Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 10

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fähig und dankbar jedem Beweise wohlwollenden Antheils. Im
persönlichen Verkehr gefällig, mittheilsam, unterhaltend und
_witzig_ wie -- nein, doch nicht _so_ witzig wie sein
Bruder Moriz. Wir haben auch einige Zeilen der schönen Frau
Friederike eingeschoben, deren Bild Jedem lebendig bleiben wird,
welchem es jemals vor Augen getreten ist.
Sie entflohen aus dem Kreise ihrer Berliner Freunde, aus Besorgniß
vor der Cholera, um beide in Friederikens Heimath dem damals dort
epidemischen Typhus zu unterliegen.
Daß Ludwig der Bruder Rahel’s Varnhagen von Ense war, ist bekannt.

I.
_Berlin_, am 30t. Merz 1816.
Sie können nicht glauben, mein verehrtester Freund und Meister, wie
viel Freude mir Ihr in jeder Hinsicht werthes Schreiben gemacht hat,
und daß mein Vorschlag Eingang bei Ihnen gefunden, und daß Sie die
Sache so ernst nehmen und selbst herkommen und den Proben mit beiwohnen
wollen; denn Sie in unmittelbarer Verbindung mit unsrer Bühne zu
setzen, dahin gieng mein eigentlichstes Bestreben. In meiner Freude
lief ich zum Graf Brühl, und theilte ihm _das_ aus Ihrem Schreiben
mit, was ich sollte. Er will zu Allem hilfreich die Hände biethen; und
erwartet die von Ihnen versprochene nähere Auseinandersetzung Ihres
Planes; von dem er freilich bis jetzt wohl noch weniger verstanden
hat, als ich, der ich in Prag wenigstens die Hauptideen angeben hörte,
die Sie uns damals von den Shaksp. Brettern mittheilten. -- Ich halte
es bei dieser Gelegenheit für nöthig, Ihnen den Gr. Brühl ein wenig
zu beschreiben, damit Sie sein Anerbieten: _die Hände zu Allem
willig zu biethen_, weder zu hoch, noch zu niedrig anschlagen.
Redlicher Wille und eine Ahnung des Bessern -- und eine fast gänzliche
Urtheilslosigkeit und gutmüthige Charakterschwäche, stehen sich in
ihm, nicht sowohl einander gegenüber, als sie sich vielmehr durchaus
in einander verliehren und verwischen. Er kann nichts abschlagen und
selbst, wann er Nein schon gesagt hat, sagt er noch hinterher: Ja. Aber
auch dies lezte Ja wird auf die lange Bank geschoben und vergessen,
und von dem weit Unwichtigerem verdrängt. Die Gegenwart ist seine
Göttin und so ist das Nächste für ihn das unvermeidlich Nothwendige,
und hat der Letzte, der mit ihm spricht recht; und so ist überhaupt
mit der Rede bei ihm schneller und sicherer etwas durchzusetzen, als
mit der Schrift; und doch imponirt ihm wieder ein wohlgedachtes und
wohlgeschriebnes. -- Seine zu ängstliche Beschäftigung mit dem Detail
des Theaters raubt ihm sowohl den freien Ueber- und Herrscherblick über
das Ganze, als auch die Zeit und die Kraft es zu führen und zu leiten.
Dabei hat er das beste Wollen (freilich ohne Willen) und ist durchaus
frei von Lieblingsvorurtheilen, oder eigensinniger Beschränktheit oder
sonst dergleichen ärgerlichen Grundsätzen, worauf sich die Flachheit
in der Regel so viel zu Gute thut. -- Sie werden leicht einsehen,
daß mit einem solchen Manne Alles zu machen ist, wenn man ihn nur
gehörig bearbeitet und dazu gehört weiter nichts, als daß man ihn
oft und öfter sehn und sprechen muß, denn selbst die Begeistrung für
irgend ein Unternehmen kann man ihm ein- und ansprechen, und hat er
nur mal angefangen wirklich Hand an ein Ding zu legen, so setzt er es
auch mit Eifer durch. -- Er ist jetzt in den Händen eines zwar etwas
modischen, aber doch argen Philisters, in denen seines ehemaligen
Präzeptors Herrn Professor Lewezow -- dieser Erz-Schulmeister mag
vielleicht wissen, wie die Griechen ihre Schuhe gebunden und wie die
Römischen Consularen ihren ~Praetexta~ gesäumt haben; aber weder
von jener Alten eigentlichstem Leben, noch von unserm heutigen, weder
von Welt noch von Bühne, weiß er ein Wort. -- Seine Haupttendenz
geht dahin, unsre Bühne strikt und sklavisch nach der Weimarischen
zu bilden, und das deucht mir ist der eigentliche Tod unterm Eise,
und viel gefährlicher, als die Ifflandsche Wassergefahr. Franz Horn
unterstützt ihn redlich darin, doch ist der Letztre wohl weniger
gefährlich, obgleich vielleicht noch langweiliger; ja dieser wäre sogar
zum Guten zu gebrauchen, wenn ihm gebothen würde, was er zu thun und
zu lassen habe. Eine einzige Unterredung, ein Hauch von Ihnen würde
den Einfluß dieser Leute vernichten, oder -- was leicht möglich wäre
-- sie würden sich geschmeichelt fühlen, mit ihnen verbunden für die
bessere Erscheinung der Shaksp. Stücke wirken zu dürfen, oder auch
nur ihr weiches und aprobirendes Ja hören zu lassen. Denn Shaksp. ist
glücklicherweise eine Autorität und auch Ihr Nahme ist von keinem
übeln Klange in Deutschland und Klang und Autorität ist ja Alles bei
Leuten, die unfähig sind in das Wesen einzudringen, unfähig sich einem
Kunstwerke, ohne vorgefasste Meinung, ganz und gar hinzugeben. -- Darum
freut es mich so, daß Sie herkommen wollen; denn sind Sie einmal hier
und haben den Grafen Brühl und den genialen Schinkel, und allenfalls
jene beiden Leute gesprochen, so wird sich Alles leicht und willig
fügen und ich würde mir dann mit Stolz sagen, daß ich (wenn auch nur
mittelbar) mehr für die deutsche Bühne gethan habe, als wenn ich zehn
mittelmäßige Stücke geschrieben hätte. -- Lassen Sie mir also sobald
als möglich die versprochene Ausarbeitung zukommen, daß ich sie dem Gr.
Br. vorlege und er sich in Korrespondenz mit Ihnen setze, welche dann
Ihr Hieherkommen unfehlbar zur Folge haben wird. -- Die Abhandlung, die
das Publikum auf den richtigen Standpunkt stellen soll, ist ein ganz
vortrefflicher Gedanke und unendlich nützlicher und heilbringender,
als die hinterdreinkommenden Kritiken, die dennoch den ersten Eindruck
nie zerstören. Möchte nur Ihr Gesundheitszustand in alle diese schönen
Hoffnungen keine Störung bringen. Die unberufne Feder, die sich in den
Zeitungen über Dekorationen hat vernehmen lassen ist die des konfusen
aberwitzigen, aber witzigen Brentanos, der mir als Schriftsteller
und Dichter höchst zuwider, als litterarischer Hanswurst und lustiger
Rath am Hofe des Apolls aber doch gar nicht übel ist. Wahrhaft
schmeichelhaft (ich meine damit: wohlthätig und beruhigend für mich)
ist der Antheil, den Sie an meinen Bemühungen in der Kunst nehmen, und
daß Sie sich noch des bürgerlichen Trauerspiels entsinnen, das ich in
Prag Ihnen vorlas. -- Mit der Wirkung, die es hier machte, kann ich
vollkommen zufrieden seyn; es herrschte eine Stille im Theater, wie
man sie hier nur im Ballette kennt, und diese Stille errang sich das
Stück nach und nach; da im ersten Akt -- auf öffentlich an den Ecken
angeschlagne Aufforderungen: eine Sudelei von einem Juden, die man
Abends im Theater geben würde, auszupochen -- mannigfach gehustet,
geschnaubt und gescharrt wurde. -- Man gratulirte mir folgenden Tages
wegen meines doppelten Triumphs; ich hatte aber bei dem letzteren ein
Gefühl, als ob ich mit goldenen Ketten vor dem Wagen des Vespasians
einhergieng, als er nach der Zerstörung Jerusalems triumphirte. Ich
hätte mich über diese Gemeinheit, die von ein Paar Buben herrühren
konnte, trösten können; wenn die Schmach und die Kränkung nicht
durch eine Rezension in den hier herauskommenden dramaturgischen
Blättern erneuert worden wäre, worin wieder auf den Juden zwar etwas
versteckter, aber noch viel beleidigender angespielt wurde. Dieser
wahrhafte Rückschritt in wahrhafter Bildung treibt mich von hier fort;
ich will als ein fremder in der Fremde leben, da mein Vaterland doch
nicht von dieser Welt seyn kann. -- Ich gedenke im Laufe des nächsten
Mais an den Rhein zu reisen, dort einige Zeit zu weilen, um mich zu
einer Reise nach Italien vorzubereiten. Zuvor aber muß ich hier ein
größeres Gedicht vollenden, das ich begonnen habe, und wovon ich Ihnen
den Plan, da Sie es mir erlauben, mittheilen will. --
(Schluß d. Br. ist verloren.)

II.
(Ohne Datum.)
Sie können nicht glauben, mein verehrtester Freund, mit wie viel Freude
ich Ihren lieben Brief empfangen und gelesen habe; und mit wie vieler
Freude ich mich jetzt hinsetze ihn zu beantworten; obgleich ich nicht
ein Sterbenswort weiß von dem, was ich auf diese leere Seiten noch
hinschreiben werde; und darum wird es wohl auch kein Geschriebenes,
sondern ein Gesprochenes, ein eigentlicher Brief, ein Freundesbrief
werden, und dazu berechtigt mich die Güte, die freundschaftliche
Theilnahme an mir, die aus jeder Ihrer Zeilen schaut und spricht und
mich ergreift. Und doch muß ich fort von Berl. und werde, wenn Sie
nicht vor dem Juni hieherkommen, Sie nicht mehr erwarten können; denn
hier bringe ich nun einmal nichts hervor und -- sey es auch meine
Schuld -- ich fühle und weiß es nur allzu deutlich. Sie haben in allem
dem vollkommen Recht, was Sie vom Süden sagen, besonders von Oesterreich
und Baiern; aber in den Nicht-Katholischen Ländern des Südl. Deutschl.
ist es doch anders und ganz besonders in Wirtembergschen. Diese
Schwaben scheinen mir die größte Anlage zu haben, die vollendetesten
Deutschen zu werden, weil sich in Ihnen eine harmonisch-glückliche
Mischung von Hingebung und Reflexion vorfindet. Daß ichs dort nicht
positiv, und nach allen Richtungen hin, besser als hier finden werde,
weiß ich nur zu gut; aber erstlich einmal kennt man ein fremdes
Land nicht so genau als das eigene, man wird nicht so intim mit
demselben; und dann wird man auch von seinen Mangelhaftigkeiten und
Verwirrungen nicht so tief und schmerzlich ergriffen, als von denen
des Geburtslandes. Vorzüglich aber mag ich das dortige Volk lieber,
als das Unsre; es steht der Natur näher, es ist unschuldiger, es
ist freundlicher und originaler, und nicht so höflich und nicht so
grob, als hier. Und mehr als schöne Natur und ein gutes Volk bedarf
ich, um daß meine Lust zum produziren erweckt werde, nicht. Was den
Ideenaustausch betrifft, so kann ich erstlich nicht einräumen, daß es
nicht auch dort bedeutende, und _lebendig_-bedeutende Männer gäbe;
dann aber giebt es ja auch Bücher und Briefwechsel. -- Daß uns ein
fremder, und sey es der Beste, bei einem vorhabenden Werke Geburtshilfe
leisten könne, das werden Sie selbst aus eigener Erfahrung wohl für
unthunlich halten. Es sollte wohl nie ein Dritter zwischen den Dichter
und die heimlich innere Stimme seiner Muse treten; aber ein Baum beim
Sonnenuntergang, das Wort eines Dorfschulzen, oder eines frommen
sechszehnjährigen Mädchens kommt Einem oft so unerwartet zu statten
und schließt uns so neue Regionen, bei so fern von ihnen liegenden
Bemühungen, auf; daß man sich selbst bei solchen Gelegenheiten über
die Association der Gedanken keine Rechenschaft zu geben vermag;
und so giebt es auch gewisse schlechte Bücher, aus denen man mehr
lernt, als aus den guten. Ist aber ein Werk vollendet, oder seiner
Vollendung nahe, dann soll man es dem Künstler und dem kritischen
Freunde, ja selbst der Alles-wissenden Naseweisheit vorlegen, nicht
etwa um zu bessern und zu feilen; aber um für eine künftige Arbeit
etwas zu lernen. So habe ich es immer gehalten, und wenn ich auch noch
nichts bedeutendes hervorgebracht habe, so darf ich doch zu meiner
Rechtfertigung und zu meinem Troste sagen, daß ein Fortschreiten
zum Ziele sich in der Reihe meiner Bemühungen darthut. Ueberdies hat
Würtemberg noch den Reitz für mich, daß sich dort ein politisches Leben
entzündet, und die vergangne große Zeit doch dort noch nachhallt. Daß
ich nun, als Dichter, dergleichen Anforderungen an die Gegenwart mache,
möchte wohl eben nicht dichterisch seyn; es ist vermuthlich der Reflex
jenes politischen Gedichts, was ich unter Händen habe, das meinem
Gemüth dieses Kolorit von Mißmuth giebt, der aber wirklich nur Schein
ist, denn eigentlich bin ich doch im Innern heiter und der besten
Hoffnung, ja überzeugt von dem Eintritt einer neuen bessern Zeit, wenn
_wir_ sie auch nicht erleben sollten und worauf doch auch im
Grunde nichts ankommt. -- Solger habe ich vor mehreren Jahren einige
Male gesehen; aber auch nur gesehen; ich weiß gar nichts von ihm.
Aber ich fürchte mich vor ihm. Nicht etwa, weil ich nicht griechisch
weiß, und die alten Tragiker nur aus den Uebersetzungen und also nur
oberflächlich kenne; aber weil ich überhaupt, bey allem meinen Respekt
vor ihnen, den Antiquaren gern aus dem Wege gehe. Ihr Studium, das
ein ganzes Menschenleben erfordert, bringt es mit sich, daß sie in
den Ruinen einer untergegangenen Zeit ein abgeschlossenes, jene Welt
beschauendes Einsiedlerleben führen und nicht nur von der heutigen
nichts lebendiges wissen, sondern sie auch zurückführen möchten zu
jener alten Herrlichkeit, die so schön sie gewesen seyn mag, doch
nun einmal verlohren ist und verlohren seyn soll, weil wir uns eine
neue Herrlichkeit anerschaffen sollen. Sobald sie also praktisch und
faktisch einwirken wollen, so ist ihr Bestreben gewöhnlich ein falsches
und todtes, und selbst ihr kritisches Auftreten ein Verkennen der
Zeit und ein vornehmes und ärgerliches Entgegentreten gegen dieselbe.
Ihre unumgängliche Nothwendigkeit verkenne ich desshalb nicht. Sie
sollen den Grund bewahren und schützen und ausbessern, auf dem weiter
fortgebaut werden soll; und sie sind das in der Republik der Kunst, was
die Kammer der Pairs oder der Grundeigenthümer im Staate ist, welche
das hergebrachte und bestehende festhalten soll, damit nicht, wie zur
Zeit der Revolution in Frankreich, ins Blaue und aufs Blaue sogenannte
Konstitutionen gebaut werden. _Ich_ aber werde im Staate immer
zu der Opposition gehören[11], und um der Zukunft willen gegen
Vergangenheit und Gegenwart auftreten -- und eben so fühle ich mich
in der Kunst gegen das Antique gestimmt, sobald man es buchstäblich
wieder zurückführen will. Machte die Menschheit nur einen mechanischen
Kreislauf und wieder einen und noch einen, so wäre es nicht werth, daß
man lebte; oder vielmehr man lebte wirklich nicht, so wenig wenigstens
als des Müllers Gaul. -- Dennoch weiß ich es, daß mir in der Kunst
jener feste Boden, jene Kenntnisse des Antiquen fehlen, weil ich sie
öfter vermisse; aber, wie überhaupt meine Natur nicht die kräftigste
ist, so habe ich die Kraft nicht, sie mir noch im Spätsommer des Lebens
anzuarbeiten, welches, wenn ich es thäte, vielleicht noch die geringe
Kraft, die ich besitze, zersplittern möchte. Ich muß mich also schon so
verbrauchen, wie ich bin; und es mir gefallen lassen, daß der Antiquar,
in seiner Konsequenz, es sich ~a priori~ beweist, daß ich kein
Künstler seyn kann. Uebrigens bezieht sich Alles, was ich hier von dem
Antiquar sagte, durchaus nicht auf Solger, den ich, ich wiederhole
es, nicht kenne; ich sprach nur im Allgemeinen, und hatte ich ja in
unbestimmten Umrissen irgend ein schwankendes Bild vor der Seele, so
war es das des Geh. R. Wolff, nehmlich, wie ich ihm mir als einseitigen
philologischen Papst des Heidenthums denke. Solger, als Philosoph,
kenne ich noch weniger als den Philologen; indem ich doch wenigstens
seine Uebersetzungen des Sophokles gelesen habe; Philosophisches aber
durchaus nicht. Eine seiner Aeußerungen in dieser Hinsicht, die mir
wieder erzählt wurde, ist meiner Ueberzeugung zuwider. Er soll nehmlich
gesagt haben, daß er Fichten in seine Prämissen beistimme; aber aus
denselben anders folgere. Das soll er wohl bleiben lassen! Denn sonst
wäre Fichte Inkonsequenz nachzuweisen, und dieser hat sich nie ein
Denker weniger zu Schulden kommen lassen, als dieser tugendhafte
Erforscher der Wahrheit. Griffe er die Prämissen an, so möchte er
eben von einer andern Anschauung, wenn auch von einer falschen
ausgehen, und dann müßte er auch konsequenterweise auf ganz andre
Resultate kommen. Aber die Grundbedingungen, ja selbst das Postulat
stehen lassen, und dann andre Wege einschlagen und hier zugeben und
dort nicht, ein solches Verfahren möchte, bei Kant wie bei Fichte,
wohl einen Mißverstand dieser Herren der Denkkunst zum Grunde haben.
Man erwartet über diesen Gegenstand ein Buch von ihm und ich werde
mich bemühen, es mit Unbefangenheit und Fleiß zu lesen -- Sie würden
mich erfreuen, mir ein Wort über den Mann selbst zu sagen, der mir in
seinem persönlichen Auftreten, so viel ich mich entsinne, liebenswürdig
erschien. -- _So_ arg ist es mit meinem Mißmuthe nicht, daß ich
von der Kunst ablassen solle; das hieße von meinem Leben ablassen;
und so mir Gott Gesundheit und Kraft und das Glück unabhängiger Muße
läßt, will ich schon treu bleiben. Daß ich nun den rechten und höchsten
Standpunkt der Kunst nicht ergriffen habe, mag wohl seinen Grund in
meiner Individualität haben. Es ist, wenn ich so sagen darf, ein
französisches Element in mir, nehmlich: die Furcht und der Abscheu vor
Geschmacklosigkeit in der wirklich plebejen Bedeutung des Worts. Bei
fremden Werken erfordert es bei mir einen Schluß und ein Versetzen
in die Eigenthümlichkeit des Dichters, um bei dergleichen mich des
unangenehmen Gefühls zu erwehren oder mich gar daran zu erfreuen;
bei eignen Hervorbringungen wird es mir aber unmöglich eine solche
Geschmacklosigkeit zu dulden; und so werde ich mich z. B. an Kleists
Thuschen wohl erfreuen können, dabei aber immer das Gefühl haben;
_du_ hättest es nicht hingeschrieben. Mit _Käthchen_ ist es
ganz ein ander Ding. Käthchen ist eben Käthchen; es liegt so etwas
identisches in Rahmen und Person, eine solche innere Nothwendigkeit,
daß beide nicht mehr von einander zu trennen sind, und Katharine wäre
ein ganz anderes und fremdes Wesen in diesem Stücke. Thusnelda aber
ist eine uns bekannte geschichtliche Frau, und obgleich ein Dichter,
der das deutsche Familienleben durch sein Werk will durchklingen
lassen, mehr Recht hat seine Thusnelda Thuschen zu nennen, als es
Schiller gehabt hätte seine Maria, Rikchen, oder seine Elisabeth,
Betty rufen zu lassen, so schlägt das Thuschen dennoch nicht recht
mit dem Bilde zusammen, das uns die Geschichte (_freilich eben nur
die Römische und nicht die Deutsche_) von der Thusnelda giebt. --
Ueberdies aber spielt mir, schon vor einer solchen kritischen Reflexion,
mein ~bon gout~ den Streich, daß mir _Käthchen_ lieblicher
klingt als _Thuschen_. -- Denke ich mir nun aber wieder den lieben
Kleist in seiner Eigenthümlichkeit, so ist Alles wieder gut, und ich
bin überzeugt, daß ich selbst von dem jungen Bären ein so intimer
Freund werde, daß ich ihn mit eiferndem Zorn gegen alle Philisterei,
selbst gegen meine eigne vertheidige. So bin ich zum Beispiel ein
leidenschaftlicher Verehrer von dem: hetz! hetz! in der Kleistischen
Penthesilea, in welchem Bruchstück mir überhaupt die derbe Auffassung
des Antiquen unendlich gefällt. Meine zweite Philisterei ist eine
abgöttische Anbetung der Form sowohl _der_, die auf der Oberfläche
eines Dichterwerkes, als _der_, die sich in seiner innern
Konstruktion offenbahrt. -- Die Form des Worts und die Form des Plans.
Ich lasse mir nicht gern bei der erstern die Feile, und bei der zweiten
die Einigkeit einer sich darthuenden Grundidee nehmen. Fehlt eines
oder das andere bei _fremden_ Werken, so ist es mir zuwider; oder
kann ich es bei Werken anerkannter Meister nicht auffinden, so glaube
ich sie nicht zu verstehen -- und dies möchte mir bei Shakespeare wohl
hin und wieder begegnen. -- Desswegen aber bin ich kein Widersacher
rein-phantastischer Dichtungen, nur will ich, daß alsdann eben das
rein-phantastische, das gesetzlose, als Grundgedanken sich darthun und
so wieder Einheit erstrebt werden soll; nur soll diese Ungebundenheit,
dieses Dunkel nicht das Prinzip der Kunst, nicht die Kunst selbst
seyn, denn das führt schnurstraks, wie wir es gesehen haben, zu dem mit
Recht verschrieenen Geklingel des Nichts; zu der sogenannten poetischen
Poesie. Das ist, meinem besten Wissen nach, mein aufrichtiges
Glaubensbekenntniß über die Kunst, obgleich ich mich bescheide (und
wahrlich ohne Stolz, und ohne die Bescheidenheit der Lumpen!), daß es
eine noch höhere Ansicht gewiß giebt; und die ich denn doch auch zu
erreichen hoffe. Doch würde sich auch auf einem höheren Standpunkt
meine Individualität nur mehr ausbilden, aber nicht verwandeln,
nicht eine andre werden; und, um Ihnen zu zeigen, daß ich mich mit
Aufrichtigkeit untersuche und bemüht bin mich kennen zu lernen, um mir
Rechenschaft von mir zu geben, so will ich Ihnen mit zwei Worten sagen,
worein ich diese meine Eigenthümlichkeit in Hinsicht auf Kunst setze.
Wenn das Geheimniß, das schaffende Prinzip eines großen Künstlers
nehmlich in der harmonisch-sich-belebenden Mischung von dämonischer
Begeisterung und kritischer Reflexion liegt, so daß er zu gleicher
Zeit über seinem Stoffe schwebt und zu gleicher Zeit sein Stoff selbst
_ist_; wenn nur aus einer solchen harmonischen Individualität ein
wahrhaftiges Kunstwerk hervorgehen kann, so klage ich mich an, daß
ich mehr reflektire, als begeistert bin; daß ich mehr _über_,
als _in_ meinem Stoffe lebe; daß ich also mehr Talent als Genie
habe und, streng genommen, eigentlich mehr Virtuose als Künstler bin.
Darüber müßte und sollte ich nun untröstlich seyn und die Kunst längst
an den Nagel gehängt haben, wenn ich nicht glaubte, daß, obgleich
jedes Jahrhundert (neue Zeitepoche) nur Einen Dichter haben kann, es
dennoch auch der Virtuosen bedürfe, so wie ein Baum nicht nur Wurzel
und Stamm seyn, sondern auch seine Wipfel in die Breite ausstrecken
und Blätter und Blüthen und Früchte tragen soll, des Schattens und des
Farbenwechsels und der würzigen Frühlingsdüfte halber. -- Was Sie über
das Käthchen von Kleist sagen, und die Erfindung des neuen Schlußes,
ist vortrefflich! _So_ aufgefasst und ausgeführt, würde es zu
den vorzüglichsten Dramen gehören. -- Es ist unendlich traurig wenn
man denkt, was mit diesem gewaltigen Menschen Schönes und Großes für
die deutsche Kunst untergegangen ist, was er hervorgebracht, wenn er
jenen Moment der schönen Erhebung erlebt hätte. Und kein Mensch gedenkt
seiner; und alle Welt spricht von dem untergeordneten Körner, weil er
der Glückliche war. Ich lasse diesem edlen und faktisch-begeisterten
Menschen, den sich zur That erhob, und so, als Held, über dem Dichter
stehet, ich lasse ihm gewiß Gerechtigkeit wiederfahren; ich will
ihn selbst loben und preisen und besingen, weil er nun einmal der
Repräsentant jener gebildeten Jugend geworden ist, die den Hörsal und
die Museen, Kunst und Wissenschaft verließ, um in den Krieg zu ziehen
und das Vaterland mit Blut und Leben zu vertheidigen. Aber ist er darum
ein Dichter? Eben so gut könnte man die Liedeswerthe That, für das Lied
selbst halten! Und wahrlich das thun die Gutmüthig-beschränkten, die,
weil sie das Schwert, in Körners Rechten, _blutig_ sehn, nun auch
die Lyra in seiner Linken _klingen_ und _singen_ hören. --
Herr von Burgsdorff, den ich gestern gesprochen habe, will so gütig
seyn, diesen Brief mitzunehmen. Er hat Ihnen den Vorschlag gemacht,
auf einige Tage mit hieher zu kommen; das wäre vortrefflich gewesen;
Sie hätten Devrient noch getroffen, der nun für zwei Monath verreist
ist. Ich bitte Sie dringend, mich in den Stand zu setzen, dieweil ich
noch hier bin, jene wichtige Angelegenheit des gesammten deutschen
Theaters in thätigen Geschäftsgang zu bringen. Ich bleibe wie gesagt
bis zu Anfang Junis hier -- hier haben Sie die ersten zehn Gedichte
meines kleinen politischen Werks. Den Plan zu den beiden letztern
habe ich Ihnen in meinem vorigen Briefe bereits mitgetheilt. Nur von
der Form des Schlußgedichts noch ein Wort: Es wird die Formen aller
übrigen in sich aufnehmen, und im freien Schwunge von der einen in
die andre übergehen, und diese Form leuchtet mir so klar ein, daß ich
sie für nothwendig halten muß. Sagen Sie mir doch, ob Sie es für recht
halten, daß jedes Gedicht seinen Denkspruch hat, oder, ob Sie darin
eine Affektation finden? -- Ich fürchte, daß Ihnen das didaktische
Element, das hin und wieder aus dem Gedicht hervorschaut, zuwider
seyn möchte, doch hoffe ich, daß es wenigstens eine _deutsche_
Didaktik und weder eine römische noch französische ist. -- Nicht wahr,
wenn Sie diese Blätter acht Tage besitzen, so genügt diese Zeit wohl?
Ich besitze _nur dieses Eine_ reinliche Abschrift. Leben Sie
glücklich! und bewahren Sie mir Ihre freundschaftliche Gesinnung.
Mit Achtung und Liebe
Ihr
ergebenster
_Ludwig Robert_.

III.
_Berlin_, den 20t. Jenner 1822.
Endlich, mein verehrtester Freund, endlich will es, nicht die
Schicklichkeit, denn die hat es schon längst gewollt, sondern die
Menschlichkeit will es, daß ich Ihnen einen schriftlichen Gruß als
Lebenszeichen hinüber sende. Wie oft ich es schon in Gedanken that,
brauche ich Ihnen wohl nicht zu sagen, da Sie es wissen _müssen_,
wie eingenommen ich von Ihnen und wie stolz ich darauf bin, daß
Sie mich beachtet haben. Aber das Schreiben wird mir jetzt, wo ich
leider Briefe für Geld schreiben muß, mehr als je sauer. Apropos
dieser Briefe, so habe ich vorgestern eine Abhandlung über den Pr.
v. Homburg dem Morgenbl. geschickt, die achtzehn, eng wie diese,
geschriebene Seiten zählt. Das hiesige Theater ist darin tüchtig
mitgenommen, daß man das Stück hier nicht giebt, und die dummen
Ungründe dagegen zu Schanden gemacht; auch der Kabale in Dresden
erwähnt das Ganze, aber in dem?-Artikel; so daß Dresden nicht genannt
wird, wohl aber Berlin. -- An den Kohlhas denke ich ernstlich; auch
hat mir Raumer schon eine Quelle angezeigt; ich werde das Buch heute
von der Bibliothek erhalten und es heißt: _Schöttgen und Kreisig
diplomatische Nachlese zur Geschichte v. Obersachsen_. Kennen Sie
es? -- Im Morgenbl. Mth. ~Xbr.~ Nr. 295 und 303 stehen zwei
Briefe von mir über das zu errichtende Volkstheater in Berlin. Diese
Abhandlung scheint Aufmerksamkeit erregt zu haben; denn erstlich hat
sie das Wiener Theater-Journal wörtlich abgedruckt und zweitens sind
die Unternehmer dieses Theaters hier so aufmerksam drauf geworden,
daß sie mich zu einer Konferenz geladen und die Grundsätze, die in
jenem Schreiben ausgesprochen sind, als Basis ihrer artistischen
Tendenz niedergelegt haben. Außer diesem aber ist noch folgendes
Resultat -- das Sie, mein verehrtester Freund betrifft -- aus dieser
Konferenz hervorgegangen. -- Ich bin nehmlich ermächtigt, Ihnen im
Nahmen der Unternehmer folgende Fragen zu stellen: ob Sie -- versteht
sich für eine bestimmte, angemessene und jährl. Gratifikation -- die
Mühe eines korrespondirenden[12] Mitglieds der Direktion übernehmen
und der Kunstanstalt fortwährend mit Rath und Vorschlägen an die
Hand gehen wollen? -- Ob Sie es zu übernehmen wünschen, ein Programm
anzufertigen, in welchem die Direktion sowohl ihre ganze Einrichtung
als die Tendenz ihres Strebens darlegt, deutlich macht und das Publ.
zur Mitwirkung einladet? Endlich ob Sie -- versteht sich unter
besonderer Honorarbedingung -- sich entschließen würden, ein Stück zur
Eröffnung dieser Bühne (vermuthlich im Frühjahr 1824) zu schreiben?
Ich finde es rathsam -- da ich von Karlsruhe wider Erwarten auch nicht
eine Sylbe Antwort bekomme -- auf diese einträglichen Vorschläge
Rücksicht zu nehmen. Ein Mann, wie Sie, kann, meines Erachtens, von
dieser neuen Bühne aus, so vortheilhaft auf die Kunst einwirken, daß
ich es fast für Ihre Pflicht halte, diesen Vorschlag nicht ganz von
der Hand zu weisen und sich je eher je lieber in direkte Korrespondenz
mit den Unternehmern, unter denen zwei geistreiche Leute, der
Justitzrath Kunowsky und der Banquier Herr Mendelssohn der Aeltere
sich befinden, die zu allem Guten und Neuen freudig und thätig die
Hand -- die volle -- biethen. Man ist gesonnen, für die ersten Stücke
Preise auszusetzen und überhaupt den Autoren, wie in Frankreich eine
Tantième der Einnahme zu bewilligen. Schreiben Sie mir also, ob Sie
es erlauben, daß sich die Direktion direkt an Sie wende. -- Das Stück
zur Eröffnung könnten wir ja zusammen anfertigen, wenn Sie dies für
möglich und mich dieser Ehre werth halten. -- Immermann hat eine kleine
Broschüre: _Brief über die falschen Wanderjahre geschrieben_.
Treu und wahr, kunstverständig und evident-klar. Sie dürfen sich die
kleine Schrift nicht entgehen lassen; sie wird Ihnen Freude machen.
Ich habe sie sogleich im Morgenbl. lobpreisend angezeigt; dann da die
Miserabeln das Miserable ausschreien, so müssen auch die Guten das Gute
ausrufen. -- In dem obenerwähnten Buche steht über Kohlhaas nichts,
was Sie mir nicht schon gesagt hätten; es ist die wörtliche Abschrift
aus Petri Hafflitii geschriebene Märkische Chronik. -- Nur die Art wie
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