Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 24

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Ihr gütiges Schreiben vom 4. d. hätte mich wohl sehr betrüben können,
wenn es am Schluße nicht einige tröstliche und freundliche Ermahnungen
enthielte, die wieder mein Vertrauen zu Ihnen erwecken und beleben.
Wenn ich die hier und da in Ihrem Briefe zerstreuten Andeutungen
zusammenstelle, sprechen Sie nicht leise und schonend Ihr Urtheil über
den gänzlichen Fehlgriff meines Versuches aus? -- Indessen bin ich
Ihnen für die Freimüthigkeit Ihrer Aeußerungen um so mehr vebunden, da
sie einestheils mir ein Beweis sind, daß Sie dennoch den mißlungenen
Versuch einer näheren Beurtheilung nicht ganz unwürdig fanden, theils
aber auch meine dunkeln Zweifel mehr noch rege machten, und mich auf
den Standpunkt eines jetzt freieren Ueberschauens sezten.
Doch Sie erlauben mir Einiges hier nieder zu schreiben, nicht um Ihre
Gründe und Ansichten, die auch beinah ganz die meinigen sind, zu
bestreiten -- nein! ich will Ihnen nur herzlich mittheilen, was Sie
auch als ein Sündenbekenntnis an- und aufnehmen mögen. -- Im Mai v. J.,
als ich mich, frei von aller Weltverbindung, mit heißem Eifer zu den
Musen hinwandte, las ich das erste Mal die Nibelungen mit ganz freiem
Gemüth, und so begeistert und unfreiwillig ergriffen sann ich nicht
lange hin und her, und nur zu rasch war der Plan -- oder vielmehr nur
ein Umriß eines Planes in einigen Stunden entworfen, die erste Szene
noch an demselben Tage und das Ganze in noch nicht vollen 6 Wochen
gefertigt. Rastlos war ich beschäftigt, mußte mir die Kenntnis der
verwandten Sagen doch auch verschaffen. -- Dies und das Lastende des
überwältigenden Stoffes drückte mich nieder, nicht frei beherrschte ich
die ganze Idee, sondern ließ so mich von ihr beherrschen. Nur meine
unwandelbare Liebe für die Herrlichkeit der Fabel konnte mich bei
all den unsäglichen Schwierigkeiten, mit denen ich zu kämpfen hatte,
ermuthigen. Hiezu kam auch noch, daß die verworrene Idee der Gestaltung
des Ganzen gegen den Schluß hin immer mehr sich aufklärte, -- aber ich
war zu weit vorgeschritten -- alles hätt’ ich über den Haufen werfen
müssen -- und nun -- wie und was dagegen aufstellen? -- Dies war ein
peinigender Gedanke und in ihm ging nun vollends die Freiheit meines
Gemüths unter.
Und wie ich denn das Ganze gefertiget hatte, sah ich wohl hier und da
manche Gebrechlichkeit -- aber doch ward es mir nicht klar, wie ich
den Stoff in theatralischer Beschränkung anders wenden und handhaben
sollte. Dies Eine hielt ich immer fest im Auge -- nehmlich die stäte
Hinsicht auf die theatralische Darstellung, die mich freilich sehr
beschränkte, und die ich nach Ihrem Winke, um das Ganze mit größeren
und freieren Formen zu umschließen, hätte aufgeben sollen. Aber ich
weiß nicht, ob ich mich täusche, wenn ich glaube, daß durch zu weite
Ausdehnung die drastische Kraft des Drama’s wohl erschlaffen dürfte,
die in gegebenen Grenzen sicherer und schöner sich bewegt. Auf der
Bühne tritt das Drama eigentlich wieder in’s Leben -- ja wird da erst
zum Leben. Wohl weiß ich es, welche Forderungen das schaulustige
Publikum an seine Dichter macht. Deßhalb haben Sie und Göthe sich von
der Bühnendichtung zurückgezogen, aber wie mich däucht mit Unrecht. Sie
würden eine Nazional-Bühne haben schaffen können, wenn Sie nur wollten.
Sind nicht die griechischen Dramen selbst aus der ersten Epoche, sind
nicht fast alle des Shakspear’s und Calderon’s für die Bühne gedichtet?
Im Liede war die Katastrophe gegeben und gewiß mit einer Tiefe des
Gemüths wie sonst nirgends in einer der verwandten Sagen -- konnte
ich mich hier wie überhaupt bei der ganzen Fabel so frei und mit
unbeschränkter Willkür fassen, wie etwa Shakspear es mit einer Novelle
that? -- Ich glaube, die Würde der Sage, ein heiliges unverletzliches
Erbe der Nazion, ließ es nicht zu. -- Und nun war der Catastrophe so
viel vorausgegangen, was ich damals für Pflicht hielt in Erzählungen
(mithin episch) einzuflechten -- den fürchterlichen blutigen Ausgang
mußt’ ich hinter der Szene halten, und so trat denn natürlich die
Wechselwirkung zwischen Drama und Epos wieder ein. Aber eben weil das
schreckbare Grausen hinter dem Vorhange schwebt, ergreift es nicht
minder unser Gemüth, und wird es nicht mehr zu einer Luftspiegelung in
duftiger Ferne? -- Wenn auch in den ersten 2 Akten meines Trauerspiels
weniger äußere Handlung ist, als in den folgenden, so habe ich dagegen
eine ruhigere Entwickelung der Karaktere beabsichtigt. -- Der Strom
schwillt allmählig an, und bricht überwallend und durchreißend erst
später die Ufer, und dieses ruhige Fortschreiten neigt sich denn zum
Epischen hin, und da war es, wo vielleicht das Urbild zu kräftig in
mich herüber wirkte.
Die Mannigfaltigkeit der äußeren Form mit Hinsicht auf Sprache hat
nicht Ihren Beifall. Aber darf sich denn nicht ein romantischer Stoff
in reichen bunten Formen bewegen? Und haben nicht die altgriechischen
Urtypen eine Ueberfülle von Mannigfaltigkeit und Abwechselung? Was
soll ich von Calderon, Shakspeare in den romantischen Dramen, von
Göthe im Faust, von Schiller in der Braut sagen? Und ist nicht diese
Fülle auch Ihnen, freilich in einem reineren plastischen Ebenmaße,
eigen? -- Der Nibelungen-Vers soll schleppend sein? Da er den streng
beobachteten gleitenden Abschnitt hat, und so gewißermaßen in 2 Hälften
zerfällt, so hat er wohl in sich schon Abwechselung genug, ohne das Ohr
zu ermüden. Ich habe mich seiner selten, und nur da bedient, wo ein
ruhiger Gang der Handlung eintritt. -- Einige Alexandriner sind unter
die Trimeter eingeschlichen, und werden, schon lang wie Schlachtschöpfe
roth bezeichnet, ausgeprakt werden. In dem antithesischen Dialog hab
ich sie mit Willen beibehalten, was Sie auch billigen werden. -- Aber
auch meine Lieder (Romanzen) sollen aus der neuen Zeit herüberklingen?
Die eine -- _das Riesenweib_ -- ist im altnordischen Stil, wenn auch
freie Dichtung; die zweite -- _Siegfrieds Tod_ -- nach der bekannten
Sage; die dritte -- _Wolfdieterich mit den Geister-Recken kämpfend_
-- nach dem Heldenbuche gefaßt. Ein hiesiger Dramaturg und dann auch
ein gewißer Kunstrichter machten mir bittere Vorwürfe, daß ich auch
diese Lieder in veraltete Formen gebracht hätte. -- Diese Lieder können
Sie doch nicht meinen. Aber keine anderen giebt’s nicht in diesem
Trauerspiele.
Ueber die Zeichnung der Charaktere, und vorzüglich über mein
Herzenskind _Dietlinde_, die ich mit vielem Bestreben rein und im
Gegensatze zu Chriemhilden, durchzuführen gedachte, sowie über Hagen,
Volker und _Attila_, der gewiß schwer zu fassen war, beliebten Sie auch
gar nichts zu erinnern.
In Ihre vortrefflichen, wenn auch nur flüchtig hingeworfenen
Bemerkungen über das _Nazionale_ stimme ich mit ganzer Seele ein, und
von daher werden Sie den ersten gewagten Versuch an dem herrlichsten
Denkmal des einst da gewesenen großen nazionalen Lebens theilnehmend
entschuldigen, denn was stände sonst als Stoff für’s Nazional-Drama
einladender da, als die reiche unerschöpfliche Quelle des Mittelalters
und seiner noch früher vorangehenden Heldenzeit? -- Streng haben Sie
gerichtet, aber ich verehre auch in Ihnen den Meister, und jedes Wort
war mir ein lehrreicher Wink.
Und so komm’ ich denn wieder, Ihrer gütigen Einladung zufolge, mit
dem zweiten Versuch: _Der Nibelungen Hort_, und lege ihn wieder
Ihrer geneigten und kritischen Prüfung vor. Ich bin der deutschen Sage
ausschließend treu geblieben. Was ich erfunden, glaub ich, ist dem
Geiste dieser Sage nicht entfremdet. -- Der Raub des Magdthums, wie er
im Liede dargestellt ist, war doch nicht dramatisch aufzufassen, und
ihn hinter dem Vorhange zu halten, wäre noch ärger geworden. --
Nach einiger Zeit, wenn ich mit _Siegfried_ fertig bin, was wohl in
5 Wochen sein dürfte, will ich Chriemh. Rache noch einer Revision
unterwerfen, und in die ersten 2 Akte mehr dramat. Leben zu bringen
trachten.
Da ich Siegfried mit dem Hort nach Wien senden will, um die Aufführung
wenigstens des ersteren zu erringen -- wenn die Riesen und die Zwerge
im zweiten wieder Umstände machten -- so bitte ich Sie, mir binnen
3 Wochen das beifolgende Manuscript nebst Ihrem Resultat gütigst
zurückzusenden.
Nochmals empfehle ich mich Ihrer geneigten Aufmerksamkeit für mich, und
wünsche nichts sehnlicher, als mich Ihrer Freundschaft in der Folge
würdiger zu machen.
Mit der innigsten Verehrung
Ihr ergebenster
_F. R. Hermann_.


=Heumann, Georg.=

Archivrath H., dessen Geheimrath Hallwachs in seinen Briefen
scherzend erwähnt, und der hier in den seinigen wiederum
wohlbekannte, hervorragende Darmstädter Namen mit der ihm eigenen
Pietät citirt. Heumann war für D. in gewissem Sinne, was der
Kanzelar Friedrich von Müller für Weimar gewesen; besonders
ausgezeichneten Fremden gegenüber. Nur daß Darmstadt nicht Weimar
war, und daß Heumann keinen Goethe zur Seite und im Rücken hatte.
Dagegen besaß er unschätzbare Vorzüge in Wahrheit und
Aufrichtigkeit einer liebenswerthen Natur, innerlichen Enthusiasmus
und kindliche Naivetät.
Täuschen ließ er sich leicht -- doch er täuschte nie, und wen er
lieb gewonnen, dem gehörte sein ganzes redliches Herz.

I.
_Darmstadt_, d. 7t Mai 1844.
Werden Sie die Hand noch kennen, welche sich Ihnen, verehrtester
Mann, unvergeßlichster Freund unser Aller! in diesen Zeilen naht? --
Es ist lange, lange, daß kein äußeres Zeichen die unauslöschliche,
innere Liebe und Hingebung an Sie bezeugt hat, noch länger, daß ich
Sie nicht von Angesicht zu Angesicht gesehen. Dafür ist das über
meinem Schreibtisch hängende Bild, wie anredend und ähnlich auch, kein
Ersatz, nur in diesem Augenblick regt es die Phantasie lebendiger auf
und giebt die freundliche Täuschung größerer Nähe. Als Sie sich, bei
letztem Hierseyn, bei der Familie Hallwachs einige Zeit verweilten,
war ich abwesend; durch Briefe und Erzählungen ward der Verlust dieser
Tage mir nur allzufühlbar gemacht. -- Nach meiner jetzigen Lage hätte
ich ihn nicht mehr zu befürchten. An Dienst- und Urlaubzeit nicht mehr
gebunden, bin ich zum _wahren Frei_herrn befördert. Bedenkliche
Gesundheitszustände, welche die Anstrengungen des Geschäftes nicht
mehr erlaubten, welchen ich hätte erliegen müssen, veranlaßten mich,
nach einigem Kampfe, zum Austritt aus dem Staatsdienst; nach bald
40jähriger Dienstzeit, ward er mir endlich auf die ehrenvollste Weise
gewährt. Hinderte mich nicht noch eine weitläufige Arbeit, welche erst
vollendet seyn muß, so wäre ich schon bei dem herrlichen Frühling, zur
Herstellung oder doch _einiger_ Erholung meiner sehr schwankenden
Gesundheit, nach Baden abgereist. In vierzehn Tagen hoffe ich es zu
können und benutze vorher eine Stunde der Muße, um, mit Aufträgen
verschiedenster Art, eine Gedankenreise zu Ihnen vorzunehmen. -- Vor
Allen hat mir das von Dalwigk’sche Haus aufgetragen: Den Tod des
Hauptes der Familie, des allgemein hochverehrten Generallieutenants
und Gouverneurs der Residenz, zu notificiren, mit der Bitte, auch der
Frau Gräfin Finkenstein, im Namen der Familie, Mittheilung davon zu
machen. Der ältere Sohn, Reinhard v. D., welchem die Notificationen
obliegen, ist in Worms als Kreisrath angestellt, von hier abwesend,
und der jüngere, Alexander, derselbe welchen Sie in seinen jüngeren
Jahren, Ihren Leberecht nannten und damit gleichsam die Weihe für
sein rechtes Leben gaben, (woran er sich noch gern mit kindlicher
Verehrung für Sie, mit Genugthuung erinnert) hat mich gebeten, Ihnen
ausdrücklich Folgendes zu sagen: „Seine Erschütterung und seine
Wehmuth seyen zu groß, um selbst schreiben zu können; eben habe er,
um anderen freundlichen Stoffs willen, Ihnen schreiben wollen, als
dieses schmerzliche Ereigniß ihn, wie ein Blitz vom hellen Himmel,
getroffen habe.“ Wirklich war die Erschütterung des großen, starken,
bald 40jährigen Mannes, um so ergreifender, als, bei seinem durchaus
natürlichen und wahren Charakter, (der doch so gern mit Festigkeit und
Entschiedenheit, die er in seinen verschiedenen Aemtern, als Richter und
Intendant, so nöthig hat, auftritt) der Schmerz das klarste Gepräge
des kindlichen, unüberwindlichen Gefühls eines liebenden Sohnes
hatte. -- Die tief betrübte Wittwe und bedenklich kränkliche Tochter
empfehlen sich gleichfalls Ihrem und der Frau Gräfin Andenken. Eine
große Genugthuung war den Hinterlassenen die feierliche, auf höchste
Veranlassung mit größtem militairischen Glanz veranstaltete letzte Ehre
des allgemein durch alle Stände beliebten ritterlichen, edlen Mannes.
Prinz Emil übernahm selbst das Commando; -- die Prinzen des Hauses
folgten, mit einem unübersehbaren Zuge. -- Die ergreifende Scene am
Grabe werde ich nie vergessen. Von der Schwester der Frau v. D., -- W.
Rehberg in Hannover sind die Nachrichten betrübend. Helene leidet an
einer unheilbaren _Herzkrankheit_, wie es scheint. In dieser durch
jede Eigenschaft des Geistes und Herzens so hochgestellten Familie
endet es nicht glücklich!
Noch Einiges über unsere Theaterzustände und den neueren Intendanten,
welcher wie ein ~deus ex machina~ hervorsprang. Alexander v.
D. ist nun bereits seit zwei Jahren die Führung des Hoftheaters
von dem Großherzog, -- welcher großes Vertrauen in seine redliche
Gewissenhaftigkeit und unermüdliche Thätigkeit, seinen ehrenhaften
Charakter setzt, wovon er ihm erst neuerlich aus eigener Bewegung durch
Beförderung zur Oberfinanzkammer Beweise gegeben, -- übertragen worden.
Wie bescheiden er auch Anfangs das ganz unerwartete abzulehnen suchte,
als ohne Erfahrung und hinlängliche Einsicht, sollte der Kelch doch
nicht an ihm vorübergehen, und er hat ihn bereits mit Standhaftigkeit
bis auf den bitteren Grund geleert. Doch scheint auch für ihn,
bei seiner Liebe für schöne Literatur (und Geschichte) und seiner
Liebhaberei an Theatereinrichtungen und Vorstellungen von Jugend auf,
ein Zaubertrank hineingemischt, denn eine _solche_ Beharrlichkeit
und unermüdlich-thätige Ausdauer in so schwankenden Theaterzuständen
wie die hiesigen, wo Hemmungen, Störungen, Quertreibereien und
Einflüsse von allen Seiten, wie es namentlich bei Hoftheatern kleiner
Residenzen unvermeidlich scheint, -- mit zufälligen, hindernden
Umständen sich kreuzen, -- so viel Unverdrossenheit bei so vielem
Verdruß und noch nicht überall hinlänglich gewonnener Ruhe, sie viel
Uneigennützigkeit und Gewissenhaftigkeit bei keinem Lohn, als dem der
sogenannten, mit Undank oft theuer genug erkauften, Ehre, ist mir noch
nicht vorgekommen und wird mir nur begreiflicher, wenn ich bedenke, daß
mich auch schon seit meinen Jugendjahren das Gelüste anwandelte, an dem
Rande dieses Kraters herumzuspatzieren, und daß die Liebe zu Poesie und
Kunst, namentlich zur dramatischen, auch bei mir oft Leidenschaft war,
-- heimlich? (nein öffentlich!) noch ist. -- -- --
Weil Leberecht nun den Augiasstall der Mißbräuche, Anmaßung,
Unordnungen, und Regellosigkeit mit scharfer Gabel gemistet,
ökonomisch, polizeilich und conservativ verwaltend, mit etwas strenger
Consequenz zu einem sicheren Standpunkt gelangt ist, sich über eigene,
anfängliche Mißgriffe belehrt und das Ab- und Zuthun mehr gelernt
hat, -- nachdem er den intriguanten, insolenten, unwahren Herrn
Becker (er ist Ihnen wohlbekannt!) als _Regisseur_ beseitigt hat,
ihn nur als gewandten, brauchbaren, beliebten Schauspieler tolerirt,
ihm aber dabei beständig das Schwerdt des Dionys durch nur immer
_ein_jähriges Engagement über dem Haupte schweben läßt, seit er die
Primadonna-Wirthschaft abgestellt, -- gute Engagements geschlossen,
an Erfahrung, Einsicht und Urtheil zunimmt, -- ist das Schwerste
überstanden und zu erwarten, daß nächsten Winter sich das Theater sehr
heben wird. -- Es stellt sich übrigens auch hier die Wahrheit heraus,
daß ein Theaterregiment, mehr als ein anderes, Feinde macht und zwar
desto mehr, je gewissenhafter es geführt wird. -- Der Intendant hatte
die große Freude, seinen Eifer, den Sommernachttraum, ungeachtet aller
Hindernisse, zur würdigen Aufführung zu bringen, glänzend belohnt
zu sehen. Er wollte Ihnen seine Freude, -- Verehrung und Dank, --
durch einen kleinen Bericht darüber bezeugen, -- aber das plötzlich
eintretende traurige Ereigniß hielt ihn ab. Ich thue es statt seiner
nun mit Freuden. Welche Genugthuung empfanden namentlich Ihre vielen
Verehrer und Freunde! Es war für die gewählte, mehr als je _einmüthig_
gestimmte Versammlung einer der interessantesten und heitersten
Theaterabende der ganzen Saison. Mein Neffe Sartorius, welcher sich
angelegentlichst empfiehlt, zieht die Darstellung in _manchen_ (selbst
wesentlichen) Einzelheiten, namentlich in der Besetzung und zwar
ausdrücklich in der _Rolle des Puck_, der Berliner vor. Der beiliegende
Aufsatz von einem anständigen Litteraten (leider haben wir der
unanständigen und unverständigen mehr als Musen sind) -- Herr August
Schnetzler dürfte Sie interessiren und, wie ich auch noch Manches
hinzuzufügen hätte, _mein_ Referat pleonastisch machen. -- In vielen
andern Blättern wurde mit lebhafter Anerkennung davon gesprochen, in
der Mainzer enthusiastisch. -- Ich habe es versucht, in einem kurzen
Abriß, nur über den Erfolg, mein Scherflein beizutragen und Herrn von
Küstner, um die Vermittlung des Einrückens unter die Kunstnachrichten
der Pr. Staatszeitung gebeten. -- Wir sind voll Verlangen zu hören:
„Shakespeares Sturm“ sey gegeben; stürmisch werden wir uns auch seiner
bemächtigen! --
Noch habe ich die herzlichsten Empfehlungen von der Familie des Geh.
Raths Hallwachs, von Höpfner und meiner Schwester auszurichten, auch an
die Gräfin F., und die innigsten Wünsche für Ihr Wohlseyn, womit sich
vereint Ihr ewig liebender
Freund und Verehrer
_G. Heumann_.
NS. Die Notificationen der Verheirathung der einzigen Tochter des Geh.
Raths Hallwachs mit Oberlieutenant Scholl wird bei Ihnen angelangt
sein? Das junge Ehepaar hat sich im Sommernachttraum mit jugendlich
unbefangenem Sinn auf das Harmloseste ergötzt; der junge Ehemann
überzeugt täglich seine Frau, daß sie nicht blind wie Titania ist!

II.
_Darmstadt_, d. 3t. Octbr. 1846.
Auf die mannichfachste Weise werde ich an Sie, verehrungswürdiger
theuerster Freund! erinnert. Jeder Anlaß dazu ist mir eine große
Freude; mir, der ich im Stillen so oft mit innigster Liebe und
Dankbarkeit, mit tiefer Rührung an die Stunden zurückdenke, welche
ich vor einigen Monaten bei Ihnen verlebte. Ihre aufopfernde Güte
widmete und so viele und reiche; -- sie bleiben mir und meinem
Neffen Sartorius, der sich Ihnen ehrerbietigst empfiehlt, --
_unvergeßlich_.
Alle die vielen Verehrer und Freunde, welche sich vor 18 Jahren, (1828)
und mehrmals später, zuletzt vor 5 Jahren, (1841) -- an den Festabenden
um Sie her versammelten -- oder sonst die Gelegenheit suchten und
fanden, Ihnen nahe zu seyn, wollten von mir über Ihr Befinden hören.
Unter diesen war auch Justizrath Buchner, ein naher Verwandter von mir,
deßen Sohn die Freude haben soll, Ihnen diese Zeilen zu überbringen.
Der gebildete junge Mann, den Musen befreundet, wie es sein Vater ist,
(Sie finden unter Ihren Papieren Gedichte, welche _Sie_ feiern,)
gehört zu dem von dem Uebermuth der Zeit noch unberührten, edlen Theil
des jungen Deutschlands, welcher sich den unsterblichen Namen der
Nation noch mit Pietät und dem ehrfurchtvollen Verlangen naht, zu
lernen, zu lieben und zu verehren. Laßen Sie sich den braven Jüngling
empfohlen seyn, wie sich auch sein Vater verehrungsvollst Ihnen
empfiehlt. -- Es ist doch eine Freude, wenn man immer noch kommende
Generationen zu dem Manne senden kann, deßen Name mit jenen Andern,
trotz dem ohnmächtigen Bemühen ephemerer Geister sich an deren Stelle
bedeutend und jene vergessen zu machen, fortleben wird, wenn diese in
dem Munde der Nation und Geschichte längst verschollen sind. --
Zu den mannichfachen Veranlassungen der Erinnerung an Sie,
unvergeßlicher Freund! trug auch wieder der gestrige Theaterzettel bei;
er nannte uns Ihren theuren Namen. „Ein Sommernachttraum“ ward gegeben,
wie sie ihn für die Darstellung eingerichtet haben. Dem reich und
feenhaft, glänzend und schön ausgestatteten, poetischen Traum, folgte,
gleichsam nach dem Erwachen am Schluß, ein stürmischer Beifall. Das
Haus war gefüllter, als es an Werktagen gewöhnlich ist und überhaupt
muß man es den Darmstädtern nachsagen, daß klaßische Namen und
Stücke sie fort und fort _mehr_ anziehen, als die Tendenzen der
Gegenwart, trotz allem eifrigen oder industriösen? modernen Geschrei:
„daß jene Rococo seyen!“ und: „laßt die Todten ruhen!“ u. s. w. u. s.
w. In acht Tagen kommt Jenny Lind zu einer Reihe von Gastrollen. Sie
versicherte: „gern hier verweilt zu haben und gern wiederzukommen!“ Sie
kennen das wunderbar begabte Mädchen, in welchem sich Kunst, Poesie und
der Adel der Persönlichkeit zu _einer_ Wahrheit vereinigen, waren
aber abgehalten, ihren Darstellungen beizuwohnen, in welchen sich wohl
das Vollendeteste zeigt, was musikalisch-dramatische Darstellungskunst
in poetischer Schönheit und Wahrheit zu leisten vermag. -- -- Der
Hoftheater-Intendant, von Dalwigk, der das Mögliche für das Theater
mit unermüdlich thätigem Willen zu thun sucht, hat sich auch dieses
Verdienst um Bestand und Ansehen der Bühne erworben. Er ist nicht der
Letzte gewesen, welcher angelegentlich nach Ihnen gefragt hat und wird
sich freuen von mir zu hören, daß ich ihn in freundliche Erinnerung
gebracht habe. Hatten Sie doch auch mit Antheil seines seligen Vaters,
seiner Mutter und der uns unvergeßlichen Abende bei diesen seinen
verehrungswürdigen Eltern gedacht, und seines unvergeßlichen Oheims,
des uns unersetzlichen Höpfners. --
Auch von dem Geheimrath Hallwachs’schen Hause würde ich Ihnen zu sagen
haben, wollte sich nicht meine Nichte selbst in Erinnerung mit den
ihrigen bringen. So bleibt mir nur noch übrig die ehrerbietigen und
herzlichen Empfehlungen auszurichten, wodurch sich meine Schwester der
Frau Gräfin und Ihnen in Erinnerung bringen will. Damit vereinigt sich,
unter innigsten Wünschen für das Wohl Ihres Hauses,
Ihr
in treuer Liebe und Verehrung
ergebenster
_G. Heumann_.


=Heydrich, Moritz.=

Dramatischer Schriftsteller, als dessen bedeutendstes Werk
die Tragödie: Tiberius Grachus genannt wird. Er soll, wie wir
vernehmen, jetzt in Dresden leben.
Seine Briefe, von denen besonders der erste Zeugniß giebt des
allgemeinen Vertrauens, welches die poetische Jugend zu dem heitern
Greise nach Dresden zog, gehören als Lichtpunkte in dieses, aus
vielfachen Zuschriften hervortretende Bild Meister Ludwig Tieck’s.
Es sind übrigens drei Briefe Herrn H.’s aufbewahrt; den mittleren,
die geistreichste Schilderung einer in Hamburg stattgehabten
Repräsentation enthaltend, haben wir unterschlagen zu müssen
geglaubt, weil er Darsteller, Publikum und den Verfasser eines
„vaterländischen Schauspiels“ mit all zu bittrem Humor, wenn gleich
noch so witzig, geißelt. Wär’ es uns gelungen, des Briefstellers
Adresse zu erhalten, dann würden wir uns die Erlaubniß von
ihm dafür erbeten haben; ohne diese wagen wir die öffentliche
Mittheilung nicht.

I.
_Dresden_, d. 30. März 1842.
_Hochgeehrter Herr Hofrath!_
Es muß befremden, wenn ein ganz unbekannter junger Mensch ohne irgend
welche Empfehlung es wagt, sich schüchtern Ihnen zu nahen, und
vielleicht läßt sich diese Kühnheit nur durch die tiefe Begeisterung
rechtfertigen, die ihn fast wider Willen zu Ihnen getrieben. Findet
doch auch der Dürftige ein Gehör beim Reichen und blickt doch der
einsame Wanderer viel sehnender nach der Sonne als tausend Andere;
lacht sie doch Allen gleich; nur freilich in dem Einen blos behagliche
Wärme, in dem Andern glühende Kraft weckend! Gewiß Sie grollen mir
nicht! Ihre Werke haben mich zu sehr entzückt, und trotz aller
Demüthigung so erhoben und begeistert, daß ich Dresden nicht verlassen
kann, ohne Ihnen, wäre es nur einmal, die liebe wunderspendende Hand
gedrückt zu haben! Aufzuweisen habe ich nichts, als ein warmes für
Poesie und deren gegenwärtigen Choryphaen glühendes Herz! Ahnen und
Empfehlungsbriefe verlangt nur der Alltagstroß. Ich stehe nach vielen
Kämpfen auf einer Bahn, die ich trotz aller Schwäche nie verlassen
werde. Zwei Jahre studierte ich ~Jura~ -- es war unmöglich -- lieber
einen Trunk Wasser in den Wonnegärten der Poesie, als Weinschläuche
und Goldkisten im dürren Sand! Unter Stürmen gedeiht keine zarte
Blume. Gedichte in Masse -- Entwürfe, aber nichts Ganzes! Fester
Wille wühlt erst das Bett dem Strom, auf dem dann leicht und tönend
die Wellen hüpfen! Aus tiefster Einsamkeit nahe ich Ihnen, vielleicht
daß Sie mir später wehrend oder ermunternd ein Wort von Ihnen gönnen!
Ich fühle ganz meine Kühnheit -- doch der Jüngling ist einmal kühn!
Veröffentlicht habe ich noch nichts, werde es auch sicher sehr spät
thun -- doch der Strebende lauscht in der Einsamkeit nach dem Himmel
-- ein Gottesurtheil zu hören! Ein Wort von Ihnen wiegt Millionen
Andrer Worte auf! Bei mir habe ich leider gar nichts. Vor der Hand
studiere ich in Leipzig, sehne mich aber fort -- meine Umstände sind
nicht schlecht -- Musik allein kann mich einstweilen ernähren, wenn die
Poesie durch Sie mich noch jetzt aus ihrem Tempel weist -- bürgerliche
Verhältnisse widern mich an -- frei und ungebunden -- oder todt! Gegen
Leichtsinn schützen Erfahrungen und frühe Krankheit. -- Literarische
Bekanntschaften habe ich gar nicht. Bin zum Mitsprechen noch zu jung,
zum Journalklimpern zu alt, was doch mehr Eitelkeit als wahres Streben
verräth. Ich studiere Philosophie und wünschte später die Bühne zur
Bühne. Schwache Versuche dazu wage ich noch nicht, Ihnen zu zeigen. Vor
ganz kurzer Zeit war ich Zeuge des vielleicht schönsten aller Feste,
des 80. Geburtstags eines edlen rüstigen Greises im Kreise seiner
Enkel. Jeder Enkel wollte etwas bringen, die Kräfte sind sehr schwach
-- viele Rücksichten -- ein Kunstwerk kann da nicht werden. Doch da
ich dies Einzige bei mir habe, so erlaube ich dies prosaische Heftchen
beizulegen. Darf ich es Freitag 4 Uhr abholen? Und nun die Hauptbitte
und der nächste Zweck dieser kühnen Zeilen: darf ich vielleicht ein
Eckchen mir erbitten, um einer Ihrer Vorlesungen -- oder vielmehr ihren
Poesienströmen zu lauschen? Was hat doch der glückliche Empfohlne
vor dem einsamen Enthusiast voraus. Nur einmal Sie sehen und hören!
Es staunen ja so Viele den Lenz an -- doch wie verschieden sind der
Staunenden Empfindungen dabei! Nicht Neugier -- die tiefste Begeistrung
treibt mich, die Sie für Ewigkeiten in mir genährt haben!
Ihr
Sie tiefverehrender
_Moritz Heydrich_, ~st. ph.~

II.
_Hamburg_, 30. October 1846.
_Hochverehrter Herr!_
Mit innigstem Entzücken erhielt ich so eben Ihr freundliches Schreiben,
in dem Sie meinen Wunsch wegen Durchlesung des Mspt. so herablassend
erfüllen. Ich hatte kaum gehofft, daß Sie bei Ihrer so vielseitigen
Thätigkeit und Beanspruchung sich meiner Sache annehmen würden,
und da ich ein Engagement in die Nähe Bremen’s nach Bremerhaven
angenommen, so gab ich das Mspt. einem Freunde, der es gern lesen
wollte, und mir Aussicht wegen eines Verlegers versprach. Jenes
Zigeunerkünstlerengagement in Bremerhaven ist in meinem so höchst
contrastreichen Leben des Allerseltsamste, und wiewohl diese etwas
excentrische Reise mir jezt an Erfahrungen und Bildern eine wahre
Humorfundgrube ist, so war sie doch in der Gegenwart ein wahrhaft
grauenvoller Anblick des Lebens und Treibens reisender Bühnen. Wann
wird diese schmachvolle Theatermisère in Deutschland einmal enden? Wann
wird eine wahrhaft kunstsinnige Leitung junger Talente ähnlich wie
in Frankreich auch bei uns eine anständige Theaterschule begründen?
Ja wären es noch Sheakspearische „Zettels“ diese Schneider und
Schuster-Directoren -- aber es sind eben nur Gauner und Gaukler. Ich
habe dort freilich Rollen genug zu spielen gehabt, auch mit 5 Musikern
und 1½ Singstimme den Freischütz dirigirt, aber das Kunstinstitut
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