Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 09

Total number of words is 4052
Total number of unique words is 1683
38.8 of words are in the 2000 most common words
52.1 of words are in the 5000 most common words
57.7 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
Shakespear, den Sie mehr als die ruhige Critik auftreten lassen, er
erobert unsre Zuneigung wie der Handelnde es immer thut, während der
andre sie von Rechtswegen gewinnt. Ich finde in dieser Novelle den
Stoff zu einem Trauerspiele, welches Sie Marlowe nennen könnten, und
über welches ich Göthe’s Motto schreiben möchte: „Auch ohne Parz’ und
Fatum spricht mein Mund, ging Agamemnon, ging Achill zu Grund,“ und dem
es nur noch an Handlung fehlte, denn den ganzen innern Gehalt eines
Trauerspiels, die Gedanken, welche sich unter einander verklagen und
nicht aufs Reine kommen können, ja es ihrer Grundanlage nach vielleicht
nie können, hat Ihre Novelle schon. Es ist eine Göttergestalt dieser
Marlowe, der an nichts als an sich selbst hätte zu Grunde zu gehen
können. Und wie schön ist nun wieder der Contrast des sanften weichen
Green, der eben in der süßen Milde seines Gemüths uns doch wieder auf
dem Sterbebette die poetische Beruhigung zeigt, die sein Leichtsinn ihm
auf immer zu entreißen droht. Nun sollten Sie uns aber auch, theurer
Freund, Ihren eigentlichen Helden und Liebling einmal im Kampfe mit
sich selbst zeigen, und wie er in _sich_ das Ungeheure und die
nach allen Seiten überströmende Kraft, durch das Menschliche, und in
diesem Sinn Göttliche, bändigt; denn glauben Sie, daß in Shakespeare
selbst diese vollendete Harmonie aller Kräfte nicht erst nach manchem
geheimen Kampf hervorgetreten ist, der nur nicht laut ward, weil seine
Verhältnisse so bescheiden waren? Wer so unendlich tief empfand, daß
er so in jede Menschenbrust zu tauchen verstand, wie er, sollte der
nicht selbst alles Menschliche empfunden haben, und den Begriff des
noch fehlenden nur durch das schon Erfahrene ersetzen, und sollte es
nicht eben sein innerer Werth, der Gott in ihm seyn, der ihn diesen
Einklang finden ließ? denn wenn es ihm ~tout bonnement~ angebohren
wäre, so stände er uns zu unbegreiflich fern, als daß wir uns für
ihn interessiren könnten, das können Sie also nicht gemeynt haben.
Wie herrlich wäre es, wenn wir durch Sie, denn kein andrer würde ihn
so begreifen, einen Blick in den Kampf der innern Kräfte mit sich
selbst und der Außenwelt, in die Seele Ihres Shakespeare thun könnten,
obgleich wir Ihnen gewiß alle zugeben müssen, daß Ihre Darstellung
in diesem Moment seines Lebens vollkommen richtig ist; denn um sein
herrliches Trauerspiel zu schreiben, welches ich Jugend benennen
möchte, mußte er diesen innern Einklang, diese Geistesfreyheit errungen
haben, aber er stand noch auf der Gränze des neueroberten Reiches, und
blickte mit wehmüthig süßem Schmerz hinab in die Thäler der Erinnerung,
überwundner Freuden und Leiden. -- Und nun den heitern kindlich
lieblichen Prolog mit seinen schlummernden Gefühlen und Blüthenknospen
dabey; ich sah mich wieder, uns alle im Cabinetchen um Ihren Stuhl, und
die ahndungsvolle Stille, die das Geräusch der geschäftigen Hausfrau
und die schwatzenden Mädchen im Nebenzimmer so oft unterbrach, und die
Thränen kamen mir in die Augen. Doch Sie wissen das wohl alles so nicht
mehr. Und die Wiederholung dieses schönen Tages dieses Jahr habe ich
nicht mit erlebt! Mit Betrübniß sehe ich mein bescheidnes Blättchen,
welches Sie vielleicht in Töplitz, oder wer weiß wo, weswegen wir es
auch nicht zu schwer beladen wollen, aufsuchen muß, zu Ende gehen;
wie viel möchte ich Ihnen noch über die einzelnen großen Worte Ihrer
Dichter sagen, aber ich ermüde Ihre Geduld, und habe vielleicht schon
manches gesagt, was Sie für dummes Zeug erklären müssen; gemeynt habe
ich bey allem etwas, aber es vielleicht schlecht ausgedrückt, die
Männer _wissen_ die Sachen, wir _fühlen_ sie, und wenn wir
unser Gefühl undeutlich ausdrücken, weiß kein Mensch, was wir gewollt
haben. Leben Sie wohl, Verehrter, Theurer, grüßen Sie Ihr ganzes liebes
Haus und die gute Solger, und denken Sie in verlornen Augenblicken auch
einmal mit Nachsicht und Güte an
_Adelaide Reinbold_.

II.
_Waldeck_, den letzten May 1831.
Recht sehr verlangt es mich, Ihnen einmal wieder ein paar Worte zu
sagen, theurer Freund, obgleich ich nicht hoffen darf, dafür etwas von
Ihnen zu hören. Haben Sie Semiramis gelesen, und was sagen Sie dazu?
Ich weiß recht gut, daß ich dabey etwas gemeynt habe, werde ich es
denn aber recht ausdrücken können? Ich habe zeigen, oder besser, sagen
wollen, daß die Moral im höhern Sinne das organische Gesetz unsrer
Menschheit ist, welches eben dadurch, daß es aus der chaotischen Masse
geistiger Kräfte die Legislation eines Ganzen schuf, etwas höheres
producirte, als selbst das ist, welches Geister ohne solches Gesetz
aufzuweisen haben, und ich habe zeigen wollen, wie diese Humanität
selbst die übermäßigen anarchischen Kräfte eines halb göttlichen
Wesens durch ihre moralische Geordnetheit, wenn ich so sagen darf,
bezwingt, und dadurch höher steht, als wir uns die Geister, Engel oder
wie wir andre geistige Wesen nun einmal nennen wollen, im Allgemeinen
denken, obgleich ich überzeugt bin, daß auch sie ein, nur uns natürlich
entgehendes, Gesetz ihrer Natur haben.
Eine Composition der Art konnte, wegen ihres luftigen Terrains, nur
Skizze und Fragment seyn; wer vermag dieser alten Fabelwelt einen
festen Boden zu geben? Uebrigens schließt sich Semiramis selbst, trotz
ihres fingirten halb göttlichen Ursprungs, eben durch diese Kräfte
ihres Innern an jede höhere menschliche Natur, sie sey weiblich oder
männlich, an, welche gewaltige Kräfte über das Gesetz hinaustragen,
bis die Erfahrung, seine heilsame Beschränkung fühlend, sie wieder
zurückführt.
Meine paar Novellchen (ziemliche Jämmerlichkeiten, welche durch die
Schürzengunst und Critik der Schelling und Cotta (~entre nous
soit dit~) sich den Weg ins Morgenblatt bahnen mußten) sind im
Morgenbl. gedruckt; sie heißen die Kette und Emilie de Vergy. Letztere
überraschte mich gedruckt in Leipzig, aber ich fühlte keine Wonne eines
zum ersten mal gedruckten Menschen, sondern eine tiefe Beschämung über
die Erbärmlichkeit des Products, welche mir da erst recht in die Augen
fiel. Aber es war ein Machwerk, ~à commande~ geschrieben, fast
mit vorgeschriebener Seitenzahl, aus dem das Beste noch weggestrichen
wurde. Von hier aus habe ich ihnen auf Verlangen zwey andre
Kleinigkeiten nachfolgen lassen, die mehr mein eigen sind. Sie heißen
die Gesellschaft auf dem Lande mit Fortsetzung.
Uebrigens bin ich sehr fleißig, ob es hilft, müssen wir erst sehen.
Raumer hat mir in den ~Memoires du Comte de Modène~ ein
vortreffliches Buch geschickt, welches alles enthält, was ich wünschen
kann. Ich habe hier keine _Seele_ als mich selbst, der Spaß dauert
auch nicht länger als sechs Monate, ich habe schon das Meinige in allem
Guten dazu gethan, ihm seine Gränzen zu stecken. Finden Sie das nicht
zu voreilig expeditiv; ich mußte! --
Darf ich Ihnen ein schönes, schönes Schwesterchen zuschicken, welches
ich in Dresden seit acht Tagen bey der Canzlerin Könneritz habe? Ein
gar gutes, liebes, solides Kind mit einem wahren Madonnakopf; empfehlen
Sie sie Ihren Damen, und bitten Sie sie in meinem Namen um die
Erlaubniß sie besuchen zu dürfen. Ich fürchte, sie wird mich bey Ihnen
ganz ausstechen, bey Agneschen und Dorothea gewiß.
Der Gräfin bin ich noch sehr dankbar für ihren letzten Brief, den ich
höchst ungern, aber auf ihr Gebot gewissenhaft vernichtet habe. Mit
der Zeit schreibe ich einmal mehr von hier, bis dahin bitte ich mich
all den Ihrigen zu empfehlen. Darf ich denn diesen schlechten Wisch
abschicken? Sie sehen aus seiner Eile den -- wollte Gott Früchte
bringenden -- Fleiß und das Vertrauen
Ihrer
_Adelaide R_.


=Rellstab, Ludwig.=

Geb. den 13. April 1799 in Berlin, gestorben am 28. Novbr. 1860
ebendaselbst.
Sein Vater, Inhaber einer bekannten Buch- und Musikalien-Handlung
in Berlin, erzog die Kinder entschieden für Musik. Ludwig’s ältere
Schwester wurde als Sängerin beim Breslauer Theater angestellt,
und gewann, obgleich Anfängerin auf den Brettern, durch liebliche
Stimme, ausgebildete Schule und weibliche Bescheidenheit
allgemeinen Beifall. Leider starb sie, einem dortigen
Regierungsbeamten verlobt, in der Blüthe ihrer Jahre, da ihr Bruder
noch ein Knabe war. Als sechszehnjähriger Jüngling griff dieser,
den der Vater auch zum „Musiker von Métier“ bestimmt hatte, nach
dessen Tode (1815) zu den Waffen, machte die Feldzüge mit, wurde
Offizier in der Artillerie, Lehrer an der Brigade-Schule, und nahm
1821 seinen Abschied. Dann hielt er sich abwechselnd in Frankfurt
a. O., Dresden, Heidelberg, Bonn u. s. w. auf, ein „freies
Dichterleben“ führend. Mannichfach enttäuscht durch die nicht in
Erfüllung gehenden Hoffnungen, wie sie ein junger Poet in seine
ersten Tragödien setzt, kehrte er nach Berlin zurück und warf sich,
gleich manchem andern, im ersehnten Erfolge gehemmtem Autor, auf
die Kritik, worin er besonders für musikalische Besprechungen eine
gefürchtete Autorität wurde, und den Anmaßungen des Ritter Spontini
fest entgegen trat. Doch hörte er daneben nicht zu produciren auf
und schrieb Gedichte, Abhandlungen, Dramen, Novellen, Romane &c.,
die als „Gesammelte Schriften“ (von 1843 bis 1860) mehr als dreißig
voluminöse Theile bilden.
Wenn er hier und da sich hatte verführen lassen, die spitzige
Feder in einigermaßen vergiftete Tinte zu tauchen, und Schriften
in die Welt zu senden, die vielleicht besser ungeschrieben
geblieben werden (z. B. „die schöne Henriette“), oder wenn er
in der kritischen Polemik zu einseitig, manche Gegnerschaft
hervorrief, so war und blieb er doch ein redlicher, wohlmeinender,
ja weichherziger Mensch, der mit kalter Absicht Niemanden
verletzten wollte. Für seinen ehrenhaften Charakter spricht wohl
am deutlichsten sein Verfahren beim Konkurse der von ihm, mit
einem ehemaligen Kameraden unternommenen Buchhandlung, wo er, --
nachdem Jener „schlechte Geschäfte gemacht,“ -- mit _seinem_
väterlichen Erbtheil das Defizit deckte, ohne als ungenannter
und nicht in Anspruch zu nehmender Kompagnon verpflichtet zu
sein. -- Vierunddreißig Jahre hindurch ist er unermüdet thätiger
Mitredakteur der Vossischen Zeitung gewesen.

_Weimar_ am 21sten September 1821.
_Geehrter Herr Professor!_
Die Dreistigkeit, Ihnen zu schreiben, kann ich nur damit entschuldigen,
daß ich sowohl die Verpflichtung fühle, Ihnen noch einmal meinen Dank
für Ihre so freundliche, mir unvergeßliche Aufnahme abzustatten:
als auch Ihnen anzuzeigen, daß ich meinen Aufenthalt in Heidelberg
verschiedner Umstände wegen um ein halbes Jahr verschoben habe. Die
mir von Ihnen für diesen Ort gütigst mitgegebnen Briefe habe ich daher
couvertirt und mit einigen entschuldigenden Worten nach Heidelberg
gesandt in der Hoffnung, daß meine Verspätung mich nicht des Glückes
berauben werde, mich persönlich vorstellen zu dürfen. Den Brief an J.
P. F. Richter habe ich übergeben und dadurch große Freude gemacht.
Höchst wahrscheinlich befindet sich J. P. jetzt in Heidelberg, wohin
er gleich nach meiner Abreise von Bayreuth (am 30ten August) zu reisen
gedachte. Er prophezeihete das beste Wetter, allein es ist so übles
eingetroffen, (wenn dort und hier sich gleichen), daß er vielleicht
deshalb die Reise gar unterlassen haben mag, indem er um eine solche
mit Vergnügen machen zu können das heiterste Wetter fordert.
Noch einmal sage ich Ihnen besten und herzlichsten Dank für das
Freundliche, das Sie dem ganz unbekannten und unbedeutenden erwiesen,
und hege nur den Wunsch, daß ich (wenn auch nicht es erwiedern, denn
dazu ist schwerlich Hoffnung) doch zeigen können möchte, daß Sie Ihre
Güte nicht an einen ganz Unwürdigen verschwendet haben.
Mit größester Hochachtung
Ihr
ergebenster
_L. Rellstab_.


=Rettich, Julie,= geb. Gley.

Julie _Gley_! Ein Name, reich an Erinnerungen für alte
Theaterfreunde. Juliens Eltern waren treffliche Künstler aus
früherer Schule. Die Mutter, eine gute Sängerin für die sogen.
„Spieloper,“ deren „Marianne“ in den „drei Sultaninnen“ uns
jugendliche Zuhörer sehr entzückte. Der Vater, ein ausgebildeter,
gewiegter Schauspieler, im Helden- und Charakter-Fache, der auch in
Liederspielen mit klangvoller Stimme hübsch zu singen vermochte.
Man wußte damals, und wahrlich nicht zum Nachtheile dramatischer
Darstellung, Beides zu vereinen, weil wildes Geschrei noch nicht
unumgänglich nothwendig erschien, um „Effekte“ hervorzubrüllen.
Als Gley in Breslau (vor _länger_ denn einem halben
Jahrhundert) den Karl Moor gab, setzte er uns in bewunderndes
Erstaunen durch den Vortrag der im Original enthaltenen
_Gesänge_, die er mit der Laute begleitete. Unseres Erinnerns
hat sich niemals ein anderer Räuber Moor daran gewagt, „keine Welt
für Deinen Brutus mehr“ ertönen zu lassen.
Die _Tochter_... nun, wer kennt _Julie Rettich_ nicht?
Da sie nachstehendes Brieflein schrieb, hieß sie noch Gley; war
noch nicht die beglückende Gattin des sie beglückenden Mannes, der
mit ihr im Vereine das Vorbild einer künstlerischen Häuslichkeit
in’s Leben rief; einer Häuslichkeit, wo Geist und Gemüth walten; wo
Jeder gern gesehen und gütig empfangen ist, der dahin paßt.
Der Künstlerin Herz redet vernehmlich aus diesen Zeilen. Was sie
über Schreyvogels Absetzung sagt, haben viele edle Herzen mit ihr
empfunden, und derjenige dem es gelang, Jenen „_bis auf den
Tod_ zu verwunden,“ hat als sein Nachfolger wenig gethan, am
Burgtheater gut zu machen, was er am Hingeopferten verschuldet.

_Wien_, d. 31ten Mai 18..?
_Lieber, verehrter Herr Hofrath!_
Henkel, der heute Abend nach Dresden abreist, wünscht, daß ich ihm
einige Zeilen an Sie mitgebe, und ich benutze diese Gelegenheit mit
großer Freude, denn es ist grade die rechte Zeit, zu Ihrem Geburtstag
zu gratuliren, und wenn Sie die innigen Wünsche auch nachträglich
erhalten, so werden Sie sie ihrer Innigkeit wegen, doch nicht
unfreundlich aufnehmen, wie ich gewiß weiß. Ich wünsche Ihnen all’ das
Gute und Schöne, was Sie für den Mondsüchtigen verdienen, und eine
ganze Stube voll der herrlichsten Tulpen und Rosen -- das ist genug
für einen Sterblichen, wenn es selbst ein ganz aparter ist. -- Einen
so ausgezeichneten Glückwunsch können Sie aber nicht umsonst erwarten,
und ich erbitte mir dafür von Ihnen etwas, was mir sehr am Herzen
liegt. Ich habe lange nicht an Agnes und Dorothea geschrieben, ich war
in dieser Zeit viel, und vielfach bewegt, ich konnte nicht die Ruhe
finden, konnte, wollte auch vielleicht nicht; vielleicht bin ich auch
Schuld, wenigstens theilweise, und jetzt fürchte ich mich. Sie sollen
mich nun vertreten, lieber Herr Hofrath, und Sie können das immer thun,
um mir zu beweisen, daß Sie sich nicht gegen mich geändert haben --
auch nicht ein bischen -- was mir manchmal bewiesen werden soll, was
ich aber nicht glaube, und nie glauben werde. Ihre Güte gegen mich,
ist mir die liebste Erinnerung, der geistigste Duft meines Lebens, Sie
dürfen Ihre herzlichste Verehrerin nicht vergessen, die es doch besser
meint, wie alle die gepriesenen vornehmen Leute, die Sie anbeten, um
sich interessant zu machen.
Von dem Wichtigsten, was bei unserm Theater in letzter Zeit vorgefallen
ist, vom Göthefest, und von Schreyvogels Pensionirung, kann Ihnen
Henkel viel, und weitläuftig erzählen, da er persönlicher Zeuge war.
Faust in Wien, ist gewiß merkwürdig, und hat mir viel Freude gemacht,
die Entfernung Schreyvogels ist dafür um so trauriger, wenigstens
für mich. Man beklagt sich über ihn auf vielfache Weise -- aber über
welchen Theaterdirector beklagt man sich nicht? mir hat er nur Gutes
und Freundliches erwiesen, gegen mich ist er immer wahr, immer derselbe
geblieben, ich kann seinen Abgang also nur bedauern. Wäre dies aber
auch nicht der Fall, so könnte ich doch einer so tiefen Kränkung nicht
ohne Theilnahme zusehen, die ein Mann erfährt, der dem Theater 19 Jahr
mit glühender Leidenschaft vorgestanden hat, der alt und kränklich,
dabei ehrgeizig ist, und den diese Beseitigung gewiß bis auf den Tod
verwundet. Ich bin wüthend auf die, die sich darüber freuen, denn ich
dächte, bei solchen Umständen, könnte man auch seinem Feinde Mitleid
nicht versagen. --
Henkel ist ein freundlicher, gefälliger, und wie ich allgemein höre,
sehr achtungswerther Mann, er ist gegenwärtig ohne Engagement, und
wünscht sehr, Ihnen empfohlen zu seyn. -- Der Frau Hofräthin, der
Gräfin, Agnes und Dorothea meine besten, herzlichsten Grüße, und
noch einmal die Bitte um Verzeihung. Mir hat neulich Jemand gesagt:
„Dorothea Tieck, hat Sie lieber, wie Agnes.“ Fragen Sie doch einmal,
ob das wahr ist? -- Kommt Vogel viel zu Ihnen? Verzeihen Sie meine
Schmiererey, es ist aber die höchste Zeit, ich muß eilen. Leben Sie
wohl, liebster, bester, einziger Herr Hofrath, und bleiben Sie, was Sie
waren, für Ihre
_Julie Gley_.


=Ribbeck, August Ferdinand.=

Geb. zu Magdeburg am 13. Novbr. 1790, gestorben am 14. Januar 1847
zu Venedig.
Er war der Sohn des einst in Berlin hochgeachteten Probstes
Ribbeck, der jüngere Bruder des vor einigen Jahren verstorbenen
ehemaligen schlesischen Generalsuperintendenten. Seit 1813 wirkte
er als Lehrer an Berliner Lehr-Anstalten; seit 1828 als Direktor
des Friedrich-Werderschen Gymnasiums -- (dessen Schüler auch Tieck
gewesen;) seit 1838 in gleicher Stellung am „Grauen Kloster.“ In
Folge eines deutlich hervortretenden Brustübels wurde er 1846 nach
dem Süden geschickt, und liegt auf der Insel St. Christoforo im
protest. Friedhofe begraben.
Er war ein Mann, reich an Geist, Witz, scharfem Verstande,
unfassender Gelehrsamkeit; bei seinem bedeutenden Formtalente und
bei der Tiefe seines inneren Gehaltes, wäre er vor vielen Andern
berufen gewesen, durch selbstständige Produktionen Aufsehen zu
machen, hätte er nicht die seltene Eigenschaft besessen, schärfere
Kritik gegen sich selbst zu üben, als gegen Andere.
Wie Herr Prof. Köpke uns belehrte, sind im Jahre 1848 erschienen:
„Mittheilungen aus Ribbeck’s Nachlaß,“ die wir leider nicht
zur Hand haben, und die wohl zunächst für den engsten Kreis
seiner Verehrer bestimmt gewesen. Möglicherweise könnte auch
dieses Scherzgedicht darin enthalten sein? Doch darf uns solche
Möglichkeit nicht hindern, es hier mitzutheilen. Die letzten
sechs Verse desselben sprechen ein herrliches Wort über Tiecks
Erscheinung aus.

_Berlin_, 19. August 1841.
„Gesellige“ streiten bei Schwiebūs --
Wie Dir es, Hochverehter Mann,
Beiliegend Schreiben zeigen kann --
Gar eifrig, ob es Cārolus
Oder Carōlus heißen muß,
Ob Nōvalis recht, ob Novālis,
Und was der Ziegenwolle mehr.
Dabei nun thun sie mir die Ehr,
(Wie wohl im Grund nur meiner Stelle,
Als ob die ~instar Tribunalis~)
Zu fordern, daß ich Urtheil fälle.
Was ist zu thun? Zwar liegt es nah,
Derlei ~ad Acta~ still zu werfen,
Und giebt man eine Antwort ja,
Sie scherzend etwas spitz zu schärfen.
Indessen muß ein Schulmonarch,
So schwer es hält in manchen Fällen,
Gelassen doch zur Welt sich stellen,
Und, treiben sie’s nicht gar zu arg,
Sich hüten, kleinen oder großen
Homunkeln vor den Kopf zu stoßen.
Kaum werd’ ich denn auch hier der Pflicht
Entgehen, den Schwiebuser Brüdern
Ganz ehrbar trocken zu erwiedern:
So muß man sprechen -- und so nicht.
Nur Schade, daß der _Novalis_
Anlangend seine Quantität
Mir selber nicht so recht gewiß.
Zwar hab’ ich ruhig, früh und spät,
~Luisae Brachmann~ nachscandirend,
Bis ~dato~ Nōvalis gesagt,
Und wenn darob auch protestirend
~Grammatica latina~ grollte,
Novālis einzig dulden wollte,
Nach solchem Groll nicht viel gefragt,
Weil eines myst’schen Namens Leben
Wohl darf auf freierm Fittich schweben,
Und stets mit geistig feinerm Klang
Mir Nōvalis zu Ohre drang.
Doch scrupulöser werd’ ich nun,
Da mich die zwistigen Gesellen,
Definitiven Spruch zu thun
Auf den Orakel-Dreifuß stellen;
Da gilts zu gründlichem Bescheid
Erforschung aus den echtsten Quellen.
Die sind denn -- glücklich! -- jetzt nicht weit;
Du bist uns nah, der einst die Weihe
Von dem Verklärten selbst empfing,
Als „Kind voll Demuth und voll Treue“
Geliebt, an seinem Busen hing;
Dir tönt gewiß der echte Klang
Des theuern Namens noch im Ohr;
Und wenn es freilich fast Entweihung,
Dich danach fragend zu behelligen,
Sagst Du vielleicht doch -- aus Humor --
Mit freundlich lächelnder Verzeihung
Durch mich den streitenden Geselligen
Ob kurz das A war, oder lang.
Noch einmal bitt’ ich: zürne nicht
Wenn der Dir völlig Unbekannte
In Sachen von -- so viel Gewicht
Zu dreist vielleicht sich an Dich wandte.
Vermuthlich hätt’ ich’s lassen bleiben,
Sah ich nicht jüngst (zum ersten Male
Ward mir das lang gewünschte Glück)
Dein Angesicht im Festes-Saale;
Das seh’ ich noch -- und dieser Blick
Gab mir den Muth, an Dich zu schreiben.
_F. Ribbeck_,
Director.


=Richter, Jean Paul Friedrich.=

Geboren den 21. März 1763 zu Wunsiedel, gestorben am 14. Nov. 1825
in Baireuth. --
Zwischen ihm und Tieck lag eine Welt voll trennender Elemente;
verschiednere Naturen kann es nicht geben, und wo Einer vom
Andern zu reden kam, blitzte diese -- Gegnerschaft läßt sich’s
nicht nennen -- diese innerlichste Verschiedenheit sichtbar aus
jeder Silbe hervor. Die überschwängliche Sentimentalität Jean
Paul’s, wodurch er bei seinem Auftreten gerade die Frauen wie
mit Blumenbanden an sich gezogen, forderte Tieck’s spöttische
Neckereien heraus; die „Clotilden und Lianen“ mußten’s entgelten.
Auch gegen gewisse cynische Ausmalungen wehrten sich Tieck’s
fein-fühlende Sinne, und er schalt den „Katzenberger“ ekelhaft.
Jean Paul war sonst der Mann eben nicht, dergleichen Aeußerungen
stillschweigend hinzunehmen. Weshalb hat er sich gegen Tieck
immer so sanft gezeigt, und immer, auch tadelnd, mit Liebe
seiner gedacht? Zunächst wohl aus wirklich empfundener Achtung.
Dann aber auch, weil er’s im Herzen trug, und bis zum Tode treu
darin bewahrte, daß Tieck im ersten Abschnitt des Phantasus
ihm eine Huldigung dargebracht, wie nur wenigen Auserwählten
zu Theil ward. Wenn in jenem Buche die Freunde und Freundinnen
nach langem, geistvollen, Erd’ und Himmel umfassenden Gespräche
noch einmal das Glas heben, um Derer mit Ehrfurcht zu gedenken,
welchen _ihnen_ als die Höchsten, die Edelsten gelten; wenn
Shakspeare, Göthe, Schiller, Jacobi, Friedrich und August Wilhelm
Schlegel, Novalis begrüßt werden, da ruft Manfred auch:
„Feiert hoch das Andenken unseres phantasievollen, witzigen, ja
wahrhaft begeisterten Jean Paul! Nicht sollst Du ihn vergessen,
Du deutsche Jugend. Gedankt sei ihm für seine Irrgärten und
wundervollen Erfindungen! Möchte er in diesem Augenblicke
freundlich an uns denken, wie wir uns mit Rührung der Zeit
erinnern, als er gern und mit schöner Herzlichkeit an unserm Kreise
Theil nahm!“
Solch’ ein Trinkspruch verhallt nimmermehr im Herzen Desjenigen,
dem er galt.

I.
_Weimar_, d. 19. März 1800.
_Mein lieber Tieck!_
Zuerst meine Bitte, welche die eines Andern ist. Ein Anderer wünschte
die größere Büste Bounapartes, die man in Berlin verkauft und welche
die H. Schlegel haben sollen. Er bittet also durch mich Sie und durch
Sie diese, ob Sie ihm die ihrige, die sie doch nur die Transportkosten
nach Berlin zum zweitenmale kosten würde, nicht überlassen wolten. --
Neulich wollt’ ich Sie besuchen; da ich aber alles leichter finde als
Wege und Häuser: so fand ich Sie nicht. Ich wolte Ihnen danken für Ihre
Phantasien über die Kunst, die selber Sprößlinge der Kunst sind. So
viele Stellen darin wie überhaupt Ihre Prosa scheinen mir poetischer
als Ihre andere Poesie, und jene hat statt jedes fehlenden ~pes~
einen Flügel. Ich lies mir sie, wie die Alten die Gesetze, unter
Musik promulgieren; ich meine, ich spielte sie im eigentlichen Sinne
auf meinem Klaviere vom Blatte. Die Musik -- besonders die unbestimmte
-- ist ein Sensorium für alles Schöne; ja unter Tönen fass’ ich sogar
Gemälde leichter. --
Leben Sie gesund! Diesen nöthigen Wunsch thu’ ich aus innigster Seele!
_J. P. F. Richter_.

II.
_Bayreuth_, d. 5. Okt. 1805.
Nur die Ungewißheit Ihres wechselnden Aufenthaltes verzögerte so lange
mein Schreiben, dessen Wunsch am stärksten nach der Lesung Ihres
Oktavianus war. Es wäre wol in dieser lauten und doch tauben und nichts
sagenden Zeit -- wo sogar ein erbärmlicher Krieg seinen erbärmlichen
Frieden ausspricht und roth genug unterstreicht -- der Mühe werth, daß
Leute sich sprächen, die sich lieben, wozu ich nicht nur mich rechne,
sondern auch Sie. Wie froh wär’ ich gewesen, seit ich aus der lauten
Stadt in die stumme gezogen, mit Ihnen sogar zu -- zanken, wenn nichts
weiter möglich gewesen wäre als ich der Alte und Sie der Alte; --
was wol bei uns zweien, wenigstens bei mir nicht ist. Meine Aesthetik
sollte Ihnen, dächt’ ich, mehr gefallen als ich sonst; und ich wünschte
herzlich Ihre Worte darüber, und über 1000 andere Sachen und über den
3ten und 4ten Titan und über was Sie wollen. Der Himmel gebe, daß Sie
uns bald Ihre Jocosa geben, von denen ich gehört; oder wenigstens
_mir_ etwas davon, unfrankirt.
Ich wollte, wir kämen gegeneinander recht in Wort- und Briefwechsel.
Ich lebe in einem Kunst-öden Lande und bedarf wie ein Rhein-Ertrunkener
zuweilen des fremden Athems, um den eignen zu holen. Antworten Sie mir
bald, lieber Tieck. Ich grüße Sie und Ihre Gattin.
_Jean Paul Fr. Richter_.
_Auf der Adresse_:
An
_L. Tieck_
in
Raum und Zeit.


=Robert, Ludwig.=

Geb. am 16. Dezember 1778 zu Berlin, gestorben am 5. Juli 1832 zu
Baden-Baden.
Kämpfe der Zeit (1817). -- Die Macht der Verhältnisse, bürgerl.
Trauerspiel. -- Die Tochter Jephta’s, Tragödie. -- Cassius und
Phantasus, eine dramatische Satyre. -- Die Nichtigen. -- Die
Ueberbildeten. -- Die Wachsfiguren in Krähwinkel und manche andere
Bühnenscherze. -- Der Waldfrevel, eine dramatisirte Dorfgeschichte.
-- Ein Schicksalstag in Spanien, phantastisch-romantisches
Lustspiel -- u. s. w.
Durch sein ganzes Leben und Streben zog sich eine verbitterte
und verbitternde Stimmung, die zuletzt doch nur aus verletzter
Eitelkeit hervorging, und seine angeborene Herzensgüte überbietend
ihn oft ungerecht machte. Durchdringender Verstand, künstlerischer
Fleiß, redliches Wollen, entschiedenes Talent berechtigten ihn
gewiß Ansprüche zu hegen, deren Erfüllung ein eigenthümliches
Mißgeschick niemals recht gestatten wollte. Seine Briefe
sprechen das in jeder Zeile aus. Wir haben den größeren Theil
der vorhandenen unbenützt zurücklegen müssen, aus gebieterischen
Rücksichten auf den Umfang dieser Sammlung. Doch schon die
aufgenommenen genügen, ihn darzustellen wie er war. Schwankend
in Groll und Liebe, in Zutrauen und Argwohn, in Lob und Tadel;
von jedem Windhauche abhängig in seiner Meinung. Man betrachte
nur seine Urtheile über das Königstädter Theater (dem er später
leidenschaftlich anhing), über München (wofür er später schwärmte!)
und ähnliche, aus momentaner Verstimmung hervorgehende Aeußerungen.
Dabei aber doch blieb er edel, redlich, aufopfernder Freundschaft
You have read 1 text from German literature.
Next - Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 10
  • Parts
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 01
    Total number of words is 3606
    Total number of unique words is 1438
    36.9 of words are in the 2000 most common words
    47.5 of words are in the 5000 most common words
    54.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 02
    Total number of words is 3976
    Total number of unique words is 1596
    37.1 of words are in the 2000 most common words
    49.7 of words are in the 5000 most common words
    56.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 03
    Total number of words is 4173
    Total number of unique words is 1581
    37.5 of words are in the 2000 most common words
    49.7 of words are in the 5000 most common words
    55.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 04
    Total number of words is 4155
    Total number of unique words is 1600
    39.3 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    59.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 05
    Total number of words is 4089
    Total number of unique words is 1512
    42.4 of words are in the 2000 most common words
    56.2 of words are in the 5000 most common words
    61.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 06
    Total number of words is 3980
    Total number of unique words is 1623
    36.4 of words are in the 2000 most common words
    48.5 of words are in the 5000 most common words
    55.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 07
    Total number of words is 4103
    Total number of unique words is 1622
    39.9 of words are in the 2000 most common words
    52.4 of words are in the 5000 most common words
    57.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 08
    Total number of words is 4397
    Total number of unique words is 1550
    41.5 of words are in the 2000 most common words
    53.6 of words are in the 5000 most common words
    59.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 09
    Total number of words is 4052
    Total number of unique words is 1683
    38.8 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    57.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 10
    Total number of words is 4418
    Total number of unique words is 1516
    38.2 of words are in the 2000 most common words
    50.7 of words are in the 5000 most common words
    56.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 11
    Total number of words is 4224
    Total number of unique words is 1516
    38.4 of words are in the 2000 most common words
    49.0 of words are in the 5000 most common words
    54.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 12
    Total number of words is 4119
    Total number of unique words is 1564
    38.3 of words are in the 2000 most common words
    52.3 of words are in the 5000 most common words
    57.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 13
    Total number of words is 4133
    Total number of unique words is 1582
    38.9 of words are in the 2000 most common words
    51.0 of words are in the 5000 most common words
    57.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 14
    Total number of words is 3964
    Total number of unique words is 1557
    34.1 of words are in the 2000 most common words
    46.8 of words are in the 5000 most common words
    52.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 15
    Total number of words is 4262
    Total number of unique words is 1565
    39.8 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 16
    Total number of words is 4417
    Total number of unique words is 1394
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    51.2 of words are in the 5000 most common words
    57.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 17
    Total number of words is 4400
    Total number of unique words is 1445
    41.5 of words are in the 2000 most common words
    53.5 of words are in the 5000 most common words
    58.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 18
    Total number of words is 4343
    Total number of unique words is 1385
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    50.7 of words are in the 5000 most common words
    56.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 19
    Total number of words is 4244
    Total number of unique words is 1533
    38.2 of words are in the 2000 most common words
    50.8 of words are in the 5000 most common words
    58.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 20
    Total number of words is 4312
    Total number of unique words is 1510
    38.5 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    58.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 21
    Total number of words is 4479
    Total number of unique words is 1355
    44.2 of words are in the 2000 most common words
    56.7 of words are in the 5000 most common words
    61.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 22
    Total number of words is 4377
    Total number of unique words is 1384
    43.5 of words are in the 2000 most common words
    56.7 of words are in the 5000 most common words
    63.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 23
    Total number of words is 4033
    Total number of unique words is 1634
    37.5 of words are in the 2000 most common words
    49.9 of words are in the 5000 most common words
    56.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 24
    Total number of words is 4227
    Total number of unique words is 1644
    37.7 of words are in the 2000 most common words
    50.2 of words are in the 5000 most common words
    56.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 25
    Total number of words is 711
    Total number of unique words is 430
    49.0 of words are in the 2000 most common words
    58.6 of words are in the 5000 most common words
    63.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.