Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 13

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von meinem Auge stand. Da sahe ich denn, daß durch Alles was über den
Charakter geschrieben worden, er mir nicht zugänglicher wurde, sein
Mangel an Thatkraft war mir immer ein zu willkührlicher Grund seines
Thuns, jetzt erkannte ich, daß dieser Mangel nur ein _Ergebniß_
der Ueberfülle der Anschauung in ihm ist. -- Doch ich mache mich wol
schlecht verständlich. -- In Hamlet finde ich den großen Erdenschmerz:
sein Ideal niemals erfüllen zu können, den ewigen Zwiespalt, in den
der Mensch gesetzt ist, begabt mit aller Befähigung das Höchste zu
erkennen, zu wollen, es aber an sich und Andren nie darstellen zu
können; woraus zuletzt die tiefste Verachtung der Welt hervorgehn
kann. Alles widerstrebt hier dem reinen Seelendrange, überall stört
die Nichtigkeit und Elendigkeit, die eigne Mangelhaftigkeit und
Gebrechlichkeit läßt den Geist in einem Kerker sich fühlen, er isolirt
sich immer mehr, dieser höheren Selbstsucht fehlen dann, vermöge seiner
irdischen Natur, alle Kleinlichkeiten der Eitelkeit nicht und je mehr
der Mensch sich nun vertieft in geistiges Leben, in höhere Reflection
im Umfassen des Universums, je untüchtiger wird er, seine Thätigkeit
auf irgend einen kleinen Kreis, auf irgend eine Arbeit oder eine That
beschränken und fesseln zu können. Dies, meine ich, hat Shakespeare im
Hamlet zeigen wollen, man könnte aus diesem ewigen Weh des Lebens noch
100 vortreffliche Stücke machen, so reich und mannichfaltig erscheinen
einem von diesem Standpunkte aus die Conflicte der Dinge. Der große
Dichter hat nun in seinem unvergleichlichen Gedichte den Menschen
einem furchtbaren Verbrechen gegenübergestellt, einer That, welche
die größte menschliche Verderblichkeit bezeugt und das entschiedenste
Entgegenhandeln fordert. So ist Alles hier auf das Schärfste gestellt
und muß die schlagendsten Wirkungen hervorbringen. Ein einfacher
Mensch wäre schnell fertig mit dem, was zu thun ist, aber der so
geistig Gesteigerte hat einen viel größeren Drang, sich die ganze
Fülle des Vorganges allseitig zum Bewußtsein zu bringen, er muß alles
daran durchdenken, mit bittren Schmerzen durchempfinden, die äußere
That bleibt, als das Geringere immer zurück und dadurch zerfällt er
völlig mit sich selbst. Ich weiß nicht, ob ich das ganz gesagt habe,
was ich meine, ich bin wenig geschickt etwas zu deduciren, was mir
überzeugend lebendig in der Seele brennt, ich wäre glückselig, wenn
meine Darstellung es zur vollen Anschauung brächte.
Aus dieser Erkenntniß des Hamlet erklären sich mir nun alle
Widersprüche und Uebertreibungen seines Benehmens. Die an Vergötterung
streifende Liebe zu seinem Vater, die rührende Liebe zu seiner Mutter,
die überall durch den Abscheu gegen ihre Handlungen hervorbricht,
die Härte gegen Ophelia, in welcher er seine eigne Liebe mißhandelt.
Wie schön ist das „ich liebte Euch nicht“ d. h. „so wie ich Euch
lieben sollte, das was man nur Liebe nennen sollte, das fühlte ich
nicht, dazu bin ich, wie alle Menschen zu elend.“ Dies Ungenügen
seiner selbst, der Höhe seines Ideales gegenüber, scheint so sehr
zu contrastiren mit der Selbgefälligkeit, in der er sich gegen die
Höflinge überhebt und wie erschreckend wahr ist dies Alles? Das sind
die Kleinlichkeiten der großen Menschen; der Hamlet ist dafür ein
treuer Spiegel auf jedem Blatte. Er sagt „Sie narren mich, daß mir
die Geduld fast reißt“ und doch ist er es, der die unbedeutenden
Menschen fortdauernd reitzt, ihre Streiche vor ihm zu machen. Die
Sehnsucht nach dem Tode und dies Schaudern vor der Verwesung, dann
der verstellte Wahnsinn, wie ist er doch nur eine Zuflucht für den
übermannten Geist, keine besonnene, kluge Wahl -- doch ich langweile
Sie mit dem Auseinanderschälen einer Frucht, deren Gehalt Sie so genau
kennen. Wollte ich Alles sagen, was ich beim Studium dieser Rolle
erfahren, ich müßte jede Rede commentiren, ein Buch darüber schreiben.
Wüßte ich doch, was Sie zu meiner Ansicht sagen? Wie sehr habe ich
bedauert in Ihren Schriften nichts Ausführliches über den Hamlet
selbst zu finden, was Sie in den dramaturgischen Blättern andeuten
genügte meinem Durste nicht, so vertraut mir Manches erschien. Was
im Wilhelm Meister steht, hat mir bis jetzt gar nichts geholfen.
Sein Sie mir nur nicht böse, daß ich so schwatzhaft bin und mich
klüger als die Klügsten anstelle, meine Seele ist zu voll von dieser
Arbeit und es mag wol ein Beweis prägnanten Lebens am Hamlet sein,
daß ein Jeder, der sich ernstlich mit ihm beschäftigt, eine eigne
und besondre Anschauung will gefunden haben; so ist’s ja mit allem
Großen und Bedeutenden, man ist nie ganz in Uebereinstimmung darüber.
So kann ich auch nicht begreifen, wie bedeutende Schauspieler haben
den Hamlet besonnen oder sentimental darstellen können, beides
liegt ihm, meine ich, ganz fern; eine leidenschaftliche Bitterkeit,
lebhafte Erregbarkeit und ein sich ganz Verlieren in Stimmungen und
Vorstellungen, das scheinen mir seine Grundzüge zu sein. Doch genug
des Raisonnirens, die Aufführung ist vor der Thür. Könnte ich Sie
nur dazu hieher bannen und hernach von Ihnen hören, wie viel oder
wie wenig ich von meinen eignen Ansichten getroffen und wo sie sich
bewährt, wo nicht. Es bedarf Ihrer freundlichen Aufforderung sicher
nicht, um mich zu treiben, einmal wieder Dresden und Ihr Gespräch zu
suchen und wenn die Umstände mich begünstigen, so wird ein Reiseplan
zum nächsten Frühjahre ausgeführt, dessen ~route~ quer durch
Ihr Zimmer führt. Welche Erwartungen und Wünsche knüpfe ich schon
längst daran! Seit meiner letzten Anwesenheit in Dresden hat sich
der Kreis meiner künstlerischen Wirksamkeit so verändert und mit ihm
meine Erfahrungen und Wahrnehmungen. Wie gern zeigte ich mich Ihnen
nun einmal in Allem, was ich kann und weiß; ich bin gewiß von Ihnen
das Lösungswort für manches Dunkle und Unverstandene in mir zu hören.
Nun ich will mich der Hoffnung hingeben, es ist so süß, sich mit der
Erwartung großer Erfrischungen durch das Jammerthal unsres Bühnenlebens
hindurchzuschlagen. Erhalten Sie mir Ihr Wohlwollen, es ist mein Sporn
und Stolz in meinen Bestrebungen.
Ganz der Ihrige
_Eduard Devrient_.

V.
_Berlin_ d. 31t. Januar 1839.
_Mein hochverehrter Freund!_
Ein junger dänischer Componist, Baron von Löwensciold und der
Coppenhagener Theaterdichter Borgaard, welche auf ihrer Reise
durch Deutschland, Italien und Frankreich begriffen sind, wünschen
sehnlichst, bei ihrem Aufenthalte in Dresden, in Ihre Nähe zu kommen.
Es ist der nächste Zweck dieser Zeilen, Sie verehrter Mann, um die
Erlaubniß zu bitten, daß diese Herren Sie besuchen dürfen, vielleicht
einer Ihrer Vorlesungen beiwohnen. Da sie in der ernstlichen Absicht
reisen, zu lernen, so ist das was ich erbitte von so großer Wichtigkeit
für sie, daß ich nicht fürchten darf, Sie werden es versagen. Von dem
jungen Musiker habe ich recht schöne Proben seines Talentes gesehen,
außerdem bringen beide einen reinen Geschmack, keine Vorliebe für
irgend etwas Verkehrtes mit, so daß es mir recht lohnend schien ihren
Gesichtskreis zu erweitern. Ich übergebe sie Ihrem Wohlwollen, auf
welches ich noch nie vergebliche Rechnung gemacht. So hoffe ich auch
Ihnen nicht lästig zu werden, wenn ich Sie ein Weilchen von mir
unterhalte. Ich habe nun in den letzten Monaten erst den Hamlet, dann
den Tasso gespielt, und zu meiner innigsten Freude durch beide Rollen,
nicht nur einen äußerlichen Erfolg errungen, sondern einen wahrhaften
Eindruck bei vielen guten und tüchtigen Menschen hervorgebracht. Im
Hamlet habe ich vieles wieder hergestellt, was meine Vorgänger seit
Wolf unterschlagen hatten, wobei z. B. zuerst Opheliens Begräbniß
beseitigt worden, zuletzt sogar die ganze Kirchhofscene. Ich habe es
sogar durchgesetzt, die Theaterscene nach Ihrem Vorschlage in den
dramaturg. Blättern einzurichten und die Wirkung hat es vollständig
gerechtfertigt. Die ganze Scene gewinnt unendlich an Sammlung und
rückt ihr Hauptinteresse eigentlich erst dadurch dem Beschauer vor
die Augen. Am Tasso habe ich im Verfolge des Studiums viel größere
Freude gehabt, als ich anfangs glaubte. Im Allgemeinen legt man dieser
Rolle hauptsächlich ein rhetorisches Interesse bei, ich habe gefunden,
daß dies sehr untergeordnet ist, der Charakter ist mit der äußersten
Sorgfalt ausgeführt und jedes Wort daran ist charakteristisch. Im
Grunde ist es ein unleidlicher Gesell, in Selbstsucht vollgenährt,
die überall, selbst in seiner Liebe zur Prinzessin ihn bestimmt und
umherwirft, der Reichthum seiner Fantasie allein läßt ihn liebenswürdig
erscheinen und bei aller Zweideutigkeit seines Wesens, die uns stets
verletzt, müssen wir ihn wieder gelten lassen, weil er so durchaus
naiv sich auslebt; es fällt ihm niemals ein, daß er auch nur im
Entferntesten Unrecht habe, wenn er sich noch so abscheulich zeigt. Es
ist eigentlich ein pathologisches Interesse, was uns an ihn fesselt.
Ich habe mit rechter Lust daran gearbeitet und freue mich, bei ferneren
Wiederholungen alle Farben recht sicher zu stellen. Das Publikum, wir
hatten freilich ein ganz auserlesenes, ging ganz auf meine Zeichnung
ein, es war ein Abend, der viele Schock andrer, die man mit schaler
Brodarbeit hinbringen muß, überhalten kann.
Meine Reisepläne, die ich im Herbst bildete, und worin ein Besuch bei
Ihnen meine Hauptrolle spielte, habe ich verworfen, und hoffe Ihnen
auch im nächsten Jahre noch willkommen zu sein. Ich muß und will nach
Paris reisen; ich bin gewiß, daß vor den französischen Bühnen noch
viel zu lernen ist. Die frappante Auffassung, die große Rührigkeit
des Lebens überhaupt, das sind Dinge, die einem Deutschen treffliche
Anregungen geben können. Ich halte mich für sicher genug, mir keine
Art der Nachahmung aufpacken zu lassen, nur frische, neue, fremde
Anregungen suche ich und bin gewiß, sie zu meinem Nutzen zu finden.
Ich denke, Sie billigen mein Unternehmen; außerdem ist Paris so reich
an geistigem und sinnlichem Leben, daß seine Kenntniß eine Art von
unentbehrlichem Bildungsmittel ist. Ich denke mich in 4-6 Wochen dahin
aufzumachen, vielleicht erlebe ich Manches, was Sie interessiren
dürfte, dann nehmen Sie meine Mittheilung wol freundlich auf.
Ganz der Ihrige
_Eduard Devrient_.

VI.
_Berlin_ d. 8t. Dezbr. 39.
_Hochgeehrter Freund und Gönner!_
Meine Pariser Briefe sandte ich Ihnen, ohne eine Zeile zur Begleitung
mitzugeben; es war kurz nach dem Tode meiner Tochter, und ich vermochte
noch nicht viel Anderes als meinen Verlust zu denken. Vielleicht
haben Sie von unsrem Unglück gehört und werden mir den Mangel an Form
verziehen haben. Es würde mir unendlich viel Freude machen, wenn
ich erfahren könnte, ob diese Briefe Ihnen irgend etwas Erwünschtes
gebracht haben? ob die Gesichtspunkte, aus denen ich die Dinge gesehen,
von dem Ihrigen nicht allzusehr abweichen? -- Ich entbehre es gar zu
sehr, so lange nicht mit Ihnen zusammengewesen zu sein, ich wollte auf
meiner Heimreise noch nach Dresden kommen, die Zeit war zu kurz und
meine Sehnsucht nach Haus zu groß, es ging nicht an. So muß ich nun
eine Menge von Gegenständen bei Seite gestellt sein lassen, bis auf
eine günstige Zeit, die vielleicht im nächsten Sommer sich erzwingen
läßt.
Heut trete ich nun schon wieder mit einer kleinen Arbeit vor Sie
hin, die ich aber mit einer Art von entschuldigender Erklärung
begleiten muß. Mit meinem Unmuthe gegen Uebertragung der französischen
Bühnenstücke im Allgemeinen scheint es im Widerspruche zu stehen,
daß ich selbst mich damit beschäftigt habe, ein französisches Stück
auf unsrer Bühne heimisch zu machen, aber die Veranlassung dazu
war mannichfacher Art. Ich sah dies Stück in Paris vortrefflich
dargestellt, fand es den Kräften der deutschen Bühne angemessen, Bau
und Charakter des Stückes sehr nach deutschem Sinn und Schnitt, die
nöthigen Modificationen traten mir lebendig entgegen, ebenso manche
Erweiterung und Bereicherung des Dialoges für deutsche Gefühls- und
Denkweise, so daß ich das Stück mitnahm. -- Jetzt nach dem Tode
meiner Tochter verlangte mich nach einer Arbeit, die mich beschäftige
ohne anzustrengen und so nahm ich das Stück vor. Es fing mich an
zu interessiren, die Darstellung französischer Zustände durch eine
bequeme Form deutschverständlich zu machen, durch Abkürzen und
Hinzufügen den Situationen noch mehr Lebendigkeit zu geben, und ich
bin auf diesem Wege wenigstens zu der speciellen Einsicht gelangt, daß
unsre gewöhnlichen Uebersetzer das Wichtigste an ihrer Aufgabe immer
versäumen. -- Natürlich kann ich bei diesem ersten Versuche, der
zugleich auch wohl mein letzter sein möchte, nicht erreicht haben, was
ich als nothwendig bei einer Bearbeitung für unsre Bühne erkannt, aber
ich hoffe, das Stück, wie es da ist wird eine angenehme Aufgabe für
die Darstellung, und eine willkommene Gabe für das Publikum sein. Daß
ich es Ihnen mittheile, geschieht hauptsächlich, um keine Gelegenheit
zu verabsäumen, mein Gedächtniß bei Ihnen aufzufrischen und Ihnen
einen Antheil für die eine Hälfte meiner Bestrebungen für die Bühne
aufzudringen. Alles was ich von dieser letzten Arbeit hoffe, ist daß
Sie sie nicht mißbilligen mögen. Von meiner Schauspielerthätigkeit
weiß ich leider nicht viel zu sagen; unser Repertoir ist ganz
elend, die neuerscheinenden Stücke sind matt und liefern wahrhaft
trostlose Aufgaben, unsre Meisterwerke dagegen werden höchst selten
aufgeführt, obschon unser Publikum jederzeit den allerlebendigsten
Antheil dafür zeigt. Nur einige bequem aufführbare Stücke halten sich
auf unsrem Repertoire, die größeren kommen bei dem geräuschvollen
Geschäftsstrudel unsres Bühnenlebens höchst selten zu Stande. Nichts
ist aber so niederschlagend, so entnervend für den Künstler, als der
Mangel an Aufgaben, die alle seine Kräfte in Anspruch nehmen. Wenn
tagtäglich nichts mehr von einem gefordert wird, als was man schon
längst geleistet hat, so ist es kaum möglich sich vor einem bloßen
Arbeiter-Schlendrian zu bewahren. So ist dann nichts natürlicher,
als daß ich mich in Zeiten der Noth immer zu schriftstellerischer
Thätigkeit flüchte, um Beschäftigung und Erregung zu finden. Einen
Aufsatz, den Sie in dem Berliner Theateralmanach finden werden,
möchte ich auch wohl Ihrer Durchsicht empfehlen, aber ich fürchte,
Sie schelten mich unbescheiden, weil ich Ihnen mit meinen Arbeiten so
lästig werde.
So scheide ich denn heut mit dem Wunsche, daß meine heutige Sendung
Sie wohlauf und heiter treffen und Ihre wohlwollende Freundlichkeit für
mich neuanregen möge.
Mit unwandelbarer Ergebenheit
Ihr
_Eduard Devrient_.

VII.
_Berlin_ 15/11. 41.
_Mein hochverehrter Gönner!_
Es war mir gestern Vormittag weder möglich einen Platz in Ihrer Nähe
zu erhalten, um jede leise Nuancirung Ihres Ausdruckes mir zu sichrem
Gewinn zu machen, noch nachher auf schickliche Weise zu Ihnen zu
gelangen, um meines Theiles Ihnen meinen Dank für diese Vorlesung
abzustatten, die mir wieder eine Fülle der reichsten und wunderbarsten
Anschauungen geboten hat. So war mir es auch nicht möglich, Ihnen
verabredeter Maaßen meinen von Ihnen gewünschten schriftlichen
Vorschlag über die Besetzung des Blaubart zu überreichen; ich theile
Ihnen denselben also hier mit, Ihrem Dafürhalten eine jede Modification
anheimgebend.
Peter Berner Herr Seydelmann.
Mechtilde Frau Wolf.
Anton Herr Stavinsky.
Simon " Devrient.
Leopold " Grua.
Anna Frl. Bertha Stich.
Agnes " Clara Stich.
Heymon Herr Franz.
Konrad " Freund.
Martin " Bethge.
Hans von Marloff " Rott.
Brigitte Frl. Auguste v. Hagn.
Reinhold Herr v. Lavalde.
Casper " Wauer.
Winfred " Gern.
Ulrich " Hartmann.
Rathgeber " Rüthling.
Narr " Weiß.
Arzt " Blume.
Möchte Ihre Anwesenheit dazu beitragen dies wunderbar fantastische
Gedicht unsrer Bühne zu gewinnen, ich würde es, abgesehen davon,
daß dadurch einer meiner Lieblingswünsche erfüllt würde, für einen
entschiedenen Schritt zur Erweiterung unsrer Thätigkeit und des
theatralischen Gesichtskreises mit Freuden begrüßen. In der Hoffnung
vor Ihrer Abreise Sie noch einmal zu sehen, zeichne ich in Verehrung
Ihr
_Eduard Devrient_.

VIII.
_Dresden_, d. 13t. July 1846.
Wie lange ist es schon, daß ich Ihnen, hochverehrter Mann, schreiben
wollte! Zuerst in der Freude meines Herzens über die reiche Erndte, die
meine Saat auf dem von Ihnen urbar gemachten Felde mir eingetragen.
Ich verschob es um immer reichere Resultate Ihnen vorlegen zu können
und Ihnen zu beweisen, daß all Ihre üblen Prophezeihungen nicht
eingetroffen seien. Dann kam eine andre Zeit, wo ich Ihnen schreiben
wollte aus tief verletztem Herzen und Ihnen gestehen, daß Sie
Recht gehabt mit Ihren Vorhersagungen, wo ich meine Ungläubigkeit
rechtfertigen wollte, weil man gewisse Dinge nie glauben darf, bis man
sie nicht erlebt, weil es edler ist unter ihrer Erfahrung zu erliegen,
als ihre Möglichkeit im Voraus anzunehmen. Und doch, da ich Ihnen von
den Verhältnißen hier nichts zu sagen wußte, was Sie nicht wußten,
habe ich Ihnen den Ausdruck der ersten Bitterkeit erspart. Besser
kann ich mir die Fortdauer Ihrer unschätzbaren Theilnahme verdienen,
wenn ich Ihnen sage, daß die Erfahrungen, die ich hier gemacht, und
die von keiner noch so schmerzlichen meines Lebens überwogen werden,
dennoch den Werth der Resultate nicht verringern, die ich aus meiner
Wirksamkeit gezogen. Ich habe mich überzeugt, daß die besten Pläne
ausführbar sind, daß es weder an Kräften noch gutem Willen bei den
Schauspielern, noch an bereitwilliger Empfänglichkeit im Publikum
fehlt, um die deutsche Bühne auf die Höhe der Forderungen unsrer Zeit
zu heben. Es ist eben nicht die Schuld unsrer Bühne, daß sie nicht mehr
taugt; auch das ist ein Trost. -- Habe ich mich in meiner Regieführung
in That und Gesinnung als Ihren Jünger gefühlt und gezeigt, ja gerade
um deswillen eine ehrenvolle Anfechtung erfahren, so hoffe ich sollen
Sie mich in einer literarischen Arbeit Ihnen ebenso getreu erfinden,
der ich mich jetzt mit allem Eifer hingegeben habe. Ich versuche mich
an einer Entwicklungsgeschichte der deutschen Schauspielkunst. Wie
oft bedaure ich aber dabei nicht in Ihrer Nähe zu sein! Von welcher
Wichtigkeit müßten mir Ihr Rath, Ihre Andeutungen, Ihre Auskunft sein!
Nun muß ich mir einsam forthelfen, finde hier auch nicht alles von
Büchern, was mir nöthig wäre. Indessen steht mein Sinn so sehr auf
diese Arbeit, daß ich nicht davon kann.
Eine andre Angelegenheit liegt mir noch am Herzen, es ist die
Künstlerlaufbahn meiner Tochter, deren Neigung ich denn doch, nach
langem heftigen Kampfe nachgegeben habe und an der Intensität ihres
Talentes wohl erkenne, daß ich nicht anders durfte. Herr von Lüttichau
hat sie angestellt und so soll sie unter meinen Augen ihre Schule
machen.
Es ist eigenthümlich, daß das Mädchen an Ihren Gedichten die ersten
bedeutenden Zeugen ihrer Fähigkeit gefunden. Als neunjähriges Kind
erregte sie als Rothkäppchen unsre Aufmerksamkeit, in den Scenen
des Blaubart, die wir vor unsrer Abreise von Berlin bei Lenne’s
aufführten, erschien ihr Beruf schon unzweifelhaft. Gern möchte ich
nun, daß sie an dieser Rolle sich bald öffentlich versuchte. Das
Original aufzuführen, wie es in Berlin bei der mehr verbreiteten
literarischen Bildung möglich war, scheint mir hier in Dresden nicht
gerathen. Sie selbst, verehrter Mann, kennen ja das hiesige Publikum
genug, um meine Bedenken zu theilen. Möchten Sie mir wohl erlauben,
dem Gedichte die Form zu geben, die mir der Stimmung hier und den
Kräften unsrer Bühne angemessen scheint? Sie billigten vor 3-4 Jahren
die Bearbeitung, welche ich Ihnen vorlegte, wollen Sie mir gestatten
in dieser Weise Herrn von Lüttichau die Aufführung vorzuschlagen? Ich
würde dann Tauberts Musik benutzen, aber mit einigen Modificationen,
denn mir scheint, daß er das Gedicht zu sehr eingeengt hat durch
melodramatische Behandlung. Das würde ich mit ihm bereden. Sobald
mit Ihrer Bewilligung mein Plan gelingt, dem Gedichte die populaire
Wirkung zu sichern, die ich davon erwarte, so werde ich bei der
ferneren Verbreitung die Bestimmung über die eingehenden Honorare Ihnen
anheimstellen, wie ich es schon bei dem ersten thun werde.
Wollen Sie also, verehrter Mann, das Vertrauen erneuern, mit welchem
Sie schon vor mehreren Jahren mir eine Einrichtung des Gedichtes
übertrugen, so würden Sie mich ebenso hoch ehren als erfreuen und meine
Tochter würde Ihnen eine der schönsten Gelegenheiten danken ihr Talent
zu bilden. Ich bitte um einige Zeilen, die mir Ihre Willensmeinung kund
thun und hoffe, daß Sie meine Bitte _bald_ gewähren.
Meine Frau und Tochter empfehlen sich Ihnen auf das Angelegentlichste.
Darf ich bitten die Frau Gräfin Vinkenstein an unsre hochachtungsvolle
Ergebenheit zu erinnern?
Ihr gänzlich ergebener
_Eduard Devrient_.

IX.
_Dresden_ d. 24t. März 1847.
Gern hätte ich Ihnen, mein innig verehrter Freund und Meister, von dem
Gelingen meines Unternehmens mit Ihrem Blaubart gemeldet. Ich habe
gezögert, weil ich einem Scheine von Hoffnung dafür traute, aber ich
sehe nun wohl, ich muß den sehr liebgewordenen Plan fallen lassen.
Man weicht meiner wiederholten Anregung aus, es ist auch Alles so
anders geworden, daß einem Unternehmen, das sich vor dem Alltäglichen
auszeichnet, wenig Gelingen zu prophezeien wäre. Ich habe mich und
den Blaubart auf das zweite Gebiet zurückgezogen, welches ich als die
Erbschaft Ihres Wirkens in Dresden mir angeeignet. Aus der von Ihnen
eingeschlagenen dramaturgischen Bahn verdrängt, habe ich versucht Ihren
Platz als Vorleser einzunehmen, so wenigstens, daß Ihr Gedächtniß
bei Ihren Freunden und Anhängern durch mich immer wieder angefrischt
werde. So habe ich denn in diesem Winter eine Reihe guter Stücke vor
empfänglichen und reifen Zuhörern von einem Lesepulte aus in Scene
gesetzt und dargestellt und zweimal den Blaubart zum Ergötzen und zu
wahrhafter Erschütterung zahlreicher Zuhörer vorgetragen. Dieser Erfolg
ist nun freilich nicht so umfassend als ein theatralischer, aber er
ist sichrer und hat tiefer ergriffen. So habe ich die Genugthuung, daß
Ihr Geist hier immer gegenwärtig wirkend fortlebt. Freilich ist er mir
auch gerade jetzt unausgesetzter nahe als jemals. Die Geschichte der
deutschen Schauspielkunst, welche ich zu bearbeiten unternommen habe,
bringt, je weiter und tiefer ich forsche, alles was ich von Ihnen je
über das Wesen unsrer Kunst vernommen habe, mir wieder frisch in die
Gedanken und läßt so Vieles, was mir sonst Zweifel machte, zu völliger
Ueberzeugung werden. Mit dem was Sie über die Entwicklung der deutschen
Bühne hier und da in Ihren Werken ausgesprochen -- leider ist es nur
viel zu wenig für mein Bedürfniß -- fühle ich mich immer mehr und mehr
in Uebereinstimmung gerathen, so daß ich Ihre Anschauungen als die
allerunfehlbarsten habe erkennen lernen. Ein Jeder, der gewissenhaft
forscht, wird Ihre Ansichten als die einzig passenden Schlüssel
erkennen, durch welche man zu der einfachsten und natürlichsten
Erkenntniß der Dinge gelangt. Durch meine geschichtlichen Forschungen
bin ich erst in vollständige Uebereinstimmung mit Ihnen gekommen, jetzt
erst habe ich verstehen gelernt, was ich seit 1822 aus Ihrem Munde
gehört. Es ist alles so wie Sie es gesagt haben und Keiner hat die
Dinge mit so deutschem Herzen für die deutsche Kunst empfunden wie Sie.
Ungeblendet von literarischen Glorien haben Sie immer dem Gedeihen der
Kunst nachgefragt, Sie haben die Sache der deutschen Schauspielkunst
im Herzen getragen, an die doch das Gedeihen des Theaters geknüpft
ist, Sie haben auf nur gesunde und naturgemäße Entwicklung gedrungen.
Jetzt wo ich die Ueberfülle des geschichtlichen Stoffes von den
geistlichen Spielen an bis in die Göthe-Schillersche Schule zu Weimar
durchgearbeitet habe, jetzt ist es mir klar geworden, wie ungeheuer
Recht Sie mit so Vielem hatten, wovor ich oft gestutzt. Ich weiß, es
freut Sie, daß mir die vollständige Erkenntniß davon aufgegangen und
daß ich sie als meinen Dank Ihnen ausspreche, -- darum halte ich nicht
zurück. Ich hoffe Sie sollen mit meinem Buche nicht unzufrieden sein,
denn wenn Sie auch viel daran vermissen werden, den guten Willen und
getreuen Sinn für die Sache für welche ich arbeite, wird niemand besser
würdigen können, als Sie.
Wie oft sehne ich mich nach Ihrem Rathe, Ihren Nachweisungen aus dem
Schatze Ihrer Kenntniße auf diesem Gebiete, wie viel vollständiger
würde mein Buch in Ihrer Nähe werden. Darauf muß ich nun freilich
verzichten. Mich tröstet es, daß ich der erste bin, der einen Weg
durch die Ruinenwüste bahnt, so wird von mir auch fürs erste nur die
gangbare Straße gefordert werden können.
Den Nachrichten zufolge, welche wir zuletzt von Ihrem Befinden erhalten
haben, trifft dieses Blatt Sie in leidlichem Wohlsein. Hoffentlich
wird der Sommer und Ihr Aufenthalt in Potsdam Sie wieder vollständig
erfrischen. Vielleicht kann ich mich doch so einrichten, bevor ich
meinen ersten Band drucken lassen, zu Ihnen zu kommen und Ihren Rath
über Einiges zu erbitten. Möchte es mir schon deshalb vergönnt sein, um
mich von Ihrem Wohlergehen überzeugen zu können.
Leben Sie wohl, hochverehrter Mann, und gedenken Sie meiner mit dem
alten Wohlwollen
ganz der Ihrige
_Eduard Devrient_.


=Devrient, Carl.=

Wenn _Emil_ Devrient, der „ewige Jüngling,“ die bis in’s Alter
blühende Macht des Schönen in theatralischer Kunst personificirt;
wenn _Eduard_ den Werth besonnen-wirkender theoretischer
Studien zur Geltung bringt; dann dürfen wir _Carl_, der drei
Brüder ältesten, (denn er schlug schon die Befreiungskriege mit,
und kehrte von Wunden geziert wieder heim,) als den nächsten Erben
seines Oheim’s im Genialen betrachten. Carl hat Rollen gehabt,
-- manchmal nur einzelne Scenen, -- wo er, begeistert, zu wahrer
Begeisterung hinriß. Aber seine Darstellungen waren ungleich. Er
hing vom Augenblick, von dessen Stimmungen ab. Es ist vorgekommen,
daß er bei Gastspielen als Räuber Moor -- als Lear -- als Hamlet in
einem Akte die größten Reminiscenzen aller Theaterfreunde überbot,
-- daß er im andern, durch irgend welche Zufälligkeit gestört,
wichtige Momente fallen ließ, und sich selbst nicht ähnlich
blieb. Dennoch wird er mit vollem Rechte als eine Zierde des K.
Hoftheaters zu Hannover geschätzt, und ist allgemein geachtet und
beliebt wegen seines geraden, männlichen Charakters.

I.
_Baden-Baden_, d. 16. Aug. 41.
_Verehrter Herr Geheimrath!_
Vor mehr als zwanzig Jahren, als ich, ein unbedeutender junger Mensch
aufs Gradewohl nach Dresden kam, waren Sie es, Herr Geheimrath, durch
dessen Verwendung ich meine Anstellung dort erhielt. Stets zeigten Sie
mir damals durch freundliche Zurechtweisung und wohl gemeinten Rath den
wahren Weg der Kunst, und wenn ich auch zuweilen Ihre Ansichten nicht
begreifend, mich gegen Ihre väterliche Leitung sträubte, so erkannte
ich doch später, als ich nicht mehr in Ihrer Nähe weilen durfte, wie
tief sich Ihre unschätzbaren Lehren mir eingeprägt hatten, und ich
strebte nun mit redlichem Eifer sie auszuüben. Oft hat es mich nachher
gefreut, wenn Kenner an meinen Darstellungen meinen ersten Meister
erkannten. -- Jetzt ist ein Zeitpunkt gekommen, wo ich zeigen möchte,
was ich großentheils Ihnen zu verdanken habe. In meiner Vaterstadt ist
jetzt das Terrain, wo ich meine Fähigkeiten geltend machen müsste, wenn
überhaupt meine Laufbahn noch eine neue günstige Wendung nehmen soll.
Darum mein innigverehrter Gönner, wenn Sie glauben es noch einmal mit
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