Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 16

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daß es hinreichte, um zu neuen Versuchen angeregt, ihm Täuschung
und Aerger zu bereiten. Alt, einsam und lebensmüde hat er (1846?
47?) den Tod in dem Fluthen jenes Stromes gesucht, in welchen von
der berühmten Prager Bruck der heilige Nepomuck hinab gestürzt
wurde. -- _Ihm_ ist keine Bildsäule errichtet worden, obwohl
auch er ein Dulder war. Deshalb wollten wir seiner gedenken. Und
solche gute Absicht diene der Aufnahme unbedeutender Blätter zur
Rechtfertigung. Hat er doch unsern Tieck geliebt!

I.
_Prag_ 19. Juny XIX.
_Wohlgeborner,
Hochgeehrtester Herr Professor!_
Wenige Monate nach Ihrer Abreise von hier, benutzte ich die Erlaubniß,
die Sie mir ertheilt, Ihnen Nachricht von meiner Existenz geben zu
dürfen -- ich erfuhr nie, ob Ihnen jener Brief zugekommen sey, und
erhielt keine Antwort; später erfuhr ich durch Liebich, daß Sie sehr
krank seyen, und endlich, Sie hätten eine neue Reise unternommen --
so verschob sich ein zweiter Versuch bisher immer; aber nun kann ich
mir die Freude nicht versagen, Ihnen meine Mährchen (die, wenn etwas
aus ihnen geworden, es doch einzig Ihnen zu verdanken haben) zugleich
mit der Geschichte ihrer Umstaltung zuzusenden. Sie waren so gütig mir
zuzutrauen, daß ich im Stande seyn würde, sie nach den höhern Ansichten
dieser Gattung, die ich von Ihnen empfing, zu verändern; aber ich hatte
dennoch mehrere Jahre nicht den Muth dazu, bis es mir endlich im Herbst
1817 vorkam, als sey mir plötzlich ein Licht aufgegangen, und ich mit
so viel Muth und Freudigkeit arbeitete, daß die Arbeit sehr schnell von
statten ging. Empfangen Sie hier, was ich geliefert, und sprechen Sie
das Urtheil, ob ich Ihr Vertrauen einigermaßen gerechtfertigt habe,
oder ob Sie mit Bedauern einsehen, daß Sie mir mehr Kraft zutrauten,
als ich besitze.
Auch das Trauerspiel, dessen Plan sie einst lasen, (doch hoffe ich,
Sie würden ihn in dieser Umstaltung kaum wieder erkennen, denn ich
habe nur die Grundzüge beibehalten) ist vollendet, und wenn unsre gute
Stadt in einer directen Verbindung mit Ihrem Aufenthaltsort, oder
wenigstens mit Frankfurt an der Oder stünde, so würde ich so frei
gewesen seyn, auch über dieses mir Ihr Urtheil zu erbitten. Graf Herzan
-- welcher den redlichen Mahner bei mir macht, wenn ich faul bin --
war damit zufrieden, und mehrere, zum Theil strenge Kritiker sprachen
Bemerkungen über dasselbe aus, mit denen ich zufrieden seyn kann. Wenn
ich nicht irre, so äußerten sie einst (was ich selbst befürchtete),
der weissagende Knabe werde zu wenig thätig, gleichsam nur als Chorus
erscheinen -- mit Vergnügen kann ich Ihnen sagen, daß dieß nicht der
Fall ist, und Hebenstreit -- der strenge Gegner Müllners und der
Schicksalstragödien -- meinte, ich würde nichts aus dem Jungen bringen,
und gestand mir, als er fertig war, das habe er nicht erwartet.
Sie sehen, daß ich ein wenig in das Ding vernarrt bin, wie es
gewöhnlich mit den jüngsten Kindern geht -- je nun! es ist seiner
öffentlichen Prüfung entgegen gegangen und Directionen und Publikum
werden mich vielleicht bald eines andern belehren; es ist einstweilen
in Wien verboten worden, weil es -- eine Schicksalstragödie ist, und
nach Dresden und Berlin habe ich es auch gesandt, wir wollen sehen, was
daraus wird.
Was halten Sie von Grillparzer? ich wäre sehr begierig, Ihr Urtheil
über seine Ahnfrau und Sappho zu hören; auch Graf Herzan -- der sich
Ihnen herzlich empfiehlt -- würden Sie durch diese Mittheilung eine
große Freude machen.
Ich empfehle mich Ihrem freundlichen Andenken, und bin mit Verehrung
der Ihrige
_Gerle_.

II.
_Prag_ 19. Juny XX.
_Verehrtester Herr und Freund!_
Empfangen Sie vor allem meinen herzlichen Dank für die große Freude,
die Sie mir durch Ihren lieben, gütigen Brief gemacht haben -- es ist
mir ein großer Stein vom Herzen, seit ich mir schmeicheln darf, Sie
seyen nicht ganz unzufrieden mit den Veränderungen, die ich gemacht
-- Ja selbst Ihr Tadel ist mir doppelt angenehm, weil ich selbst, als
ich die Mährchen gedruckt zur Hand bekam, etwas Aehnliches zu bemerken
glaubte. -- Daß Sie sich nun in Dresden befinden ist mir sehr lieb, da
ich doch nun eher wieder hoffen darf mich eines Zusammentreffens zu
erfreuen, und, wenn Sie unsre gute alte Stadt nicht besuchen, gewiß
trachten werde, einmahl einen Ausflug nach Ihrer freundlichen Elbstadt
zu machen. Auch Graf Herźan, welcher sich Ihnen herzlich empfiehlt,
hofft gewiß Sie diesen Herbst dort zu besuchen, er war sehr vergnügt,
endlich wieder einmahl etwas von Ihnen zu hören, nachdem wir uns so
unzählige Mahle von Ihnen unterhalten und das Jahr 1813 zurückgewünscht
hatten (doch er wahrscheinlich ohne Verwunderung.) Leitenberger wohnt
wieder hier und seine Adresse ist: „Auf dem Roßmarkt im Marmorhaus.“
Auch für die Bekanntschaft des würdigen und kunstsinnigen Herrn
Superintendenten Spieker bin ich Ihnen sehr dankbar und bedaure
nur, daß die Kürze seines Aufenthaltes mir nicht erlaubte, ihm mehr
dienstlich zu seyn, auch ließ das unfreundliche und unsichere Wetter
eine Fahrt auf den Karlstein nicht wohl zu.
Ich darf mir wohl kaum schmeicheln, daß Sie mir so bald wieder ein
paar Zeilen schenken werden, doch kann ich Sie versichern, wenn
Sie eine Viertelstunde daran wenden wollen, einen frohen Menschen
zu machen, so thun Sie es gelegentlich einmahl wieder, und sollten
Sie in den nächsten Monaten der Abendzeitung ein Mährchen: „St.
Stephens Freydthof“ finden, so lassen Sie mich doch wissen, ob ich
vor- oder rückwärts gegangen, ob ich das Mährchenschreiben aufgeben
oder fortsetzen soll? Hätte ich nicht gefürchtet, Ihre Güte zu sehr
zu mißbrauchen, so würde ich Ihnen einen dramatischen Versuch, dessen
ich schon in meinem vorigen Briefe erwähnte, mittheilen -- doch ich
bescheide mich, Ihnen nicht zu viel von Ihrer kostbaren Zeit zu rauben
-- möchten Sie uns doch recht bald und mit recht viel beschenken. Ihre
Genoveva ist noch nicht hier in Prag. Graf Herzan und ich warten mit
Schmerzen darauf.
Ich muß schließen, denn ich soll diesen Brief Ihrem Freunde heute noch
ins Theater bringen -- von dem er Ihnen selbst erzählen mag, es wird
nicht viel Tröstliches seyn.
Ich empfehle mich Ihrem gütigen Andenken und bin mit Freundschaft und
inniger Verehrung
Der Ihrige
_Gerle_.

III.
_Prag_, 27/4 XXXVII.
_Hochverehrter Herr und Freund!_
Ich habe seit einer Reihe von Jahren Ihre kostbare Zeit nicht in
Anspruch zu nehmen gewagt, heute aber verleitet mich die Sorgfalt
für ein Kind, dessen _halber_ Vater ich bin, wieder einmahl auf Ihre
Güte und Nachsicht loszusündigen. Von Dresden aus dazu ermuntert,
habe ich, noch ehe das Preislustspiel: „Die Vormundschaft“ in den
Buchhandel gekommen war, desselbe im Manuscript an die königliche
Hoftheater-Direction eingesandt, und harre der Entscheidung, ob
_Sie_ es nicht für unwürdig halten, auf das Repertoire der Hofbühne
einzuwandern; ob Sie auch das Publikum von Dresden als Richter in
dieser theatralischen Streitsache -- denn das ist es geworden --
aufrufen wollen. Ich schmeichle mir nicht mit der Wahrscheinlichkeit;
doch liegt die Sache nicht außer den Grenzen der Möglichkeit, und
für diesen _möglichen_ Fall erlaube ich mir noch eine Bemerkung: So
lohnend sich, wenigstens in pecuniärer Hinsicht, die „Vormundschaft“
meinem Mitarbeiter und mir zu erweisen scheint, möchte ich doch nie
wieder um einen ähnlichen Preis concurriren, überhaupt nie mehr ein
Stück in die Welt hinaus senden, bevor ich es mir, und wäre es nur
auf einem Haustheater, habe vorspielen lassen. Ich hörte wiederhohlt
aus Wien die Klage, daß sich das Ende zu sehr dehne, konnte jedoch
nicht darauf kommen, wie da zu helfen, ohne manche im ersten Acte mit
Absicht angelegte Fäden gewaltsam abzureißen; aber kaum hatte ich
es zum erstenmahle gesehen, als ich das kinderleicht fand, und in
einer halben Stunde die nöthigen Veränderungen fertig hatte. Sollte
also der erwähnte _mögliche Fall_ eintreten, so wage ich die Bitte,
das Manuscript nach dem mitfolgenden Blättchen einrichten zu lassen,
und die beiden Rollen des _Legationsrathes_ von _Morgenstern_ und
_Candidaten Hasper_ aus dem Personale zu streichen, was auch die
Besetzung sehr erleichtert, da Jeder von Beiden nur ein paar Reden hat,
und daher kein Schauspieler selbe gern übernimmt.
Ich habe die Ehre, mich Ihrer Güte und Freundschaft zu empfehlen, und
bin mit der innigsten Hochachtung
Ihr bereitwilligster
_Gerle_.


=Gerstenbergk, Friedrich von.=

Als erklärter Günstling des damaligen Erbgroßherzogs, Karl August’s
einzigen Sohnes; als vertrauter Hausfreund der allverehrten Johanna
Schopenhauer, stand G. in Weimar doch eigentlich isolirt, was wohl
aus seinem sarkastischen Wesen, aus seiner Neigung für satyrische
Schärfe erklärlich wird. Schade daß die von ihm gedichteten:
Kaledonischen Erzählungen, (leider von Druckfehlern förmlich
entstellt,) nicht später in die Lesewelt traten, nachdem dieselbe
durch Walter Scott schon in jene Gegenden eingeführt war! Dieses
Buch hätte verdient großes Aufsehen zu machen. Selten wird man so
lebensfrische Schilderungen unmittelbarer Eindrücke genießen. Es
ist spurlos verschwunden. Fast erging es dessen hochbegabtem Autor
nicht anders. Wie sein hoher Gönner, sein vertrauter Freund, zur
Regierung gelangte, wurde G., in welchem viele Weimaraner schon den
künftigen Staatslenker geahnt, als Kanzler nach Eisenach versetzt.
Es _war_ eine Beförderung, doch in ganz anderm Sinne. Zuletzt
haben wir ihn, nachdem er in Pension getreten war, bei Tieck in
Dresden gesehen. Seine frühere Schärfe hatte sich in resignirende
Milde umgewandelt, und diese kleidete ihn sehr gut.

I.
_Weimar_, 15. Februar 1821.
Ich möchte diesen Brief so gern mit einem „mein verehrter Freund!“
anfangen, gäbe mir die Zeit, seit welcher wir uns kennen, so viel Recht
dazu als mein inneres Gefühl. Mit etwas Anderem will ich nicht beginnen
und so habe, wie ein geistreicher Britte scherzend sagt, dieser Brief
lieber gar keinen Anfang.
Mit wahrer Betrübniß bin ich von Dresden gegangen, so lieb ich sonst
Weimar habe. Ich fühlte damals, was mir hier fehlen würde. Sie sind
es; ich habe hier keinen Mann, der mir Freund wäre und von dem ich
lernen könnte, der mein Gefühl so begriff wie Sie, der mein Streben
ermunterte. Nie kann ich vergessen, wie freundlich Sie den Unbekannnten
empfiengen, wie wohlwollend; nicht kann ich Ihnen mit Worten
ausdrücken, wie wohl es meinem Geiste, meinem Herzen bei Ihnen war;
wie schnell ich fühlte: wir sollten uns immer nahe bleiben. Nehmen Sie
das nicht als Anmaßung von mir. Ich bin literarisch verstimmt, weil
mir nichts gut genug dünkte von meinen Produkzionen, weil ich rings
um mich eigentlich Nichts hervorgebracht sehe, was mir würdig dünkt
_der_ Poesie, die ich meine. Sie würden mich, wäre ich in Ihrer Nähe,
aufmuntern, beleben, berichtigen. Aus Eigennutz habe ich denn um mich
geblickt nach einer Möglichkeit, Sie zum Beleben für den poetischen
Kirchhof zu gewinnen, der noch Weimar heißt; wo die Poesie, die ganze
Literatur zu Grabe getragen wird von den Furien, welche Politik und
Vornehmsein losgelassen hat. Aber ich kenne nur zwei Stellen, Ihrer
Würde, Ihrem Wunsche gemäß, von denen wir sprachen. Die eine ist
nicht ledig, die andere kann ein Mann wie Sie _für den Augenblick_
nicht annehmen. Ich habe dem Erbgroßherzog viel von Ihnen erzählt und
werde streben, meine Wünsche vorzubereiten, ohne Sie im Mindesten zu
kompromittiren. Aber was hilft dies der Gegenwart? Und wie kurz und
kostbar ist unsere zugemessene Zeit!
Die Damen Schopenhauer, welche mir hier so viel sind, theilen meine
Anhänglichkeit an Sie und so kann ich wenigstens oft von Ihnen
sprechen. Beide grüßen Sie von Herzen; besonders ergeben, mehr wie
sonst Jemand, ist Ihnen die Mutter, die auf Ihr Urtheil über „Gabriele“
stolzer ist, als über irgend eines. Ich möchte fragend hinzusetzen:
wollen Sie der Verfasserin nicht die Freude Ihrer öffentlichen Kritik
gönnen?
Wie geht es meinem lieben Grafen Kalkreuth? ich freue mich
theilnahmvoll, daß er in Ihrer Nähe ist; es ist einer der besten
Menschen die ich kenne, ich wollte ich könnte ihm zeigen, wie lieb er
mir ist. Grüßen Sie ihn innig, Herrn v. Malsburg freundlich.
Freund Weber soll mir auf meine Anfrage antworten. Ich denke seiner
oft und bitte den Himmel um Wiederkehr seiner frohen Laune. Der Frau
Gräfin Finkenstein danke ich ehrerbietig für die gnädige Aufnahme; bei
Ihrer jüngsten Fräulein Tochter empfehlen Sie mich zur Gewogenheit.
Oben konnte ich keinen Anfang finden; hier will mir kein Ende kommen.
Es geht mir in Weimar wie in Dresden, wenn ich bei Ihnen bin; die
Trennung wird mir so schwer. So sei der Wunsch: „baldiges Wiedersehn!“
das frohe Wort, mit welchem ich mir jene zu erleichtern suche.
An ihn knüpfe ich nur noch die Bitte: lassen Sie mich nicht untergehn
in Ihrem Andenken! lassen Sie mich wissen, daß diese Zeilen zu Ihnen,
in die liebe Klause kamen, wo ich so gern dem Sorgenstuhle gegenüber
saß und Zwiesprache hielt. Der Himmel lindre Ihre Schmerzen.
Mit großer Anhänglichkeit
der Ihrige
_Friedrich von Gerstenbergk_.

II.
_Weimar_, 14. Mai 1828.
_Verehrter Herr und Freund!_
Wenn auch fern und fast immer von Ihnen getrennt, denke ich doch oft
Ihrer mit wahrer Anhänglickeit und meine Frau zählt sich unter Ihre
Verehrerinnen, wie sie Ihnen selbst sagte. So kommen wir denn vereint
heut, Sie zu bitten, zu gestatten, daß wir Ihren Nahmen als den eines
Taufpathen unserer im April gebohrenen Tochter in das Kirchenbuch
eintragen lassen dürfen. Es wird Ihnen diese Bitte wunderbar und
überraschend erscheinen, uns gab sie wahre Verehrung und Anhänglichkeit
ein. Dankbar, sehr dankbar erinnert sich meine gute Frau der
Theilnahme, welche sie im Herbste v. J., bei einem traurigen Ereignisse
in Ihrem Hause fand und dankt noch tausendmal der Frau Gräfin
Finkenstein, welcher auch ich mich ehrerbietig zu Gnaden empfehle.
Der Nahme Gerstenbergk hat einigen Anspruch auf das Wohlwollen der
deutschen Dichter. Hindern mich auch düstere Berufsarbeiten, selbst
mit ein Stück vom Parnaß zu erklimmen, so bin ich doch mit Auge und
Ort gern dort und so wie mein Knabe sich einst freuen soll, daß Göthe
sein Pathe ist, so wollte ich, daß meine Marie, lebt sie, mit Stolz
einst daran denken könnte: ihr Pathe sei Tieck, der Freund ihrer Aeltern
gewesen. Große Erinnerungen wecken oft Fleiß und Liebe zur Poesie. Und
so wie ich mit Grimm oft des großen Kanzlers v. Gerstenbergk denke,
der so viel Kalvinisten hinrichten ließ, so danke ich dem Andenken an
meinen Großoheim, den Dichter von Gerstenbergk meine Liebe zur Poesie,
zum Wissen.
Dame Schopenhauer verläßt uns in diesen Tagen; macht eine Reise in die
Niederlande, grüßt Sie aber freundlich. Wenn Sie Quandt sehen, meine
theilnahmvollen Grüße. Meine gute Frau empfiehlt sich mit mir Ihren
Damen; ich aber bin unwandelbar
Ihr
Freund und Verehrer
von _Gerstenbergk_.


=Gmelin, Leopold.=

Geb. 1788 am 2. Aug. zu Göttingen; Sohn von Johann Friedrich; gest.
am 13. April 1853 zu Heidelberg, wo er bis 1851 als Professor der
Medicin und Chemie an der Universität docirt hatte, und sich zwei
Jahre vor seinem Tode in Ruhestand versetzen ließ.
Gelehrter Verfasser vieler in sein Fach schlagender, und
physiologischer wissenschaftlicher Werke und Schriften.

I.
_Heidelberg_, d. 27. April 1831.
_Hochverehrtester Freund und Gönner!_
Ein Brief von Ihrer Hand, veranlaßt durch Ihre menschenfreundliche
Theilnahme am Schicksale eines würdigen Künstlers, war mir eine
höchst erfreuliche Erscheinung; nur wurde diese Freude durch die
schmerzliche Ueberzeugung getrübt, daß für Herrn Prof. Cauer wegen
einer befriedigenden Anstellung in Heidelberg nicht viel zu hoffen
sein möchte. Ohne Zweifel haben Sie die Hauptsache bereits von Frau v.
Metting erfahren; und in dieser Voraussetzung habe ich, der ich mich
der Trägheit im Correspondiren noch in viel höherem Maaße rühmen darf,
als Sie es von sich gethan haben, die Beantwortung Ihres liebevollen
Schreibens bis auf die Ferien und die Abtretung meines Prorectorats
hinausgeschoben, so daß, weil noch andre Wüste auf ihre Erledigung
warteten, ich erst jetzt dazu komme.
Mit der Stelle eines akademischen Zeichenlehrers oder Professors der
Zeichenkunst und Mahlerei verhält es sich so: Unser seliger Prof. Roux
hatte zwar eine Besoldung von 800 fl.; allein diese hatte er nicht
bloß seinen allerdings sehr anzuerkennenden Verdiensten zu verdanken,
sondern zugleich der kräftigen Verwendung seines berühmten Schwagers
Gensler. In den letzten Jahren haben die Ausgaben unserer Universität
deren Einnahmen um mehrere 1000 fl. überschritten, und es hängt nun
Alles vom gegenwärtigen badischen Landtage ab, ob und um wieviel die
Einnahme vergrößert werden soll. Wenn keine oder eine ungenügende
Verbesserung beliebt werden sollte, so müssen wir auf die Anstellung
eines Zeichenlehrers vor der Hand gänzlich verzichten; aber auch im
günstigsten Falle wird die für einen Solchen auszuwerfende Besoldung
schwerlich 400 fl. übersteigen. So wünschenswerth es nun auch für
unsre Stadt und für unser ganzes Land sein würde, wenn wir mit dem
Zeichenlehrer zugleich einen tüchtigen Bildhauer gewännen, so frägt es
sich, ob Prof. Cauer auch bei einer so geringen Besoldung geneigt sein
würde, die Stelle zu übernehmen. In diesem Falle darf ich Ihnen gar
nicht verbergen, daß noch viele andre Competenten vorhanden sind, von
denen Einige den, vielleicht in den Augen der Regierung in Anschlag
kommenden Vorzug haben, Landeskinder zu sein, andre den Vorzug, daß
sie sich bereits einige Zeit hier aufhalten, und dem hiesigen Publicum
ihren Leistungen nach genauer bekannt sind, wobei sich Koopmann aus
Hamburg und Schmidt aus Rheinbaiern am meisten Anerkennung erworben
haben. Diese Mittheilung soll Herrn Prof. Cauer nicht abschrecken,
sondern nur ihn mit den Verhältnissen bekannt machen. Sollte er sich
daher mit einer so geringen Besoldung zufrieden geben, so lassen Sie es
gefälligst den Hofrath Rau, als jetzigen Prorector und Bekannten der
Frau v. Metting, oder mich innerhalb 4 bis 6 Wochen gefälligst wißen.
Eher wird auf keinen Fall an die Wiederbesetzung der Stelle gedacht.
Was ich dann nach meiner besten Ueberzeugung für Prof. Cauer thun kann,
soll geschehen; nur bleibt bei den angeführten Verhältnissen der Erfolg
immer zweifelhaft. Die Bittschrift des Prof. Cauer nebst den Zeugnissen
befinden sich in den Händen des neuen Prorectors, und Herr Prof. Cauer
hat zu bestimmen, ob ihm die Zeugnisse sogleich zurückgeschickt werden
sollen, oder erst nach ausgemachter Sache.
Unser gemeinschaftlicher Aufenthalt in Baden ist meiner Frau und mir
immer in süßem Andenken. Herzlich bedauert haben wir es, daß nicht Ihre
vorjährige Reise nach und von Baden Sie über Heidelberg führte, und
daß auch wir nicht dahin kommen konnten. Diesen Sommer, Mitte Juni,
gedenken wir dahin zu gehn. Wie schön, wenn wir dort wieder mit Ihnen
zusammenträfen! Unser Malchen Engletz wird uns zwar nicht begleiten;
sie ist seit 1½ Jahren an den Pfarrer Frank in Lich (Hessendarmstadt)
glücklich verheirathet, hat schon ein Töchterchen, und hat uns vor
einigen Wochen mit ihrem Manne auf ein Paar Tage besucht. Durch Ihre
Grüße, die ich größtentheils ausgerichtet habe, habe ich überall viele
Freude erregt. Schlosser, sofern Sie darunter wahrscheinlich den auf
Stift Neuburg wohnenden verstehn, habe ich noch nichts von Ihnen sagen
können, da er sich den Winter hindurch in Frankfurt aufgehalten hat,
und erst in diesen Tagen zurückgekommen ist. Creuzer hat vor 8 Wochen
seine Frau verloren; so sehr ihn dieser Verlust angriff, so befindet
er sich gegenwärtig doch ganz erträglich. Abeggs sind recht wohl, so
bekümmernd auch im letzten Winter die Nachrichten wegen des damals in
Göttingen studirenden und jetzt nach Frankreich geflohenen Sohns waren.
Meine Frau emphiehlt sich Ihnen, Ihrer Frau Gemahlin, Ihren Fräulein
Töchtern und der gnädigen Gräfin Finkenstein auf das Herzlichste, und
ich erlaube mir, wiewohl zum Theil unbekannt, mich hierin meiner Frau
anzuschließen.
Mit ausgezeichnetster Hochachtung
Ihr
ergebenster Diener
und Freund
_L. Gmelin_.

II.
_Heidelberg_, d. 12. Juni 1833.
_Hochverehrtester Freund und Gönner!_
Erlauben Sie mir gütigst, meinen Bruder, ~Dr. juris~ aus Tübingen,
der auf einer Reise in das nördliche Deutschland auch die in vieler
Hinsicht ausgezeichnetste Stadt desselben kennen zu lernen wünscht, bei
Ihnen einzuführen. Welche Anleitung für den Besuch der dortigen vielen
Kunstmerkwürdigkeiten könnte ihm interessanter und nützlicher sein, als
die Ihrige? und Sie haben mir zu viele Beweise von Freundschaft und
Wohlwollen gegeben, als daß ich nicht hoffen dürfte, daß Sie ein wenig
hiervon auf meinen Bruder übertragen werden.
Die Mahlerstelle an unserer Universität ist noch immer nicht besetzt;
wahrscheinlich erhält sie nächstens ein junger Heidelberger, welcher
in der Zeichnung naturhistorischer und medicinischer Gegenstände sehr
geschickt und dadurch mehreren unserer Professoren sehr nöthig ist,
jedoch nur mit einem Gehalte von 200 fl.
Umbreits befinden sich sehr wohl und erfreuen sich ihrer 2 artigen
Töchterchen. Von Abeggs heftigem Blutspeien im letzten Winter, das ihn
dem Tode sehr nahe brachte, haben Sie wohl schon etwas vernommen. Er
hat sich nun ziemlich erholt, doch darf er noch lang nicht predigen;
Baden, wo er sich jetzt mit seiner Familie aufhält, wirkt sehr
wohlthätig auf ihn; nur haben beide Kinder dort die Masern bekommen,
und zwar der Kleine gefährlich.
Meine Frau leidet anhaltend an rheumatischen Beschwerden; da der
wiederholte Gebrauch von Bädern nichts helfen wollte, so hat sie
ihn für dieses Jahr ausgesetzt. Ohnehin sind die spätern Badereisen
nie so vergnügt ausgefallen, wie die, auf welcher wir mit Ihnen
zusammenzutreffen das Glück hatten. Voriges Jahr bekam sie gar im
Wildbad das Scharlachfieber, welches der Arzt verkannte, so daß er sie
nach 5 Tagen wieder in das Bad und spatzieren gehn ließ; doch Gottlob!
ohne weiteren Schaden, als daß die Füße etwas anschwollen.
Sie empfiehlt sich mit mir Ihnen, Ihrer verehrten Frau Gemalin, und
Fräulein Töchtern, so wie der gnädigen Gräfin v. Finkenstein auf das
Angelegentlichste.
Mit größter Hochachtung habe ich die Ehre zu sein
Ihr
ergebenster Diener
_L. Gmelin_.


=Görres, Jakob Joseph von.=

Geb. am 25. Januar 1776 zu Koblenz, gest. am 29. Januar 1848 in
München; als ob der ehemalige Jakobiner und nachmalige Ultramontane
Eile gehabt hätte, das verhängnißvolle Jahr vor Eintritt der Monate
Februar und März zu verlassen!
Ueber was, und was Er geschrieben... beinahe wäre zu fragen erlaubt:
über was er nicht geschrieben? Deutschland -- Europa und die
Revolution -- Christliche Mystik! Aphorismen über Kunst -- wie
Mythengeschichte der asiatischen Welt! „Anathasius“ -- wie die
deutschen Volksbücher! -- Ein Philologe und ein Journalist! --
Ein mächtiger Geist; ein ächter deutscher Mann; und dabei doch
auch fanatisch für Don Carlos von Spanien und dessen Legitimität!
Revolutionair und Absolutist in einer Person! -- Dieser sein Brief
mit allen humoristischen Absonderlichkeiten und genialen Blitzen
ist recht sein eigen.

_Strasburg_, 1. August 1823.
Es ergiebt sich endlich die Gelegenheit, eine altergraue Briefschuld
abzutragen. Ich hatte schon im vorigen Jahre Metzlern aufgetragen,
Ihnen meine letzte Schrift zuzuschicken, nicht damit sie den
Quark lesen sollten, sondern um eine solche Gelegenheit vom Zaune
herabzubrechen. Aber da hat sich der alte Briefadam, den Sie auch gar
wohl kennen, hineingelegt, und die Sache um ein paar Tage verschieben
machen, darüber war die Versendung gemacht, und es im Uebrigen beym
Alten geblieben. Wie mir aber nun Prof. Bruch von hier gesagt, daß er
über Dresden nach Norden gehe, habe ich ihn mir sogleich zum Bothen
bestellt, und er hat, wie nun eine Hand die Andere wäscht, mich
gebethen, ihn bey der Gelegenheit bey Ihnen einzuführen, was ich ohne
Bedenken thue, da er ein wackerer, gescheidter Mensch, und durch seine
Familie von Cöln her noch ein halber Landsmann ist.
Hinter ihm komme ich selber dann herein, und setze mich auf ein paar
Augenblicke zu Ihnen hin, oder stelle mich vor Sie, wie damal unten,
und nachdem erst alle Thüren und Fenster wohl verschlossen sind, des
Zugwinds wegen, können wir von allerley reden, am nächsten von Ihnen.
Ich habe vor einigen Tagen im Dresdner ordinari Wochenblatt aus Ihrem
Munde gehört, wie Sie krank gewesen, wovon das Letzte Wort freylich
wieder gut macht, was das Erste schlimm gemacht, ohne jedoch den
Uebellaut des Ganzen für mein Ohr auszutilgen. In demselben Blatte lese
ich mit Erbauung die Flickschusterey, die Sie am teutschen Theater
treiben, und entschuldige und beschönige damit aufs Beste die Meinige,
die ich aus ähnlicher Liebhaberey und mit gleicher Hoffnungslosigkeit
am teutschen Reiche seither ausgeübt. In der That verhalten sich
Beyde wie Szene und Parterre, die sich wechselweiße zuhorchen und
die Misere einander beklatschen, wir Beyde aber sind als Critici
engagirt, und unser Amt ist, die Seligen unglücklich zu machen und so
zu beunruhigen, damit, daß wir ihnen die gute alte Zeit vorhalten,
uns selber aber criticiren wir einander mit nichten, weil ~monachus
monachum non decimat~. Zwar schien es mir, als ob Sie in Ihrer
neulichen Narrennovelle mir in etwas in mein Gebieth hinübergepfuscht
hätten; inzwischen beruhige ich mich damit, daß ich ja auch, wenn
es mir einfällt, im Namen des teutschen Theaters eine Critik Ihrer
Theatercritik schreiben kann, was aber freylich Alles zuletzt nur zu
einer wechselseitigen Aufreibung ausschlagen würde.
Sie verlangen nun wohl auch einige Nachricht von unserm Thun und
Treiben hier in der Fremde zu erhalten. Sie wißen die Stadt Strasburg
ist der Hauptort der ehemaligen Landgrafschaft Elsaß, unter 48° und
einigen Minuten Nordbreite, Stadt und Festung von mehr als 50000
Einwohnern bey starker Garnison, besitzt ein berühmtes Münster in der
sogenannten gothischen Bauart, einige andere ansehnliche Kirchen,
darunter die von St. Thomas mit dem schönen Monument des Marschalls
von Sachsen, eine protestantische und katholische Academie, Präfectur,
Tribunalien, ein neues geschmackvoll erbautes Theater, fünf und
vierzig Brücken, über die verschiedenen Arme der Preusch, viele
Fabricken und Manufacturen und sehr aufgeklärte, gebildete, beyder
Sprachen erfahrene, aufgeweckte Einwohner, die fleißig die Bibliotheken
und andere öffentliche Bildungsorte besuchen. Dort sitzen wir nun
mit Kind und Kegel wie Wasserlinsen auf der reichlich ausgegossenen
Feuchtigkeit des Landes schwimmend, und darum frisch grünend wie
die Wälle, und ruhig wartend, ob es der selbst übergeschnappten
Direction gelingt, die Bewohner Ihres Convictes mit denen wir in
Liaison stehen, wieder zurecht zu bringen; in welcher Erwartung man
sich schon etwas Geduld einlegen muß. Der Mann, wie gesagt, giebt
sich mit den Comödianten ab; die Frau härmt sich heimlich ab, daß sie
ganz wohlbeleibt wird, die Kinder kränken sich, daß sie Beyden über
die Köpfe wachsen, Alle grüßen jedoch in ihrem Harme aufs herzlichste
nach Dresden hinüber, und laden zur Besichtigung der eben ausgelegten
Herrlichkeiten aufs freundlichste ein.
Die erste Tracht unseres Briefwechsels ist somit abgehoben, und wenn
Sie nun in andern vier Jahren wieder eine Antwort schreiben, so können
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