Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 19

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Freunde zu Mitarbeiten zu ermahnen. Schick mir also nur bald etwas
für das 3te Stück. Gleich nach Deiner Abreise habe ich angefangen,
Deine Bearbeitung der Minnelieder mit den Originalen zu vergleichen.
Ich wollte sie alle auf diese Weise durchgehen, allein eine
Privat-Vorlesung, die ich noch zu meinen andern Arbeiten übernommen,
hat mich nicht dazu kommen lassen. Ich schicke Dir also hier meine
Bemerkungen über die ersten 26 Nrn. Achte sie Deiner Prüfung werth,
und schreib mir unverzüglich, ob Du einige, und welche von meinen
Vorschlägen Du annimmst. Willst Du mir nach dieser Probe Vollmacht
ertheilen, bei der Correctur nach Vergleichung mit den Originalen,
Kleinigkeiten (versteht sich nur solche, über die ich gewiß bin) zu
berichtigen, so will ich sie mit aller Vorsicht ausüben. Du siehst
leicht ein, daß ich keine andere Triebfeder hierbei habe, als Interesse
an der Sache selbst. Ich kann mirs auch gefallen lassen, ein bloß
passiver Corrector zu sein. Der Druck soll nach Reimers Aeußerung bald
anfangen.
Deine Schwester läßt Dich herzlich grüßen. Es hat uns sehr leid gethan,
von Genelli zu erfahren, daß wir für jetzt die Hoffnung aufgeben
müssen, Dich wieder hier zu sehen. Hufelands Kur schlägt sehr gut an,
sie hat sich innerhalb 14 Tagen ganz bedeutend erholt. Der Kleine ist
auch glücklich entwöhnt worden, und sehr gesund. Nun sinnt sie nur
darauf, die Reise nach Dresden, welche Hufeland sehr anräth, noch vor
Ende des nächsten Monats zu bewerkstelligen.
Melde doch etwas von der Zeit Deiner Ankunft in Dresden, wovon uns
Genelli nichts zu sagen wußte. Es ist wichtig, daß Deine Schwester noch
im Juni reist, weil sie sich nach ihren Gesundheitsumständen richten
muß, und sonst zuweit in den Juli herein würde warten müssen.
Dein Bruder befindet sich wohl, ist nur mit Arbeiten überhäuft, die
ihm, wie es scheint, außerordentlich gelingen.
Wenn unter Humboldts oder Burgsdorfs Spanischen Büchern sich alte
Cancionero’s oder Romancero’s oder alte Canciones und Romances in
andern Sammlungen finden, so laßt sie mir zukommen, und bald, für mein
Taschenbuch. Ihr wißt, daß es gut bei mir aufgehoben ist.
Du mußt noch den 3ten Theil der Müllerschen Sammlung, so wie den
ersten, auch das von Casperso (?) von mir haben. Ich finde es angemerkt
und bin in dergleichen Dingen sehr genau.
Lebe recht wohl, grüße Deine Lieben und Burgsdorf, und empfiehl mich
der Finkensteinschen Familie. Ich muß eilig schließen.
Dein
_A. W. S._

XXIV.
B., d. 2. Juni 1803.
Aus Deiner Antwort sehe ich, liebster Freund, daß wir über die
Minnelieder uns schwerlich in unsern Meinungen vereinigen werden; wir
wollen uns nicht darum entzweien, es behalte jeder seine Ueberzeugung
und wisse sie in Zukunft so gut als möglich zu vertheidigen. Verzeih
meine Offenheit und schick mir die Blätter mit den Bemerkungen wieder.
Ich habe übernommen, eine Correctur oder vielmehr Revision zu machen,
dieß nehme ich auch noch nicht zurück, jedoch muß ich eine Bedingung
ausdrücklich hinzufügen; es ist die, daß ich ganz und gar keine
Verantwortlichkeit haben will. Denn zuvörderst ist es eine Sache,
wobei die Setzer sehr leicht Versehen machen können, zweitens traue
ich mir selbst nicht die Geduld zu, Dein Manuscript in allen Pünktchen
mit den gedruckten Bogen zu vergleichen, drittens ist Deine Hand
nicht so leserlich, daß ich nicht, so sehr ich an sie gewohnt bin,
zuweilen über die Leseart zweifelhaft sein sollte, und endlich habe
ich nach unsern gegenseitigen Erklärungen gar kein Kriterium mehr für
das, was ein offenbarer Schreibfehler ist, und muß also auch stehen
lassen, was ich dafür halte. _Trauren_-=Schwenderin= schien
mir einer, Du nahmst es aber bei Deinem Hiersein in Schutz, führst es
auch jetzt nicht unter denen an, die Du verbessert zu sehen wünschest.
_Sehnden_ in _sehnenden_ zu verwandeln verdirbt an manchen
Stellen nach den vorgenommenen Veränderungen den Vers, wie gleich vorn
in dem Liede von Veldeck, wo jetzt _Gedanken_ für _Denken_
steht u. s. w. Ich werde die Correctur, wenn auch der Druck anfängt,
nicht eher machen, bis ich Deine förmliche und unverklausulirte
Lossprechung von aller Verantwortlichkeit habe; Du kannst dagegen
gewiß sein, daß ich meinen Ueberzeugungen nicht ein Tüttelchen Deiner
Handschrift aufopfern werden.
Deine Schwester läßt herzlich grüßen, sie hat wieder einige schlimme
Tage gehabt, es fehlt viel, daß das Uebel schon aus dem Grunde gehoben
wäre. Indessen wird sie alles thun, um die Reise nach Dresden
baldmöglichst zu bewerkstelligen.
Reimer hatte Dir schon geschrieben, wie ich gestern zu ihm kam.
Lebe recht wohl, grüße Deine liebe Frau.
Dein
_A. W. S._

XXV.
_Berlin_, d. 8. Febr. 1804.
_Liebster Freund!_
Verzeih, daß ich auf Deine öftern freilich kurzen Briefe so lange
geschwiegen; ich stecke sehr in Arbeiten und dann wollte ich sogleich
das Buch der Liebe mitschicken, was ich nicht eher als jetzt konnte.
Es fällt mir schwer, mich davon zu trennen, und ich bitte Dich zu
glauben, daß ich Dir etwas anvertraue, was mir sehr viel werth ist,
und woran ein Schade mir nicht leicht würde ersetzt werden können. Ich
rechne darauf, daß Du es bei Deiner Hieherkunft wohl eingepackt wieder
mitbringen wirst.
Wegen der beiden nordischen Bücher haben wir sogleich auf die Königl.
Bibl. geschickt, aber zur Antwort erhalten, daß sie nicht da sind. Das
Kjämpa Wisar ist mir unmittelbar aus Herders Volksliedern bekannt,
wo einige vortreffliche Romanzen daraus sich finden. Melde mir doch,
was sonst noch außer diesen und der Heimskringla Saga das wichtigste
zum Studium der nordischen Mythologie und Geschichte für uns ist, so
wollte ich versuchen, alles mit einemmal zu bekommen. Der dänische
Gesandte Graf Baudissin ist nämlich mein sehr eifriger Zuhörer, und
würde gewiß auf meine Bitte gern in Dänemark Auftrag ertheilen, auch
solche Bücher, die nicht im Buchladen zu haben sind, für mich zu
kaufen. Mit Steffens ist in diesem Punkte nicht viel zu machen.
Die Trutz-Nachtigall von Spee haben wir ebenfalls unterdessen entdeckt,
und Deine Schwester besitzt sie jetzt sogar eigen. Ich weiß nun, wo
sich so manche Lieder herschreiben, die ich in meinen katholischen
Gesangbüchern lange geliebt und bewundert habe. Es sind mir auch die
Lebensumstände des Verfassers bekannt.
Das lateinische Gedicht von Walther von Aquitanien, worauf ich Dich
aufmerksam machen ließ, ist allerdings dasselbe, welches Du, wie ich
sehe, schon kennst. Wenn es Dir nicht so wichtig vorkommt wie mir, so
ist unsre Ansicht eben verschieden. Daß es schlecht Latein und zum
Theil in schlechten Hexametern geschrieben, hat mir am wenigsten dabei
Anstoß gegeben.
Das Althertum des latein. Textes wird sich an gewissen Kennzeichen,
wenigstens auf ein Jahrhundert nach, bestimmen lassen, und ich
glaube einige dergleichen schon gefunden zu haben, denen zufolge es
zwar nicht so alt sein würde, als der Herausgeber will, aber immer
noch viel älter, als unser heutiger _Text_ der Niebelungen.
Was aber mir das Wichtige dabei scheint, ist die über allen Zweifel
einleuchtende Gewißheit, daß der latein. Verfasser nach einem deutschen
Gedicht im Styl und aus dem Zeitalter der Niebelungen gearbeitet,
und solches bloß mit Virgil. Phrasen zugestutzt. Es finden sich zwar
über manches abweichende Angaben in beiden, die aber zur Bestätigung
der Aechtheit dienen, gerade wie die mythischen Widersprüche in der
Ilias und Odyssee. Die Uebereinstimmung, besonders bis in das tiefste
und feinste der Charakterdarstellung hierin ist desto merkwürdiger.
Uebrigens hat Fischer auch den Schluß des Gedichts aus einem andern
Codex herausgegeben. Das Stück, welches ich in meinen Vorlesungen aus
den Niebelungen bloß in etwas erneuter Sprache mitgetheilt, Dir zu
schicken, wäre in der That nicht der Mühe werth. Du kannst Dir denken,
daß eine Arbeit, die schnell nur für den Augenblick hingeworfen wurde,
nicht mit aller nöthigen Sorgfalt und reiflichen Ueberlegung ausgebildet
werden konnte. Ich hab mir zum Gesetz gemacht, nichts grammatisch
durchaus veraltetes stehen zu lassen, und mußte daher oft auch die
Reime ändern.
Deiner lieben Frau sage, sobald ich den ~Lazarillo de Tormes~
besäße, würde ich ihn ihr gewiß mittheilen, ich zweifle aber, ob es ihr
so viel Vergnügen machen wird, wie mir, indem ich einen ganz besondern
Sinn und eine angeborne Freude am Bettelhaften und Lustigen habe.
Du hast Glück mit altdeutschen Seltenheiten, der Tyturell ist gewiß
eine große. Da die alte Bearbeitung schon in Strophen und kurzen Versen
war, so ist es vermuthlich weniger alterirt, als das Heldenbuch.
Deine Schwester läßt auch herzlich grüßen, und bitten, die Herkunft
möglichst zu beschleunigen, und ihr den _deutschen Amadis_
mitzubringen. Dies vergiß ja nicht. Sie war diese Zeit her etwas
wohler, hat aber seit einigen Tagen viel Krämpfe gehabt. Dein Bruder
ist wohl und fleißig. Grüße an Burgsdorf!
Dein
_A. W. Schlegel_.

XXVI.
_Berlin_, d. 13. März 1804.
Verzeih, geliebter Freund, daß ich mit der Antwort so lange im
Rückstande geblieben bin, ich bin sehr mit Arbeiten geplagt, und habe
außerdem noch vielerlei Störungen. Das Geschenk an die Schwester habe
ich gehörig besorgt, sie läßt Malchen herzlich dafür danken, es hat
ihr eine große Freude gemacht. Ihr müßt sie entschuldigen, daß sie
euch nicht schriftlich selbst ihren Dank gesagt hat, das Schreiben
wird ihr bei ihrem jetzigen Befinden schwer. Die letzten drei Wochen
ist es gar nicht so gewesen, wie ich gewünscht hätte. Wenige Tage vor
ihrem Geburtstage hatte sie einen schlimmen Krampfzufall, wir bemühten
uns um so mehr, ihr auch etwas hübsches zu schenken, und diesen Tag
heiter zu feiern. -- Hufeland, mit dem ich neulich am dritten Orte über
ihren Zustand sprach, giebt alle Hoffnung, er rechnet besonders auf
den Frühling, auf ihre Reise, und die mit verändertem Aufenthalt und
Verhältnissen verbundne Beruhigung und Aufheiterung. Er bediente sich
noch gegen mich des Ausdrucks, sie müsse sich nothwendig herausreißen.
Wenn Du kommst, und die Aufwallung der Freude sie etwa wohler aussehen
macht, so bittet sie Dich, Dir ja darüber nichts merken zu lassen, weil
Bernhardi die Wichtigkeit ihrer Uebel niemals eingestehen will.
Die Materie von den Niebelungen ist zu weitläuftig, um darüber zu
schreiben, ich verspare alles auf das mündliche. Mit Johannes Müller,
der seit einigen Wochen hier ist und nun auch hier bleibt, da ihn der
König in Dienste genommen, habe ich ein ausführliches Gespräch darüber
gehabt, und verschiedenes, was ich noch nicht wußte, über manche
historische Punkte erfahren.
Wenn Du nicht bald kommst, so schick mir noch vorher das Verzeichniß
der zu unsern nordischen Studien nothwendigen Bücher, ich wollte es dem
Grafen Baudissin gerne noch vor meiner Abreise von hier einhändigen.
Ich werde wohl auf die Messe nach Leipzig gehen, und nachher eine
Zeitlang in Nennhausen zubringen. -- Daß Du das Buch der Liebe wieder
mitbringst, darauf verlasse ich mich, mein Herz hängt daran.
Knorring läßt Dich und Burgsdorff schönstens grüßen, und den letztern
bitten, die Commission wegen der Pferde nicht zu vergessen, da jetzt,
wo ich nicht irre, der bewußte Pferdemarkt ist. Es liegt viel daran, er
wird sich vielen Dank erwerben, wenn er die Sache sich will empfohlen
sein lassen.
Die dramatischen Fantasieen Deiner Schwester werden in diesen Tagen
fertig gedruckt sein, sobald ein gutes Exemplar zu haben ist, sollst Du
es bekommen.
Ich werde das Vergnügen haben, Dir eine kleine Sammlung _dramatischer
Spiele_ von einem jungen Freunde, der sich Pellegrin genannt hat,
als Herausgeber einzuhändigen. Das meinem Bruder bestimmte Exemplar
von den Minneliedern solltest Du hier jemand in Verwahrung geben, um
eine Gelegenheit nach Paris zu benutzen; von Ziebingen aus wird sich
schwerlich eine finden. Friedrich ist übel daran, wenn er die neuen
Sachen so spät erhält.
Ich weiß nicht, was mir den Verdacht zugezogen haben kann, gegen Dich
erkaltet zu sein, als daß ich in Aeußerung meiner Urtheile über Deine
kritischen Arbeiten und Plane zurückhaltender geworden bin, weil Dir
meine offenherzigen Bemerkungen über die Minnelieder misfallen haben,
und Du sie zurückgewiesen hast. Da Du aber meine Meinung über die
metrische Form der Niebelungen wissen willst, so will ich sie gern
sagen. Der längere Vers am Schluß der 4ten Zeile scheint mir durchaus
wesentlich. Mit der Assonanz, das finde ich problematisch. Hier und
da sehe ich Spuren des ehemaligen vollkommnen Reims in der Mitte,
an den meisten Stellen so wenig assonirendes, daß ich mir gar nicht
denken kann, wie der alte Text sollte gewesen sein. Und doch glaube ich
Spuren zu sehen, daß er sehr geschont ist, und nur das nothwendigste
verändert worden. Bedenke auch, daß in den Zeilen des Urtextes die
weiblichen Endsylben noch nicht durch das durchgängige e gleichgemacht
waren, sondern mit a, o, i, u wechselten und also die Beobachtung der
weiblichen Assonanz doppelt künstlich gewesen wäre. Ueberhaupt würde ich
für die wenigst möglichen Veränderungen des Textes stimmen, so daß nur
das undeutlich gewordne und störend Veraltete weggenommen würde. Doch
jeder hat hierbei seine eigne Weise.
Den Codex von St. Gallen wird man zum Collationiren nicht habhaft
werden können, die ganze Bibliothek ist versprengt, und steckt in
einzelnen Kisten und Verschlägen in Tyrol und da herum, wie mir Joh.
Müller gesagt.
Wie kommst Du auf Wolfram von Eschilbach als Bearbeiter des jetzigen
Textes vom Heldenbuch, des gedruckten nämlich? Dieses ist ja viel
später. Wie Du aus Adelungs Nachrichten sehen kannst, sind die
wichtigsten Handschriften vom Heldenbuch in Rom.
Doch ich muß abbrechen. Dein Bruder in Weimar ist wohl und sehr
fleißig. -- Mit dem 2ten B. Span. Theater bin ich leider immer noch in
der Arbeit, das zweite Stück ist immer noch nicht ganz fertig und das
3te nicht angefangen. Seit einigen Tagen ist meine Schwester mit den
ihrigen aus Dresden hier.
Grüße Malchen schönstens, ihr Eifer für das Spanische freut mich sehr,
meine hiesigen Schüler haben, Schierstädt ausgenommen, seit meinen
im vorigen Winter gegebenen Stunden nicht viel darin gethan. Den
~Lazarillo de Tormes~ habe ich leider immer noch nicht habhaft
werden können. Wer weiß, ob er ihr so viel Vergnügen macht, denn ich
bin von diesem Fache des Bettlerischen und Lausigen nämlich, ein ganz
besondrer Liebhaber.
Leb recht wohl.
Dein
_A. W. S._

XXVII.
_Genf_, d. 4ten April 1809.
Dein Brief, geliebter Freund, war mir ein sehr werthes Lebens- und
Liebeszeichen, und ich begreife kaum, wie ich ihn so lange habe
unbeantwortet lassen können. Indessen wird es Dir durch Friedrich
und Deine Schwester nicht an Nachrichten von mir gefehlt haben.
Was ich diesen Winter von Deiner Gesundheit gehört habe, bekümmert
mich; der Winter in Jena wo Du zur Aufheiterung der Andern so viel
beytrugest, wiewohl Du selbst so viel littest, ist mir noch lebhaft
im Gedächtnisse. Wie mancherley ist seitdem mit uns und in der Welt
vorgegangen! Wir sollten uns wirklich einmal wieder irgendwo zusammen
finden, um aus dem Herzen darüber zu sprechen.
Solltest Du nach der Schweiz kommen, so wirst Du auf dem Schlosse
meiner Freundin bestens aufgenommen seyn. Sie trägt mir auf, Dich zu
grüßen. Schon seit langer Zeit hat sie lebhaft gewünscht, Dich kennen
zu lernen, wenn es nur irgend eine Sprache giebt, worin ihr euch
verständigen könnt. Sie hat fast alles von Dir gelesen, den Sternbald
liebt sie am meisten.
Ich danke Dir für die ~desengaños~ über unsre ehemaligen Bekannten
in Berlin. Deine Berichte scheinen mir nur allzu glaubhaft, auch von
andern Seiten ist mir dergleichen zu Ohren gekommen. Es kann mir
wohl sehr gleichgültig seyn, was jene in ihrer armseligen und dunkeln
Existenz über mich ausbrüten. Nur bedauert man seine verlohrne Auslage
an redlichen Gesinnungen. Schütz ist nach seinen Tragödien zu urtheilen
ein großer Fratz geworden, die wahnwitzige Eitelkeit richtet solche
Menschen zu Grunde. Ueber Fichte bist Du nun selbst besser aufgeklärt,
sein Betragen in der Sache Deiner Schwester scheint unverantwortlich
zu seyn. Von seinen Schriften will ich nichts sagen, es ist aus mit
ihm. Was ist lächerlicher ja lästerlicher als seine Einbildung, das
Christenthum wieder herstellen zu wollen, und seit dem Evangelisten
Johannes der erste zu seyn, der es versteht? Man ist versucht, ihm
seine Reden an die Deutschen des Muthes wegen anzurechnen; allein es
ist eine solche Mischung von Zaghaftigkeit, Unwissenheit der Geschichte
und Unvernunft darin, daß man sich darüber noch am bittersten betrüben
möchte, daß wir keine besseren Propheten haben. -- Schleiermacher,
der Friedrichen und mir doch manches verdankt, soll sich ebenfalls
feindselig betragen. Der einzige dankbare Schüler, den ich gehabt, ist
Fouqué.
Auf Deine Uebersetzung von ~Love’s labours lost~ bin ich sehr
begierig. Du solltest sie doch ja fertig machen und in demselben
Format wie die meinige drucken lassen. Ich habe die Uebung in
Wortspielen ganz verlohren, und würde sehr verlegen seyn, wie ich dieß
Stück übersetzen sollte. Ueberhaupt geht es mir seltsam mit diesem
gebenedeyten Shakspeare: ich kann ihn weder aufgeben, noch zum Ende
fördern. Indessen hoffe ich diesen Sommer einen großen Ruck zu thun.
Richard III. ist fertig, und Heinrich VIII. angefangen. Es ist leicht
möglich, daß mir Mad. Unger Deine Arbeit am Shakspeare in einem etwas
veränderten Lichte vorgestellt hat, damit es mir ein Antrieb zur Eile
werden möchte. Uebrigens klagte sie vor einiger Zeit über Mangel an
Nachrichten von Dir, und daß sie von manchem, was Du ihr versprochen,
nichts weiter höre. Du hast freylich nicht nur ihr, sondern der Welt
überhaupt vieles versprochen. Was wird aus allen Deinen dichterischen
Planen? Auch über Shakspeare, über die altdeutschen Gedichte wolltest
Du schreiben. Ich gestehe, ich bestellte mir von Dir lieber _etwas_ als
_über etwas_.
Melde mir baldigst, wohin ich Dir den zweyten Band des Spanischen
Theaters und den ersten meiner Vorlesungen, die jetzt eben, auf die
Messe, erscheinen, schicken lassen soll?
Lebe tausendmal wohl, und behalte mich in gutem Andenken. Dein Bruder
wird Dir manches von mir erzählen können.
Unveränderlich Dein
treuer Freund
_A. W. S._

XXVIII.
_Bonn_, d. 30sten März 1828.
Nach so langen Jahren der Entfernung muß ich Dich, theurer Freund, doch
endlich einmal wieder brüderlich begrüßen. Es war mir sehr Ernst, Dich
vorigen Sommer von Berlin aus zu besuchen: ich forderte Deinen Bruder
dazu auf; er konnte sich nicht los machen; und so unterblieb es, da
mich ohnehin Familien-Verhältnisse ganz den entgegengesetzten Weg nach
Hamburg und Hannover hinzogen. Dein Bruder hat herrliche Werke an’s
Licht gefördert, und ist immer der alte getreue. Deine Novellen habe
ich mit unendlichem Ergötzen gelesen -- besonders die Zopfgeschichte --
so etwas ist seit dem Don Quixote gar nicht wieder geschrieben.
Das Dichterleben ist hinreißend, es sollte in’s Englische übersetzt
werden -- ~farebbe furore~! In meinen jetzt gesammelten
kritischen Schriften ist von Dir die Rede, zwar kurz, aber ich hoffe,
Du wirst zufrieden sein. Meine „Berichtigung einiger Mißdeutungen“
wird Dir nun auch wohl schon vorgekommen sein. Ich habe mich schwer
dazu entschlossen, aber das Verhältniß zu Friedrich nöthigte mir
diese Erklärung ab. Ich bin mit seinen neueren schriftstellerischen
Offenbarungen im höchsten Grade unzufrieden. War’s nicht ein Jammer,
daß ein solcher Geist so zu Grunde gegangen ist? Vor allen Dingen
ermahne ich Dich, bitte Dich, beschwöre Dich, Deine _Cevennen_[19]
zu vollenden. Es ist nicht nur ein hinreißendes Werk, sondern auch in
den jetzigen Zeitläufen eine männliche Handlung.
Komm doch einmal an den Rhein, laß Dich von Deinem Bruder mitbringen.
Du solltest herzlich willkommen sein, und würdest mich ganz artig
eingerichtet finden.
Meine Gesundheit hatte sehr gelitten, hat sich aber wieder befestigt.
Fast täglich durchfliege ich die schöne Umgegend auf edlen und muthigen
Rossen. Ich bin heiterer, wie je, die alte Neigung zum Scherze ist auch
immer da.
Lebe tausendmal wohl und behalte mich in freundschaftlichem Andenken.
Ewig Dein
_A. W. v. Schlegel_.

XXIX.
_Bonn_, d. 7ten October 1829.
_Geliebtester Freund!_
Ich empfehle angelegentlich Deiner wohlwollenden Aufnahme Herrn
Bildhauer Cauer, einen geistreichen und talentvollen Künstler, der sich
einige Jahre bei uns aufgehalten hat. Wir, nämlich Welcker und D’Alton
mit mir, hätten ihn gern als Zeichenlehrer hier behalten; allein wir
haben es nicht durchsetzen können: und so ist es natürlich, daß er
einen Ort verläßt, wo wenig Aufmunterungen und Hülfsmittel für die
Kunst vorhanden sind. Ich bin Hrn. Cauer noch besonders verpflichtet
wegen der Gefälligkeit, womit er einem armen Knaben, den ich zum
Künstler zu erziehen unternommen, sehr schätzbaren Unterricht ertheilt
hat.
Lebe mit den Deinigen recht wohl, und behalte mich in
freundschaftlichem Andenken.
Ewig der Deinige.
_A. W. v. Schlegel_.

XXX.
_Bonn_, den 15ten Januar 1830.
_Theuerster Freund!_
Hier sende ich Dir einige Späße, welche ich Dich bitte mit aller
möglichen Discretion anonym in eins der gelesensten Tageblätter
zu bringen, deren ja eine Menge in Deiner Nähe erscheint. Hast Du
diese erst fein säuberlich angebracht, dann will ich Dir noch einige
esoterische, bloß zu Deinem Ergötzen mittheilen.
Den Briefwechsel habe ich erst jetzt gelesen: Du kannst denken,
welchen Eindruck er auf mich gemacht hat. Oft habe ich gelacht, oft
großes Erbarmen mit beiden gehabt, besonders aber mit dem kranken Uhu
Schiller. Daß er nicht bloß auf Friedrich, sondern auch auf mich einen
so unversöhnlichen Haß geworfen hatte, war mir doch einigermaßen neu.
Mir ist es recht lieb, er ist nun vogelfrei für mich, da mir bisher
die Rücksicht auf ein ehemaliges Verhältniß immer noch Zwang anthat.
Mit Goethe hatte ich in jener Zeit keine Ursache unzufrieden zu seyn,
er benahm sich ganz loyal gegen mich, auch war er viel zu klug, um
sich, wie Schiller, zu überreden, wir jungen Leute wären gar nicht
da, und würden nie etwas in der Welt bedeuten. Auf Goethe bin ich
eigentlich nur deswegen böse, weil er durch Bekanntmachung solcher
Erbärmlichkeiten sich und seinen Freund so arg prostituirt. Eine der
lustigsten Partien ist die von dem Kunstbavian und die enthusiastische
Bewunderung der beiden großen Männer für ihn. Das arme abgeschabte
Thier wird nun hier auf den Jahrmarkt gebracht, um genärrt zu werden,
nachdem offenkundig geworden, daß es weder zeichnen noch malen, weder
sprechen noch schreiben, weder denken noch imaginiren kann. Ich habe
etwa 20 Briefe von Schiller und 30 von Goethe. Was meynst Du, soll
ich diese nun bei dieser Gelegenheit drucken lassen, und eine kurze
Erzählung meiner persönlichen Verhältnisse mit beiden beifügen?
Wäre es nicht vielleicht auch gut, die Aufsätze von Friedrich,
welche den großen Haß entzündet haben, wieder abdrucken zu lassen?
Ich erinnere mich unter andern, daß seine Anzeige der Xenien ein
Meisterstück von Witz war. Ich habe deßhalb schon Reichardts Journal
„Deutschland“ verschrieben; aber die Frage ist, ob sich noch Exemplare
finden? Vielleicht hast Du es selbst, oder findest es in einer
Familien-Bibliothek? Laß mich doch wissen.
Was meynst Du überhaupt zu einem neuen Abdruck von Friedrichs
jugendlichen Schriften? Was er ausdrücklich verdammt hat z. B. die
Lucinde, einige anstößige und wirklich tolle Fragmente &c. muß freilich
ungedruckt bleiben: aber es sind so viel andre schöne Sachen, um die es
wahrlich Schade wäre. Aus der Sammlung seiner Schriften, wie sie jetzt
ist, wird niemand errathen, daß er unendlich viel gesellschaftlichen
Witz besaß. Ich habe auch eine Unzahl von Briefen, noch habe ich
die Packete nicht geöffnet. Es ließen sich daraus vielleicht sehr
interessante Auszüge machen. Kurz, ich hätte Lust, dem früheren
Friedrich gegen den spätern ein Denkmal zu setzen.
Schreibe mir bald, und empfiehl mich angelegentlich Deiner lieben
Frau, Deinen Töchtern und der edlen und liebenswürdigen Gräfin
von Finkenstein. Entschuldige so gut Du kannst, mein sündhaftes
Nichtschreiben. Es ist ein Laster, wogegen alle guten Vorsätze nichts
helfen. Deine Frau hat mir durch Zusendung Deines Porträts, gezeichnet
von Auguste Buttlar, eine große Freude gemacht. Alle Freunde finden es
meisterlich getroffen. Ich habe an meine Nichte nach Wien geschrieben,
aber seit geraumer Zeit kein Lebenszeichen von ihr empfangen. Ich weiß
nicht einmal ihre Adresse in der großen Hauptstadt. Warum verweilt
sie immer dort, und wendet sich nicht nach Berlin, überhaupt nach dem
Norden von Deutschland? Für Holland und die Niederlande könnte ich ihr
sehr nachdrückliche Empfehlungen an die Königin schaffen und geben.
Ich halte jetzt wieder meine Wintervorlesungen für die Damen, die
stärker besucht sind als je. Da würdest Du die schönsten Frauen und
Mädchen von Bonn beisammen sehen.
Vor einiger Zeit, da ich in einer schlaflosen Nacht Deinen Fortunat
las, habe ich, wie ich fürchte, durch mein Lachen alle Nachbarn
aufgeweckt. Unser berühmter Arzt, v. Walther, bewundert besonders die
Consultation der Aerzte. Bloß wegen der Hörner-Scenen muß ich Dich für
einen Wohlthäter der Menschheit erklären.
Ich hecke immer allerlei Späße aus, die in meinem Portefeuille bleiben.
Gedruckt sind nur ein paar kritische Vorreden in lateinischer Sprache.
Im vorigen Jahre sind zwei starke Bände Indischer Text erschienen, bald
ist wieder einer fertig. Du würdest diese Dinge wohl bewundern, wenn
sie Dir in einer verständlichen Sprache zugebracht würden, welches
denn auch geschehen soll. So eben habe ich Briefe aus Indien. Ich
bin zum Mitgliede der literarischen Gesellschaft in Bombay ernannt.
Zugleich kündigt mir der Gouverneur, General Malcolm eine Sendung von
Manuscripten und andern Asiatischen Antiquitäten an, die auch bereits
in London angekommen ist.
Nun lebe recht wohl, grüße Alle, schreibe mir bald und behalte mich
lieb. Wenn Du wieder nach Bonn kommst, soll besser für Logis gesorgt
seyn, denn ich habe das obere Stockwerk einrichten lassen. Die edlen
Rosse stolzieren noch immer vor meinem Wagen.
Mit tausend herzlichen Wünschen
Ganz der Deinige
_A. W. v. Schl._

XXXI.
_Bonn_, d. 27. Mai 36.
_Geliebtester Freund und Bruder!_
Gestern brachte mir Herr Löbell zu meiner großen Freude Deinen Brief.
Wir gingen sogleich auf meine Bibliothek, um den fraglichen Theil
der Schauspiele des Lope de Vega zu suchen; aber, o Jammer! es fand
sich, daß es derselbe sei, den du schon doppelt hast. ~Barcelona
1630. 4 Parte veynte. La discreta vengança. Locierto per lo dudoso.
Pobreza no es vileza. Aranco domado etc. etc.~ Aus Verdruß, Dir
nichts angenehmes schicken zu können, möchte ich Dir nun dieses dritte
Exemplar zu Deinen zweien persönlich an den Kopf werfen, wozu Du mir
hoffentlich Gelegenheit schaffen wirst.
Mit den Blumensträußen ist es leider eben so. Ich habe nur ein einziges
Exemplar auf Velin, nicht einmal ein gewöhnliches, zum Behuf des
Setzers, bei einem etwanigen neuen Druck. Ich begreife es aber nicht
recht. Reimer lamentirte ja immer so, es habe wenig Absatz gefunden.
Hat er etwa alles zu Maculatur gemacht? Unser gemeinschaftlicher
Musenalmanach ist eine große Seltenheit geworden: mein wieder
ergattertes Exemplar halt ich unter Schloß und Riegel. Das Athenäum ist
vergriffen, die Charakteristiken und Kritiken vergriffen, mein Calderon
vergriffen. Auch meine französische Schrift über die Phädra des Racine
ist, wie mich ein von Paris kommender Italiener versichert, dort nicht
aufzutreiben.
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