Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 08

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meiner Frau nach Dresden zu ziehen, um in ihrer Nähe zu sein, lieber
Tieck, denn sie wissen es vielleicht nicht, mit welcher kindischen
Sehnsucht ich immer an Sie gedenke, und wie ich in mir selbst fest
überzeugt bin, nur ihre Nähe, ihr Umgang könne eine fürchterliche
Unruhe und unerklärbare Muthlosigkeit, die mich zusichtlich zerrüttet,
auflösen, ich hatte diese große Translokation fest beschloßen, als
ich plötzlich in dieser Idee durch meine Familiengeschäfte, und meine
Vermögungsumstände verhindert ward, welche mir es nicht erlauben mich
weit von Frankfurt zu fixiren. Heidelberg ist mir der einzig taugliche
Ort dazu, und da ich wegen der Ausführung meines Plans an den Dr.
Creuzer nach Heidelberg schrieb, und zugleich meinen Wunsch, sie dort
angestellt zu wißen, ihm mittheilte, weil es mir bekannt ist, daß das
Ministerium sehr auf die Vorschläge der Professoren bei der Besetzung
der Professuren achtet, so hat er mir auf diesen lezten Punkt folgendes
geantwortet, was ich Ihnen abschriftlich mittheile, indem Sie dadurch
am leichtesten ~au fait~ gebracht werden können.
„Mit ihrem frommen Wunsche, Ludwig Tieck betreffend, stimme ich aus
voller Seele zusammen. In der That, wenn ich jezt bei meinen einsamen
Wanderungen in den mächtigen Ruinen des hiesigen Schloßes unsere
neudeutsche Kleinheit fühle, empfinde ich lebhaft, daß hier ein Ort
für Männer sei, die das alte große Deutschland im Herzen tragen, für
Dichter, wie Tieck einer ist, die den alten romantischen Gesang in
seiner Tiefe aufzufassen und auf eine würdige Art wieder zu beleben
vermögen. Urtheilen sie also selbst, wie sehr ihr Wunsch auch der
meinige ist, ohne daß ich die persönlichen Beziehungen kenne, die Ihnen
Tiecks Umgang zum Bedürfniß machen. Aber warum kann ich Ihnen hier
nicht mit so großer Zuversicht entgegenkommen! -- Sehen Sie, das gehört
zu der Seite Heidelbergs, die ich nicht mit dem frohen Muthe schon jezt
anzupreisen wage, als die hiesige Natur, die hiesigen Menschen und
die geselligen Verhältniße. Ich habe mich in Carlsruhe wo ich neulich
war, selbst überzeugt, daß man zwar die besten Absichten für die
Universität, auch recht gute einzelne Ideen hat, daß es aber bis jezt
an einem recht tüchtigen Mittelpunkt aller wißenschaftlichen Ansicht,
und folglich an einer tiefgefaßten Einsicht in die hiesigen gelehrten
Bedürfniße fehlt. -- Ich habe nach Kräften geredet -- aber da viel zu
wirken, dazu gehört ein Mann in einem ganz freien Verhältniß zu dem
hiesigen Land, den sein Stand, sein Vermögen, sein öffentlicher Credit
auf eine gewiße Höhe gestellt hat -- ein solcher Mann ist Savigny,
dessen Besuch der Minister dringend wünscht. Ich habe es Savigny
schon geschrieben, er kann viel dort thun, und auch für Tieck, aber
er muß eilen, denn man empfiehlt hier rechts und links, und es ist
auch bereits schon ein obskurer Mensch als Aestetiker projecktirt, noch
ist es Zeit für Tieck zu wirken. Wie wäre es, wenn er seinen Wunsch
dazu, etwa mit seiner Ausgabe der Minnelieder und der vortreflichen
bescheidnen lehrenden gelehrten Vorrede, an einen der Freunde, die
er sich bei seinem Aufenthalt hier unter den Gelehrten erworben hat,
sendete, wie wären wir alle belohnt, wenn er mit uns sein könnte.“
Dieses sind die Worte meines Freundes, an Savigny habe ich bereits
geschrieben, er liebt sie, wie ich, wenn er überhaubt nach seinen
eigenthümlichen Grundsätzen und Plänen, sein Ansehen bei dem Minister
zu gebrauchen Lust hat, so wird er auch gewiß für sie arbeiten,
lieber, theurer Herr Tieck, o thun sie doch auch irgend Etwas darzu,
ich wäre ewig glücklich, alle meine Hofnungen würden wieder erstehen,
wenn ich dort unter ihrer Leitung, an einer Reproducktion der alten
Heldengedichte arbeiten könnte. Wie herrlich wäre es, nach einem
gewissen Plan arbeitend in einer ganzen Gesellschaft, die verschiedenen
Heldengedichte wieder zu verbinden und hervorzuführen, ich wollte
gern auf alle eigne Arbeiten Verzicht thun, und mein ganzes Leben
für diese Arbeiten anwenden. Bei dieser Gelegenheit sage ich ihnen
mein Herzlichen Dank für die große Belehrung, die sie mir, und allen
ihren gelehrigen Lesern in der Vorrede zu den Minneliedern gegeben
haben, lieber Tieck, wenn sie auf Erden in bürgerlichen Umständen
nie glücklich sein sollten, so muß es auch wahr sein, daß sie ihren
Himmel bereits im Herzen tragen. Ich habe vor einiger Zeit unter
einigen poetischen alten Manuskripten von minderm Wehrt, eine Sammlung
Minnelieder aus dem 14 und 15 ~Saeculo~ gekauft, die Lieder sind
noch nicht edirt, und meist Nahmenlos, und von verschiedenem Wehrt,
folgende Verfasser, die ich nicht kenne kommen unter ihnen vor, der
Brandberger, Heinrich Graff von Würtemberg, H. v. Schromberger, Johann
Sasse. Die Samlung enthält vorzüglich viele sogenante Wächter-Romanzen,
und auch einen vollständigen Gedichtwechsel zwischen einem Edelmann
und einer Fürstinn, von deren Gemahl er des Ehebruchs beschuldigt
hingerichtet wird, doch alles nahmenlos, einige Strophen sind
überschrieben, dies diechtete der Herre dri Stunnden vor seim Tot. Ich
gedenke sie nächstens theilweiß bekannt zu machen, auch besizze ich
in demselben Band, die von dem Minnesinger Nithard, dem Hofnarr des
Otto des frölichen von Oestereich gesungenen eignen Schalksstreiche mit
Bauren, und manches Andere, auch die seltene Ausgabe des Titurell,
und noch vieles, waß dahin schlägt. Wie glücklich wäre ich in ihrer
Nähe weißlicher fort zu sammlen und nebst Ihnen alles das zu benutzen.
Eine Vereinigung zu einer gemeinschaftlichen zugleich hervortretenden
Bearbeitung mehrerer sich gegenseitig unterstützender Gedichte jener
Zeit ist immer mehr mein Wunsch, und ich würde mit aller Anstrengung
und Liebe unter ihrer Leitung nach einer durch sie vorgeschlagenen
Form, die Nibelungen, den Parzival, oder den Titurell oder waß sie
wünschten bearbeiten. Ach aber alles dieses verhindert die Ferne, ich
gehe einsam an ihrem Stöckchen durch die Welt, an ihrem lieben Stock,
waß ich den Stock liebe, _ihr_ Marseiller Marsch, „o Stock o Stock
o Vaterland,“ hat für mich durch ihn eine andere Bedeutung erhalten.
Geliebter Tieck sollte sich ein widriges Geschick, das bis jezt alle
meine schönen Wünsche vereitelte abermals zwischen meine Hofnungen und
ihre Erfüllung stellen, so verzeihen sie meiner Liebe, und sein sie
versichert, daß Sie kein Herz so besitzen wie das meinige, wenn sie
sich hierüber ein wenig freuen können, wenn es ihnen wohl thun kann,
daß ich mich in jeder Stunde nach Ihnen oft mit Trähnen sehne, so ist
auch das mir schon ein Lohn. Schreiben sie mir doch gleich auf meine
Projeckte, und auch nach Heidelberg, wenn es Ihnen gut dünkt. Meine
Frau, die nächstens ein Kindchen bekömmt, wünscht Ihnen Glück, und sich
einen Sohn wie Ludwig Tieck. Ihr treuer
_Clemens Brentano_.
Grüßen sie den lieben H. v. Burgsdorf.
Dieser Brief muß erst zu ihrem Bruder nach Weimar oder zu Frommann
laufen, da ich den Nahmen ihres Aufenthalts vergessen habe, eilen sie
doch zu antworten. Kann denn ihr Burgsdorf nichts für Heidelberg thun?

III.
_Marburg_, den 28t. Mai 1804.
Ich habe ohnlängst, da ich ihren Aufenthalt nicht wußte, durch Herrn
Doktor Herder in Weimar einen Brief an Sie gelangen lassen, ich weiß
nicht, ob Sie ihn erhielten, sein Innhalt war die Frage, ob Sie wohl
eine Professur der schönen Wissenschaften in Heidelberg annehmen
würden, ich habe ihnen zugleich auseinandergesetzt, in wiefern ich
Etwas dafür thun könnte, ohne noch ihre Erklärung zu wissen, habe ich
meine Idee meinem Schwager mitgetheilt, da dieser in Carlsruhe viel
vermag, ja beinah das Meiste, ich mußte es diesem sagen, denn er wird
in wenig Wochen nach Italien gehen, und er konnte daher nicht auf ihre
Erklärung harren, gestern begehrt er dringend ihre Erklärung an mich,
in wiefern er sie nun nöthig hat, würde sich zeigen, wenn sie die Güte
hätten mir sogleich zu antworten, ob ich ihnen durch meinen Vorschlag
wonicht einen Dienst geleistet, doch meine treue ernste Liebe bewiesen
habe. Ihr
_Clemens Brentano_.
Schreiben Sie ihre Erklärung, ob ihnen so etwas annehmbar schiene, an
mich, aber so gleich!

IV.
Erdberggaße No. 98 an der Landstraße
in Wien 1813 den 12. Juli.
_Liebster Tieck!_
Ich bin nach einer dreitägigen Reise, auf welcher mich das Leben
sehr ~en Bagatelle~ traktierte, in Wien angekommen, in der so
mannichfach gepriesenen Stadt, der Eindruck, den sie mir gemacht, ist
ganz von meiner Erwartung verschieden, die Stadt, die ich bereits nach
allen Seiten durchschnitten macht einen Eindruck wie Leipzig, Dresden
und München durch einander, der herrliche Münster steht wunderbar, wie
ein altes Gespenst, im modernen Getümmel, da sizzt die Spinne drinn, in
deren Geweb, alle die modernen Fliegen hängen, und gebe es einen ewigen
wandelnden Jesus wie einen Juden, so stände sie da, wie ein solcher
unter den Jesuiten. Das Ganze ist wie überall, nur diese Kirche, ist
wie Nirgends, „Ueberal und Nirgends“ aber ist ein Spiesischer Roman in
dem viele Anlage, viel Stoff, aber kein Zug einer großen bildenden
willenwollen- und vermögenden Meisterhand waltet. Mit Weg und Steg und
Marschrouten beschäftigt, habe ich noch nicht von ihren Empfehlungen
Gebrauch gemacht, werde es aber nächstens thun, und Ihnen dann
treulich berichten. Ich will Ihnen nur meine gestrigen Entdeckungen
erzählen; denen ich das einliegende Schreiben verdanke. Ich suchte
Adam Müller auf, er bewohnt das Gräflich Carolische Schloß und Garten
am Ende der Favoriten Linie gegen dem Theresianum über, ein äußerst
reitzendes einsames grosartiges Lokal, wo er mit Unterstützung des
Erzh. Maximilians eine Erziehungs Anstalt gründen soll, gegen welche
von der Unwissenheit und Pfafferei viele Kämpfe eröffnet sind. Ich fand
dort den Hofrath Fischer, den ich von Berlin kenne als Partikülier
wohnend. Als Gehülfen der Anstalt aber einen sehr besonnenen Künstler
und Freund Runges, den Mahler Klinghofström aus Schwedisch Pommern und
einen alten Freund von mir den jungen H. v. Eichendorf aus Schlesien,
nebst drei Priestern aus dem von Warschau durch die Franzosen
vertriebenen Orden der Redemptoristen, Alle aßen wir zußammen und das
Gemisch von nordischen Gelehrten und südlichen Priestern mit angenehmen
Frauen und ihren kleinen Kindern in einem schönen Saal unter einem
Gespräch über die heutige Predigt machte mir in meiner außerweltlichen
Seele, die auch nicht grade geistlich ist, ein seltsames Weltbild von
Heutzutage. Doch brachte ich einen reitzenden Tag zu und war beinah
so neutral und vergnügt und fromm und gottlos als die Vögel auf den
Castanienbäumen vor dem Fenster. Ich glaube auch Sie könnten dort
sehr glücklich sein. Ich selbst wohne in dem reitzendsten Hauß, sind
gleich die Wände von den herrlichen Kunstsammlungen eines ruhigen,
geschmackvollen und reichen antiquarischen Gelehrten entblößt, so
sprechen doch klassische Mottos über leeren Büchergestellen wie
Grabschrifften zu mir, und den reitzenden Garten schmücken herrliche
Abgüße von Antiken, und den schattigten Lauben Gang unter dichten
Akazien hinab schmücken helle Büsten der edelsten Griechen und
Römer, alles das erfüllt mich mit tiefer Rührung über den Untergang
eines großartig und wissenschaftlich ausgebauten und eingerichteten
Lebenswinkels in den Händen von Erben, die an Münzen 100 mahl so reich
sind, als der treffliche Verstorbene, den sie in einem kunstlosen Sarg
unter die Todtensammlung der Erde gestellt haben, ich fühle durch meine
Umgebung seltsame Wellen in meiner Seele sich bewegen, mögen sie meine
Seele nach irgend einer heiligen Insel hinführen. Jezt noch, lieber
Tieck, herzlichen Dank, für Liebe und Schonung, ich bedarf Beides, um
besser zu werden. Dem guten Leitenberger theilen Sie den Inhalt dieses
Schreibens mit und sagen Sie ihm das herzliche Lebewohl, das ich ihm,
weil ich ihn nicht fand, nicht selbst sagen konnte, auch nochmals
zärtlichen Dank für alle seine Liebe und Güte. Auch Weber grüßen sie
herzlich. Hier macht ein Stück von einem jungen Dichter Müllner aus
Weißenfels, die Schuld, nicht nur vor dem Volk, sondern auch vor
den denkenden Kennern die gröste Sensation, so bald ich es gesehen,
schreibe ich Ihnen darüber. Empfehlen Sie mich den Ihrigen und der
gütigen Gräfin Henriette, Humbold ist noch in Gitschin (?) oder schon
in Prag beim Congress
ihr
_Clemens Brentano_.

V.
(Ohne Datum.)
_Sehr verehrungswürdiger Freund!_
Herr Förster, ein junger Gelehrter aus Altenburg, der die Preußischen
Feldzüge mitgemacht und blessirt, jezt hier Lehrer bei einer
Militairschule ist, hat mich gebeten, ihm einige Zeilen an Sie
einzulegen. Dieser junge Mann ist recht wacker und bescheiden. Er bat
mich um meinen Rath bei einem Taschenbuch auf 1817, dessen Herausgabe
die Maurersche Buchhandlung ihm anvertraut. Ich habe ihn aufgefordert,
Sie um einige Beiträge zu ersuchen, und ihm mein Vorwort versprochen.
Sie können das Honorar selbst bestimmen. Jeder kleine Aufsatz,
selbst ein kleines Schauspiel, oder ein Bruchstück ihrer Arbeit über
Schakespeare, etwa ein Akt ihres Donauweibchens, oder was sie sonst
haben, wäre interessant und würde seinen Dank verdienen. Wollen Sie
vielleicht über Theater sprechen? das können Sie so herrlich. Fr. von
Kleist hat ihnen die kleistischen Papiere übermacht, daraus ließe
sich vielleicht, um das Publikum aufmerksam zu machen schon etwas
mittheilen. Kurz, sein sie gütig, geben Sie, was Sie haben, und wollen;
ich habe nie in einen Almanach geschrieben, weil die Herausgeber
meist gar hofärtig waren. Dieser gute junge Mann ist aber bescheiden
und läßt sich rathen. Auch Herrn von Schütz, sprechen Sie um einige
kleine Beiträge an und eröffnen Sie ihm dieselben Bedingungen. Haben
Sie sonst etwas von lebenden oder verstorbenen Freunden so theilen Sie
es gütig mit. Fouqué grassirt hier gewaltig bei dem Unverstand, er
ist viel besser, als seine Leser, die ganz hölzern sind. Er hat ein
großes Glück in seiner Theater-Unschuld, und versäumt keine Vorstellung
mit vollkomner Befriedigung beizuwohnen. Man spricht noch immer stark
von einem zweiten Theater unter Fouqués Leitung. Bei welchem Fund
ein blindes Huhn kein Gerstenkorn gefunden. Meine Wuht gegen das
Schauspiel wird täglich größer. Sie liegen so nah, wer Sie verstände
wüßte Sie gewiß so in Thätigkeit zu setzen, daß Sie gar nicht gehindert
wären, der Gicht abzuwarten. Ich hatte dem alten Waagen eine herliche
Gelegenheit gefunden, seine Bilder hier aufzustellen und zu verkaufen,
als ich mir die Finger stumpf geschrieben und Alles in Ordnung glaubte,
gab er auf einmahl Alles auf. Ich wünsche nicht, daß es der Schaden der
Kinder sei. Wir grüssen Sie alle herzlich, (Lücke im Briefe, durch ein
weggerissenes Stückchen Papier) Albertis und Mutter, und die Meinigen.
Meinen Herzlichen Gruß an den liebenswürdigsten H. von Schütz, er
war recht freundlich gegen mich und ich habe ihn sehr lieb gewonnen.
Empfehlen Sie mich den Ihrigen, mit vollkomner Verehrung
ihr ergebener
_Clemens Brentano_.

VI.
(Ohne Datum.)
Ich sende Ihnen hier, liebster Tieck die englischen Comödien, ich habe
nur diesen Theil und fürchte, daß Ihnen nun doch nicht ganz geholfen
sey, herzlich bitte ich Sie mir das Buch nicht über zwei Monate zu
behalten, indem ich einiges daraus bekannt zu machen mich verbunden
habe, so viel ich weiß, wollten Sie es ja nicht abdrucken, sondern
bei ihrem Buch über Schakespear benutzen. Den Titurel bin ich leider
nicht im Stande Ihnen jezt zu senden, da ich ihn dem jungen Dichter und
Philologen Wilhelm Müller, der den alten englischen Faust meisterhaft
übersetzt hat, auf einige Zeit eben bei Erhalt ihres gütigen Briefes
mitgetheilt. Was mich von litterarischen älteren Producten in der
letzten Zeit besonders verwundert hat, war eine Uebersetzung der
Celestina aus 16ten Jahrhundert in Strasburg erschienen, von so
ungemeiner Genialität und ungeheurer Macht und freien elastischen
Spannung und Biegung der Sprache, wie mir in meinem Leben nie etwas
vorgekommen, eine andre bessre Uebersetzung ist gar nicht möglich. Ich
kann nur den Fischart für den Meister halten, es verhält sich ganz zum
Original, wie seine Geschichtsklitterung zum Rabelais. Es wurde mir
leider auf der Auktion bis 30 Thlr. getrieben, die ich nicht hatte.
Ich halte es für eins der merkwürdigsten deutschen Produkte, es ist
hier in die Prinz Heinrichsche Bibliothek gekommen. Leben Sie herzlich
wohl und bleiben Sie mir ein bischen gut. Görres arbeitet an einer
Volks-Liedersammlung von der ersten deutschen Zeit bis jetzt, einer
Entwicklung des Ideenkreises im Mittelalter, und einer Sagensammlung.
Ihr
_Clemens Brentano_.


=Brockhaus, Friedrich Arnold.=

Geb. den 4. Mai 1772 in Dortmund, gestorben am 20. August 1823 zu
Leipzig. Begründer einer weltberühmten buchhändlerischen Firma
(F. A. Brockhaus) und mehrfacher genialer bibliographischer wie
literarischer Unternehmungen. Er lebte erst in Amsterdam, sodann
in Altenburg, und zog endlich nach Leipzig, wo er bis zum Tode
wirkte. Der nachstehend mitgetheilte Brief ist nicht unwichtig für
eine richtige Anschauung geschäftlicher Verhältnisse zwischen Autor
und Verleger, über welche ein großer Theil der gebildeten Welt sich
noch immer seltsame Begriffe macht.

Hr. ~Dr.~ Ludwig _Tiek_ Wohlgeb. in Dresden.
_Leipzig_ den 30. May 1823.
_Sehr verehrter Freund._
In der Druckerey hat man mir die Versicherung gegeben, daß die
Vorschule bis zu Ende der nächsten Woche ausgesetzt seyn solle. Es wird
sich also noch machen laßen, daß Sie alles vor Ihrer Reise nach Töplitz
corrigiren können.
Wegen der bemerkten Druckfehler, so hat der Setzer in der Druckerei,
der solche auszumerzen gehabt hätte, darin allerdings Fehler begangen.
Indeßen sind sie doch nicht sehr bedeutend. Ein Verzeichniß derselben
wird am Ende aber immer nützlich seyn.
Die Solgeriana liegen mir aus _bemerkten Ursachen_ sehr am Herzen!
Daß es die Novelle vor allen Dingen thun muß, können Sie denken. Ich
bitte Sie daher auf das dringendste, mich damit nicht stecken zu laßen,
da es mich in die empfindlichste Verlegenheit bringen würde!
Was die Herausgabe Ihrer sämtlichen Werke anbetrifft, so glaube
ich, daß ich mich auf für Sie verehrtester Freund annehmliche
Bedingungen mit Ihnen verstehen würde, wenn Sie deshalb vorab mit
Reimer auseinander wären. Aber mich meinerseits mit diesem deshalb in
Feindschaft und Streit zu setzen, mag ich nicht und könnte ich Schätze
dabei gewinnen.
Wäre ich in Ihrer Stelle, so würde ich R. sehr einfach erklären,
daß sowohl Berücksichtigung Ihrer Familie als der Wunsch Ihre Werke
gesammelt in einer anständig und einförmig gedruckten Ausgabe
erscheinen zu sehen, Sie zu dem festen Beschluß gebracht hätte, im
nächsten Jahre eine Gesamtausgabe davon zu veranstalten. Was Wieland,
Göthen, Schillern und den Herderschen Erben Recht gewesen und geworden
müße es auch Ihnen seyn. Sie glaubten ihm aber vor andern den Vorzug
geben zu müßen, weshalb Sie sich zuerst an ihn wendeten. Er möge sich
also cathegorisch darüber erklären, wie er darüber denke, und wie er
eine solche Gesamtausgabe zu honoriren gedenke. Ihre Bedingung eines
saubern guten Drucks sey dabey nicht außer Acht zu laßen.
Können Sie sich dann mit R. nicht einigen und ergeht aus Ihrer
Correspondenz mit ihm, daß er darauf resignirt, so trete ich gerne
mit Ihnen in nähere Unterhandlung, die auch wohl zu einem Resultate
führen dürfte, wenn man dem Publikum in dieser Ausgabe (letzter Hand)
wesentliche Verbeßerungen der frühern Schriften und einiges Neue
versprechen dürfte und ich der reellen und schnellen Ablieferung des
Msc. gewis bliebe.
Auf das Hochachtungsvollste und Freundschaftlichste
_Brockhaus_.


=Brühl, Karl Friedrich Moriz Paul, Graf.=

Geb. zu Pfördten am 18. Mai 1772, gestorben zu Berlin 9. August
1837. Von 1815 bis 1828 Generalintendant der Königlichen
Schauspiele, späterhin der Museen und Kunstanstalten Berlins. Sein
redlicher Eifer für das Edle und Schöne, seine wahre Humanität,
seine stets vermittelnde Bereitwilligkeit und Milde, seine
männliche Ausdauer im kleinlichen quälenden Kriege gegen Spontini’s
Intriguen und Uebergriffe, wobei er stets für deutsches Wesen und
Kunst kämpfte, auch siegreich für Carl Maria Weber’s Interesse
stritt -- dies Alles sichert dem edlen Manne ein ehrenvolles
Gedächtniß. Die fünf an Tieck gerichteten Briefchen bekunden, daß
er diesem nicht minder anhänglich und ergeben gewesen, wie seinem
großen Freunde Goethe, dem er bis zum Tode geistig und gemüthlich
nahe stand.

I.
_Dresden_, 28. August 1829.
Erlauben Sie mir werther Herr Hofrath, Ihnen hier meinen aufrichtigen
Glückwunsch über die gestrige so glückliche gelungene Darstellung
des Faust, vorzüglich aber über den schönen Prolog auszusprechen,
mit welchem Sie uns beschenkt haben. -- Er ist mir in jedem Sinne
vortrefflich erschienen, und ich fühle mich gedrungen Sie um Erlaubniß
zu bitten, ihn abschreiben zu dürffen in sofern er nicht etwa im Druck
erscheint. -- Ich habe nicht allein den Wunsch ihn für mich zu besitzen
sondern möchte ihn auch gern dem Herzog Carl von Meklenburg schicken,
welchem ich Bericht erstatten will über alles was ich gestern gesehen
und gehört. --
Die Einrichtung des ganzen schien mir höchst gelungen und das Spiel der
Mitwirkenden, fast in allen Stücken, _sehr lobenswerth._ Auch die
scenirte Einrichtung leistete alles was auf einem so kleinen Theater
zu fordern ist. Verzeyhen Sie mir meine bescheidene Frage; -- werden
Sie nicht hie und da noch, den Stift ansetzen? War die letzte Scene
nicht zu lang -- so vortrefflich sie auch gespielt wurde?! Verzeyhen
Sie werther Herr Hofrath diese bescheidenen Fragen, und genehmigen Sie
die Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung und freundlichen
Ergebenheit
_Brühl_.

II.
_Seifersdorf_, 20. September 1829.
Meine Abreise ist durch einen höchst unangenehmen Vorfall verzögert
worden nehmlich durch den plötzlichen Todt meines Pachters so daß ich
nun erst in einigen Tagen meinem lieben, stillen, Seifersdorf Valet
sagen werde. --
Diese Verzögerung verschafft mir indeß das Vergnügen Ihnen werther Herr
Hofrath noch von hier aus den verbindlichsten Dank im Nahmen des Herzog
Carl von Meklenburg, für gütige Uebersendung des Prologs zu Faust
-- auszudrücken. -- Vor einigen Tagen erst habe ich ein sehr langes
Schreiben von ihm gehabt, in welchem er viel über Faust, und deßen
Ausführbarkeit und Aufführbarkeit spricht, -- sich aber vorzüglich
günstig und außerordentlich beyfällig über Ihren Prolog ausdrückt. --
Vieleicht schreibt er Ihnen noch selbst über diesen Gegenstand! --
Bey dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, wie der Schüler im Faust,
Ihnen werthester Herr Hofrath beyfolgend mein Stammbuch zu übersenden
mit der dringenden Bitte Ihren Nahmen hineinzuschreiben.
Lachen Sie nicht über mich -- ich habe aber gleichfalls wie jener
Primaner, eine große Vorliebe für Stammbücher. -- Da ich nur noch
bis Sonnabend hier bleibe, so muß ich so unbescheiden seyn, -- nicht
allein um _Erfüllung_ meiner Bitte, sondern auch um _baldige_ Erfüllung
derselben dringend zu ersuchen! -- Am nächsten Freytage kömmt ein
Bote in die Stadt und wird -- wenn Sie es erlauben -- das Buch wieder
abhohlen.
Indem ich mich, werther Herr Hofrath, Ihrem und der Ihrigen gütigem
Andenken dringend empfehle bitte ich Sie, die Versicherungen meiner
aufrichtigsten Hochachtung und freundlichsten Ergebenheit empfangen zu
wollen.
_Brühl_.
Würde vieleicht Gräfin Finkenstein als eine so vieljährige Bekannte,
gleichfalls so gütig seyn sich in das Stammbuch einzuschreiben?

III.
_Berlin_, den 11ten April 1833.
Die Ueberbringer dieses, -- mein Vetter, der junge Graf
Pourtales-Gorgier und sein Führer, Herr Godet, beide aus Neuchatel --
wollen die Universitäts-Ferien benutzen, um Dresden’s Kunst-Schätze
und Umgebungen kennen zu lernen. -- Nehmen Sie, werther Herr Hofrath!
dieselben um meinetwillen gütig auf. -- Hr. Godet ist ein sehr
gebildeter Mann und der Deutschen Sprache mächtig.
Bevorstehenden Sommer hoffe ich nach Seifersdorff, folglich auch nach
Dresden zu kommen, un freue mich schon im Voraus recht herzlich darauf,
Sie und alle Ihre lieben Hausgenossen wieder zu sehen.
Seitdem wir uns nicht gesehen haben, war ich unbeschreiblich leidend,
und habe mehreremale an meinem Leben verzweifelt. Seit 5 Wochen habe
ich aber der Fahne der Homöopathie geschworen, und fühle daher schon
meinen Krankheitsstoff bedeutend erleichtert; der Himmel gebe seinen
Seegen weiter. -- Wer so hoffnungslos -- als ich im Laufe verflossenen
Winters -- war, fühlt sich durch jede kleine Hoffnung schon beglückt.
Empfehlen Sie mich, werther Herr Hofrath! Ihrer lieben Familie und
der Gräfin Finkenstein auf das Angelegentlichste, und halten Sie sich
meiner unwandelbaren Hochachtung und freundschaftlichsten Ergebenheit
fest überzeugt.
_Brühl_.

IV.
_Berlin_, 9. July 1835.
Ew. _Hochwohlgebohren_
wünscht der Ueberbringer, Hr. Peters Großherzoglich Meklenburgscher
Hof Schauspieler, -- durch mich empfohlen zu seyn, und so sehr ich im
allgemeinen Empfehlungen scheue, so will ich Sie doch bitten, werther
Herr Hofrath den Mann ~quaestionis~ gütig aufzunehmen. Er hat
ein _bedeutendes Talent_, und es thut mir nur leid, daß die ihm
in Dresden zugestandenen Rollen sich nur im Kreise der niederen Komik
bewegen, wo er zuweilen _ein wenig durchgeht_. -- Ich halte ihn
für ein _höheres_ Fach außerordentlich brauchbar. -- So habe ich
zum Beyspiel den Wachtmeister in Wallensteins Lager nie besser spielen
sehen als durch ihn. Wenn Sie ihm zu einer Rolle dieser Art verhelfen
wollen, so werden Sie gewiß mit ihm zufrieden seyn. Er ist auch Sänger,
das heißt er hat eine sehr angenehme Stimme, aber keine bedeutende
Kunstbildung. Nun Sie werden ja sehen, was Sie mit ihm anfangen können.
Indem ich Sie bitte, werther Herr Hofrath, mich Ihrer lieben Familie
und Gräfin Finkenstein gehorsamst zu empfehlen, schließe ich mit der
Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung und freundlichsten
Ergebenheit
_Brühl_.

V.
_Berlin_, 28. März 1837.
Ew._ Wohlgebohren_
erlaube ich mir den Ueberbringer Hr. v. Mètral von Saint Saphorin
angelegentlichst zu empfehlen. Er ist ein Schweitzer aus dem Canton
Waadt und stammt aus einer der geachtetesten Familie dieses Cantons.
Die Beendigung seiner theologischen Studien haben ihn nach Berlin
gebracht, und er ist mir von mehreren Seiten, nahmentlich von meinen
Verwandten in der Schweitz -- sehr dringend empfohlen. Ich habe ihn
hier oft bey mir gesehen, und ihn als einen wohl unterrichteten
wackeren jungen Mann kennen lernen.
Gegenwärtig benutzt er die Ferien um Dresden und Prag zu besuchen, und
daselbst die bedeutenden Kunst-Anstalten so wie berühmte Litteratoren
und Künstler kennen zu lernen. Nehmen Sie denselben gütig auf, und
wenn es die Gelegenheit giebt, so erlauben Sie ihm einer Vorlesung
beyzuwohnen.
Ich freue mich im nächsten Sommer das Vergnügen zu haben, Sie werther
Herr Hofrath, hoffentlich -- wieder zu sehen, und Ihnen mündlich die
Versicherungen meiner unwandelbaren Hochachtung und freundlichsten
Ergebenheit wiederhohlen zu können.
_Brühl_.


=Bürger, Elisa.=

Eine Frau, welche durch ein aus der Ferne zugesandtes Liedchen
unsern armen Bürger, den wahrhaft deutschen Sänger, zu fesseln und
ihn in’s Ehejoch zu verlocken wußte, würde schon an und für sich
auf dieses Plätzchen in vorliegender Sammlung Anspruch haben. Wer
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