Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 13

Total number of words is 4133
Total number of unique words is 1582
38.9 of words are in the 2000 most common words
51.0 of words are in the 5000 most common words
57.0 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
dort festen Fuß gefaßt hat, wird er sich durch geognostische Reisen
und Entdeckungen der Regierung wichtig machen. Wenn nur möglich wäre,
diesem edlen, geistvollen Menschen nur Ruhe zu bringen, damit er sich
nicht in Zeitlichkeiten verzehrt. Schließlich frage ich noch an, ob Sie
Lust haben, mich in München zu besuchen oder gar mit mir dahinzugehn,
da Sie in der That viel Ursach in Ihrem vorliegenden Studium haben.
Ich werde dort mäßig und wie ein Gelehrter leben, um endlich einmal
etwas ganz zu sein.
In Heidelberg bin ich gewesen, aber das Nest war ausgeflogen. Das
hätte mich geschmerzt, hätte ich nicht grade frisch vorher Feuer
gefangen. Bettine, die mit mir sehr liebenswürdig gewesen, hat mit
mir correspondiren wollen und mir einen schönen Brief geschrieben,
auf den ich recht wahnhaft geantwortet, weil ich nicht anders konnte.
Ich bin ihr gut, und bewundre ihre Gabe und Leichtigkeit. Aber ihre
Schwester liebe ich mehr. Aber verrückt verliebt und unglücklich, das
ist einmal mein Schicksal. Es muß doch so recht sein, weil es mir immer
wiederkommt. Leben Sie wohl.
_C. F. Rumohr_.
Grüßen Sie Burgsdorf, empfehlen Sie mich Ihrer Gattin und den
Gräfinnen. Ist Genelli noch da, so fragen Sie ihn, ob er in eine
Verbindung von Alterthumsforschern in weitläuftigerm Sinne eingehn
wolle.

III.
Antworten Sie mir ja bald, wenn auch nur in wenigen Zeilen.
_Krempeldorf_, d. 12ten Jänner 1808.
Mein geliebter und verehrter Freund, wie gern höre ich Sie in
dem väterlichen Tone zu mir reden, der durch Ihren lieben Brief
mir wiederklingt. Freilich habe ich diesen selben Ton in manchen
Augenblicken mißverstanden, in denen sich ein Fremder und Aeußerer
in unsre Bekanntschaft drängte; aber vielleicht mußte ich durch so
bittere Täuschungen geläutert werden, um auch nur auf den Standpunkt
eines zuversichtlichen Muthes zu gelangen, aus welchem ich mit Ruhe
meine Zukunft überschaue. Wohl verdiene ich Ihre Strafe, Ihnen meine
Reise nicht angezeigt zu haben. Aber Sie wissen wie ungelehrt ich
bin, mich lange auf Reisen zu besinnen, und Alles in Erwägung zu
ziehn, was sich damit in Verbindung setzen ließe. Was mich forttrieb,
weiß ich so eigentlich nicht, ich glaube selbst, es war ein Anflug
von Heirathslustigkeit. Jedoch ist diese ganze Hitze verflogen oder
vielleicht verwintert. Sorgen Sie nicht für mich. Wenn ich liebe, werde
ich so bis zur Verzückung ergriffen, daß ich grader gehe, wie es die
Mädchen lieben; und meinem Stern kann ich nicht entfliehen. Wenn ich
in ruhigen Augenblicken den Abgrund von bürgerlicher Besorglichkeit
betrachte, der die Familien zerdrückt, und das Elend, das aus dem
kleinsten Geschäfte über mich kommt, so wünsche ich mich in das nächste
Land, wo ich keine Familie und keinen Besitz habe, und wahrlich, da
mir die Jugend fast ohne die freie, frische Vegetation vergangen ist,
auf welche ich wohl die Ansprüche machen könnte, will ich mir eine
andre Jugend selbst machen und bilden. Ich glaube nun auch mein letztes
Fegefeuer überstanden zu haben, nämlich den Besitz, worin vielleicht
der ärgste aller Teufel steckt! Wenn ich erst von hier weg bin, und
die Franzosen lassen mir einigen Genuß davon, daß mir die Freiheit
bleibt, und ich ein Herr mehrerer Städte und Länder werde, wie ich mir
vorgenommen, so ist es möglich, daß mir das Haben nicht so gräulich
mehr erscheint, wie in diesem Augenblicke. Es ist wohl wahr, was Sie
sagen; eigentlich hat einen das Geld, und man heckt auf dem Schatz
wie ein verdammter Geist, und streitet mit dem Satan, der ihn rauben
will, und wimmert ihm nach, wenn er der Stärkere ist. So geht es hier
uns nördlichen Kornjuden, denen man bald mehr nimmt, als sie in guten
Wucherjahren zu erschwingen im Stande sind. Diesen vom Fette erstickten
nördl. Deutschen schadet der Aderlaß nicht: im Gegentheile werden sie
sichtlich gehoben. Ein großes Unglück vernichtet nicht; ein schwerer
Druck ist oft die Erscheinung einer großen Geburt.
Die Gewalt der Unbedeutendheit habe ich, wie die Nation, in mir selbst
erlebt, und sehe mit Dankbarkeit in die qualvollen Mißverständnisse
ganzer Jahre zurück, deren fast unerträgliche Schmerzen mein Dasein
gehärtet haben. Mit großer Ruhe, und ohne mich den Fantasmen zu
überlassen, denen ich sehr geneigt bin, sehe ich der weiteren Zukunft
entgegen, ohne in die übersprudelnde nahe Hoffnung mancher eingehn
zu können, die sich in Ungeduld und Verzweiflung zu endigen pflegt.
Bestimmt weiß ich, daß es ein kühner und sichrer Schritt ist, von der
Begebenheit wie unberührt, sein ursprüngliches Bestreben durchzuführen.
So ist dem Einen beschieden die Trümmer auszugraben, sie dem Volke
kenntlich zu machen, die Vergangenheit der Zukunft anzuknüpfen, dem
Andern auf seichtem Grunde den unverwüstlichen Bau zu begründen; wie
jener Erwin, der seinen Felsenwald zu gründen, den Moder überwand. Ja
wohl hätte ich so vieles mit Ihnen zu besprechen, und schöner wäre
es, wenn wir gleich zusammen reisen könnten. Aber ich gehe sobald
als möglich, vielleicht in einigen Monaten. Sind Sie schon dann im
Stande zu reisen? Fürchten Sie nicht den Winter? Zum Theil sind es
ökonomische Gründe, das theure, genußlose Leben dieses Landes, die mich
forttreiben; zum Theil das dringende Gefühl der höchsten Nothwendigkeit
einer ganz anhaltenden und unausgesetzten Arbeit, die bei meinem
Bestreben nicht ohne die Hülfe einer großen Bibliothek bestehen kann.
Ich habe mich diesen Winter hindurch beholfen, und das getrieben, was
ich grade treiben konnte; allein das bringt nicht genug fort. Die
Poesie liegt sehr bei mir darnieder, meine sämmtlichen Werke in der
Asche, und zu einigen Dingen, die ich schreiben möchte, fehlt mir Ihr
Rath. Können Sie mich lassen, so hätte ich Lust, auf einige Wochen zu
Ihnen zu kommen, wenn Sie etwa durchaus nicht so früh reisen können,
als ich. Denn ohne Scheu denke ich nicht an eine neue Unterbrechung,
wie jener Besuch bei Ihnen, die Menge der bedeutenden Gestalten, und
Ihre Schönheit endlich in mir veranlassen würden. Nach Würzburg gehe
ich gern; Friedr. Schlegel grade wünschte ich zu sprechen; er wird
mir vieles aufschließen können, da er so lebendig in einem Theile
dessen ist, was ich mir als Lebensarbeit vorgesetzt habe. Kürzlich
ist Aug. W. Schl. in München gewesen. In München haben wir nun auch
so viel mehr Anknüpfungspunkte. Gelingt es Schelling gar Steffens
nach München fördern, und dazu ist einige Aussicht, so wird sich
dort ein Kreis runden, wie er jetzt nur in wenigen deutschen Städten
sein mag. Der Jacobi ist der lächerlichste Präsident und Philos.,
der je seidne Strümpfe zu tragen pflegte. Aber grade das macht den
Aufenthalt in M. um so schöner und mannigfaltiger. Diese Art von Maske,
abgelegte Gelehrtenwürde, fehlte dem guten M. bisher ganz. Im Sommer
ist ein Lipperl zu M., der zu den besten Schauspielern gehört, die
mir vorgekommen. Das Volk hat doch einen recht ordentlichen Sinn, und
sich wahrlich durchaus nicht verändert. Die liebenswürdige Frömmigkeit
desselben hat eher noch in dem Verluste eines leisen Anstriches
von Bigotterie gewonnen, da nunmehr die eigenthümliche Liebe mehr
hervorgetreten ist. Von Steffens schreibe ich Ihnen nichts, da er Ihnen
selbst schreibt. Wir haben einander zärtlich lieb. Er hat viel Kummer
und ich viel Verdruß; so kommt es bisweilen, daß wir gegen einander zu
streiten scheinen, aber wir gehn von einander als Freunde, wenn wir
den Irrthum erkannt haben. Er hat einen schönen Aufsatz geschrieben.
Auch Runge ist mir näher getreten. Ich kann doch auf einen schönen
Kreis geliebter, herrlicher Menschen sehn, und mir einbilden, sie
wären alle für mich allein da. Um so mehr kommt mir der Lermen in Rom
nichtswürdig und verächtlich vor. Ich bin entschlossen, von demselben
keine weitere Notiz zu nehmen, und schrieb schon vor einiger Zeit Ihrem
Bruder, wie wenig das unmittelbare Leben in der Geschichte, mein will’s
Gott rechtliches Bestreben, mit dem beschämenden Andenken an meine
Unbesonnenheiten verträglich sein will. Im Falle die Angelegenheit
vor Humb. gerichtlich könnte geworden sein, wie ich fast aus Ihres
Hrn. Bruders Briefe schließen mußte, schrieb ich an Humboldt, und
verlangte einen kurzen Bericht des Vorganges. Ich habe die Antwort von
ihm, worin er bestimmt läugnet, denselben erstatten zu können, als
von einem Dinge, was er weder Zeit noch Lust gehabt zu erforschen und
worin er nur Vermittler habe sein wollen. Ein Geklätsch über Schick,
das ich als Beispiel Ihrem Bruder geschrieben, um ihn wegen des unter
uns vorgefallenen zu beruhigen, und das er die Unvorsichtigkeit gehabt,
Hrn. v. Humb. vorzulesen, ist das Einzige, was mich in der That, wo
meine gute Meinung nicht verstanden werden kann, in ein übles Licht
als Klätscher setzen muß. Aber auch dies weitläufiger zu belegen,
verschmähe ich gänzlich; vorzüglich um gegen die R. nicht rachsüchtig
zu erscheinen. Ich sehe sie in der That als in mein Schicksal
verflochten an, und kann sie wohl verachten, aber nicht hassen, nachdem
sich mein erster Unwillen gelegt.
Der Ihrige.
_C. F. Rumohr_.

IV.
_Rothenhaus_, d. 17ten Sept. 1827.
Wie sehr bedauere ich, werther und hochgeehrter Freund, daß Ihr
Unwohlsein mir so spät das lebhafte Vergnügen vergönnt hat, Ihre mir
so erfreuliche Antwort auf mein letztes zu empfangen und zu lesen. Wie
leicht hätte es seyn können, daß Ihr Brief zu spät gekommen wäre;
denn ich rüste mich zu einer nahen, obwohl noch nicht so ganz fest
bestimmten Abreise. Nun bin ich noch im Stande, Ihnen die 12 verlangten
Bände span. Poesieen zu senden, welche in meiner Abwesenheit keine
Seele aufgefunden hätte; wahrscheinlich werden Sie diese Zeilen um
einige Tage früher empfangen, als die Bücher selbst. Mir ist es besser
ergangen, das Packet kam zugleich mit dem Briefe und wohlbehalten
an und machte mir um so mehr Freude, als ich dessen Inhalt meiner
Schwester überliefern konnte, welche Ihre Schriften besonders liebt und
deren Besitz längst wünschte. Ich danke Ihnen auch für die Auswahl;
sie ist auf lauter hier nicht vorhandene Werke getroffen, wie ich denn
überhaupt an der Literatur sehr arm bin. Ihr altenglisches Theater habe
ich noch nicht durchaus gelesen und habe mir diesen Boccone so recht
behaglich zurecht gelegt. Ich halte mich für sehr angenehm entschädigt.
Wollen Sie mir indeß den Pony zurecht legen, so werde ichs mit Dank als
ein ~agio~ annehmen. Baudissins können ihn gelegentlich mit in
unsre Gegend hinübernehmen. Vielleicht werde ich ihn doch nie benutzen
können, denn, will’s Gott, komme ich nie wieder in die Alpen zurück.
Mein Reiseplan ist zunächst auf Berlin, wo ich noch zu thun habe,
(Amsterdam habe ich der späten Jahreszeit willen aufgegeben), und, von
dort, dachte ich allerdings darauf, nach Dresden zu gehn. Ich möchte
wohl von Ihnen erfahren: ob von Berlin nach Dresden eine anständige
Eilpost gehe, ferner ob man zu Dresden wohl Gelegenheit finde,
einen guten, wenn auch gebrauchten Wiener Wagen zu billigen Preisen
zu bekommen. Ich habe meine Wagen theils zerfahren, theils meiner
Schwester verkauft und denke mich unterweges von Neuem zu montiren.
Doch fragt es sich, ob Sie der Mann sind, mir über so erhebliche Dinge
Auskunft zu geben. Zudem finde ich es bedenklich, in einem Augenblicke
nach Dresden zu gehn, wo alle auf Kunst und Alterthum geruht habende
ihre Federkiele spitzen, um mich auf irgend eine grausame Weise aus
der Welt zu schaffen. Ein Dienstfertiger (irgend ein Tieckischer
Charakter) hat mir vier Blätter der Literaturzeitung, welche ich
sonst nicht lese, zugesandt, worin _Quandt_ (ob unser lieber,
guter, viel rauchschmauchender Quandt zu Dresden?) mir nicht ein
Quäntchen Verdienst läßt. Die Absicht, mich mißzuverstehen, hat darin
der Unfähigkeit, mich zu verstehen, so treulich die Hand geboten, daß
wirklich Harmonie darin ist. Zu den unwillkührlichen Mißverständnissen,
welche sich bis auf das Motto ausdehnen, kommt eine gute Zahl von ganz
willkührlichen; die Verfälschungen schließen sogar den Buchstaben der
Worte nicht aus, welche als von mir gesagt angeführt werden. Ich habe
mich ganz entwöhnt, deutsche Recensionen zu lesen; sagen Sie, ist es
in Deutschland dabey durchhin üblich, zu behaupten oder zu erzählen:
Auctor sagt, meint, behauptet, verwechselt, dieß und das, ohne dabey
ins Buch zu gucken? Den philos. Theil halte ich nicht für des braven
Mannes Arbeit, wohl aber den hist. kritischen, welcher höchst lüderlich
ist und bey großer Anmaßung viel Unkunde verräth.
Uebrigens ist meine eigene Arbeit im ersten Bande, dessen Sie mit
so viel Nachsicht erwähnen, leider ebenfalls sehr lüderlich. Meine
beiden Freunde, zu denen auch Waagen gehört, haben das Ms. mit zu
vieler Nachsicht durchgesehn, und ich mich zu viel darauf verlassen.
Ich erschrak nicht wenig, als ich mich 6 Monate später im Nachthemde
auf offener Gasse wiederfand. Nicht etwa aus Auctorstolz; in dieser
Beziehung bin ich schaamlos, sondern aus Liebe zur guten Sache hätte
ich gewünscht, viel Uebelstehendes auszumerzen, viel Unbestimmtes besser
zu bestimmen. Hätte mein ~Dr.~ Rec. nur ins Buch sehn wollen,
so hätte er wohl mehr und richtiger zu tadeln gefunden, als so, wie
er’s macht, die Dinge aus der Luft greifend und mit seinen eigenen
Einbildungen hadernd. -- Grüßen Sie mir Baudissins und die Ihrigen.
Ihr
ergebener
_Rumohr_.
In Bezug auf Göttingen haben Sie mich vielleicht mißverstanden. Ich
selbst besitze dort _nichts_. Aber die Kön. Bibl. ist nicht arm an
spanischen Büchern, worüber man Ihnen sicher willig Auskunft ertheilen
dürfte.
Der Adelung ist leider für immer verloren. Wenn ich ihn vielleicht
unter den Sachen gehabt hätte, so wäre er doch schon deßhalb längst
fort, weil ich 1808 ganz rein Haus gemacht habe und alle Mobilien,
Bücher &c., welche ich besitze, seit 1812 ganz neu wiedergekauft. Indeß
weiß ich bestimmt, daß er mir früher nie in die Augen gefallen ist,
und daß ich auf Ihre Anfrage zu Krempeldorf, meinem damaligen Sitze,
vergebens danach gesucht habe.

V.
_München_, den 11ten März 28.
Endlich ist es mir gelungen, verehrter Freund, den König einmal
privatim zu sprechen. Er hat sich Ihrer mit Güte erinnert, auch glaube
ich bemerkt zu haben, daß Ihre Antwort, welche er selbst gelesen, keine
Bitterkeit in ihm hervorgerufen oder nachgelassen hat. Uebrigens glaube
ich wahrzunehmen, daß er an dem Theaterwesen weniger Freude hat, als
wir lebhaften Theaterfreunde wohl wünschen könnten, was seine Gründe
hat. Hier ist die Bühne sehr gesunken, Eßlair so fertig, daß ich mir
Ihr strenges Urtheil sehr wohl erklären kann. Hie und da scheint
einmal eine Erinnerung alter Zeit in ihm aufzusteigen, im ganzen
spricht er (der alles Gedächtniß verloren haben soll) gedankenlos
nach dem Soufleur. -- Urban hat ein schönes Organ, stößt aber hie
und da beym 4-6ten Wort, offenbar in der Meinung, den ungeheurn Raum
auszufüllen. Uebrigens sehen die Schauspieler in Tracht und Bewegung
minder dürftig und hölzern aus, als auf den meisten Bühnen, wohl eine
Wirkung der hier durchaus prädominirenden malerischen Geister. -- In
diesem Augenblick haben wir hier bey stillem Wetter italienisches
Clima. Vor vier Tagen Schnee und Frost bei Südwestwind. Thauwetter
an der einen, Frost an der Windseite der Häuser! -- Ich glaube doch,
Sie haben wohlgethan, den Ruf an hiesige Universität abzulehnen;
wie _ich_, wie alle Freunde Münchens wünschen mögen, daß Sie
hieher gekommen wären, wo Ihre vielseitig billige Denkungsweise
vielleicht manche Widersprüche ausgeglichen hätte, deren Vereinigung
und Ausgleichung schwer genug seyn mag, und vielleicht unmöglich
ist. -- Sie würden München nicht wiederkennen, so ist es erneut, der
Pracht und Gediegenheitssinn des Königes giebt vielen Unternehmungen
einen stattlichen Charakter. Bisweilen könnte die Anlage besser seyn.
Doch bin ich mit der Gallerie zufrieden und habe in der Glyptothek,
wo ein Saal gemalt, drey mit Statuen verziert sind, und welchen!!
köstliche Stunden verlebt. -- München wäre in mancher Beziehung ein
sehr lebbarer Ort. Ich wollte ich wäre nie hinausgewichen. Doch würde
es mir gegenwärtig Mühe kosten, mich wiederum darin einzuwohnen. Auch
zieht mein junger Freund mich vorwärts. Er hat ein sehr hübsches
Blatt radirt. Ich möchte, er machte eine ganze Folge, was vielleicht
geschieht, ehe ich abreise.
Empfangen Sie noch meinen Dank, Sie und Ihre Freunde, für die schönen
Stunden, welche Sie mich in Ihrer Gesellschaft haben verleben lassen.
Es waren doch behagliche Tage in Dresden, Morgens Beschäftigung mit
Kunstsachen, Nachmittags Umgang mit geistvollen Leuten. Was kann man
mehr und besseres begehren. Ich wäre bey Ihnen hängen geblieben, hätte
mich nicht Wort und Wunsch an das Schicksal meines Zöglings geknüpft,
welcher vielleicht nicht so viel Liebe verdient, als ich ihm schenke,
hingegen, wie ich glaube, der Künstlerwelt ein nützliches Beyspiel
früher Entwickelung geben wird, was denn am Ende die Hauptsache ist.
Leben Sie wohl und empfehlen mich den Ihrigen. Wenn Neues vorfällt,
erhalten Sie noch ein Schreiben von
Ihrem
ergebenen
_Rumohr_.


=Sallet, Friedrich von.=

Geboren am 20. April 1812 zu Neisse, gestorben am 20. Febr. 1843 zu
Reichau bei Nimptsch in Schlesien.
Gedichte (1835.) -- Funken (1838.) -- Schön Irla (1838.) --
Laienevangelium (1840.) -- Gesammelte Gedichte (1841.) -- Die
Atheisten und Gottlosen unserer Zeit (1844.) -- Sämmtliche
Schriften, 5 Bde. (1845.)
Unfehlbar haben die letzteren seiner Schriften vorbereitend gewirkt
und viel beigetragen zu der antikirchlichen Bewegung, welche
bald, nachdem jene erschienen waren, von Schlesien, von Breslau,
ja gewissermaßen von dem Comptoir des Buchhändlers ausging, der
Sallets Werke und andere geringere Schriften verlegte, und dafür
begeistert war. Unfehlbar aber auch würde der Dichter, hätte ihn
der Tod nicht in Jugendblüthe weggerafft, mehr geistiges Leben,
mehr poetischen Sinn, mehr göttliche Bedeutung in eine Richtung zu
legen verstanden haben, die theilweise die seinige genannt werden
darf.
Sallet war ein liebenswerther talentvoller Mensch. Mag er Gläubigen
großen Anstoß gegeben haben durch Lied und Wort,... er war auch
ein Gläubiger auf seine Weise; und der bitterste Gegner muß ihm
nachrühmen, daß er wahr und ehrlich geblieben bis an’s Ende!

I.
_Breslau_, d. 25ten Juli 1838.
_Verehrtester Herr!_
Zur Entschuldigung einer vielleicht belästigenden Zusendung von Seiten
eines persönlich Ihnen ganz Unbekannten diene Folgendes:
Es bietet sich mir auf einer zu Anfang des nächsten Monats
anzutretenden Reise von Breslau nach Trier, meinem Aufenthaltsorte, die
erwünschte Gelegenheit, mich wenige Tage in Dresden aufzuhalten. Hieran
knüpfte sich bei mir unmittelbar der lebhafte Wunsch, wenn auch nur
flüchtig, einen Mann kennen zu lernen, dem alle Gebildeten Deutschlands
Dank und Verehrung schuldig sind. Da mir aber wohl bewußt ist, daß
Männer von bedeutendem Ruf nur zu sehr von unberufnen Zudringlingen
belästigt sind, so würde ich meinen Wunsch gewiß unterdrückt haben,
wenn ich seine Erfüllung nicht irgend einer Berechtigung verdanken
dürfte. Durch meine bisherigen, in der Masse verschwindenden,
literarischen Bestrebungen kann ich kaum hoffen, Ihnen, auch nur dem
Namen nach, bekannt zu sein. Ich erlaube mir daher, Ihnen beiliegend
ein Werkchen zuzusenden, das bis jetzt meine bedeutendste Arbeit ist,
und in dem Sie, sollten Sie es übrigens auch als einen mißlungenen Wurf
beurtheilen müssen, wenigstens den sittlichen und künstlerischen Ernst
nicht verkennen werden. Aus diesem Geist des Ernstes werden Sie auch
ersehn, daß ich wenigstens nicht zu jener Zahl literarischer Vagabonden
gehöre, die berühmte Männer aufsuchen, um aus ihren Gesprächen, im
Nothfall aus dem Schnitt ihres Rockes, Journalartikel zu fabriziren.
Meine Absicht ist einzig und allein die, einen Mann zu sehn, der ein
ganzes, ruhmvolles Leben, rastlos thätig, bald anregend, bald selbst
schaffend, dem gewidmet hat, dem ich selbst das Streben eines Jüngers
von ganzer Seele weihe -- der Poesie.
In der Hoffnung, daß diese Zuschrift nicht belästigen und schon ein
persönlicher Besuch mir gestattet sein möge, bin ich mit Hochachtung,
verehrtester Herr
Ihr
Ergebenster _F. v. Sallet_,
Königl. Preuß. Lieutenant.

II.
_Breslau_, d. 16/2. 39.
_Verehrtester Herr Hofrath!_
Als ich die Ehre hatte, Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen, waren
Sie so gütig, mir eine spätere briefliche Mittheilung über mein Leben
und Treiben zu erlauben. Ich fühle wohl, daß ich von diesem Rechte
eigentlich nur dann Gebrauch machen sollte, wenn ich von errungenen
Resultaten zu berichten hätte. Dennoch erlaube ich mir, auf Ihre Güte
vertrauend, mich grade im entgegengesetzten Falle an Sie zu wenden, wo
ich nehmlich daran gehe, mich in ein Unternehmen einzulassen, dessen
Gelingen höchst zweifelhaft ist.
Ich habe nehmlich, wie ich schon längst beabsichtigte, meine Entlassung
aus einem meinen Neigungen durchaus widersprechenden Dienstverhältniß
nachgesucht und erhalten und mich vorläufig in Breslau festgesetzt,
um mich literarischen Studien und Bestrebungen ungetheilt zu widmen.
Hier wurde mir, ganz unerwartet und ungesucht, der Vorschlag gemacht,
die Redaction eines schöngeistigen Journals zu übernehmen, das, unter
dem Namen: Silesia von Ostern an in Breslau erscheinen soll. Obgleich
ich nun keineswegs das ephemere journalistische Treiben als ernste und
ächte Lebensbestimmung ansehen kann, so glaube ich doch, mich einer
Arbeit nicht entziehen zu dürfen, die wenigstens dazu dienen kann,
meine Kräfte zu üben, meinen Namen einigermaaßen zu verbreiten, so daß
ich später auch für selbstständigere Leistungen auf mehr Antheil beim
Publicum rechnen kann, und endlich vielleicht auch für den Augenblick
dem Publicum Besseres zu geben, als es in den Spalten eines Journals zu
finden wünscht und gewohnt ist. Ich habe wirklich die, vielleicht etwas
nach einer Donquixoterie schmeckende, kecke Idee gefaßt, zu versuchen,
ob es nicht möglich wäre, eine Zeitschrift _vorherrschend_ aus
_künstlerisch gediegnen_ Elementen zu bilden, und, was das
Schwierigste ist, das Publicum an solche Kost zu gewöhnen. Auf ein
Gelingen kann ich natürlich nur hoffen, wenn die Tüchtigsten im
Vaterlande es nicht verschmähen, sich mir anzuschließen.
Diese meine Absicht und der Umstand, daß Ew. Wohlgeboren meine
Ansichten über literarische Dinge bekannt sind, mögen es entschuldigen,
daß ich mich auch an Sie mit der Bitte um Beiträge zu wenden wage. Es
ist einem längst erprobten Meister wohl eigentlich nicht zuzumuthen,
sich in das verworrene Gewühl der Tagesliteratur zu mischen. Doch darf
ich meinerseits nichts unterlassen, für mein Unternehmen wo möglich die
tüchtigsten Kräfte zu gewinnen und so wage ich auch bei Ew. Wohlgeboren
den Versuch, da ich in meiner Bitte wenigstens nichts Unschickliches
sehen kann.
Sollten Sie sich dazu entschließen können, meine Bitte zu gewähren,
so würden mir Gedichte, kürzere Novellen oder Mährchen, hauptsächlich
aber auch kritische Uebersichten über Erscheinungen und Richtungen der
neueren und neuesten Literatur hochwillkommen sein. Etwanige Beiträge
bitte ich an die _Friedländersche Buchhandlung in Breslau_ zu
adressiren.
Was das Honorar anbetrifft, so kann ich Ew. Wohlgeboren freilich nicht
für mehr, als zwei Louisdor für den Druckbogen zu 16 Spalten bürgen.
Sollte ich auch eine Fehlbitte gethan haben, so darf ich hoffentlich
doch darauf rechnen, daß Ew. Wohlgeboren mein Vertrauen nicht
übeldeuten werden.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
Ew. Wohlgeboren
Ergebenster
_Friedrich v. Sallet_,
Lieutenant außer Dienst.


=Schack, Adolph Friedrich von.=

Geb. am 2. Aug. 1815 zu Brüsewitz bei Schwerin.
Mecklenburgischer Geheimer Legationsrath; lebt gegenwärtig in
München (?) und gilt sowohl für einen gründlichen Kenner spanischer
Litteratur, für einen vortrefflichen, dichterisch reproducirenden
Uebersetzer, als auch für einen gediegenen Philologen im Gebiete
orientalischer Sprachen. Dafür zeugen schon die Werke:
Geschichte der dramatischen Litteratur und Kunst in Spanien, 3 Bde.
(1845-46.) -- Spanisches Theater, 2 Bde. (1845.) -- Uebersetzung des
Firdusi -- u. a. m.
Auch _seine_ Briefe sind uns ein höchst willkommener Beitrag
zur Widerlegung verleumderisch erfundener Mährchen von Tieck’s
Abgeschlossenheit und ungefälliger Zurückhaltung gegen jüngere
Gelehrte.

I.
_Frankfurt a. M._, den 29st. Dec. 1844.
_Hochwohlgeborner Herr!_
_Hochgeehrter Herr Geheimerath!_
Indem ich mir die Freiheit nehme, Ihnen, hochgeehrter Herr, ein
Exemplar meines „Spanischen Theaters“ zu übersenden, erlaube ich mir
zugleich, eine ganz gehorsamste Bitte an Sie zu richten, zu welcher
mich Ihre frühere, mir so vielfach bewiesene, Güte ermuthigt. Es
ist mir zur Vervollständigung meiner „Geschichte der dramatischen
Literatur und Kunst in Spanien“ (welche nächstens bei Duncker und
Humbolt erscheinen wird und schon im Druck begriffen ist) überaus
wünschenswerth, auf kurze Zeit einige Bände der Comödien des Lope
de Vega zum Gebrauche zu erhalten. Die Theile, welche ich besonders
wünsche, sind Band 3, 5, 9, 10, 14, 17 und 19. Wollten Sie nun, Herr
Geheimerath, die große Gefälligkeit haben, mir diese Bände auf drei
Wochen zu leihen, so würden Sie mich zum innigsten Danke verpflichten
und sich ein bleibendes Verdienst um meine literarische Arbeit
erwerben. Sollten Sie Bedenken tragen, mir diese kostbaren Bände
ohne Weiteres anzuvertrauen, so ist die hiesige Königl. Preußische
Bundestags-Gesandtschaft bereit, die Bürgschaft dafür zu übernehmen, so
wie ich auch selbst gern jede Art von Caution stellen will; willigen
Sie dagegen sofort in mein Gesuch ein, so bitte ich, die bezeichneten
Bände dem Herren Professor Röstell in Berlin zu übergeben, welcher
mir dieselben zusenden wird. Nach Ablauf von drei Wochen erhalten Sie
dieselben unversehrt zurück.
Genehmigen Sie, Herr Geheimerath, daß ich mich unterzeichne als Ihr
ganz gehorsamster
_A. v. Schack_,
Großherzogl. Mecklenburgischer
Legations-Rath.
~P. S.~ Sollten Ew. Hochwohlgeboren einzelne von den bezeichneten
Bänden von Lope’s Comödien nicht besitzen, so würde ich statt derselben
ganz gehorsamst um Band 8, 11, 21 oder 23 bitten.
Das „spanische Theater“ folgt mit der Fahrpost nach.

II.
_Frankfurt a. M._, den 6ten August 1845.
_Hochwohlgeborener Herr!_
_Hochverehrter Herr Geheimer Rath!_
Schon vor nunmehr fast zwei Monaten, gleich nachdem meine „Geschichte
der dramatischen Literatur und Kunst in Spanien“ im Druck vollendet
war, übergab ich einem hier durchreisenden Freunde ein für Ew.
Wohlgeboren bestimmtes Exemplar derselben, welches er in Berlin
abzugeben versprach. Ich begleitete diese Sendung mit einem Schreiben,
in welchem ich Ew. Hochwohlgeboren meinen verbindlichsten Dank für die
mir mit so großer Gefälligkeit geliehenen Bände von Lope sagte. So
eben erfahre ich nun zu meinem größten Schrecken, daß mein Freund auf
der Durchreise in Cöln von einer schweren Krankheit befallen worden
ist, an welcher er bisher darnieder gelegen hat, und daß durch diesen
unglücklichen Zwischenfall die Beförderung des Briefes und der Bücher
an Ew. Hochwohlgeboren unterblieben ist. Mögen Sie daher, hochgeehrter
Herr Geheimer Rath, die Verspätung, mit welcher mein Buch in Ihre Hände
kommt, entschuldigen, und dasjenige, was ganz ohne mein Verschulden
durch eine unglückliche Fügung der Umstände herbeigeführt worden ist,
nicht einer Versäumniß meiner Pflicht zuschreiben. Wenn ich glaubte
hoffen zu dürfen, daß die beifolgenden Bände so wie der innige Ausdruck
meines Dankes noch jetzt von Ihnen mit Wohlwollen aufgenommen würden,
You have read 1 text from German literature.
Next - Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 14
  • Parts
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 01
    Total number of words is 3606
    Total number of unique words is 1438
    36.9 of words are in the 2000 most common words
    47.5 of words are in the 5000 most common words
    54.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 02
    Total number of words is 3976
    Total number of unique words is 1596
    37.1 of words are in the 2000 most common words
    49.7 of words are in the 5000 most common words
    56.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 03
    Total number of words is 4173
    Total number of unique words is 1581
    37.5 of words are in the 2000 most common words
    49.7 of words are in the 5000 most common words
    55.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 04
    Total number of words is 4155
    Total number of unique words is 1600
    39.3 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    59.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 05
    Total number of words is 4089
    Total number of unique words is 1512
    42.4 of words are in the 2000 most common words
    56.2 of words are in the 5000 most common words
    61.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 06
    Total number of words is 3980
    Total number of unique words is 1623
    36.4 of words are in the 2000 most common words
    48.5 of words are in the 5000 most common words
    55.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 07
    Total number of words is 4103
    Total number of unique words is 1622
    39.9 of words are in the 2000 most common words
    52.4 of words are in the 5000 most common words
    57.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 08
    Total number of words is 4397
    Total number of unique words is 1550
    41.5 of words are in the 2000 most common words
    53.6 of words are in the 5000 most common words
    59.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 09
    Total number of words is 4052
    Total number of unique words is 1683
    38.8 of words are in the 2000 most common words
    52.1 of words are in the 5000 most common words
    57.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 10
    Total number of words is 4418
    Total number of unique words is 1516
    38.2 of words are in the 2000 most common words
    50.7 of words are in the 5000 most common words
    56.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 11
    Total number of words is 4224
    Total number of unique words is 1516
    38.4 of words are in the 2000 most common words
    49.0 of words are in the 5000 most common words
    54.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 12
    Total number of words is 4119
    Total number of unique words is 1564
    38.3 of words are in the 2000 most common words
    52.3 of words are in the 5000 most common words
    57.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 13
    Total number of words is 4133
    Total number of unique words is 1582
    38.9 of words are in the 2000 most common words
    51.0 of words are in the 5000 most common words
    57.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 14
    Total number of words is 3964
    Total number of unique words is 1557
    34.1 of words are in the 2000 most common words
    46.8 of words are in the 5000 most common words
    52.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 15
    Total number of words is 4262
    Total number of unique words is 1565
    39.8 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 16
    Total number of words is 4417
    Total number of unique words is 1394
    39.7 of words are in the 2000 most common words
    51.2 of words are in the 5000 most common words
    57.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 17
    Total number of words is 4400
    Total number of unique words is 1445
    41.5 of words are in the 2000 most common words
    53.5 of words are in the 5000 most common words
    58.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 18
    Total number of words is 4343
    Total number of unique words is 1385
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    50.7 of words are in the 5000 most common words
    56.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 19
    Total number of words is 4244
    Total number of unique words is 1533
    38.2 of words are in the 2000 most common words
    50.8 of words are in the 5000 most common words
    58.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 20
    Total number of words is 4312
    Total number of unique words is 1510
    38.5 of words are in the 2000 most common words
    51.9 of words are in the 5000 most common words
    58.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 21
    Total number of words is 4479
    Total number of unique words is 1355
    44.2 of words are in the 2000 most common words
    56.7 of words are in the 5000 most common words
    61.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 22
    Total number of words is 4377
    Total number of unique words is 1384
    43.5 of words are in the 2000 most common words
    56.7 of words are in the 5000 most common words
    63.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 23
    Total number of words is 4033
    Total number of unique words is 1634
    37.5 of words are in the 2000 most common words
    49.9 of words are in the 5000 most common words
    56.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 24
    Total number of words is 4227
    Total number of unique words is 1644
    37.7 of words are in the 2000 most common words
    50.2 of words are in the 5000 most common words
    56.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 25
    Total number of words is 711
    Total number of unique words is 430
    49.0 of words are in the 2000 most common words
    58.6 of words are in the 5000 most common words
    63.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.