiche nur
Schillers Jamben im Wallenstein mit denen im Don Karlos, um zu sehen,
wie sehr er in meine Schule gegangen.
In dem Aufsatze über Sprache und Sylbenmaaß war ich noch von der
Einbildung angesteckt, man könne aus den Sitten halbwilder Völker
die Anlagen der menschlichen Natur erforschen. Deswegen habe ich den
Aufsatz nicht in meine Kritischen Schriften aufgenommen, wiewohl er
sonst manches gute enthält.
Neuerdings ist doch hier und da einiges von mir im Druck erschienen,
zum Theil in Französischer Sprache, was Dir wohl nicht zu Gesichte
gekommen ist. Am meisten würde Dich das über die Ritterromane
interessiren:
Schluß fehlt.

XXXVI.
_Bonn_, den 11. Jul. 1838.
_Theuerster Freund!_
Diese Zeilen überbringt Dir Herr Dubois, General-Inspector der
Universität von Paris und Mitglied der Deputirten-Kammer. Er ist mir
angelegentlich vom Herzoge von Broglie empfohlen worden, und ich
empfehle ihn eben so angelegentlich Deiner wohlwollenden Aufnahme.
Mache ihn mit der dortigen Kunstwelt bekannt, besonders auch mit
Deinen eignen Werken. Auf die Frontons am Theater machte ich ihn schon
aufmerksam, als auf das Beßte, was die neuere Zeit in diesem Fache
hervorgebracht. Lebe recht wohl, und gieb mir bald gute Nachrichten von
Dir.
Dein treuer Freund und Bruder
_A. W. v. Schlegel_.

XXXVII.
_Bonn_, d. 9ten März 39.
_Theuerster Freund!_
Meine liebenswürdige und geistreiche Freundin, Frau Naumann, will die
Güte haben, die beiliegenden Blätter an Dich zu besorgen. Ich bin
mit Amtsgeschäften überhäuft und war seit mehreren Tagen unwohl; es
fiel mir daher unmöglich, die Sendung mit einem Briefe zu begleiten.
Doch bedarf es dessen wohl nicht. Ob ich jemals wieder über meinen
Shakspeare sprechen würde, schien sehr zweifelhaft, weil mir die
Sache unsäglich zuwider geworden war; daß ich aber, wenn ich spräche,
meine Meinung frei heraus und ohne Rücksicht sagen würde, das war
vorauszusehen. Lebe recht wohl.
Dein treuer Freund
_A. W. v. Schlegel_.

XXXVIII.
_Berlin_, Hôtel de Russie, d. 7ten Aug. 41.
_Theuerster Freund!_
Gestern Abend fand ich die Einladung in einem Billet des kauderwelschen
Skandinaviers Steffens vor, habe sie aber huldreich abgelehnt.
Um jeder Irrung bei dem mir versprochenen Besuche vorzubeugen, melde
ich Dir nun schriftlich, daß das ~Hôtel de Russie~, wo ich
in dem Zimmer Nr. 9 wohne, bei der Schloßbrücke liegt, nur wenige
Schritte rechts, wenn man vom Brandenburger Thor hereinkommt. Ich
werde bis 3 Uhr zu Hause bleiben. Du kannst bei mir ein zweites
Frühstück einnehmen. Solltest Du, was ich kaum glaube, die Nacht in
Berlin bleiben, so könntest Du auch Zimmer im Hause finden. Jagor, der
Sudelkoch, wohnt nicht weit von mir. Hr. von Olfers ebenfalls, und wenn
Du zu ihm fährst, um im Triumph eingeführt zu werden, so werde ich Dir
einen guten Stadtwagen besorgen. Es dauert gewiß bis 8 Uhr Abends:
Das war ein Toben, war ein Wüthen;
Ein jeder schien ein andres Thier.
Gewissermaßen ist es vorsichtig von mir gehandelt, daß ich mich nicht
einstelle, denn ich hätte mich nicht enthalten können, Dich als den
Preußischen National-Gott Potrimpos oder Pikallos, nach Deiner eignen
Wahl, auszurufen.
Grüße Deine edle Freundin und liebenswürdige Tochter, und sage Ihnen,
wenn ich ein Landgut bei Potsdam hätte, würde ich Ihnen die Speisen aus
meiner Hofküche senden. Nächstens kommt ein Küchenzettel.
Dein in Dich vernarrter und überhaupt
närrischer Freund und Bruder
_Wilhelm Martell_.


=Schlegel, Friedrich.=

Geb. am 10. März 1772 zu Hannover, gestorben am 12. Januar 1829 zu
Dresden.
Lucinde, Roman (1799.) -- Alarkos, Trauerspiel (1802.) --
Florentin. -- Gedichte (1809.) -- Ueber die Sprache und Weisheit der
Inder (1808.) -- Geschichte der alten und neuen Litteratur, 2 Bde.
(1815.) -- U. a. m. -- Sämmtl. Werke, 12 Bde. (1822 und später).
Wie zwei Brüder nach gemeinsam begonnenem, weltstürmendem
Auftreten in Wissenschaft und Poesie, Beide in die Mysterien
altindischer Weisheit sich vertiefend, und darin wandelnd, an
ganz entgegengesetzten Ausgängen anlangend, einander fremd
werden konnten -- ja mußten, das wird aus diesen, an einen
gemeinschaftlichen Vertrauten ihrer schönen Jugend gerichteten
Briefe recht klar. Der ältere August Wilhelm, den Friedrich einen
„Pedanten“ schilt, klagt über Friedrichs Verirrung, wie er es
nennt, in religiösen und philosophischen Dingen, und daß der Bruder
ihm völlig unverständlich geworden sei.
Tieck stand zwischen ihnen. In der durch den Lauf der Jahre oftmals
entschlummerten, niemals erstorbenen Anhänglichkeit für diesen
Zeugen erster schäumender Jugendkraft, finden sie sich denn wohl
wieder, gleichsam auf neutralem Boden. Der Jüngere schied zuerst. --
Wir lassen seinen Briefen zwei Zuschriften der ihn überlebenden
Gattin folgen; die zweite, so mild-versöhnliche, als schönstes
Denkmal für den Verstorbenen, und für die ihn Ueberlebende!

I.
(Ohne Datum.)
Ich sehe mit Ungeduld den _Briefen über Shak._ entgegen. Wenn es
mir möglich ist, so frage ich heute noch selbst danach bey Ihnen vor.
-- Haben Sie Reichardt schon gesehen, der hier ist? -- Ich habe ihm
schon gesagt, daß Sie uns einen Beytrag versprochen haben, welches ihm
natürlich sehr angenehm war. Wenn Sie ihn indessen sehn sollten: so
wäre es recht gut, wenn Sie ihm als Herausgeber des Lyc. noch ein paar
Worte darüber sagten.
Wenn Sie doch Ihren Beytrag _selbst_ bringen könnten! Des Morgens
bin ich immer zu Haus. Den weiten Weg zu Ihnen scheue ich gar nicht.
Aber bey mir bleibt man viel sichrer _allein_, und so sehe ich Sie
doch wenigstens jetzt am liebsten, ungeachtet ich auch Ihren häuslichen
Cirkel, in dem ich Sie mich immer vorläufig einzuschreiben bitte,
wenn ich auch jetzt nicht so oft da seyn kann, als ich wünschte, sehr
liebenswürdig finde. Mein Interesse an Ihnen oder an der Poesie ist zu
ernst. So etwas zerstreut sich gleich, wenn mehrere da sind. Ich bin in
solchen Angelegenheiten sehr für die Zweysprach.
Ich lese jetzt Ihren Lovell zum zweytenmahl. -- Mein Bruder läßt Sie
herzlich grüßen, und hat große Freude an Ihren Werken und an den
Nachrichten, die ich ihm von Ihnen habe geben können.
Empfehlen Sie mich Ihrer Schwester.
Ihr
_Fr. Schlegel_.
Das unterhaltende Büchelchen erfolgt mit vielem Danke zurück.
Wollen Sie wohl die Güte haben mir _Richters Dornenstücke_ zu
leihen, und mir _Wackenroders Logis_ aufzuschreiben?

II.
_Dresden_, den 27. Jul. 98.
Ich wollte Ihnen nicht eher schreiben, liebster Freund, bis ich Ihnen
einigen Bericht über eine spanische Lectüre hier geben könnte. Bis
jetzt ist aber noch nichts geschehn, weil ich dumm genug gewesen bin,
mich in die Dummheit der Engländer recht sehr vertiefen zu lassen. Ich
habe die Arbeiten des Malone &c. über die Aechtheit und Chronologie
der Sh.schen Dramen durchgearbeitet, und wenigstens gelernt, wie
wenig daraus zu lernen ist. Desto mehr finde ich in Sh.’s erotischen
Gedichten (die ich in der Andersonschen Sammlung Engl. Dichter
recht nett gedruckt beysammen fand) und in den sogenannten unächten
Schauspielen zu lernen. Durch beyde ist mir ein ganz neues Licht über
Sh. aufgegangen; und beyde haben mich auch beyläufig[20] entzückt. Die
ersten mehr auf eine subjektive Weise; d. h. ich bin dadurch gleichsam
verliebt in Sh. geworden, und ich weiß mir fast nichts, was ich so
ganz nach meinem innersten Gemüth _liebenswürdig_ finde als
Adonis und die Sonnette. Das Interesse an den Dramen ist objektiver,
sie mögen nun von S. seyn oder nicht. Ich habe eine große Vorliebe
für den Aeschylus jeder Art, sollte sie auch noch so Gothisch und
Barbarisch seyn. In dieser Hinsicht hat Locrin sehr großen Reiz für
mich, wegen des _Kothurns_, und die grelle Lustigkeit dazwischen
ist sehr grandios. -- Ich halte es indessen für im höchsten Grade
wahrscheinlich, daß sie alle von Sh. sind, die meisten noch älter
als die erotischen Gedichte. -- Ich habe denn doch die Engl. Bestien
excerpirt, da ich sie einmal gelesen hatte, und wenn Sie die Reedsche
Ausgabe von 93 und Malone’s Essais über die Chron. noch nicht gelesen
oder gehabt haben, kann ich Ihnen einige interessante Fakta mittheilen,
wenn ich zurückkomme.
Wenn Sie nur vorher mit Ihrem Aufsatze über den Cervantes fertig
würden! Sie glauben nicht, wie sehr ich es wünsche, Sie auch einmal
über die Poesie poetisiren zu hören, und im Athenäum nicht bloß über
Sie, sondern auch Sie selbst zu lesen. Ich setze Ihnen das Ende des
August als letzten Termin. Sind Sie dann nicht fertig, so schreibe ich
Ihnen _druckend_ einen Brief über die spanischen Angelegenheiten,
an die ich nun unverzüglich gehn will. Glauben Sie aber, daß Ihrem
Geiste jede kritische Geburth nur durch die Zange entrissen werden
kann, so geben Sie mir nur einen Wink, und Sie sollen unverzüglich eine
~epistola critica de novellis hisp.~ von mir erhalten und wir
können dann nach Belieben mit der Correspondenz fortfahren. --
Geben Sie nur bald Nachricht von sich und empfehlen Sie mich den
Ihrigen. Ihre Schwester Alberti sah ich zweymal; zuerst vor Empfang des
Briefs, wo sie, jedoch in aller Zärtlichkeit etwas ungeduldig war; dann
nachher als die Sonne wieder schien.
Ich umarme Sie herzlich. Ganz der
Ihrige
_Friedrich Schlegel_.
Das muß ich Ihnen doch noch sagen, daß Sie von wegen der Volksmährchen
zwey Freunde haben, die Sie nicht kennen: _Novalis_ und der
Philosoph und Physiker _Schelling_, von dem ich Ihnen sagte.
Das Stück von Lope auf das Sujet von Romeo hat _nicht_
diesen Titel. Welchen es hat, sagen die Canaillen nicht. -- Die
_Puritanerin_ wollte mir im Anfang weniger zusagen, sie ist etwas
schwer. Nun gefällt sie mir ganz vorzüglich. --

III.
_Jena_, den 22ten Aug. 1800.
Es kommt sehr erwünscht, daß ich grade zu gelegener Zeit Deine Adresse
erhalte, da ich eben einen Brief von Deinem Bruder für Dich habe, der
an Wilhelm eingeschlossen war.
Dein Brief und Deine Sammlung hat mir große Freude gemacht. Die Sonette
habe ich sogleich einigemal gelesen; sie gefallen mir sehr, auch bin
ich zufrieden damit, daß das an mich sich durch die Dunkelheit und
Sonderbarkeit so auszeichnet, in welcher Rücksicht mir nur noch das auf
Sophie einen ähnlichen Eindruck gemacht hat.
Die Correctur werde ich gut und treulich besorgen; so auch das Exemplar
an Hardenberg, der jetzt nicht in Berlin sein wird.
Ich habe noch manche Gedichte gemacht, aber fertig ist der 2te Theil
noch nicht. Uebrigens habe ich mich nun auch zum Doctor machen lassen
und lese den Winter Idealismus, wozu sich schon 60 gemeldet haben.
Vielleicht kommt Schelling und was ihm anhängt, auch zurück, und so
würde es Idealismus und Realismus genug geben, welches uns doch weiter
nicht sehr kümmert, außer daß ich wünsche, Wilhelm wäre endlich ganz
rein von diesen Händeln.
Du siehst ihn gewiß den Winter in Berlin; jetzt aber wird er noch
einige Zeit wegbleiben.
Auch der junge Angebranntene ist da gewesen, um sich als Abgebrannten
darzustellen. Er fiel mit einem unendlichen und unleidlichen Zutrauen
über uns her, wurde aber dadurch der Veit und bald auch mir so fatal,
daß ich ihn anfing mit einer gelinden Dosis Wahrheit zu behandeln,
worauf er sich schleunig entfernte.
Daß ihm Deine Züchtigung richtig zu Händen gekommen, habe ich alle
Sorge getragen, weil ich gerne aus der ersten Hand zusehen wollte, wie
er es nähme. Er hat es so genommen, daß ich hätte wünschen können,
die Medicin wäre noch kräftiger gewesen: über die Sache selbst zwar
hat er sich mit der gemeinen Lebensart geäußert, kurz darauf aber war
seine Meinung von Dir sehr geändert, er findet nun vieles an Dir
auszusetzen, und unter anderm auch, daß der Zerbino langweilig sei.
Ritter ist fast der einzige, mit dem wir umgehn. Wir sehn ihn jetzt
fast täglich, er hat sich für den Umgang seit Kurzem zum Erstaunen
entwickelt, und sein Umgang macht mir so viel Freude, als der Umgang
mit einem Sterblichen nur immer kann.
Lebe wohl und dichte fleißig. Grüße Deine Frau und Tochter. -- Den
Winter komme ich nicht nach Berlin, aber Ostern sehn wir uns ja wohl
auf irgend eine Weise.
_Friedrich S._
Noch eins, und zwar etwas wichtiges. _Ideler_ läßt den D. Q. von
mir wieder fordern. Ich habe geglaubt, Du hättest ihm denselben etwa in
Berlin wieder gegeben, oder doch ein Wort mit ihm deswegen gesprochen.
Ich bitte Dich daher, wenn Du den D. Q. an Ideler gegeben, sogleich
eine Zeile desfalls zu schreiben.
Die Oper muß fertig gedruckt sein, doch habe ich den Titel noch nicht
zur Correctur gehabt. Ganz rein von Fehlern mag sie wohl nicht sein.
Bei dem Journal will ich mir aber alle Mühe geben. Wenn du Jacobi
siehst, so sage ihm in Gedanken von mir: -- Der mag mich -- --!

IV.
_Jena_, den 5ten Novemb. 1801.
_Geliebter Freund!_
Du mußt mir verzeihn, daß ich Dir so lange nicht geschrieben habe. Ich
war sehr beschäftigt und oft auch gestört durch die Kränklichkeit der
Veit, die mich oft sehr unmuthig gemacht hat. Dennoch freue ich mich
sehr in der Hoffnung, Dich bald zu sehn. Wir haben viel mit einander
zu sprechen, und wollen dann recht viel zusammen sein.
Heute nur das Nöthigste von Geschäften. Die Geschichte der Gothischen
Könige kann (Lücke) nicht finden, wie er Dir wohl wird geschrieben
haben. Die Charakteristiken hast Du nun. Sowohl den ~Aeschylus~
als die ~guerres civiles~ kannst Du leicht in Dresden haben, daher
halte ich’s für besser, sie lieber selbst mitzubringen.
In diesen Tagen war Karl Hardenberg bei mir auf der Durchreise nach
Meiningen, wo er etwa 4 Wochen bleiben wird. Er war nur eine Stunde
bei mir, indessen habe ich doch gleich die Zeit benutzt, um über die
Herausgabe von Novalis Schriften das Nöthige mit ihm zu reden. Er war
alles sehr zufrieden, wie Du es eingerichtet hast, und wie ich es ihm
vorschlug. Die Biographie, die er zu machen Lust hat, soll für sich
bestehn, und also darfst Du darauf nicht warten. Ich wünschte nun
herzlich, daß Du den Druck gleich anfangen ließest, da eben keine große
Vorrede nöthig ist, und diese immer noch nachher gedruckt werden kann:
denn es ist doch am besten, wir machen sie, wenn wir zusammen sind,
gemeinschaftlich.
Ich dächte nun, Du nähmest in den ersten Theil, was fertig ist vom
Ofterdingen, auch das Fragment zum 2ten Theil, ferner einen Bericht von
dem, was er Dir mündlich über die Fortsetzung gesagt, und wenn so viel
Raum ist, etwa noch den Lehrling zu Sais.
Den zweiten Theil können dann die _Hymnen an die Nacht_, die
_geistlichen Lieder_, und die Fragmente, die ich aus seinen
Papieren wählen werde ausfüllen. Zu diesen denke ich das Beste
und Wichtigste aus den _Blühenstaub, Glauben und Liebe_ und
_Europa_ zu nehmen. Da alle diese drei Aufsätze in ihrer Ganzheit
und individuellen Beziehung nur irre leiten würden über den Charakter
des Schriftstellers; da die Hymnen über die Nacht hingegen am
schönsten und leichtesten im Ganzen erklären, so halte ich auch ihren
unveränderten Abdruck für nothwendig.
Karl geht sehr ein in diese Idee, auch hat Novalis selbst noch in
der letzten Zeit immer einen ganz besondern Werth in die Vollendung
dieser Arbeit gelegt. Der Papiere sind so viele, daß Karl sie mir nicht
schicken kann; ich werde also diesen Winter auf 8-14 Tage hingehen, um
an Ort und Stelle zu sehen, wie viel und auf welche Weise sich daraus
nehmen läßt. Was Du mir in Rücksicht der Bedingungen von Unger &c.
schreibst, ist gut. 25 Exemplare müßten wir dem Bruder wohl wenigstens
geben.
Hast Du nicht ausdrücklich so viele bei U. bedungen, so müßten die
übrigen von uns nachgekauft werden. Ueber die Anerbietung, die Du mir
in dieser Rücksicht machst, bin ich etwas erstaunt, besonders über die
Veranlassung derselben.
Ich habe Wilhelm gelegentlich zu verstehn gegeben, wie weit entfernt
Du in dieser Angelegenheit von aller eigennützigen Absicht seist. Er
behauptet aber, nie ein Mißtrauen der Art und gegen Dich gehabt noch
geäußert zu haben. Freilich weiß er immer nicht recht, was er sagt,
oder schreibt, wenn er einmal in Hitze ist. Was die Sache selbst
betrifft, so kann ich Dein Anerbieten keineswegs unbedingt annehmen,
sondern höchstens nur in Rücksicht der Zeit und Reisen, die es mir wohl
diesen Winter kosten wird, eingehen, daß wir zu gleichen Theilen gehn;
worüber Du denn Ungern Deine Disposition geben magst. Ob er mir es
giebt oder abrechnet, ist mir im Grunde ziemlich eins, und mag von ihm
selber abhängen.
Vielleicht geh ich in diesen Tagen auf ein paar Wochen nach Berlin
und dann könnte ich die Correctur selbst besorgen; sonst dächte ich,
übertrügst Du sie Wilhelmen, weil er sie doch gewiß sehr genau besorgen
wird.
Ich freue mich, daß gerade wir das Unternehmen gemeinschaftlich
besorgen und sehe es als einen guten Anfang an für künftige Projecte.
Es freut mich von Herzen, daß Du Lust hast, etwas in Gemeinschaft mit
mir zu unternehmen; alles nähere darüber mündlich; ich habe alles schon
ausgedacht.
Wilhelm ist in diesen Tagen wieder nach Berlin gegangen. Ich habe ihn
ziemlich oft gesehn, einigemal recht interessant mit ihm gesprochen,
doch nimmt seine Pedanterie sehr zu, und er wird immer breiter und
härter. Wir berührten die Familienverhältnisse nicht, aber er hat wohl
dafür gesorgt, daß ich sie ein paarmal empfunden habe. Unter anderm hat
W. mich einmal auf eine solche Weise beleidigt, die es mir unmöglich
macht, ferner an dem Almanach Antheil zu nehmen, so leid es mir der
Sache selbst und auch Deinetwegen ist.
Du erinnerst Dich vielleicht, daß ich vorigen Winter ein Gedicht, der
_welke Kranz_ gemacht habe, und wer mich und meine Verhältnisse
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