Römische Geschichte — Buch 2 - 08

Total number of words is 3964
Total number of unique words is 1573
31.6 of words are in the 2000 most common words
44.5 of words are in the 5000 most common words
52.0 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
Eintracht und nahmen dem Unterschied der Staende jene Erbitterung und
Gehaessigkeit, die den Kampf der Patrizier und Plebejer bezeichnen; und
da die glueckliche Wendung der aeusseren Politik es mit sich brachte,
dass laenger als ein Jahrhundert die Reichen Spielraum fuer sich
fanden, ohne den Mittelstand unterdruecken zu muessen, so hat das
roemische Volk in seinem Senat laengere Zeit, als es einem Volke
verstattet zu sein pflegt, das grossartigste aller Menschenwerke
durchzufuehren vermocht, eine weise und glueckliche Selbstregierung.


KAPITEL IV.
Sturz der etruskischen Macht. Die Kelten.

Nachdem die Entwicklung der roemischen Verfassung waehrend der zwei
ersten Jahrhunderte der Republik dargestellt ist, ruft uns die aeussere
Geschichte Roms und Italiens wieder zurueck in den Anfang dieser
Epoche. Um diese Zeit, als die Tarquinier aus Rom vertrieben wurden,
stand die etruskische Macht auf ihrem Hoehepunkt. Die Herrschaft auf
der Tyrrhenischen See besassen unbestritten die Tusker und die mit
ihnen eng verbuendeten Karthager. Wenn auch Massalia unter steten und
schweren Kaempfen sich behauptete, so waren dagegen die Haefen
Kampaniens und der volskischen Landschaft und seit der Schlacht von
Alalia auch Korsika im Besitz der Etrusker. In Sardinien gruendeten
durch die vollstaendige Eroberung der Insel (um 260 500) die Soehne des
karthagischen Feldherrn Mago die Groesse zugleich ihres Hauses und
ihrer Stadt, und in Sizilien behaupteten die Phoeniker waehrend der
inneren Fehden der hellenischen Kolonien ohne wesentliche Anfechtung
den Besitz der Westhaelfte. Nicht minder beherrschten die Schiffe der
Etrusker das Adriatische Meer, und selbst in den oestlichen Gewaessern
waren ihre Kaper gefuerchtet.
Auch zu Lande schien ihre Macht im Steigen. Den Besitz der latinischen
Landschaft zu gewinnen, war fuer Etrurien, das von den volskischen in
seiner Klientel stehenden Staedten und von seinen kampanischen
Besitzungen allein durch die Latiner geschieden war, von der
entscheidendsten Wichtigkeit. Bisher hatte das feste Bollwerk der
roemischen Macht Latium ausreichend beschirmt und die Tibergrenze mit
Erfolg gegen Etrurien behauptet. Allein als der gesamte tuskische Bund,
die Verwirrung und die Schwaeche des roemischen Staats nach der
Vertreibung der Tarquinier benutzend, jetzt unter dem Koenig Lars
Porsena von Clusium seinen Angriff maechtiger als zuvor erneuerte, fand
er nicht ferner den gewohnten Widerstand; Rom kapitulierte und trat im
Frieden (angeblich 247 507) nicht bloss alle Besitzungen am rechten
Tiberufer an die naechstliegenden tuskischen Gemeinden ab und gab also
die ausschliessliche Herrschaft ueber den Strom auf, sondern lieferte
auch dem Sieger seine saemtlichen Waffen aus und gelobte, fortan des
Eisens nur zur Pflugschar sich zu bedienen. Es schien, als sei die
Einigung Italiens unter tuskischer Suprematie nicht mehr fern.
Allein die Unterjochung, womit die Koalition der etruskischen und
karthagischen Nation die Griechen wie die Italiker bedroht, ward
gluecklich abgewendet durch das Zusammenhalten der durch
Stammverwandtschaft wie durch die gemeinsame Gefahr aufeinander
angewiesenen Voelker. Zunaechst fand das etruskische Heer, das nach
Roms Fall in Latium eingedrungen war, vor den Mauern von Aricia die
Grenze seiner Siegesbahn durch die rechtzeitige Hilfe der den Aricinern
zur Hilfe herbeigeeilten Kymaeer (248 506). Wir wissen nicht, wie der
Krieg endigte, und namentlich nicht, ob Rom schon damals den
verderblichen und schimpflichen Frieden zerriss; gewiss ist nur, dass
die Tusker auch diesmal auf dem linken Tiberufer sich dauernd zu
behaupten nicht vermochten.
Bald ward die hellenische Nation zu einem noch umfassenderen und noch
entscheidenderen Kampf gegen die Barbaren des Westens wie des Ostens
genoetigt. Es war um die Zeit der Perserkriege. Die Stellung der Tyrier
zu dem Grosskoenig fuehrte auch Karthago in die Bahnen der persischen
Politik - wie denn selbst ein Buendnis zwischen den Karthagern und
Xerxes glaubwuerdig ueberliefert ist - und mit den Karthagern die
Etrusker. Es war eine der grossartigsten politischen Kombinationen, die
gleichzeitig die asiatischen Scharen auf Griechenland, die
phoenikischen auf Sizilien warf, um mit einem Schlag die Freiheit und
die Zivilisation vom Angesicht der Erde zu vertilgen. Der Sieg blieb
den Hellenen. Die Schlacht bei Salamis (274 der Stadt 480) rettete und
raechte das eigentliche Hellas; und an demselben Tag - so wird erzaehlt
- besiegten die Herren von Syrakus und Akragas, Gelon und Theron, das
ungeheure Heer des karthagischen Feldherrn Hamilkar, Magos Sohn, bei
Himera so vollstaendig, dass der Krieg damit zu Ende war und die
Phoeniker, die damals noch keineswegs den Plan verfolgten, ganz
Sizilien fuer eigene Rechnung sich zu unterwerfen, zurueckkehrten zu
ihrer bisherigen defensiven Politik. Noch sind von den grossen
Silberstuecken erhalten, welche aus dem Schmuck der Gemahlin Gelons,
Damareta, und anderer edler Syrakusanerinnen fuer diesen Feldzug
geschlagen wurden, und die spaeteste Zeit gedachte dankbar des milden
und tapferen Koenigs von Syrakus und des herrlichen, von Simonides
gefeierten Sieges.
Die naechste Folge der Demuetigung Karthagos war der Sturz der
Seeherrschaft ihrer etruskischen Verbuendeten. Schon Anaxilas, der Herr
von Rhegion und Zankte, hatte ihren Kapern die sizilische Meerenge
durch eine stehende Flotte gesperrt (um 272 482); einen entscheidenden
Sieg erfochten bald darauf die Kymaeer und Hieron von Syrakus bei Kyme
(280 474) ueber die tyrrhenische Flotte, der die Karthager vergeblich
Hilfe zu bringen versuchten. Das ist der Sieg, welchen Pindaros in der
ersten pythischen Ode feiert, und noch ist der Etruskerhelm vorhanden,
den Hieron nach Olympia sandte mit der Aufschrift: “Hiaron des
Deinomenes Sohn und die Syrakosier dem Zeus Tyrrhanisches von Kyma” ^1.
———————————————————————-
^1 Fιάρον ο Διομένεος καί τοί Συρακόσιοι τοί Δί' Τύραν' από Κύμας.
———————————————————————-
Waehrend diese ungemeinen Erfolge gegen Karthager und Etrusker Syrakus
an die Spitze der sizilischen Griechenstaedte brachten, erhob unter den
italischen Hellenen, nachdem um die Zeit der Vertreibung der Koenige
aus Rom (243 511) das achaeische Sybaris untergegangen war, das
dorische Tarent sich unbestritten zu der ersten Stelle; die furchtbare
Niederlage der Tarentiner durch die Iapyger (280 474), die schwerste,
die bis dahin ein Griechenheer erlitten hatte, entfesselte nur,
aehnlich wie der Persersturm in Hellas, die ganze Gewalt des
Volksgeistes in energisch demokratischer Entwicklung. Von jetzt an
spielen nicht mehr die Karthager und die Etrusker die erste Rolle in
den italischen Gewaessern, sondern im Adriatischen und Ionischen Meer
die Tarentiner, im Tyrrhenischen die Massalioten und die Syrakusaner,
und namentlich die letzteren beschraenkten mehr und mehr das
etruskische Korsarenwesen. Schon Hieron hatte nach dem Siege bei Kyme
die Insel Aenaria (Ischia) besetzt und damit die Verbindung zwischen
den kampanischen und den noerdlichen Etruskern unterbrochen. Um das
Jahr 302 (452) wurde von Syrakus, um der tuskischen Piraterie
gruendlich zu steuern, eine eigene Expedition ausgesandt, die die Insel
Korsika und die etruskische Kueste verheerte und die Insel Aethalia
(Elba) besetzte. Ward man auch nicht voellig Herr ueber die
etruskisch-karthagischen Piraten - wie denn das Kaperwesen zum Beispiel
in Antium bis in den Anfang des fuenften Jahrhunderts der Stadt
fortgedauert zu haben scheint -, so war doch das maechtige Syrakus ein
starkes Bollwerk gegen die verbuendeten Tusker und Phoeniker. Einen
Augenblick freilich schien es, als muesse die syrakusische Macht
gebrochen werden durch die Athener, deren Seezug gegen Syrakus im Lauf
des Peloponnesischen Krieges (339-341 415-413) die Etrusker, die alten
Handelsfreunde Athens, mit drei Fuenfzigruderern unterstuetzten. Allein
der Sieg blieb, wie bekannt, im Westen wie im Osten den Dorern. Nach
dem schmaehlichen Scheitern der attischen Expedition ward Syrakus so
unbestritten die erste griechische Seemacht, dass die Maenner, die dort
an der Spitze des Staates standen, die Herrschaft ueber Sizilien und
Unteritalien und ueber beide Meere Italiens ins Auge fassten; wogegen
anderseits die Karthager, die ihre Herrschaft in Sizilien jetzt
ernstlich bedroht sahen, auch auf ihrer Seite die Ueberwaeltigung der
Syrakusaner und die Unterwerfung der ganzen Insel zum Ziel ihrer
Politik nehmen mussten und nahmen. Der Verfall der sizilischen
Mittelstaaten, die Steigerung der karthagischen Macht auf der Insel,
die zunaechst aus diesen Kaempfen hervorgingen, koennen hier nicht
erzaehlt werden; was Etrurien anlangt, so fuehrte gegen dies der neue
Herr von Syrakus, Dionysios (reg. 348-387 406-367), die empfindlichsten
Schlaege. Der weitstrebende Koenig gruendete seine neue Kolonialmacht
vor allem in dem italischen Ostmeer, dessen noerdlichere Gewaesser
jetzt zum erstenmal einer griechischen Seemacht untertan wurden. Um das
Jahr 367 (387) besetzte und kolonisierte Dionysios an der illyrischen
Kueste den Hafen Lissos und die Insel Issa, an der italischen die
Landungsplaetze Ankon, Numana und Atria; das Andenken an die
syrakusanische Herrschaft in dieser entlegenen Gegend bewahrten nicht
bloss die “Graeben des Philistos”, ein ohne Zweifel von dem bekannten
Geschichtschreiber und Freunde des Dionysios, der die Jahre seiner
Verbannung (368 386f.) in Atria verlebte, angelegter Kanal an der
Pomuendung; auch die veraenderte Benennung des italischen Ostmeers
selbst, wofuer seitdem anstatt der aelteren Benennung des Ionischen
Busens die heute noch gangbare des “Meeres von Hadria” vorkommt, geht
wahrscheinlich auf diese Ereignisse zurueck ^2. Aber nicht zufrieden
mit diesen Angriffen auf die Besitzungen und Handelsverbindungen der
Etrusker im Ostmeer, griff Dionysios durch die Erstuermung und
Pluenderung der reichen caeritischen Hafenstadt Pygri (369 385 die
etruskische Macht in ihrem innersten Kern an. Sie hat denn auch sich
nicht wieder erholt. Als nach Dionysios’ Tode die inneren Unruhen in
Syrakus den Karthagern freiere Bahn machten und deren Flotte wieder im
Tyrrhenischen Meer das Uebergewicht bekam, das sie seitdem mit kurzen
Unterbrechungen behauptete, lastete dieses nicht minder schwer auf den
Etruskern wie auf den Griechen; so dass sogar, als im Jahre 444 (310)
Agathokles von Syrakus zum Krieg mit Karthago ruestete, achtzehn
tuskische Kriegsschiffe zu ihm stiessen. Die Etrusker mochten fuer
Korsika fuerchten, das sie wahrscheinlich damals noch behaupteten; die
alte tuskisch-phoenikische Symmachie, die noch zu Aristoteles’ Zeit
(370-432 384-322) bestand, ward damit gesprengt, aber die Schwaeche der
Etrusker zur See nicht wieder aufgehoben.
———————————————————————————-
^2 Hekataeos († nach 257 497, Rom) und noch Herodot (270 bis nach 345
484-409) kennen den Hatrias nur als das Podelta und das dasselbe
bespuelende Meer (K. O. Mueller, Die Etrusker. Breslau 1828. Bd. 1, S.
140; GGM 1, p. 23). In weiterer Bedeutung findet sich die Benennung des
Hadriatischen Meeres zuerst bei dem sogenannten Skylax um 418 der Stadt
(336).
————————————————————————————
Dieser rasche Zusammensturz der etruskischen Seemacht wuerde
unerklaerlich sein, wenn nicht gegen die Etrusker zu eben der Zeit, wo
die sizilischen Griechen sie zur See angriffen, auch zu Lande von allen
Seiten her die schwersten Schlaege gefallen waeren. Um die Zeit der
Schlachten von Salamis, Himera und Kyme ward, dem Berichte der
roemischen Annalen zufolge, zwischen Rom und Veii ein vieljaehriger und
heftiger Krieg gefuehrt (271-280 483-474). Die Roemer erlitten in
demselben schwere Niederlagen; im Andenken geblieben ist die
Katastrophe der Fabier (277 477), die infolge der inneren Krisen sich
freiwillig aus der Hauptstadt verbannt und die Verteidigung der Grenze
gegen Etrurien uebernommen hatten, hier aber am Bache Cremera bis auf
den letzten waffenfaehigen Mann niedergehauen wurden. Allein der
Waffenstillstand auf 400 Monate, der anstatt Friedens den Krieg
beendigte, fiel fuer die Roemer insofern guenstig aus, als er
wenigstens den Status quo der Koenigszeit wiederherstellte; die
Etrusker verzichteten auf Fidenae und den am rechten Tiberufer
gewonnenen Distrikt. Es ist nicht auszumachen, inwieweit dieser
roemisch-etruskische Krieg mit dem hellenisch-persischen und dem
sizilisch-karthagischen in unmittelbaren Zusammenhange stand; aber
moegen die Roemer die Verbuendeten der Sieger von Salamis und von
Himera gewesen sein oder nicht, die Interessen wie die Folgen trafen
jedenfalls zusammen.
Wie die Latiner warfen auch die Samniten sich auf die Etrusker; und
kaum war deren kampanische Niederlassung durch die Folgen des Treffens
bei Kyme vom Mutterlande abgeschnitten worden, als sie auch schon nicht
mehr imstande war, den Angriffen der sabellischen Bergvoelker zu
widerstehen. Die Hauptstadt Capua fiel 330 (424) und die tuskische
Bevoelkerung ward hier bald nach der Eroberung von den Samniten
ausgerottet oder verjagt. Freilich hatten auch die kampanischen
Griechen, vereinzelt und geschwaecht, unter derselben Invasion schwer
zu leiden; Kyme selbst ward 334 (420) von den Sabellern erobert.
Dennoch behaupteten die Griechen sich namentlich in Neapolis,
vielleicht mit Hilfe der Syrakusaner, waehrend der etruskische Name in
Kampanien aus der Geschichte verschwindet; kaum dass einzelne
etruskische Gemeinden eine kuemmerliche und verlorene Existenz sich
dort fristeten.
Aber noch folgenreichere Ereignisse traten um dieselbe Zeit im
noerdlichen Italien ein. Eine neue Nation pochte an die Pforten der
Alpen: es waren die Kelten; und ihr erster Andrang traf die Etrusker.
Die keltische, auch galatische oder gallische Nation hat von der
gemeinschaftlichen Mutter eine andere Ausstattung empfangen als die
italische, die germanische und die hellenische Schwester. Es fehlt ihr
bei manchen tuechtigen und noch mehr glaenzenden Eigenschaften die
tiefe sittliche und staatliche Anlage, auf welche alles Gute und Grosse
in der menschlichen Entwicklung sich gruendet. Es galt, sagt Cicero,
als schimpflich fuer den freien Kelten, das Feld mit eigenen Haenden zu
bestellen. Dem Ackerbau zogen sie das Hirtenleben vor und trieben
selbst in den fruchtbaren Poebenen vorzugsweise die Schweinezucht, von
dem Fleisch ihrer Herden sich naehrend und in den Eichenwaeldern mit
ihnen Tag und Nacht verweilend. Die Anhaenglichkeit an die eigene
Scholle, wie sie den Italikern und den Germanen eigen ist, fehlt bei
den Kelten; wogegen sie es lieben, in den Staedten und Flecken zusammen
zu siedeln und diese bei ihnen frueher, wie es scheint, als in Italien
Ausdehnung und Bedeutung gewonnen haben. Ihre buergerliche Verfassung
ist unvollkommen; nicht bloss wird die nationale Einheit nur durch ein
schwaches Band vertreten, was ja in gleicher Weise von allen Nationen
anfaenglich gilt, sondern es mangelt auch in den einzelnen Gemeinden an
Eintracht und festem Regiment, an ernstem Buergersinn und folgerechtem
Streben. Die einzige Ordnung, der sie sich schicken, ist die
militaerische, in der die Bande der Disziplin dem einzelnen die schwere
Muehe abnehmen, sich selber zu bezwingen. “Die hervorstehenden
Eigenschaften der keltischen Rasse”, sagt ihr Geschichtschreiber
Thierry, “sind die persoenliche Tapferkeit, in der sie es allen
Voelkern zuvortun; ein freier, stuermischer, jedem Eindruck
zugaenglicher Sinn; viel Intelligenz, aber daneben die aeusserste
Beweglichkeit, Mangel an Ausdauer, Widerstreben gegen Zucht und
Ordnung, Prahlsucht und ewige Zwietracht, die Folge der grenzenlosen
Eitelkeit.” Kuerzer sagt ungefaehr dasselbe der alte Cato: “auf zwei
Dinge geben die Kelten viel: auf das Fechten und auf den Esprit” ^3.
Solche Eigenschaften guter Soldaten und schlechter Buerger erklaeren
die geschichtliche Tatsache, dass die Kelten alle Staaten erschuettert
und keinen gegruendet haben. Ueberall finden wir sie bereit zu wandern,
das heisst zu marschieren; dem Grundstueck die bewegliche Habe
vorziehend, allem anderen aber das Gold; das Waffenwerk betreibend als
geordnetes Raubwesen oder gar als Handwerk um Lohn und allerdings mit
solchem Erfolge, dass selbst der roemische Geschichtschreiber
Sallustius im Waffenwerk den Kelten den Preis vor den Roemern
zugesteht. Es sind die rechten Lanzknechte des Altertums, wie die
Bilder und Beschreibungen sie uns darstellen: grosse, nicht sehnige
Koerper, mit zottigem Haupthaar und langem Schnauzbart - recht im
Gegensatz zu Griechen und Roemern, die das Haupt und die Oberlippe
schoren -, in bunten gestickten Gewaendern, die beim Kampf nicht selten
abgeworfen wurden, mit dem breiten Goldring um den Hals, unbehelmt und
ohne Wurfwaffen jeder Art, aber dafuer mit ungeheurem Schild nebst dem
langen schlechtgestaehlten Schwert, dem Dolch und der Lanze, alle diese
Waffen mit Gold geziert, wie sie denn die Metalle nicht ungeschickt zu
bearbeiten verstanden. Zum Renommieren dient alles, selbst die Wunde,
die oft nachtraeglich erweitert wird, um mit der breiteren Schmarre zu
prunken. Gewoehnlich fechten sie zu Fuss, einzelne Schwaerme aber auch
zu Pferde, wo dann jedem Freien zwei gleichfalls berittene Knappen
folgen; Streitwagen finden sich frueh wie bei den Libyern und den
Hellenen in aeltester Zeit. Mancher Zug erinnert an das Ritterwesen des
Mittelalters; am meisten die den Roemern und Griechen fremde Sitte des
Zweikampfes. Nicht bloss im Kriege pflegten sie den einzelnen Feind,
nachdem sie ihn zuvor mit Worten und Gebaerden verhoehnt hatten, zum
Kampfe zu fordern; auch im Frieden fochten sie gegeneinander in
glaenzender Ruestung auf Leben und Tod. Dass die Zechgelage hernach
nicht fehlten, versteht sich. So fuehrten sie unter eigener oder
fremder Fahne ein unstetes Soldatenleben, das sie von Irland und
Spanien bis nach Kleinasien zerstreute unter steten Kaempfen und
sogenannten Heldentaten; aber was sie auch begannen, es zerrann wie der
Schnee im Fruehling, und nirgends ist ein grosser Staat, nirgends eine
eigene Kultur von ihnen geschaffen worden.
———————————————————————————-
^3 Pleraque Gallia duas res industriosissime persequitur: rem militarem
et argute loqui. (Cato or. frg. 2, 2).
———————————————————————————-
So schildern uns die Alten diese Nation; ueber ihre Herkunft laesst
sich nur mutmassen. Demselben Schoss entsprungen, aus dem auch die
hellenischen, italischen und germanischen Voelkerschaften hervorgingen,
sind die Kelten ohne Zweifel gleich diesen aus dem oestlichen
Mutterland in Europa eingerueckt, wo sie in fruehester Zeit das
Westmeer erreichten und in dem heutigen Frankreich ihre Hauptsitze
begruendeten ^4, gegen Norden hin uebersiedelnd auf die britannischen
Inseln, gegen Sueden die Pyrenaeen ueberschreitend und mit den
iberischen Voelkerschaften um den Besitz der Halbinsel ringend. An den
Alpen indes stroemte ihre erste grosse Wanderung vorbei und erst von
den westlichen Laendern aus begannen sie in kleineren Massen und in
entgegengesetzter Richtung jene Zuege, die sie ueber die Alpen und den
Haemus, ja ueber den Bosporus fuehrten und durch die sie der Schrecken
der saemtlichen zivilisierten Nationen des Altertums geworden und durch
manche Jahrhunderte geblieben sind, bis Caesars Siege und die von
Augustus geordnete Grenzverteidigung ihre Macht fuer immer brachen.
————————————————————————————
^4 Neuerdings ist von kundigen Sprachforschern behauptet worden, dass
die Verwandtschaft der Kelten und der Italiker naeher sei, als selbst
die der letzteren und der Hellenen, das heisst, dass derjenige Ast des
grossen Baumes, von dem die west- und suedeuropaeischen Voelkerschaften
indogermanischen Stammes entsprungen sind, zunaechst sich in Griechen
und Italokelten und betraechtlich spaeter die letzteren sich wieder in
Italiker und Kelten gespalten haetten. Geographisch ist diese
Aufstellung sehr annehmbar, und auch die geschichtlich vorliegenden
Tatsachen lassen sich vielleicht damit ebenfalls in Einklang bringen
da, was bisher als graecoitalische Zivilisation angesehen worden ist,
fueglich graecokeltoitalisch gewesen sein kann - wissen wir doch ueber
die aelteste keltische Kulturstufe in der Tat nichts. Die sprachliche
Untersuchung scheint indes noch nicht so weit gediehen zu sein, dass
ihre Ergebnisse in die aelteste Voelkergeschichte eingereiht werden
duerften.
———————————————————————————-
Die einheimische Wandersage, die hauptsaechlich Livius uns erhalten
hat, berichtet von diesen spaeteren ruecklaeufigen Zuegen
folgendermassen ^5. Die gallische Eidgenossenschaft, an deren Spitze
damals wie noch zu Caesars Zeit der Gau der Biturigen (um Bourges)
stand, habe unter dem Koenig Ambiatus zwei grosse Heeresschwaerme
entsendet, gefuehrt von den beiden Neffen des Koenigs, und es sei der
eine derselben, Sigovesus, ueber den Rhein in der Richtung auf den
Schwarzwald zu vorgedrungen, der zweite, Bellovesus, ueber die
Graischen Alpen (den Kleinen St. Bernhard) in das Potal hinabgestiegen.
Von jenem stamme die gallische Niederlassung an der mittleren Donau,
von diesem die aelteste keltische Ansiedlung in der heutigen Lombardei,
der Gau der Insubrer mit dem Hauptort Mediolanum (Mailand). Bald sei
ein zweiter Schwarm gefolgt, der den Gau der Cenomaner mit den Staedten
Brixia (Brescia) und Verona begruendet habe. Unaufhoerlich stroemte es
fortan ueber die Alpen in das schoene ebene Land; die keltischen
Staemme samt den von ihnen aufgetriebenen und fortgerissenen
ligurischen entrissen den Etruskern einen Platz nach dem andern, bis
das ganze linke Poufer in ihren Haenden war. Nach dem Fall der reichen
etruskischen Stadt Melpum (vermutlich in der Gegend von Mailand), zu
deren Bezwingung sich die schon im Potal ansaessigen Kelten mit
neugekommenen Staemmen vereinigt hatten (358? 396), gingen diese
letzteren hinueber auf das rechte Ufer des Flusses und begannen die
Umbrer und Etrusker in ihren uralten Sitzen zu bedraengen. Es waren
dies vornehmlich die angeblich auf einer anderen Strasse, ueber den
Poeninischen Berg (Grossen St. Bernhard) in Italien eingedrungenen
Boier; sie siedelten sich an in der heutigen Romagna, wo die alte
Etruskerstadt Felsina, von den neuen Herren Bononia umgenannt, ihre
Hauptstadt wurde. Endlich kamen die Senonen, der letzte groessere
Keltenstamm, der ueber die Alpen gelangt ist; er nahm seine Sitze an
der Kueste des Adriatischen Meeres von Rimini bis Ancona. Aber einzelne
Haufen keltischer Ansiedler muessen sogar bis tief nach Umbrien hinein,
ja bis an die Grenze des eigentlichen Etrurien vorgedrungen sein; denn
noch bei Todi am oberen Tiber haben sich Steinschriften in keltischer
Sprache gefunden. Enger und enger zogen sich nach Norden und Osten hin
die Grenzen Etruriens zusammen, und um die Mitte des vierten
Jahrhunderts sah die tuskische Nation sich schon wesentlich auf
dasjenige Gebiet beschraenkt, das seitdem ihren Namen getragen hat und
heute noch traegt.
—————————————————————-
^5 Die Sage ueberliefern Livius (5, 34) und Iustin (24, 4) und auch
Caesar (Gall. 6, 24) hat sie im Sinn gehabt. Die Verknuepfung indes der
Wanderung des Bellovesus mit der Gruendung von Massalia, wodurch jene
chronologisch auf die Mitte des zweiten Jahrhunderts der Stadt bestimmt
wird, gehoert unzweifelhaft nicht der einheimischen, natuerlich
zeitlosen Sage an, sondern der spaeteren chronologisierenden Forschung
und verdient keinen Glauben. Einzelne Einfaelle und Einwanderungen
moegen sehr frueh stattgefunden haben; aber das gewaltige Umsichgreifen
der Kelten in Norditalien kann nicht vor die Zeit des Sinkens der
etruskischen Macht, das heisst nicht vor die zweite Haelfte des dritten
Jahrhunderts der Stadt gesetzt werden.
Ebenso ist, nach der einsichtigen Ausfuehrung von Wickham und Cramer,
nicht daran zu zweifeln, dass der Zug des Bellovesus wie der des
Hannibal nicht ueber die Kottischen Alpen (Mont Genèvre) und durch das
Gebiet der Tauriner, sondern ueber die Graischen (den Kleinen St.
Bernhard) und durch das der Salasser ging; den Namen des Berges gibt
Livius wohl nicht nach der Sage, sondern nach seiner Vermutung an. Ob
die italischen Boier aufgrund einer echten Sagenreminiszenz oder nur
aufgrund eines angenommenen Zusammenhangs mit den noerdlich von der
Donau wohnhaften Boiern durch den oestlichen Pass der Poeninischen
Alpen gefuehrt werden, muss dahingestellt bleiben.
————————————————————————-
Unter diesen, wie auf Verabredung gemeinschaftlichen Angriffen der
verschiedensten Voelker, der Syrakusaner, Latiner, Samniten und vor
allem der Kelten brach die eben noch so gewaltig und so ploetzlich in
Latium und Kampanien und auf beiden italischen Meeren um sich greifende
etruskische Nation noch gewaltsamer und noch ploetzlicher zusammen. Der
Verlust der Seeherrschaft, die Bewaeltigung der kampanischen Etrusker
gehoert derselben Epoche an, wo die Insubrer und Cenomaner am Po sich
niederliessen; und eben um diese Zeit ging auch die durch Porsena
wenige Jahrzehnte zuvor aufs tiefste gedemuetigte und fast geknechtete
roemische Buergerschaft zuerst angreifend gegen Etrurien vor. Im
Waffenstillstand mit Veii von 280 (474) hatte sie das Verlorene
wiedergewonnen und im wesentlichen den Zustand wiederhergestellt, wie
er zu der Zeit der Koenige zwischen beiden Nationen bestanden hatte.
Als er im Jahre 309 (445) ablief, begann zwar die Fehde aufs neue; aber
es waren Grenzgefechte und Beutezuege, die fuer beide Teile ohne
wesentliches Resultat verliefen. Etrurien stand noch zu maechtig da,
als dass Rom einen ernstlichen Angriff haette unternehmen koennen. Erst
der Abfall der Fidenaten, die die roemische Besatzung vertrieben, die
Gesandten ermordeten und sich dem Koenig der Veienter, Lars Tolumnius,
unterwarfen, veranlasste einen bedeutenderen Krieg, welcher gluecklich
fuer die Roemer ablief: der Koenig Tolumnius fiel im Gefecht von der
Hand des roemischen Konsuls Aulus Cornelius Cossus (326? 428), Fidenae
ward genommen und 329 (425) ein neuer Stillstandsvertrag auf 200 Monate
abgeschlossen. Waehrend desselben steigerte sich Etruriens Bedraengnis
mehr und mehr und naeherten sich die keltischen Waffen schon den bisher
noch verschonten Ansiedlungen am rechten Ufer des Po. Als der
Waffenstillstand Ende 346 (408) abgelaufen war, entschlossen sich die
Roemer auch ihrerseits zu einem Eroberungskrieg gegen Etrurien, der
jetzt nicht bloss gegen, sondern um Veii gefuehrt ward.
Die Geschichte des Krieges gegen die Veienter, Capenaten und Falisker
und der Belagerung Veiis, die gleich der trojanischen zehn Jahre
gewaehrt haben soll, ist wenig beglaubigt. Sage und Dichtung haben sich
dieser Ereignisse bemaechtigt, und mit Recht; denn gekaempft ward hier
mit bis dahin unerhoerter Anstrengung um einen bis dahin unerhoerten
Kampfpreis. Es war das erstemal, dass ein roemisches Heer Sommer und
Winter, Jahr aus Jahr ein im Felde blieb, bis das vorgesteckte Ziel
erreicht war; das erstemal, dass die Gemeinde aus Staatsmitteln dem
Aufgebot Sold zahlte. Aber es war auch das erstemal, dass die Roemer es
versuchten, sich eine stammfremde Nation zu unterwerfen und ihre Waffen
ueber die alte Nordgrenze der latinischen Landschaft hinuebertrugen.
Der Kampf war gewaltig, der Ausgang kaum zweifelhaft. Die Roemer fanden
Unterstuetzung bei den Latinern und den Hernikern, denen der Sturz des
gefuerchteten Nachbarn fast nicht minder Genugtuung und Foerderung
gewaehrte als den Roemern selbst; waehrend Veii von seiner Nation
verlassen dastand und nur die naechsten Staedte, Capena, Falerii, auch
Tarquinii, ihm Zuzug leisteten. Die gleichzeitigen Angriffe der Kelten
wuerden diese Nichtteilnahme der noerdlichen Gemeinden allein schon
genuegend erklaeren; es wird indes erzaehlt und es ist kein Grund es zu
bezweifeln, dass zunaechst innere Parteiungen in dem etruskischen
Staedtebund, namentlich die Opposition der aristokratischen Regierungen
der uebrigen Staedte gegen das von den Veientern beibehaltene oder
wiederhergestellte Koenigsregiment, jene Untaetigkeit der uebrigen
Etrusker herbeigefuehrt haben. Haette die etruskische Nation sich an
dem Kampf beteiligen koennen oder wollen, so wuerde die roemische
Gemeinde kaum imstande gewesen sein, die bei der damaligen hoechst
unentwickelten Belagerungskunst riesenhafte Aufgabe der Bezwingung
You have read 1 text from German literature.
Next - Römische Geschichte — Buch 2 - 09
  • Parts
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 01
    Total number of words is 3854
    Total number of unique words is 1468
    33.1 of words are in the 2000 most common words
    43.8 of words are in the 5000 most common words
    50.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 02
    Total number of words is 3890
    Total number of unique words is 1418
    35.9 of words are in the 2000 most common words
    47.9 of words are in the 5000 most common words
    52.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 03
    Total number of words is 3940
    Total number of unique words is 1524
    32.1 of words are in the 2000 most common words
    42.4 of words are in the 5000 most common words
    49.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 04
    Total number of words is 3994
    Total number of unique words is 1512
    34.0 of words are in the 2000 most common words
    44.7 of words are in the 5000 most common words
    50.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 05
    Total number of words is 3871
    Total number of unique words is 1542
    33.5 of words are in the 2000 most common words
    45.3 of words are in the 5000 most common words
    51.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 06
    Total number of words is 3808
    Total number of unique words is 1502
    32.3 of words are in the 2000 most common words
    42.8 of words are in the 5000 most common words
    50.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 07
    Total number of words is 3862
    Total number of unique words is 1443
    33.7 of words are in the 2000 most common words
    43.3 of words are in the 5000 most common words
    50.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 08
    Total number of words is 3964
    Total number of unique words is 1573
    31.6 of words are in the 2000 most common words
    44.5 of words are in the 5000 most common words
    52.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 09
    Total number of words is 3949
    Total number of unique words is 1569
    32.0 of words are in the 2000 most common words
    44.8 of words are in the 5000 most common words
    51.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 10
    Total number of words is 3713
    Total number of unique words is 1408
    31.9 of words are in the 2000 most common words
    42.7 of words are in the 5000 most common words
    48.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 11
    Total number of words is 3864
    Total number of unique words is 1515
    31.6 of words are in the 2000 most common words
    43.7 of words are in the 5000 most common words
    52.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 12
    Total number of words is 3909
    Total number of unique words is 1581
    32.0 of words are in the 2000 most common words
    45.3 of words are in the 5000 most common words
    53.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 13
    Total number of words is 3989
    Total number of unique words is 1494
    33.7 of words are in the 2000 most common words
    47.0 of words are in the 5000 most common words
    53.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 14
    Total number of words is 3980
    Total number of unique words is 1574
    34.2 of words are in the 2000 most common words
    48.4 of words are in the 5000 most common words
    53.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 15
    Total number of words is 3987
    Total number of unique words is 1517
    32.7 of words are in the 2000 most common words
    47.3 of words are in the 5000 most common words
    54.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 16
    Total number of words is 3988
    Total number of unique words is 1494
    33.8 of words are in the 2000 most common words
    46.3 of words are in the 5000 most common words
    54.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 17
    Total number of words is 3738
    Total number of unique words is 1473
    31.5 of words are in the 2000 most common words
    43.3 of words are in the 5000 most common words
    50.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 18
    Total number of words is 3749
    Total number of unique words is 1570
    31.0 of words are in the 2000 most common words
    42.3 of words are in the 5000 most common words
    48.8 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 19
    Total number of words is 3849
    Total number of unique words is 1571
    30.5 of words are in the 2000 most common words
    43.0 of words are in the 5000 most common words
    49.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 20
    Total number of words is 3887
    Total number of unique words is 1641
    31.7 of words are in the 2000 most common words
    44.1 of words are in the 5000 most common words
    51.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 21
    Total number of words is 3817
    Total number of unique words is 1576
    31.0 of words are in the 2000 most common words
    41.7 of words are in the 5000 most common words
    48.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 22
    Total number of words is 3879
    Total number of unique words is 1586
    30.7 of words are in the 2000 most common words
    42.1 of words are in the 5000 most common words
    48.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Römische Geschichte — Buch 2 - 23
    Total number of words is 763
    Total number of unique words is 415
    45.2 of words are in the 2000 most common words
    56.1 of words are in the 5000 most common words
    62.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.