Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 11

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er zu Luther kommt ist dramatisch, ja sogar theatralisch. -- _Die
Verlobten_ machen hier viel Aufsehen und gefallen -- bis auf jene,
die sich getroffen fühlen -- allgemein. _Die Reisenden_ werden
weniger verstanden und ich habe schon oft sagen müssen: Leset es nur
noch ein Mal! -- Ich werde demnächst ein Wort darüber schreiben. --
Sie haben ja über _Gehe’s_ Stück und noch dazu ins Abendblatt
etwas einrücken lassen. Noch bin ich nicht dazu gekommen; aber ich bin
sehr begierig es zu lesen. -- Varnhagens grüßen Sie herzlich. Empfehlen
Sie mich angelegentlichst und freundlichst dem verehrten Kreise Ihrer
liebenswerthen Hausgenossen und nehmen Sie meinen wahrhaften Dank für
alle erzeugte Ehre und Güte und Liebe. In Hoffnung eines freundlichen
Wortes
Ihr
mit Liebe und Achtung
ergebener
_L. Robert_.
_Adresse_:
Herrn M. Th. _Robert_
für Ludw. Robert
in
_Berlin_.
~T.S.V.P.~
Ich kann diesen Brief nicht an Sie, verehrtester Freund! abgehen
lassen, ohne meine herzlichen Wünsche für Ihr Allerseitiges Wohl und
die freundlichsten Grüße selbst beizufügen, an Sie und die ganze theure
Familie, die mich mit so viel Liebe und Wohlwollen aufnahm. Die Zeit
drängt mich so, daß Sie über meinen Styl lachen werden; deßhalb behalte
ich mir vor, meine Ehre bald durch ein anderes Schreiben zu retten. Ich
empfehle mich in Ihre fortdauernde Freundschaft und bin
Ihre
ergebenste
_Friderike Robert_.
Varnhagens lassen beide vielmals grüßen. Sie ist oft unwohl.

IV.
_Dresden_, 29/8. 1821.
Dürfte ich Sie wohl um den Prinzen von Homburg bitten; ich bedarf ihn,
um einige Worte öffentlich darüber zu sagen und schon Morgen sollen Sie
ihn wieder zurück erhalten.
Meine undiplomatische Aufführung von gestern Abend thut mir leid, man
soll nie in Gesellschaft ein wahrhaftes und tiefes Gefühl äußern, weil
eine solche Aeußerung, ihrer Natur gemäß, laut werden muß, welches
die Andern, Kalten still macht; und weil heiliger Eifer imponirt,
das heißt stumm macht. Stumm-Machen aber ist noch unverzeihlicher
als Still-Machen. Kurz ich habe sehr unrecht gehabt ein Gespräch vor
fremden Herrn zu führen, das sich höchstens in Ihrer Studierstube
geziemt hätte; aber auch Sie haben mich etwas dazu verführt und deßhalb
reicht Hohenzollern dem Churfürsten diese Bittschrift ein.
Ihr
_L. Robert_.

V.
_Berlin_, 6ten April 1823.
_Hochverehrter Freund!_
Daß ich meine Antwort auf Ihr liebevolles Schreiben so lange
aufgeschoben habe, daran ist die stets arbeitende und zu nichts
kommende Direction des neuen Theaters Schuld. Uebermorgen aber gewiß
sende ich den ausführlichen Geschäftsbrief an Sie ab.
Diese Zeilen sollen in den edeln Kreis Ihrer Häuslichkeit ein Talent
für die Bühne -- Demoiselle Pfeifer[13] aus München -- einführen, das
ich für ein höchst eminentes halte. Dabei eine südliche lebhafte, für
die Kunst begeisterte, unterrichtete und sehr angenehme Persönlichkeit.
Möge sie Ihnen so _sehr_ gefallen, daß sie Ermunterndes von
Ihnen hört und dadurch auf der Bahn weiter gefördert wird, die sie
eingeschlagen hat. Dies mein Wunsch und die Absicht dieses Schreibens.
Bald mehr von Ihrem Sie liebenden
_Lud. Robert_.

VI.
_Berlin_, 8t. April 1823.
_Hochverehrter Freund!_
Gestern ist eine Mamsel Pfeifer aus München, ein sehr bedeutendes,
tragisches Talent, nach Dresden gereist und ich konnte weder ihr noch
mir die Genugthuung versagen, sie Ihnen zu empfehlen. Und nun zu unserm
Geschäft mit dem Nebentheater: Seit der Zeit, daß ich Ihnen nicht
schrieb, habe ich tiefer dort hineingesehen und zu meinem Schrecken
eine ganz andere Ansicht von den Leuten und _deren_ Unternehmen
bekommen. Das Resultat dieser Ansicht heißt: _Es wird eher Alles aus
diesem Unternehmen, als eine Kunstanstalt_. Der Justizkomissarius
Kunowsky ist der einzige der Unternehmer, der noch eines Gedankens
fähig ist; aber nicht eines eignen, sondern fremder und ich darf
sagen, Alles was er weiß, weiß er von mir. Dabei ist er zersplittert,
treibt Astronomie als Steckenpferd, hat hundert Dinge im Kopf, kommt
vom Hundertsten ins Tausendste und kann sich keiner Sache einzig und
begeistert hingeben, wärend ihm für diesen einzelnen Fall, nicht nur
Brettererfahrung, sondern auch die gewöhnlichsten litterarischen
Hilfskenntnisse fehlen. Daher ist ihm Bethmann eine Authorität und
wie es mit _dessen_ Kunstsinn und Urtheil steht wissen Sie. Ohne
Gesinnung und Tendenz, ohne Ahnung von Kunst, ja ohne alle praktische
Erfahrung, glaubt er ein Bühnenverwaltungsheros zu seyn, weil er
abgekuckt hat, wie Iffland sich räusperte; ist aber dabei so weltklug,
daß es ihm eigentlich um nichts zu thun ist, als um Geld zu gewinnen,
noch mehr aber, um sich am Grafen Brühl zu rächen, der ihm das
~consilium~ gegeben hat. Letzteres aber dürfte ihm nicht gelingen,
da Brühl schon jetzt mit allen ihm zu Gebothe stehenden Kräften gegen
die entstehende Anstalt anwirkt, neue Lustspieler überall werben läßt
und schon jetzt für ein neues komisches Repertoir sorgt, woran jene
noch nicht denken würden, wenn ich sie nicht dazu aufgefordert und
gedrängt hätte. Der Rest der Unternehmer sind Kaufleute, die jene
Anstalt, je nach ihren verschiedenen Temperamenten, aus drei Absichten
gründen: Die Einen um Geld zu erwerben; die andern aus allgemeiner
Eitelkeit und der besondern dem König zu schmeicheln; endlich aber um
sich in den Kulissen umher zu treiben und zu ihrem Privatvergnügen
sich von den jungen Schauspielerinnen einen Harem zu bilden: _ein
Hauptmotiv so bedeutende Summen zu wagen_!! An eine Idee, an Kunst,
an Volksbildung, ja an Lust zu der Sache selbst ist nicht zu denken;
dabei will Jeder kommandiren, Niemand versteht etwas, sie kontrekariren
sich aus Privatinteressen und ich habe keiner Versammlung beigewohnt,
wo ich es hätte dahin bringen können, daß nur 5 Minuten lang von der
Tendenz, von dem Repertoir, von den zu engagirenden Personen, kurz von
der Sache selbst gesprochen worden wäre. Immer kam man vom Hundertsten
ins Tausendste und Nebensachen interessirten am meisten, und die Oper,
die sie verbannen sollten und Maschinen und Melodrams und französische
~veaudevilles~ sind das gelobte Land, wohin man steuert. Alles
dieses dringt ins Publikum, das schon jetzt über die Sache spottet
und vom Judentheater spricht: ein Nahme, der (in Berlin) schon ganz
allein die Sache muß fallen lassen -- deßwegen habe ich mich auch
sachte zurückgezogen und den Herrn gesagt, sie mögten sich in direkte
Korrespondenz mit Ihnen setzen. Deßhalb rathe ich Ihnen nun vorsichtig
mit diesen Kaufleuten zu seyn. -- Ob Sie Sich überhaupt mit denselben
einlassen wollen, darüber will ich Ihrem Urtheil nicht vorgreifen;
aber das rathe ich Ihnen: lassen Sie Sich ~praenumerando~ und gut
zahlen. Dafür daß Sie Ihren berühmten Nahmen auf das verlangte Program
setzen, müssen Sie Ihnen wenigstens 20 Louisd’or zahlen und für ein
Eröffnungsstück, von dem _ich_ aber, trotz der großen Ehre die
Sie mir erweisen (Verzeihen Sie mir!) meine Hand abziehe: wenigstens
fünfzig Louisd’or. Sie können um so mehr darauf bestehen, als Sie
dieses Gelegenheitsstück keiner andern Bühne verkaufen können. -- Ich
bitte Sie in diesem Fall jede Schonung, jede Delikatesse diesen reichen
Ignoranten gegenüber, außer Augen zu setzen. Wenn Sie fest darauf
bestehen, so zahlen sie. ~Crede Rupperto experto!~ -- Hätte ich
nicht eine unbegränzte Liebe zum Theater und hoffte ich nicht, daß
doch vielleicht die Authorität Ihres Nahmen diesen Menschen imponiren
dürfte, so würde ich sagen: Weisen Sie Alles von der Hand! Das sage ich
aber nicht. --
Von dem hiesigen Theater könnte ich Ihnen nur wiederholen, was ich
im Morgenblatt darüber vielfältig gesagt habe. Sollten Sie Zeit und
Lust haben es zu lesen? Mit Wolff’s Spiel habe ich mich in so fern
ausgesöhnt, als er ein ganz anderes Subjekt ist, wie der Goethesche
Meisterschüler, der uns vor sieben Jahren von Weimar überkam. Auch dies
habe ich ausführlich im Morgenblatte auseinander gesetzt. Meine Frau
empfielt sich Ihrem und der Ihrigen Andenken und ich küsse der Gräfin
Finkenstein die Hand wie Ihrer Frau Gemahlin und den Fräuleins. Gott
segne Sie mit Gesundheit und Kraft!
Ihr
Sie verehrender
_Ludw. Robert_.
~P.S.~ Soeben war Herr Teichmann, Theatersekretair, von Paris
zurückkommend, bei mir. In seinem Auftrage schreibe ich, daß er Goethen
die Verlobten, die dieser noch nicht kannte, hat zukommen lassen; daß
der alte Herr sehr erfreut darüber und Sie den _guten Tieck_
nannte.
Sie wollen über Preciosa schreiben. Das ist wichtig! _Ihr_
unbedingtes Lob dieses Stückes kann zu Saamen sehr schlechter Stücke
werden. Ich wage daher zu sagen: Sprechen Sie über das Stück nicht,
wenn Sie Ihre Liebe zu dem Autor nicht beseitigen können.

VII.
_Berlin_, 12t. April 23.
_Verehrtester Freund!_
Hier ein Schreiben der neuen Theaterdirection, das _ich_ Ihnen
zusenden soll und worauf ich erwiedert habe, daß Sie direct antworten
werden, weil mir die Leute zu konfus scheinen, um mich mit ihnen
einzulassen.
Ihnen aber rathe ich, und wäre ich Ihr Geschäftsführer, so würde ich es
mir ausbitten, daß Sie keinen Zug thun, bevor Sie Sich nicht über das
Honorar _jedes Briefes_, den Sie schreiben, geeinigt haben.
Höchst indelikat finde ich die Nicht-Frei-Machung des unmäßig dicken,
auf grobes Papier geschriebenen Briefes und feig-geitzig, daß man bei
Ihnen nicht wegen des Honorars bestimmt anfrägt.
Was den ästhetischen Inhalt des Briefes betrifft, so werden Sie diesen
besser als ich zu beurtheilen wissen.
Mit Liebe
Ihr
_L. Robert_.

VIII.
_Berlin_, d. 10. Juni 23.
Sehr recht haben Sie, mein verehrtester Freund: Nicht allein, daß man
nicht immer kann, was man will, man will auch meist nicht, was man
kann, ja, was man _soll_. Das erste ist Schicksal, das zweite
negative und das dritte positive Nichtigkeit; man nennt es auch Sünde.
Ich will mich nicht ganz freisprechen; aber größtentheils tragen die
Umstände die Schuld, daß ich nicht früher nach Dresden kam und noch
ein paar glückliche und unterrichtende und befruchtende Monathe mit
Ihnen verlebte. Einrichtungen, die meine Vermögensumstände betreffen,
mußten und konnten nicht _eher_ genommen werden, als bis sich
der politische Himmel wenigstens momentan wieder aufgeklärt hatte. So
lange ich unverheirathet war, ließ ich unbesorgt Alles so hingehen, wie
es eben wollte, in dem sichern Bewußtseyn, daß mirs für meine Person
nie fehlen würde. Jetzt muß für die Zukunft der Besitz fest bestimmt
und möglichst gesichert seyn, d. h. flüssig erhalten werden. Das ist
nun jetzt -- wenn auch mit einigen Opfern -- geschehen. Dadurch aber
hat mein Reiseplan sich sehr geändert. Wollte ich doch schon jetzt in
meinem paradiesischen Baden-Baden zurück seyn und irgend eine liebe
Arbeit begonnen haben. Nun aber geht mir der Sommer verlohren und ich
muß für Zeitschriften -- um die Reisekosten zu erschwingen -- Kräfte
aufwenden und Zeit, die ich wahrlich zu etwas Besserem gebrauchen
könnte. Nach Wien _muß_ ich und da der Sommer dort todt ist, so
will ich den September dort und den October in München zubringen.
In allen Fällen aber gedenke ich, Sie noch ein Weilchen zu sehen,
entweder in Dresden oder in Teplitz. -- Und auch, wenn ich dann von
Ihnen Abschied nehme, wollen wir das schlimme Wort: „Niewiedersehen“
nicht aussprechen; denn mein Weg führt mich ja doch von Zeit zu
Zeit zu meiner Vaterstadt und meinen Verwandten und Freunden. Großes
Herzeleid aber macht es mir, daß ich die Hoffnung aufgeben muß, Sie
in unserm freundlichen und unschuldigen Carlsruhe zu sehen. Ich bin
überzeugt, daß Sie Sich in jener milden Luft, wo man vom Winter nicht
viel weiß und Sommers in dem erquicklichen Baden lebt, vortrefflich
befinden würden; wärend Dresden mit seiner gichterzeugenden Brücke
Ihre Krankheit, die ich übrigens für quälend zwar, aber nicht für
gefährlich halte, nährt und steigert. Wie gut und wie wohlfeil würden
Sie dort, wie freundlich und produzirend würden wir da zusammenleben!
Was haben Sie denn in Dresden von Dresden? Die Fremden? Die kommen auch
zu uns und ich denke sogar vielseitigere, wahrhaftere _Fremde_,
statt deren in Dresden nur nordisch-barbarische Brunnengäste, oder
Gallerie-Beseher mit längst bekannter Bildung, oder gar Liederkreusler
erscheinen. Glauben Sie mir, es ist eine wahre Geistes- und Seelenkur,
eine Gemüthsstärkung, eine Herzerfrischung, den in der Unnatur der
Kritik und Theorie versunkenen Norden für einige Zeit total zu
vergessen; diesen so sehr theoretisch-kritischen Norden, daß er jetzt,
auf dem Kulminationspunkt seiner kritischen Theorie, es herausgerechnet
hat, daß es weder Theorie noch Kritik gebe und nun, auch von allem
wahrhaft Praktischen und Kräftigen entblößt, sich im reinen Nichts
umhertreibt. Ist es denn gar nicht möglich, daß Sie Sich zu dieser
Ortsverändrung entschlössen; daß wir, wenn ich zurück bin, darüber
korrespondirten? Auch in pekuniärer Hinsicht würden Sie Vortheil,
nehmlich Verleger finden, die Sie besser bezahlten. Cotta z. B. der vor
einiger Zeit hier in Berlin war, hat mir in dieser Hinsicht viel von
Ihnen gesprochen und mir aufgetragen, Sie zu bitten, für ihn und für
seine Zeitschriften zu arbeiten. Er biethet sich an Sie vorzugsweise
gut zu honoriren und frühere Verhältnisse in eine neue Verabredung
nicht gleich und unmittelbar einfließen zu lassen. Ich schreibe Ihnen
dieses in seinem Auftrag und wahrlich, er ist der Mann -- was man
auch von ihm sagen möge! -- etwas Erhebliches und Fruchtbringendes
für Sie zu thun. -- Ich setze beiläufig -- von größeren Arbeiten und
Unternehmungen abstrahirend -- hinzu: So sehr mich Ihre Kritiken im
Abendblatt erfreut, so sehr sie allgemeine Theilnahme erregt haben,
so ist man doch nicht mit dem Organ, das Sie wählen, zufrieden und
ich meines Theils glaube sogar das Hemmende heraus zu fühlen, was
dieses Süßblatt Ihnen entgegenstellt. Bei dieser Gelegenheit eine
Bitte und eine inständige! Sie haben in jener Rezension, wo Sie dem
Gehe nur zu viel Ehre anthaten, der Müllnerschen Schuld gedacht und
sie kurzweg unter die Mißgeburthen der Zeit gestellt. Seitdem ward
Müllner sehr höflich gegen Sie, nannte Sie Meister &c. Ich wußte
gleich, daß er seinen Grimm nur verberge; und richtig! jüngst im
Litt. Blatt des Morgenblattes sagt er in einer Anmerkung, von seinem
beliebten heidnischen Fatum sprechend: es wäre sehr natürlich, daß die
dramatischen Schulknaben sich gegen dasselbe erhöhen, aber das wäre zu
verwundern, daß ein Ludwig Tieck diesen darin Vorschub leiste und mit
in diesen Chor einstimme. Dieses Wort nun zwar nicht -- denn Müllners
Worte bleiben jetzt ohne Eindruck -- aber das allgemeine Aufsehen,
welches die Schuld erregt hat, gebiethet, daß Sie die Nichtigkeit
dieses Meteors ausführlich und gründlich darthun, besonders weil Sie
schon ein Mal wegwerfend, aber zu kurz für eine Erscheinung, die so
allgemein geblendet hat, gesprochen haben. Ich fordre Sie im Nahmen der
dramatischen Kunst dazu auf, denn ich halte es für nöthig. Ich selbst
würde es thun, wenn ich es so eindringlich vermögte als Sie, der ja
noch überdies das litterarische Reichssiegel seines Nahmens darunter
drücken kann. Auch der Firniß des undramatischen ja oft ungeschickten
Verses muß von dieser Lackirarbeit mit beitzend-kritischem Spiritus
weggewischt werden. Lassen Sie Sich weder die Mühe, noch die Fehde
davon abhalten; es ist Ihre kritische Pflicht. -- Ihren Brief an die
Direktion des 2. Theaters habe ich eben abgeschickt. Ich bin ganz
Ihrer Meinung; doch könnte Ihnen ja wohl die Lust kommen, einmal etwas
recht Drolliges und Populäres für eine solche Bühne zu schreiben, und
nicht wollte ich, daß Sie dieses ganz und gar aufgäben. Außer meinen
(fleißigen und gewissenhaften) Arbeiten für Zeitschriften und ein paar
geringen flüchtigen Musengeschenken habe ich hier nichts gemacht,
als eine Modernisirung meiner ersten dramatischen Arbeit: _die
Ueberbildeten_ nach ~Molière’s précienses ridicules~, die ich
mit nach Wien nehmen will; denn hier ist französische Drehkunst und
Spontinischer Janitscharenlärm das Einzige was kostumirt, dekorirt
und illuminirt wird; in den Zwischentagen giebt man französische
~vaudevilles~ und aus alter Schaam selten ein altes gutes aber
schlecht ja skandalos besetztes Stück. Nun, ich will meiner Frau noch
ein Plätzchen zum Schreiben lassen. Gott stärke Ihre Gesundheit!!!!!!
Viele Grüße und herzliche den lieben Hausgenossen. In jedem Falle sehe
ich Sie noch im Laufe dieses Sommers.
Mit Achtung und Liebe
Ihr
_Ludwig Robert_.
Es ist mir recht lieb, verehrtester Freund! daß Sie mit Rob. über sein
Wegeilen von Dresden zanken. Diesen Winter war ich sehr oft nahe dran,
das Heimweh nach Ihnen und Ihren lieben Haußgenossen zu bekommen,
doch jetzt wo der häßliche Winter sich entfernt und das Frühjahr sich
einstellt -- befinde ich mich ziemlich angenehm hier und will ich
einmal wieder die Wintervergnügungen der deßhalb berühmten Stadt
mitmachen so komme ich im Sommer, wo im Thierjarten dieselben Thees
getrunken und dieselben belustigenden Gespräche geführt werden, die
den Winter erwärmen sollen. Lassen Sie sich doch meines Mannes Zureden
wegen Karlsruhe und Baden zu Herzen gehen; ich hoffe Sie bei unserm
Wiedersehen nicht ganz abgeneigt zu finden, vielleicht nächsten Sommer
unsern Zaubergarten Baden zu bewohnen. Eine Harfenspielerin-schlägerin
macht mich mit ihrem ewigen tik tak tak so confus, daß ich nichts mehr
beifügen kann als meinen herzlichsten innigsten Wunsch, Sie Alle recht
bald gesund und vergnügt zu sehen.
Ihre
ergebenste
_Frid. Robert_.

IX.
B. d. 20t. Dec. 1823.
Ein rundes Jahr habe ich mir vorgenommen, Ihnen zu schreiben und da es
nun endlich einmal dazu kömmt, bin ich so schüchtern, daß ich nicht
weiß, wie ich anfangen soll. Wären Sie kein so berühmter Mann, so
hätten Sie, wenn es Ihnen Spaß machte, ein Dutzend Briefe von mir in
dieser Zeit erhalten, aber so -- was kann ich Ihnen schreiben, das
interessant genug wäre, Ihnen einige Minuten Ihrer kostbaren Zeit zu
rauben? Glauben Sie ja nicht, daß das Komplimente sind, die ich als
Einleitung oder Lückenbüßer einschiebe, nein es ist mein wahrer Ernst,
und ich würde vielleicht noch immer geschwiegen haben, wenn ich nicht
vor einiger Zeit ein Gedichtchen von Ihnen (in Musik gesetzt von Fanny
Mendelsohn) gehört hätte, was mir so wohl gefiel, daß ich mir vornahm,
es Ihnen zu schicken. Mit nächster fahrender Post wird es folgen, und
ich lasse, damit Sie auch die Componistin kennen lernen, das Billet von
ihr dabei. Sie hat noch mehrere Gedichte aus Ihrem Reiche componirt,
doch kann ich nichts darüber sagen, da ich sie nicht gut habe vortragen
hören, dieses aber ist hier schon oft mit Beifall gesungen worden, und
es wäre zu wünschen, daß Mdme. Devrient, die hier so sehr gefiel, es
Ihnen zuerst vorsänge.
Wie oft ich mich schon nach Dresden zu Ihnen zurückwünschte, kann ich
nicht sagen, an den gastfreundlichen runden Tisch, Niemand daran als
Sie, Ihre theuren Haußgenossen und wir, erzählend und bis ins Innerste
vergnügt. So war es hier noch nie. Die Erinnerung hat etwas rührendes,
und ich weiß nicht, ob ich weine oder lache. Ich soll Platz lassen
zum Siegeln, sagt mein Schicksal, das heißt mein lieber Mann, und ich
gehorche
Ihre
ergebenste _Friderike Robert_.

X.
_Carlsruhe_ d. 15. Obr. 1824.
_Verehrtester Freund_.
Ihre Besorglichkeit war ungegründet. Ich habe mich in dem
ungesellschaftlichen München nicht länger aufgehalten, als eben
nöthig war, es kennen zu lernen. Um eine alte Krummstadt herum,
und in sie hinein entsteht eben eine neu’st-modige, griechisirende
und romantisirende, und giebt so ein Bild der _geistigen_
Baulichkeiten: der Bildung. Man steht mit dem Einen Fuße tief unten
im Wust und Schlamm noch nicht weggeschafter Barbarei, und hat den
andern über viele Mittelstufen hinweg, so plötzlich und so hoch
erhoben, daß man gar nicht begreifen kann, wo man die Kraft zu einem
solchen Sieben-Meilen-Schritt hernehmen soll. Auch macht man diesen
Schritt nicht; man spreitzt sich eben nur und wähnt unter Anderm
z. B. Preußen weit überflügelt zu haben. Reinlichkeit der Straßen
und unelegante finstere Kaufläden; Gewühl von Menschen, Pferden,
Soldaten und Güter- und Bier-Wagen, und keine Equipagen, außer denen
des Hofes und zweier Gesandten; Napoleonische Polizei und andre
Einrichtungen, bei altfränkischen ärgerlichen unnützen Formen;
Soldaten-putz und wissenschaftlich-militärisches Treiben, bei höchstem
Spießbürgersinn des Volkes; eleganter Pariser Damenputz im Theater, und
Fraubasen-Gespräche mit breiter unangenehmer Mundart; ächt deutsche
und höchst rührende Liebe zu dem angebohrenen Herrscher, und doch im
Ganzen ein höchst undeutsches, ungemüthliches, egoistisches Wesen, das
auf den sarmatischen Ursprung des Stammes hindeutet -- und so könnt ich
noch hundert Gegensätze anführen, die man hier dicht neben einander
findet und die Einen bald unangenehm berühren, bald wieder mit Hoffnung
für die Zukunft erfüllen, dabei ein rauhes unangenehmes Klima bei ganz
unfruchtbarem Kiesboden. Man sieht den Schnee auf den Alpen liegen,
der Südwind bringt Eiskälte und in gewöhnlichen Jahren schneit es noch
in Juni -- Gott sey also gedankt, daß ich wieder in meinem milden,
einsamen und freundlichen Carlsruhe bin. -- Und nun zur Hauptsache,
zu Ihren Geschäften. Ich habe mit Cotta gesprochen und gegen Ihren
Forderung von 10,000 Rthlr. für Ihre sämmtlichen Werke hat er, nachdem
ich ihm das Geschäft anschaulich machte, Nichts einzuwenden gefunden;
dagegen verlangt er hauptsächlich, daß Sie ihn sicher stellen, daß
Ihre früheren Verleger nichts gegen diese neue Auflage einwenden und
er nicht mit Jenen in Streit komme; dann rechnet er auf die Vor- oder
Einleitungsreden, von welchen ich ihm, Ihrem Auftrage gemäß, gesprochen
habe; auch wünschte er die Zahl der Bände zu wissen, die ich ihm nicht
angeben konnte, aber ungefähr auf einige und zwanzig anschlug; endlich
fordert er die baldigst schnelle Erscheinung des Werks und will sich
vor dem Beginne des Drucks zu keinem Vorschusse verstehen. -- Dies ist,
mit kurzen Worten, das Resultat eines langen Gesprächs. Sie mögen ihm
nun schreiben, sich auf diese Punkte beziehen und sich mit ihm einigen,
welches ich Ihnen um so mehr rathe, da mir seine Forderungen billig
scheinen und mit ihm, hinsichtlich der prompten Baarzahlungen durchaus
nichts zu befürchten ist, welches bei minder reichen Buchhändlern
doch mehr oder weniger der Fall seyn dürfte. -- Was die Beiträge zum
Morgenbl. betrifft, so scheinen sie ihm sehr angenehm zu seyn. So wie
ich den Mann kenne, so werden Sie Sich auch hierüber mit ihm einigen,
wenn Sie damit beginnen, ihm sogleich einen gewichtigen Beitrag
einzusenden. Versäumen Sie aber ja nicht, diese Angelegenheiten zu
betreiben!!! Und schmieden Sie das Eisen, dieweil es glüht!!!!! Es ist
schon nicht vortheilhaft, daß Sie ihm nicht, wie Sie mir versprachen,
bereits geschrieben hatten; ich kam dadurch in einige Verlegenheit.
-- So weit die Geschäfte! Nun will ich als Unterhändler aber auch ein
Douceur haben; und das soll darin bestehen, daß Sie über meinen jetzt
herausgekommenen Paradiesvogel ein öffentliches Wort irgendwo sagen.
Daß ich kein unbedingtes Lob erwarte, brauche ich Ihnen, der Sie mich
kennen, nicht zu sagen; aber -- da Sie doch einigen Antheil an meinen
Arbeiten nehmen, warum sollte ich nicht begehrlich hoffen, daß mir
auch die Ehre werde, daß Sie ein Wort darüber drucken lassen? -- Aber
nun kommt etwas, das ich fast für eine Pflicht, die Ihnen obliegt,
halte. Nehmlich eine Beurtheilung jener Novelle zu geben, die in den
diesjährigen Rheinblüten vom Mahler Müller in Rom abgedruckt ist. Sie
haben Sich früher für dieses Talent interessirt, sie waren Herausgeber
desselben, er hat eine lange Reihe von Jahren geschwiegen und erscheint
nun endlich wieder auf dem Felde der deutschen Literatur. Ich glaube,
daß _Sie_ dieses nicht ignoriren dürfen und gut wäre es, wenn
man den derben Tüchtigen, wenn auch ein wenig Unmodischen, neben
die süßlichen Zierbengel unserer Almanache zu Nutzen und Frommen
des nervenschwachen Publikums hinstellte. Die moralische Kraft in
seinen obscönen Schilderungen, die nicht nur nicht lüstern machen,
sondern Abscheu erregen und dennoch Produkte der Kunst bleiben, ist
bewundernswürdig, ist kunstreich, künstlich und sogar ein Kunststück.
Wäre das Ende der Erzählung minder breit, so wäre, ich wenigstens,
vollkommen mit ihr zufrieden. Ich bin begierig, was Sie darüber sagen
werden; aber thun Sie es ja! Es kostet Sie ja nur ein Stündchen. Aber
thun Sie es bald, denn dadurch würden Sie den Debit des Taschenbuchs
und also meines Schwagers Nutzen vermehren. Sie dürfen ihm wohl diesen
Gefallen erzeigen. Ueber die ihm zum neuen Jahre versprochene Novelle
wird er Ihnen selbst schreiben, und ich füge meine Bitte hinzu, diese
Angelegenheit nicht zu verschieben, dagegen verpflichte ich mich, Ihnen
auch sogleich nach der Einsendung des Mspts. für die rasche Einsendung
des Honorars zu sorgen. Schreiben Sie mir doch ein Wörtchen. Grüßen Sie
Ihre mir höchst verehrten Hausgenossen freundlichst
von
Ihrem
_L. Robert_.
So wenig Platz und so viele Gefühle und Einfälle! Gedanken kann ich
nicht sagen, denn dazu kömmt es noch lange nicht, denn jetzt habe
ich zu viel mit der Poesie, Begeisterung, zu thun; ich richte meine
Haushaltung ein, damit Sie nächsten Sommer eine „schöne“ Tasse Thee bei
mir trinken können und kaufe Tischchen, einen Lehnstuhl und Leuchter
zum Vorlesen! Ueber München bin ich mit Rob. ganz einverstanden, und
so wie ich Zeit habe, schreibe ich ausführlicher, für Ihre und Ihres
verehrten Hauses Gastfreundschaft zu danken, die ich in München nach
ihrem ganzen Werthe hätte können schätzen lernen, wenn mein Herz nicht
schon ganz davon überzeugt wäre und überflöße. Mich best. empfehlend
Ihre
_Frid. Rob._

XI.
_Berlin_ 29t. Jan. 29.
_Verehrtester Herr und Freund_.
Vor einigen Wochen nahm ich mir endlich das Herz, Ihnen, durch meinen
Bruder, eine dramatische Arbeit zu überreichen, die, wenn auch nicht
viel Gewicht auf sie zu legen ist, doch so gut, wie so vieles Andere
der Darstellung auf der Dresdner Bühne werth wäre. Ich dachte, durch
Ihre Vermittelung, die Lebendigmachung des Werks und ein übliches
Honorar zu erreichen, um so mehr, als ich es nicht versäumte, die für
Ihre sämmtlichen Werke von Cotta geforderte Summe bei demselben zu
erzielen, die Reise nach Stuttgart, einzig dieser Verhandlung wegen,
nicht scheuete, und, als Sie denselben gänzlich ohne Antwort ließen,
Reimer aber den Verlag der Werke ankündigte, über die Unannehmlichkeit
schwieg, mich kompromittirt zu sehen.
Wohl weiß ich es, mein verehrter Meister, daß Sie Gewichtigeres zu
thun haben, als mir Ihr Urtheil über das, was ich zu leisten vermag,
aufzuschreiben, oder wohl gar dessen in Ihren öffentlichen Kritiken
zu erwähnen. Aber offen will ich es gestehen, daß ich, bei Ihrer
Stellung zu dem Dresdner Hoftheater, schon früher erwartete, daß Sie
einige meiner Stücke zur Aufführung bringen würden; und ich also um so
schmerzlicher berührt bin, da Sie, nachdem ich Ihnen ein Werk, das
wenigstens die Eigenschaft der Darstellbarkeit hat, übersendet habe,
mich auch nicht einer Zeile Antwort würdigen.
Dieses Ihnen unumwunden zu sagen, gebiethet mir meine redliche
Offenherzigkeit, zu welcher mich überdies Ihre frühere günstige Meinung
über mich berechtigt. Sollte die dortige Bühne von dem übersendeten
Stücke keinen Gebrauch machen, oder Sie es derselben nicht vorschlagen
können, so erbitte ich mir das Manuscript durch die fahrende Post
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