Briefe an Ludwig Tieck (3/4) - 07

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Dresden am 13. April 1833.
Der entlarvte Cagliostro (1787.) -- Reise nach Italien, 4 Bde.
(1815.) -- Gebete und Lieder (1783.) -- Gedichte (1806.) --
Dies Briefchen ist zwar an Gräfin Henriette F. gerichtet, doch
aber nur für Tieck bestimmt, gehört also hierher, und mußte schon
deshalb eingereiht werden, weil der gleichzeitige Aufenthalt
_Tieck’s_ und _Tiedge’s_ (bei seiner Freundin Elisa
lebend) in Dresden, zu manch’ ergötzlichen ~Qui pro quo~’s
Veranlassung gab, deren vorzüglich reisende Engländer und
Engländerinnen, denen es nur um die obligate Quittung über
glücklich absolvierte Celebritäten und Merkwürdigkeiten für ihre
Notizbücher zu thun ist, die ergötzlichsten lieferten.

_Dresden_ d. 22. Ap. 1821.
An Sie, Theure Freundin, wende ich mich, um von Ihnen zu erfahren, ob
unser Freund Tieck, den nächsten Donnerstag, das ist, d. 26 dieses
Monathes, die Stunden von 12 bis 5 Uhr freyhat; und ob unser Freund
mir dann den Genuß geben könnte, in den Mittagsstunden von ihm
das Trauerspiel seines Freundes Kleist lesen zu hören. Nur in den
Mittagsstunden bin ich eines solchen Genusses fähig: wenn die sechste
Abendstunde herannaht, dann drückt mich eine Schläfrigkeit, die mich
jedes geistigen Genusses unfähig macht. Noch bitte ich auf diesen Fall
einige wenige Freunde, die unsern Tieck noch nicht lesen gehört haben,
diesen Genuß zu verschaffen. Es werden nur wenige seyn, denn immer noch
werden meine Kopfnerven schmerzhaft gereitzt, wenn ich viele Persohnen
um mich sehe; Sie Theure Gräfin müssen mir aber die Freude machen,
unsern Tieck herzubegleiten, denn es ist mir ein doppelter Genuß, wenn
ich bey jeder schönen Stelle auf Ihrem Gesichte die edlen Empfindungen
Ihrer Seele lesen kann. -- Können Sie beyderseits mir Donnerstag Ihre
Gegenwart schenken, so wird mein Wagen Sie vor der 12ten Mittagsstunde
abholen, und nach beendigter Lektüre genießen wir dann in kleinem
Kreise, ein frugales Mittagsmahl.
Im Geiste freue ich mich heute schon dieser schönen Aussicht; denn
ich bin dessen fest überzeugt, daß wenn Ihre beyderseitige Gesundheit
es gestattet, meine Bitte erfüllt werden wird. -- Mit herzinniger
Hochachtung
Ihre
Ihren Werth fühlende
_Elisa von der Recke_.


=Regis, Johann Gottlob.=

Geboren zu Leipzig 1791 an Shakspeare´s Geburtstage; gestorben 1854
zu Breslau einen Tag nach Goethe´s Geburtstage.
Aus dem Englischen, aus dem Italienischen, aus dem älteren
Französischen, gab dieser sehr gelehrte, tief in den Geist
der Zeit wie der Sprache eindringende Forscher Uebersetzungen,
die vielleicht nur _den_ Fehler haben mögen, daß sie dem
_un_gelehrten Leser zu hoch stehen. Sowohl Shakspeares
_Sonette_ -- (geläufiger scheint uns sein Timon von Athen)
-- als den _Bojardo_, vorzüglich aber den _Rabelais_
muß der Deutsche aus Regis Verdeutschung sich gewissermaßen noch
einmal übersetzen. Und deshalb dürften den ganzen unschätzbaren
Werth dieser Riesenarbeit nur diejenigen vollkommen anzuerkennen
fähig sein, die seine gewissenhaften Uebersetzungen als Schlüssel
betrachten, der ihnen den Zugang zum Verständniß der Originale
eröffnet und erleichtert.
Regis, seit 1825 in Breslau einheimisch bis zum Tode, war selbst
was man „ein Original“ zu nennen beliebt, wobei sich denn freilich
ein Jeder denkt, was ihm einfällt, und womit nicht viel gesagt ist.
Er was menschenscheu, zurückhaltend, mißtrauisch gegen Fremde, auch
möglicherweise ein Bischen cynisch, was herkömmliche Ausstaffirung
des Studierzimmers und der eigenen Person betrifft, doch weit
entfernt, ein Menschenfeind zu sein, wofür ihn oberflächliche
Schwätzer ausschreien wollten. Was Wunder, wenn er dem Verkehre mit
solchen, den Verkehr mit seinen Büchern vorzog! Seine Bedürfnisse
sind gering gewesen, doch auch für diese geringen Ansprüche reichte
der Ertrag so streng abgeschlossenen philologischen Wirkens nicht
aus. Deshalb suchten und fanden Gönner den Weg zum Herzen des
Königs Friedrich Wilhelm IV., welches dergleichen Bitten
stets offen, dem bescheidenen Gelehrten ein Jahrgehalt von 300
Thl. zuwendete. Als die näheren Freunde gewahrten, daß er auch
damit nicht hauszuhalten verstehe, schossen sie unter sich eine
gleiche Summe zusammen, die sie ihm (um sein Zartgefühl zu schonen)
alljährlich bis an seinen Tod auszahlen ließen, als ob sie Gott
weiß aus welcher ebenfalls Königlichen oder andern Chatoulle flöße.
Er hat den großmüthigen Betrug niemals entdeckt.
Schon zum Tode krank, sein nahbevorstehendes Ende ahnend, arbeitete
er, zuletzt mit fast schwindendem Bewußtsein, ängstlich an einer
Reinschrift der „Epigramme der griechischen Anthologie,“ welche,
„in den Versmaßen der Urschrift verdeutscht,“ im Jahre 1856 von
seinem getreuesten Freunde Professor ~Dr.~ Haase herausgegeben
worden ist.

Sr. Hochwohlgeboren, dem Herrn Hofrath _Ludwig Tieck_.
_Breslau_, d. 2. Februar 1833.
_Hochverehrter Freund und Gönner_.
Unbesorgt um Ihre gewogene Aufnahme meines endlich ans Licht dringenden
Rabelais, wage ich Ihnen denselben zu senden. Denn Sie selbst waren
es ja, der schon vor Jahren so gütig an ihm Theil nahm, und ihn
herausgefördert hätte, wenn es an Ihnen gelegen hätte. Er tritt nun
in aller seiner Sünden Maienblüthe vor Sie, „~calzadas las espuelas
para ir á besar las manos á V. E.~“ und bittet um ein ganz offenes
Gericht -- denn leider weiß ich wie wunderlich seine Sprache im
Deutschen lauten muß -- die ich mir immer noch nicht ganz zu Dank
habe bilden, aber auch, nach 20jährigen Versuchen, bei Anspruch auf
_Treue_, (das bin ich mir bewußt) nicht besser habe machen
_können_.
Nehmen Sie daher vorlieb mit dem Mäslein meiner Kräfte und seyn Sie
versichert, daß jede Zurechtweisung, deren Sie mich würdigen wollten,
dem Buche selbst in der Folge, wenn ich dazu Gelegenheit finde, zu
gute kommen soll. Den Commentar, eine mühsame, aber nun doch auch
schon, Gott sey Dank! größtentheils beendigte Arbeit, nehme ich mir die
Freiheit, zu seiner Zeit Ihnen nachzuliefern.
Eine Freude hat mir die Zeit vereitelt; denn ich hatte schon mehr als
ein Briefconzept geschrieben, womit ich es Göthen noch senden wollte!
Haben Sie noch innigen Dank für Ihre Worte zu _dessen_ Gedächtniß,
wobei Sie auch meiner gedenken wollten! Denn Carus, als er zu meinem
Geburtstag sie mir schickte, schrieb daß _Sie sie mir selbst
bestimmt_.
Durch diesen bin ich seit so manchem Jahr meiner Entfernung von
Dresden, doch nie ganz von Ihnen geschieden gewesen. Denn wie könnten
die Briefe eines mit Ihnen verbundenen Mannes von Ihnen leer seyn. Aber
so manche herzliche Freude, die ich in einsamen Stunden auch diese Zeit
her, Ihrer Muse wieder verdankte, ging doch zunächst von Ihnen aus.
Seyn Sie für alles auf immer gesegnet!
Gienge es mir nach, so müßte Sie nie etwas Uebles treffen. Noch immer
denke ich mit unauslöschlichem Dank Ihres unverdienten Wohlwollens,
das Sie mir, hochverehrter Mann, selbst mit eigner Zeit-Aufopferung
in Dresden bewiesen, und ich klage mich wegen letzterer noch oft im
Stillen an, weil ich weiß, was die Arbeitsstunden werth sind, in denen
ich störend bisweilen zu _Ihnen_ hereintrat, ohne auch nur den
mindesten Ersatz dafür mitzubringen. Diese Abbitte an Sie liegt mir
fürwahr noch auf dem Herzen. Behalten Sie mir die Sünde nicht!
Möge dieser Sommer, wo Sie ihn auch verleben, Ihnen heilsam seyn! sowie
alle folgende Jahreszeiten. Ein Wunsch, den gewiß selbst die nächsten
Ihrigen nicht ehrlicher für Sie meinen können als
Ew. Hochwohlgeboren
treu verpflichteter
Freund und Diener
_Gottlob Regis_.


=Rehberg, August Wilhelm von.=

Geb. in Hannover am 15. Januar 1757, gestorben in Göttingen am 9.
August 1836.
Wurde 1815 in Hannover zum Kabinetsrath ernannt. Lebte von 1820 ab
Jahre lang in Dresden. --
Ueber den deutschen Adel (1803). -- Constitutionelle Phantasieen
(1832). -- Sämmtliche Werke, 3 Bde. (1828-31).
Wir legen ein offenes Bekenntniß ab: Von den zahlreich-vorhandenen
Briefschaften dieses vorzüglichen, unserm Tieck so innig ergebenen
Mannes, haben wir -- weniger mit sicherer Auswahl, als durch
Zufall geleitet -- nur diese drei Blätter entnommen.
Wir wollen unsere Schuld nicht beschönigen, aber wir hoffen auf
Nachsicht, wenn wir eingestehen, daß es uns unmöglich geworden,
den ganzen Vorrath aufmerksam prüfend durchzulesen. Es hat in der
großen, dickbändigen Hinterlassenschaft keineswegs an schlimmen
Handschriften gefehlt. _Diese_ jedoch steht einzig da, und
trotz mehrfach wiederholter Anläufe kündigten die matten Augen
immer wieder den Dienst auf.

I.
_Dresden_, 24. Jan. 28.
Ich weiß nicht für welche literarische Sünde, die vielleicht alt ist
und nach vielen Jahren von der unerbittlichen Nemesis gestraft wird,
ich so vielen Vergnügens entbehren muß, das doch nicht blos unschuldig,
sondern noch etwas mehr wäre.
Ich soll weder Eduard den 3ten, noch Cromwell, noch die Jugendscherze
Shakspears hören. Nun soll ich auch nicht einmal mich mit Ihnen
unterhalten dürfen. Denn das bloße Reden erhitzt meinen Catarrh, der
gar nicht nachlaßen will, und ich möchte Ihnen nicht einmal zumuthen,
mit einer chinesischen Pagode zu reden, die nur mit Nicken und
Kopfschütteln erwiederte, wenn ich es auch über mich vermöchte still
zu schweigen, wenn ich mich über die intereßantesten Bemerkungen oder
lehrreichsten historischen und literarischen mir neuen Thatsachen freue.
Sollten Sie eine Sammlung von Lessings Schriften haben, worin seine
Briefe vom Jahre 1773 stehn, so bitte ich sie mir einstweilen zu
schicken, bis ich Erlaubniß erhalte, Sie an das Versprechen zu
erinnern, mir ein Stück von Ben Johnson zu erklären. Auch möchte ich
die Herzens-Ergießungen eines Closterbruders einsehen.
Endlich aber die Hauptsache. Ist der Anfang des 2ten Theils des
Dichterlebens in England wirklich zu Papiere gebracht? Ich soll es ja
stückweise lesen.
Ganz der Ihrige.
_Rehberg_.

II.
_Dresden_, 17. September 1830.
_Theuerster Herr Hofrath_.
Das Schicksal, welches in alle menschliche Entwürfe seine
disharmonischen Querzüge einzeichnet, hat mir nicht vergönnt, so wie
ich es wünschte, die Erinnerungen eines zweyjährigen glücklichen Lebens
in Italien mit einer Erneuerung der so erfreulichen Unterhaltungen mit
Ihnen über die Gegenstände zu verbinden, die ich in jenem reizenden
Lande fast aus den Augen verlohren. Bey Ihrer unerwarteten Abwesenheit
von Dresden ist es mir ein Trost, daß Sie die Zeit, die ich hier
zugebracht habe, in vollkommenster Abspannung und Ruhe (soweit die
Bewegungen der Welt es verstatteten) meine, durch die Unendlichkeit
ansprechender Gegenstände, durch zu viele Seebäder und eine ermüdende
Reise überreizten Nerven zu beruhigen, -- benutzt haben, sich durch den
Anblick der großen Naturscene in mir bekannten Gegenden zu erheitern.
Vielleicht kann das günstigere Schicksal uns noch einmal in derselben
Region zusammenführen. Wenigstens ist die Aussicht zu einer Reise nach
Baden nicht so außerhalb des Wahrscheinlichen, als mein Wunsch Rom und
Neapel nochmals zu besuchen. Ich habe die lebhafteste Freude empfunden,
als ich von den Ihrigen hörte, daß Sie in Bern bey gutem Wetter gewesen
sind. Wären Sie statt dessen am alten Markte gewesen, so hätte ich den
Verdruß gehabt, die drey Schritte bis zu Ihnen nicht einmal machen zu
dürfen, um einen Abend mit Shakespear, einen andern mit Merlin und den
dritten mit Andalosia zuzubringen. Ich danke Ihnen von Herzen für die
Zueignung des letzten. Ich kenne die Gräfin zu gut, um die Fortdauer
ihrer mir gewogenen Gesinnungen zu erbitten. Ich rechne drauf. Die
schöne Reise wird ihr auch wohl gethan haben.
Ganz der Ihrige.
_Rehberg_.

III.
_Göttingen_, 13. May 1835.
Da endlich der Frühling sich eingestellt hat, und ich eine erwartete
Nachricht von der glücklichen Entbindung meiner Tochter, vor der
ich nicht daran denken konnte, mich von hier zu entfernen, heute
eingetroffen ist, so ist es Zeit, die Anfrage, die ich Ihnen vor
mehreren Monaten angekündigt habe, im Ernste zu machen. Ich frage
Sie also, Theuerster, ob wir Uns in diesem Sommer auf eine weniger
beengte Weise sehn können. Es wäre Uns allen so erfreulich gewesen,
mit Ihnen in dem Baden, das mit allem Widerwärtigen des vorigen
Sommers doch so viele Reize hat, einige ruhige Tage zu verleben, statt
dessen wir Sie wegfliegen sehn mußten, und drey Wochen lang Ihnen
nachsahen. Reisen Sie dieses Jahr? und wohin? Ich werde, wenn nicht
sehr unangenehme Störungen meiner Entwürfe eintreten, wieder in die
Gegend, aber nicht bis nach Baden gehen. Haben Sie etwas vor, damit
ich meine Anlegungen combiniren könnte, so würde ich diese danach
einrichten. Nach Böhmen ist mir zu entfernt. Aber was zwischen dem Mayn
und Rhein liegt, ist zu erreichen. Ich hätte einen doppelten Grund zu
wünschen, mit Ihnen einige Zeit zuzubringen, da ich endlich mit der
Politik schmolle, und mich in ganz andre Regionen der Beschäftigung
des Geistes zurückgezogen habe: welche Uns einen für mich um so mehr
erfreulichen Stoff zur Unterhaltung geben würden. Meine erste Frage
würde seyn, ob Sie nicht den dritten Theil Ihrer dramaturgischen
Blätter herausgeben? Wäre es auch nur um die vortreffliche Beurtheilung
von des Oehlenschlägers Correggio davor zu retten, daß sie nicht in
dem Wuste einer Zeitschrift, der sie beygegeben ist, vergraben bleibe.
Sie wißen, daß ich das Theater und das Raisonniren darüber, -- ich
könnte sagen, wie Goethe sich so oft ausdrückt, _mehr als billig_
liebe. Nun sehe ich nie Schauspiele, und zweifle gar sehr, ob ich je
noch ein Haus betreten werde. Aber das Interesse an der Dramaturgie
ist in mir so lebhaft, daß ich mich nicht zurückzuhalten vermag, wenn
nur etwas genannt wird, das Anlaß zu Betrachtungen über Dramen geben
kann. Ferner habe ich meinen lange gehegten Wunsch den ~divino
Lope~ näher kennen zu lernen, immer vereitelt gesehn, und doch
noch nicht aufgegeben. Viel spazieren zu gehn, ist mir eben so wenig
gelegen, als Ihnen. Aber in einer schönen grünen Umgebung über Alles
dieses mit Ihnen zu reden, wäre besser als Alles, was ich in der weiten
Welt suchen mag. Geben Sie mir das Mittel dazu an. Ich höre mit der
lebhaftesten Theilnahme, daß Ihre häuslichen Umstände sich so gestaltet
haben, daß Sie Dresden verlaßen können, ohne die Sorgen mitzunehmen,
die Ihnen den Aufenthalt in Baden trübten.
=Nachschrift der Frau von Rehberg.=
Ich kann nur unterschreiben, was Ihnen R. gesagt hat, theurer Freund.
Wir Alle freuen uns herzlich der ernstlichen Besserung Ihrer lieben
Frau, und denken nun wieder ruhiger und heiterer an unser verlornes
Paradies am Alt-Markte zurück. Wir sollen dorthin kommen, sagen Sie
-- und was hindert uns daran, da kein Engel mit dem Schwerdte als
Schildwache davor steht? Aber wir hätten Sie da nicht allein, und
müßten Sie mit Allen denen theilen, die an dem Europäischen Theetische
ab- und zuströmen. In einer einsamen grünen Gegend gehörten Sie unser.
Sie sollen uns aber nicht selbst antworten -- es wäre Ihren Freunden
peinlich, wenn Ihre vom Schreiben müde Hand sich auch noch zu einem
Briefe in Bewegung setzte. Die Gräfin oder die gute Solger sind wohl so
gütig, uns in einigen Worten über Ihre Sommer-Plane Nachricht zu geben.
Vor wenigen Tagen hat meine Tochter Marianne ein zweytes Mägdlein
bekommen -- ich theile dies den gütigen theilnehmenden Freunden in
Dresden mit, auch meiner lieben stummen Adelheid Reinbold.
Herzliches Lebewohl!
_v. Rehberg_.


=Reichardt, Johann Friedrich.=

Geb. zu Königsberg 1751, gest. zu Halle den 27. Juni 1814.
Wenn er zu seiner Zeit als Komponist größerer wie kleinerer Opern,
Operetten und Liederspiele einen hohen Rang einnahm; wenn er als
Redakteur der musikalischen Zeitung, ja auch als politisirender
Schriftsteller vielseitigen Einfluß übte, und für eine geistige
Macht gelten durfte, die man bisweilen beargwöhnte, daß sie sich
zu überheben suche; wenn all’ diese seine verschiedenartigen
Produktionen, die den Mitlebenden imponirten, jetzt mit ihnen
begraben sind.... in Einem wird er doch unvergeßlich bleiben,
und auch heutzutage bei gänzlicher Geschmacksveränderung jeden
Unbefangenen entzücken, der ihn darin kennen lernen will: in seiner
Art und Weise, Liedern unserer größten Dichter entsprechende
Melodieen zu finden. Reichardt verdient vollkommen den Namen
_Tondichter_, denn keiner hat tieferes Verständniß dabei an
den Tag gelegt. Es war eine offenbare Ungerechtigkeit, daß Goethe
wie Schiller sich von diesen wahrhaft klassischen Kompositionen
abgewendet haben, um Zelter’n zu huldigen. Eine Ungerechtigkeit,
die sich wohl nur erklären läßt durch oft anmaßendes Betragen, und
durch manche kleine Charakterzüge, die ihn perfid _erscheinen_
ließen, wo er doch in gutem Rechte zu sein glaubte. Gewiß hat
dieser bedeutende Mensch Alles gethan, um sich Feinde zu machen.
Auch seine Stellung bei Hofe verdarb er sich durch unüberlegte
Witzworte, die er schonungslos wie Geißelhiebe austheilte. Als z.
B. der vielbeliebte Kapellmeister _Himmel_ die von Kotzebue
aus Paris mitgebrachte Operette „Fanchon, das Leiermädchen“ in
Musik setzte, und die darin enthaltenen unzähligen kleinen,
coupletartigen Liedchen mit leichten Melodieen begleitete,
äußerte Reichardt, erbittert über den beispiellosen Succeß solch´
oberflächlicher Leistung ganz laut: „In dieser Oper sieht man den
Himmel für einen Dudelsack an!“ was zwiefach boshaft klang, weil
dieser Ausdruck volksthümlich auf Betrunkene angewendet wird, und
weil Himmel im Rufe stand, oft betrunken zu sein.
Von den Briefen R.’s an Tieck haben wir nur _einen_
wegzulassen gewagt, -- obgleich sehr ungern -- aus Rücksichten
für Lebende wie Todte. Dafür bringen wir als Zugabe ein Schreiben
Tieck’s an _ihn_, womit diese Reihe _eröffnet_ wird,
und als Anhang zwei Briefe seiner Tochter _Louise_, die dem
Freunde und Kenner _deutschen_ Liedes werth bleiben müßte,
wenn sie gleich nichts anderes gesungen hätte, als die herrliche
Melodie zu Novalis unsterblicher Klage:
„Der Sänger geht auf rauhen Pfaden,
Zerreißt in Dornen sein Gewand &c.“

Ludwig Tieck an Reichardt.
I.
_Dresden_ .... 1801[4].
Ich schicke Dir hier nach meinem Versprechen das Liederspiel zurück,
das ich mit großem Vergnügen gelesen habe; da Du aber ein ganz
aufrichtiges Urtheil von mir verlangst, so wär’ es sehr Unrecht von
mir, wenn ich es Dir nicht ganz so mittheilte, wie es mir beim Lesen
und beim nachherigen Ueberlegen vorgekommen ist. Du weißt, was mir
in Deinen beiden ersten Stücken so sehr gefiel, war ein gewisses
künstliches Gegenüberstehn der Personen und Gesangesmassen, wie ich
es nennen möchte, wodurch in den Liedern selbst eine fortschreitende
Handlung war, und wodurch alles korrespondirte und sich gegenseitig
trug und erhielt. Dies scheint mir in diesem Stücke zu fehlen, wodurch
es ein wildes verworrenes Ansehn erhält, und doch monoton wird, alle
Töchter drücken einen Gedanken aus, ebenso die Künstler, Mann und Frau
stehn fast ganz müssig, die Handlung erregt eine falsche Erwartung, die
nachher nicht befriedigt wird. Wozu lässest Du das Theater verwandeln?
Ich sollte meinen, bei einem solchen Tableau müßte wirklich die
Unveränderlichkeit der Bühne ein Gesetz sein; denn durch die bloße
Verwechselung der Scene entsteht schon ein viel größerer Anspruch,
eine Ausbreitung, die dem kleinen Detail Schaden thut; wenn ich das
Final abrechne, so hat Göthe wohl in Jery und Bâtely die Aufgabe sehr
schön gelöst. Ich fürchte auch, was das Aeußere anbetrifft, die erste
Scene mit dem Herunterklettern muß sich auf jedem Theater kleinlich
machen, und was noch schlimmer ist, Du hast dadurch das Pikante
vorangestellt; denn nachher ist es mit dem Vorfall schon vorüber, es
steht nur still und erhält eine Auflösung, die ängstlich klar und
deutlich ist, und die man eigentlich gar nicht erwartet. Wozu sind
überhaupt die handelnden Personen Künstler? Es thut nichts zur Sache,
als daß es eine gewisse Heftigkeit in dem jungen Menschen zeigt, die
mir wenigstens nicht hat gefallen wollen; es geht aber mit der Liebe
ein wenig zu schnell, was sich mit der großen Innigkeit besonders der
andächtigen Lieder nicht vereinigen läßt. Von diesen Liedern muß ich
Dir überhaupt sagen, daß sie mir in diesem Stücke keine angenehme
Empfindung erregt haben, sie sind fast alle die heiligsten, die Göthe
je gedichtet und Du gesungen hast, sie sind wie Kernsprüche aus der
Bibel, die eine unendliche Anwendung zulassen, die aber schon für sich
tausend mannichfaltige Geschichten und Empfindungsspiele enthalten;
will man sie nun, wie hier geschehn, in die Welt einführen, so
verlieren sie durchaus ihren Charakter von Allgemeinheit und Größe, sie
erläutern einen geringfügigen Umstand, wodurch sie fast zur Parodie
werden, wie es besonders mit dem göttlichen: _Trocknet nicht, Thränen
der heiligen Liebe_ geschehn ist. Eben so unerwartet kam mir das
Lied aus dem Meister: _Kennst Du das Land_, was hier nothwendig
seinen (_Lücken_) -- -- -- -- -- schöninnigen und geheimnißvollen
kindischen Charakter verlieren muß. Am meisten hat mich fast der
Klopstock überrascht und gestört, der doch mit seiner hohen Anmaßung
noch überdies schwerfällig und unverständlich ist, so daß er gewiß mit
dieser Ode nicht populär sein kann. Ich glaube überdies, diese Sachen
von Göthe müssen niemals populär werden, sie können es auch nicht; auf
dem Theater werden sie eben entheiligt, welcher Comödiant soll es sich
unterstehn, das: _Die ihr Felsen und Bäume bewohnt_, herzusingen?
Es ist ja dieses ähnlich als im Göthe selbst der innerste Göthe, er hat
dergleichen in keines seiner musikalischen Stücke aufgenommen, weil es
die Andenken seiner glänzendsten Lebensmomente sind. Mir wenigstens
thut es weh, diese Töne auf irgend eine Weise verknüpft wieder zu
finden. Du kannst es nicht vermeiden, daß es sich nicht selbst
parodirt. Warum willst Du nicht überhaupt bei kleinen Liedern stehn
bleiben, die eben im Zusammenhange ergreifen, weil sie so klein und
verständlich sind? Hier im Schweizerkostüm hätt’ ich mir: „Wenn ich ein
Vögli wär’,“ und „Ich hab’ einmal ein Schätzel g’habt,“ erwartet und
gewünscht. Es konnte eine Familie sein, die von den Unruhen vertrieben,
sich hier niedergelassen, ein desperater Sohn will fort, in den Krieg,
seinen Freund aufsuchen, der sich seitdem verloren; die Schwestern
können ihn nicht zurückhalten, er klettert heimlich den Fels hinauf,
indeß zeigt sich von oben der Freund und Geliebte, die gegenseitige
Erkennung, die Liebe, die Nachricht vom Frieden und dergleichen, recht
alte Schweizerleute in Mann und Frau hätten wohl etwas Schönes machen
können, dazwischen einmal der Kuhreigen u. dgl. -- Verzeih mir meine
umständliche Kritik, die vielleicht zu strenge sein mag. -- Wir sind
hier alle wohl, nächster Post wird Mama schreiben, die außerordentlich
munter ist. Ich danke Dir noch einmal für Deine freundliche Aufnahme,
und denke noch mit Sehnsucht an Euren schönen Aufenthalt.
Grüß alle herzlich von mir.
Dein
_L. Tieck_.

Reichardt an Tieck.
II.
_Halle_, den 1ten März 1812.
Schon längst wollt’ ich Dir, mein Lieber, schreiben, um Dich wieder
einmal an unsre Sacontala zu mahnen. Im Herbste hatte das Vorlesen
dieses herrlichen Stückes mich schon zu einer Ouvertüre begeistert,
die den in sich geschlossenen heiligen Kreis jener lieblich göttlichen
Natur gar glücklich darstellt. Könnt’ ich Dir diese, von allen
vorhandenen Ouvertüren gänzlich abweichende, nur einmal ordentlich
hören lassen! Du würdest wohl dadurch zur Thätigkeit ermuntert werden.
Aber so leben wir Beide Jeder in einem armseelig unmusikalischem
Winkel, und das zwischen uns liegende große Berlin wird für Alles, was
Kunst und Genie verheißt und erzeugt, immer kleiner und armseeliger,
daß auch da kaum mehr eines bedeutenden Zusammentreffens zu gedenken
ist. Doch rechne ich etwas darauf, wenn ich Dich, mein Lieber, bei
meiner schlesischen Reise sehen kann. Entweder mach’ ich sie hin- oder
zurück über Berlin, und also auch über Ziebingen. Wenn Du Dich doch
bis dahin mit dem herrlichen Gegenstande wenigstens im Geiste etwas
mehr beschäftigen wolltest, damit wir dann um so fruchtbarer darüber
conferiren könnten! Ein musikalisches Scenarium hab’ ich bereits dazu
entworfen, dieses könnten wir dabei zum Grunde legen. Ließet Ihr Lieben
Eure schlesische Reise bis zum Herbst, so könnten wir uns wohl auch in
Breslau treffen, und ich könnte Dir da vielleicht meine Ouvertüre hören
lassen. Eher als im October komm’ ich selbst aber nicht hin. Bis dahin
will ich mein liebes Giebichenstein in schöner Einsamkeit, und in einem
guten Stück Arbeit, nach welchem mich lange schon recht eigentlich
dürstet, wozu es mir aber immer an völliger Ruhe gebrach, so recht in
vollen Zügen genießen. Dabei auch meinen lieben Garten recht ordentlich
pflegen und benützen.
So lange haben wir nun nichts von Dir gehört und gelesen. Du bist doch
wohl nicht so ganz faul gewesen? Das Beenden und die Besorgniß der
Herausgabe wird Dir wohl so recht eigentlich nur lästig? Könntest Du
Dir dazu nicht einen geschickten Handlanger zulegen? Daß ich selbst für
mich nicht früher an einen solchen gedacht, gereut mich jetzt sehr oft.
Wenn ich jetzt -- oft mit herzlichem Lachen -- von grünschnäbelichen
Recensenten lesen muß, wo sie ein Lied von mir (absichtlich) doppelt
komponirt finden, „ich könne nun einmal nichts von meinen Arbeiten
ungedruckt lassen“ -- seh’ ich doch nicht ganz ohne Bedauern auf mehr
als zwei Drittheile meiner besten Kompositionen zurück, dir gar nicht
bekannt wurden.
Wird in Deinem nächsten Kreise auch wohl der edle Gesang recht eifrig
getrieben? Habt Ihr auch wohl meinen Göthe und Schiller, in denen so
mancher gute Chorgesang steht? Mit den letzten Heften von beiden könnt’
ich noch dienen; die ersten besitz’ ich aber nicht mehr. -- Grüße
Alle, besonders Burgsdorf recht sehr von mir. Mit diesem hab’ ich immer
gehofft, mich einmal in Dresden zu treffen; es hat aber nicht gelingen
wollen. Wenn Du mir eine rechte Freude machen willst, so schreib mir
bald, und sag’ mir auch, daß Du auch unserer Sacontala so recht ~con
amore~ gedenkst.
Dein
_Reichardt_.

III.
_Halle_, den 17ten März 1812.
Deine schnelle herzliche Beantwortung meines Briefes hat recht
erquickt, mein Lieber. Ich eile Dir mein musikalisches Scenarium zur
Sacontala zu schicken. Du wirst finden, daß sich recht viele und
mannigfaltige Veranlassung zum Gesange darbietet, und die dazwischen
fallenden Recitative eben nicht ermüdend lang werden dürfen. Denn ich
nehme ein völlig gesungenes Singspiel an, aus dem allein ein Ganzes,
ein vollendetes Kunstwerk werden kann. An die gewöhnlichen Formen der
Arien und Ensemblestücke denk’ ich kehren wir uns gar nicht. Sind die
Verse nur rhytmisch bedeutend und symmetrisch unter sich, findet sich
die bessere und beste musikalische Form in der Begeisterung der Arbeit
selbst. An unser Theaterpersonale und Publikum müssen wir gar nicht
weiter denken, als daß wir nur nicht unnöthige Schwierigkeiten für
die Aufführung häufen. Was der beste Decorateur und Maschinist, der
von Natur begabte Sänger, und ein empfängliches Publikum darstellen,
geben und empfangen muß unsere einzige Richtschnur seyn. Stellen wir
so ein wirklich neues, in sich abgeschlossenes Kunstwerk dar, so wird
sich ja auch wohl einmal ein Fürst und Theaterdirektor finden, mit dem
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