Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 07

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liebste Erinnerung von der ganzen Reise. Könnte ich es möglich machen,
meinen Besuch bald zu wiederholen, oder einstweilen auch nur einen
Briefwechsel mit Ihnen anzuknüpfen, von dem ich hoffen dürfte, daß
Sie ihn gerne unterhalten möchten! Heute kann ich nur diese Wünsche
ausdrücken, ich bin auf alle Weise zu sehr bedrängt. Es wird aber wohl
die gute Stunde kommen, wo mir ein Mehreres gelingt, ich werde sie
nicht vorbeigehen laßen. Das Leben ist so kurz, daß man kein Mittel
vernachläßigen sollte, sich mit denen zu unterhalten, die uns die
liebsten Freunde sind; und es gehört mit zu meinen Leiden, daß ich
durch das Fieber abgehalten worden, gleich im ersten Nachhall unserer
Gespräche Ihnen zu schreiben, wie ich mir es vorgesetzt hatte. Also bis
Nächstens.
Meine Frau, mein Bruder und Bertram grüßen mit mir Sie und die lieben
Ihrigen auf das freundschaftlichste und unter den herzlichsten besten
Wünschen
ganz
Der Ihrige
_Sulpiz Boisserée_.
Auch den gemeinschaftlichen Freunden alles Liebe und Gute.

IV.
_München_, 14. October 1835.
_Geliebter Freund._
Ich benutze die Rückreise des Hofr. Hase, um Ihnen die schon seit dem
Juni für Sie bereit liegende Abhandlung über den Tempel des Heil.
Grabes zu senden. Es ist die Frucht einer früh angefangenen, oft wieder
fortgesetzten und erst vor anderthalb Jahren ganz vollendeten Arbeit,
der Sie so Liebe wie Beharrlichkeit ansehen werden. Der Entwurf der
Zeichnungen hat mich gleich in der ersten Zeit beschäftigt und hat mir
zu allen Zeiten, besonders auch später bei der näheren Ausführung viele
Freude gemacht. -- Es ist das erste, was ich seit den Ergäntzungen zum
köln. Dom von meinen Entwürfen architecton. Zeichnungen bekannt mache.
Möchten Sie auch einige Freude daran haben. Möchte Ihnen überhaupt die
ganze Abhandlung gefallen und Veranlaßung geben, mir zu schreiben.
Ich würde Ihnen dafür recht sehr dankbar seyn; an Erwiederung sollte
es nicht fehlen. Ich sehne mich oft von ganzem Herzen nach Ihrer
geistreichen, belebenden Unterhaltung; denn es giebt eine Menge
Dinge und Verhältnisse von dem höchsten Werth, über die ich mich nur
=Wenigen= mittheilen und mit Niemand so gut verständigen kann,
als mit Ihnen, theuerster Freund. Diesen Sommer hoffte ich Sie in
Baden zu finden, aber gerade dieses mal sind Sie nicht gekommen, und
in vorigem Jahr ist mir die Hoffnung, daß Sie uns hier besuchen würden
vereitelt worden. --
Wie es im nächsten Jahr werden wird? wer kann es wissen! Darum
lassen Sie uns, zwar immer das günstigste hoffend, in der Gegenwart
das Gewisse vorziehen und Briefe wechseln, bis uns so wohl wird,
uns des Wiedersehens zu erfreuen. Vorigen Winter habe Ihrer ganz
besonders oft gedacht indem ich die Einleitung zu meinen Beiträgen
zur Geschichte der altdeutschen Malerei geschrieben. Die Berufung zur
General-Inspection der Denkmale des Mittelalters in Bayern und andere
mir ganz unerwartete, keineswegs mit diesem Geschäft zusammenhängende
Arbeiten (-- Vertretung der Akademie der Wissenschaften und des
General-Conservatoriums aller hiesigen wissenschaftlichen Sammlungen
und Anstalten bei dem Ministerium des Innern --) hat mich in der
Redaction jener Beiträge unterbrochen. Auch kamen vielerlei Leiden
dazu, wovon ich mich jedoch in Baden und Heidelberg glücklich erholt
habe. Bleibe ich gesund, so hoffe ich diesen Winter den Faden wieder
aufzunehmen, und so lange fortzuspinnen bis ich fertig bin. Wie steht
es denn mit Ihrem Vorhaben in Betreff des Sternbald? Sagen Sie mir
doch etwas darüber. Ich komme mir, wenn ich in die Zeiten der Jugend
zurückdenke, immer einsamer vor; es sind schon viele dahingegangen,
die wir geliebt, an denen wir uns belehrt, erfreut und erhoben haben;
und nun ist die Welt großentheils so verwirrt abgeschmackt und
niederträchtig geworden, daß ich das Bedürfniß doppelt fühle, mit
den wenigen Bewährten und Verehrten Männern alter Zeit desto fester
zusammen zu halten. Nehmen Sie dieses Geständniß zu Herzen und lassen
Sie mich es nicht vergebens gemacht haben.
Meine Frau, Bruder und Freunde grüßen mit mir Sie, die lieben Ihrigen
und alle gemeinsamen Freunde, von ganzem Herzen alles Gute, Schöne,
Glückliche: Gottes-Seegen wünschend!
_Sulpiz Boisserée_.


=Bothe, Friedrich Heinrich.=

Seitdem Tieck’s beredeter Mund im Tode verstummte, bei wem wäre
über die Bedeutung vieler einzelner Blätter in diesem Nachlasse
bunt durcheinander geworfener Briefschaften Aufschluß zu suchen,
als bei _Rudolf Köpke_, dem gewissenhaftesten, hingebendsten,
eingehendsten aller Biographen, die da waren und sein werden.
Dieser unermüdliche Durchforscher des Tieck’schen Herzens von
dessen frühesten Lebensjahren bis zum sanften Ende des verklärten
Greises, sagt uns, daß Bothe Ludwig’s stürmische Bewerbungen um
erwiedernde Freundschaft nur durch schnöde Kälte vergolten habe.
Die beiden Mitschüler standen sich als zwei total verschiedene
Naturen so fern wie möglich, und dennoch kämpfte des Einen feurige
Liebe immer wieder um Gegenliebe. Ja, man könnte sagen: Tieck hat
sich förmlich weggeworfen, um nur ein zärtliches Wort zu erbetteln,
-- und immer vergeblich. Er machte alle Wasser- und Feuerproben
stolzverschmähter Sehnsucht durch, und es brauchte lange, eh’
er zu dem Entschlusse kam, sich loszureißen. Dann entließ er
solch’ gefühllosen Pedanten allerdings mit dem unzweideutigen
Abschiedsworte: „So geh’ denn, dummer Junge!“
Daß ihr Wiedersehn in Halle (1792) keine gesegneteren Früchte
trug, ist leicht begreiflich. Dreiunddreißig Jahre später sind
sie in Mannheim, von wo aus B. sich als „rühriger Philolog“
bekannt gemacht hatte, abermals zusammengetroffen, und wie Tieck
ihn da fand, sah er nun wohl klar, „daß nur schwärmerischer
Jugend-Enthusiasmus“ von Freundschaft habe träumen können zwischen
Jenem und ihm selbst.
Aus dieser Epoche schreibt sich der erste der aufgenommenen Briefe.
Der zweite, siebzehn Jahre nacher, ist an _den_ Tieck gerichtet,
der von einem geistreichen Könige geehrt und persönlich geliebt,
hohe Achtung am Hofe genießt und dessen fördernde Protektion
erbeten wird.
Der zum Jüngling erwachsende Knabe hat auf des glühenden Jünglings
feurige Liebe kalten Hohn gegossen. Der alte Mann wendet sich
jetzt, kühnen Vertrauens voll, an den einst Verstoßenen, dessen
Protektion er nachsucht. Wie liebenswürdig muß der alte T. dem
alten B. in Mannheim entgegengetreten sein, daß der Letztere dazu
Muth fand!

I.
_Mannheim_, den 12. Juni 1825.
_Mein theuerster Freund._
Dein traulicher Besuch neulich war so kurz, daß ich mich hier noch ein
wenig ausplaudern muß.
Daß Du, durch Dein Wort gebunden, an jenem schönen Abend nicht bei uns
bleiben, von unserem Brodt essen, von unserem Wein trinken konntest,
that mir weh: denn wie selten im Leben sind so heitere Augenblicke, wo
alle Repräsentation wegfällt, und wir nach langer Zeit endlich einmal
wieder bloß wir selber sind! Kommst Du wieder hieher, so mache mir doch
ja diese Freude!
Deinen Shakspeare erwarte ich mit Verlangen; so auch Deine Werke. Läse
ich nur nicht so ungern Gutes auf Löschpapier, und wären die bessern
Ausgaben nicht so theuer! Doch _muß_ ich dies Beides haben,
wenn auch nicht auf der Stelle, doch mit der Zeit; denn eine ganze
Wagenladung Berufsschriften, die ich vor Kurzem anschaffen mußte, hat
jetzt meine Kasse erschöpft, über die ohnedis Göttin Abundanzia nicht
waltet. --
Der Hofbuchhändler Götz, der mich eben besucht, und hört, daß ich an
den berühmten Dichter Tieck schreibe, von dem er so Vieles auswendig
weiß, bittet mich, diese Erstlingsgabe seiner Muse Dir mitzusenden. Der
junge, schöne Mann, ein Enkel des anakreontischen Götz, dem Ramler die
Krallen, vielleicht auch etwas die Flügel stutzte, scheint mir etwas zu
versprechen, trotz mancher, meist provinzieller Inkorrektheiten.
Sieh doch zu, was an der Sache ist, und, wenn er Aufmunterung verdient,
so laß doch gelegentlich ein gütiges Wort über ihn in der Abendzeitung,
oder in der Leipzig. Lit. Ztg., oder wo Du sonst willst, fallen. Wie
glücklich würde ihn Das machen, den Bescheidenen!
Lebe recht wohl, mein lieber freundlicher Tieck, und behalt lieb
Deinen
_Bothe_.

II.
Leipzig, Blumen- und Kreuzgassenecke im Hause
des Hrn. von Kötteritz, den 18. Juli 1842.
_Mein alter Freund._
Längst hätte ich Dir geschrieben und Dir zu der glücklichen Gestaltung
Deiner Verhältnisse gratuliert, wenn ich nicht von Monat zu Monat im
Begriff gewesen wäre, mich nach Leipzig zu übersiedeln wegen des fast
gänzlichen Mangels an litterarischem Verkehr in Süddeutschland. Hier
ist es zwar in dieser Hinsicht auch eben nicht erfreulich, aber doch
weht überhaupt mehr Lebensluft und die Hoffnung verschwindet wenigstens
nicht bis auf den letzten Schimmer. Hier hoffte ich also entweder Dich
selbst zu sehen, oder doch sonst mich in leichtere Verbindung mit Dir
zu setzen, und so erhältst Du jezt diese Zeilen.
Da ich Deine Theilnahme an meinem Schicksal kenne, so versäum’ ich
nicht, Dir einen Plan mitzutheilen, auf den der hiesige Ort gleichsam
hindeutet, und den auch einige meiner Leipziger Bekannten, z. B.
Prof. Westermann, gut finden. Ich habe nämlich vor, ein Pensionat
zu errichten für Studierende aus guten Häusern des Auslandes,
Deutsche oder Nichtdeutsche, die entweder die hiesigen höhern
Gelehrtenschulen, oder (und zwar vornehmlich) die ausgezeichnete
Handelsschule besuchen wollen, sei es, um sich hier von Hause aus zu
bilden, oder wenigstens um ihre Kenntnisse zu vervollkommnen, wozu
kaum ein anderer Ort mehr geeignet ist. Für gehörige Aufsicht, gesunde
Wohnung, nahrhafte Kost, Aufwartung &c. werden ich und meine Frau --
Du kennst sie -- gewissenhafte Sorge tragen, und vor der Hand, bis zu
ihrer bevorstehenden Verheirathung mit einem geschickten Rechtsmann
im Badischen, wird auch meine Tochter uns dabei behülflich sein. So
scheint guter Erfolg zu hoffen, zumal ich das Honorar, über das ich
Näheres auf frankirte Briefe melden will, so billig bestimmen werde,
als die Lokalität erlaubt.
Habe denn die Güte, dies Vorhaben in Deinem großen und angesehenen
Kreise freundlich bekannt zu machen und zu fördern, durch dessen
Realisierung der Abend meines sehr umwölkten Lebenstages erheitert
werden würde. Du weißt, daß ich Dir von Kindheit an aufrichtig
zugethan war, keine Zeile gegen Dich schrieb, (wie mancher schlecht
Unterrichtete wohl meinte wegen meiner Verbindung mit F. Nicolai,) und
oft Dich gegen Hasser und Neider vertheidigte. Kannst Du auch sonst,
vielleicht gar höhern Orts, dazu beitragen, meine Lage zu verbessern
(denn ein langwieriger, von mir ganz unverschuldeter, Prozeß hat
fast mein ganzes, ohnehin nie beträchtliches, Vermögen aufgezehrt),
so sei fest überzeugt, daß Du Dein Wohlwollen an keinen Undankbaren
verschwenden wirst. Da ich einigen Ruf in der Litteratur bis auf die
neueste Zeit behauptet habe, (s. z. B. Wolfs Lexikon deutscher Dichter
und Prosaisten[5]), so würde Deine Empfehlung des Jugendfreundes
zu irgend einer erträglichen Stelle an einer Bibliothek, oder als
Archivar, Sekretär &c. Dir gewiß nicht verdacht werden, vielmehr den
Edelmuth eines Mannes zeigen, der, aus stürmischer Flut gerettet, auch
den noch darin Kämpfenden ans Land ziehen hilft. Auch ein kleines
Wartegeld bis zur Anstellung wäre mir erwünscht, dergleichen man ja
Solchen zu bewilligen pflegt, denen man überhaupt wohlwill; und warum
mich gänzlich hintansetzen wollen, da Magdeburg mein Geburtsort ist,
mein Vater (der Steuerkommissarius Ernst Christoph B. in Magdeburg)
ein anerkannt tüchtiger Staatsdiener war und ich selbst nichts
verschuldete, vielmehr meinen Patriotismus mannichfaltig durch Wort und
Schrift bewährte? -- --
Lebe wohl, verehrter Freund, und gedenke
Deines
_Bothe_.


=Braniß, Christlieb Julius.=

Geb. am 18. September 1792 in Breslau, Professor der Philosophie an
der dortigen Universität.
Die Hauptwerke, die ihn außerhalb seiner Vaterstadt bekannt
gemacht, und ihm seine hohe Stellung in der gelehrten Welt sichern,
sind: Grundriß der Logik (1830) -- System der Methaphysik (1834) --
Geschichte der Philosophie seit Kant (1842, unvollendet). --
Ein Gelehrter, wie es wenige giebt; ein Philosoph und Logiker, den
schönen Künsten vertraut; ein Musiker von höchster Ausbildung;
ein Komponist reich an sinnigen Melodieen; ein Lebemann von
heiterem, geselligem Tone; eine unverwüstliche Natur; ein Greis mit
ungeschwächter Jugendkraft.

I.
Ludwig Tieck an Braniß.
_Dresden_ den 24. Jul. 40.
_Geehrter Herr Professor_,
Ich wünsche, daß Sie das Buch, welches Ihnen Herr Max in meinem
Nahmen überreichen wird, als ein Zeichen meiner wahren Hochachtung
annehmen mögen: eben so ist es mein Wunsch, daß es Ihnen Vergnügen und
Theilnahme geben und erregen möge.
Diese Geschichte, wie ich auch in der Vorrede andeute, habe ich lange
mit mir herum getragen: seit ich den Camoens schrieb, traten mir die
Gestalten immer näher, und forderten mich gleichsam auf, sie aus dem
Gefängnisse meines Gedächtnisses und der Phantasie zu befreien; denn
das Buch ist doch wie ein Pendant zum Cam. und Shakspear-Novellen zu
betrachten.
Erlaubt es Ihre Zeit, oder können Sie die Neigung fassen, ein Urtheil
über das Werk auszusprechen, so freue ich mich schon im Voraus, etwas
Gediegenes und Lehrreiches über eine meiner Lieblings-Arbeiten zu
vernehmen. Nur müssen Sie nicht das Vorurtheil fassen, daß Bedenken
und Tadel eines unpartheiischen und reifen Mannes mich kränken, oder
verletzen könne.
Man hat so viel Unnützes und Freches über die Emancipation der Weiber
geschwatzt. Das Schiksal und der Charakter dieser Vittoria reissen sie
auch aus den herkömmlichen conventionellen Formen; aber, nach meiner
Ansicht, so wie es der ächten Weiblichkeit, einem starken Gemüthe,
erlaubt sein kann. Verhältnisse beugen die grossen Naturen, aber
vernichten sie nicht.
Doch -- der Poet kann und soll nur sein Werk für sich sprechen
lassen. Auch war ich nie der Ansicht, daß es gut sei, wenn zu viel
Kunst-Absicht (oder künstliche, oder philosophische &c.) in das äussere
Bewußtsein tritt: denn Begeisterung sieht doch immer weiter und hat
alles Dergleichen, so viel gut und nöthig ist, in sich.
Doch ich sage alles dis nur einem Wissenden, und schliesse deshalb,
indem ich nur noch den Wunsch ausspreche, daß Sie mir Ihr Wohlwollen
erhalten, Dresden einmal auf längere Zeit besuchen, damit wir uns näher
kommen, und so nenne ich mich mit Hochachtung
Ihren
ergebnen Freund
_L. Tieck_.

II.
Braniß an L. Tieck.
_Breslau_ 6. Sept. 40.
_Mein hochverehrter Herr Hofrath_,
Wenn ich Ihnen erst jetzt für das köstliche Geschenk, das Sie mir mit
Ihrer Vittoria gemacht, meinen herzlichsten Dank sage, so hat dieß
allein darin seinen Grund, daß ich Ihnen nicht eher nahen wollte, als
bis ich Ihrem mich so ehrenden Impulse folgend ein öffentliches Wort
über das liebe Gedicht gesprochen. Dieß ist nunmehr geschehen, und --
wie ein Mensch nur sagen kann: hie bin ich -- so erlaube ich mir Ihnen
in beifolgenden Zeitungsblättern einen Aufsatz zu überreichen, von dem
ich wünschen will, daß damit etwas gethan sei.
Ich habe den in dieser Arbeit ausgedrückten Gedanken lange ernstlich
bebrütet, doch mußten die Resultate dieses Processes meist
unausgesprochen bleiben, damit der Bericht sich in den Grenzen eines
Zeitungsartikels halte. Was ich gab, sollte vornehmlich dem Treiben
einer Ihrer Poesie, somit der Poesie überhaupt abholden Partei
begegnen, deren ästhetisch-philosophisches Geschwätz nur dadurch
Einfluß gewinnt, daß ihm nichts Tüchtiges entgegentritt. Namentlich
wollte ich in Bezug auf die Accorombona diejenigen Einwendungen, von
denen ich recht gut weiß, daß sie gegen das Buch des Breitesten werden
erhoben werden, von vornherein paralysiren und unschädlich machen.
Ob es mir gelungen, ob mir überhaupt in der Arbeit etwas gelungen
ist, weiß ich nicht, kann es auch _hier_ nicht erfahren; denn
außer Epstein (der Ihnen ja wohl bekannt,) weiß ich hier in Sachen der
Poesie keinen wahren Gläubigen; ich selbst bin von lauter Neologen
umgeben. So bin ich denn darüber noch ganz unschlüßig, ob ich dem
Aufsatz, bei dem ich es allerdings nicht auf das Binnenpublicum
schlesischer Zeitungsleser abgesehen habe, durch Wiederabdruck in einer
gelesenen Zeitschrift größere Verbreitung schaffen, oder die Acten als
geschlossen betrachten soll. Sie allein könnten hierüber in letzter
Instanz entscheiden.
Daß ich mich über das Benehmen unsres Königs gegen Sie höchlichst
gefreut habe, versteht sich ganz von selbst.
Mit wahrer Verehrung
Ihr
herzlichst ergebener _Braniß_.

III.
Ludwig Tieck an Braniß.
_Dresden_ den lezten Octbr. 40.
_Geehrter Herr Professor_,
Ich fühle mich gedrungen, Ihnen noch einmal ausdrücklich für Ihre
meisterhafte Beurtheilung meines Romans meinen herzlichsten Dank
auszusprechen. Welche Freude, auf diese Art verstanden zu werden!
Immer war es meine Ansicht und Ueberzeugung, daß die ächte Rezension
sich wiederum dem Kunstwerk nähern, selbst eins werden müsse. So ist
es mit solchen Aufsätzen, wie der Ihrige. Alles, was vom Enthusiasmus
ausgeht und diesen verdient, kann nur vom Enthusiasmus gefaßt und
verstanden werden. Was nützen alle die philosophischen (halben)
Schwätzereien, die nur aussagen, der Autor sei nicht, wie sie: ein
sklavischer, unselbstständiger Schüler irgend eines Systems. Seit
meinen männlichen Jahren habe ich mich um alle diese Heroen der
verschiedenartigen Secten nicht mehr gekümmert: kann man doch nur von
verwandten Gemüthern lernen: -- und wahrlich, Lernen ist eine grosse
Wollust.
Auch meine Freunde hier haben sich Ihrer lehrreichen Abhandlung sehr
erfreut. Was könnte das für ein Journal sein, wenn die ächten Menschen,
die wahrhaft Erkennenden sich in Deutschland vereinigten, Sie, und noch
Wenige, die mir gerade bekannt sind, und gewiß manche Geister, welche
schweigen, verborgen sind, und die wir beide nicht kennen.
Könnten Sie doch in Dresden leben! Könnte ich doch Ihren Umgang
geniessen! In meiner Nähe fehlt ein aufregender Geist; mit denen ich
hier in Freundschaft verbunden bin, -- wackre Männer, -- aber sie
empfangen mehr von mir, als ich von Ihnen. Daß man in Gesellschaft
niemals, oder doch nur selten verstanden wird, bin ich freilich seit
vielen Jahren gewohnt und ich bin in der Hinsicht resignirt. Es war
gewiß immer so. Aber Raumer, Solger, Sie, Löbell, -- wir könnten doch,
denke ich, einen ganz artigen Senat bilden. --
Ihre Blätter wandern immerdar hier unter denen herum, die sie zu
lesen verdienen: ich möchte Ihnen noch gern dies und jenes Bestimmte
sagen, oder fragen: -- aber ich habe, wie gesagt, den schönen Aufsatz
selbst lange aus den Augen verlohren. Sprechen möchte ich mit Ihnen
einmal so recht aus dem Herzen: als Sie lezt hier waren, war die
Zeit zu kurtz und die Gesellschaft genirte. Vielleicht wird mir
einmal diese Freude. -- Bis dahin reiche ich Ihnen von fern die Hand
als einem Geistes-Verwandten und Verbündeten und Sie stehn mit Ihrem
Seelen-Reichthum mir als ein alter Freund ganz nahe.
Nehmen Sie diese eiligen unbefriedigenden Worte wohlwollend auf.
Ihr
ganz eigner
_Ludw. Tieck_.


=Brentano, Clemens.=

Geb. zu Frankfurt a. M. 1777, gestorben zu Aschaffenburg 1842.
Von 1800 bis 1838, von den „Satiren und poetischen
Spielen“ bis zu „Gokel, Hinkel und Gakeleia“ reichen seine
wunderlich-phantastischen Erzeugnisse, die entschieden als Geburten
der hyper-romantischen Schule betrachtet, aber doch wahrlich
auch nicht unterschätzt werden dürfen. Wie aus dem redlich-
und ernst-strebenden _deutschen_ Forscher, als welchen ihn die
Briefe an Tieck (vorzüglich der herrlich-klare aus Wien, 1813)
bezeichnen, jener späterhin oft so seltsam verschwommene, barocke
und _un_klare Poet sich entwickeln konnte,... das wäre gewiß einer
psychologisch-gestaltenden Lebensschilderung würdig. Freilich
müßte dieselbe nicht von irgend einem Parteistandpunkte ausgehen!
_Keime_ zum späteren Brentano lassen sich allerdings auch schon in
einzelnen Briefzeilen des früheren entdecken.

I.
_Marburg_, den 11ten Jenner 1802.
Ihr gütiges Schreiben traf mich erst in Erfurt auf meiner Rückreiße
hierher, ich würde ihnen schon sicher früher geschrieben haben, hätte
ich etwas Bestimmtes von der Sache gewust, und jezt, ihnen selbst kann
nichts unangenehmer sein, als mir, waß ich drüber weiß, denn ich hatte
wahrlich bisher keine einzige Aussicht und Hoffnung, als sie an unserm
Theater zu wißen, denn Ihnen nahe zu sein, und zu helfen, wo es meine
Kräfte erlaubten, die Bühne von Fr. aus wieder für Deutschland in ihre
Rechte einzusezzen, ja ich wollte mich unter ihrer Leitung ganz der
Sache widmen, und durch diese Kunst mehr im Bürgerlichen gewurzelt,
meinem geringen Talente eingreifendere und festere Bewegungen geben. --
Göthe? hat er sie empfohlen? Es ist nicht alles von Göthe zu erwarten.
O für mich ist die Geschichte so erbärmlich, daß ich ungern davon
spreche, der Kaufmann, dem ihr Brief zum Uebergeben geschickt wurde,
hat ihn grade dem grösten Vieh bei der ganzen Direktion übergeben dem
Doktor G....., das ganze Theater steht nun wie vorher und......, der
unwißendste, dummste, ungeschickteste Schauspieler ist wie ehedem an
der Regie. Die zwei erträglichsten Männer in Fr. auf deren Hülfe ich
rechnen konnte, Geheimrath Willmer, Göthes Jugendfreund, und Moriz
Bethmann schreiben mir beiliegende Briefe -- Sollten sie noch keine
Antwort auf Ihren Brief erhalten haben, so wäre eine satirische Anfrage
im Hamburger Coresp. wo sich die Frankfurter Theater Direktion jezt
aufhalte, eine verdiente Rache. Ob Göthe wohl geschrieben hat, es
wäre das Gegentheil ein großer Unverstand -- und Sie nach Frankfurt
befördern wäre mehr Vorschub für die deutsche Kunst, als Propyläen.
Ich bin so böß, ich weiß nicht wie, mir bricht alles vor den Füßen,
auch dies. Eine erneuerte Anfrage und zwar derb, wenn Sie keine Antwort
erhielten, könnte nüzzlich sein, auch eine Frage an Göthe. Faßen sie
sich, denn ich weiß, es thut ihnen gewiß leid, wie mir, aber diese
Leute verdienen es nicht beßer.
Ich habe mit Ritter, der mit mir bis Gotha reißte, über allerlei
gesprochen, und eine Idee von mir, die auch er lebhaft faßte,
durchdringt mich jezt noch mehr. Wie wäre es, ein Theater von Grund
aus nach eignen Ideen unter ihrer Leitung zu errichten, es zum Voraus
mit einer Anzahl neuer Stükke zu unterstüzzen, etwa im Geschmacke von
Gozzi’s Schooskind, der Sakchischen Truppe doch in Hinsicht auf Zeit
und Ort modifizirt, ich bin sicher es ließe sich eine Zahl tauglicher
Subjekte unter den Laien der Kunst finden, die ihr Talent unter ihrer
Leitung einer von Auswürfen der Bürgerlichen Gesellschaft reinen
Verbindung fürs Theater gerne hingäben. Klingt diese Idee auch bei
Ihnen an? Ließe sich wohl eine Stadt finden, die zusammen träte etwa
Bremen mit Aktien, oder eine Stadt in Schlesien? -- Nach der Lage der
Sachen meine ich es wäre bald Zeit zu so etwas, schreiben Sie mir
doch hierüber einige gütige Worte, ich bin mit allem dem _meinigen_
zur Unterstüzzung in ohngefähr zwei Jahren total fähig, wenn einige
Hofnung ist, daß eine solche Unternehmung sich nicht selbst und mein
kleines Vermögen zerstöre, Sie wißen nicht, wie determinirt ich bin,
und wie gerne ich täglich lieber Cinthio, Trufaldin und Scaramuzz wäre,
als Brentano. -- Ihre gütige Lektüre des Godwi hat mich gerührt, es
ist mir wie ein Vater, der ein krankes krüppelhaftes Kind erzeugte,
das Theils nicht verstanden, und meistens verachtet wird, wenn ein
glücklicher Vater spricht, ich habe mich heute doch an Manchem deines
armen Sohnes gefreut. -- Zur Göthischen Aufgabe hab ich ein Stück
geschickt, das wohl in Vielem mehr ihnen gefallen könnte, als Göthen,
es heist, Last es euch gefallen. Diesen Winter übersezze ich einen
Band unbekanter alter spanischen Novellen, sonst beschäftige ich mich
mit dem theatralischen, und habe mehrere Schauspiele entworfen. Immer
aber noch kann ich mich nicht überzeugen, daß unsre Trauerspiele sein
dürften wie Griechische, auch nicht wie Schillersche, höchstens wie
Schaksspearsche, die doch eigentlich Häußliche sind. Trauerspiele ohne
Vaterland, sind wie Helden ohne Schicksal, die _Seele_ muß Held sein,
und die Reihe der Begebenheit, die Geschichte Schiksal, ich habe die
Idee zu einem Trauerspiel mit 25 Helden die vom Schicksal getödet
werden, den lezten aber kanns aus Müdigkeit nicht hinunter kriegen und
stirbt selbst, er aber wird Schicksalloß von den Göttern davon geführt,
und im 5 Akt im Himmel unter den Göttern als weinendes Kind geboren.
Sein sie mir gut, ich bin ihr treuster, liebendster Schüler, und Diener
_Clemens Brentano_.
So eben habe ich eine kindische Freude, um des kindischen halber
verzeihen sie mir, daß ich sie äußere. Arnim, den sie kennen, und
sicher lieben, schreibt mir seinen ersten Brief von Regensburg, und
schreibt mir so viel über sein Entzükken über Sie, ich weiß sicher,
daß vielleicht Arnim der einzige Deutsche ist, der Sie ließt, wie sie
es meinen. Sie glauben nicht, wie reich mich Arnims Brief macht, und
verzeihen sie, daß ich wie ein Kind sein Spielzeug ihnen das zeigen
muß, wenn irgend ein Mensch gerne für sie sich regt und opfert, so ist
es sicher Arnim und Brentano, er für den Frohsinn, ich für die Wehmuth
ihrer Muse.
Ich wohne bei H. v. Savigny in Marburg.

II.
_Marburg_ in Hessen den 22ten April 1804.
Sie wissen gewiß, daß ich Sie liebe, von Herzen liebe, und daß ich
glücklich wäre, Sie irgendwo hingestellt zu sehen, wo es Ihnen wohl
ergieng, ohne daß Sie aus aller Berührung mit den Menschen gebracht
wären; Ich hatte einstens einen nachher verunglückten Plan, wie sie
wißen, mit dem Frankfurter Theater; Ohne zu wissen, ob es gelingt,
oder ob Sie einwilligen würden, wenn es gelänge, habe ich die Idee
gefaßt, ob es nicht möglich sein sollte ihnen eine Professur der
schönen Wißenschaften in Heidelberg zu verschaffen, wo es Ihnen so sehr
gefallen hat. Könnte Ihnen diese Hoffnung sehr angenehm sein, so bitte
ich Sie herzlich, sie als äußerst ungewiß anzusehen, damit Sie durch
das Fehlschlagen nicht betrübt werden mögen. Nun will ich Ihnen kurz
aus einander setzen, wie ich auf die Idee gekommen bin. Sie wissen, daß
Heidelberg durch Baden neu organisirt wird, man geht dabei bescheiden
und würdiger zu Werk, als in Würzburg. Der Minister von Edelsheim, der
das Ganze leitet ist human, voll guten Willens, aber es fehlt dort,
wie überall an Ansicht, Herr Professor Kreuzer von hier ein Philolog,
mein Freund, ein bescheidner geistvoller Mann ist auf die einfachste
Art dorthin berufen worden, er hatte den Ruf nach Wilna, und da er
etwas vor der Fremde scheute, so sendete er vorerst seine Einleitung in
den Herodot an seinen Freund den Professor Daub in Heidelberg mit der
Anfrage, ob sie schon einen Philologen dort hätten? Dieser schickte das
Buch an den organisirenden Minister von Edelsheim nach Karlsruhe, und
wenige Tage hierauf erhielt Kreuzer von dem Minister die Einladung zu
einer Professur. Eben so ist mein Schwager der Professor von Savigny
von hier dahin berufen worden, der aber wegen einer großen gelehrten
Reise, es bis zu seiner Rückkehr abgelehnt hat. Da ich durch diese
Männer nun allen Umgang hier verlohr, so war ich anfangs willens mit
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