Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 18

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Genuß verdankt. Alle Gaben, die Sie uns so reichlich gespendet, habe
ich mir mit der größten Freude angeeignet, vor allen die herrlichen
Novellen, und unter diesen wieder den unübertrefflichen Cevennen-Kampf,
dessen Vollendung von so Vielen sehnlichst erwartet wird. Auch Ihren
kritischen Bemühungen bin ich mit der größten Aufmerksamkeit gefolgt.
Sollte Ihre Stimme auch für jetzt, wie die eines Predigers in der
Wüste, zu verhallen scheinen: sie dringt dennoch durch und weckt in
Manchem die Ahnung, ja die Erkenntniß des Besseren. Sie werden nicht
ermüden, wie Lessing leider ermüdet; Sie sind ja der Einzige, auf den
die deutsche Bühne die Hoffnung einer besseren Zeit zu gründen vermag.
Für eine andre Gabe bin ich Ihnen mehr als die Uebrigen verpflichtet;
ich meine Solgers Briefwechsel. Die Freude an Ihren eigenen Briefen,
die ich zu lesen und wieder zu lesen nicht müde werde, theile ich zwar
mit Allen; aber in Solgers Briefen geht Einiges mich allein an. Die
beifälligen Aeußerungen des trefflichen Mannes über meine Bestrebungen
haben mich um so mehr erfreut, je unpartheiischer sie zu seyn scheinen;
denn persönlich habe ich ihn leider wenig gekannt und bin nie in irgend
einer Verbindung mit ihm gewesen. Das Eine Wort „er arbeitet in seinem
Beruf“ hat mich schon oft ermuntert auf einer Laufbahn, die nicht zu
den belohnendsten gehört. Wie sehr würde ich mich freuen, wenn ich
wüßte, daß Sie, mein theurer Freund, diesem Ausspruche beistimmten!
Ob der neue Ariost Sie dazu veranlassen wird, weiß ich freilich nicht.
Zwar wenn Fleiß und Sorgfalt allemal das Gelingen verbürgten, könnte
ich wohl mit einiger Ruhe das Werk aus meinen Händen lassen; denn
gewiß nicht weniger Mühe und kaum weniger Zeit, als auf die erste
Uebersetzung, habe ich auf die Umarbeitung verwandt. Nur wenige Stanzen
sind ganz unverändert geblieben, die meisten durchaus neu gearbeitet,
die größere Zahl der übrigen hie und da ausgebessert. Allein indem ich
diese Bände gedruckt vor mir sehe, fühle ich nur zu wohl, wie viel noch
zur Vollendung fehlt, und ich darf nicht hoffen, auch nur das erreicht
zu haben, was an meiner letzten Bearbeitung des befr. Jerusalem zu
billigen seyn mag -- die Aufgabe war freilich unweit schwieriger; denn
Tasso’s gehaltener Ernst ließ sich in unsrer Sprache und in einem so
gebundenen Versmaaße leichter nachbilden, als Ariosts immer wechselnde
Laune. Dazu die strengen Gesetze, die ich mir vorgeschrieben habe;
ich meine die durchgängige Reinheit der Reime und die Vermeidung des
Hiats. Ich bin weit entfernt, von dem deutschen Original-Dichter
die genaueste Beobachtung dieser Gesetze zu verlangen; allein der
Uebersetzer kann, wie ich glaube, in Ansehung der Form nicht strenge
genug seyn, da der Stoff ihm geschenkt wird.
Mit meinen Calderonischen Uebersetzungen ist es wahrscheinlich aus.
Malsburg (dessen reinem Eifer ich übrigens alle Gerechtigkeit
widerfahren lasse) hat meinem Unternehmen den ersten Stoß versetzt,
den zweiten der jämmerliche Bärmann, nicht durch die Vorzüglichkeit
(obwohl auch diese ihre Lobpreiser gefunden hat), sondern durch die
Wohlfeilheit seiner Uebersetzungen. Das Publicum ist mit Calderon
übersättigt, zumal wenn es für den Band mehr als 6 Groschen bezahlen
soll. Meine Uebersetzung _liegt_, wie der Verleger sich ausdrückt.
So liegt auch der Tasso seit geraumer Zeit, und dem Ariost wird es
wahrscheinlich nicht besser gehen. Meine guten Verleger verstehen sich
nicht auf’s Posaunen, und ich noch weniger; und so müssen wir den
Gewinn den Nachdruckern und den Ruhm den Nachübersetzern überlassen.
Unter den letzten steht der fingerfertige Herr Streckfuß obenan,
der durch seine vielen litterarischen Freunde meine Uebersetzungen
meistens zu verdrängen gewußt hat. Als dieser Edle seinen Ariost
herausgab, machte er mir in vollem Ernste den Vorschlag, wer von
uns zuerst stürbe, sollte seine Arbeit dem Ueberlebenden zu freier
Benutzung vermachen. Da ich hierauf nicht einging, hielt er vermuthlich
bei seinem Tasso eine ähnliche Formalität für überflüssig und
_benutzte_ den meinigen dermaßen, daß er einen große Menge von
Versen theils wörtlich, theils mit ganz geringer Abänderung, in seine
Uebersetzung aufnahm. Ich habe mich für diese Freibeuterei nicht weiter
gerächt, als durch einige _ungedruckte_ Xenien, die freilich nicht
in die Kategorie der zahmen gehören; z. B.
Höflich trug er sich an zu Rolands Erben im Todfall;
Unter den Lebenden, grob, hat er den Tasso beerbt.
Nicht den Fuß nur allein streckt Streckfuß, auch wohl die Finger
Streckt er, wenn es ihm frommt, aus nach des Anderen Gut.
* * * * *
Wünschest Du Brutus zu sehen mit Pantalon, Frack und Cravatte
Als Zierbengel, so lies Dante von Streckfuß verdeutscht.
* * * * *
Wie du auch streckest den Fuß, Streckfuß, du erreichest ihn nimmer,
Denn zum erreichen reicht, Füße zu strecken, nicht hin.
* * * * *
Nähm’ er die Verse zurück, die du ihm gestohlen, so gliche
Dein Jerusalem, Freund, einem durchlöcherten Sieb.
* * * * *
Es versteht sich, daß diese Expectorationen ganz _unter uns_
bleiben. --
Ich stehe jetzt im Begriff, das gute Schwabenland zu verlassen, und
gegen Ende Augusts haben Ihre Gedanken (wenn sie sich diese Mühe geben
wollen) mich wieder in unserm alten Jena zu suchen. Das Stuttgarter
Klima ist meiner Gesundheit so nachtheilig geworden, daß ich nicht
wagen darf, noch einen vierten Winter hier zu verleben. Nach Jena
kehre ich zurück, weil ich dort noch manche Freunde, meine Bücher,
meine Wohnung und ganze Einrichtung habe. Mich an einem fremden Orte
niederzulassen, hindert mich hauptsächlich mein übles Gehör, das mir
den größten und besten Theil des Lebens verpfuscht hat. Sonst würde
Dresden mich vor allen reitzen.
Daß mein guter Bruder in Frankfurt gestorben ist, wird Ihnen
wahrscheinlich nicht unbekannt seyn. Für ihn selbst zwar ist der Tod
kein Unglück zu nennen; er hat lange und schwer gelitten. Ich aber
habe an ihm einen sehr treuen Freund, eine sichere Stütze verloren. Er
hat mir oft gerühmt, wie freundlich Sie sich seiner angenommen haben,
als er vor zwei Jahren, aus dem Marienbade zurück kehrend, in Dresden
erkrankte. Nehmen Sie auch dafür meinen innigsten Dank!
Leben Sie wohl, mein theurer Freund, und bewahren Sie mir auch in
Zukunft ein wohlwollendes Andenken.
Ihr
herzlich ergebener
_J. D. Gries_.

II.
_Jena_, 29. Mai 1829.
_Mein theurer, geliebter Freund_,
Wenn ich im Laufe des alltäglichen Lebens mich so ziemlich an den
Verlust meines Gehörs gewöhnt habe und manchmal wohl dem Himmel danke,
daß ich mit gutem Vorwande mich manchen langweiligen Unterhaltungen
entziehen darf, so fehlt es doch nicht an Gelegenheiten, wo ich diesen
Verlust, trotz der Gewohnheit so langer Jahre, sehr schmerzlich
empfinde. Schmerzlicher selten, als bei Ihrer vorjährigen Anwesenheit
in Jena. Ich bin nicht anmaaßend genug, um die Unterhaltung eines
Mannes, auf den so Viele ein Recht zu haben glauben, für mich allein in
Anspruch zu nehmen, und auf ein Gespräch mit Mehreren muß ich leider
gänzlich Verzicht thun. Aber selbst die wenigen Augenblicke, welche
Sie mir zu schenken gütig genug waren, konnte ich nicht so benutzen,
wie ich gewünscht hätte. Es ist eine der schlimmsten Folgen meiner
vieljährigen Harthörigkeit, daß ich allmählig auch das Sprechen fast
ganz verlernt habe; daher fühle ich mich immer verlegen, wenn ich
einmal in den Fall komme, mich mit ausgezeichneten Männern unterhalten
zu können. Ich begreife nun vollkommen, warum die Taubgeborenen auch
stumm seyn müssen; und ich fürchte fast, wenn ich noch länger lebe,
werde ich am Ende genöthigt seyn, mich auch in ein Taubstummen-Institut
zu begeben.
Dennoch hat Ihr Wiedersehen, mein bester Tieck, mir unbeschreibliches
Vergnügen gemacht, um so mehr, da es auf den herrlichen Brief folgte,
den ich zu lesen und wieder zu lesen nicht müde werde. Wie oft haben
diese herzlichen, trostreichen Worte mich schon erquickt! Wohl bedarf
ich in meiner isolirten Lage solcher Aufmunterung, wenn ich nicht ganz
den Muth verlieren soll.
Der neue Calderonband, den Sie hier im Mscrpt. durchsahen, wird nun
hoffentlich gedruckt in Ihren Händen seyn. Ihre Ansicht des Dichters
stimmt so ganz mit der meinigen überein, daß ich schon aus diesem
Grunde mich nicht enhalten konnte, Ihnen das Buch zu senden. Einen
ganz reinen Genuß, wie die Alten, wie Shakspeare, Cervantes und Goethe
in seinen besten Werken, wird Calderon uns nie gewähren. Er ist und
bleibt durch und durch Manier, wenn gleich diese Manier eine edlere und
vornehmere ist, als z. B. die der Franzosen. Ueber die Locken Absalons
habe ich schon manche widersprechende Urtheile hören müssen. Einige
tadeln sehr scharf, daß ich ein so indecentes Stück übersetzt habe;
Andere billigen und loben meine Wahl. Es freut mich, Ihnen sagen zu
können, daß Goethe unter diesen Letzten ist. Vielleicht giebt es wenige
Stücke, welche die Vorzüge Calderons in ein so helles Licht setzten.
Selbst die Charakteristik, deren Mangel man sonst dem Dichter wohl
nicht ohne Grund vorwirft, scheint mir sehr vorzüglich. Wie herrlich
ist, vor allen, der Charakter Davids dargestellt; mit wie treffenden
Zügen die Verschiedenheit der Gemüthsart seiner Söhne bezeichnet.
Dagegen fehlt es auch nicht an den Mängeln, die bei C. gewöhnlich zu
finden sind. Dahin rechne ich besonders (den Gregorismus nicht zu
erwähnen) den ungeheuern Ueberfluß an gemachten, stehenden Phrasen, die
sich bei jeder ähnlichen Gelegenheit wiederholen. Dies geht so weit,
daß ich glaube, wenn von den 108 Schauspielen C.’s etwa ¼ ganz auf
uns gekommen wäre, von den übrigen aber nur der Plan, so würde man aus
dem erhaltenen Viertel den ganzen Rest fast wörtlich wiederherstellen
können. So hat z. B. der dritte Akt des Absalon in der Hauptsituation
die größte Aehnlichkeit mit dem dritten Akt von ~La vida es sueno~.
Hier wie dort ein Sohn, der sich gegen den Vater empört; ein Vater, der
vor dem Sohne flieht; ein Feldherr, der den Sturm beschwören will; ein
Gracioso, der es mit keiner von beiden Parteien verderben mag u. s. w.
Und so kommt es denn, daß in beiden Stücken die Personen fast wörtlich
dieselben Redensarten im Munde führen.
Der _Vorschlag_ ist gewiß eins von C.’s besten Mantel- und
Degen-Stücken, obwohl es auch hier an auffallenden Aehnlichkeiten, z.
B. mit der ~Dama duende~ und ~Los empeños~, nicht fehlt. Sonderbar,
daß diese Gattung in Deutschland so wenig ansprechen will, da doch in
ihr, wie ich glaube, C. sich am reichsten und eigenthümlichsten zeigt.
Es ist nicht zu läugnen, daß alle Personen seiner heroischen Stücke,
in welchem Lande und zu welcher Zeit diese auch spielen, im Grunde
nur verkleidete Spanier aus dem Zeitalter Philipps IV. sind. In den
Lustspielen sind diese gerade an ihrer rechten Stelle; und hier will
man sie nicht dulden, da man doch auf dem deutschen Theater mit allen
übrigen Nationen sich recht gut verträgt.
Wir schicken nun diesen Band gleichsam als ~enfant perdu~ in die
Welt hinaus, um zu versuchen, ob die sehr erloschene Theilnahme des
Publikums sich einigermaaßen wieder beleben läßt. Der Verleger klagt
jämmerlich über den elenden Absatz. Es gehört zu den seltsamsten
Widersprüchen unsrer Zeit, daß, obwohl Jeder weiß, _wer_ und _wie_ man
recensirt, dennoch die Recensionen einen so entschiedenen Einfluß
auf den Absatz eines Werkes haben. Die ersten Bände des Calderon, in
den meisten kritischen Blättern mit Beifall angezeigt, haben schon
zum zweitenmal gedruckt werden müssen; die letzten, von welchen die
öffentliche Kritik wenig oder gar keine Notiz genommen, sind noch
im Ueberfluß vorräthig. Ich zweifle sehr, daß dieser Band größere
Aufmerksamkeit erregen wird, und aller Wahrscheinlichkeit nach werden
mit ihm meine ~Curae Calderonicae~ beschlossen seyn.
Sie haben Wilh. Schlegel in Bonn gesehen. Allerdings wäre sein Urtheil
über meine Verdeutschungen mir besonders wichtig; allein obwohl ich
ihm die früheren Bände des Calderon, die Umarbeitungen des Tasso und
den neuen Ariost zugesandt, hat er alle diese Sendungen nie mit einem
einzigen Worte erwiedert. Die alte Zeit unsers Zusammenlebens in Jena
und Dresden scheint ganz aus seinem Gedächtniß verschwunden zu seyn,
sonst würde er doch wohl irgend ein Zeichen seines Andenkens gegeben
haben. Oder scheinen ihm meine Bestrebungen aller Theilnahme so ganz
unwürdig? „Wenn ich ein wenig Sanscrit nur verstände!“
Daß Fr. Schlegel so plötzlich, in Ihrer Nähe, aus dem Leben scheiden
mußte, hat mich um Ihrentwillen tief erschüttert. Und überdies, er war
ja doch auch ein Genosse jener unvergeßlichen Zeit von 1797-99, an die
ich noch immer nicht ohne Sehnsucht zurückdenken kann. Zwar muß ich
gestehen, geliebt habe ich ihn niemals, und das Thun und Treiben seiner
späteren Jahre war mir von Herzen zuwider. Was hat nur diesen eminenten
Geist auf so bedauernswürdige Abwege leiten können? Ich habe ihn zu
lange gekannt, um annehmen zu können, daß es eigne, reine Ueberzeugung
war; wenn er auch zuletzt vielleicht sich selber weiß machte, er glaube
das alles, was er Andere glauben machen wollte.
Auch mir hat der Tod wieder ein schmerzliches Opfer abverlangt; ich
habe einen Bruder in Hamburg verloren, der mir von allen meinen
Geschwistern der liebste war. Dadurch ist auch die Reise nach H., die
ich mir für diesen Sommer fest vorgenommen hatte, auf eine traurige
Weise vereitelt worden.
Wie sind Sie denn durch diesen furchtbaren Winter gekommen, und durch
diesen rauhen Frühling, der eigentlich nichts als ein etwas gelinderer
Winter ist? Ich hoffe, Sie haben sich besser gehalten als ich; zwei
Monate lang war ich krank und zu allem unfähig.
Leben Sie wohl, mein geliebter Freund; und wenn es möglich ist,
schenken Sie mir bald einige Zeilen. Von ganzem Herzen
Ihr
_J. D. Gries_.


=Haering, Wilhelm.=
(pseud. Wilibald Alexis.)

Geboren 1798 zu Breslau, lebte dann in Berlin, und wohnt
gegenwärtig, kränkelnd und zurückgezogen zu Arnstadt im
Thüring’schen. -- Nachdem er die gesammte Lesewelt durch eine
Nachahmung Walter Scott’scher Romantik siegreich mystificirt und
dadurch sogar des großen Vorbildes herzliches Wohlwollen gewonnen
hatte: (Walladmor, 3 Bd. 1823.) -- suchte er noch längere Zeit
theils in einer ähnlichen Nachahmung: Schloß Avalon, 3 Bd. (1827.)
-- theils in verschiedenen Dramen, düsterer wie heiterer Färbung;
theils in vielen kleineren Erzählungen, unter denen sich einige
schon leuchtend hervorheben, den festen Standpunkt, den er zuerst
mit: Cabanis, 6 Bd. (1833) -- gewann, und nachher mit: Roland von
Berlin, 3 Bd. (1840) -- Der falsche Waldemar -- Die Hosen des
Herrn von Bredow -- Hans Jürgen und Hans Jochen -- Der Wärwolf
-- Ruhe ist die erste Bürgerpflicht -- u. s. w. u. s. w. mächtig
behauptete. Er ist der wahre, wirkliche, vaterländische Autor; der
Walter Scott Brandenburgs; der gediegene Erzähler, dessen poetische
Erfindungskraft aus dem festen Boden der Historie emporsteigt, ohne
dieser jemals Gewalt zu thun.
Tieck hat ihn vollständig anerkannt, und von all’ seinen Schülern
und Anhängern ist Wilibald Alexis der getreu’sten Einer gewesen und
geblieben.

I.
_Berlin_, d. 20ten Novbr. 1821.
_Verehrter Herr!_
Ihrem gütigen Versprechen zufolge gebe ich mir die Ehre, Ihnen
beifolgend die eben durchgesehene Reinschrift meines Astolf zu
übersenden, und wage es, Sie zu bitten, wenn Ihre Zeit es erlaubt, mir
das versprochene Urtheil über die ganze Tragödie zukommen zu lassen. Je
öfter ich meinen Astolf durchgesehn habe, um so gewisser wird es mir,
daß er bis vielleicht auf einige kernigere Scenen des 4. Aktes Ihren
Beifall nicht erhalten darf. Darum aber hab ich noch nicht den Muth
und die Hoffnung verloren, dereinst Ihren Beifall anderweitig erlangen
zu können, denn ich fühle jetzt wieder mehr Kraft und Vertrauen als
seit geraumer Zeit. Meine juristischen Arbeiten erlauben mir jetzt
keine Zeit zu eignen Schöpfungen zu verwenden, obgleich manche Bilder
unwillkührlich zu Gebilden sich in mir formen, aber desto öfter denke
ich in fortwährendem Selbstkampfe Ihren gewichtigen Lehren nach. Ich
hoffe aber, daß ein Zeitpunkt, wo es mir erlaubt ist, meine Phantasien
und Gedanken mit diesen Ihren Lehren zu verbinden und nach ihnen zu
ordnen, nicht allzufern sein werde.
Leider hat der neue Herausgeber des Fouqué’schen Taschenbuches nur
einige unbedeutendere Gedichte von mir aufgenommen, und ich kann somit
nicht mich auf diese berufen. Dagegen ersuche ich Ew. Wohlgeboren mit
der gehofften Beurtheilung meiner Tragödie mir auch ein Wort über meine
beiden Romanzen zukommen zu lassen.
Noch verzeihen Sie, verehrtester Herr, wenn ich Sie ersuche,
beifolgenden Brief an Herrn Hofr. Winckler, und den andern an Hrn.
Julius zu überschicken. Mit ersterem bitte ich die beiden Spanischen
Romanzen, mit letzterem den Astolf, wenn Sie ihn durchblättert haben,
verabfolgen zu lassen. Beide Herren haben gütigst mir versprochen,
meine Tragödie der Dresdener Theater-Direktion zu übergeben.
Mit der innigsten Hochachtung
Ew. Wohlgeboren
ergebenster
_W. Haering_. (Kochstraße 20.)

II.
_Berlin_, den 11ten Mai 1835.
_Hochverehrtester Herr und Freund!_
Ueberbringer dieses wünscht einige Zeilen als Beglaubigung zu seinem
Eintritt in Ihrem Hause. Es ist Herr ~Dr.~ Fallati aus Stuttgart,
Schwager des Justizministers v. Schwab, des Bruders des Dichters,
selbst Dichter, wie Sie aus dem Morgenblatte wissen werden, und ein
Mann, der, wenn Sie ihn einige Augenblicke gesehen, wohl nicht erst der
Empfehlung bedarf.
Ich schließe diese Empfehlung mit diesen wenigen Zeilen, da ich,
nach mehrfacher Erfahrung, nicht mehr sicher bin, ob sie zu Ihnen
gelangen. Einige Briefe, Freunden, welche Ihre Bekanntschaft zu
machen wünschten, mitgegeben, wurden von diesen für nichts angesehen,
als was diese Zeilen sein sollen, und gelangten nicht an Sie; was
mir sehr leid thut, da sie, nur beiläufig zu jenem Zwecke bestimmt,
das Band der Dankbarkeit und Verehrung, was mich an Sie bindet,
gelegentlich auffrischen sollten. Alles Das aber zu wiederholen, was
ich während mehrerer Jahre dachte und in diesen Briefen niederlegte,
dazu gehört eine besondere Stimmung; am wenigsten aber ist der
Augenblick dazu geeignet, wo ein Abreisender mich eiligst um ein Paar
Höflichkeitszeilen bittet.
Leider verschließt mein Gefühl (?) mir noch immer die Aussicht, Sie
in Dresden zu sehen. Und von Ihrem Herkommen scheint die Rede auch
verklungen zu sein. Möchte der kommende Ein und Dreißigste Sie recht
wohl, heiter und gestimmt finden, an Ihren großen Werken, die einer
Vollendung harren, fortzuarbeiten! -- Daß Raumer von London aus
dringend seiner Familie aufträgt, Sie von ihm wissen zu lassen, wird
Ihnen wohl schon gemeldet sein. Bei allem Wohlbefinden, aller Ehre, die
er genießt, drückt ihn die Größe der Stadt, des Weltverkehrs, und er
sehnt sich nach seinen Familienkreisen zurück. Der Sommer und das Land
wird ihn vielleicht anders stimmen.
Mit innigster Verehrung
Ihr
_W. Haering_.


=Hagen, Friedr. Heinrich von der.=

Geb. am 19. Februar 1780 zu Schmiedeberg in der Uckermark, lange
Zeit Professor der deutschen Sprache und Litteratur an der
Universität in Breslau, starb 1856 als solcher in Berlin.
Von der ersten Edition des Nibelungenliedes (1810) bis zum Tode
in hohem Alter, ist sein Leben bezeichnet durch eine lange
Reihe rühmlicher Werke im Gebiete altdeutscher Philologie und
Poesie. Sein Fleiß im Fördern und Schaffen läßt sich an Bedeutung
nur vergleichen mit seiner vielseitigsten Theilnahme und
reinsten Begeisterung für alles Große und Schöne im Reiche der
Wissenschaften und Künste. Zugänglich, mittheilsam, liebenswürdig
im persönlichen Verkehr brachte er durch sein Erscheinen überall
Heiterkeit und regen Frohsinn mit.

I.
_Breslau_, d. 12ten März 1813.
_Theuerster Freund_;
bloß meine Saumseligkeit ist schuld, daß ich Ihnen nicht schon längst
von hier aus geschrieben und die mir so gütig geliehenen Sachen
geschickt habe; und ich will mich nur mit dem allgemeinen Geschick der
Briefe entschuldigen, welche meist mit einer Entschuldigungsformel,
wovon auch diese hier nur eine der unzähligen Variazionen ist, anheben
müssen. Meine Gesinnung hat sich mit dem Ort keinesweges geändert, wie
die häufigen Unterhaltungen mit meinen und Ihren hiesigen Freunden
über Sie und Ihre Werke bezeugen könnten, wobei wir immer auf einen
baldigen Besuch von Ihnen selber gehofft haben. Bei meiner Herreise
war es allerdings meine Absicht, Sie heimzusuchen, und ich freute
mich recht darauf, aber leider waren Sie damals gerade von Ziebingen
abwesend, und ich hatte nur das Vergnügen die Gegend Ihres Aufenthalts
kennen zu lernen. -- Hier haben mich zum Theil die neuen Verhältnisse
und die Bibliothekgeschäfte etwas von meiner sonstigen Lebensweise
abgezogen, doch kehre ich stäts dazu zurück, und nach der baldigen
Aufstellung der Bibl., deren allmälige Entstehung mir auch Freude
macht, hoffe ich wieder volle Muße zu haben. Ich denke noch oft an das
Heldenbuch, wozu wir uns verbinden wollten, und habe mancherlei dazu
vorgearbeitet. Wie steht’s nun mit Ihnen? Denken Sie auch noch daran?
Mit herzlichstem Dank sende ich Ihnen die Ravenna-Schlacht zurück, die
ich eben nochmal durchgelesen. Die Arbeit hat ganz meinen Beifall, und
ich wünsche nichts mehr, als daß Sie solche recht bald vollenden, und
das dazu gehörige Gedicht von Dietrichs Flucht ebenso darstellen. Ich
wollte dann den Otnit und Wolfdietrich nach der Dresdener Hds. und den
(ungedruckten) großen Rosengarten dazu geben; vielleicht bearbeiteten
Sie dann auch noch den kleinen Rosengarten und den Rother. Lassen Sie
mich doch hierüber recht bald etwas von Ihnen wissen. Das Original der
Ravennaschlacht erlauben Sie mir gütigst noch einige Zeit; sobald Sie
es wirklich gebrauchen wollen, erhalten Sie es ungesäumt. Jetzt aber
frage ich noch an, ob Sie den genauen Abdruck desselben in dem 2ten
Bde. der Samml., von welchem ich Ihnen die Ankündigung zur gefälligen
Beförderung beilege, gütigst verstatten wollen. Hoffnung habe ich,
wie Sie sehen, schon dazu gemacht; und meine freundliche Bitte darum
füge ich hier hinzu. Ihrer Bearbeitung kann dieser Abdruck gar keinen
Eintrag thun; und es versteht sich, daß das Honorar dafür, das Reimer
freilich nur in Büchern giebt, Ihnen zu Gute kömmt. Geben Sie mir aber
doch baldigst Bescheid, indem der Druck bald nach Ostern beginnen soll.
-- Ich bin auch sonst hier nicht säumig gewesen: die Edda-Lieder und
Sagensamml. (welche ich Ihnen beilege) und die Fortsetzung des Museums
sind erschienen, und eben lasse ich eine vollständige Uebersetzung
der Wilkina- und Niflunga-Saga drucken, worauf dann die übrigen
Nordischen Sachen über unsern Fabelkreis, übersetzt folgen sollen.
Diesen Kreis vollständig zu bearbeiten in Original und Nachbildung,
halte ich für meine eigentliche Aufgabe und liebsten Beruf, wenn ich
mich nicht täusche; und bald werde ich alles beisammmen haben. -- Ich
gebe auch manche kleine Aufsätze in die hier schon im 2ten Jahr durch
Gräter und Heinze erscheinende Alterthumszeitung Iduna und Hermode,
in welcher zwar Kraut und Rüben durcheinander steht, die aber doch
erfreulich ist, und Theilnahme verdient, zu welcher ich auch Sie
auffordern möchte. Sie haben gewiß noch viele Nachrichten und Auszüge
von Römischen Hds., welche hier willkommen und heilsam sein würden;
theilen Sie also mit, und lassen auch hier Ihren Namen eine Zierde
sein. -- Ihr Frauendienst, und vor allen der Phantasus, ist uns diesen
Winter eine rechte Erquickung gewesen, und die Gespräche darin haben
uns Sie recht vergegenwärtigt, und unerschöpflichen Stoff zu neuen
Gesprächen gegeben. Solgern habe ich mit der Stelle von dem Freund mit
der Pfeife, und den aristophanischen Parodien im Däumchen geneckt; das
Sonnet im gestiefelten Kater aber unserer verehrungswürdigen grauen
Katze vorgelesen, worauf sie sich den Bart geputzt hat. Sie würden
sich wundern, wenn Sie herkämen, dieselbe Grisette zu finden, obgleich
es eine ganz andre, hier erst aufgezogene ist. Schon deshalb sollten
Sie bald einmal herkommen. Jetzt ist hier freilich alles im Aufruhr
und eine fürchterlich-schöne Zeit: ein so allgemeiner Aufstand der
Gemüther und Kräfte für Vaterland und Freiheit, ist ein Stolz unserer
Tage, der uns über uns selbst erhebt, aber zugleich mit großer Ergebung
erfüllt; alles ist in der höchsten Spannung, und in den nächsten
Tagen muß es losbrechen, und dann werden auf lange Zeit für uns die
blutigen Würfel fallen. Steffens That wissen Sie; er kann von großer
Wirkung in diesem Volkskriege sein durch seine wahrhafte Begeisterung,
und das große Opfer, welches er bringt. -- Auch Fouqué kam in diesen
Tagen mit 80 Mann hier an, und geht wieder zu seinem alten Regiment:
es ist Volker der Spielmann, der jetzt den Fiedelbogen mit dem Schwert
abwechselt; ich habe ihn ermahnt, den Französischen Hunden wacker zum
Tanz aufzuspielen; und er wollte mich durchaus mithaben, eingedenk des
Verses: „Hagene und Volker geschieden sich doch nie“ aber noch habe ich
keinen Beruf und gehöre zur Landwehr. Es muß freilich eine herrliche
Lust sein, die Franzosen zu jagen und zu schlagen. An Kriegsdienern
fehlt es uns schon nicht, und es sind einige sehr gute darunter. Der
Himmel gebe nun seinen Segen! -- Viele Grüße an Burgsdorf und andre
Freunde, und von meiner Frau an Sie. Behalten Sie mich lieb, und
schreiben mir auch wieder, sobald es sein kann. Leben Sie wohl und
gesund.
Ganz der Ihrige
_F. Hr. v. d. Hagen_.
Noch lege ich eine Aufforderung bei, die eigentlich von Büsching
herrührt und für sich selbst spricht, und der ich überall so patriot.
Theilnahme wünsche, wie hier.

II.
_Breslau_, d. 9ten Juni 1815.
_Verehrtester Freund_;
Herzlichen Dank für Ihren lieben Brief, der mich Ihres Wohlseins und
Ihres Andenkens versichert. Den Ueberbringer desselben kannte ich
schon, da ich vorigen Sommer mit ihm von Ziebingen aus, glaube ich,
auf der Post zusammengefahren war, und wir uns bald aufgefunden und
besonders an Ihnen einen lieben Vermittler näherer Bekanntschaft
hatten. Ich denke, er befindet sich jetzo recht wohl hier, da er so
ganz unter Freunden und Verwandten lebt, und so lieb gehalten wird, wie
er es verdient. Ich sehe ihn oft, und er ist auch mein Zuhörer in den
Nibelungen. Ihre Idee wegen eines Freibillets zum Theater war und ist
leider unausführbar, da das Ganze in den Händen der Kaufleute ist, und
Rhode, wenn er auch gewollt, nichts darin ausrichten konnte. Ich habe
also lieber gar keinen Schritt dazu gethan: doch hatte ich es zuvor
mit Raumer überlegt. -- Endlich, liebster Fr., erhalten Sie nun auch,
mit herzlichen Dank, Ihre Handschr. zurück. Die Kollation hat zuletzt
noch etwas aufgehalten. Es freut mich, dass nun Ihr Heldenbuch auch
vorrückt (mit so viel andrem, wie ich höre, und worauf wir alle uns
so sehr freuen). Wie ist es denn aber nun: wollen Sie meine Beiträge
noch, die wir damals verabredet? denken Sie doch auch an Zurückübergabe
des Waltharius Aquitan. im Nibelungen Vers. Nächstens erhalten Sie
auch Ihr Ex. der Nibel. wieder, welches ich eben noch vergleiche, ob
ich auch nichts übersehen in der Hds. selber. Dabei soll dann auch
die Volsunga-Saga übersetzt folgen, die noch beim Buchbinder steckt.
Diesmal lege ich aber noch die Uebers. der Eddalieder bei, wovon Sie
vermuthlich doch schon die Urschrift von mir haben. Möge Ihnen das
Büchlein gefallen. Mit noch einem solchen Hefte will ich dann die Nord.
Seite dieses Zyklus vor der Hand beschließen, und wende mich wieder
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