Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 24

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des Calderon nach Vera Tassis, in einem zweiten die Vergleichung der
Ausgaben, in einem dritten Conjecturen und Lesearten, und Druckfehler
(die letzteren im Apontes verbessert aus Vera-Tassis) in der
einfachen Form wie die ~Castigationes~ zu griechischen und römischen
Schriftstellern sonst gemacht und gedruckt wurden (namentlich die von
Falkenburg zum Homerus).
Die drei Bände, welche Sie mir übersandt haben, sind mir äußerst
willkommen gewesen, und ich kann Ihnen mit keinen Worten ausdrücken,
wie verpflichtet ich mich Ihnen hierfür, für das Verzeichniß, und für
Ihr gütiges Anerbieten fühle. Den Katalog habe ich sogleich durch den
hiesigen Bibliothekar und wunderlichen Spanier Liaño nach Spanien
befördert, und gebeten die Stücke welche dort etwa einzeln zum Verkauf
zu haben wären mir zu übersenden. Wenn Sie aber nach Wien oder München
schreiben, würden Sie die Verpflichtungen, welche ich Ihnen habe, noch
vermehren, wenn Sie wegen dieser Dramen nachfragten. Durch eine der
hiesigen Buchhandlungen läßt sich der Transport vielleicht besorgen.
Denn ich traue Liaños Commissionarien in Spanien nicht Neigung und
Kenntniß genug zu, um sich lebhaft dort für die Sache zu bekümmern.
(Wir glauben eine nun folgende, lange Stelle dieses Briefes, die ein
Verzeichniß von wichtigen Büchertiteln enthält, und nur dem Gelehrten
vom Fache Interesse gewähren könnte, unterdrücken zu sollen.)
Wie lieb wäre es mir, wenn ich öfter Ihrer belehrenden und ermunternden
Unterhaltung genießen könnte. Erhalten Sie mir Ihre Gewogenheit und
Liebe.
Der Ihrige
_F. W. V. Schmidt_
Fischerstraße 22.
Auf die Anzeige in der Literatur-Zeitung habe ich mir sogleich
angeschafft: ~De poeseos dramaticae genere hispanico, praesertim de
Petro Calderone de la Barca. Scr. Heiberg. Hafniae 1817.~ Es hat
mir Leid gethan, daß der so viele Liebe für den span. Dichter zeigt,
ein ganz unbrauchbares Buch darüber geschrieben hat. Denn für den
_Kenner_ ist es _ganz_ überflüssig, er lernt auch nicht Ein
Wort daraus. Für den Nicht-Kenner unverständlich.

III.
_Berlin_, 22. Febr. 19.
Abermals, mein hochgeehrter Gönner und Freund, muß ich mit Beschämung
an Sie schreiben, denn noch immer bleibe ich tief in Ihrer Schuld.
Schieben Sie dies aber ja nicht auf die einigen Gelehrten eigene
Fahrläßigkeit bei Benutzung von fremden Büchern; ich habe in der That
in den letzten zwei Monaten so viel unerwartete Geschäfte bekommen,
daß ich kaum weiß, wenn ich darauf zurück sehe, wie ich bei meinen
drückenden Amtsgeschäften habe durchkommen können. Ich habe nämlich
auf höhere Aufmunterung gestützt mich bei der hiesigen Universität
als Docent für die neuere Literatur, Geschichte der Poesie und dergl.
gemeldet, und neben unzähligen Gängen und Weitläuftigkeiten (welche mir
indeß durch Solgers, Wilkens und Böckhs gütiges Benehmen erleichtert
sind) zwei lange Abhandlungen anfertigen, und Reden halten müssen, die
Eine lateinisch ~de Petri Alfonsi libro inedito, qui inscriptus est
Disciplina Clericalis~, die andere deutsch, über Calderon, worin
ich mir erlaubt habe Ihrer zu erwähnen. Diese letztere wird jetzt
gedruckt, und ich werde sie Ihnen in wenig Wochen zugleich mit Ihren 3
Theilen Calderon übersenden, mit einem längeren Brief. Möge Ihnen dies
als Grund der Verzögerung genügen. Es liegt mir doch so am Herzen, die
Stücke durchzuarbeiten, und Sie erhalten sie auf jeden Fall vor Ostern
wieder.
Hiebei erhalten Sie mit Dank Ihren _Indice general_ zurück. Ich
habe einen Auszug der zweifelhaften Stücke des Calderon gemacht, und
lege Ihnen hier eine Abschrift davon bei. Wenn Sie nun sich deshalb
nach Wien meinetwegen und des Calderon wegen wenden wollten, so würde
vielleicht kein Zeitpunkt günstiger sein, als der jetzige. Denn es wird
jetzt in Wien durch die Gnade des Ministers Altenstein eine Abschrift
des griechischen Codex der sieben weisen Meister auf der dortigen
Bibliothek für mich gemacht (Aus Paris habe ich schon den Anfang
der griechischen 7 Meister und der ~Disciplina clericalis~ vom
Ministerium erhalten); es würden also die dortigen Bibliothekare so
weniger Bedenken tragen einem Mann dergleichen anzuvertrauen, der Ihr
Vorwort und das Zutrauen des Ministeriums besitzt. Vielleicht ließe
sich der Transport dann auch auf gesandtschaftlichem Wege (denn so
werden mir die Abschriften übermacht) besorgen.
Aber auch den Dunlop kann ich Ihnen leider in diesem Augenblick nicht
schicken. Ich will nämlich (~N. B.~ wenn ich Zuhörer gewinnen
kann) Ostern Geschichte der neueren Litteratur auf der Universität
lesen, nach eignen Diktaten. Ich muß die Collegia dazu vorher ziemlich
ausarbeiten, da ich Anfänger im Collegium-Lesen bin, und da ist der
Dunlop ein unentbehrliches Noth- und Hülfsbuch. Indeß hoffe ich
doch recht bald Ihnen damit dienen zu können, denn ich habe auf der
hiesigen Königl. Bibliothek um dessen Anschaffung dringend gebeten,
und hoffe mit Erfolg. Sobald er nun hier angelangt ist, erhalten Sie
mein Exemplar zum Gebrauch, denn alsdann bin ich zu dem Exemplar der
Bibliothek der nächste.
Vielleicht kennen Sie die neue Uebersetzung der 1001 Nacht von Scott
noch nicht, deren 6ter Theil von Galland, Cardonne und dem letzten
Franzosen (der Name fällt mir nicht ein) nicht gekannte Stücke enthält.
In dieser Voraussetzung übersende ich Ihnen diesen, um doch nicht ganz
leer zu erscheinen. Bald meine Vorlesung über Calderon und Ihre 3
Bände zurück. Werden Sie nächstens ganz gesund, und erhalten mir Ihre
Zuneigung und Freundschaft, die mir so werth ist.
_In großer Eil._
Ihr
_F. W. V. Schmidt_,
Fischerstraße 22.
Viele Empfehlungen an Ihre werthen Angehörigen.

=Schnaase, Karl.=
Geb. am 7. Dec. 1798 zu Danzig.
Dieser bedeutende Kunsthistoriker -- sein Hauptwerk: Geschichte
der bildenden Künste war 1861 noch nicht vollendet -- lebte
längere Zeit in Düsseldorf, wo er zum schönen Vereine gehörte,
den Immermann, Schadow, Uechtritz und Andere bildeten. Dies
Zusammenleben ist Allen förderlich gewesen, hat zu gegenseitiger
Belebung und Erhebung gewirkt, und schöne Wissenschaften wie Kunst
haben dadurch gewonnen. Solche Bündnisse sind hienieden selten und
leider in der Regel auch nicht dauernd; Tod wie Leben lockern und
lösen was so fest schien.
Herr Obertribunalrath Schnaase lebt jetzt in Berlin.

_Düsseldorf_, d. 1. December 1840.
_Theurer, verehrter Herr Hofrath!_
Sie waren bei meiner Abreise von Dresden so freundlich, mich
aufzufordern, Ihnen von Berlin aus zu schreiben. So gern ich Ihnen
den Dank für die überaus gütige Aufnahme, die Sie mir gewährt,
wiederholt und den tiefen und wohlthätigen Eindruck, den ich davon
trug, geschildert hätte, so hielt mich eine Scheu davon ab, Ihnen
gleich wieder mit meiner unbedeutenden Person vor die Augen zu
treten. Vielleicht mit Unrecht, aber es liegt einmal so in meinem
Wesen. Gestern theilte mir unsre Freundin Immermann Ihren Brief mit,
dessen Inhalt uns höchst erfreute und wieder so innig und freundlich
war, daß ich nun nicht länger zögern kann. Es ist überaus schön und
gütig, daß Sie Hand daran legen wollen, den Grundriß des unausgebaut
gebliebenen Theiles in dem Gedicht unsres Freundes auszuzeichnen.
Ihrer Meisterschaft wird es vortrefflich gelingen, das Unfertige mit
leichten, kräftigen Zügen so zu malen, daß es wie in perspektivischer
Verkürzung und Entfernung an das Vollendete und Nahe sich anschließt
und der Phantasie ein Ganzes wird. Niemand versteht es ja so gut
wie Sie, was der innere Einheits- und Lebenspunkt eines Gedichtes
ist. -- Frau Immermann bittet, damit ich diesen Punkt sogleich ganz
bespreche, daß Sie das Manuscript, welches sie Ihnen geschickt, da
behalten mögen. Es ist eine Abschrift von der hier zurückbehaltenen,
nach welcher auch der Druck bereits begonnen hat. Bei dem reichen Stoff
zu eigenen Arbeiten, der Ihnen gewiß auch jetzt wieder vorliegt, darf
man Ihre Güte nicht mißbrauchen, darum mache ich nur im Vorbeigehn
darauf aufmerksam, daß wie gesagt, der Druck schon angefangen hat. Daß
Sie bei dieser Gelegenheit auch ein Wort über Immermanns dichterische
Gestalt überhaupt sprechen wollen, ist unschätzbar; ich hatte es im
Stillen gehofft. Das würde dann füglich dem Bande, welcher den Tristan
enthält, auch beigegeben werden. Meinen Nekrolog beabsichtigen
wir (etwas erweitert) in einem spätern Bande, wo nachgelassene und
gesammelte Schriften erscheinen können, beizugeben. Des Nachgelassenen
ist eigentlich nicht viel da, hauptsächlich nur ein Tagebuch, aus
dem man noch dazu die besten Stellen (zum Theil) wegen persönlicher
Beziehungen fortlassen muß, aus der Theaterperiode. Dagegen kann
manches Vereinzelte (Gismonde, der Aufsatz über Grabbe, die in der
Pandora abgedruckten Düsseldorfer Anfänge) gesammelt, vielleicht auch
Vergriffenes wieder abgedruckt werden.
Ihre Vittoria habe ich mit der größten Freude und Bewunderung, mit
dem ausdauerndsten Interesse gelesen. Es ist ein _historischer_
Roman, im besten Sinne des Worts, mehr als irgend einer. Ich kann den
Eindruck, den er mir macht, am Meisten mit dem der Hauptwerke einer
älteren Periode vergleichen, aus denen mir der Geist, das Leben jener
Zeit so concentrirt, thatkräftig, mehr die Wurzel der Entwickelung,
als die Breite der Zustände entgegentritt. Dies warme, innige Gefühl
eines frühern Zeitgeistes, einer andern Gestaltung des Menschengeistes
in einem Momente, wie in lebendigem Athem mitgetheilt zu erhalten,
ist mir ein großer Genuß, und ebenso empfinde ich ungefähr bei
Ihrer Vittoria. Jenes Geschichtsgefühl (wenn ich es so abstract und
barbarisch nennen darf) fesselt mich auch oft bei Kunstwerken einer
Zeit, welche an sich für diese Kunstgattung nicht geeignet war, und
die daher in ästhetischer Würdigung nicht sehr hoch zu stehn kämen,
und das macht dann wieder den Vergleich hinkend, weil in Ihrem Gedicht
dieser Kontrast nicht vorhanden ist. Aber dennoch bleibt etwas
Aehnliches, weil Zeit und Volk, die Sie für die empfängliche Phantasie
so überaus treu und wahr schildern, in der moralischen Würdigung
der Zeiten auch nicht die erste Stufe einnehmen. Auch darin ist der
Eindruck ein historischer, weil man fühlt, wie nicht blos der große
Haufe, dem die Selbstständigkeit fehlt, und die Heroen und Leiter
der öffentlichen Dinge, die sich damit identificiren, sondern auch
die ausgezeichnetesten, edelsten Gestalten der mittlern Region, des
weiblichen und häuslichen Lebens, ganz von dem geschichtlichen Leben
ihrer Zeit durchdrungen, mit demselben verwachsen sind. Dieser Eindruck
ist, wie billig, ein tragischer, -- herbe, weil so seltene, edelste
Gestalten, wie Vittoria, wie Bracciano, dem Schicksale erliegen, nicht
bloß kämpfend, sondern eben weil sie von der verderblichen Richtung
selbst durchdrungen sind -- erhebend, weil auch in entarteter,
verfallender Zeit die Verderbniß selbst ein Stoff wird, in dem sich
die großen Naturen bilden und entwickeln. Vortrefflich tritt es in
Ihrem Werke ans Licht, wie in der Auflösung einer edlen, mildernden
Sittlichkeit alles das Maaß überschreitet, im sinnlich Reichen und
Weichlichen, wie im Herkulisch oder athletisch Angespannten. -- Mit
Einzelnem will ich Sie nicht behelligen, und es ist vielleicht schon
sehr keck, daß ich Ihnen meine Auffassung des Ganzen vortrage. Denn
soviel vermuthe ich selbst, daß dieser Gedanke es nicht war, von dem
Sie ausgingen, daß Sie vielmehr die Ahndung einer Gestalt, wie Sie sie
nachher in der Vittoria wirklich gezeichnet haben, begeisterte und Sie
die Schönheit derselben (die freilich jene historischen Umgebungen
hervorrief) als eine ganz reine, an und für sich werthvolle empfanden.
Aber diese Differenz ist vielleicht nur eine nothwendige, und wenn
auch nicht, so werden Sie mir meine Auffassung gönnen und verzeihen,
da es bekannt ist, daß der Dichter sich gefallen lassen muß, in
verschiedenen Lesern Verschiedenes hervorzurufen. Uebrigens habe ich
bei diesem Gedichte wieder die Erfahrung gemacht, wie jedes Werk mit
seinem Meister zusammenhängt. Ich glaube Ihre Dichtungen noch besser zu
verstehn, seit ich Sie persönlich kennen gelernt habe. Das Zeitalter
der Rhapsoden war darin glücklich, wo das ganze Volk das Gedicht von
den Lippen des Sängers selbst empfing. Ich glaube Ihre Stimme, Ihren
Vortrag durchzuhören, und der Sinn, die geistige Harmonie eröffnet sich
mir dadurch mehr.
Von Berlin erzähle ich Ihnen nichts. Sie sind dort besser bekannt, wie
ich, wenn auch nicht mehr unmittelbar, so durch Ihre Freunde. Eine
große Stadt hat etwas Ruhiges, Instinktartiges, was vortheilhaft und
nachtheilig wirkt, und dies Mal wohl that. Unsres Königs schöne Gestalt
war dabei ein würdiger Augenpunkt. Leider verlautet noch nichts, was
seine Huld für Immermann’s Wittwe thun wird. --
Meine Frau empfiehlt sich in dankbarster Erinnerung der schönen Tage,
die wir bei Ihnen verlebten, wir beide bitten uns der Frau Gräfin
und Ihren lieben Fräulein Töchtern bestens zu empfehlen. Mit inniger
Verehrung
Ihr ergebenster
_Schnaase_.

=Schöll, Adolf.=
Geboren 1805 zu Brünn, aus einer daselbst in hoher Achtung
stehenden Familie. Er lebte längere Zeit in Berlin, befreundet
mit den besten jener Gelehrten, Dichter und Künstler, welche
während der dreißiger Jahre gesellig wie geistig vereint, fest
zusammenhielten.
Seit 1843 befindet er sich in Weimar, als Direktor Großherzoglicher
Kunstinstitute. Er ist Verfasser mehrerer anerkannter Schriften
über tragische Poesie der Griechen, über Sophokles &c. und
Herausgeber werthvoller Beiträge zur Goethelitteratur.

_Berlin_, d. 7t. März 1839.
_Hochverehrter Herr Hofrath!_
Seit der Ausflug nach Dresden und Besuch bei Eduard Bendemann, den
ich mit einigen Freunden auf den Dezember vorigen Jahrs festgesetzt
hatte, durch die damalige Krankheit der jungen Bendemann vereitelt
ward, war es immer meine Absicht, Ihnen, verehrter Herr Hofrath,
wenigstens schriftlich einen Besuch zu machen. Nur großer Mangel an
Muße ist schuld, daß dies erst jetzt geschieht. Die schönen Tage im
Oktober, an welchen ich Sie sehen und hören durfte, haben mich in
innige Bewegung gesetzt, die Erinnerung mich auf der ganzen Reise
und hierher zurückbegleitet. Wär’ ich einige Jahre jünger: ich hätte
einen Entschluß ausgeführt, der sich seitdem als Wunsch mir immer
vorstellte, hätte mein Zelt in Dresden aufgeschlagen, um die neuere
Literatur gehörig zu studiren, und dabei Rath und Licht von Ihnen mir
zu erbitten. Nun seh’ ich ein, daß ich meine Studien auf die Antike
beschränken muß, da ich nur für diese einige Mittel erworben und
vollauf zu thun habe, um sie mir im Zusammenhang vorzustellen und
endlich eine menschlichklare Geschichte der griechischen Poesie zu
schreiben. Nicht als ob ich glaubte, dies sei möglich ohne Kenntniß
der wahren Größen und Entwicklungen moderner Poesie; ich stärke an
Genuß und Betrachtung der letzteren mich und mein Verständniß so oft
und so viel mir möglich; nur muß ich mich an das Bedeutendste und
unmittelbar Zugängliche halten, nach dem Maße der Zeit, die mir das
Fach, worin ich einmal gerathen bin, übrig läßt. Ich lese immerfort
mit meinen Freunden in Shakspeare und in unsern Deutschen. Das Erste,
was ich nach meiner Zurückkunft las, war Liebes Leid und Lust. Wie
sehr hätt’ ich gewünscht, es von Ihnen zu hören! Daß ein solches
Spiel nur Shakspears Witz hervorbringen konnte, ist keine Frage,
und wer es ohne Ergötzen lesen kann, hat dies gewiß seinem eigenen
Temperament zuzuschreiben. Nur scheint mir, um ganz genossen zu werden,
fordert es mehr Vertrautheit als irgend ein anderes Shakspear’sches
Lustspiel. Schon bei der ersten Lectüre hatt’ ich das erfahren, daß
ich hier nicht so schnell, wie in den andern, die Mimik der Sprecher,
die gegenseitigen Blicke, die persönlichen Accente mitempfand. Es
kommt wohl daher, weil das Ganze ein Witz über den Witz ist und die
Handelnden selbst nicht sowohl für bestimmte Handlungen als für die
Form des Handelns interessirt sind. In den andern Lustspielen, wo
Lagen, Affekte, Zwecke sichtbarer und handgreiflicher sind, versteht
man natürlich leichter die damit bedingten persönlichen Farben und
Stimmungen. Hier, wo die Helden damit anfangen sich einen Charakter
geben zu wollen und dann zu dem Spiele verführt werden, wo stets
gleichartige Waffen so rasch wechseln, ist der ganze Boden mehr ideal
und es wird schwerer, in dem so reichen und beweglichen Dialog gleich
die physiognomischen Unterschiede stets bestimmt mitzufühlen und
festzuhalten. Um so mehr fühlte ich, wie viel lebendiger, von Ihnen
vorgelesen, mir alles werden, wie sehr der Genuß sich verfeinern würde.
Kommt doch beim Kunstgenuß, zumal im Lustspiel, alles darauf an, daß
im Moment selbst die Bestimmtheit, in der ungehemmten Flüchtigkeit der
Folge das Licht enthalten sei, welches kein zerlegendes Verständniß
ersetzen kann, und welches schon verliert, wenn es nur langsamer als
nach dem natürlichen Puls des Gedankens einleuchtet. -- Hernach lasen
wir das Wintermährchen, „Was Ihr wollt,“ „Troilus und Cressida.“ Um
nicht Schwelger zu werden, wollten wir etwas von der leichteren Kost
aus Göthe’s Werken wählen. Unglücklicherweise ergriff ich die „Wette,“
die mir noch unbekannt war. Wir wußten wirklich nicht, ob wir über
dieses Nichts lachen oder weinen sollen. Tags darauf bracht ich den
Fortunat, den wir in wenigen Vorlesungen vollendet und uns von unserem
Kleinmuth trefflich erholt haben. Nach diesem köstlichen Gedicht lasen
wir auch den Zerbino, wobei wir uns recht heimlich und behaglich
fühlten. Welch ein Contrast zwischen dieser Dichtung und der modernen
Poesie der Beschwerden und Beschwerlichkeiten von Byron bis Bulwer.
Nachdem es dahin gekommen ist, daß man glauben muß, der Mensch habe
sich die Poesie erfunden, um sich mit Herzzersplitterungen oder mit
psychologisch-criminalisch-publicistischen Aufgaben zu quälen, ist es
ein wahrer Trost und Erholung, sich in einer so klaren Landschaft zu
bewegen mit einem so harmlos geistreichen Witz, der frei von diesem
~expressement~ ist und von dieser philisterhaften Ernsthaftigkeit,
die vielmehr in seiner Welt selbst gemüthlich und bequem wird. Dieser
eigenthümliche milde Lebensgenuß, das in seiner Selbstironie so
liebenswürdige Kindische, wie es nicht nur im alten König sich geradezu
ausspricht, sondern gleichsam in einem feinen Aether die ganze Dichtung
durchlüftet und leise wärmt, dies ist der süße Hauch poetischer
Ingenuität, der auch die lächerlichen und abgeschmackten Personen mit
einer freundlichen Humanität überkleidet und das rein Poetische so
natürlich wiegt, wie die Luft den Kelch einer Blume. Dies wird jetzt
nicht mehr gefunden, wo der Dichter gleich in sich mit der Angst
anfängt, vielleicht nicht bedeutend oder nicht frappant genug zu sein.
Die Leute haben keine Zeit mehr, um sich auf den Genius zu verlassen.
Darum schwatzen sich die Einen halbtodt darüber, daß sie erst eine Zeit
machen wollen, die Andern suchen den Genius herabzusetzen, wie alle
Lumpe durch Schimpfen die Gleichheit herzustellen suchen. Auch Ihre
jüngste Novelle in der Urania hat mich durch diese reine Heiterkeit,
diese seelige Erhebung über die Materialität entzückt und belustigt.
Es ist ein köstlicher Muthwille, dieser geheime Staatsstreich, daß die
Treppe so allmählig die Treppe herauf geschafft wird, fast wie ein in
sich selbst zurückgehender Hegel’scher Begriff. Und mich dünkt, mit
großer, sicherer Feinheit sind Personen, Bedingnisse und die ganze
kleine Welt in einem und demselben idealen Humor gehalten. Nach dem
Zerbino haben wir Göthe’s Tasso gelesen. Bei Göthe finde ich etwas,
das genau mit seiner großen Bedeutung als Dichter zusammenhängt, und
wodurch er mir doch manchmal etwas beengend, manchmal sogar lächerlich
werden will -- ich weiß nicht, ob ich es recht bezeichne, wenn ich es
den Aberglauben an die Form als solche nenne. So scheint mir, daß in
seinen späteren Gedichten zum Theil ganz verschiedene Charaktere etwas
von ihm selbst haben, etwas leise Pedantisches, indem sie besondern
Fleiß auf etwas Unbedeutendes, Kleinliches zu legen scheinen. In
seinem Tasso, den ich immer sehr bewundert habe, gemahnt es mich auch
darnach; nur paßt es eben hier ganz, um dem glänzenden Boden diejenige
Unheimlichkeit zu geben, die fast an die Stelle des Tragischen tritt.
Bei alledem vermiss’ ich eine tragische Erschöpfung, in der man sich
ausleiden und auf ein Letztes kommen könnte. Die Selbstgeständnisse
der Prinzessin sind für mich das Höchste, rein tragisch und hinnehmend
schön. Tasso scheint mir doch etwas zu schwach, man empfindet seine
Verirrung nicht immer als eine menschlich-nothwendige, sondern
zuweilen, mein’ ich, erscheint er als ein speziell kranker Mensch,
ein psychologisches Phänomen, das man vor sich hat und mit dem man
nicht genug sympathisirt, um in seinen Untergang hineingezogen zu
werden. Hernach bin ich wieder versucht, seinen Wahnsinn selbst, den
er doch am Schluß in sehr wohlgesetzten Worten referirt, für mehr
gemalt als entwickelt zu halten. In Antonio find’ ich mich auch nicht
ganz zurecht. Am Ende soll er doch ein nobler Mann sein; ein paar
mal aber spricht er wahre Gemeinheit mit großer Naivetät aus. Wäre
es nicht vortheilhaft gewesen, ihn etwas einseitiger und zugleich
mit einer bestimmteren Mannesart zu charakterisiren? zumal er zu
seiner Empfehlung für das Gefühl des Zuschauers ohnehin das voraus
hat, daß er der Einzige ist, der sich gegenüber allen Mithandelnden
ganz geben kann, wie er ist. Dieses Letztere, daß die Leute, ohne
in irgend einer kräftigen Spannung gegen einander zu stehen, doch
immer so vorsichtsvoll auftreten müssen, macht allerdings auf mich
eine große, mit Göthe zu sprechen, dämonische Wirkung. Man athmet
immerfort das Bewußtsein, wie schwach der Mensch, wie überaus zart die
Blume geselliger Anmuth sei, ja, als ob das Schönste, was das Leben
in sich faßt, nicht zur Sonne reifen dürfte, ohne zum Häßlichsten zu
werden. Ich halte es aber für ein bloßes Surrogat des Tragischen,
und das zeigt sich mir auch darin, daß der endliche Ausbruch, der
diese ängstliche Schönheit der Verhältnisse zerreißt, mehr eine
Unanständigkeit und Häßlichkeit, als etwas wahrhaft Furchtbares,
durch tiefen Widerspruch Vernichtendes ist. Eine eigene Stärke in
diesem Element des Unheimlichen, Beengenden, in der stillen Qual der
Unfreiheit find’ ich auch parthieenweise in andern Dichtungen von
Göthe. Es ist die Welt der Meinung, nicht die Natur selbst, worin die
Kämpfe geschehen, und darin ist Göthe unendlich modern, ob er schon
für einen Griechen gelten soll, und sich selbst gehalten haben mag.
-- Mit den griechischen Tragikern hab’ ich wieder viel zu thun gehabt
(denn die Lesegenüsse sind nur auf die Stunde nach Tisch beschränkt,
Morgens und Abends bin ich philologischen Dienstgeschäften unterthan).
Das Schlimmste ist hier, daß wir uns häufig die Schaugerüste erst
herstellen oder bauen müssen, um in diese Theater zu sehen, und bei
diesem Bänkeschlagen hält man sich leicht so lange auf, daß es darüber
nicht zur Vorstellung selbst kommt, ja Viele halten diese Knechtsarbeit
für die Sache selbst. Ich habe die beiden Oedipus und Antigone mehrmals
durchgelesen und das Verhältniß der drei Stücke hin und her überlegt.
Wäre nicht der Oedipus in Kolonos: so würd’ ich mir nicht getrauen,
hier eine Trilogie zu sehen. Denn der Oedipus König kann ohne Nachtheil
als Tragödie für sich betrachtet werden, und von der Antigone läßt sich
nicht nur dasselbe behaupten, sondern es ist, bei Voraussetzung der
Trilogie, auffallend, daß nirgends die so entgegenkommenden Motive des
„Oedipus in Kolonos“ ausdrücklich aufgenommen werden. Wie natürlich
wäre es, daß Antigone sagte, der Bruder habe selbst ihr die Sorge für
seine Reste vermacht; wie dies wirklich im Oedipus Kolonos geschieht?
Ebenso möchte man erwarten, daß es der Dichter in dem letzten Stück
bestimmt hervortreten ließe, wie Oedipus in dem harten Fluche, den er
über den Sohn aussprach, auch den Segen zu nichte gemacht hat, den er
doch für die Tochter vorbehalten wollte. Auf ähnliche Weise sollte das
Schicksal Kreons als Erfüllung der Verwünschung erscheinen, die er sich
von Oedipus in der vorhergehenden Handlung zuzog. -- Kehrt man aber die
Sache um und sieht auf den „Oedipus in Kol.,“ so bereitet dieses Drama
in jeder Hinsicht die Handlung der „Antigone“ vor, und entspricht in
seinen Voraussetzungen eben so genau dem Ausgang des „König Oedipus.“
Schon dies ist insofern von Gewicht als die Oedipus-Fabel in Mythen
und Dramen sonst sehr verschiedenartig gestaltet wurde, und Sophokles
schwerlich zu dieser zusammenpassenden Form der besondern Fabelstücke
gekommen wäre, hätte er nicht den Zusammenhang beabsichtigt. Dazu kommt
meine feste Ueberzeugung, daß der „Oedipus in Kol.“ für sich allein
keine Befriedigung gewähren konnte, da er, isolirt betrachtet, wahrlich
nicht die milde Verklärung und Vergötterung ist, die man in ihm hat
sehen wollen, sondern von einem schauerlich harten Geist durchweht, von
dem düstern Geist der Erinnyen, in deren Hain Oedipus seinen Gastsitz
nimmt und gleich Anfangs tiefer in diesen Bezirk hineingeräth als die
Eingebornen für zuläßig halten. In der Art, wie Oedipus selbst mit
Kreon, noch mehr, wie er mit seinem Sohne verfährt, kann ich nur den
alten überstrengen, zornmüthigen Oedipus sehen, keine Rechtfertigung
desselben, sondern seine Schuld noch an der Schwelle des Todes, die
seiner ursprünglichen genau verwandt ist. Ursprünglich, als er den
unbekannten Vater erschlug, glaubte er, nur gerechte Rache zu üben
und eröffnete mit diesem Jähzorn unbewußt eine Reihe von Gräueln. Bei
Entdeckung dieser irrte sein Zorn hin und her, bis er gegen sich selbst
sich kehrte. Jetzt in der Verbannung kehrt er sich wieder gegen die,
welche ihn verlassen haben, was nicht so einfach und ausschließlich
ihre Schuld ist, wie er es darstellt. Er verflucht sie wild und roh
-- kein Grieche hielt dies für recht -- und indem er wieder nur
gerechte Rache zu nehmen glaubt, stiftet er den bittern Untergang
auch der treuen Tochter, die er so innig geliebt, so ganz seines
Segens würdig erkannt, so herzlich gesegnet hat. -- So fordert, meiner
Ansicht nach, dieses Stück „die Antigone,“ die erst das Gleichgewicht
herstellt, und in der Heldin das Verderben des ganzen Hauses zu einer
sittlichen Verklärung bringt. Da nun aber in der Antigone, wie sie
uns vorliegt, die Rückbeziehung auf Oedipus nicht in so bestimmtem
Sinne hervorgehoben ist, als man unter diesem Gesichtspunkt erwarten
sollte: so glaube ich, daß sie nicht für den Oedipus Kol., dieser aber
für sie gedichtet worden. Es ist Ueberlieferung, daß die Antigone
441 v. Ch. gegeben worden, der Oedipus Kol. aber kurz vor Sophokles
Tode (35 Jahre später) gedichtet sei. So denk’ ich, die Antigone
gehörte ursprünglich zu einer andern Tetralogie; gegen Ende seines
Lebens wollte sie Sophokles einer andern Gruppe anschließen. Für diese
neue Composition dichtete er den Oed. Kol., fing an, die Antigone
umzuarbeiten, starb aber darüber. Diese Vermuthung einer beabsichtigten
Umarbeitung der Antigone wird theils dadurch unterstützt, daß am
Ende dieses Drama Lücken bemerklich sind (Stellen, glaub’ ich, die,
weil speziell bezüglich auf die ältere Composition, getilgt sind),
theils durch die Ueberlieferung, daß Sophokles an einem langen Satze
der Antigone mitten im Lesen gestorben sei. -- Es wäre mir sehr viel
werth, zu wissen, ob Sie, verehrter Herr Hofrath, mir darin Recht
geben, daß die Antigone nicht deutlich genug auf den Oedipus Kol.
zurückbezogen sei. Als ich den letzteren las, war ich entflammt, so
durchaus Alles auf die folgende Handlung (Antigone) gerichtet und
berechnet zu sehen. In dieser selbst aber war ich erstaunt, fast gar
keinen Ausdruck des Zusammenhangs, als die Worte des Eingangs und
einige wenige Rückblicke mehr allgemeiner Art anzutreffen, immer nicht
so, um dem Zweifler schlagende Beweise des wirklichen Zusammenhangs
zu geben. Zur Fortsetzung meines Buchs hab’ ich verschiedenes Neue
gearbeitet. Am ersten Bande hat mich’s unglücklich gemacht, daß er
außer den Schreibfehlern, auch so viele Druckfehler hat. Die letzten
fünf Bögen, und die umgedruckten ersten zwei, hab’ ich nicht selbst
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