Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 08

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wir eigentlich hätten leben sollen, der aber ohne unser Werk nicht zu
seiner gehörigen Höhe gehoben werden konnte. Ich bin mit Dir völlig
überzeugt, daß wir kein Singspiel haben, wie es seyn sollte; und auf
dem Wege, den man gleich bei Erfindung der ital. Oper betrat -- zur
Wiederherstellung der griechischen Tragödie -- konnten wir auch keines
erhalten. Alles was die Alten hatten: Vaterland, Verfassung, Sprache,
Poesie, Volk, hinderte sie an der Erfindung der Musik (als eigentl.
Kunst) und des wahren Singspiels. Alles was die Neueren aber durch
Religionseifer und weichliche Empfindsamkeit erlangten und erfanden,
ward ihnen wieder unnütz durch den Rückschritt zur alten Tragödie.
Kunstgenie’s haben sich immer und überall gegen die Magister gesträubt;
jene haben fest gehalten; und so sind tausend Zwitter und Ungeheuer
entstanden, an denen sich die Tonkunst ausgebildet und fast vollendet
hat. Daß Mozart das Höchste darin leisten konnte, hat er wirklich dem
Schikaneder und Consorten zu danken. Ohne die Zauberflöte und Don Juan
hätten wir keinen ganzen Mozart!
An meinem Scenarium wirst Du leicht bemerken, daß ich mich wohl zu
sehr an das indische Stück gehalten habe. Aber selbst dann, wenn
Dein poetischer Genius Dir eine ganz andere Folge für das Singspiel
eingiebt, wirst Du doch immer die Gesangspunkte als Fingerzeige
bezeichnet finden, und benützen können. Sonst bild’ ich mir wahrlich
nicht ein, Dich durch das Scenarium binden zu wollen. Es wird indeß
immer dazu dienen, und über Anlage und Ausführung zu verständigen,
und daß dieses durch fortgesetzten Briefwechsel geschehe, wünsche
ich von Herzen, da unsere Zusammenkunft sich bis gegen Winter
verspäten möchte. Danke Burgsdorf recht sehr in meinem Namen für seine
freundliche Einladung, und sag’ ihm, daß ich gerne nach Möglichkeit
davon Gebrauch machen werde. Dießmal wird es auf keinen Fall solche
Eile mit mir haben, als damals nach dem verwünschten Kriege und
preußischen Aufenthalt, der den innersten Kern meines Lebens zum ersten
Male anzugreifen drohte. Wie gern ladete ich Dich für den Sommer zu
uns ein! In dem lieben Giebichenstein, das Dir von jeher so lieb war,
würden wir erst ganz mit unserm Genius leben und weben können. Aber ich
werde diesen Sommer da draussen ganz einsam seyn, und weiß selbst noch
nicht recht, wie ich’s mit meiner eigenen Oekonomie für meine Person
einrichten soll. Doch das ist meine geringste Sorge. Ich bin leicht
bedient, wenn mir Freiheit und Ruhe vergönnt ist. Auf diesen häßlichen
Stadtwinter soll mir auch die einsamste Einsamkeit höchst wohlthätig in
Mitte der lieblichen Natur da draussen seyn. Nun weiß ich doch auch,
wie es den Schwalben zu Muthe ist, die sich über Winter im Morast
verbergen, und freue mich auf mein Schwalbenerwachen für die nächste
Woche wie ein Kind. Wenn uns nur das Wetter, das jetzt schlackrich und
schneeich ist, einigermaßen darin begünstiget.
Von der Sacontala muß ich noch bemerken, daß Du viel Chöre absichtlich
angegeben finden wirst; oft auch „hinter der Scene.“ Mir scheint
dieses dem feierlich heiligen Charakter des Stücks, das so viel im
Walde spielt, angemessen. Auch bearbeite ich die feierlichen Chöre
so gern. Dann auch noch: Du wirst den Namen „Duschmante“ für den
Gesang nothwendig wohlklingender machen müssen; vielleicht „Damante,“
das für unser an italienischen Gesang gewöhntes Ohr eine angenehme
Nebenbedeutung hat.
Auf Deine Riesen- und Feen-Oper nach Calderon bin ich recht begierig.
Wie heißt das spanische Stück? Könnten wir dieses nicht für die
_Zeit_ fertigen, indem wir jenes so recht absichtlich für die
_Ewigkeit_ bebrüten? Iffland wollte schon für diesen Winter
eine neue Oper von mir haben. Bei der neuen Einrichtung des Berliner
Theaters, nach welcher er auf seine Kasse Righini und den Rest des
alten Königlichen Orchesters übernehmen mußte, machte er für diesen
Winter aber Schwierigkeit, mir eine große Oper so wie bisher bezahlen
zu können -- (und dergleichen thu’ ich nur für’s Geld!) -- da verlangte
er unterdessen ein kleines Stück, Operette oder Liederspiel, für
welches er mit ein paar hundert Thalern sich abfinden könnte. Doch
weder für dieses, noch für die große Oper war ein Gedicht zu finden,
das uns beiden recht dünkte. Er schlug mir unseelige Kotzebuejaden
vor, die mich anekelten; ich ihm das blaue Ungeheuer, das ich nach
Gozzi bearbeitet habe, worin ihm aber die Maskenrollen zuwider waren.
Nun ist die Rede wieder für den Herbst so etwas zu besorgen. Könnten
wir die Riesen und Feen bis dahin fördern, so sollt’ er auch wohl
für das Gedicht mit Hundert Thalern oder dergleichen herausrücken.
Ueberlege Dir’s doch und gieb mir bald Antwort darauf. Ich bin mit ihm
in fortwährendem Briefwechsel darüber. Deine andere Frage über ein
„_Ungeheuer_“[5] versteh’ ich nicht. Hast Du ein solches Gedicht
drucken lassen? Einzeln.. oder wo?
Ich bringe Dir im Herbst auch so Mancherlei, das ich in den letzten
Jahren für’s Theater entwarf und zum Theil ausführte, um Deine Meinung
und leitendes Urtheil darüber zu vernehmen. Schon darum muß ich mehrere
Tage mit Dir leben, wenn mein Wunsch, für den Du hier in Giebichenstein
zu kurz bliebst, erfüllt werden soll.
Du endest Deinen lieben erfreulichen Brief mit so guten Wünschen für
mein Wohl, daß ich Dir mit Worten nicht genug danken kann. Wenn es mir
nur ferner gelingt, mir mein Giebichenstein zu erhalten, will ich sehr
froh leben und sterben. Von ihm mich trennen fühl’ ich als eine wahre
Unmöglichkeit. Der Garten ist zu einem Theil meines Lebens mächtig
herangewachsen. Könntest Du ihn doch wieder bald einmal in seiner
ganzen Frühlingspracht sehen! Er muß dieses Jahr unendlich schön blühen
und prangen: unzählige Rosen- und Blumen-Gesträuche aller Art hab’
ich verwichenen Herbst wieder hineingepflanzt, und jede Partie wächst
so frei und voll ihrer Pracht entgegen. Es kostet mir viel Mühe und
Kunst die Pension von 800 Thalern, welche mir der König von Preußen
voriges Jahr zugestand, hierher (_in’s damals Westphälische!_) zu
erhalten, und eigentlich lüg’ ich mich nur so damit durch. Doch hoff’
ich auf Inkonsequenz und Veraltung. Wie es indeß auch immer werden mag,
lieber leb’ ich am Ende ganz allein in dem lieben Giebichenstein von
Milch und Früchten, als irgend wo anders in Ueppigkeit!
Amalie und Alles was unserer in Liebe gedenkt ist herzlich gegrüßt.
Meine Frau hofft noch sehr auf eine Zusammenkunft mit ihr in Schlesien.
Mitte Mai wird sie sich wohl mit Raumers in Schmiedeberg zusammenfinden
und da bis gegen den Herbst, mit Waldenburg abwechselnd, bleiben. Dann
gehen sie zusammen nach Breslau, was Euch wohl fast näher liegt. Wir
haben immer die besten Nachrichten von dort her, und müssen es in jeder
Rücksicht für ein Glück halten, daß die Lieben nach Breslau und nicht
nach Berlin gekommen sind.
Nun mein Lieber sey herzlich umarmt, laß bald wieder von Dir hören.
Laß uns nicht ermüden, bis wir zusammen was Rechtes zu Stande gebracht
haben. Immer und ewig der Deine
_Reichardt_.

IV.
_Giebichenstein_, d. 27. Jul. 1812.
Malchen[6] hat mir im besten Wohlseyn Deinen lieben Brief gebracht,
mein geliebter Freund und Bruder. Sie hat sichs mit den lieben Kindern
Freitag Mittag und Sonnabend Abend hier draußen gefallen lassen, und
der Garten schien ihnen allen wieder viel Freude zu machen. Er ist auch
wirklich in einem sehr lieblichen Zustande und ich habe es hundertmahl
bedauert, daß Du nicht mitten unter uns warst. Es ist mir sehr schwer
geworden mit dem Antrage zurückzuhalten, daß Du doch die Zeit der
Abwesenheit von M. hier bei mir in schöner Einsamkeit zubringen
möchtest. Aber Du sollst ein verzärtelter delicater Gast seyn, und
dazu fühlt ich in mir und in meinem Hause eben nicht die Mittel und
Fähigkeit zu so völliger Befriedigung, als ich sie Dir gern gewährte.
Wie hätten wir nicht auch mit gemeinsamer Liebe und Zärtlichkeit
über unsre Sacontala brüten und singen wollen! Was Du mir in Deinem
Briefe darüber sagst, zeigt mir daß Du das Ganze tiefer beherzigst und
ich will die einzelnen Fragen nach Möglichkeit beantworten. 5 Akte
sind gewis zu viel. Auch ist nach meinem Plan sicher zu viel Gesang
darinnen, wiewohl ich auf den luxuriösen üppigen ganz ausgesponnenen
Gesang der neuesten Zeit dafür gerne Verzicht thäte, so leicht es mir
auch wird ihn den besten italienischen Mustern nachzubilden. Das Ganze
glücklich in 2 Theile zu theilen, wäre gewis von großem Gewinn; wenn
auch der Abschnitt, dächt’ ich, nicht so scharf wäre, daß ein zweites
Stück nicht nothwendig geahndet und verlangt werden dürfte. Die Geister
denk’ ich mir auch zum Theil sichtbar und besonders Tänze bildend.
Freilich, denken wir dabey an unser Theater, bin ich, ganz Deiner
Art, Angst und Bange. Was Jämmerlicheres als unser modernes deutsches
Theater hat es nie in der Welt gegeben. Ich kann mich auch gar nicht
mehr entschließen es zu sehen, weder hier, wo die Weimarsche Truppe
spielt, noch in Berlin. Die Hauptcharactere der beiden Theile unsrer
Sacontala hast Du sehr bestimmt und richtig angegeben, jedes könnte
so für sich ein schönes herrliches Ganze werden, und doch durch das
Hauptganze erst der ganze hohe Eindruck eines ächt lyrisch dramatischen
Werks hervorgehen. Nächstens werd’ ich Dir einzelne musikalische Sätze
dazu schicken; damit Du Dein Heil daran versuchen mögest. Was sich Dir
nicht gleich willig zu poetischer Bearbeitung darbietet das lege nur
gleich bei Seite. Mir werden dergleichen Sätze auch in großer Menge gar
leicht.
Ich danke Dir in diesen fatalen Tagen, die wieder mit mancher
körperlicher Plage für mich verbunden waren, noch andern reichen
Genuß. Carl[7] ist so brav gewesen mir Dein altenglisches Theater
herzuschicken, das ich noch nicht kannte, und worin mir der Flurschütze
und Perikles sehr großes Vergnügen gewährt. Gegen den Johann bin ich
nun erst begierig den späteren zu halten und den Lear kenn’ ich noch
nicht. Auch hat mir C. ein paar inhaltreiche Briefe mitgetheilt, die
Du ihm aus M. über Göthe geschrieben, und in denen mein eigen Urtheil
rein ausgesprochen ist. Ja ich möchte noch hinzu behaupten, daß G. weit
mehr ein gebohrner Denker, Beobachter und Redner als Dichter ist. Als
dramatischer Dichter fehlt ihm gewis das, was eben auf der Bühne allein
den sicheren Effeckt gewährt. Er ist auch da immer mehr Menschenkenner
und Redner, als Schöpfer und Dichter; am wenigsten Schauspieler.
Das Buch des Grafen bring’ ich dir nach B. mit: denn ich rechne sehr
darauf, Dich Ende Sept. oder Anfangs Oct. dort zu umarmen und mit Dir
dann nach Ziebingen und so weiter zu meinen Lieben zu gehen. Laß uns
bis dahin einander fleißig schreiben und schick’ mir ja gleich die
ersten Verse zur Sacontala. Von Herzen der Deine
_R._

V.
_Berlin_ d. 13ten Oct. 12.
Seit dem 7t. bin ich hier, mein Lieber, und hoffe täglich etwas
von Dir und Deiner Herüberkunft zu hören, aber leider bis heute
vergeblich. Ladet Dich nicht der schöne Herbst? C. und M. wünschen
auch sehr Dich hier zu sehen, wenn sie gleich bedauern, Dich während
meines Hierseyns nicht logiren zu können. Auch für mich haben sie
sich erst von ihrer franz. Einquartirung, die sie 4 Monathe hatten,
befreien müssen. Malchen meynte aber, Du würdest wohl bei Reimers
wohnen können, und so wäre ja denn auch weiter kein Hindernis im Wege.
Komme ja bald und richte Dich so ein, daß wir um die Mitte Novemb.
zusammen nach Ziebingen reisen können. Burgsdorf ist ja nun auch wohl
wieder zu Hause? Kommt er nicht her? Bis auf wie weit könnt’ ich von
Ziebingen wohl ein gutes Fuhrwerk nach Breslau hin haben? ich möchte
auf Liegnitz, oder vielmehr auf Kaltwasser, nah bei Liegnitz gehn,
welches zwei Brüder von meinem Raumer gepachtet haben. Doch davon, wie
von allem andern, besser mündlich. Hier ist alles wohl, mir geht es
auch leidlich; in A.’s Hause sehr wohl, nur zu viel in Gesellschaft.
Aus Bresl. und auch von Wilh. aus Burgos vom 15t. Aug. haben wir gute
Nachricht. Gieb solche auch bald von Dir und Deinen Lieben, m. l.
Freund, und empfiel mich allen aufs beste.
C. und M. grüßen Dich und M. herzl.
Dein
_Reichardt_.

VI.
_Breslau_ d. 31. Oct. 12.
Seit dem 27t. Abends bin ich recht wohl behalten hier. Bis auf
ein gebrochen Rad, am Wagen des Crossner Gastwirths, eine Stunde
Fußwandrung und eine Nacht in einer kleinen Dorfschenke, ging alles
nach Wunsch und Willen. Hier fand ich alle sehr wohl und heiter. Rike
ganz hergestellt und etwas stärker als vor der Ehe, ihre kleine Dor.
ein gar liebes ruhiges Kind von freundlichem Ernst, dem Vater ganz
gleich. H. und S.[8] und Clärchen auch etwas stärker geworden und
alle, auch meine Frau, sehr wohlaussehend. Diese freut sich Eurer
freundlichen Einladung für den Rückweg, und wird mit Vergnügen einige
Tage bei Euch hausen: aber acht Tage scheinen ihr in der Nähe ihrer
Töchter, die sie so lange nicht sah, doch auch zu viel. Vor Neujahr
geschieht es indes auf keinen Fall. Wir sind hier auch gar gut
aufgehoben. Die Kinder wohnen gar erwünscht, in einem schönen Hause,
daß mich oft an die besten Lombardischen Paläste erinnert und daß auf
Königl. Kosten mit aller möglichen Bequemlichkeit für sie und für die
unter ihnen befindliche Bank versehen ist. Schildwachen, Hauscastellan,
große Hausuhr auf dem Giebel des Hauses, doppelte Laternen, Diener
für die Mineralsamml., der auch zugleich für R. und St. ein guter
Aufwärter ist; man kann gar nicht bequemer geräumiger und zugleich
ansehnlicher wohnen. Auch sind sie alle sehr mit der Wohnung zufrieden;
auch ist die Vertheilung sehr passend ausgefallen, für St. die untere
durch Höhe und Wölbung der prächtigen Zimmer noch ansehnlichere, für
R. die gemüthlichere noch bequemere Wohnung. Auch von der Stadt und
ihren freundlichen gastfreien Bewohnern bin ich sehr gut empfangen,
Einladungen zu Diners und Soupers kommen vom ersten Tage an, viel
häufiger als ichs wünschte: mehrere sind auch schon abgelehnt. Die
Reise hat mich doch wieder etwas von neuem angegriffen, und ich fühle
wohl, daß ich Ruhe und Mässigkeit bedarf. Das Wetter hat mich sehr
begünstigt, erst als ich hier schon in Sicherheit war, stellte sich
der Regen ein, der die alte würdige Stadt schon gar weidlich mit Koth
überzogen hat. Neues von der Armee erfährt man hier eben so wenig als
in B., obgleich man ihnen hier doch schon näher ist, und manches auch
über Wien her erschallt. Das fatale Friedensgerücht scheint sich indes
doch von keiner Seite zu bestätigen.
Nun wünsche ich recht herzlich, mein Lieber, bald einmal etwas von
Dir über all das Geschreibsel, das ich Dir zurückließ, zu erfahren.
Was Du der weitern Ausführung am würdigsten findest, und worüber Du
wohl bei Deinem Aufenthalt in Berlin am liebsten ein Wort zu meinen
Gunsten an Reimers sagen möchtest, das könntest Du mir wohl auch
wieder herschicken. Ich bin so ganz ohne Beschäftigung hier, daß
ich sonst etwas Neues beginnen müßte. Ich denke mich zwar mit dem
hiesigen Theater zu beschäftigen, wozu die Direction auch schon die
Artigkeit gehabt, mir ein für alle Plätze gültiges Billet zuzuschicken,
aber ich weiß doch noch nicht, ob mich das auch zu einer ruhigen
Stubenbeschäftigung führen wird, deren ich immer bedarf. Wenn ich mit
Deinem Phantasus zu Ende bin, schreib ich Dir auch, nach Deinem Willen
den Eindruck, den die verschiedenen Märchen auf mich gemacht. Auf dem
Wege kam ich weniger zum Lesen, als ich vermuthete, hier noch fast gar
nicht. Es soll indes nicht so gar lange mehr währen, daß Waagen das
Exemplar erhält. Hergekommen ist er doch nicht, aber wohl wieder von
Schmiedeberg nach Waldenburg zurückgegangen: Du schickst mir auch wohl
d. 2t. B. zu weiterer Beförderung.
Nimm heute mit diesem flüchtigen Blatte vorlieb, mein Lieber, wohl
zehnmal ward ich dabey unterbrochen. Könnt’ ich Dich doch herzaubern,
um mündlich so manches zu verhandeln, das sich in den paar Tagen dort
in Ziebingen eben nicht einstellte. Am meisten hab ich Dich gestern
Abend spät hergewünscht, als mir Rieke und Soph. mehrere meiner
Göthe-Sachen mit einer sehr verschönten und vergrösserten Stimme, und
gar edlem gehaltnen Vortrage sangen. Alle grüßen Dich und M. und D. und
den kleinen C. XII aufs herzlichste. Laß ja recht bald etwas von
Dir hören und empfiel mich auch dein ganzen Hause bestens. Nochmals
tausend Dank für freundl. Aufnahme.
_R._


=Louise Reichardt,=

des Vorigen Tochter, als Komponistin schöner Lieder bekannt, die
sich durch Tiefe des Gefühls und einfach natürliche Declamation
auszeichnen.

VII.
_Hamb._ d. 20t. Nov. (ohne Jahrzahl).
Lange habe ich solch eine Freude nicht gehabt wie über Deinen Brief,
lieber Tieck, und Du brauchtest zu v. Bielefelds Empfehlung nichts
weiter zu sagen, als daß er Dein Freund ist. Die Familien, deren
Bekantschaft Dir für ihn lieb wäre, sind noch alle auf dem Lande,
aber die nächste Woche pflegt so der letzte Termin zu seyn und dann
werd ich ihn mit Vergnügen bey Mad. Sillem einführen; die weiteren
haben Runge und der junge Sieveking übernommen, mit denen ich ihn
bereits bekannt gemacht habt, und die dazu weit geschickter sind als
ich, da ich schon seit mehreren Jahren aus allen Gesellschaften mich
herausgezogen habe, weil ich es mit meinem Geschäft nicht vereinbar
fand, und auch meine Gesundheit, die mich seit der letzten Reise nach
Berlin oft Monathe hindurch im Zimmer hält und ausser aller Thätigkeit
setzt, es ohnmöglich machte. -- Von Deiner Gicht hörte ich oft mit
herzlicher Theilnahme und freute mich, wenn man mir zugleich erzählte,
daß Du dabey Deine Heiterkeit nicht verlohren. -- Daß Deine Töchter
musicalisch sind, ist eine schöne Zugabe, meine Lieder sind mir so
fremd geworden, seit ich in Hamb. bin, daß Dein Wunsch, sie zu haben,
mich ordentlich einen Augenblick wehmüthig machte, weil es mich an die
alte gute Zeit erinnerte. Ich habe durchaus nichts davon, aber ich weiß
hie und da noch jemand, von dem ich sie glaube erhalten zu können, und
so soll Dein Freund, der Weihnachten zu Euch kommt, Dir wenigstens
die Deinen, und was ich sonst der Mühe werth halte, mitbringen. Mein
einziger Wunsch ist, bevor ich sterbe, noch etwas für die Kirche zu
schreiben, ich habe diesen Sommer mit einzelnen Sprüchen aus der Bibel,
die ich für meine Schülerinnen 3 und 4 stimmig gesetzt habe, angefangen
und denke hauptsächlich in dieser Absicht eine Einladung nach England
anzunehmen, weil ich dort in 2 Tagen mehr verdienen kann, als hier die
ganze Woche und dann alle übrige Zeit eine Stunde von London in einer
schönen Gegend ganz auf dem Lande zubringen würde, in einem deutschen
Hause, welches mir alle Vortheile, deren ich mich in der Sillemschen
Familie erfreue, anbiethet, dafür daß ich zwey lieben Mädchen, die
schon hier meine Schülerinnen waren, Singstunden gebe.
Ob ich mich um Fritz verdient gemacht habe, daß wird sich erst zeigen,
ich habe nach meiner Ueberzeugung gehandelt und es mir viel kosten
lassen, aber er entspricht meinen Erwartungen bis jetzt leider nicht.
Laß dies unter uns bleiben. -- mein seeliger Vater schrieb mir, als
er ihn mir schickte: „Suche seinen Verstand auszubilden, so wird es
vielleicht möglich, von dieser Seite auf sein Gefühl zu wirken; aber
was mich und Dich beglücken kann, das wird er nie haben,“ und ich
fürchte, er hat nur zu wahr gesagt. Er hat der Mutter ihren Egoismus
und den eisernen Eigenwillen von Carl Alberti. Gott möge sich sein
erbarmen! --
Deine Arbeiten erhalte ich immer ganz frisch von Perthes; und Runge,
der sehr viel davon hält, liest sie mir vor. Ich muß bey Erwähnung
Deiner Arbeiten noch sagen, daß mir mehreres, besonders der Phantasus
so werth ist, daß ich viel daraus ganz auswendig weiß. Diese beyden
Männer gehören zu den wenigen Menschen meines vertrauten Umgangs,
und daß sie Dich achten und lieben, macht sie mir besonders werth.
Voriges Jahr hofften wir so sicher, Dich hier zu sehn, kannst Du es
nicht einmahl noch machen, wie würden wir uns freuen! Deine Frau grüße
tausendmahl; beykommende graue Erbsen lege ich Dir zu Füssen und
schicke nicht mehr, weil die großen, die aber jetzt sehr theuer sind,
erst in 14 Tagen kommen, wie mir der Mann, von dem wir alles nehmen,
hat sagen lassen; willst Du nun davon noch mehr haben, so soll er Dir
sie gleich mit der Rechnung schicken, ich hoffe Du sollst aber auch
mit diesen, wovon Mad. Sillem, die Dich freundlich grüßt, eine Probe
hat kochen lassen, wohl zufrieden seyn. Die gute Sillem ist heute
in Trauer, da gestern Abend plötzlich ihre einzige Schwester Mad.
Goddefroy gestorben, der Mann ist schon seit dem Frühling todt, und
die fromme Frau, die schon lange kränkelte, sehnte sich mit ihm wieder
vereint zu seyn.
Entschuldige mein Geschmier und bleibe freundlich Deiner Dir innig
ergebenen
_L. Reichardt_.

VIII.
_Hamb._ d. 24st. Oct. (ohne Jahrzahl[9]).
Dein freundliches Andenken, Bester Tieck, macht mich so glücklich, daß
ich nicht zu sagen wüßte, ob ich mich mehr über Deinen Brief oder über
Webers Bekanntschaft, der ich viel schöne Stunden verdanke, gefreut
habe. Es gehört zu den wenigen Wünschen, die ich für diese Welt noch
habe, Dir einmahl wieder näher zu kommen und Deine Kinder, von denen
ich so viel Liebes höre, kennen zu lernen. Webers werden Dir sagen,
daß ich immer noch in derselben glücklichen Lage im Sillemschen Hause
lebe. England ist mir eine sehr schöne Erinnerung, hauptsächlich weil
ich dort den Grund zu einer bessern Gesundheit gelegt habe. Um dort
zu bleiben, war grade nicht der rechte Augenbl., indem grade in jenem
Sommer all’ die guten Häuser, denen ich empfohlen war, fallierten und
zum Theil England verliessen; jetzt sieht es nun gar so bunt aus, daß
meine dortigen Freunde sich herzlich freuen, mich nicht gefesselt zu
haben. -- Welche Freude wäre es gewesen, wenn wir uns dort getroffen
hätten, ich weiß, wie ich mich schon an den wenigen Menschen dort,
die Dich gesehen hatten, gefreut habe. Daß auch Deine Gesundheit sich
bessert, ist gar herrlich! -- ich denke im Frühling nach Giebichenst.
zu reisen, wo jetzt wieder so viele von den Meinigen beysammen sind,
und hätte große Lust einen kleinen Abstecher nach Dresden, was mir in
so vieler Hinsicht bedeutend ist, zu machen. Aber du müßtest freylich
noch dort sein, wozu ja auch Weber mir Hoffnung giebt. Deine Frau
und Kinder sind auf’s Herzlichste von mir gegrüßt. Die Meinigen
schreiben mir so wenig, daß ich gar nicht wußte, daß Ihr in Dresden
lebet, auch der Fritz hat ganz aufgehört mir zu schreiben, und kommt
Ende dieses Monaths ganz zu Raumer ins Haus, was mich sehr glücklich
macht, und ich beabsichtige die Reise hauptsächlich, um ihm nicht
ganz fremd zu werden. -- Herzlich habe ich mich gefreut, auch einmahl
wieder etwas von Möllers zu hören, die ich recht sehr werth halte.
Dein kirschbrauner Freund v. Bielefeld ist auch wieder hier, ich habe
ihn aber noch immer verfehlt. Bey Deinen hiesigen Freunden bist Du in
sehr gutem Andenken; Mad. Sillem, die jetzt viel kränkelt, trägt mir
herzliche Grüße auf. Die grauen Erbsen, davon Weber nur einige Pf. in
seinem Wagen lassen kann, kommen mit der fahrenden Post. -- Seegne Dich
Gott für Deine Güte und erhalte mir Deine Freundschaft.
_L. Reichardt_.


=Reinbold, Adelheid.=

Obgleich wir diese Zierde Tieckscher Geselligkeit oft zu sehen
und uns an ihr zu erfreuen so glücklich waren, wollen wir doch
gern, was wir von ihr zu sagen vermöchten, unterdrücken, und
schwärmerisch-begeisterten Klageworten über ihren Tod (siehe den
Brief des Baron Maltitz) einen zusammengedrängten Abriß ihres
Lebens folgen lassen, wie derselbe auszugsweise, doch wörtlich
_Rudolf Köpke’s_ herrlicher Schilderung entnommen ist.
„Unter den zahlreichen deutschen Schriftstellerinnen ist Adelheid
R. eine der begabtesten, und doch ist kaum eine weniger anerkannt
worden. Was sie besaß und vermochte, selbst ihre Dichtungen,
hatte sie dem Leben in hartem Kampfe abgerungen. Schon als junges
Mädchen war sie auf sich selbst, auf ihre eigene Kraft angewiesen.
Sie stammte aus einer hannoverischen Beamtenfamilie. Früh machte
sie manches verborgene Leiden durch. Dennoch erwarb sie reiche
Kenntnisse in Sprache und Wissenschaft, und suchte sich dadurch
eine selbstständige Stellung zu verschaffen. Zuerst hatte sie
in _Rehberg’s_ Familie eine freundschaftliche und für ihre
Ausbildung folgenreiche Ausbildung gefunden; dann ging sie
nach Wien, wo sie als Erzieherin lebte, in die Welt der großen
Gesellschaft eingeführt, und nach Lösung ihrer Aufgabe mit einer
Pension entlassen wurde. Sie ging nach Dresden, und lernte Tieck
kennen.
Fern von Weichheit und Sentimentalität, besaß sie eine
männliche[10] Kraft des Talentes. Zu weiterer Fortbildung, zu
eigenen Schöpfungen fühlte sie sich hingedrängt; sie wollte
aussprechen, was sie in sich unter schweren Verhältnissen erlebt
hatte. Die Trauerspiele „Saul“ und „Semiramis“ entstanden. In
der Novelle versuchte sie sich mit bestem Erfolg. -- Zu ihrer
Familie heimgekehrt, führte sie ein Dasein häuslichen Kummers.
Dennoch schrieb sie für öffentliche Blätter und trat, unter dem
Autornamen _Franz Berthold_, als Erzählerin im Morgenblatte
auf. Im Jahre 1831 ging sie nach München, wo sie eine Zeit lang
in Schellings Hause lebte. Später nahm sie abermals eine Stelle
als Erzieherin bei fürstlichen Kindern in Sachsen an. Doch weil
sie in solcher Existenz die Selbstständigkeit ihres produktiven
Talentes gehemmt glaubte, machte sie sich wieder los, und wagte
es, sich eine unabhängige literarische Stellung zu schaffen. Seit
1834 lebte sie in Dresden, wo sie einen ihrer jüngeren Brüder auf
der Militairanstalt untergebracht. Mit voller Selbstverleugnung und
Aufopferung verwandte sie ihren literarischen Erwerb darauf, die
Ihrigen zu unterstützen. In der Familie eines einfachen Handwerkers
hatte sie sich eingemiethet, deren kleines häusliches Leben sie
theilte. In ihrem Zimmer schrieb sie Dramen, Novellen, Kritiken. In
der Gesellschaft erschien sie als Weltdame. Sie war eine glänzende
Erscheinung, schön, lebhaft, geistreich, von seltener Schnellkraft
und Thätigkeit. In Tieck’s Hause zu Hause, ihm selbst fast
leidenschaftlich ergeben, war sie heiter, witzig, sprühend, ein
Gegenbild zur ernsten, frommen, gelehrten und einfachen Dorothea.
Sie beherrschte das Gespräch vollkommen, mochte ihr der Diplomat
oder Philosoph, der Engländer, Franzose, oder der deutsche Dichter
gegenüber stehen.“ -- Wie theuer sie ihrem verehrten Meister
gewesen, läßt sich schon daraus entnehmen, daß Dichtungen, der
aufregenden Zeit von 1830 entsprossen: „Der Prinz von Massa“ --
„Masaniello“ -- trotz revolutionairer Färbung nicht vermochten,
sein Herz ihr zu entfremden. Sie blieb der Liebling des ganzen
Tieck’schen Kreises, nicht minder geachtet als geliebt.

I.
_Göttingen_, den 19. Juny 1829.
Wollen Sie mir vergönnen, theurer unvergeßlicher Freund, nach so langer
Zeit einmal wieder vor Sie zu treten? Aber Sie standen mir so nah in
diesen Tagen, wo ich Ihr herrliches Dichterleben las, daß ich mir es
nicht versagen kann, Ihnen wieder einmal ein Wörtchen zu sagen; mir
war, als hörte ich alle die schönen inhaltschweren Worte von Ihren
Lippen fließen, wie sonst, Sie waren es so ganz selbst; dieses Werk muß
vor allen andern, die ich von Ihnen kenne, so recht aus Ihrem Innersten
geflossen seyn, denn so nah, so sichtbar möchte ich sagen, hat Sie noch
keines vor meinen Geist gestellt. Wie herrlich zeichnen Sie den Kampf
der wilden chaotischen Kraft mit dem menschlichen, den Kampf der Götter
mit den Titanen, wie lernen wir Ihren Dichter lieben und bewundern,
wie trifft er so wahr und so entschieden immer das Rechte, und doch
können wir dabey auch dem Titanen Marlowe unsre Liebe und Bewundrung
nicht versagen, ja er reißt sie gewissermaaßen noch mehr an sich, als
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