Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 20

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trefflichen und schätzbaren Freunde, die ich dort in so kurzer Zeit
kennen lernte, die vortheilhaften, gewinnreichen Anträge, welche mir
die k. sächs. Hoftheater-Intendanz gemacht hatte, eine vermehrte
Thätigkeit im auserlesensten Kreise meines Kunstwirkens, alles dieses
zog mich mit einem unwiderstehlichen Zauber nach dem lieben, mir ewig
unvergeßlichen Dresden und zu einer voreiligen Unterzeichnung hin.
Jedoch was ich zu wenig beachtete, geschah. Von allen Seiten umdrängten
mich Freunde, Verwandte, Geschwisterte, am dringendsten aber meine
Mutter. Diese gute Frau kam nie aus ihrem Vaterlande nur selten aus
München. Viele Kinder, widrige Schicksale, Krankheiten und Kummer
schwächten allmählig ihren Körper, und sie befindet sich schon seit
mehreren Jahren fast immer in einem leidenden Zustande. Sie ist mir das
Theuerste, Heiligste auf der Welt, denn so lange ich lebe, hängt sie
stets mit der mütterlichsten, zärtlichsten Sorgfalt an mir. Anfangs
schien sie meinem sehnlichen Wunsche und H. Devrients überzeugenden
Gründen nachzugeben; allein als sie sah, daß es zum Ernste kam, da bot
sie alles auf, um mich zurückzuhalten. Sie bat mich zu berücksichtigen,
daß, wenn ich München verließe, mein Bruder niemals im Kadetenkorps
aufgenommen würde, wodurch ich also dessen ganzes künftiges Lebensglück
zerstöhren würde! Sie beschwor mich zu bleiben, denn sie könne ihre
Vaterstadt nicht verlaßen, sie fühle es, daß Sehnsucht nach der Heimath
ihr schon vor der Zeit ein Grab bereiten würde. Sie erinnerte mich an
mein Gelöbniß, sie nie zu verlaßen, welches ich nach dem Tode meines
unglücklichen Vaters that. -- Was sollte ich nun thun? Was konnte,
was durfte ich? ich opferte meine Neigung, mein ganzes Lebensglück,
und versprach meiner Mutter, so lange sie lebt, München nicht zu
verlaßen. -- -- Jetzt verdammen Sie mich! -- Mögen viele mich falsch
verstehen, falsch beurtheilen, Sie sollen es nicht; der Mann, welchem
ich mit der innigsten Hochachtung und reinsten Verehrung ergeben
bin, und dem ich mich mit kindlicher Offenheit vertraute, soll nicht
meinen innern bessern Werth verkennen, und ich bin überzeugt, daß Sie
gewiß das Gefühl der Anhänglichkeit, mit dem ich für meine Mutter und
meine Geschwisterte (das einzige aber theure Vermächtniß eines ewig
theuren Vaters) lebe ehren werden. Halten Sie mich deßhalb auch in
der Entfernung Ihrer Achtung werth, und bleiben Sie mir fort und fort
mit der freundlichen Zuneigung gewogen, welche Sie mir während meiner
Anwesenheit in Dresden so gütig bewiesen. Ihr Andenken bleibt mir ewig
unvergeßlich und so lange ich lebe wird das Gefühl meiner reinsten
Verehrung in meiner Seele bestehen für den Mann, den Deutschland mit
eben so vieler Bewunderung anbethet, wie er von mir warm und herzlich
verehrt wird, und mit diesen Empfindungen verbleibe ich so lang ich lebe
Ihre
ergebene _Charlotte v. Hagn_.
k. b. Hofschauspielerin.
~P. S.~ Ihrer liebenswürdigen Familie meine innigsten Grüße.

II.
_Berlin_, d. 13. Septbr. 1843.
_Hochzuverehrender Herr Hofrath_.
Durch meine Schwester Auguste hatten Sie die Güte mich wißen zu laßen,
daß Sie Sonnabend um 3 Uhr mich zu sprechen wünschen. Wie unendlich
bedauere ich, daß dies morgen, wo ich den Vicomte v. Letorières
spiele und Morgens zwei Proben habe, unmöglich sein dürfte. Auch
möchte ich mich schon mit der nicht kleinen Aufgabe, die Sie mir
im Sommernachtstraum zugedacht, etwas beschäftigt haben, um nicht
unvorbereitet zu erscheinen. Haben Sie die Güte, mir zu Montag oder
Dienstag eine Stunde zu bestimmen, in der ich den Vorzug genießen kann,
Sie zu sehen.
Wenn mir außerdem noch eine Bitte erlaubt ist, so möchte ich darauf
aufmerksam machen, wie es vortheilhaft sein dürfte, die Leseprobe zu
Freitag oder Sonnabend (Mitwoch und Donnerstag bin ich in Urlaub)
mehrere Tage vorher bestimmen zu laßen, damit sich alle andern
Mitglieder schon vorher mit ihren Rollen befreunden können, was
freilich immer der Fall sein müßte, aber bei uns ein wenig aus der
Uebung gekommen. Bitte, verrathen Sie mich nicht für meinen Wink, ich
bekomme sonst das Chor der Faulen gegen mich --
Mit der größten Ergebenheit
Ihre
stets ergebene
Dienerin _Charlotte v. Hagn_.


=Halling, Karl.=

Die rücksichtslose Energie des, mit dieser Namens-Unterschrift
versehenen Briefes, macht uns höchst begierig etwas Näheres über
die Leistungen eines Poeten zu erfahren, der Goethe’n so kurz und
entschieden abfertigt; der mit den Unglücklichen, welche Goethe
für einen Dichter zu halten, und von ihm günstig zu sprechen
wagen, eben so wenig Umstände macht, als mit Schinkel und solch
armen Leuten. -- Es gelang unseren Nachforschungen, nur eines
Büchleins habhaft zu werden, welches 1833 in „Fr. Heinr. Brothe’s
Verlagshandlung (?) zu Breslau“, als _erstes_ Bändchen, unter
dem Titel: „Altdeutsche Schauspiele. Ihrer Schönheit wegen für
die Bühne unserer Zeit bearbeitet von Karl Halling“ das Drama:
„Fioretto“ enthält. Im Vorworte wünscht der Bearbeiter sich
und dem Publikum Glück zu diesem aus tiefer Vergessenheit ins
Leben gerufenen Funde! So etwas ist geeignet, beim Leser große
Erwartungen zu wecken. Doch schon auf den ersten Seiten zeigte
sich, daß dieser „Fioretto“ genannte Fund nichts anderes sey, als
die aus Christian Weise’s keinesweges „vergessenem“ Zittauschen
Schultheater entnommene: „Triumphirende Keuschheit!“ daß die
„Bearbeitung“ in nichts weiter bestehe, als die Weglassung einiger
allzuderben Ausdrücke! Solches Schauspiel für darstellbar auf
öffentlichen Bühnen zu halten, setzt mindestens Ansichten voraus,
die mit der Existenz des Theaters unverträglich sind.
Aus der H.’schen Vorrede ist zu entnehmen, daß jenes „glückhafte
Schifflein“ welches er (siehe die erste Zeile des Briefes) an T.
sendet, auf eine 1828 in Tübingen verlegte Edition sich bezieht,
unter dem Titel: „Joh. Fischarts glückhaftes Schiff von Zürich; in
treuem Abdruck erläutert, mit bevorwortendem Beitrage von Ludwig
Uhland begleitet.“ --
Auch _soll_ Herr H. in den Jahren 1833-35 sich in Breslau
aufgehalten haben!

_Berlin_, am _ersten_ Tage des Frühlings 1829.
_Wohlgeborener Herr!
Innigst verehrter Herr!_
Glücklich wird hoffentlich mein glückhaftes Schifflein in Ihre Hände
gekommen sein, als Sie von Ihrer Reise durch die Schweiz zurückgekehrt.
Mein Geist segelte mit ihm, den Mann zu begrüßen, der schon seit meinen
frühesten Jahren mir mein Inneres abgewann, und ich beneidete oft mein
Büchlein um den Gruß, war oft mismüthig auf meinen Reisen, daß mich
mein Weg nie zu Ihnen führen wollte, Sie von Angesicht zu Angesicht
kennen zu lernen, da ich außer Oesterreich so ziemlich ganz Deutschland
und auch Sachsen durchwandert bin, aber leider in früheren Jahren nach
Dresden kommen mußte, wo ich Ihnen aus Schüchternheit vorüberging.
Jetzt vergraben unter Büchern, scheint der Sonnenstrahl noch fern,
welcher mich hervorrufen wird zu einer Wanderung nach Dresden, Sie
zu begrüßen, und oft in Mußestunden erhoben und gestärkt durch Ihre
herrlichen vaterländischen Werke, kann ich dem inneren Drange nicht
widerstehen, der mit nothwendig macht, wenigstens schriftlich Ihnen,
dem Manne, den ich von Tage zu Tage mehr bewundern lerne, näher zu
treten.
Es wurde dieser Brief schon zu einem Gelübde an mich, als ich
heimgekehrt zu Tübingen Ihren Sternbald wiederlas, der mich mit seligen
Erinnerungen auf das Dürersfest nach Nürnberg, an das Grab unseres
großen Meisters, vor sein _Selbstgemälde_, zurückzauberte, und
dieses Gelübde löse ich jetzt.
Ich wollte Ihnen damals, innigst verehrter Herr, beikommende Gedichte
zur gütigen Beurtheilung mittheilen, aber ich bin jetzt kühner, da
mich kürzlich ein Freund aufgefodert, meine Gedichte einzeln in
Zeitschriften erscheinen zu lassen, und zwar mit den Worten: „Glauben
Sie mir, das Gute, Verdauliche muß wahren Heißhunger erregen bei
denen, die sich an dem süßlichen Gesäure den Magen verdorben. Meinen
Vorschlag nicht für ungut! (er kennt meinen Widerwillen gegen diese
zeitliche Schriften) denn ganze Liedersammlungen wird man nicht mehr
los.“ Ich bin jetzt kühner, da ich Ihre Ausgabe der Schriften Lenzens
gelesen, die herrliche Einleitung bewundert, und die heute noch tauben
Geschlechtern predigenden Worte mir tief ins Herz geschrieben habe.
Sie sagen daselbst, innigst verehrter Herr: „Ginge man mit demselben
eifernden Glauben zur Sache (wie wir alle um das Alterthum kennen und
schätzen zu lernen daran gehen müssen) um unsere Zeit, unser Vaterland,
Eigenthümliches, und das Ehrwürdige unserer Geschichte und des neuen
Lebens kennen zu lernen, so würde sich eine Gesellschaft von ächten
Patrioten bilden, die wohl einen Gegensatz zur Secte jener früheren
Philologen (auch wohl noch der heutigen) machen könnte!“ -- Wollte Gott!
Ich ward kühner durch dieses Wort, kühn genug Ihnen, innigst verehrter
Herr, diese meine ersten dichterischen Versuche zu übersenden, mit
der Bitte um ein streng richtendes Urtheil, und sollte es so günstig
ausfallen, mit der Bitte um ein Vorwort.
Keimt nicht in der Brust jedes Jünglings der Wunsch, nicht spurlos
der Welt vorübergehen? Ist nicht Mittheilung das erste Bedürfniß der
jugendlichen Brust? Reicht man nicht manchem -- unbekannten Bettler
eine milde Gabe von seiner reichbesetzten Tafel? Ist nicht mancher
schwache Arm stark unter Leitung eines weisen Führers, und ich daher
vielleicht würdig unter Ihrer Fahne zu kämpfen, einzutreten in die
heiligen Reihen jener Patrioten, die für Vaterland und deutsche Kunst
leben und sterben wollen? wenigstens mich unter ihr dazu zu bilden?
Tollkühnheit und halben Wahnsinn möchte Mancher, der nie Wünsche und
Regungen einer jugendlich stürmischen Seele kennen lernte, aus diesem
Briefe erlesen, Sie nicht, innigst verehrter Herr, der Dichter nicht.
Vor drei bis vier Jahren schon hatte mein dermaliger Lehrer, Franz
Horn, fast alle diese beigelegten Gedichte drucken zu lassen mir
erlaubt, aber ich fühlte damals, was ich später erkannt: daß unsere
Kunst heute kein Vaterland hat, darum war mein Entschluß, nicht eine
Zeile eher drucken zu lassen, als bis ich der Welt das Vaterland meiner
Lieder gezeigt, und bis heute habe ich es gehalten. Nur Hr. G. Schwab
hat ohne mein Wissen das Lied „Wenn sie lächelte“ (Morgbl. 13. Febr.
1828) abdrucken lassen. Seither wie früher wiegten mich jene süße Zeit
der Minne, jenes starke Heldenalter, jene wundervolle Mährchenwelt in
selige Träume, Luther weckte mich, Hutten zeigte mir die Wunden meiner
Jugendseele, Fischart heilte meinen Trübsinn: deutscher Himmel, Dürer
und deutsches Volkslied waren meine Bildner, Göthe der Zügel wilder
Fantasien, Shakespeare der Zauberspiegel der schönen Natur, wird so
nichts aus mir -- das fühle ich -- so liegt es an meiner Kraft, nicht
an meinem Willen.
Aber erproben muß jeder Jüngling seine Kraft, denn ohne Selbstvertrauen
giebt es keinen Künstler und keine Kunst, und darum mit Hutten, ich
habs gewagt! -- --
Ich lege Ihnen zugleich, innigst verehrter Herr, zwei andere Kinder
bei, die in der Zeit der Sehnsucht, die blaue Ferne des lieben
deutschen Vaterlandes zu erschauen, entstanden sind. Sie mögen Ihnen
meine Ansicht bewähren, mit der ich meine größeren Wanderungen
antrat, und diese Ansichten reiften mehr und mehr bei mir. Ich
sah die Weihequelle deutschen Gesanges, und die übrigen deutschen
Blüthenländer, und es ward mir klarer, wie ein Dichter, der nicht
im Geiste seines Volkes dichtet, kein wahrer Dichter sein kann.
Wo ich hinüberschaute über die Gränze, hinter der unsere deutsche
Sprache verhallt, fand ich eine andere Luft wehn. Ich vernahm, wie
unser deutsches Land in allen Gegenden einen Grundcharakter hat, des
Traulichernsten, der sich nirgends verleugnen kann, vernahm, daß unser
deutsches Land das Gemüth Europas, das Herz Europas ist, und im Herzen
erwacht die Kunst. Weil Europas Haupt mit dem ewig winterlichen greisen
Silberhaare des Nordens umziert ist, weil sein Fuß zu leichtbeschwingt
nach den Blüthenmelodien seines Himmels gaukelnd tanzt, darum muß im
ewig reifen und ewig jugendlichen Herzen die höchste Kunst entkeimen
und erblühen können, und zwar die romantische Kunst, die vom Fuße den
reicher duftenden Blüthenstaub schütteln muß, um den Blick ernster,
freier zu den Sternen zu schwingen. Shakespeare hätte in Italien nicht
Shakespeare sein können.
Verschieden aber einstimmig zum schönsten Einklange stellen sich
die deutschen Lande in ihrem Charakter dar, und können doch nur
verschiedene Töne den Einklang bilden! Der Naturcharakter schafft den
in ihm athmenden menschlichen, er ist der Erzeuger desselben, des
eigenthümlichen Volkscharakters, Volksgeistes, und wie dieser der
Einklang der einzelnen Seelen des Volkes, so ist jener Naturcharakter
auch mehr im Einklange als in seinen einzelnen Tönen wahrnehmbar,
und daher die Aehnlichkeit beider, daher muß jeder wahre Künstler ein
Priester seines Volkes sein, seines Himmels, muß im Geiste seines
Volkes dichten, wenn er bei der ewigen Meisterin des Schönen, der
Natur, wie Shakespeare in die Schule gegangen. Wer das nicht kann, hat
wahrlich nicht in ihr die weite empfängliche Knabenseele mit schönen
Keimen gefüllt, um sie als Jüngling oder Mann erblühen zu lassen,
auszuhauchen, sondern er hat wie drei Jahrhunderte Deutschlands mit
dem Siebe der Danaiden Wasser geschöpft, und wußte es nicht, oder
ist wie Göthe auf dem rechten Pfade ermüdet. (!) Warum ist der Baier
nicht Schwabe, der Preuße nicht Rheinländer, und doch sind alle
Deutsche? Man besteige in München den Frauenthurm, in Schwaben den
Hohenstaufen und die Waldburg am Bodensee, den Niederwald bei Bingen,
den Marienthurm in Berlin, die Koppe in Schlesien, schaue hinaus in
die blaue Ferne, und man wird das Räthsel gelöst finden. Wie seine
Sprache so muß der Geist anders tönen, aber immer ein Deutscher.
Wer Griechenland nie sah, nie das Hochland der Schotten, nie die
Wiege der Eddalieder und der Nibelungen, wird diese, den Ossian, den
Homer, nur halb bewundern, geschweige in ihrem Tone dichten, aber
dennoch, fehlten alle örtlichen Beziehungen in jenen Werken, würde
man jeden Gesang in seinem Vaterlande suchen. Und weßhalb? deßhalb,
weil jene ersten Sänger _nur_ den Einklang ihrer Mutter Natur zu
Meistern hatten. Hätte Deutschland nichts von Rom und Griechenland,
von seinem Himmel, seinen Blüthen gewußt, wäre der Pfaffenschwindel
nicht einst Meister geworden des deutschen -- Gemüthes, hätten wir
die ersten uns übrigen Stimmen seines Gesanges, seiner Malerei, die
Natur im Blicke weiter gesungen, weiter gebildet, es sollte heute
die Welt diesen Künsten wie unserer Musik huldigen. Der Form und
alter Ueberbleibsel entbehrend, konnte sie weniger nachäffen, und
darum reifte Mozart in unserem Vaterlande. Heut zu Tage zwingt sie
sich dazu, und darum fällt sie von ihrem Gipfel. Wenn unsere Maler
den reinen Spiegel der entkeimenden Knabenseele an Italienischen
Fluren und Gemälden nährten und färbten, möchte es ihnen vielleicht
gelingen, und doch nur vielleicht, Raphael zu copiren (weiter wollen
sie nichts); die schon begehrende mannbare Jünglingsseele (wie die
Sternbalds) verliert sein züchtiges Vaterland aus den Augen vor den
üppigen Hüften, vor dem schwellenden Busen Italiens, und mit ihm die
jugendliche Weihe zum Künstler. Kaum erträgliche Zeichner und Kopisten,
die Italien umschlingen möchten, Deutschland nicht lassen können,
solche Halbheiten, solche Zwittergestalten sendet uns Italien zurück,
und das Modegeschlecht unserer heutigen Welt läßt sich kitzeln durch
das tanzende Farbenspiel, da es selbst nur ein halbes Geschlecht ist.
Sternbald könnte vielleicht noch gerettet werden, weil er das Traumbild
seiner Einbildungskraft in Rom selbst findet, weil das seine lüsterne
Seele in vorige Schranken bringen kann, und es ihm unter deutschen
Blüthen entkeimte. Göthe ward der Meister des deutschen Herzens selbst
in der verbildetsten Zeit, Gemeingut des deutschen Volkes bis er nach
Italien ging. Bis dahin war der deutsche Himmel der Hintergrund seiner
Gemälde, und der verbildetste Mensch kann da, wo es Mode gestattet, die
Mutterbrust seines Vaterlandes, die ihn wachsen ließ, nicht lieblos
von sich weisen. Seit er zurückgekehrt aus Italien findet man seine
Schriften nur im Zimmer der panartigen Gelehrten im Golde des Herzens
gebunden, und das wird ihr Loos sein bis an der Welt Ende. Mozarts
Opern, und Shakespears Schauspiele haben stets ein volles Haus, Zuhörer
und Bewunderer vom Berliner Lampenputzer bis zur Krone hinauf. Das
ist das größte Lob eines Kunstwerks. Shakespeare ist ganz Britte, und
darum ein den Deutschen verwandter Geist, darum die Sonne, die allen
künstlerischen Gestirnen Licht geben soll. Eine Gemeinbildung der Kunst
wird es erst dann geben, wenn es keine Natur mehr giebt.
Mit solchen Gedanken wanderte ich, kehrte ich heim, besuchte Franz Horn
und sprach ihm eines Abends in einer Damengesellschaft meine Ansicht
aus, da der Lauf des Gespräches uns darauf führte. Mein obiges Wort
über Göthe war ihm Ketzerei, und ohne ein Wort zur Widerlegung, gebot
mich seine Autorität zur Ruhe, meine falsche Ansicht einzusehen. Ich
ihres Schwertes entwöhnt entgegnete, freilich mit einem zu rauhen
Studentenausdrucke, der als solcher nicht so gewichtig sein konnte:
es sei doch unleugbar in der neuesten Ausgabe seiner Schriften
erbärmliches Zeug enthalten. Horn donnerte: „wie können Sie sich
unterstehen mir das Wort auszusprechen!“ Ich sagte kalt: „man kann
nie willkürlich jemandem seinen Verstand unterordnen.“ Er fühlte sich
getroffen und schwieg. Seine Frau Gemahlin nahm auf meine Antwort jetzt
sehr unzeitig das Wort und sagte: „dann sind sie nicht Horns Schüler,
dann sollten sie Horns Kreis meiden.“ Ich ging, er ließ mich gehen, und
ich freue mich heute, daß der Nebel, in den Dankbarkeit mir den Mann
hüllte, fallen durfte, um mich noch früh genug über die geistige Größe
des Mannes belehren zu lassen.
Hier habe ich Ihnen, innigst verehrter Herr, die Hauptcharakterzüge
unserer Berlinischen Kritik über Kunst gegeben. Wen nun nicht Göthe
entweder durch Misverständniß seiner Schriften fesselt, oder
wie Horn, durch zugesendete Exemplare zu geistigen Sclaven macht
(wirklich empfing Horn 1825 ein Exemplar des neu aufgelegten Werther
zum Andenken) den macht heuer Hegel kopfverdreht theils durch den
Dunstkreis seiner philosophischen Terminationsausdrücke, theils durch
manche wirklich vortreffliche Ansichten, die aber wiederum einseitig
und starkgläubig an Göthes späterer Richtung (nach der Mittagstunde)
kleben, und um, wie es scheint, in diesem Halbjahre ganz Berlin mit
Sturm für Göthe zu erobern, las er (Göthische) Philosophie der Kunst,
und ein milchbärtiger Schüler von ihm, Herr ~Dr.~ Hotho, ein
~publicum~ direct über Göthe, und hatte ungefähr ein Auditorium
von 400 Personen. Da ist denn auch, innigst verehrter Herr, Ihre
Einleitung zum Lenz übel weggekommen, doch war sein Urtheil milchbärtig
wie sein Kinn. Junge Leute pflegen nur zu vergöttern oder zu verdammen,
und geht es mir selbst vielleicht doch manchmal so. Aber schlimm ist
es, schlimm fürwahr! Denn zehn Sperlinge überschreien doch wohl eine
Nachtigall. Wer nicht Göthe vergöttert, weil es einmal hergebracht,
sondern ruhig bei sich denkt, was hätte dieser große Mann durch sein
Genie seinem Volke werden können, seinem Vaterlande, seiner Kunst
ohne Wanken nützen können, wer nicht wie Hegel und Hotho unsere alten
heiligen Gesänge verdammt, kommt in den Verdacht, so wenig jenen als
diese verstanden zu haben, und davor hütet sich die eitle Welt. Viel
gelehrte Worte, wenn auch nur ein Gänsehirnchen dahinter, thut nichts!
Der große Schnabel muß alles verdecken.
So sind unsere Maler, nicht viel besser unsere Bildner, aber am
abgeschmacktesten der vom Olymp selber stammende Baumeister Schinkel.
Wenn der gute Mann von der ganzen Griechischen Kunst mehr weiß, als wie
ungefähr jonische Säulen mögen ausgesehen haben, so laß ich Kopf und
Kragen. Und dieser Verkleisterer des Schönen schwingt sich auf den
Fittigen des Ruhmes durch alle Lande! Was ist dieses Würmchen gegen
die Meister des Domes zu Köln, der Kirche zu Oppenheim, des Münsters
zu Straßburg, und ihre Namen sind fast vergessen! was ist diese
Säulenflickerei gegen jene Werke, dieser Säulenfabrikant gegen jene
Meister? Mein Gefühl beim Schauen dieser Riesenwerke spricht Sternbald
aus. Darum kein Wort als „Heil uns Deutschen,“ denn nur ein deutscher
Geist vermochte sie zu ersinnen, zu erschaffen, vermochte Millionen
Töne, jeder würdig das Leben eines Künstlers auszufüllen, zu einer,
einer großen Himmelsharmonie zusammen zu stimmen. Nur ein Deutscher
vermochte es, weil unsere heidnischen Väter durch die Natur gedrungen,
in ihrer Religion schon Himmel und Erde versöhnten; denn in ihren
heiligen Hainen rauschte und wehte der ernste Gott, wie später in den
Münstern des Mittelalters.
Zurück zu Schinkel. Weil man nie ein Wohnhaus in deutschem Style sah,
da jede Stadt selbst wehrhaft den Raum sparen mußte, in jedem Kriege
ein kostbares Werk der Zerstörung Preis gegeben sah, glaubt dieses
Baumeister-Gewürm, nur Kirchen gezieme der Styl (gothischer genannt),
hält diesen auch wohl noch für katholisch, erzkatholisch, und drum
heute unbrauchbar, und denkt nicht an das Capital der Säule im Münster
zu Straßburg, was den freieren Geist des gewaltigen Erwin von Steinbach
aussprach, von ihm gleichsam zum Verständniß des ganzen Werkes, ein
kräftiges Epigramm auf die Pfaffen seiner Zeit, hingestellt war. Heute
ist es zerstört, da Fischart den Sinn des Meisters vor das Auge der
großen Welt führte, aber es war doch da. Wer ein solches Werk schaffen
konnte, mußte Gott anbeten im Geist und in der Wahrheit. Sollte diese
Bauart von einem -- denkenden Künstler auf weltliche Bauwerke nicht
anzuwenden sein, da in unsere Eichenhaine doch auch der freundliche
Sonnenstrahl dringt, und jedes Blatt den Fuß zu heiterem Tanze
schwingt? Ist das nicht möglich, so ist jene Gothisch genannte Baukunst
auch keine deutsche, und paßt nicht zu unserem Himmel. Lernten doch
unsere Künstler erst selber denken, dann ginge alles und würde alles
gut!
Weil wir in einem militärischen Staate leben, so scheint es, glaubt
der große Schinkel auch seine Kunst der militärischen Disciplin
überantworten zu müssen. Denn um an seinem Museum die Kahlheit des
oberen Gesimses zu verbergen, setzt er auf die Vorderseite eine Reihe
Adler hin, die in Reihe und Glied, Augen rechts, Augen links, wie die
Soldaten im Lustgarten aufgepflanzt stehen, und aus ihrer dreijährigen
Militärischen Dienstzeit was profitirt zu haben scheinen. Hätte er
ihnen nur Patrontaschen, Säbel und Gewehre umgehängt, dann wären dieses
Creaturen doch für polnische Rekruten als Vorbild brauchbar. Das ist
Schinkels griechische Kunst!!! Ich wollte im Herbst schon einmal in
hiesigen Zeitungen wohlthätige Beiträge sammeln, um den armen nackten
Wesen oben auf dem Museum bei hereinbrechendem Winter Hosen und Wams
machen zu lassen, damit sie nicht erfrören oder sich erkälteten in
unserem Klima. Denn wahrlich es friert einen, wenn man sie anschaut,
wie sie sich mit ihren Rossen tummeln möchten und doch nicht können.
Unsere Väter fühlten unser Klima und stellten ihre Figuren immer unter
ein kleines Dach von Verzierungen.
Unser Theater giebt meistens aus dem Französischen übersetztes
schales Zeug, oder Opern wie Spontinis, wo alle Mittel ersonnen
werden, dem Hörer (nicht durch Musik) die Ohren zu stopfen, so daß
eine ehrbare hiesige Bürgerfrau, die aus einer der Opern kommend, den
Tambour gegenüber trommeln hört, ausruft: „Gott sei Dank, doch einmal
wieder vernünftige Musik.“ -- Der Don Juan ist über ein Vierteljahr
nicht gegeben worden. -- Nur Devrient ergötzt mich manchmal in
Shakespearschen Rollen, für die er geboren ist, wie die Rollen für ihn.
In Gesellschaften darf man von solchen meinen Ansichten nicht eine
Silbe fallen lassen. Rings um mich her kein Freund, der dächte wie
ich, oder den Hegel nicht abwendig machte, und doch ist Mittheilung
das erste Bedürfniß der menschlichen Natur. Da sitze ich nun vergraben
unter meinen Büchern, und suche und finde nur Freude und Stärkung in
Ihren und Herrn von Schleges (?) Schriften. Aber die Quelle braucht
ein Bette um zu strömen, der Gedanke das Wort. Was Wunder! wenn meine
jugendliche Brust die hemmenden Felsen wogend zerschmettert, die
meiner Kühnheit drohn, mich fern halten von Ihnen. Sollten Sie um
deswillen nicht Nachsicht mit mir haben? Gewiß! Sie haben den Sternbald
geschrieben. Und muß sich doch heute jeder junge Autor gleich beim
ersten Auftreten zu einer Partei bekennen, wenn er nicht gleich von
den orthodoxen, starkgläubigen aber schwachverständigen Göthianern als
Spion an den ersten besten Baum aufgeknüpft werden will, oder sich
von ihren zahnlosen Gebissen (nicht zerfleischen) aber angnurren, und
wacker zausen lassen mag, daß ihm Hören und Sehen dabei vergeht.
Und unter solchen widrigen Gestirnen soll und muß sich meine Seele
in einem größeren Dichtwerke ergießen, das nach vier Lehr- und
Wanderjahren endlich gereift, muß sich ergießen, da mir die Seele
überhoch angeschwollen. Und dieses Werk, das beinah fertig, und von
meinen Bekannten trotz ihrer abweichenden Ansichten von Kunst zu
meiner großen Freude doch einstimmig gelobt wird (ich habe noch kein
Urtheil über dasselbe) dieses Werk möchte ich mit meinen Gedichten gern
anmelden, wenn diese nämlich ganz reif sein sollten.
Wie würde mich daher ein verzeihendes Wörtchen aus Ihrem Munde,
meine Kühnheit milde richtend, in meiner Einsamkeit emporrichten!
wie vollends erquicken, wenn diese Lieder, trübe Klänge aus meinem
Jugendleben, in ihm einiges Lob erhielten, wie beseligen, wenn sie
würdig wären mit Ihrem weihenden segnenden Vorworte (der milden Gabe
an einen unbekannten Bettler) schön bekränzt in die Welt zu treten!
Jede jugendliche Brust wogt heute auf in mächtigem Selbstvertauen,
und füllt sich morgen mit Strömen von Unmuth, von Zweifeln an seiner
Kraft, Misfallen an seinen Erstlingen, bis sie einen Stab fand
ruhigeren Schrittes zu wandern, und so die meine. Drum kann ich nur mit
wenigen Blättern hervortreten, obwohl junge Autoren gern starke Bücher
schreiben. Ich muß es daher (um nicht zu wenig jung zu erscheinen)
durch weitläuftigen Druck und starkes Papier er erzwingen suchen. So
würden sie ja wohl ein Bändchen füllen.
In der That fehlte oft nicht viel, ich hätte die meisten der Lieder,
unwürdig ihres Gegenstandes, zerstört, nur seit Herr Prof. Gustav
Schwab das erwähnte Lied hat drucken lassen, und zwar mit lobendem
Motto, gewann ich dauernderes Vertrauen.
Darum bitte ich nochmals um Verzeihung für meine Kühnheit, und um ein
recht strenges Urtheil, wenn Ihre gemessene Zeit es Ihnen, innigst
verehrter Herr, gestatten sollte.
In tiefster innigster Verehrung und Hochachtung empfiehlt sich voll
ängstlicher Erwartung verharrend
Euerer Wohlgeboren
ganz ergebenster Diener
~Stud.~ _Karl Halling_.
Alexanderstraße Nr. 27. beim Hauptmann
v. Frankenberg wohnhaft.


=Hallwachs.=

Geheimrath H. und dessen Gemahlin bildeten gewissermaßen den
Mittelpunkt des Kreises, von dem zu seiner Zeit in _Darmstadt_
das geistige Leben ausging. Staatsbeamter, Familienvater -- und
Musensohn zugleich, belebte dieser für Kunst und Wissen lebende
Mann, im Vereine mit Höpffner, Gottfr. Weber, Jaup, Georg Heumann,
Hout’s u. a. Gleichgesinnten _jene_ Geselligkeit, die nicht
einzig und allein auf Essen und Trinken gestellt sein will. -- Sein
unbedingter, fast ausschließlicher Goethe-Cultus hat ihn, wie drei
Briefe bezeugen, doch nicht abgehalten, einen hübschen Seitenaltar
für eine Tieck-Kapelle zu stiften, und diesen ebenfalls gebührend
auszustatten. --
Er starb als Großherzogl. Minister. Die Lücke, die sein Tod in der
Staatsverwaltung verursachte, mag genügend ausgefüllt worden sein.
Was er den Seinigen, den Freunden, der gebildeten Welt Darmstadt’s
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