Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 25

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widerte mich schon am ersten Tage namenlos an. Die Methode des Spielens
war ziemlich holzhackermäßig. Früh 6 Uhr bekam man eine Rolle von 2-12
Bogen, die Probe war 10 Uhr und die Vorstellung davon am nämlichen
Tage. Dennoch spielten sie Alle so, als wären sie Ludwig Devrient’s,
und Einige versicherten mich, ihr Genie werde schrecklich verkannt.
Gott sieht das Herz an! würde Sancho bei ihrem Spiele gesagt haben,
die Polizei steckte aber den Einen ein, weil er Gaunerrollen im
Leben studirte. Dabei behauptete der Director, seine Bühne sei eine
Kunstbühne, und versprach mir, mich zu bilden; als ich beim Hinausgehen
gerührt nach meinem Taschentuche suchte, war es leider verschwunden.
Und solcher Bettelbanden giebt es hunderte, bei denen oft gute Talente
und Grund und Boden, in Schlamm und Koth versinken. Ich hätte mich
verachten müssen, wäre ich bei dem Packe geblieben, gebe aber die
Anschauungen dieser ewigdenkwürdigen Reise nicht verloren, sondern
denke, sie einst zu gestalten. Wiewohl ich Aussichten nach Schleswig
habe, so ist doch das Verhältniß dort etwas unsicher, und den Weg
durch Winkelbühnen gebe ich entschieden auf. Lieber die kleinsten
Rollen, aber nur bei einer anständigen Bühne. Da ich Gottlob Mittel
habe, um neben Klavierstunden anständig zu leben, so wird sich wohl
früher oder später etwas Solides für mich finden. Inzwischen wird
es mir beinahe Lebensbedürfniß über mein Buch einen Aufschluß zu
bekommen. Ich hab’ es sogleich hieher zitirt, und schicke es dann
sogleich, mag es nun zum Feuertode oder zum Drucke verdammt werden. Sie
müßten meine Verehrung für Sie, großer, tiefsinniger Meister, kennen,
das namenlose dithyrambische Jauchzen, das Ihr einziger Humor mir
verursachte, so oft seine Töne meinem Ohre erklangen, Sie würden dann
gewiß meine Scheu und Verlegenheit selbst hinter meiner unbescheidnen
Bitte erblicken. Gleichwohl mußte ich’s wagen, um nur etwas klar
über mich, d. h. über mein Buch zu sehen. Es ist eine musikalische
Symphonie, und wenn Sie ihr „Nein“ aussprechen, gilt es mir mehr, als
wenn sämmtliche so genannte moderne Humoristen und Dichter es für
den Druck reif sprächen. O wer doch den Zauber Ihrer wunderbarschönen
tiefsinnigeinfachen Sprache hätte -- den Zauber Ihrer Formenwelt --
o was sind gegen Ihren ewig jungen Genius diese sämmtlichen modernen
deutschen Humorepigonen. Soviel weiß ich entschieden, daß Sie mein
ganzes Wesen schon aus meinem flüchtigen Briefe divinirt haben,
denn wenn mit irgend einem Menschen, so treiben Selbstbewußtsein
und bewußtloser Humor, Vorsatz und Absichtslosigkeit mit mir tolle
Scherzotänze. Alle diese Widersprüche zur Harmonie zu leiten, ist
Aufgabe meines Lebens, folglich auch meines Buch’s. Dringend bitte ich
Sie, es wie ein Vater zu lesen, dem ein unmündiges Kind sein erstes
selbstgeschaffnes Spielwerk zeigt -- o schon tausendmal habe ich Ihre
lieben, lieben Zeilen durchlesen mit heiligem Entzücken, wie wohl thun
sie mir, der geistig so ganz, ganz allein steht. Nicht als ob ich mir
irgend wichtig vorkäme, aber in meinem Elemente mögte ich bald mehr
leben als bisher, und das will im Grunde doch jeder Mensch. Nur der
lichte Farbenbogen des luftigen Humor’s, der hell auf dunkler Wolke
steht, entschädigt mich mit seinem Wunderglanze für tausend geistige
Leiden -- und wie selig würde ich sein, wenn der Humorrausch, der
all mein Wesen mitten in Wüsten frisch und rege erhält, wirklich aus
dem reinen Urdasee mir emporschäumte und nicht aus dumpfem Sumpfe
voll Irrlichter! Haben Sie nochmals tausend, tausend Dank für die
freundliche Bereitwilligkeit und Herablassung und verzeihen Sie einem
aufrichtigen Verehrer Ihres Genius seine Kühnheit. Möge die Mutter
Natur Ihnen Ihre wunderbar-schöpferische Jugendfülle unversehrt
erhalten, und mögten Sie in den Herzen derer, die Ihre Werke innig
verehren, Ersatz finden für tausend Leiden, die ein unkünstlerisches
Zeitalter oft Ihrem wunderseltsamen Geiste verursachen mag. Dankbar
küsse ich Ihre seegnende Hand, und bin mit aufrichtiger tiefer
Verehrung und Dankbarkeit
Ew. Wohlgeboren
ergebenster
_Moritz Heydrich_,
Schauspieler.
Addr. _Louis Gabain_, Deichstraße 58, Hamburg.


=Hirzel, S.=

Nachstehendes Briefchen eines hochgeachteten Verlagsbuchhändlers
soll nur als Einleitung dienen, für das in Abschrift beigelegte
räthselhafte Schreiben des Dichters _Klinger_ an die
Reich’sche Buchhandlung, vom Jahre 1777.
Kein Mensch bezweifelt, und Tieck hat es als abgemacht angenommen,
daß _Lenz_ Autor des Drama’s „die Soldaten“ gewesen sey!
Was mochte Klinger’n bewegen, solch’ unbegreiflichen Schritt zu
thun, der unter honetten Leuten (zu denen er doch gewiß zählt) in
der Literatur-Geschichte unerhört ist?

I.
_Leipzig_, 30. Sept. 1837.
_Hochverehrter Herr!_
Indem ich Ihnen anbei eine getreue Abschrift des besprochenen Briefes
übersende, soll ich die Gelegenheit benutzen, Sie aufs dringendste um
Einsendung der Vorrede zu Novalis zu ersuchen. Mein Schwiegervater
hatte zuversichtlich erwartet, ich würde dieselbe mitbringen.
Lassen Sie mich Ihnen nochmals ehrerbietig danken für die freundliche
Aufnahme, die ich in Ihrem Hause gefunden, und genehmigen Sie die
Versicherung aufrichtiger Verehrung von
Ihrem
ergebensten
_S. Hirzel_.

II.
_Dresden_, den 6. März 77.
_Hochedelgebohrner
Hochgeehrter Herr!_
Ich bin gegenwärtig genöthigt, Ew. Hoch Edl. zu melden, daß _nicht_
Lenz, sondern _Ich_ Verfasser der Soldaten bin. Gewisse Verhältnisse
forderten damals das Verschweigen meines Namens, die jetzt wegfallen.
Ich bitte Sie, diese Nachricht sobald als möglich bekannt zu machen und
weiter nichts zu sagen, als man wisse mit Zuverlässigkeit, daß man Hrn.
Lenz fälschlich für den Verfasser gehalten habe und daß ich es sei.
Könnten Sie’s in Meßcataloge setzen lassen unter meinem Namen wär noch
besser; Ich hoffe dies von Ihrer Güte.
Noch wollt ich anfragen und Sie bitten, ob Sie nicht eine neue Comoedie
(die Seiler in Leipzig geben wird) von mir auf die Messe noch verlegen
wollten. Sollte dies geschehen können, so haben Sie die Gewogenheit,
mir Dero Entschließung wissen zu lassen. Im Fall nicht, so habe ich die
Ehre mit Ihnen im Verlauf von 14 Tagen mündlich hierüber zu sprechen.
Vor einigen Wochen war Kaufmann hier bei mir, der wie Sie wissen,
wieder nach Rußland reist.
Ew. Hoch Edl.
Ergebenster Diener
_F. M. Klinger_.


=Hoffmann, Ernst Theodor Amadeus.=

Geb. zu Königsberg am 24. Januar 1776, gest. zu Berlin am 24.
Juli 1822. Musikdirektor, Kompositeur, Kammergerichtsrath und
berühmter Schriftsteller; Eduard Hitzig’s vertrauter Freund, wie
Ludwig Devrient’s Genosse; phantastischer Dichter, wie strenger,
gewissenhafter Aktenmann -- welche wunderbaren Gegensätze! -- Es
ist befremdend von seiner Hand in Tieck’s Briefsammlung nur dieses
_eine_ Zettelchen zu entecken. Er hat doch unfehlbar öfters an
Letzteren geschrieben. Was ist aus den übrigen Blättern geworden?

_Berlin_, d. 19. August 1820.
Mit innigem Vergnügen habe ich ihre freundlichen Worte, mein
hochverehrtester _Freund_! (stolz bin ich darauf Sie so nennen
zu dürfen) durch H. Molbeen (?)[13] erhalten, ohne den Ueberbringer
zu sehen, der mich leider nicht im Hause traf, da ich in Geschäften
abwesend. _Morgen_ werde ich aber den intereßanten Norden bey mir
bewillkommnen und mich mühen dem günstigen Vorurtheil, das Sie, mein
_gütiger_ Freund! ihm für mich eingeflößt zu haben scheinen, zu
entsprechen! --
Ach! -- nur zu sehr fühle ich das, was Sie mir über die Tendenz, über
die ganze (hin und her wohl verfehlte) Art meiner schriftstellerischen
Versuche sagen. Mögen Sie aber meiner übrigen Verhältniße ~qua~
_Kammer-Gerichtsrath_ &c. &c. &c. gedenken? -- Doch freilich, in
der Kunst gelten dergleichen Ausreden ganz und gar nichts --
Ich empfehle Ihnen H. Kühne[14], Schauspieler aus Hamburg, der in der
That auf schöne Weise in den höchstherrlichen Phantasus hineingehört,
und zwar, wie ich denke, rühmlicher Weise. -- Er überbringt Ihnen
diese wenigen Worte, die ich mir weiteres vorbehaltend, eilig
aufschrieb.
Hochachtungsvoll
Ihr innigst ergebenster
_Hoffmann_.


=Holtei, Karl Eduard von.=

Geb. zu Breslau am 24ten Januar 1798. Aus den vielen Blättern
während eines dreißigjährigen persönlichen und schriftlichen
Verkehres geschrieben, die Tieck sämmtlich, bis auf das kleinste,
nichtigste Zettelchen zurückgelegt hatte, sind nur die zwei
ausgewählt worden, die Er -- offenbar für diesen Zweck -- kopiren
ließ. Der erste Brief von _seiner_ 60ten Geburtstagsfeier in
Berlin handelnd, nimmt diesen Platz mit vollem Rechte ein. Der
zweite muß sich auf des Verstorbenen letzten Willen berufen.

I.
_Berlin_, d. 2ten Juni 1833.
_Theurer und geliebter Meister!_
Ein kurzer Bericht über das Tieckfest vom 31ten Mai 1833 soll auch aus
meiner Feder fließen. Ich will Alles umständlich erzählen und auch die
kleinsten Nebendinge nicht verschweigen, Ihnen ein lebendiges Bild des
Abends zu geben, der lange in unsern Herzen nachhallen wird.
Rauch, Raumer, Wilh. Neumann, Haering und ich hatten an Alle, von denen
wir wußten, oder voraussetzen durften, daß sie in irgend einer nähern
geistigen Beziehung zu Ihnen stehen, gedruckte Einladungen erlassen.
Leider konnten nur 223 Meldungen angenommen werden, weil der einzige
zur Zeit disponible Speisesaal nicht mehr Personen faßt. Eben so viele
mußten abgewiesen werden.
Man versammelte sich von 8 Uhr des Abends an im Lokale des Englischen
Hauses. Die Kommenden wurden von uns, dem fünfblättrigen Kleeblatt,
empfangen und in die vorderen Zimmer geführt, wo zunächst jeder und
jede sich in das rothe, Ihnen durch unsre Hähnel überreichte Buch
einschreiben sollte. Ich fürchte, manche haben es _nicht_ gethan,
weil die Angst und Eile: sich Plätze im Speisesaal zu sichern, zu groß
war. Deshalb leg’ ich hier eine diplomatisch genaue Abschrift der Liste
zur Ergänzung bei. Bald nach neun Uhr ging der lange Zug zur Tafel.
Ihr Bruder Friedrich saß unter Ihrer mit Lorbeerkränzen geschmückten,
mit Guirlanden umhangenen Büste. Vor ihm ein frischer Kranz. Neben ihm
die Damen Steffens und Alberti; ihm gegenüber Rauch. An dieser Tafel
saßen die sogenannten Standespersonen und es war viel _Geheimes_
darunter. Den rechten Flügel bildeten Johannes Schulze und der
Weimarische Kanzler v. Müller.
An der zweiten Tafel präsidirte Raumer, zwischen meiner Frau und der
Hähnel, weiter unten Crelingers, Beers, -- da ging es schon nicht so
geheim zu, vielmehr recht laut.
Die dritte Tafel ward von Neumann und mir commandirt. Viel lustige
Gesellen, und man behauptet, dort zuerst hätten die Champagner-Pfropfen
geknallt.
Schändliche Verläumdung! Das war an der vierten Tafel. Diese, der Obhut
des soliden Wilibald Alexis anvertraut, barg an einer ihrer Ecken das
Königstädter Personale. Dort, ach dort war es, wo die ersten Schüsse
fielen. Der dicke Kapellmeister _Gläser_ hatte drei Gläser vor
sich. Er schien ihr Vater zu sein.
Man saß -- und es erschien Frikandeau von Kalbfleisch mit irgend einer
spitzfündigen Sauce.
Welch tiefes, tiefes Schweigen! Das war der erste Anlauf. Nun
hatten sich die hungrigen Leiber gestärkt; jetzt machten der Geist
Prätensionen und das Herz.
Rauch erhob sich und sagte: es lebe der König und das Königliche Haus!
-- Nun geht die Sache eigentlich erst an. Haering hielt eine sehr
geistreiche Rede (gewiß wird er sie Ihnen senden) -- die, wie aus dem
bedeutsamen Aufmerken hervorging, nach Verdienst gewürdigt wurde.
Mittlerweile hatten sich auch noch die verspäteten Theatermitglieder
eingefunden, und ich durfte demnach die Aufforderung ergehen lassen,
daß diejenigen Anwesenden, die im Aufzuge der Romanze beschäftigt
wären, mir auf das Musikchor folgen möchten.
Die Vertheilung der Rollen war folgende:
Der Glaube, Hr. Laddey.
Die Liebe, Mlle. Hähnel.
Die Tapferkeit, Mlle. Felsenheim.
Der Scherz, Hr. Bercht. †
Die Romanze, M. Crelinger. †
Eine Pilgerin, Mad. Laddey.
Ein Liebender, Hr. Schwanfelder.
Ein Ritter, Hr. Ed. Devrient. †
Ein Hirtenmädchen, Julie v. Holtei.
Der Dichter, Hr. Rott. †
Erster Reisender, Hr. Greiner.
Zweiter Reisender, Hr. Fischer.
Ein Küster, Holtei.
(Die gekreuzigten sind vom Hoftheater, die andern aus meinem
Sprengel.)
Die vom Kapellmeister Gläser komponirten Chöre und Solis wurden von den
Sängern des Königstädtischen Theaters und mehrern Dilettanten gesungen.
Das Gedicht wurde mit Verstand und Wärme gesprochen. Vorzüglich
auszuzeichnen ist nach meinem Gefühl der junge Schwanfelder, den ich
noch niemals so feurig-edel sprechen hörte.
Als der Schlußchor: „Mondbeglänzte Zaubernacht“ ausgeklungen hatte,
erhob sich Steffens, der schon vierzehn Tage vorher förmlich darum
sich beworben hatte, den Haupttoast auszubringen. Wir blieben Alle auf
dem Chore, um am Schlusse seiner Rede in das von unten aus zweihundert
Kehlen empordonnernde „Hoch!“ musikalisch einzustimmen; wobei besonders
die Bestrebungen unsrer Frauen und Mädchen zu rühmen sind. Mad.
Crelinger und meine Frau sangen ersten Tenor.
Nun war der Pokal -- (dessen Unterschale leider nicht fertig geworden
ist, und der deshalb auch erst später in Dresden eintreffen wird) von
seiner Stelle einmal gerückt; nun ziemte es sich, ihn seine Wanderung
beginnen zu lassen und dies geschah mit dem von mir gesprochenen
Gedichte, welches überschrieben ist: „_dem Mai_.“
Ich darf übrigens als Berichterstatter, der eben so die materiellen wie
die spirituellen Interessen im Auge haben mußte, weil er ~quasi~
Oeconom des Festes war, nicht verschweigen, daß während dieser Zeit ein
gutes, künstliches Hühnerfrikassee und eine wohlgemeinte Mehlspeise
mehr vertilgt, als geschont wurden. Auch zeigten sich Räusche.
Raumer glaubte nun das Andenken an Ihren Mitgebornen, den edlen
Staatskanzler nicht länger verschieben zu dürfen, und sprach mit
bewegter Stimme die Worte, deren Abschrift auch in der Mappe liegt. Man
stimmte mit ernster Begeisterung ein.
Hier muß beiläufig bemerkt werden, daß der Dichter und Maler August
Kopisch den glücklichen Gedanken hatte, dem Pokal, als er bei ihm
vorbeizog, einen poetischen Seegen- und Wander-Spruch mitzugeben, von
dem ich leider keine Abschrift erbeuten konnte, weil das Durcheinander
zu groß wurde. Mein Festlied wurde nun von mir gesungen, vom Chore
begleitet, und sehr lebhaft aufgenommen.
Die Bratenschüsseln fanden jetzt eine andre Generation. Man war
jubelnd laut geworden. Die Lust tobte aus Gläserklang und fröhlichem
Geschwätz von allen Seiten her.
Ich brachte die Gesundheit und das Lebehoch des Bruders des Gefeierten,
des edlen Künstlers, des Bildhauers Friedrich Tieck!
Haering bat um die Erlaubniß, einen demagogisch-loyalen Toast zu
sprechen. Es galt: das Gedeihen eines _Aufruhrs_ und auch sein baldiges
_Ende_! „des Aufruhrs in den Cevennen!“ -- Lauter Jubel. Mit mir stieß
der Buchhändler _Duncker_ an. Ich suchte nach _Reimer_, konnte ihn aber
im Gedränge nicht finden. Denn nun waren die Bande der Ordnung gelöst.
Raumer flog wie ein Schmetterling von einer Schauspielerin zur andern;
meine Frau und die Hähnel schienen ihm in dieser Stimmung zu gesetzt.
Alte Geheimeräthe winkten nach Champagner, junge Schriftsteller
rezitirten Stellen aus Genovefa -- ich murmelte in den Bart, wie
Böttiger.
Baumkuchen stürzten ein wie Throne, und als der Oberkellner mich
fragte: wer hier im Saale Tiecks nächster Verwandter wäre, denn der
Aufsatz des Hauptkuchens müsse nach altem ~ritus~ vor jenen Verwandten
gesetzt werden, und der Aufsatz sei ein Tempel -- -- da verleugnete
ich Ihren Bruder und schrie: der _Tempel_ muß vor Madame _Steffens_
gestellt werden! Aber Gott im Himmel, was hatte ich gemacht? Es war
ein veritabel heidnischer Tempel. Kaum daß ich noch in der Eile einen
zuckernen nackten Amor beim Fittig packen und ihn herausschmeißen
konnte. -- So spielt das Schicksal.
Was sich nun weiter begeben, weiß ich nicht genau. Ich finde mich
erst wieder, als ich der Hähnel in den Wagen helfe, ihr die Mappe
und tausend Grüße für Sie mitgebe und ihr glückliche Reise wünsche.
Da schlug es _zwei_ vom Thurm; der Sommermorgen dämmerte durch die
Mondnacht, und die Nebel des Weines zogen aus meinem Haupte. Ich sagte
still vor mich hin: „der Mai und Tieck, sie werden ewig leben!“ und
schlief in den ersten Juni so tief hinein, daß ich fast erschrack, als
man mich weckte.
Eben las ich durch, was ich geschrieben, und finde es matt und
erbärmlich. Aber ich weiß gewiß, daß ich nichts Besseres zu Stande
bringe; deshalb mag es so abgeben, wie es ist. Vergebens wird man sich
bemühen, die Stimmung noch einmal hervorzurufen, die bei einer solchen
Gelegenheit eines fühlenden Herzens sich bemächtigt. Was man darüber
sagt, scheint kalt und schwach, mit der innern Erinnerung verglichen.
Aber es war ein schöner Abend!
Und nun noch ein Wort von mir, ein Wort, welches mir schwer auf der
Seele liegt, seitdem der Professor Löbell aus Bonn mich bei seinem
letzten hiesigen Aufenthalte eingeschüchtert hat. Es wird bald von mir
ein Band Erzählungen erscheinen, die ich gewagt habe, Ihnen zuzueignen.
Nun sagte Löbell, dem ich das erzählte, es schicke sich nicht, eine
solche Zueignung in die Welt gehen zu lassen, ohne die Erlaubniß
dessen, dem sie gilt. Wenn Ihnen nun noch zum Ueberfluß die Erzählungen
recht misfallen, dann sind Sie wohl gar böse, und ich habe einen dummen
Streich gemacht?
Ich erwarte mit Zittern und Zagen die Ankunft der Exemplare, um Ihnen
dann das erste zum Urtheilsspruche zu senden. --
Soll ich Sie diesen Sommer denn sehen? Ich beginne im August ein
Gastspiel in Leipzig, und hatte sehr darauf gerechnet, auf ein paar
Tage hinüber nach Dresden zu kommen. Da vernehm’ ich, Sie würden zu
jener Zeit in Baaden sein? -- Das wäre denn eben auch mein altes
Unglück!
Aber ich will Sie nicht länger quälen mit meiner Schreiberei. Lassen
Sie mich nur noch sagen, wie ich bin und ewig bleiben werde
Ihr dankbar und treu ergebner
_Holtei_.
~NB.~ Die _Liste_ wird mit andern Papieren nachfolgen.

II.
_Wien_, den 6ten Januar 1836.
Auf meinen, vor einem Jahre an Sie aus Wien gerichteten Brief, haben
Sie mir nicht geantwortet, theuerster Meister, und dies hat mir sehr
wehe gethan. Nicht weil ich an jene Zeilen den Wunsch geknüpft hatte,
in Dresden zu spielen, und weil Ihr Schweigen diesen Wunsch vereitelte;
sondern mehr deshalb, weil ich daraus ersehe, daß ich Ihnen wenig
gelte. Ich habe freilich nichts, was mich berechtigte, Ihre Liebe zu
fordern, als etwa meine immer an den Tag gelegte Liebe für Sie -- und
so mußte ich mich schon bescheiden, ohne deßhalb in meinen Gesinnungen
irre zu werden.
Jetzt habe ich eine gewisse Verpflichtung, an Sie zu schreiben, weil
ich Ihnen Nachricht von einer meiner neuen Arbeiten geben muß, die ohne
_Sie_ nicht entstanden seyn würde. Ich hatte nach längerer Pause wieder
einmal Ihres Dichterlebens zweiten Theil gelesen und mich dadurch
angeregt gefühlt, daß ich mich unmittelbar daran machte, ein Schauspiel
zu beginnen, welches denn nun auch unter dem Titel: _Shakspeare in
der Heimath_, oder _die Freunde_, über die Bretter gegangen ist. Es
war erst mein Wille, auf dem Anschlagezettel dies Drama _als ein nach
Tieck’s Novelle_ gebildetes zu bezeichnen. Aber nach näherer Berathung
wagte ich es doch nicht, dieses für Wien lockende Aushängeschild zu
benutzen, weil ich mich im Feuer des Gefechtes gar zu weit von dem
Gang Ihrer Dichtung entfernt hatte. Ich habe Manches aus S.’s Leben
aufnehmen zu müssen geglaubt, was Ihre Novelle ignorirt, und habe
anderseits gar vieles unbenützt lassen müssen, was für ein Schauspiel,
wie wir es brauchen, zu bunt, zu reich gewesen wäre. Auch mußte ich,
um zwischen Stratford und London gewissermaßen eine Brücke zu bauen,
eine Figur erfinden die in der Person des Sir _Lucy_ von Charlescotes
an Sh.’s Wald- und Wildfrevel erinnert, und zugleich jenen Stutzer
bezeichnet, den Sie Franzis nennen. Die gute Rosaline ist nun gar
etwas ganz anderes geworden, denn um der _Censur_ Willen, (von der
Sie keinen Begriff haben, wie dieselbe hier waltet,) durfte ich jenes
Weib und ihre Verhältnisse nur ganz oberflächlich nehmen. Auch so ist
noch die gute Hälfte der Rolle total weggestrichen worden. Die größte
Keckheit meiner Arbeit besteht in der Einführung der _Elisabeth_,
welche bei Gelegenheit eines Maskenfestes den Dichter gleichsam heilig
spricht. Auch den jungen Southampton habe ich seiner Mutter, und ihren
Einwendungen gegen seinen Umgang mit einem Comödianten, sichtlich
gegenüber gestellt. Beide Scenen machen jedesmal eine entschiedene
Wirkung. Von den Sonetten habe ich das 81te:
„~Or I shall live your epitaph to make~“
in die Handlung verflochten und die Freude gehabt, es mit stürmischen
Beifall aufgenommen zu hören. Die Umwandlung des Vaters (den nebenbei
gesagt meine Wenigkeit spielt) lasse ich, -- und dies ist der einzige
Punkt wo ich den epischen Gang Ihres Meisterwerkes rein dramatisch
fand, -- auch durch ein Citat bewirken, und zwar durch die Rede
Heinrich des fünften: „Wer wünschte so? mein Vetter Westmorland? &c.“
Ich wünschte _Ihnen_, und wünsche es nun seit 8 Abenden bei jeder
Aufführung, daß _Sie_ den Jubel hören könnten, wenn Southampton am
Schluße dieser Rede fragt: _Nun Alter was sagt Ihr dazu_? -- und ich
ihm entgegne „_ja, sey er noch so niedrig! und wär’ ich dabei gewesen,
ich hätte mein Blut auch für ihn vergossen und wäre auch sein Bruder
geworden. -- Crispin, Crispinian! Mary, mein Schwerdt, meine Lanze!
Ich will hinaus! Für unsern guten König Heinrich will ich sterben!
Gott und Sankt Georg! Alt-England für immer!_“ Dann faßt mich Heinrich
S. beim Arm und ruft: _Heh, Alter wo seyd Ihr_? Und ich sage: „_In
Frankreich, Herr, in Azincourt!_“ und da bricht es los, daß wir nicht
weiter reden können.
Diese Arbeit ist mein Schwanengesang für Wien. Denn das Theater, an
das ich mich in blindem Vertrauen auf seinen Direktor gekettet hatte,
ist (durch die Perfidie dieses Mannes, nachdem er, ein muthwilliger
Bankerotteur, entflohen,) in Trümmer gesunken und wir spielen nur auf
seinen Ruinen. Der Frühling löset es auf. Die Burg ist mir und meinem
Genre verschlossen. Und fände sich bei den andern Vorstadttheatern
Gelegenheit zu wirken, so hätte ich der Censur wegen, die mir eine
Arbeit nach der andern untersagt, nicht mehr den Muth. Was hier
verboten wird, ist eben so unglaublich, als das „_Warum?_“ unerklärlich
bleibt. Am Ende herrscht reine Willkühr und ich staune wahrhaftig
bisweilen eben so sehr über das _Stehengebliebene_, als ich mich über
das _Weggestrichene_ verwundere.
So wird denn wieder ein Wanderleben beginnen und von Ihnen hängt es ab,
ob ich mich mit meinen harmlosen Productionen auch nach Dresden wenden
soll? Ohne Sie belästigen zu wollen, rechne ich doch mit Gewißheit auf
eine _Zeile_ von Ihrer Hand, worin Sie mir einen freundlichen Wink
geben.
Ich empfehle mich Ihnen und den verehrten Ihrigen mit alter
Anhänglichkeit und Treue verharrend
Ihr
_Holtei_.


=Ende des ersten Bandes.=
~Druck von Robert Nischkowsky in Breslau.~


Fußnoten:

[Fußnote 1: Die Verdienste, welche sich der Breslauer ~Stud.
philol.~ Herr _Karl Schuler_ durch unermüdlichen Fleiß und
eingehendes Verständniß um Herstellung eines brauchbaren Manuskriptes
erwarb, sind dankbar hervorzuheben.]
[Fußnote 2: Daß sie dieses mehrfach geblieben sind, ist nicht
meine Schuld; ich habe weder Zeit noch Mühe gespart, Aufschlüsse
zu erhalten, welche kein Hand- und Hilfsbuch, kein Lexikon, keine
Litteraturgeschichte gab. Um eine aus wenigen Worten bestehende Notiz
über Geburt und Tod zu erhalten, habe ich oft Briefe geschrieben die
eben so viele Seiten zählten. Und auch diese haben nicht immer Rath
geschafft. H.]
[Fußnote 3: In ein paar Monate hoff ich doch das Buch mit die
Zueignung senden zu können.]
[Fußnote 4: Nebst ein paar Schaumünze, über Geyer und Wallin.]
[Fußnote 5: Prof. G. Hermann übersandte mir bald nach meiner Ankunft
das Diplom eines Ehrenmitgliedes der, von ihm gestifteten, ~Societas
graeca~, so daß ich nun 3 Gelehrtenvereinen angehöre, diesem, der
lat. Gesellschaft in Jena und der Ges. für deutsche Sprache in Berlin.
Ehre genug, aber --]
[Fußnote 6: ~Dr.~ Fr. Hermann, der das Nibelungen-Epos in einige
Dramen zwängte. Der Erste auf dieser seither öfters beschrittenen
steilen Bahn. Er hat sein Leben mit fruchtlosen Versuchen hingequält,
jene Versuche bei Bühnen anzubringen, und ist dann in Elend und
Wahnsinn untergegangen. Es finden sich einige von ihm an Tieck
gerichtete Briefe vor.]
[Fußnote 7: Diesem Propheten begegnen wir bald noch einmal auf
umstehenden Blättern. Ist es möglich, möchte man fragen, daß derlei
Unsinn Aufmerksamkeit erregte bei solchen Hörern?]
[Fußnote 8: _Anmerkung._ Die vielleicht ungerechte Härte dieser
und ähnlicher, in anderen Briefen enthaltener Urtheile, geben wir mit
gewissenhafter Treue, wie sie der Redaktion gebührt, wieder, indem wir
unsere eigne Ansicht bescheidentlich im Innern vorbehalten. Leider
steht die moderne dramatische Poesie nicht auf der Höhe, daß man
Raupachs produktive Kraft so unbedingt verwerfen dürfte.]
[Fußnote 9: Wir verdanken diese umfassende Belehrung der Güte
des Herrn ~Dr.~ Jos. Lehmann, Redakt. des Magazins für ausl.
Literatur.]
[Fußnote 10: Mehrere hier durch Striche angedeutete Lücken sind (mit
innigem Bedauern) gemacht worden, weil _wir_ uns kein Recht
anmaßen, vertrauliche Mittheilungen in die Oeffentlichkeit zu bringen.
Tiecks Wille scheint allerdings gewesen zu sein, den herrlichen Brief
unverstümmelt abdrucken zu lassen. Er hätt’ es verantworten können.]
[Fußnote 11: Die erste Bearbeitung, (1845) die wir im Manuskripte
genießen und uns an ihr ergötzen durften, erweckte im Leser ungleich
günstigere Meinung, als hier der gegen sich strenge Dichter selbst
ausspricht.]
[Fußnote 12: „Begleiten“ statt: _bekleiden_; so hat der Sekretair
geschrieben. Das ist im Sächsischen und auch in Süddeutschland häufig.
Wie man auch nicht selten „verleiten“ anstatt: _verleiden_ lieset.]
[Fußnote 13: Hat Hoffmann falsch gelesen, und ist vielleicht „Molbach“
gemeint?]
[Fußnote 14: Kühne, mit seinem Familiennamen _Lenz_, ein
Enkelneffe des Dichters, der sich als Schauspieler zuerst Kühne genannt
hatte, während der späteren Periode seiner Künstlerlaufbahn aber
den ~nom de guerre~ wieder gegen den ursprünglichen Vaternamen
umtauschte. Hoffmann muß das gar nicht gewußt haben. Wir bringen unter
L. ein Schreiben von diesem Lenz-Kühne.]
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