Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 19

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recht mit neuer Lust und aller Liebe zu den deutschen Dichtungen. --
Nächstens mehr: am besten wäre, Sie kämen her und machten das todte
Schreiben ganz überflüssig, und läsen uns über _Shakspeare und kein
Ende_ (so hat Göthe einen Aufsatz im Morgenbl. überschrieben, den
Sie lesen müssen). Behalten Sie mich lieb, so wie ich Sie von ganzem
Herzen. Meine Frau grüßt beßtens, sie sitzt eben zwischen 2 treffl.
Katzen, die Sie ja bald sehen müssen. Leben Sie recht wohl und gesund,
und lassen bald von sich hören, sei’s geschrieben, gedruckt, oder am
liebsten, gesprochen. --
Ihr treuer _F. Hr. v. d. Hagen_.
Reimer will allerdings für den Abdr. der Urschrift, den Sie gütigst
verstattet, Honorar geben, aber nur in _Büchern_: in diesem Jahre
möchte der Druck auch kaum beginnen.

III.
_Breslau_, d. 20sten Jan. 1818.
_Theuerster Freund_;
Ich denke, besser spät als nie: darum komme ich heute noch mit dem
Ortneit, ob er etwa noch zu der Sammlung Altd. Gedichte zu rechter
Zeit kömmt. Zuvor aber ist die Frage, ob er auch dazu paßt. Ich habe
ihn nochmals ganz umgeschrieben (daher die Zögerung), in der Art, die
ich jetzo für solche Arbeiten gut halte; und bitte Sie nun, mir recht
bald zu sagen, ob Sie das Lied so gebrauchen können; worauf denn auch
der Wolfdietrich, der genau dazu gehört, bald folgen soll. Finden Sie
zu große Verschiedenheit, so senden Sie mir die Handschrift zugleich
zurück. Ich meine aber, es kömmt bei solcher Sammlung nicht so sehr auf
Gleichartigkeit an.
Dabei erhalten Sie die längst schuldige Wolsunga-Saga, vielleicht auch
bald die Ragnars- und Nornagest’s-Saga. Möge Ihnen, dem trefflichsten
Verdeutscher, mein Deutsch nicht ganz mißfallen. Die ebenfalls
beifolgenden Psalmen bitte ich als eine kleine Zugabe anzunehmen:
für die Sprache sind sie gewiß sehr wichtig. Sie gehören auch in die
Reihe meiner Arbeiten, die Sie doch alle haben müssen; weil ich mir
keinen liebern Leser zu denken weiß. So haben Sie gewiß auch kaum einen
theilnehmenderen Leser, als ich bin: und eben habe ich durch Reimer ein
großes Pack Ihrer Bücher erhalten, worunter das deutsche Theater mich
höchst anzieht, aber noch beim Buchbinder ist. Den Fortunat dagegen
habe ich alsbald meiner Frau (die Sie herzlich grüßt und mich recht
oft nach Ihnen frägt) vorgelesen, und jeden der Abende freuten wir uns
ordentlich kindisch auf die Fortsetzung, und wollten am Ende gern noch
mehr hören. Ihre unsichtbare Nähe ist darin gar zu anziehend. -- Nun
haben wir doch bald den Shakspeare zu hoffen?
Hiebei eine Bitte für meinen Verleger Max, der gar zu gern etwas
von Ihnen zu drucken wünscht. Er ist ein sehr guter Mensch, der
gebildeteste der hiesigen Buchhändler, und verehrt Sie höchlich, und
wird dabei auch gut honoriren. Haben Sie also Kleinigkeiten, etwa
Märchen, Erzählungen, so würde vielleicht Steffens und auch ich (wenn
ich darf) etwas unter Ihre Flügel geben. Vor allen wünschte Max auch
wohl das poetische Kartenspiel zu einem Kartenalmanach zu übernehmen.
Sie wünschten es damals auch, und wollen Sie noch, so senden Sie es
recht bald, und Ihre Bedingungen dabei: aber _bald_ muß es sein, da
bekanntlich die Almanache noch Bode’s astronom. Jahrbücher einzuholen
drohen. Auch hatte Max von einem Freunde _Kleist’s_ vor etlichen Jahren
schon das Versprechen seines Nachlasses: wollen Sie ihm denselben
überlassen, so würde er ihn auch gern nehmen.
Von meinen Arbeiten berichtet zum Theil die Beilage: das _Heldenbuch_
scheint mir das nächste und wichtigste. Es kommen zu den genannten
Stücken nun noch aus der einzigen Wiener Hds. _Dietlieb_ und _Bitrolf_,
ganz in der Art und Reihe, wie Dietrichs Flucht; und vor allen
_Chautrun_, in der Stanze und Länge der Nibel. (die auch in der Hds.
sind), und scheinbar _Gudrun_; ihr Vater ist _Hagen_, ihr Bewerber
_Hettel_, und doch eine ganz verschiedene Fabel, Nord., nämlich zum
Theil die Eddaische von _Högni_, _Hilde_ und Hedin. Dabei im Ausdruck,
Darstellung auffallend den Nibel. ähnlich und wol nachgebildet,
obgleich manchmal als Vorbild erscheinend, -- und gewiß das
trefflichste nächst jenem höchsten der Lieder. -- Nächstens mehr davon.
Leben Sie recht wohl und gesund, empfehlen mich allen lieben Ihrigen
und allen Freunden in Ihrem Zauberschloß und behalten mich lieb.
Der Ihrige
_F. Hr. v. d. Hagen_.

IV.
_Breslau_, d. 17. März 1818.
_Verehrtester Freund_;
Entschuldigen Sie gütigst, daß ich nicht eher geantwortet habe: ich
gedachte Ihnen zugleich allerlei mitzuschicken z. B. der Wolfdietrich,
aber er ist leider noch nicht fertig. Dann waren auch in Ansehung der
literar. Aufträge noch allerlei Erkundigungen nöthig; ich antworte aber
jetzo, so gut ich kann.
Zuförderst ist Max sehr geneigt, auf _alle_ ihre Plane einzugehen;
nur sind noch einige Schwierigkeiten.
1) Die Karten, die mir und meiner Frau und meinen Zuhörern, denen
ich sie als besten Kommentar der Nibel. gezeigt, ungemeine Freude
gemacht, habe ich an Max für die gefoderte Summe von 10 Friedrichsd.
von Gold verkauft. Es frägt sich aber zuvor, ob Sie mit der Art der
Bekanntmachung zufrieden sind. Sogleich ein wirkliches Kartenspiel
darnach machen zu lassen, würde großen Aufwand und viel Zeit erfodern,
da es doch würdig geschehen muß. Der Vorschlag ist also eine Farbe
und Heldenreihe nach der andern in einem taschenbuchartigen
Bilderbuche auszugeben, neben einer kurzen Darstellung des jedesmaligen
Sagenkreises in besonderer Beziehung auf die gewählten Helden. Artus
soll den Reigen anheben und Karl beschließen. Und diese Erzählung am
liebsten selber zu übernehmen, oder doch anderweitig zu genehmigen,
ist nun die Anfoderung. Sind auf diese Weise alle 4 Reihen da, so
können die Platten auch noch durch Hinzufügung der Kartenzeichen zu
einer Ausgabe des Ganzen als ursprüngliches Kartenspiel (ähnl. den
Cotta’sch. Kartenalmanachs) angewendet werden, zu welcher Sie das dazu
erfundene Spiel mittheilen und auch Tod und Teufel hergeben müßten.
Ein geschickter und sinniger Zeichnenlehrer _Schall_ ist endlich
glücklich zur Ausführung gefunden und übernimmt sie mit Liebe: seine
Schüler sollen sie unter seinen Augen nach einem eigenen neuen Muster
ausmalen. Ich denke mir die Lust der Jugend dabei: die Alten müssen
bei diesem Spiel auch wieder jung werden. Dieß ist vielleicht der
angenehmste Weg, alle für das vaterl. Alterthum zu gewinnen. So klein
die Bilder sind, so sind sie im großen Styl und bekunden den Bildhauer,
den Helden unter den Künstlern; und für die alten Helden und Heldinnen
sind sie wahrhaft typisch: und daran haben wol beide Brüder gleichen
Antheil.
2) Die Sammlung Altenglischer Schauspiele, so ist dieß wol ein
Unternehmen, das den Verleger Ihres zu hoffenden Werkes über Shakspeare
zunächst angeht, da es als Schule und Beispielsamml. dazu dienen soll.
Haben Sie nun wegen des letzten schon anderweitig (etwa mit Reimer)
unterhandelt? Und vor allen ist noch die Frage, soll diese Samml.,
wie Ihr Altengl. Theater, in _Uebersetzung_ oder in der Ursprache
erscheinen? Darüber ist Ihr Brief dunkel; ich vermuthe das erste, und
dazu wäre Max geneigter, als zum letzten: das Werk über Shakspeare,
worauf wir alle schon so lange harren, müßte aber dabei sein.
3) Wegen der Englischen Romane ist nachgeforscht worden, ob sie
schon übersetzt sind, bis jetzo aber nichts davon bekannt: und Max
ist sehr willig dazu; nur wünscht er, daß Sie etwa kleine Vorrede
oder Anmerkungen mit _Ihrem Namen_ dazu geben, oder noch lieber
als Herausgeber aufträten. Wer ist denn der Uebersetzer? Er soll
verschwiegen bleiben.
4) Auch die Tieckisch-Solgerische Zeitschrift will Max gern in der
verlangten Art übernehmen; nur wünscht er, daß erst zu _Michaelis_ das
erste Stück erscheinen möchte. Es sollte mir sehr lieb sein, wenn es
hier erschiene, und gern will ich auch etwas beisteuern, in so lieber
Gesellschaft zu erscheinen: ich mißtraue mir nur, etwas würdiges
dazu liefern zu können. -- Wenn Solger in den Ferien zu Ihnen kömmt,
oder gar schon dort ist, so können Sie ja wohl alles vorbereiten und
einleiten. Grüßen Sie ihn herzlich von mir, und nächstens würde er
die versprochenen Bücher bekommen. Wie gerne wäre ich auch in diesen
schönen Tagen, die wahre Frühlingsboten sind, bei Ihnen in Ihrem
Zauberschlosse!
Besprechen Sie doch auch mit Solger die Ausgabe der _Kleisti_schen
Werke, weshalb ich schon an Sie beide auch für Max geschrieben. Es ist
endlich Zeit, daß dieser Edelstein erkannt werde.
5) Endlich, die Sammlung von Erzählungen, Novellen, Mährchen,
Schauspielen, was es sei, so ist von Ihnen alles willkommen (z. B.
auch die _ganze_ Donaunymphe, wovon der herrliche Anfang in der
Sängerfahrt). Sie sollen, wie sich versteht, an der Spitze stehen.
Steffens hat einige Mährchen oder Erzählungen (z. B. die, woraus
Schellings Darstellung in Terzinen herrührt) dazu versprochen; aber
es ist unsicher, da er jetzt mit den Zerrbildern der Zeit beschäftigt
ist; in welche sich jetzo die Turnfehde einmischt (durch Passow’s
Turnziel). Dann giebt Raumer einige geschichtl. Schaustücke; und ich
werde mit einigen ganz bescheidenen Mährchen hinterdrein kommen. Wegen
des Honorars wünscht Max, Sie möchten für das Mskpt. einen runden Preis
annehmen, da er es in sehr kleinem Format drucken will, und nicht
wie den, auch zu großen, Phantasus, den Sie als Norm genommen: oder
2 Louisd. für einen solchen kleinen Bogen annehmen. Schicken Sie nur
recht bald alles was Sie irgend haben und geben wollen. Max wird es
alsbald honoriren. Auch antworten Sie recht bald auf alles: am besten,
Sie thun beides zugleich.
Bald hoffe ich den Wolfdietrich zu bezwingen. Jetzo sitze ich tief
in meinen Reisepapieren, die zu redigiren: ich liefere dazu ein
Urkundenbuch aller Denkmale des Mittelalters, die ich unterwegs
gefunden und gesammelt. Auch beginnt nun endlich das große Heldenbuch
in der Ursprache (von _Gudrun_ habe ich Ihnen wohl schon geschrieben?),
da Reimer endlich das Papier dazu sendet. Der Druck geschieht hier.
Schreiben Sie mir doch, was Ihnen von meinen Büchern noch fehlt, und
es fliegt sogleich zu Ihnen. Nun liebster Freund, leben Sie wohl und
gesund; meine Frau grüßt Sie herzlich. Behalten Sie mich lieb.
Der Ihrigste
_v. d. Hagen_.

V.
_Breslau_, d. 9ten Jan 1819.
_Mein theuerster Freund_;
Ich bin in langer Briefschuld gegen Sie, und habe sie selbst ins
neue Jahr mit hinüber nehmen müssen: ich habe aber dafür desto mehr
an Sie gedacht, indem ich mich immer daran gemahnt habe. Unterdessen
haben Sie zwei Bände gedruckter Briefe von mir erhalten, die ich
allerdings auch mit an Sie geschrieben habe. Ich hatte große Scheu, sie
herauszugeben, und bin auch noch sehr besorgt, daß viel Dummes oder
Unbedeutendes darin stehen geblieben, und fürchte mich insonderheit
vor Ihrem durchschauenden Blicke. Aber nun ist’s einmal geschehen,
und Sie bekommen bald einen dritten, ja noch einen vierten Band.
Warum haben Sie Ihre Reisebriefe noch nicht herausgegeben? die würden
mich gewiß abgeschreckt haben, meine drucken zu lassen. Ich bin so
in das Kunstlabyrinth hinein gerathen, daß ich noch nicht weiß, wie
ich wieder herauskommen soll: indessen gefällt es mir sehr darin,
und ist auch wohl kein bloßer Durchgang. Am liebsten ist mir dabei,
daß ich auch hier meinem Herzen genugthun und Ihrer (in München) so
gedenken konnte, wie es Ihnen hoffentlich nicht mißfallen hat. Von
Ihrem trefflichen Bruder wird noch in Pisa und Carrara die Rede sein;
mit seinem treuen Rauch habe ich mich schon mit Vergnügen an unser nur
zu kurzes Beisammensein erinnert. Seine und Ihre schöne Karten sind
immer noch in meinen Händen; wären Sie mir nicht so lieb, so hätten
Sie sie schon längst wieder; ich kann immer ihre Bekanntmachung noch
nicht aufgeben, und sie wäre gewiß schon zu Stande, wenn der hiesige
treffliche Buchdrucker Barth, der eine geschickte Steindruckerei hat,
nicht kürzlich gestorben wäre. Ich stehe aber mit seinen Erben noch
deswegen in Unterhandlung, und bitte nur noch um eine kurze Frist: ich
hoffe das Geforderte gewiß für Sie zu erhalten. -- Sodann, wie stehts
mit den Mährchen oder Erzählungen für Max? er verlangt heißhungrig
darnach, und ich bitte mit ihm recht sehr darum. Steffens (der Sie
bei der Durchreise doch wohl sehen wird) hat seine Beiträge sicher
versprochen, wenn Sie vorangingen, und ich gebe auch einiges von
Novellen oder Erzählungen dazu, wenn Sie mich nicht verschmähen: Sie
müssen aber der Herausgeber sein, und mich unter ihre Federn und Flügel
nehmen. -- Im Herbst bin ich in Wien gewesen, mit vielem Nutzen und
Vergnügen, bedaure aber höchlich, dadurch meinen lieben Solger hier
nicht gesehen zu haben. Wien ergänzte meine bisherigen Wanderungen
in Deutschland: es ist herrlich, das Volk still vergnügt, der Stephan
in gewisser Rücksicht vollkommener als der Freiburger und Straßburger
Münster, und die Bildergallerie erstaunlich: wer sie nicht gesehen,
kennt den Dürer nicht, und seine Anbetung der Dreieinigkeit kann neben
Eick und den andern Boissereeschen Bildern bestehen. -- Dann machten
wir (meine Frau mit) die Nibelungenfahrt aufwärts bis Linz, besuchten
in Pechlarn den milden Markgrafen, -- und reisten über Mölk und andere
gastliche Abteien bis auf den herrlichen Traunsee -- und über das
reiche Prag heim. Nun habe ich freilich wieder alle Hände voll zu thun
und nachzuholen: die Briefe, die große Samml. des Heldenbuchs, die
eben im Druck beginnt (die Originale: was macht unsre Bearbeitung?),
die neue Asugabe der Nibelungen, und Tristan; -- es wird freilich immer
weniger fertig als man denkt; aber die eigentliche Lust ist ja das
Machen, Entwerfen, -- nicht das Fertige. -- Meine Frau grüßt beßtens,
und ich alle die lieben Ihrigen und Freunde in Ihrem Zauberschloß.
Behalten Sie mich lieb, und antworten auch einmal
Ihrem treuen
_Hagen_.

VI.
_Breslau_, 17. Septbr. 1822.
_Verehrtester Freund_;
Sie werden mich sehr undankbar schelten, daß ich nach so viel
empfangener Gastfreundschaft seit Jahr und Tag nichts habe von mir
vernehmen lassen. Aber Sie wissen wohl, der Mensch ist eine undankbare
Creatur, und ich will mich durch nichts anders entschuldigen, als
daß ich noch immer hoffte selber wieder in das jetzo für mich so
vielfach anziehende Dresden zu kommen. Leider ist dazu jetzo Aussicht
und Jahrszeit vorüber, und ich sende nur durch Freund Holtey den
herzlichsten Gruß und diesen schwarzen Dank für so viel Gutes, Schönes
und Liebes, das ich durch Sie und Ihren Zauberkreis genossen und noch
daran zehre. Kurz gedenke ich nur, daß ich die Heimkehr glücklich
nach meinem Sinne, der auf Abweichung gefaßt war, vollführt, -- über
die Basaltburg von Stolpen nach Rumburg, dann zu Fuß nach Zittau,
auf die Felsenburg des Oybin, über die Basaltburg des Friedländers
(dessen wahres Bildniß dort zu sehen) und Kloster Haindorf in das
heimliche Liebwerda, dann bergauf über die weit ins Flachland schauende
Tafelfichte (wenn es nicht eine märchenhafte _Teufels_fichte,
wie ich auf der Karte fand) und die Iserkämme, nach Flinsberg, und
so wieder am Fuße des Gebirges hin nach dem Warmen Bronnen, der mir
ein Jungbronnen sein sollte: aber es war anders beschlossen, und
kaum vom halbnächtlichen Marsche ausgeruht, trat Steffens herein und
wiegelte mich mit seinen mineral. Studenten zu einer Gebirgsfahrt
auf; und abermals giengs hinauf, über den abgesperrten Kochelfall,
auf den Riesenkamm, zu der stürmischen Sturmhaube, den schneelosen
Schneegruben, deren Basalte wir jedoch nicht erklimmen konnten, zu
den Elbquellen, die wir Ihnen nicht zurückhalten wollten, zu den
Gebirgsseen, endlich hinauf zur Koppe und Kuppel des ungeheuren Doms,
wo uns im Scheine der Morgensonne auf die Schneefelder der Wolken
gegen Böhmen hin, noch das leibhafte Rübezahlgespenst und Gespinst, in
den vom Sturme ausgezogenen und nach dem schönen Schlesischen Thale
gewehten Wolkenflocken mit seiner wilden Jagd auf dreibeinigen Rossen
(unsere Schatten mit dem Wanderstabe) erschien, und uns sogar noch
mit runden Regenbogen und Heiligenscheinen auf jenem Wolkenschnee
verblenden wollte: wir aber stiegen getrost hinauf zur Kapelle und
beteten an, nicht den Teufel, obwohl den der uns die Herrlichkeit
seiner Welt aufthat. Wir mußten freilich wieder hinunter, stiegen noch
in ein Bergwerk, und blieben in Schmiedeberg, wo uns die Studenten mit
Stadtmusik ein Vivat zur glückl. Beendigung der Bergfahrt ausriefen;
ruhten am Sabbath bei den gastlichen Alberti’s; dann wir (Proff.
mit York) weiter über Landshut und das merkwürdige Grüssau nach
Adersbach, dem versteinten Breslauer Wollmarkt und der Spottlarve
der Sächs. Sandsteinschweiz: weiter nach dem neufreundl. Cudowa, wo
mehre Collegen sich verjüngen wollten, aber sich fortzankten; und nun
zurück über die Heuscheur (die ernsthafte Fortsetzung von Adersbach)
und schöne Bergmauern, Braunau, das lachende Thal von Tannhausen, nach
Charlottenbrunn und dem freundlichen Waldenburg, -- wo mehrtägige Ruhe
bei den gastlichen Alberti’s, Durchfahrt des Berges (wie Herzog Ernst)
im Altwasser Steinkohlen-Werk, Alberti’s treffl. Spinnmaschiene, die
herrl. Burg Neuhaus, des frommen Greises Waagen schöne Bildersamml.
und dort eine Nachmittagspredigt unsers gottbegeisterten Scheibel,
welche uns alle in Thränen auf die Knie warf, bis der Vollmond uns
heimleuchtete. -- Zum Uebergange in die gute Stadt Breslau war ein
fröhliches Mahl in Fürstenstein. -- Und seitdem sitze ich nun noch
hier, und lese und schreibe und bin fröhlich und guter Dinge, auch
leidlich gesund seit dem Luft-Bade. Der Tristan ist zwar abermals
in der Geburt unglücklich gewesen und verbrannt -- eine etwas zu
starke Rezension -- steigt aber wie ein Phönix aus der Asche. Die
Niebel.-Uebersetz. 2te Ausg. erscheint bald in Frankf. a. M., das
Heldenbuch Bd. 2 hier, und die Heldenbilder, soweit sie fertig, anbei:
der Schluß nächstens. Viele Grüße an alle die lieben Ihrigen und an
Raumers; diesen schreibe ich nächstens besonders: heute nur, daß heute
Middeldorpf abermals sein Magnifiker College geworden. Steffens ist in
Berlin. Herzlich Lebewohl.
Der Ihrigste _v. d. Hagen_.

VII.
_Sylvester_ 1843.
_Verehrtester Freund_;
Mit den herzlichsten Wünschen zum neuen Jahre, sende ich im alten noch
den wackern Bucher zurück, der mich und die Meinigen (katholischen)
ebenso ergetzt als erstaunt hat durch die ungeheure Derbheit und
Freiheit. -- Zugleich bin ich so frei, Sie an Ihr gütiges Versprechen
eines Beitrages zur Germania Bd. 6 zu erinnern (Bd. 5 habe ich Ihnen
doch gebracht?). Wollten Sie mir das Musik-Heft mit den _ersten_
gedruckten Liedern Wolfgangs durch Ueberbr. auf einige Tage anvertrauen,
so würde ich die Lieder ausschreiben, welche Sie mit einer kleinen
Vorrede begleiten wollten. Ich möchte gern, wie bisher, in jedem Bande
_Nibelungen_ und _Göthe_ als Anfang und kein Ende haben. --
Von ganzem Herzen
Der Ihrige
_v. d. Hagen_.

VIII.
_Berlin_, 1. Sept. 1844.
_Verehrtester Freund_;
Ich hatte von Tage zu Tage gehofft, Beikommendes selber zu überbringen,
aber der naßkalte s. g. Sommer, der überall nicht nur die Schleusen
des Himmels, sondern auch die Brunnen der Tiefe aufgethan, benimmt
alle Lust, auszufliegen; und überdies hat eine dicke Backe mich fast
8 Tage im Zimmer gefangen. Ich wünsche, daß es Ihnen und der gnädigen
Gräfin dort im Grünen recht wohl sein, und Ihnen zunächst das Göthesche
Liederbuch in beider Gestalt gefallen mag. Verlangen Sie etwa eine
Anzahl Abdrücke der besondern Ausgabe, so geben Sie mir einen Wink
und ich besorge sie. Auch die übrigen Gaben der Germania wünschen
Ihren Beifall. Meine Untersuchung der Quellen des Faust (die Sie doch
gewis auch nicht in England suchen) hätte ich Ihnen gern vor dem Druck
vorgelegt: aber die Vorlesung in der Akademie, und dann der Abdruck in
Germania drängte: gewis hätten Sie aus Ihrer reichen Sammlung und noch
reicheren Kunde, manches dazu freundlich mitgetheilt. Den Abdruck des
Engl. Faustbuchs bei Thoms erfahre ich eben erst: es bestätigt aber wol
meine Annahme, daß es eben, wie das Französische und Niederländische,
aus dem älteren und kürzeren deutschen Buche (nicht Widmanns)
hervorgegangen. Was sagen Sie zum Faust _reimweise_? daß er so
ganz verschollen! --
Unser Reisende von Profession hat glücklich schon den Ohio! begrüßt,
und den Niagara besungen, und ist auf der Heimkehr, der er sich
sehr freut, und wir mit ihm. Offenbar ist Bruder Jonathan noch in
den Flegeljahren; seine langen Beine reichen überall über den Kopf
hinaus, und er spuckt scheuslich um sich als ein tabackwiederkäuender
Vierfüßer. Die Weiber welken früh durch das harte Fleisch und heiße
Maisbrot mit schmelzendem Fett, das sie verschlingen, und leben auf
einem enormen Fuß. So lautet die letzte Schilderung des Antipoden,
der sonst wohl Gefallen hat an Jemands Beinen, doch nicht an denen
der Yankees. Ende October ist er wieder hier, und der Herbst wird uns
Alle wieder traulich versammeln. Zuvor wünsche ich aber Ihnen, wie uns
allen, noch einigen warmen Sonnenschein.
Mit herzlicher Verehrung
ganz der Ihrige
_v. d. Hagen_.
Ich lasse eben das alte merkwürdige _Helden_gedicht vom ungenähten
heiligen Rock, oder König Orendel von Trier, aus der einzigen Straßb.
Hds. und aus dem alten Dr. 1512, davon, außer meinem Ex., das ich aus
Rom heimgebracht, nur noch eins in München bekannt ist, abdrucken, mit
Einleitung: Ist Ihnen noch etwas dahin gehöriges bekannt, so steuern
Sie es freundlich bei.


=Hagen, Ernst August.=

Geboren am 12. April 1797 zu Königsberg i. Pr., wo er seit 1831
ordentlicher Professor der Kunst- und Litteraturgeschichte a. d.
k. Universität ist. Er gründete den dortigen Kunstverein und giebt
seit 1846 die neuen preuß. Provinzialblätter heraus.
Als er noch Student war, gewann er schon seinem romantischen
Gedichte: Olfried und Lisena die öffentlich ausgesprochene
Theilnahme Goethe’s. Im Jahre 1822 erschien von ihm eine Sammlung
jugendlicher Poesieen. Seine Künstlergeschichten: Norica (1827)
-- und: Die Chronik s. Vaterstadt vom Florentiner Ghiberti, 2 Bd.
(1833) haben großes Aufsehn gemacht. Die kunstwissenschaftlichen
Vorträge, welche er in K. zu halten pflegt, versammeln das
ausgewählteste Auditorium. -- Doch all’ seine ernsten Studien haben
nie vermocht, den Drang nach der Theaterwelt, der in ihm sich regt,
zu unterdrücken. Es ist ihm stets Bedürfniß gewesen (wovon auch
dieser Brief, der einzige in Tieck’s Sammlung vorgefundene, zeugt),
sich an dramatischen Schöpfungen zu dilettiren. Den sprechendsten
Ausdruck nun und nimmer absterbender Vorliebe für das Bühnenwesen
im höheren Sinne, giebt seine vor einigen Jahren erschienene
„Geschichte des Königsberger Theaters,“ welche in einem starken
Bande eine große Masse schätzbarsten Materials mit seltenem Fleiße
und strenger Gewissenhaftigkeit darbietet.
Wer den vortrefflichen Mann persönlich kennt, muß ihn auch lieb
haben.

_Königsberg_, 5. Nov. 1837.
_Hochwohlgeborner,
Hoch zu verehrender Herr und Gönner!_
Zu oft und gern vergegenwärtige ich mir das Wohlwollen, dessen
Ew. Hochwohlgeboren mich würdigen, als daß ich länger dem Drange
widerstehen kann, in diese Zeilen eine ganz ergebenste Bitte
einzuschließen. Um dem Vorwurf der Unbescheidenheit zu begegnen, wenn
gegenwärtige Sendung unmittelbar einer andern folgen sollte, sey mir
eine kurze Erörterung gestattet. Vor geraumer Zeit erbot sich mir ein
hiesiger Buchhändler ein Manuscript sicher nach Dresden an einen Freund
zu befördern, der dasselbe Ew. Hochwohlgeboren einhändigen sollte.
Mit nicht geringem Verdruß erfahre ich von ihm, daß das Manuscript
verloren gegangen seyn müsse, da er bis jetzt vergeblich auf den
Empfang gewartet. Zu schmerzlich war mir der Gedanke, der Erlaubniß,
meine dramatischen Dichtungen dem ersten Dramaturgen vorlegen zu
dürfen, nicht froh werden zu können. Daher entschloß ich mich, eines
meiner älteren Stücke abschreiben zu lassen und zwar dasjenige, das
sich zur Darstellung auf der Bühne eignen dürfte, um es in Stelle des
verschollenen der Prüfung von Ew. Hochwohlgeboren zu unterwerfen. Den
Stoff liehen mir die russischen Volksepopöien, die unter dem Titel:
„Fürst Wladimir und dessen Tafelrunde“ anonym vom Hofrath Busse
in einer gefälligen Uebersetzung herausgegeben sind. Möchte es mir
gelungen seyn, durch Hervorhebung des naiv humoristischen Elements
den Sagen dramatische Bewegung und Einheit gegeben zu haben! Mag der
schriftstellerische Versuch bewähren, wie gern ich von je her auf die
Worte des Lehrers schwöre: „Wie die jetzige und künftige Zeit mit ihren
besten Bestrebungen schon im Shakspear liegt, so sollen wir uns eben
darum von hieraus entwickeln und Natur, Wahrheit und Kunst finden.“
Neuerlichst ist von mir in dem von ~Dr.~ Reumont herausgegebenen
Jahrbuch: „Thalia“ eine Uebersetzung von Polizians Orfeo im Druck
erschienen. Merkwürdig war es mir, in diesem ältesten italienischen
Drama als Scenerie den Balkon im Hintergrunde der Bühne zu finden, von
dessen Existenz mir nur in den französischen Stücken bis jetzt kein
Beispiel vorgekommen ist.
Eben ist das Gastspiel der Madame Crelinger mit ihren beiden Töchtern
auf hiesiger Bühne beendigt. Ausgezeichnet und vollendet erschien mir
die tragische Künstlerin als Katharina in den Günstlingen, als Sappho
und Gräfin Orsina.
Mit der gehorsamsten Bitte, mich Ihren Fräulein Töchtern
angelegentlichst empfehlen zu wollen, habe ich die Ehre mich mit der
ausgezeichnetsten Hochachtung zu unterzeichnen als
Ew. Hochwohlgeboren
gehorsamster
_A. Hagen_.


=Hagn, Charlotte von.=

Wer diese zu ihrer Zeit so beliebte Schauspielerin noch in ihrer
Wirksamkeit gesehen, und wer außerdem Neigung hat, Betrachtungen
über Bühnen-Charaktere _außerhalb_ der Bühne anzustellen, dem
dürften diese zwei Briefe nicht unwichtig erscheinen; wenn er die
kindliche Hingebung des ersten mit der fast vornehmen Fassung
des zweiten vergleicht. Allerdings liegen zwölf Jahre, reich an
Erlebnissen, dazwischen. Man lieset aus den Zeilen des letzteren
leicht heraus, wie unnütz der berühmten Künstlerin die „Lehrstunde“
dünkte, welche Tieck ihr widmen wollte. Vielleicht hatte sie nicht
ganz Unrecht? Für Jedweden „vom Handwerk“ wird der praktische
Gewinn, der aus Unterweisungen hervorgeht, wie ein _Mann_ (sey es
der bedeutendste!) einer geistvollen und geübten Schauspielerin
sie ertheilen kann, immer zweifelhaft bleiben. -- Es war eine
von Tieck’s größten Selbsttäuschungen, daß er an diesen seinen
unmittelbaren Einfluß glaubte. -- Ach, hätte er hören können, wie
auch Diejenigen, die er sich als aufrichtigst ergeben wähnte,
darüber sprachen!

I.
_München_, den 20t. July 1831.
_Verehrungswürdiger Herr Hofrath!_
Ehrfurcht und Liebe, die mein ganzes Herz für Sie erhabener Mann!
lebhaft erfüllen, beschwichtigen nun auch in mir das Bangen der Schuld.
-- Schuldig werden Sie mich heißen, und meine Handlung als eine sehr
tadelnswürdige bezeichnen. -- Ich gestehe Ihnen offen: ich selbst
vermag mich nicht zu rechtfertigen, und dennoch fühle ich mich lebendig
überzeugt, daß ich so handeln mußte. Man kann mich leichtsinnig,
unbesonnen, ja sogar carakterlos schelten; indeß wer in meiner Lage
einer andern Empfindung als der eines gehorsamen Kindes gefolgt wäre,
den würde man gewiß keinen Menschen, sondern ein unnatürliches und
verächtliches Wesen genannt haben. -- Ich habe kein Hehl vor Ihnen, und
spreche mich gegen Sie so freymüthig aus als ich denke. -- Angeborne
Sehnsucht nach der Fremde, die freundliche, ja ausgezeichnete Aufnahme,
die mein jugendliches und schwaches Kunstwirken in Dresden fand, die
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