Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 06

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Zeit hatte, nämlich die Hoffnung auf das _nächste Jahr_. Manche
Verhältniße halten mich hier zurück, unter anderen der Wunsch
unseres fast 80-jährigen Königs daß diejenigen, der Er mit dem
Nahmen seiner Ergebenen und Freunde beehrt, hier bleiben möchten.
-- Meine litterarische Laufbahn ist während der letzten Jahre
unterbrochen gewesen. Die Politik reißt Alles mit sich fort. Auch
zählen wir gegenwärtig in unserm wenig bevölkerten Lande 70 bis 80
Kannengießerische Zeitungen (eine jährliche Sündflut von politischen
Flugschriften und Scharteken ungerechnet) und nur _ein einziges_
litterarisches Wochenblatt mit einem höchst beschränkten Publikum. --
~Dii meliora!~ --
Meine Frau bittet um ihren herzlichen Gruß, womit ich meine Empfehlung
an Deine Damen verbinde. Grüße auch von uns alle Dresdener-Freunde und
gedenke Deines bis in den Tod
ergebenen Freundes
_Bernh. v. Beskow_.
N. S. Hast Du etwa Oehlenschlägers Uebersetzung von meinen Dramatischen
Studien gesehen? -- Hat sich irgend eine Deutsche Zeitung oder
Zeitschrift darüber ausgesprochen? Aus der litterarischen Welt dringt
keine Kunde mehr zu mir.

IX.
_Stockholm_ den 25. October 1844.
_Theuerster Freund!_
Im Januar Monat dieses Jahrs sandte ich Dir von Rom aus einen Brief,
den Du, wie ich vermuthe, richtig empfangen hast. Ich hatte damals die
Hoffnung auf meiner Rückreise den Weg über Berlin nehmen zu können.
Späterhin eingetroffene Umstände, (worunter das Hinscheiden des
damaligen Königes und der bald darauf zusammenberufene Reichstag)
nöthigten mich indessen die Reise nach dem Vaterlande zu beschleunigen
und den Weg über Paris zu nehmen. Die Freude Dich wiederzusehen mußte
daher bis zu meiner nächsten Reise ins Ausland aufgeschoben werden, und
damit, hoffe ich, wird es nicht gar zu lange dauern. Unterdessen ist
es mir ein Vergnügen, Dir zu der Ehrenbezeugung, welche unser jetziger
König Dir bey seiner Krönung durch das Nordstern-Kreuz ertheilt
hat, Glück zu wünschen. Es ist dieselbe Zierde welche Linné und
Haller getragen haben, und welche bey uns die größten Litterarischen
Verdienste auszeichnet, weshalb sie auch nicht unter den vielen
Beweisen von der Achtung der Zeitgenoßen fehlen mußte, welche Dir von
so vielen Ländern aus dargereicht wurden.
Auch ist es mir eine Freude gewesen, durch den berühmten Jakob Grimm,
der uns vor einiger Zeit besuchte, Dein Wohlbefinden zu erfahren.
Wenn Du Grimm siehst so grüße ihn herzlich von mir. Meine Frau, deren
Gesundheit während des Aufenthalts in Italien beträchtlich gewonnen
hat, bittet um ihren freundschaftlichsten Gruß an Dich und an die
Gräfinn, welcher Du auch meine ehrerbietige Empfehlung machen wirst.
Lebewohl, theuerster Freund, und bewahre stets im wohlwollendem Andenken
Deinen
ergebensten
_Bernh. v. Beskow_.


=Böttiger, Karl August.=

Geboren den 8. Juni 1760 zu Reichenbach im sächsischen
Voigtlande, gestorben den 17. November 1835 zu Dresden, wo er
von 1804 bis 1821 Studiendirektor des Pagenhauses, späterhin
der Ritterakademie gewesen. Alle Welt weiß von seiner früheren
Stellung als Gymnas.-Direktor und Oberkonsist.-Rath zu Weimar;
von seinem wissenschaftlichen Verkehr mit den größten Geistern;
von seiner gediegenen Alterthumskunde; von seinen zahlreichen
und gelehrten Werken in diesem Gebiete; -- aber auch von seinen
kritisch-theatralischen „Entwickelungen“ und breiten Recensionen
--. Letztere zogen ihm damals, wo Iffland in W. Gastrollen gegeben,
den scharfen Ausfall im Gestiefelten Kater zu. Und es ist ein
wohlthuender Beweis von der Versönlichkeit des Alters, daß zwischen
ihm und Tieck in Dresden ein unverstellt herzlicher Umgang möglich
wurde, der allen alten Groll aufhob. Deß’ zum Zeichen stehe dies
kleine Briefchen (das einzige welches vorlag) hier abgedruckt,
obgleich es kürzer ist, wie die Vorrede dazu.

Von Hause den 12. July 1835.
_Verehrtester Herr Hofrath._
Bis ich mich selbst bedanken komme, empfangen Sie vorläufig meinen
aufrichtigsten Dank für so zuvorkommende Güte in Mittheilung von
Bettina’s Briefen.
Ich fürchte mein litterarischer Optimismus wird an dieser Klippe doch
Schiffbruch leiden und verspreche schnelle Zurücksendung.
Ich bitte um die Erlaubniß, in den nächsten Tagen Ihnen einige Minuten
rauben zu dürfen.
Sie wissen, daß Raupach die ehrenwerthe Struve’sche Trinkgesellschaft
(??) mit einer Menagerie verglichen hatte. Am Morgen nach seiner
Abreise fand man neben der Liste einliegen: Der Bär ist nach Bern
abgereiset.
Mögen Sie wohl seyn! Ich werde mich Ende dieses Monats einige Tage in
Teplitz erfrischen.
Hochachtungsvoll und treu-
ergebenst
_Böttiger_.


=Boisserée, Sulpice.=

Ueber die Verdienste, welche sich dieser außerordentliche Mann,
im Vereine mit seinen Brüdern: Melchior und Baptiste Bertram um
Studium und Geschichte altdeutscher Kunst erworben, ist kein Wort
weiter nöthig. Im Jahre 1831 ging von ihm das große Werk aus,
welches den Kölner Dom in seiner ganzen erhabenen Gesammtheit
zur Anschauung brachte, und dadurch gab eigentlich B. den ersten
entscheidenden Impuls zum Ausbau dieses bewundernswürdigen Denkmals
aus großer Zeit. -- Die von ihm hier mitgetheilten vier Briefe
reichen von 1815 (B. ist 1783 zu Köln geboren) bis 1835. Der erste
derselben möchte in seiner, nur kunsthistorischen Mittheilungen
gewidmeten, Ausführlichkeit vielen unserer Leser zu lang dünken.
Doch da er von Tieck ausdrücklich für die Aufnahme bezeichnet
worden, durfte er nicht zurückgelegt werden.

I.
_Heidelberg_ am 25. November 1815.
Werther Freund, auf Ihre lieben freundlichen Klagen über mein
Stillschweigen hätte ich ebengleich antworten sollen, und habe es
auch in Gedanken gethan, aber dafür die Feder anzusetzen, war mir
bisher wegen unaufhörlichen Geschäften kleinen Reisen und allerley
Zerstreuungen rein unmöglich.
Daß wir Ihre Freundschaft nicht vergeßen, daß wir Sie lieb behalten,
wird Ihnen Ihr Freund Burgsdorf geschrieben und gesagt haben.
Ihr Andenken an die sterbende Maria und Ihr lebhafter Wunsch, den
Meister dieser Herrlichen Bildes zu kennen, freut uns von ganzem
Herzen; es geschieht uns gar zu selten, daß Sinn und Geistvolle Freunde
unsere Forschungen in der alten Kunstgeschichte mit uns theilen, noch
weniger, daß einer, wie Sie, mehrere Jahre lang seine Aufmerksamkeit
auf einen einzigen und Hauptgegenstand wendet.
Die Frage nach dem Meister unseres Bildes war eine der wichtigsten
und schwierigsten zugleich; sie konnte nicht beantwortet werden, ohne
die ganze altniederländische Kunstgeschichte neu zu beleben, darum
gelang es uns auch erst im vorigen Jahr, nach einer vierten Kunstreise
in Braband, sie mit voller Gewißheit zu entscheiden. -- Ihre Fragen
und Bemerkungen geben uns nun ein angenehmes Wiederspiel unserer
eigenen Forschungen, sie kommen der Wahrheit sehr nahe, ohne sie
erreichen zu können, weil es an Mannichfaltigkeit der vergleichbaren
Werke und an festen Punkten fehlt; dabey aber geben sie uns eine gar
schöne Bestätigung unseres Urtheils über die Dresdener Bilder, welches
natürlich eine bedeutende Stelle in dem Kreise unserer Untersuchung
einnimmt.
Daß die sterbende Maria von einem der bedeutendsten Niederländer und
von einem der späteren mit Lucas von Leyden und Dürer gleichzeitigen,
der Italien -- den Raphael und den Leonardo gekannt -- herrühren
muste, das hatten wir immer gefordert. Aber wer sollte der glückliche
gewesen seyn? Da er sich von den früheren großen Männern von Eyck und
Hemmelinck und auch durchaus von dem Zeitverwandten Lucas von Leyden
unterscheidet!
Sie vermutheten zwar damals schon, als Sie das Bild sahen, es könne von
Meister Lucas seyn, allein Ihre Vermuthung stüzte sich blos auf das
kleine Bildchen: die Anbethung der Könige in Dreßden, welches Sie mit
dem größten Recht _unserem Meister_, die Verfaßer des Catalogs
hingegen mit destomehr Unrecht dem Lucas von Leyden zuschreiben.
Die Bilder von Lucas von Leyden in Paris, andere bey Lieversberg
in Köln, das jüngste Gericht in Leyden selbst, das Altar-Bild mit
Flügelthüren, welches wir von ihm besitzen (welches aber bey Ihrem
Besuch noch in Köln war) -- alle diese Bilder, wenn Sie dieselben ohne
gar zu große Unterbrechung nacheinander betrachten und vergleichen
könnten, wie wir gethan haben, würden Sie überzeugen, daß Lucas von
Leyden ein anderer, und nicht so einfach ruhig anmuthig, nicht so
leicht und frey war, wie unser Mann.
Der Ausdruck bey Lucas ist immer etwas geziert empfindsam oder dunkel
schwermüthig; die Mienen sind häufig was man gekniffen nennt; die
Zeichnung geht bey vieler wahrhaften Großartigkeit doch sehr oft
und besonders an den äußersten Theilen an Händen, Füßen u. s. w. ins
Kleinliche und Rauhe. Dagegen erhebt ihn seine Ausführung Kraft und
Rundung in der Farbe noch über unseren Meister.
Alles dieses gilt auch von der Maria bei Frauenholz in Nürnberg, die
an Glanz und Pracht der Mahlerey das vollkommenste ist, was ich von
Lucas kenne. Die Ihnen scheinende Aehnlichkeit mit unserem Meister hat
ihren Grund blos in der Schule, Gleichzeitigkeit und Landsmannschaft.
Und dies findet sich noch viel mehr bey den in Dresden für Mabuse
angegebenen drey Königen: Die Ruhe, die Anmuth die Zartheit im Ausdruck
und wieder manches einzelne, die Gestaltung der Hände u. s. w stimmt,
wie Sie richtig bemercken, sehr mit unserem Meister überein, jedoch
zeigt sich ein bedeutender Unterschied in der Zeichnung ganz besonders
aber in der Farbe. Dieses ist Ihnen auch nicht entgangen und Sie
glauben daher, das Bild sey früher als jenes Kleine gemahlt und nicht
gehörig gereinigt.
Ich begreife es nur zu gut, daß Sie sich auf diese Weise aus dem
Dunkel zu helfen suchen, denn mich selbst hat das Bild in die gröste
Unruhe und Verwirrung gesezt. -- Ich erkannte die Verwandschaft,
nur konnte ich den Unterschied der Farbe nicht für einen Mangel an
Reinigung halten. Es war das erste Bild, welches mir von der Art
vorgekommen. Ich wuste nicht, wem ich es zuschreiben sollte; eine
andere Behandlungsweise unsers Meisters anzunehmen, hatte viele
Schwierigkeiten, weil es natürlich eine frühere seyn muste, dafür
waren aber einzelne Theile besonders die Köpfe der beyden vorderen
Figuren, des Lukas und Dominikus mit viel zu großer Kunst Fertigkeit
ausgeführt. Und doch hinwieder, wer sollte der andere verwandte Meister
seyn? Die Angabe des Catalogs konnte mir nichts gelten, ich hatte schon
zu viele Erfahrungen gemacht, daß man in der altdeutschen Kunst an
die Taufe der Gallerie Directoren nicht glauben darf. -- Indeßen nach
Carl von Mander’s Geschichte der Nieder Ländischen Mahler waren Johann
Mabuse und Johann Schoorel die einzigen, auf die sich dencken ließ,
und die man kennen lernen mußte, ehe man sich erlaubte, irgend einen
Unbekannten für unseren Meister anzunehmen, welches ohnehin bey dem
Zeitalter, dem er angehört, sehr gewagt gewesen wäre.
Von Mabuse erzählt Carl van Mander: Er war Zeitgenoß von Lucas von
Leyden, sehr leichtsinnig und ungebunden in seinem Lebens Wandel
hingegen in der Behandlung seiner Werke so verwunderlich geschickt,
sauber und geduldig, als irgend ein Künstler seyn mochte. Er studirte
in der Jugend fließig die Natur, zog dann nach Italien und brachte die
rechte Art zu ordnen, das Mahlen von Geschichten mit Nackten Gestalten
und allerley dichterischen Verzierungen nach Flandern. -- Auch reiste
Albr. Dürer im Jahr 1521, wie dieser in seinem eigenen Tagebuch
bestätigt, nach Middelburg um das Haupt Stück von Mabuse zu sehen, und
bewunderte es sehr. Das Bild wurde nachher mit samt der Kirche vom
Blitz vernichtet. Im Jahr 1527 besuchte Lucas von Leyden den Mabuse zu
Middelburg und gab ihm und den übrigen Mahlern ein prächtiges Gastmahl,
welches ihm 60 Gulden kostete; eben so prächtig gastierte er auch die
Mahler zu Gent, Mecheln und Antwerpen, überall begleitete ihn Mabuse
sehr prunkend in Goldstoff gekleidet, Lucas aber trug gelb seidenen
Kamelot, der in der Sonne wie Gold glänzte. -- Seit dieser Reise war
Lucas immer kränklich und brachte die 6 lezten Jahre seines Lebens
mit Mahlen und Kupferstechen im Bett zu. Einige glaubten, er habe von
neidischen Künstlern Gift bekommen, er starb 39 Jahr Alt im Jahr 1533.
-- Das Sterbejahr von Mabuse wird, jedoch nicht ganz zuverläßig, auf
1562 angegeben.
Ich stelle Ihnen alle diese Umstände so ausführlich zusammen, damit,
wenn der Karl van Mander Ihnen nicht zur Hand seyn sollte, Sie doch
gleich eine bequeme Uebersicht haben und so fahre ich auf dieselbe Weise
von Schoorel fort:
Dieser hat vor allen ein neues Licht aus Italien in die Niederländische
Kunst gebracht, und soll ihn deshalb Franz Floris die Fackel der
Niederländischen Kunst genannt haben. Er wurde im Jahr 1495 in dem
Dorf Schoorel bey Alckmar gebohren und verlohr als Kind seine Eltern.
Von Jugend auf hatte er eine Große Neigung zum Zeichnen, so daß er
in der Schule mit dem Feder Meßer allerley Bildwerk auf die Hörnenen
Tinten Fäßer schnitt und darum von dem Schulmeister sehr lieb gehalten
und gepriesen wurde. Man gab ihn früh nach Harlem zum Meister Willem
Cornelisz in die Lehre. Hier blieb er 3 Jahre, kam dann 1512 zu
Jacob Cornelisz nach Amsterdam, in deßen 12 jährige Tochter er sich
verliebte, wurde durch den Ruhm des Mabuse nach Utrecht gezogen, lernte
bey ihm, konnte aber wegen deßen ausgelaßenem Lebens Wandel nicht lange
bleiben; gieng nach Köln, Speyer, Straßburg, Basel, besuchte überall
die Mahler Stuben und verkaufte seine Bilder, je wie sie fertig wurden.
Nirgend verweilte er lange, denn er arbeitete sehr schnell. In Nürnberg
lernte er einige Zeit bey Dürer, doch konnte er sich über Luthers
Neuerungen nicht mit ihm verstehen, und reiste nach Steyer in Kärnthen,
wo ein Edelmann ihm seine Tochter geben wollte, die Treue gegen die
Geliebte in Amsterdam hinderte Schoorel diesen Antrag anzunehmen; so
zog er nach Venedig und von da nach Jerusalem. Dies geschah im Jahr
1520 und im selbigen Jahr kehrte er aus dem gelobten Lande zurück. Auf
der Rückfarth mahlte er ein Bild für die Geburts Stätte Christi, er
sandte es von Venedig dahin, es wurde seitdem von Reisenden an diesem
heiligen Ort gesehen. In Italien besuchte er nun verschiedene Städte,
kam endlich nach Rom, lernte Pabst Hadrian den VIten, einen
Utrechter, kennen, mahlte ihn und wurde Aufseher über das Belvedere.
Der Pabst aber regierte nur anderthalb Jahre; nach seinem Tod, im
Jahr 1523 oder 1524, zog Schoorel wieder nach Utrecht; hier hörte er,
daß ihm seine Geliebte untreu geworden, und sich mit einem Goldschmidt
vermählt hatte; blieb eine Zeitlang in Utrecht, wohnte dann in Harlem
und nahm später eine geistliche Pfründe in Utrecht an. Er war mild
und fröhlich von Geist, gesellig und angenehm im Umgang, gewandt und
fertig in vielen Sprachen, übte Dichtkunst und Musik. Bey allen diesen
persönlichen Vorzügen verschaffte ihm seine Kunst leicht die Gunst
vieler großen Herren und Fürsten. Er starb im Jahr 1562: Sieben und
Sechszig Jahr alt. Eine Grabschrift unter seinem Bildniß bezeugt es.
Das Bildniß wurde 1560 von dem berühmten Bildniß Mahler Antonio Moro
gemahlt. Dieser Moro (eigentlich Mor) und Martin Hemskirch waren seine
Schüler.
Sie sehen wohl lieber Freund, daß diese beyden Lebens Beschreibungen
vortreflich zu den Bemerkungen paßen, welche wir wechselseitig über
unsere sterbende Maria und über jenen großen drey Könige in Dresden
gemacht haben; die Verwandschaft mit einander und mit Lukas Leyden,
dann die Bekanntschaft mit den Italienischen Meistern und alles
übrige erklärt sich daraus. Indeßen um aufs klare zu kommen, muste
man wenigstens von einem der beyden Meister zuverläßige Bilder kennen
lernen. Dies ist uns nun rücksichtlich des Mabuse gelungen, und ich
kann Ihnen versichern, daß diesmal der Dresdener Katalog recht hat.
In dem Museum zu Brüssel befindet sich ein ächtes Bild aus der ersten
Zeit von Mabuse, wir selbst besitzen jetzt eins aus der mittleren Zeit,
wie das Dresdener, und ein Zweites aus der letzteren Zeit, welches mehr
in italienischer als in Deutscher Art gemahlt, und ganz dem Leonardo
nachgeahmt ist. Ein gründlicher Mahlerey-Kenner in Brüssel, der selbst
eins der besten Gemählde von Mabuse die in seinem Leben angeführte
kleine Kreuz Abnahme, in Händen gehabt hat, bestätigte uns die Aechtheit
dieser Bilder; auch sahen wir diesen Herbst bey einem französischen
Mahlerey Händler noch eine schöne Anbethung der Könige, welche gleich
auf den ersten Blick an die Dresdener erinnerte und mehrere ganz
ähnliche Köpfe hatte. An allen diesen Bildern selbst an dem ganz
dem Leonardo nachgebildeten bemerckt man dieselbe grau-bläuliche
nebelartige Farben-Behandlung wie an dem Dresdener Bild.
Die Folgerung auf den liebenswürdigen Meister Schoorel macht sich nun
von selbst. Es ist uns zwar noch nicht sowohl geworden, anderwärts
ein zuverläßiges Bild von ihm zu Gesicht zu bekommen; was man
unter seinem Namen in Brüssel zeigt, hat weder innere noch äußere
Gründe für sich und kann kaum als Werck eines der mittelmäßigsten
Niederländischen Mahler gelten. Hingegen stimmt mit unserer sterbenden
Maria, mit den kleinen drey Königen in Dresden, und mit noch 3 anderen
kleinen Bildern in unserer Sammlung alles zusammen, was die Lebens
Beschreibung aussagt. Ja zulezt tritt noch ein Aeußerer Umstand dazu,
welcher der Sache fast unumstößliche Gewißheit giebt, und das ist
die Aehnlichkeit mit den ersten Wercken von Martin Hemskerck; denn
von diesem erzählt Carl van Mander, er sey, nachdem er bey mehreren
Meistern gelernt, zuletzt Schüler bey Schoorel gewesen, und habe deßen
Mahlerey so nachzuahmen gewust, daß man seine Wercke schwer von denen
des Meisters habe unterscheiden können; bis er dann freylich nachher
seine eigenthümliche und vollends den Italienern nachgebildete Weise
angenommen. -- Die Bilder von Hemskerck aber sind genau bekannt, und
wir besitzen selbst eine ganze Reihe aus den verschiedenen Zeiten
seines Lebens; wobey man sich zur Genüge überzeugen kann, daß die
ersten würklich dem Schoorel sehr nahe kommen und darum auch alles
übertreffen was Hemskerck nachher gemahlt hat.
Ich hoffe, Sie werden mit dieser Auflösung des Räthsels zufrieden
seyn, um so mehr weil Schoorels Geschichte manches Aehnliche mit Ihrem
Sternbald hat. Zum Theil auch aus diesem Grunde, ich muß es nur
gestehen, habe ich die Lebens Beschreibung so umständlich ausgezogen
und mich lieber der Gefahr ausgesezt, Ihnen längst bekannte Dinge zu
wiederholen, als irgend etwas unberührt zu laßen, was Ihnen neu seyn
und eine Dichterische Veranlaßung werden könnte.
Auf jeden Fall Sehen Sie daraus wenigstens meinen guten Willen, das
lange Stillschweigen abzubüßen. Sie werden es mir überhaupt gern
verzeihen, da Sie das Wesen und Treiben eines Antiquaren, dem es
_Ernst_ ist, so gut kennen; wircklich es scheint, als müste uns selbst
unter der Hand alles zum Alterthum werden, ehe wir es fördern können,
und darum ist das Urtheil der Gesellschaft im Phantasus über den Freund
_Ernst_ so wahr als scharf und witzig.
Indeßen wenn man beharrlich bleibt und der Himmel einem Glück und
Gesundheit schenckt, bringt man trotz aller Schwerfälligkeit, die nun
einmal am Fach haftet, endlich doch das erwünschte und oft mehr als das
erwünschte zu Stande.
Sie sollten uns jetzt nur wieder besuchen und sehen, welche reiche
Vollständigkeit wir in der Sammlung der Niederländischen Meister
erreicht haben. Von Meister Hemmelinck, von dem nach der Vertheilung
des Pariser Museums keine einzige Gallerie ein Bild aufzuweisen hat,
sind seit 3 Jahren -- 6 seiner schönsten Wercke und zwar aus den
drey verschiedenen Zeiten seiner Entwickelung bey uns eingekehrt. --
Dieser Meister würde Ihnen unendlich Gefallen; er war Schüler von
Eyck, von dem Sie bey uns die Darbringung im Tempel gesehen haben; er
übertraf ihn und alle anderen -- Zeitgenoßen sowohl als Nachfolger
in der Farbe und Ausführung, und steht fast höher als Schoorel, mit
dem man ihn jedoch nicht vergleichen kann, weil beyder Art und Wesen
ganz verschieden ist. Nur G. v. Eyck allein kann durchaus über den
Hemmelinck gesezt werden, wegen der Großartigkeit Einfachheit und Tiefe
der Natur Anschauung und Darstellungs Gabe. -- Von ihm besitzen wir zu
jener Darbringung im Tempel das Mittelstück, die Anbethung der Könige,
und das Gegenstück, die Verkündigung, dann seit vorigem Jahre auch
den Heiligen Lukas, der die Maria mahlt, gleichfalls ein Großes und
übermaßen prächtiges Bild.
Ich würde gar nicht zu Ende kommen, wenn ich Ihnen eine Uebersicht und
Beschreibung der ganzen Sammlung geben wollte, überdem werden Sie
solche nächstens von Goethe lesen. In den drey Monathen, welche ich
diesen Sommer und Herbst mit ihm zugebracht habe, ist eine kleine
Schrift über Kunst und Alterthum in den Rhein und Mayn-Gegenden
vorbereitet worden. Köln unsere Sammlung und das Strasburger Münster
werden die Hauptpunkte seyn, zwischen denen sich das andere, auch das
neuere, Kunstwesen samt allen Wünschen und Aussichten anreihen soll. Er
beschäftigt sich jetzt mit der Ausarbeitung, drey Bogen sind bereits
gedruckt.
Sie werden sich gewiß darüber freuen, daß dieser so lange ungläubige
Freund nun so ernsthaft an unserer Liebe für die altdeutsche Kunst
Theil nimmt, deren erste Anregung wir nie aufhören werden, Ihnen und
Friedrich Schlegel zu verdancken.
Mein etwas elephantisches Werck vom Köllner Dom geht seinen langsamen
aber sichern Schritt -- vorwärts -- Die 5 Platten zur ersten Lieferung
werden mit Anfang des neuen Jahrs fertig; die Probedrücke versprechen
sowohl in Rücksicht der Kraft und Würckung als in Rücksicht der
Zierlichkeit und Gründlichkeit eine befriedigende Ausführung. -- Das
andere kleinere Werck altdeutscher Baudenckmahle, von den ältesten
Zeiten bis zur Entstehung der sogenannten gothischen Baukunst, wird
nun auch in Gang gesezt, aber nicht in blosen Umrißen, wie das,
welches vor kurzem mein Freund Moller in Darmstadt herausgegeben
und wozu ich ihn veranlaßt habe. -- Es geschieht einem oft so mit
Freunden, daß sie nur halbweg einen guten Rath befolgen und ihn halb
verderben. -- Meine geschäftlichen Arbeiten sind sehr vorbereitet, und
ich hoffe, diesen Winter in einer Abhandlung die vorläufige Uebersicht
der ganzen Geschichte der christlichen und Deutschen Baukunst, und
in einer Zweiten Abhandlung die Geschichte der Deutschen Bauleute
und Steinmetzen auszuarbeiten -- So werden wir dann endlich dem
_Willibald_ doch etwas auf den Fuß treten.
Nun aber nach so vielem Schwatzen muß ich an den Schluß denken,
und will auch darum, und noch aus anderen Gründen, die Freudens
Bezeugungen, daß wir als Köllner Ihre Landsleute geworden sind, auf
spätere Zeiten versparen. Nur das kann ich nicht verschweigen, daß ich
seit Jahr und Tag bey aller patriotischen Erhebung des Prinzen Zirbin
eingedenk gewesen bin, und mir vorgenommen haben, diesen Unsterblichen
immer im besten Andencken zu behalten.
Alle Ihren hiesigen Freunde sind wohl und grüßen so wie mein Bruder und
Bertram aufs schönste und freundlichste. Laßen Sie mich meine Unart des
Stillschweigens nicht entgelten. -- Laßen Sie bald gutes und angenehmes
von sich hören und sagen Sie mir Ihre Meynung von dem jüngsten Gericht
von Eyck, welches von Paris nach Berlin gekommen, und ein Eigenthum
der Stadt Danzig ist. Einige halten das Bild nicht von Eyck, sondern
von einem Schüler deßelben Ouwater genannt. Es soll die Jahreszahl und
ein ~E~ auf einem Leichenstein stehen, könnten Sie diese zu Ihren
Bemerkungen beifügen, so würden Sie mich sehr verbinden. Ich werde von
nun an gewiß schneller und kürzer antworten.
Unveränderlich Ihr Freund
_Sulpitz Boisserée_.
N. S. Die Frau V. der Horst heist seit dem Frühjahr Fr. Professorin
Schelver.

II.
_Stuttgart_, 18. Decbr. 1819.
_Wohlgeborener
Hochzuverehrender Herr!_
Euer Wohlgeboren erlauben mir, Ihnen die Anzeige des mit Anfang
künftigen Jahrs erscheinenden Kunstblatts hierbey zu übersenden und
dasselbe Ihrer gütigen Theilnahme zu empfehlen. Wir wünschen das Beste
der Kunst wesentlich zu fördern, und würden uns desshalb glücklich
schätzen, von einem unsrer ersten Schriftsteller, der so lebendig auch
auf die Kunst gewirkt hat, durch Beyträge unterstützt zu werden. Indem
ich Sie darum angelegentlichst bitte, verharre ich mit vollkommenster
Hochachtung.
Euer Wohlgeboren
gehorsamster Diener
~Dr.~ _Schorn_.

_Verehrtester Freund._
Ich kann mirs nicht versagen, diesem Briefe ein paar flüchtige Zeilen
beizufügen und Ihnen ~Dr.~ S. als einen sinnigen KunstFreund zu
empfehlen, den ich seit mehreren Jahren freundschaftlich kenne, und
nun Hr. v. Cotta zum Redacteur des neuen Kunstblatts vorgeschlagen
habe. Ich weiß wohl, es ist ein gewagter Versuch mit einem periodischen
Blatt über Kunst, wenn man darin einen edelen würdigen Geist erhalten
will. -- Indeß hoffe ich die Zeitungs Form wird durch das Interesse
_historischer_ Notizen von allen Kunst Ergebnissen -- in äußerer
Rücksicht -- sichern, und was das innere und wesentliche betrift, so
bin ich überzeugt, daß dies immer bedeutend und höchst würksam bleiben
wird, wenn man auf die Theilnahme von Männern, wie Sie, rechnen kann.
Denn der Raum, der für beurtheilende Aufsätze und Abhandlungen über
allgemeine Gegenstände übrig bleibt, ist, ohne im einzeln zu sehr
zu beschränken, im Ganzen doch so klein, daß man ohne unbescheidene
Ansprüche an solche Theilnahme zu machen, hoffen darf ihn gröstentheils
von ihnen benuzt zu sehen.
Möchten Sie nicht einzelne Stücke aus dem Neuen Sternbald, oder sonst
einiges aus Ihrem Vorrath über Kunst mittheilen. Es würde im Anfang --
da man sich gern empfehlen mag -- doppelt willkommen seyn. Ich denke
verschiedenes zu den Biographien von Eyck -- Hemmeling und andern, dann
über die alt Cölln. Schule -- und wieder über altdeutsche Architecten
einiges zu geben; aber nur nach und nach. Ich habe gar zu viel mit der
Herausgabe des Doms zu thuen, die ich in Paris veranstalten muß. Ich
bin und bleibe nun einmal der alte Narr, der mit niederländischem Ernst
nicht nachläßt, bis die Ausführung so weit gebracht ist, als _aufs
strengste_ nach den Umständen gefordert werden kann. Im Frühjahr, hoffe
ich, soll endlich dieses Admiral-Schiff vom Stapel gelaßen werden.
Mein Bruder und Bertram empfehlen sich mit mir Ihrem freundschaftlichen
Angedencken.
_Sulpitz Boisserée_
~eiligst.~

III.
München am 30. Septbr. 1832.
Es freut mich Ihnen, mein innigst geliebter Freund, endlich einmal
ein Lebenszeichen geben zu können. ~Dr.~ Braun aus Gotha bietet mir
die Gelegenheit dazu, und ich ergreife sie um so lieber, als ich
Ihnen denselben recht wohl empfehlen kann. Dieser junge Mann hat 2½
Jahre hier zugebracht und ist allen, die ihn näher kennen gelernt,
lieb geworden; er besizt viele philologische Kenntniße besonders auch
von altdeutscher Litteratur, zugleich hat er sich mit dem Studium
der Kunst und der Kunstgeschichte beschäftigt. Er wird Ihnen auf
die mannichfaltigste Weise von dem hiesigen wissenschaftlichen und
artistischen Treiben berichten und erzählen können.
Mein Wunsch, Sie auf der Rückreise von Berlin nochmals zu besuchen,
ist mir leider durch das langweilige Kalte Fieber vereitelt worden,
welches mich Zehn Tage nach meiner Ankunft in der vielgepriesenen Stadt
befallen, dann mit seinen schlimmen Folgen mich Monate lang geplagt und
endlich mich aber und abermals heimgesucht hat. Alle meine Plane sind
mir durch dieses verwünschte Fieber verdorben worden; erst vor einigen
Tagen hat es mich wieder verlaßen, und ich wage noch kaum zu hoffen,
daß es das letzte Mal gewesen sey.
Die kurze Zeit, die ich bei Ihnen zugebracht, gewährt mir immer die
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