Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 23

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und Sie werden es der väterlichen Liebe verzeihen, wenn ich ihn Ihnen
zusende. Meinen Dank bin ich Ihnen noch schuldig für die Bekanntschaft
Ihres medicinischen Freundes. Leider war nur während der kurzen Zeit
seines Hierseins ein solcher baulicher Unfug in unserer Wohnung, daß
wir gar keine Fremde bei uns sehn konnten.
Ueber unsere Freunde und besonders den Verstorbenen[23] spräch ich gern
mit Ihnen. Aus andern Aeußerungen war es mir so erschienen, als habe er
sich in der letzten Zeit vom Katholizismus wieder mehr abgewendet und
zu der indischen Weisheit hin, die er in seinem Buche so wenig günstig
behandelt hatte. Es gehört zum consequenten Philosophiren auch eine
gewisse Stärke des Charakters und diese mag ihm wohl am meisten gefehlt
haben. Wenn ich in diesem Jahr noch eine Reise machen kann, so denke
ich auf ein Paar Wochen nach Paris zu gehen, und das führt mich leider
nicht zu Ihnen.
Meine besten Grüße an die Ihrigen und an unsere Freundin Alberti, wenn
sie noch bei Ihnen ist.
_Schleiermacher_.

III.
_Berlin_, d. 9ten Mai 1831.
Diesmal lieber Freund ist es ein Amerikaner, den ich Ihnen zusende
Mr. Walter-Haven; aber ich weiß wirklich nicht mehr aus welchem
Staat. Er hat sich hier schon sehr degourdirt, und Sie werden gewiß
auch Ihren Beitrag dazu geben, dies gute Werk an ihm zu fördern. Wenn
nur Jeder, den ich Ihnen schicke, zugleich ein Executor wäre für die
_Cevennen!_ aber leider habe ich nun alle Hoffnung aufgegeben.
Mir ist die Reise, auf der wir uns zuletzt sahen, nicht sonderlich
bekommen. Ich fand noch in Basel die Brechruhr, und habe mich mit
der lezten Hälfte davon den ganzen Winter gequält. Jetzt endlich bin
ich ganz frei von allen Nachwehn. Mögen Sie besseres rühmen können.
Empfehlen Sie mich allen Ihrigen auf das beste.
_Schleiermacher_.

=Schlosser, Johann Heinr. Friedrich.=
Geb. 1780 in Frankfurt a./M., gestorben daselbst am 22. Jan. 1851.
Er war der Neffe von Johann Georg (Goethe’s Schwager), studirte
Jurisprudenz, wurde Advocat, späterhin Stadtgerichtsrath in seiner
Vaterstadt, und lebte, nachdem er sein Amt niedergelegt hatte,
theils auf seinem Landgute im Neckarthale, theils in Frankfurt.
Die morgenländische orthodoxe Kirche (1845.) -- die Kirche in ihren
Liedern (1851.) &c. --

I.
_Frankfurt_, 21. Jul. 1822.
Wenn ich seit den schönen Tagen, die ich in Dresden verlebte, und
deren Genuß durch Ihre Güte, Hochverehrtester Herr und Freund, und
durch die Güte der theuren Ihrigen, mir und meiner Frau so ungemein
erhöht worden ist, Ihnen kein Wort dankbarer Erinnerung und kein
Lebenszeichen zugesendet habe, so bitte ich Sie, dies nicht einem
Mangel an herzlichem Vorsatze, sondern so manchen Abhaltungen und
Hindernissen, wie der Tag sie auf den Tag fortzupflanzen pflegt,
zuschreiben zu wollen. Wir waren, nachdem wir Sie verlassen, und
nach heiterm Verweilen bei Freunden in andern Gegenden Sachsens,
kaum nach der Heimath zurückgekehrt, als uns die Nachricht, daß mein
Bruder seine treffliche und uns Allen theure und geliebte Frau, nach
einer unglücklichen ersten Entbindung, verloren habe, ungeahndet, wie
ein Blitz aus heiterm Himmel, zu Boden schreckte, und die von einer
genußreichen Reise mitgebrachten heitern Bilder und Erinnerungen
gewaltsam in den Hintergrund drängte. Nachdem die erste Bewegung
heftigen Schmerzes über diesen manche schöne Pläne für’s Leben auch
für mich und meine Frau zerstörenden Verlust vorüber war, und die
freundlichen von Ihnen mitgebrachten Erinnerungen wieder ihr Recht
zu behaupten anfiengen, war es oft mein Vorhaben, Ihnen ein Wort der
Verehrung und des Dankes zuzusenden, aber es fiel mir, ohne bestimmtern
äußern Anlaß schwer, den Faden aufzufassen, und so verstrichen über
anderthalb Jahre, ohne daß mein Vorsatz zur Ausführung gedieh. Um
so rascher ergreife ich die Einladung eines gütigen Freundes, des
Herrn Grafen von Beust, ihm etwas nach Dresden, wohin er, auf einer
weitern Reise gelangen werde, mitzugeben, um Ihnen endlich zu sagen,
wie dankbar wir Ihrer und Ihres theuern Kreises, und der vielen Güte
gedenken, die wir von Ihnen erfahren haben. Mögen wir hoffen dürfen,
daß diese Zeilen Sie und die theuren Ihrigen bei erwünschtem Wohlseyn
treffen. Ich, mit meiner Frau, befinde mich Gottlob im Ganzen wohl,
und vor wenigen Wochen ist mir auch die Freude zu Theil geworden,
meinen Bruder, den ich seit dem Winter 1819 und seit jenem seinem
schmerzlichen Verluste, nicht gesehen hatte, und der diese ganze Zeit
hindurch in Frankreich geblieben war, wieder hier bei uns zu sehen,
und mich wenigstens von seinem Wohlbefinden, das lange für uns ein
Gegenstand schwerer Sorge gewesen war, zu überzeugen. Ich hoffe ihn,
der jetzt sich auf kurze Zeit von uns entfernt hat, vor seiner Rückkehr
nach Frankreich, wo er wenigstens ein Jahr noch zu verweilen gedenkt,
noch einmal hier zu sehen, und dann bis in die Gegend von Strasburg
zu begleiten, um den spätern Sommer dann mit meiner Frau in dem
paradisischen Baden zu verleben.
Noch muß ich meinen und meiner Frau, die sich Ihnen und den theuern
Ihrigen mit mir herzlich empfiehlt, wärmsten Dank für die schönen Worte
ausdrücken, die Sie in das von der Gräfin Eglofstein für uns bestimmte
Buch eingezeichnet haben. Diese liebenswürdige Freundin hier zu sehen,
hegen wir seit kurzem einige, obwohl bis jetzt nur sehr schwache
Hoffnung. Sollte sie sich erfüllen, so wird dies unser Verlangen nach
Dresden, wo wir zuerst ihre Bekanntschaft machten, erhöhen, und auch
den von uns herzlich gehegten Wunsch, Sie, theuerster Freund und die
theuern Ihrigen, am Rheine oder an der Elbe, einmal wieder zu sehen,
noch in uns mehren. Erhalten Sie sämmtl. uns indessen Ihr gütiges
Wohlwollen. Sollte Ihr Herr Schwager Möller und dessen Gemahlin bei
Ihnen seyn, so bitte ich auch diesen uns herzlich zu empfehlen.
Mit verehrungsvollster Ergebenheit
Ganz der Ihrige
_F. Schlosser_.

II.
_Frankfurt_, 7. April 1830.
_Verehrtester Freund!_
Mit Freude benutze ich den Anlaß, den mir anliegender vor wenigen
Wochen vollendeter Abdruck meiner Uebersetzung des Manzoni’schen Adalgis
giebt, mich, nach längerm Schweigen, in Ihr freundschaftliches Andenken
zurückzurufen. Mögen Sie meinem Versuche, wie in den mir unvergeßlichen
Tagen, in welchen wir Ihres lieben Besuches am schönen Neckarufer uns
erfreuten, so auch jetzt, gütigen und nachsichtigen Antheil schenken,
auf welchen, wenn auch nicht der Werth der Arbeit, doch der gute Wille,
mit welchem sie unternommen und ausgeführt worden, einigen Anspruch
verleiht, und für welchen Ihre freundschaftliche Gesinnung mir bürgt.
Noch steht das Bild der schönen Tage des 1820r Sommers, die Sie uns
verschönten, in unserer eben so lebhaften als dankbaren Erinnerung.
Seit jenen schönen Tagen hat sich Manches bei uns verändert, und
mancher schmerzliche Verlust hat tief in unser Leben eingegriffen.
Hoffentlich haben Sie, und die lieben Ihrigen den traurigen Sommer und
Herbst des verflossnen Jahres, und diesen harten Winter, gesund und
ohne dauernd nachtheilige Einwirkung auf Ihr Befinden, überstanden,
wie ich dies Gottlob von uns sagen kann; der Frühling, welcher bereits
kräftig sich einzustellen beginnt, wird hoffentlich bald alle noch
vorhandene Spuren winterlicher Beschwerden tilgen, und gebe Gott,
daß uns in diesem Jahre ein besserer Sommer zu Theil werden möge.
In etwa vierzehn Tagen gedenken wir, wenn keine ungeahndete Hemmung
dazwischentritt, unsern ländlichen Wohnsitz wieder zu beziehen.
Ungemein würde es mich erfreuen von Ihnen und den lieben Ihrigen
glückliche und beruhigende Nachrichten zu erhalten, vorzüglich
erfreulich aber würde uns seyn, wenn freundliche Sommerplane Sie
einmal wieder aus den reizenden Elbegegenden an den Rhein und Neckar
führen, und uns den Genuß des Wiedersehens bereiten würden.
Meine Frau empfiehlt sich auf’s herzlichste, und wir beide bitten
Sie uns dem freundlichen Andenken der lieben Ihrigen auf’s wärmste
empfehlen zu wollen.
Mit herzlichster Verehrung und Ergebenheit
Ganz der Ihrige
_F. Schlosser_.

III.
_Frankfurt_ a/M., 6. Jun. 1842.
_Hochverehrtester Freund!_
Hierher zurückkehrend von einer vierwöchentlichen kleinen Rheinreise,
fand ich vor wenigen Tagen die mir durch Ihre Güte zu Theil gewordene
Anzeige der Verlobung Ihrer Fräulein Tochter vor. Mit innigem Antheil
vernahmen wir, ich und meine Frau, diese Nachricht, und herzlich
vereinigen wir uns in dem Wunsche, daß die Verbindung, deren Kunde wir
Ihrer Güte und Freundschaft verdanken, für die Verbundenen und für Sie,
in jedem Sinne recht glücklich und erfreulich seyn, und sich reicher
ungetrübter Segen daran knüpfen möge. Haben Sie die Güte Ihrer theuern
Fräul. Tochter und dem Verlobten derselben diesen unsern herzlichen
Antheil und unsre herzlichsten Glücks- und Segenswünsche auszusprechen,
und mögen Sie selbst uns immer Ihre uns unschätzbare Freundschaft
erhalten.
Wir sind im Begriff, nächstens, so Gott will, nicht später als
gewöhnlich, uns ins liebliche Neckarthal zu übersiedeln. Sollten
freundliche Sterne Sie dort in unsre Mitte führen, so würde es für
uns ungemein erfreulich seyn. Meine Frau, die sich Ihnen herzlichst
empfiehlt, bittet mit mir, uns auch dem gütigen Andenken der Frau
Gräfin v. Finkenstein empfehlen zu wollen.
Mit inniger Verehrung und Ergebenheit
Ganz der Ihrige
_F. Schlosser_.

=Schmidt, Friedr. Ludwig.=
Geboren zu Hannover 1772, gestorben in Hamburg 1840.
Er begann seine Schauspielerlaufbahn in Braunschweig, kam dann
zu Döbelin, wurde Regisseur der Magdeburger Bühne, ging von da
nach Hamburg, und übernahm 1806 aus _Schröders_ Händen die
Direktion des dortigen Stadttheaters, die er erst mit Herzfeldt,
dann mit Lebrün u. A. vierunddreißig Jahre hindurch geführt.
So lange das Schrödersche Haus „am Gänsemarkte“ der Schauplatz
blieb, blieben auch die wohlthätigen Grenzen gesteckt, welche
äußerlichen Tand und Prunk ausschließend, dem _inneren_
künstlerischen Zusammenwirken eine Schutzmauer gegen andringende
Neuerungen waren. Mit dem Bau des großen Hauses löseten sich
diese schönen Verhältnisse; steigende Ansprüche des Publikums
nach „Ausstattung“ steigerten den Etat; das Ensemble zerfiel im
weiten Raume; Gastspiele jagten und hetzten sich; aus dem ernsten
Schüler Schröders wurde nach und nach ein moderner Unternehmer; man
speculirte in Decorationen, Pomp und Ballet; man durfte auch in
Hamburg sprechen: ~c’est chez nous comme partout~! Gleichwohl
hielt Schmidt noch immer fest an ihm heiligen Traditionen; er blieb
mitten im Geräusch und Tumult der Gegenwart immer noch der eifrige
Repräsentant theatralischer Zucht und Ordnung; der gewissenhafte
Vertreter des Zunftwesens aus einer Zeit, wo es Lehrlinge, Gesellen
und Meister gegeben; der „alte deutsche Komödiant“ im üblen --
dagegen auch im edelsten Sinne des Wortes. Er bewahrte bis in
den Tod, (welcher im _ersten_ Jahre nach seinem goldenen
Schauspieler-Jubiläum erfolgte) feurige Begeisterung für die Sache,
der er mit allen Kräften gedient. Er konnte wüthen, wenn jüngere
Leute neben ihm all zu leicht nahmen, was ihm so wichtig war. Dann
lachte er höhnisch: „Herrliche Fortschritte! _Meister_ wohin
man spuckt; aber brauchbare Lehrlinge sind mit der Laterne zu
suchen!“
Wir hatten Gelegenheit, ihn in Tiecks Abendkreise (in Dresden)
zu beobachten, als bei vierundzwanzig Grad Réaumür, und bei fest
geschlossenen Fenstern, einer schier verschmachtenden Gesellschaft
„Romeo und Julia,“ ohne Weglassung einer Silbe, vorgelesen wurde.
Wir Alle standen förmlich ab, wie Fische in warmem Wasser. Der
alte Schmidt hielt sich munter. Er lauschte Tiecks beredeten Lippen
eben so andächtig die Schlußworte des Fürsten ab, wie er andächtig
in der ersten Scene gelauscht. Der Kunstenthusiasmus des Greises
überbot den manches Jünglings.
Was er als Bühnenschriftsteller geleistet, gewann sich überall
Geltung: Der leichtsinnige Lügner. -- Die ungleichen Brüder. --
Berg und Thal. -- Die Theilung der Erde. -- Gleiche Schuld, gleiche
Strafe. -- Mehrfache Bearbeitungen &c.
Seine _dramaturgischen Schriften_ zeichnen sich durch
praktische Nutzbarkeit vor vielen theoretischen Salbadereien
vortheilhaft aus. Vorzüglich die dramaturgischen Aphorismen (1820.)
Er faßte gern, was die Zeit eben bewegte, in Epigramme, die er
jedoch nur näheren Bekannten vertraulich mittheilte, wobei er
zu äußern pflegte: „da sind mir wieder einige politische Würmer
abgegangen!“
In seinem Hause gastfrei, unterhaltend, belehrend; in öffentlichen
Verhältnissen hochgeehrt; als Schauspieler (wenn auch nicht frei
von Manier) sehr bedeutend;... so geleitete ihn die allgemeine
Achtung seiner Mitbürger zu Grabe.

_Hamburg_, d. 24ten April 1824.
_Wohlgeborner
Hochgeehrtester Herr Doctor!_
Es war schon lange mein innigster Wunsch, mich dem Manne einmal
brieflich zu nähern, dessen geistreichen Schriften ich so viel
verdanke. Ich wähle dazu einen Augenblick, wo ein Bändchen meiner
Lustspiele erschienen ist und würde mich geehrt fühlen, wenn Sie
dasselbe einer critischen Beleuchtung werth achteten.
Ich weiß nicht, ob meine Kürzungen des _zerbrochenen Krugs_ Ihre
Billigung erhalten werden; doch ich darf sagen, daß ich um jede Strophe
einen Kampf gekämpft habe, ehe ich mich daran vergriff; aber meine
Vorliebe für den herrlichen Dichter mußte ich verläugnen, wenn es mir
einigermassen gelingen sollte, die Dichtung bühnengerecht zu machen.
Traurig genug, daß man so herrliches Gut gleichsam einschmuggeln muß!
Es gehört dies zu der Tirannei, der man sich, wie Sie kürzlich so
treffend bemerkten, leider zu fügen hat.
Verleiht Ihnen jedoch der Himmel noch recht lange Lust und Humor für
die Critik der Bühne: so dürfte doch über kurz oder lang eine bessere
Aera anbrechen. Wie erfreut mich Ihre öftere Erinnerung an Schröder! Ich
war so glücklich in den letzten 15 Jahren seines Lebens sein täglicher
Hausgenoß zu seyn und darf mich seines wahren Vertrauens rühmen. Einen
Schatz von Bemerkungen hab’ ich aus jenen Zeiten aufbewahrt, aber
eingezwängt in das Directoratsjoch, bleibt mir nur zu wenig Zeit, mich
in dem Rosengarten der Erinnerung zu ergehen.
Herzlichen Dank für den 1ten Band Ihrer Shakespeareschen Vorschule! Wer
durch _Sie_ diesen poetischen Löwen nicht kennen lernt, gebe die
Hoffnung auf, ihn je kennen zu lernen.
Leben Sie wohl, mein Hochverehrter! Möchte es Ihnen gefallen, noch
einmal einen kleinen Ausflug zu _unserm_ Elbgestade zu machen.
Wir Hamburger würden uns bemühen Ihren Aufenthalt in so viel Festtage
zu verwandeln. Bis dahin lassen Sie sich einiger Zeilen Antwort nicht
gereuen, womit Sie gar hoch erfreuen würden
Ihren höchsten Verehrer
_F. L. Schmidt_.
P. S. Die Einlage, bitt’ ich gütigst, abreichen zu lassen.

=Schmidt, Heinrich.=
„Erinnerungen eines weimarischen Veteranen,“ heißt das Buch,
welches Herr Heinrich Schmidt -- ebenfalls ein Theaterdirektor,
wie der vorhergehende F. L. -- als sehr bejahrter Mann und von
Geschäften zurückgezogen in Wien lebend -- erscheinen ließ. Aus
diesem Buche erfahren wir, daß er bei Goethe, Herder, Schiller
u. s. w. aus- und einging; daß diese Männer ihm Berather waren,
da er „zum Theater laufen wollte;“ daß er längere Zeit hindurch
die Fürstl. Esterhazysche Bühne in Eisenstadt geleitet; daß
er nach mannigfachen Versuchen und Hindernissen zuletzt die
Theaterdirektion in Mährens Hauptstadt übernommen.
Worüber in jenem Buche nichts geschrieben steht, wovon man jedoch
in der Theaterwelt unterrichtet war, ist der günstige Erfolg, den
auch _dieser_ Schmidt errungen, was seine Kasse betrifft.
Der _Brünner_ wie der _Hamburger_ Schmidt wurden
_wohlhabende_ Unternehmer; mithin beachtenswerthe Ausnahmen
von der Regel; und jedenfalls auch achtenswerthe. Denn wer bei’m
Theater reich wird, muß seine Sache verstehen; mag er’s nun so,
oder so angreifen; er muß nothwendigerweise _rechtlich_
handeln. Ob höheren künstlerischen Interessen folgend?... das steht
auf einem anderen Blatte.
Heinrich Schmidt, in ökonomischer Verwaltung seiner „Entreprise“
die trockene Prosa, liebte und pflegte als Mensch die Poesie, und
erholte sich gern vom _Rechnen_ durch _Dichten_. Er hat
viele Dramen geschrieben, deren jedoch nur wenige den Weg auf die
Bretter fanden. Fast alle trugen das Gebrechen, welches er an den
ihm eingesendeten Arbeiten Anderer unerbittlich rügte: sie waren zu
_poetisch_ und nicht bühnengerecht.

_Brünn_, 27ten Aug. 1830.
_Ew. Wohlgebohren_.
Kaum darf ich hoffen, daß Ew. Wohlgeb. sich meiner noch erinnern
werden, wiewohl es kaum 18 Monate sind, daß ich Ihrer Güte das Glück
verdanke, an zwey der interessantesten Abenden meiner damaligen Reise
Ihren Vorlesungen in Dresden beywohnen zu können. Doch Sie breiten
mit wahrhaft dichterischer Munifizenz diese schöne Gottesgabe über so
viele Reisende aus, daß sich der Einzelne kaum schmeicheln darf mit
der Hoffnung, in Ihrem Andenken eine kleine Spur zurückzulassen. Und
doch wag’ ich es, dem Ueberbringer diese Zeilen mitzugeben? -- Eben
dieß Wohlwollen nicht allein, das ich aus eigener Erfahrung kennen
gelernt, sondern auch die Ueberzeugung, die ich gewonnen habe, daß
Ueberbringer, Herr von Wekherlin, Sohn des verstorbenen Finanz-Ministers
in Stuttgard, ein gebildeter Mann, der im Auftrag des Staats eine
wissenschaftliche Reise unternimmt, ein eben so großer und inniger
Verehrer von Ihnen ist, wie ich selbst, haben mich dazu ermuthigt. --
Herr von Wekherlin hat keinen weitern und innigern Wunsch für seinen
Aufenthalt in Dresden, als des Glückes Ihrer Bekanntschaft theilhaftig
zu werden. -- Sollte Sie dieß nicht diesem Wunsch geneigt machen? --
O gewiß! Der Dichter des Oktavians, des Fortunats, der Genofeva --
deren Lektüre ich jetzt eben wieder einen so herrlichen Genuß verdanke
-- einen Genuß, den ich dem Dichter selbst als beßten Lohn für diese
reiche Spenden seiner Muse gönnte -- ist nicht bloß in seinen Werken
so überschwenglich theilhaftig für seine Mitwelt! -- Diese Werke
liegen eben um mich her. -- Besonders merkwürdig ist mir Genofeva.
An sie knüpfen sich die lebendigsten und tiefsten Erinnerungen aus
meiner Jugend, als ich noch in Jena studirte. -- Wie wir da, einige
20 Bursche, unter Vorsitz eines gewissen Burkhardt, der bey Professor
Mereau wohnte -- dieses treffliche Gedicht -- das wohl damals gerade
erschienen war -- in den Mitternachtsstunden zusammen andächtig
lasen, welche Freuden, welcher Jubel! -- An die Rolle des Golo mit
seinen wiederkehrenden Erinnerungen an das stille -- dann ernste --
Thal schloß ich mich innig an; ich betrachtete sie als die schönste
Aufgabe für den jugendlichen Schauspieler. -- Wie viel Ehrfurcht
hegten wir für die nicht unempfindliche und doch heilige Genofeva! --
Und wie trat alles dieß mahnend auf mich zu, als ich auf jener Reise
in Weimar das Skandal erlebte, die Raupachische aufführen zu sehn --
eine preußisch protestantisch _leichtfertige_ -- der zu Liebe
und zum Triumpf des Unsinns doch auch Wunder über Wunder geschehn,
die selbst Golo -- wiewohl er gleich in voller Leidenschaft auftritt
-- von der Begleitung Siegfrieds abhalten &c. Doch ich fürchte ins
Schwatzen zu kommen, worein der Glückliche so gern fällt und der Genuß,
den mir Ihre Dichtungen jetzt wieder verschafft haben, hat mich ganz
glücklich gemacht. -- Empfangen Sie demnach zugleich meinen innigsten
Dank dafür. -- Es ist der reinste für die schönsten Freuden dieses
sublunarischen curiosen Lebens.
Mit tiefster innigster Verehrung
Ew. Wohlgeboren
Ergebenster Diener
_Heinrich Schmidt_, Direktor,
in Brünn No. 64 in eigenem Hause.

=Schmidt, Friedr. Wilh. Valentin.=
Geb. zu Berlin am 16. Sept. 1787, gestorb. daselbst am 15. Oktober
1831.
Seit 1813 Professor am Cölnischen Gymnasium, 1821 außerordentlicher
Professor der Litteratur an der Universität, von 1829 Custos an
der königl. Bibliothek, fand er bei letzterer keinen sichern Halt,
trotz seiner Verdienste als gelehrter Forscher, die sich vorzüglich
in dem Werke: Beiträge zur Geschichte der romantischen Poesie
(1818) documentiren. Was er in seinen Schriften über Bojardo,
_Calderon_ &c. geleistet, ist bekannt und anerkannt. Das
völlige sich Versenken und Aufgehn in des Letzteren ächt-spanischen
Katholizismus, hatte auch den unbedingten Verehrer dieses
großen Poeten katholisch gemacht. Doch weil in jener Epoche
solche Richtung von Oben höchst übel vermerkt wurde, hatte
ihm sein Minister kund gethan, daß er als Convertit den Platz
an der Bibliothek verscherzen würde. Schmidt war ein sanfter,
ängstlicher, bald verzagender Mensch. Energische Opposition lag ihm
fern. Er fügte sich schüchtern der Drohung (die doch schwerlich
in Erfüllung gegangen wäre), und stellte sich zufrieden mit
_innerem_ Uebertritt. Der damalige katholische Pfarrer Fischer,
ein ehrwürdiger, milder, verständiger Priester (in Frankenstein
i. Schles. als Stadtpfarrer gestorben, und heute noch lebend im
treuen Andenken _aller_ Konfessionen) tröstete ihn, und
versprach ihm: er solle dennoch in geweiheter Erde ruhen. An dieser
Zuversicht labte sich des treuen Valentin’s gläubige Seele. Da
brach die Cholera aus; er fiel, eines der ersten, gewaltsamsten
Opfer. Und im wilden Drange jener unruhigen Tage konnte das ihm
gegebene Versprechen nicht erfüllt werden. Er liegt auf dem
allgemeinen Cholera-Friedhofe und ist als Protestant begraben
worden.
Seine Freunde haben wohl darüber gelächelt, doch mit Thränen im
Auge.

I.
_Berlin_, 20. Julius 18.
Da die Hoffnung Sie, Hochverehrter Gönner und Freund, in Berlin zu
sehen bis jetzt leider nicht erfüllt ist, so ergreife ich diese
Gelegenheit, Ihnen durch meinen Collegen, den Prof. Giesebrecht, ein
Exemplar der Beiträge zu übersenden. Mögen sie Ihrer Beachtung nicht
ganz unwürdig erscheinen!
Könnte ich nicht durch Ihre gütige Vermittlung ein Exemplar der
Nächte des Stroparola erhalten von einer Ausgabe _vor_ 1604? Die
französische Uebersetzung hat mir Brentano gegeben.
Indem ich mich aufs neue Ihrer Gewogenheit und Ihrem Andenken empfehle,
verbleibe ich
Ihr gehorsamster
_F. W. V. Schmidt_
Professor[24].

II.
_Berlin_, 19. Nov. 18.
Hiebei erhalten Sie, hochgeehrter Gönner und Freund, ein Exemplar des
Fortunatus. Mögen Sie es mit Geneigtheit empfangen, und mit Nachsicht
beurtheilen! Wie ganz anders sollte einzelnes ausgefallen sein, wenn
ich so glücklich wäre bei schwierigen, mir dunkeln oder verdorbenen
Stellen einen Kenner, wie Sie, in der Nähe zu haben, mit dem ich mich
hätte besprechen, von dem ich Rath und Hülfe hätte erhalten können. So
weit man sein eigenes Werk beurtheilen kann, so glaube ich den Geist,
welcher hinter den Zeilen lebt, verstanden und vielleicht wieder
gegeben zu haben. Und das scheint mir das erste Erforderniß einer
Uebersetzung, welche nicht für die gelehrten Kenner des Originals,
sondern für deutsche Leser bestimmt ist. Aber freilich ist es bei
weitem nicht das einzige; namentlich sind die kurzen gewichtigen Worte
des englischen von Decker so wunderbar zusammen gepreßt, daß gar
manches in den ernsthaften Theilen hat ausfallen müssen, weil unsere
schleppenden Endungen auf e leider im Verse immer mit zählen. Das ist
bei dem überreichen Ausdruck des jungen englischen Dichters vielleicht
für uns Deutsche kein Nachtheil, aber freilich giebt die Uebersetzung
dann immer kein ganz getreues Abbild des Originals. Bei den Wortspielen
muß man sich so helfen, wie man kann, und leichte Ungezwungenheit,
welche allein komische Wirkung machen kann, scheint mir hier die
Hauptsache. --
Was meine Arbeit über Calderon betrifft, so haben Sie mir davon ein
so hohes Ideal in Ihrem Brief aufgestellt, daß ich davor erschrocken
bin, indem ich meine Kräfte gegen die Aufgabe maß. Wenn ich Ihnen den
Titel des Buches schreibe, glaube ich ungefähr anzugeben, was ich
glaube mit Gründlichkeit und Sicherheit leisten zu können. „Geist aus
200 (oder wie viel ich auftreiben kann) Schauspielen des Calderon
d. L. B. mit Untersuchungen über Zeitfolge, Quellen, Nachahmungen,
das Geschichtliche, Lesearten, Anspielungen u. d.“ In drei bis vier
Bändchen möchte ich nun zuerst die Deutschen mit dem ganzen Reichthum
des Spaniers, (der durch seine rührende Anhänglichkeit an das Haus
Oestreich und die Deutschen sich so gern selbst uns anschließt)
bekannt machen. Und dies Werk soll so wenig eine Uebersetzung des
ganzen überflüssig machen, daß vielmehr dadurch das Bedürfniß
derselben hoffentlich recht fühlbar wird. Denn ich gestehe Ihnen
offen, daß mir scheint, wir werden die besten Stücke Calderons, aus
seinem Mannesalter, wo Form und Stoff sich innig durchdrungen haben,
nimmermehr so vollendet als es möglich in unserer Sprache lesen,
wenn wir von den bogenlangen Assonanzen und steilen Reimen bei der
Uebersetzung nicht abstehen. Der Deutsche hat nun einmal immer nur
Einen Reim, wo der Spanier zehn hat. Das kann kein Gott ändern.
Die ewig wieder kehrenden Endungen auf _eben_, _oben_, und _ieben_
verglichen mit der Fülle, Glätte und Anspruchslosigkeit des spanischen
bilden in der That einen größern Abstand, als wenn jemand diese
unnatürliche Fessel abwerfend, nunmehr die Mittel hat sich genau in
allen wesentlichen Stücken dem Original anzuschließen, oder lieber
dies aus sich heraus zu gebären. Mir scheinen die bewundernswürdigen
Stücke von Schlegel und Gries vielmehr Kunststücke als Kunstwerke. Eine
Freundin von mir (von welcher Ostern der Bojardo in hundert Bildern
bearbeitet erscheint) wird einige der besten Dramen zugleich mit meiner
Schrift, so wieder gegeben, drucken lassen, doch dies beiläufig. Mein
erster Band soll die eigentlichen Intriguen-Stücke enthalten, der
zweite die sogenannten heroischen, worunter die geschichtlichen, der
dritte die mythologischen Festspiele, der vierte und stärkste die
geistlichen, nebst den wichtigsten Autos. Und das nach der Zeitfolge,
so weit ich sie herausbringen kann. Für 36 Stücke hat die Ausgabe des
Vera-Tassis (Apontes hat eine wunderliche Verwirrung angerichtet,
und sich wahrscheinlich nur nach dem augenblicklichen Bedürfniß des
Buchhändlers bestimmt) das Datum der ersten Erscheinung. Für etwa eben
so viel der andern sind geschichtliche Andeutungen, oder Anspielungen
auf frühere Stücke (was Cald. sehr liebt) vorhanden, welche durch
eine gesunde combinatorische Kritik ungezwungen die Folge angeben.
Dann tragen die Dramen des späteren Alters unverkennbare Spuren von
Mattigkeit, Unlust an dergl. Arbeiten und Manier, wobei als Brennpunkt
~Fieras afemina amor~ angenommen werden muß, in welchem Tag und Jahr
der Abfassung selbst angegeben ist. -- Zuerst wird bei jedem Drama
der Inhalt angegeben, oder, wenn Sie mir den Ausdruck erlauben, die
Lebenspunkte. Und das in einem Styl, welcher dem jedesmaligen Ton
des Drama angemessen ist. Dies ist theils für die nothwendig und
erfreulich, welche das so seltene Original nicht haben, theils aber
wird es auch für andere nicht unangenehm sein, einen Faden zu haben,
sich durch die labyrinthischen Gänge durchzufinden. Außerdem sieht und
weist vielleicht auch der, welcher sich ~ex professo~ lange mit dem
Dichter beschäftigt hat, auf manches hin, was der gewöhnliche Leser
übersieht, oder gering achtet, und sich dadurch Kenntniß und Genuß
verkümmert. Ohne das würde auch schwerlich ein Buchhändler in Europa
sich zu dem Verlag unter irgend einer Bedingung verstehen, selbst
wenn ich auch lateinisch oder französisch es abfassen wollte. Dann
folgen hinter jedem Stück die Bemerkungen. In einem Anhang das Leben
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