Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 02

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ist nichts ungewöhnliches. _Shakspeare_, ein kleines romantisches
Schauspiel von Boije, ist eine recht anziehende Behandlung der Sage von
des Dichters Jugend, und ist mit Beifall aufgenommen. -- Die Feder hat
abgelaufen. -- Empfangen Sie, hochverehrter Freund! meinen innigsten
Gruß! Rufen Sie mich in das Gedächtniß Ihrer theuren Familie und
Haußgenossin zurück, und denken Sie freundlich an
Ihren
hochachtungsvoll ergebenen
_C. Molbech_.
Haben Sie einmal einige Augenblicke und ein Paar Zeilen für mich, wird
Unser Gesandte in Dresden diese ohne Zweifel in Empfang nehmen. Ich
hoffe Sie haben vor einigen Jahren meine Briefe und 3 Theile meiner
dänischen Reisebeschreibung bekommen.

V.
_Lund_, 27. Jun. 1835.
Erlauben Sie, verehrtester Hr. Hofrath! daß ich diesmahl, wie so oft
einen Landsmann, einen _schwedischen_ Freund und Amtsgenossen, den
Herrn ~Dr. theol.~ und Professor Reutterdahl, Bibliothekar der
Universitäts-Bibliothek zu Lund in Schonen, Ihrer Güte zu empfehlen
wage. Dieser, nicht bloß in seinem Fache gelehrter, sondern überhaupt
wissenschaftlich gebildeter und geistvoller Mann, wird nächstens eine
hauptsächlich _bibliothekarische_ Reise nach Deutschland antreten,
und auf dieser, wie natürlich, auch Dresden berühren. Leider kann
ich Ihn hier nicht mehr meinem verewigten -- Gott! wie früh und wie
traurig uns entrissnen _Ebert_ empfehlen. Obgleich ich nun --
und zuerst aus eigener, unvergeßlicher Erfahrung, es wissen kann,
wie freundlich Sie jeden Nordländer, ja einen jeden Geistes- oder
Kunst-Verwandten, der so glücklich ist sich Ihnen nähern zu können,
empfangen, und mit herzlichem Wohlwollen entgegenkommen: kann ich
doch nicht die Gelegenheit vorbeigehen lassen, Ihnen, verehrter und
unvergeßlicher Freund! meinen hochachtungsvollen und herzlichsten Gruß
zu senden. Ich schreibe diese Zeilen in großer Eile, eben auf einer
kleinen Reise in Schonen begriffen, um meine, diesen Frühling sehr
geschwächte Gesundheit ein wenig aufzuhelfen. Verzeihen Sie daher auch
die Spuren dieser Eile, in der Ihnen gewiß nicht fremden Situation,
wenn der Reisewagen vor der Thür hält, und man, unter der Ungeduld, die
Andre mit uns theilen, noch schreiben will. -- Möchte ich durch Hrn.
~Dr.~ Reutterdahl im Herbst die frohe Bothschaft empfangen, daß
er Sie vollkommen gesund und ebenso leibeskräftig, wie geisteskräftig,
angetroffen habe! -- Mit treuer Ergebenheit, Freundschaft und
Hochachtung
der Ihrige
_C. Molbech_.
Erneuern Sie, wo möglich, mein Andenken bei Ihrer werthen und theuren
Familie!


Mosen, Julius.

Geb. am 8. Juli 1803 in Marieneg in sächsischen Voigtlande.
Lied vom Ritter Wahn (1831.) -- Ahasver (1838.) -- Gedichte (1836.)
-- Novellen (1837.) -- Congreß von Verona, Roman, 2 Bde. (1842.) --
Theater (1842.) enthält: Kaiser Otto III. -- die Bräute von
Florenz -- Cola Rienzi -- Wendelin und Helene. -- Bilder im Moose,
2 Bde. (1846.) -- Spätere Dramen: Bernhard von Weimar -- der Sohn
des Fürsten -- Johann von Oesterreich -- u. s. w.
Seine Briefe an T. stammen aus jener Zeit, wo er als Rechtsanwalt
in Dresden gelebt. Im Jahre 1844 wurde er, mit dem Titel
eines Hofrathes belehnt, zum dramaturgischen Direktor des
Großherzoglichen Theaters in Oldenburg berufen, dessen Intendant,
der biedere und wahrhaft redliche Graf Bochholtz (gest. d. 18.
Nov. 1863) ihm fördernd zur Seite stand. Vor einem kleinen, aber
hochgebildeten Publikum durfte dieses Hoftheater, innerhalb seiner
Grenzen, ein dauerndes Bestreben nach künstlerischem Zusammenspiel
verfolgen, weil der würdige Großherzog, das k. k. Hofburgtheater
Wiens als Vorbild betrachtend, lediglich recitirendes Schauspiel
verlangte, und jede Störung durch Oper oder Ballet ausgeschlossen
hielt. Durch solche Verhältnisse begünstiget, und durch Adolf
Stahr’s begeisterte Aufsätze in der Bremer Zeitung ermuntert
und aufgefrischt, konnte der _Dichter_ sich an seiner
Theaterdirektion (ausnahmsweise) dauernd erfreuen; und er wäre
glücklich zu preisen gewesen, hätten nicht schwere körperliche
Leiden ihn daniedergeworfen und seine Thätigkeit -- wenn nicht
gelähmt, doch häufig beeinträchtigt. Welche _geistige_ Kraft
in diesem vieljährigen Dulder _leiblichen_ Schmerzen entgegen
wirkt, läßt sich aus zwei Zeilen ersehen, die er für ein in Bremen
erscheinendes Album lithographisch nachgebildeter Handschriften
gab; die da heißen (wir citiren aus dem Gedächtniß und können
wörtliche Treue nicht verbürgen, wenn auch den Sinn):
„Der Schwache mag zum Altar treten,
Der Starke wird durch Thaten beten!“
Aus der Feder des körperlich Paralysirten ein mächtiges Wort wider
den krassen Materialismus dieser Tage!

I.
_Leipzig_, d. 2. Jul. 1827.
_Hochwohlgeborner,
Höchstzuverehrender Herr Hofrath!_
Auf mein Glück vertrauend, das mich verwichene Michaelis zu Ihnen,
höchstzuverehrender Herr! und in den Kreis der Ihrigen führte, und mit
heiterer Zuversicht, daß Sie Sich meiner, wenigstens wünsche ich es von
ganzer Seele, noch einigermaßen erinnern möchten, wage ich jetzt diese
Zeilen zu schreiben, und Ihnen sammt einer großen Bitte beiliegendes
Manuscript zu übersenden. Wie ich aber zu dieser Kühnheit kommen
konnte, das würde ich am allerbesten entwickeln können, wenn Eure
Hochwohlgeboren mir vergönnen würden, einige Worte über die Geschichte
des Manuscripts zu erzählen. Die Sache war so:
Wie ich mit meinem Freunde D. Kluge von Perugia nach Arezzo reiste,
lockte uns die Wiß- und Neubegierde von Cummoccia hinauf nach Cortona.
Dort war eben Jahrmarkt, und Alles ging bunt durcheinander. Als wir
über den Marktplatz gingen, sahen wir, wie es in Italien so häufig
geschieht, eine Menge Menschen um einen Mandolinenspieler herumstehen.
Wir hörten ihm zu, und etliche Strophen gefielen mir so, daß ich die
ganze Mähr gern gewußt hätte. Ich nahm mir den Mann mit in den Gasthof,
und ließ mir die ~ottave rime~ in die Feder diktiren. Ich ward
von dieser Volkssage so innerlich bewegt, daß der Gedanke mir keine
Ruhe mehr ließ, diesen schönen Stoff zu benützen und auszuarbeiten.
Das that ich denn bald mit Lust und Liebe. Schon in Florenz wurden die
ersten vier Abentheuer beendigt, und wie ich weiter nach Oberitalien
und der Heimath zureiste, so gedieh auch mein Lied vom Ritter Wahn
immermehr seinem Ende entgegen, bis ich es endlich in meiner Heimath
ganz vollendete.
Ich hatte den Plan in Italien gefaßt, dieses Heldenlied dem edlen
Ludwig, Könige von Baiern, zu verehren. Allein aus den Zeitungen erfuhr
ich zu meinem Leidwesen, daß er von lauter schönen Sachen so bedrängt
wird, daß etwas, von keinem berühmten Meister, und ohne allen weitern
Anspruch Gefertigtes, wohl kaum dort Einlaß finden würde.
Allein doch möchte ich auch gar so gerne ein gewichtiges Urtheil über
dieses Lied hören, das ich mit so großer Vorliebe ausgearbeitet habe.
So wie nun in den alten schönen Zeiten der Jünger sich gerne einem
Meister anschloß, und ihn um Rath fragte, und liebreich berathen ward,
also komme auch ich noch nach diesem alten Brauche zu Ihnen mit der
Bitte:
Daß Eure Hochwohlgeboren gelegentlich das Heft durchlesen und mir mit
dem Ihnen eigenen Wohlwollen Ihre Meinung kund thun möchten. In dieser
frohen Hoffnung verbleibe ich
Eur. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster Verehrer
_Julius Mosen_,
d. Zeit wohnhaft in Leipzig, in
der Petersstraße No. 60.

II.
_Leipzig_, am 29sten Fbr. 1828.
_Eure Wohlgeboren,
Höchstzuverehrender Herr Hofrath!_
Da ich in einigen Wochen Leipzig verlassen werde, so sehe ich mich
genöthigt, Ihnen diese Veränderung meines Wohnortes zu melden. Ich
werde nach Marktneukirchen, ein Städtchen im Voigtländischen Kreise
gehen. Wollten Eure Wohlgeboren noch so gütig seyn, mir Etwas über
das Lied vom Ritter Wahn zu schreiben, so würde mich zunächst eine
so erwünschte Nachricht dort treffen. Fast an jedem Posttage fragte
ich bei dem Buchhändler in der letztern Zeit, oder um die Wahrheit
einzugestehen, in jedem Monate in diesem Halbjahr an. Allein ich
hoffte, immer vergebens. Dieses aber betrübte mich um so mehr, da
ich jetzt bei Weiten schwieriger hier in Leipzig einen Buchhändler
ausmachen kann, der mir das Gedicht abnimmt, wenn Sie mir endlich das
Manuscript zurückschicken sollten. Sollten Sie, Herr Hofrath, Sich
noch nicht entschlossen haben, dieses Gedicht durchzulesen, so bitte
ich Sie nochmals recht herzlich darum. Sie werden gewiß finden, daß
-- mag auch meine Bearbeitung der Sage sehr nichtsnutzig seyn -- der
Stoff wenigstens vor Allem großartig und herrlich ist, so wie fast alle
Volksdichtungen, die durch Jahrhunderte sich gerungen haben. Möchten
Sie meiner und meines Wunsches in einer Stunde der Erholung gütig
gedenken! --
Mit dem aufrichtigen Wunsche, daß Ihnen Gott dauerhafte, freudige
Gesundheit verleihen möchte, damit Sie unbehindert den blühenden Garten
Ihrer Dichtkunst pflegen mögen, verbleibt
Eurer Wohlgeboren
beständiger Verehrer
_Julius Mosen_.

III.
Dr., am 31. May 1836.
_Hochverehrtester Herr Hofrath!_
Sie feiern heute Ihren Geburtstag, wie ich vernommen habe. Mit
aufrichtigster Gesinnung nahe ich mich Ihnen mit Glückwünschen und
geringen Gaben. Wenn Sie dieselben eben so wohlwollend annehmen, als
sie fröhlich huldigend gereicht werden, so ist mein bester Wunsch
erfüllt. Möchten Ihnen noch recht viele, gesunde und glückliche
Jahre und in ihnen die eine Hälfte der Tage zu Gedeihen herrlicher
Schöpfungen, die andere zu heiterem Lebensgenusse geschenkt sein! Das
und Anderes würde ich Ihnen mündlich aussprechen, wenn der Zufall
nicht immer wollte, an Ihre Thüre gerade dann klopfen zu müssen, wenn
nur Ihre vertrauteren Freunde kommen dürfen, was heute zwiefach der
Fall sein wird. Deshalb kann ich nur Wunsch und Gruß dem Papiere
anvertrauen, welches doch nie Blick und Sprache und warmen Handschlag
ersetzt. Gedenken Sie meiner freundlich und schenken Sie mir Ihre
Wohlgewogenheit.
Mit vollkommenster Hochachtung verharrend
Eur. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster
_Julius Mosen_.

IV.
Dr., am 10ten Juli 1836.
_Hochverehrtester Herr Hofrath!_
Wenn von den sieben Bitten nur eine auf jeden Tag der Woche käme, so
wäre es genug; ich wage jedoch zwei Bitten auf einmal vorzutragen,
zuerst: daß Sie mir erlaubten, Sie heute Abend besuchen, und dann:
meinen jüngeren Bruder, designirter Pfarrvicar in Pegau, welcher Sie
seit langer Zeit verehrt und liebt, mitbringen zu dürfen? Mit dem
Wunsche, daß das heutige Sciroccowetter nur über Ihr Dach, nicht aber
auch durch Sie Selbst, wie es bei mir der Fall ist, hinüberziehe,
verharre ich hochachtungsvoll und wie immer als
Ihr
Verehrer
_J. Mosen_.

V.
_Hier_, am 7ten Octbr. 1836.
_Hochverehrtester Herr Hofrath,
Gönner und Freund!_
Seitdem es mir vergönnt war, in den Zauberwald der deutschen Poesie
einzutreten, ist mir Ihre Musa vor Allen und am freundlichsten
entgegengekommen; was soll ich es läugnen, daß Sie und Novalis erst das
Buch der Natur mir aufgeschlagen haben, in welchem ich seitdem treu
und ehrlich studirt habe! Deshalb blicke ich so gern in Ihre klaren
Augen, die nie vergessen können, daß sie das große Geheimnis gesehen
haben! Wie könnte es Ihr Herz? Und wie könnte ich Sie lieben, wenn
dieses mitten aus dem harten Leben heraus nicht die Liebe erwiedern
könnte? Deshalb bin ich getrost und vertraue getrost dieses mein
neustes Gedicht dieser Liebe an! Sie können ihm das Leben, mir aber das
Bewußtsein schenken, nicht vergebens gestrebt zu haben. Auch will ich
nicht verbergen, daß ich dadurch für meinen jüngsten Bruder, den ich
nach meines Vaters Tode aus eigenen, schwachen Mitteln erziehen lasse,
eine Beihilfe mir verschaffen möchte. Unterdessen behalten Sie mich
lieb, der ich mit aller Verehrung verharre
Eur. Hochwohlgeboren
treu ergebner
_Julius Mosen_.

VI.
am 20. Octbr. 1836.
_Hochverehrtester Herr Hofrath und Doctor!_
Ihre Andeutungen über das vielbesprochene Stück haben mich, irre ich
sonst nicht, ganz und gar zur Klarheit damit gebracht. Zudem ich
Rienzi in Wechselwirkung mit seinem Weibe bringe, welche mit ihrem
Charakter die Stelle der Livia und die von ihr ausgefüllten Scenen
geeignet überkommt, wird das Stück auch in dieser Parthie rund werden.
Ich habe die verwichene Nacht hindurch die erstere Exposition des
damaligen römischen Zustandes im 1ten Acte und das andere Nöthige
aus- und umgearbeitet. Wenn Sie mir das Manuscript auf einige Tage
wieder zustellen lassen wollen, so glaube ich Ihren Ansichten das
Werk näher rücken zu können. Könnte ich, wenn auch nicht Ihren ganzen
Beifall, doch Ihre Zufriedenheit mit mir erringen, so hoffe ich auch,
daß Sie dem Stücke das Leben auf der Bühne schenken werden. Ich möchte
nicht gern wieder etwas drucken lassen, ohne sagen zu dürfen: es ist
vorgestellt worden; ja außerdem würde das Buch auch Niemand sich
anschaffen. Noch habe ich eine historische Notiz gefunden, die mir lieb
ist. R....’s Vater soll der natürliche Sohn Heinr. IV. gewesen sein.
Oft erklärt sich aus solchen Zufälligkeiten das ganze Schicksal eines
Menschen. Wenn R....’s Weib, bei deren Einführung in das Stück und
gehoffter Aufführung desselben ich an Fräulein Bauer gedacht habe, von
dieser Künstlerin, Montorale von unserem Weymar und R...i von Devrient
gegeben würde, so glaube ich, daß es schon seinen Theaterabend gut
genug ausfüllen wird. Doch das Alles lege ich in Ihre gütige Hand.
Auf Ihr Wohl habe ich gestern noch mit Hr. G. R. v. Ungarsternberg
in dessen Behausung eine Flasche Wein getrunken; -- er wie ich waren
von Ihrer Vorlesung des Homburg über das ganze Herz hinüber warm und
begeistert. Nicht nur Ihren Mund, auch Ihre Seele hat die schöne Muse
geküßt! Ich sehe Sie bald wieder! Wie immer mit aller Verehrung
Ihr
ergebenster
_Julius Mosen_.

VII.
am 25. Octbr. 1836.
_Hochverehrtester Herr Hofrath!_
So darf ich denn beifolgendes Stück wiederum in Ihre Hände zurückgeben,
indem ich nicht nur das Eingreifende Ihrer Andeutungen als
entscheidend eingesehen, sondern auch nach Kräften befolgt habe. Es
geht nun, wie es mir vorkommt, besser zusammen, indem die Farben selbst
gesättigter sind. Ein Verdienst wird es haben, daß es fast zuerst den
Standpunct der Kirche zu den italischen Staaten im Mittelalter würdigt.
Lästern ist ja leichter, als anerkennnen. Finden Sie im Manuscripte
noch einen Ausdruck, welcher unlauteren Gemüthern anstößig sein
sollte, so bitte ich einen solchen kürzlich zu verwischen. Da ich als
Geschäftsmann hier meinen Namen öffentlich nicht preisgeben mag, so
habe ich den Verfasser in: Louis Morgenländer umgetauft. Es war der
erste Namen, der mir einfiel, deshalb habe ich ihn auch gewählt. Daß
Sie, hochverehrtester Gönner, mit der mir so oft erwiesenen Liebe und
Güte meines Rienzi Sich annehmen werden, bin ich überzeugt. Dieser
empfehle ich mich und ihn und verharre mit jeglicher Verehrung
Eur. Hochwohlgeboren
ganz ergebener
_Julius Mosen_.

VIII.
April 1837.
_Hochverehrtester Herr Hofrath!_
Einer meiner Jugendfreunde, ein Advocat aus dem Voigtlande ist eben auf
Besuch bei mir, dem ich den Rienzi vorlesen möchte. Wollten Sie wol so
gut sein, und mir die Reinschrift, welche Sie haben, durch den Bringer
Dieses, meinen kleinen Schreiber, verabfolgen lassen? Ihre Vorrede zu
Lenz, und ihn dazu, bitte ich mir noch einige Tage zu überlassen, da
ich nunmehr in diesem Buche gerne blättere, nachdem ich es in aller
Andacht gelesen. Von Ihrem Wohlbefinden bin ich unterrichtet; möchten
Sie in den neuen Frühling eben so munter hinüber gehen! In diesen
Tagen hoffe ich, Ihnen meine persönliche Aufwartung wieder machen zu
können, nachdem mich der Nachwinter in harte Buße genommen hat. Wie
immer mit aller und alter Verehrung
Eur. Wohlgeboren
ergebenster
_J. Mosen_.

IX.
am 13. Januar 1840.
_Hochverehrtester Herr Hofrath!_
Schon seit mehren Tagen, denn ich bin erst von einer mehrwöchentlichen
Reise zurückgekommen, wollte ich Sie besuchen, aber immer kam etwas
Unabweisbares dazwischen. Da fällt mir ein, daß dasjenige, was ich zu
schicklicher Zeit Ihnen mitsagen wollte, schriftlich am besten abgethan
ist. Man hat mir von verschiedenen Seiten her weiß machen wollen, als
wenn Sie mir nicht gewogen wären, das habe ich nicht geglaubt, ich
bin aber erst dann ruhig, wenn Sie bei ähnlichen Gelegenheiten ebenso
urtheilen sollten. Warum soll man das kurze, so traumähnliche Leben
sich noch verbittern lassen durch unbedeutende Menschen, welche sich
gern eine Folie geben möchten? -- Werden Sie aber nicht am Ende diese
Zeilen übel aufnehmen? Ich glaube nicht, da Ihre Seele das Höchste und
Schönste, was je die Menschheit gottähnlich macht, gefühlt hat, und die
Stätte, wo die Gottheit wandelt, bleibt immer heilig. Ich war in Jena,
wo Sie an dem Kirchenrathe Schwarz einen eifrigen Verehrer haben; in
Weimar sprach ich Riemer, der sich lebendig noch der Zeit erinnerte,
wo er mit Ihnen bei der Schopenhauer zusammengewesen wäre. Professor
Brockhaus, bei dem ich eigentlich auf Besuch war, läßt Sie durch mich
mit aller Verehrung grüßen. Das ist Alles, was ich für Sie von der
Reise mitgebracht habe, nächstens aber komme ich selbst und hoffe wie
immer ein freundliches Willkommen zu erhalten. Wenn das, was ich oben
im Eingange erwähnt habe, Ihnen gemäß ist, so vergessen Sie es; denn
dann war es überflüssig. Wie immer mit ausgezeichnetster Hochachtung
und Verehrung
Eur. Hochwohlgeboren
ganz ergebenster
_Julius Mosen_.


Müller, Friedr. von.

Die Handschriften Goethe’s, deren Sendung der intime Freund
des Hauses, der Weimarische Kanzelar und General-Vermittler
Weimarischer Angelegenheiten, Herr ~Dr.~ Friedrich von Müller
mit nachfolgendem Schreiben vermittelt, haben sich in Tieck’s
Briefsammlung, wie sie in unsere Hände gelangte, _nicht_
mehr vorgefunden, obgleich dieselbe doch sehr viele, eben auch
nicht an ihn gerichtete, sondern nur als Reliquien aufbewahrte
Blätter enthielt. Da die von uns mitgetheilten Briefe Goethe’s
dem Sekretair diktiret worden sind, so befand sich _außer den
Namensunterschriften_, auch nicht eine Zeile Goethe’s in den
dickleibigen Bänden. --
Nicht nur Autographensammler, auch Solche, die ohne Sammler zu
seyn, Verehrer Goethe’s sind, werden, gleich uns, aus Herrn von
Müllers Worten mit Freuden ersehen, daß Ludwig Tieck den _Wunsch
ausgesprochen_ hatte, „etwas von G.’s eigener Handschrift zu
besitzen.“

_Weimar_, 19. Sept. 32.
Sie haben, hochgeehrter Freund und Gönner! eine Reliquie aus Göthe’s
Nachlaß, und zwar etwas von seiner eignen Handschrift gewünscht; nach
langer Auswahl will es mir scheinen, daß beiliegendes eigenhändig
aufgesetztes Schema zu einem Hefte von Kunst und Alterthum von
besonderm Interesse für Sie seyn würde. Frau von Göthe fügt zwey
Zeichnungen des Verewigten hinzu, wovon eine für Fr. Gräfin
Finkenstein, mit den allerangelegentlichsten Empfehlungen an Euer
Wohlgeboren und all’ die werthen Ihrigen; sie hat dabey in der That
Ihnen zu Liebe ihren festen Vorsatz gebrochen, keine Handzeichnung des
Verewigten jemals wegzugeben. Mögen Sie, mein Theurer! diese zweyfachen
Handzüge unseres edlen Abgeschiedenen stets mit der Ueberzeugung
von der aufrichtigen Achtung, die er Ihnen und Ihrem, dem seinigen
wahlverwandten Streben und Wirken widmete, betrachten!
Zugleich erlauben Sie mir Ihnen meine anliegende Denkschrift auf
Göthe zu übereignen, die wenigstens ihren Titel: _Beitrag zur
Characteristik_ &c. rechtfertigen dürfte. Denn recht absichtlich
wählte ich die Darstellung nur _einer_ Seite aus dem reichsten
Leben, aber einer solchen, die meines Wissens nach nicht hervorgehoben
und näher beleuchtet worden ist.
Ich darf Sie wohl bitten, unserm gemeinschaftl. Freunde, dem Hrn.
Grafen Baudissin, die weitern Anfuge Göthescher Handschriften zu
übergeben?
Haben Sie denn in einem Feuilleton der allerneusten Stücke des Journals
des Debats die Anzeige und Analyse Ihres Phantasus gelesen? Sie ist
im Ganzen gut und wohlmeinend geschrieben, nur vermögen die Franzosen
durchaus nicht, sich in eine deutsche Dichterseele rein hineinzudenken
und fügen daher unwillkührlich immer noch einen Schnörkel daran.
Inzwischen ist es schon merkwürdig genug, daß ihnen das Verständniß
genialer Leistungen des Auslandes zu dämmern beginnt.
Ich erlaube mir Sie auf das Schlußheft von Kunst und Alterthum, welches
in dieser Michaelis-Messe erscheint, aufmerksam zu machen, da ein
Aufsatz von Göthe: „Für junge Dichter“ und zwey seiner Briefe über den
Abschluß des Faust Sie gewiß sehr interessiren werden.
Faust selbst, der 2te Theil nämlich, erscheint in der ersten Lieferung
nachgelassener Werke unfehlbar zu Weihnachten und ich bin äußerst
begierig, welchen Eindruck diese wahrhaft wundersame Composition auf
Sie machen wird.
Mit der ausgezeichnetsten Hochachtung
Euer Wohlgeboren
gehorsamster Diener
_F. von Müller_.


Müller, Karl Ottfried.

Geb. am 28. August 1797 zu Brieg in Schlesien, gestorben am 1. Aug.
1840 zu Athen.
Von den vielen und bedeutenden Werken und Schriften dieses
im eigentlichsten Sinne genialen, hochbegeisterten Gelehrten
und Alterthumsforschers heißen die bekanntesten: Geschichte
hellenischer Stämme und Staaten, 3 Bde. (1820-24). -- Handbuch
der Archäologie der Kunst (1830). -- Die Etrusker, 2 Bde. (1828).
-- Geschichte der griechischen Litteratur bis auf das Zeitalter
Alexanders, 2 Bde. (1841) u. s. w.
Galt es dem kurzen, aber ruhmgekrönten Leben und Streben des
herrlichen Mannes für ein vielsagendes Vorzeichen, daß er an
Goethe’s Geburtstage geboren ward, so haben wir auch wohl ein
Anrecht, mit ernster tiefer Rührung darauf hinzuweisen, daß
_Er_ -- Ottfried Müller -- in Griechenland, in seiner
eigentlichen Heimath gestorben ist; daß, da der Tod ihn dort
ereilte, noch nicht alle Hoffnungen zerstört waren, die sein
warmschlagendes Herz für die Auferstehung jenes Volkes hegte. --
Und möchten die Mißklänge barbarischer Zwietracht, welche sich
neuerdings in und um Athen erhoben, den Frieden des Haines
nicht stören, welchen einst Sophokles gepriesen; in dessen aus
Lorbeer, Weinstock, Oel- und Feigenbaum gewobenem Dickicht heute
wie damals Nachtigallen singen; des Haines, den die vom Kephissos
herabrieselnden Wasserquellen immer frisch und grün erhalten. --
Wo er sich nach der Höhe hinauf zieht, steht eine Säule von weißem
Marmor. Sie bezeichnet Ottfried Müllers Grab.

I.
5. Dec. 19.
_Verehrtester Herr Doktor_.
Wenn zwei zuvorkommende Herrn, Hofrath Reuß und mein Freund Max, beide
gleich bemüht Ihnen zu dienen, mir alle Gelegenheit abgeschnitten
haben, mich durch eine Gefälligkeit oder kleine Gabe bei Ihnen beliebt
zu machen, so rechnen Sie mir das gewiß nicht an, sondern nehmen nach
Ihrer Güte den guten Willen für die That. Wie danke ich dieser Güte
alle Annehmlichkeiten meines Aufenthalts in Dresden, und wie selten
kann ich an die zwei Monate denken, ohne Sie zugleich im Herzen preisen
zu müssen.
_Die_ Zeit ist nun leider vorbei, und auf die saumseelig
hingetändelten Tage und Wochen sind nun andre recht schlimme gefolgt,
wo es scharf hergeht und alle Kräfte erbarmungslos mitgenommen werden.
Doch hält mich das Interesse der Wissenschaft aufrecht, in der mir so
Vieles noch sehr neu ist, wie ich überhaupt merke, daß jetzt erst das
Lernen recht angeht, und ich nach dem akademischen Triennium, wo ich
blos gegessen, nun ein andres Triennium brauche, um einigermaßen zu
verdauen, eh’ es ordentlich in’s Blut gehn kann.
Zu diesem stillen Insichhineinarbeiten ist Göttingen ein ganz
trefflicher Ort, ganz geeignet, um was an andern Orten excentrisch und
polarisch hervortritt, ruhig zu verarbeiten und hübsch ins Gleiche
zu bringen. Ein ähnlicher Ton herrscht in den Gesellschaften, ohne
Liebe und Haß, ohne sonderliches Anziehn und Abstoßen, dabei aber doch
ein allgemeines Wohlwollen, und eine freundliche Schonung fremder
Schwächen. Besonders wohl fühle ich mich in Heerens Familie, wo noch
Heyne’scher Geist weht, auch die Frau Hofräthin, eine treffliche Frau,
hat mich in ihren besondern Schutz und unter ihre Aufsicht genommen.
-- Auch mein nächster Kollege, Dissen, ist ein trefflicher Mann, so
gelehrt wie anspruchslos, und mit seinem richtigen und durchdringenden
Urtheil, der Bestimmtheit und Sicherheit seines Wissens, und dem
unfehlbaren Treffen auf den Punkt in allem, was er thut, grade der, an
dem ich mich heranbilden muß. Aber ein Mann von eigentlich ergreifender
Kraft der Seele und des Worts, der ein wirkliches Schauen an die Stelle
aller Schulbegriffe und Distinktionen setzte, fehlt hier ganz. Wie
würde sich Steffens Genius hier ausnehmen.
Aber wie bin ich nach Göttingen gekommen, ich werde nie ohne Schaudern
an diesen Weg denken. Ich fuhr über Merseburg; wäre ich nur auf
der Chaussee über Erfurt gefahren. Ich hatte von Leipzig nur einen
halbbedeckten Wagen mit einem Pferde genommen, aber auf den grundlosen
Wegen, die bald steil bergan gingen, bald sich in den tiefsten
Hohlwegen verloren, brauchte ich oft Vorspann und kam kaum von der
Stelle. Dazu beständiger Regen, der in der Nähe des Gebirgs halb zu
Schnee wurde, eine Mischung, die ganz vorzüglich geeignet ist bis
auf die Haut zu durchnässen und zu erkälten, und mit der man selbst
griechisches Feuer auslöschen könnte. Daß ich nicht eben wohl verwahrt
war, denken Sie gewiß, ohne daß ich es sage. Ich kroch alle Abende
zitternd und starr vor Kälte unter Dach, und es kostete Stunden mich
zu erwärmen. In einem Dorfwirthshaus, wo ich einmal, nachdem ich
mich mit dem Wege gänzlich verrechnet hatte, bei einbrechender Nacht
einkehren mußte, traf ich zu meinem Vergnügen die Wirthin, die Sie
in der Novelle so schön gezeichnet haben, freilich nicht so veredelt
wieder. Es war Hessenrode hinter Nordhausen, und unglücklicher Weise
daselbst Kirchmeß, so daß ich mich mitten unter dem lustigen Bauer- und
Soldatenvolk vor Aerger kaum zu lassen wußte: aber die Wirthin entzückte
mich. Indem sie mich auf Hochdeutsch begütigte und meine Forderungen
freundlich herabzustimmen suchte, warf sie zugleich auf plattdeutsch
einen Schnapsbruder, der wild geworden und von aller Welt verlangte,
sie sollte mit ihm: O du lieber Augustin, singen, zur Thüre hinaus,
fuhr einige misvergnügte Musketiere mit vieler Herzhaftigkeit an, und
stiftete überall Ruhe und Friede, so daß alle sonst Zwistigen doch in
ihrem Lobe übereinstimmten. -- Für Geschichtsschreiber der Menschheit
ist eine solche Nacht ein wahres Studium, besonders für solche, die
sich vorher das Bier immer haben in den Wagen bringen lassen.
Bei solchen Fährlichkeiten mußte nun das Andenken an Dresden vorhalten,
um mich einigermaßen munter und heiter zu erhalten. Göttingen sah’
ich zuerst vom Heimberge, über den ich mußte, und indem die Sonne
aus dem trüben Himmel auf ein paar Minuten hervorbrach, und auf den
dicken Nebel des Kessels herunterleuchtete, kam mir wieder zuerst etwas
Hoffnung für die Zukunft.
Darf ich Sie erst bitten, mich der Frau Gräfin von Finkenstein, Ihrer
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