Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 22

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Ihre liebe Frau und Schwägerin grüßen Sie bestens; Was meynt die
Leztere zu dem Vorschlag, Friz zu mahlen? -- Das 1ste Buch von meinem
Roman sollen Sie bei Gelegenheit erhalten. -- Ich nehme jetzt meinen
Abschied; schon in diesen Tagen; Was dann aus mir wird, ist noch nicht
ganz bestimmt; Wahrscheinlich Oekonom, oder Forstmann; mir ist am Ende
jeder Stand recht; Nur muß ich jezt eine Lage wählen, wo ich im Anfange
viel zu thun, und doch auch Gelegenheit meine Gesundheit zu schonen,
habe. -- Wie geht es mit Ihrer Gesundheit? Grüßen Sie die Ernst.
Zum 1sten July gehe ich ins Bad nach Liebenstein; adressiren Sie aber
nur an mich hierher.
Haben Sie doch die Güte, mir Ihre Wohnung zu bezeichnen.

VIII.
_Meiningen_, d. 12ten Novbr. 1801.
Ihnen, mein guter Tiek, intressirt das Schicksal Ihres Freundes zu
sehr, als daß ich nicht mit Gewißheit voraussehen sollte, daß Ihnen die
Nachricht einer wichtigen und freundlichen Veränderung meiner Lebens
Weise angenehm seyn würde. -- Ich bin versprochen, und zwar auf eine,
mir selbst kaum begreifliche, zufällige, schnelle Weise versprochen;
Meine liebe Braut, ist eine Frl. v. Uttenhoven von hier; Ihr Vater
ist Geh. Kammerrath; -- Meine Caroline ist ein liebes, einfaches,
weibliches Wesen; der heilige Ernst fehlt Ihr nicht, und Ihre zärtliche
Liebe macht mich so glücklich, als ich hier auf dem Boden der Prüfung
noch werden konnte. -- Es kömmt mir noch mannigmal vor, als träumte
ich, und kaum wage ich es, die frohen Stunden fest zu halten; Werde
ich glücklich, so ist es nur der Seegen meines Friz, der mich ewig
umschwebt; er war und ist mein Genius des Himmels; und was ich genieße,
habe ich nur durch ihn. -- Wahrscheinlich werde ich nun den Winter
hier zubringen; -- In Weissenfels sieht es noch trüb und traurig aus;
dort ist der Frieden entflohen; Meine gute Schwester wird wohl bald
ausgelitten haben. -- Desto theurer ist mir mein jetziges Verhältniß;
ich hätte das Alles nicht ertragen, hätte mir der Himmel nicht auf
einer andern Seite frohe Aussichten gezeigt; -- Sollte ich noch länger
auf der Erde bleiben, so mußte ich wieder gefesselt werden; für mich
war Alles locker und lose geworden. -- Mit F. Schlegel habe ich bey
meiner Durchreise nur wenige Worte gesprochen; ich bin ganz mit Ihnen,
wegen der Herausgabe der nachgelassenen Schriften, einverstanden;
machen Sie es ganz nach Ihrem Sinne; Sie guter Tiek, kannten unsern
Friz am tiefsten in Hinsicht seiner litterärischen Arbeiten, und Sie
können auch am Besten urtheilen, was dem Druck kann übergeben werden;
Nur eine kleine Auswahl unbedeutender Aufsätze aus frühern Jahren
behalte ich mir vor; Wie? und Wann? Ihnen die Papiere schikken? kann
ich zwar noch nicht genau bestimmen, doch denke ich, in einigen Monaten
gewiß. -- Haben Sie die _Lehrlinge von Sais_? es ist das einzige
Manuscript, das mir fehlt. -- Für die Aenderungen in dem Liede in Ihrem
Musen-Almanach, der mich unendlich freut, den herzlichen Dank; ich
fühle jetzt wie nothwendig sie waren. -- Haben Sie Zeit, guter Tiek, so
schreiben Sie mir doch einmal hierher; können Sie mir dann vielleicht
einige meiner Lieder corrigirt mitschikken? Adjeu; Ewig
Ihr
_Carl Hardenberg_.

IX.
_Meiningen_, d. 18ten Januar 1802.
Ihren Brief vom 26ten Dezbr. erhielt ich in den ersten Tagen meines
Glücks, da ich meine Caroline ganz mein nennen konnte, und sie zum
1sten Mal als mein liebes Weib umarmte; Sie können denken, wie
unendlich werth mir nun des Freundes Gruß war, da ich mich ohnehin
so lange nach einem Brief von Ihnen gesehnt hatte; -- doch zuerst
die herzliche Bitte, alle Entschuldigung wegen Nichtschreibens, oder
verzögerter Beantwortung auf immer aus unserer Correspondenz zu
verbannen; Freundschaft, wie die unsrige, ist nicht an Buchstaben
gebunden: unsere Seelen sind inniger, als durch Briefe verbunden; die
Freunde meines ewig geliebten Friz, sind für mich ein Vermächtniß für
die Ewigkeit, und wohl mir, wenn Sie einen Theil Ihrer Freundschaft
für den Verklärten, auf mich übertragen; doch, auch davon bin ich bey
Ihnen, lieber Tiek, den ich den ersten _seiner_ Freunde nennen
kann, überzeugt; also dieses Capitel wäre geschlossen. -- Wie seltsam
ich in den ersten Tagen des völligen Besitzes meines lieben, lieben
Weibes gestimmt war, kann ich nicht ausdrükken; in meinem Innern wogte
Alles in wilder Verwirrung; die trübe Vergangenheit, und freudige
Gegenwart beengten mich auf eine wunderliche Weise; das Schicksal hatte
mich mit so eiserner Hand angegriffen, daß ich es nicht begreifen
konnte, wie mich auf einmal so milde Frühlingsluft anwehte, und ich
wie durch einen Zauberschlag aus tiefer Nacht, in den himmlischen
Glanz eines neuen Morgens versezt war. -- Erwacht bin ich jezt zu
frischem Leben und Thätigkeit, und dankbar bin ich wenigstens für diese
köstlichen Augenblikke; die Erde mit ihren Bewohnern ist mir nicht
mehr fremd, und ich gehe wieder mit neuem Muthe dem bunten Labyrinthe
entgegen. -- Der 1ste Januar war mein Hochzeits-Tag; mein guter Vater
überraschte uns den Tag zuvor; meine Zufriedenheit stärkt auch meine
guten, so tief gebeugten Eltern; den herzlichen Dank für ihr Andenken
an sie. -- Meine wenigen Gedichte sind ganz zu Ihrer Disposition lieber
Tiek, nur bitte ich den Namen _Rostorf_ nicht zu vergessen; der
Name wäre mir gleichgültig, aber mein guter Friz hat mir selbigen noch
gegeben; Alles, was Sie daran ändern, ist mir Recht; Sie guter Tiek
sind und werden mein Führer auf dem Wege der Poesie, der ich ewig treu
bin, bleiben; -- Mit den Gedichten in dem Musen-Almanach haben Sie mir
viel Freude gemacht, und neue Lust ins Herz gebracht; und ich freue
mich, sehr bald wieder etwas von Ihnen zu lesen; Jezt habe ich zwar
keine fertigen Gedichte, aber vielleicht kann ich Ihnen bald einige
zusenden; ich habe wieder zu arbeiten angefangen, und denke vor der
Messe noch etwas Ganzes fertig zu liefern. -- Von den Mspt. unsers Friz
kann ich Ihnen nur jezt die beykommenden geistlichen Gedichte senden;
das übrige muß bis auf meine Rükkunft nach Weissenfels beruhen, und
leider kann ich vor Ende Februars nicht dahin kommen; dann denke ich
Fr. Schl. dort zu sehen, und die Auswahl zu machen; Ueber die Lehrlinge
bin ich wirklich in Sorge, doch können sich selbige wohl noch bey den
Mscpt. in Weissenfels finden; Ihnen beyden bleibt ohne Frage ganz
allein die Auswahl und Redaktion.
Meine Frau grüßt Sie und Ihre liebe Frau sehr herzlich, und freut sich
unendlich auf Ihre Bekanntschaft, Ihre Schwägerin, die Ernst und Dora
Stok bitte ich von mir bestens zu grüßen; ich versetze mich oft in den
Zirkel meiner geliebten Freunde. -- Ueber Jean Paul, der hier hauset,
hätte ich Ihnen noch manches närrische zu schreiben; aber er verliert
nachgerade das Intressante, und die Post eilt; Leben Sie wohl, theurer
bester Freund; Habe ich zur Oster-Messe vielleicht Hoffnung, Sie in
Leipzig zu sehen? Auf immer
Ihr
_Carl_.
Die Manuscpt. darf ich mir wohl zurück erbitten.

X.
_Weissenfels_, d. 6ten May 1802.
Ihren Brief, mein theurer Freund, fand ich bey der Zurükkunft von einer
kleinen Reise, und eile Ihnen nur sobald als möglich zu antworten;
-- die verlangten Papiere müssen nun schon in Ihren Händen seyn, da
ich selbige noch den Tag vor meiner Abreise auf die Post gab. --
Die Lehrlinge will ich noch soviel als möglich suchen; ich zweifle
aber sehr an dem Finden; da ich schon mehrmals vergeblich gesucht
habe; unbegreiflich ist mir es, wo sie hin sind; da ich noch den Tag
nach seinem Heimgang Alles unter meinen Beschluß nahm; eine einzige
Möglichkeit wäre noch, daß sie Julie hätte, diese sehe ich zur Messe;
dann kann ich Ihnen Nachricht geben. -- Daß ich den wärmsten Antheil an
Ihrem Schicksal nehme, das, lieber Tiek, brauche ich Ihnen wohl nicht
zu versichern; Sie sind einer der geliebtesten Freunde meines Herzens;
und ich habe verlohren genug, um zu fühlen, wie der Verlust geliebter
Menschen schmerzt; Aber kann der arme Mensch mehr geben als Theilnahme?
-- doch ich muß schließen. In Leipzig sehe ich Sie gewiß; den 17ten bin
ich auf mehre Tage dort, und im ~Hotel de Saxe~ zu erfragen. --
Fr. Schl. muß vor wenig Tagen einen Brief von mir erhalten haben. --
Auf den Sonntag sehe ich Ritter in Schlöben; die Mnscpt. die Sie jetzt
haben, wollte ich ihm blos zum Ansehen geben, da er mich sehr darum
bat. -- Dienstag Abend als den 11ten bin ich wieder hier und erwarte
Fr. Schl. -- Grüßen Sie Alles; meine Frau grüßt Sie beyde herzlich; --
Auf ewig
Ihr
_Carl_.

XI.
_Meiningen_, d. 31. August 1802.
Mit wahrer Freude ergreife ich die Feder, Ihnen, lieber theurer
Freund, zu schreiben, und Ihnen auch aus der Ferne mein Andenken,
meine warme Anhänglichkeit zu zeigen und zuzurufen. -- Immer verschob
ich den Brief, da ich erst das Mnscpt. erwartete, das nun in
Abschrift beyliegt; -- Es war bey Julien, und diese bittet mich, das
Mnscpt. selbst nicht aus den Händen zu geben, ich habe es Ihnen also
abschreiben lassen, doch ohne seine eigenhändigen ~Annotationen a.
m.~ zu vergessen, und freue mich um so mehr, es Ihnen jezt senden
zu können, da es zum 2ten Th. seiner Schr. durchaus unentbehrlich ist.
-- Es hat mich unbeschreiblich ergözt, da ich es jezt wieder mehrmalen
durchgelesen, und diese wenigen Bogen bleiben eine Vorhalle voll
unendlichen Reichthums; ich begreife jezt wohl, daß Er hat sterben
müssen; Wir sind noch nicht reif zu den ungeheuern Offenbarungen, die
durch ihn, zu uns gekommen wären. -- Ich lebe jezt sehr glüklich, und
im eigentlichsten Sinne des Worts, der Liebe im Schooß! -- Sehr froh
würde es mich freilich machen, Sie, lieber Tiek, und andere Freunde in
der Nähe zu haben; aber darauf leiste ich auch noch nicht Verzicht, daß
es wenigstens künftig geschieht. Seit ich verheirathet bin, werde ich
täglich ruhiger und nüchterner, ohne jedoch an Fantasie zu verlieren,
oder gleichsam erdigerer Natur zu werden; -- Ich kann es mit Worten
gar nicht sagen, wie mir so alles anders, so vieles klar und hell
erscheint, was vorher nur in trüben Nebel gehüllt war; Es ist, als
hätten sich die Erfahrungen des reifen Alters mit dem Gefühl ewiger
Jugend und glücklicher Kindheit verbunden; -- Ja oft fühle ich mich
so unbeschreiblich und seltsam, daß ich meyne, ich sey nahe am Ziel
des Lebens! Aber was ist denn auch Nah und Ferne? Die Zeit ist nur das
traumerregende Prinzip! Wir träumten nicht, wenn wir keine Zeit hätten.
Ich freue mich sehr, Sie, lieber Tiek, bald zu sehen, und sollte denn
dies auf der Michaelis-Messe nicht möglich seyn? Dann bin ich wieder in
Weissenfels und bleibe den ganzen Winter daselbst; -- Sie haben gewiß
herrliche Dinge in der Zeit gearbeitet, und die Aussicht zu diesem
Genuß macht mich sehr lüstern. -- Auch ich habe einiges in der Arbeit,
und wie lieb würde mir es seyn, Ihnen so manches zeigen zu können, und
wieviel habe ich mit Ihnen zu sprechen. -- Hier bin ich von mündlicher
geistvoller Gesellschaft gänzlich abgeschnitten, und Heil mir! daß
mein Glück und Leben jezt nur in mir und meiner Line ruht; die andern
Menschen könnten einen toll für Lachen oder Mitleiden machen; sie sind
in mancher Hinsicht viel dümmer als ich ahnden konnte; Jean Paul, der
hier lebt, wird täglich armseeliger und natürlich auch übermüthiger; Es
ist ganz spaßhaft, wie er oft unbewußt einige Rollen im gestiefelten
Kater und Zerbino übernimt. -- Fr. Schlegel hat mir viel Freude mit
einem Brief aus Paris am 31ten July gemacht; Er grüßt Sie und alle
Freunde tausendmal, und sehnt sich in dem unpoetischen Clima sehr nach
erfrischender Kost aus Deutschland; Er trägt mir auf Sie zu bitten,
den 2ten Theil von N. Schr. bald herauszugeben; Verheyrathet ist er;
so scheint es wenigstens nach seinem Briefe. -- Beyliegend erhalten
Sie ein Gedicht von Fr. Schl., was er mir zugeschickt hat; theilen
Sie es doch den andern Freunden auch mit; ich schikte es Ritter im
Original zu. -- Vor seiner Abreise bewog er mich noch mehre Gedichte
in Vermehren’s Almanach zu geben; das an Sie und Schlegels ist dabey.
-- Schreiben Sie an Steffens, so grüßen Sie ihn herzlich von mir; ich
habe ihn in Leipzig und Weissenfels sehr verändert gefunden und sehr
liebgewonnen. Ist es wahr, daß er eine Ihrer Nichten aus Gibichstein
heyrathet? Dann kömmt er ja wohl bald wieder nach Deutschland? -- Leben
Sie wohl, theurer lieber Freund; Meine Frau grüßt Sie und die Ihrige
herzlich, und ich bin auf ewig
Ihr
_Carl Hardenberg_.
~P. S.~
Ende des künftigen Monats reise ich nach Weissenfels zurück.

XII.
_Dresden_, den 2ten Decemb. 1803.
Es war mir durch einen unvorhergesehenen Zufall nicht möglich, Ihnen
eher als mit der heutigen Post die Bücher zu überschicken, die ich
Ihnen erstanden habe; recht leid thut es mir, daß ich nur so wenig
erhalten habe, da Sie mir aber über die andern so bestimmte Aufträge
gegeben hatten, so mußte ich sie gehn laßen. No. 135 oder ~Libri
ChronicorumGeorgii Altenii~, und 1854, oder ~Braunii~ Abbildung
und Beschreibung aller Städte, habe ich, da sie sehr groß und deßfals
nicht gut zu transportiren sind, hier behalten und will sie, wenn
ich noch weggehn sollte, der Alberti übergeben. Das Geld hat mir die
Alberti gegeben. Wäre mir der verwünschte Doktor Petzold nicht in die
Quere gekommen, so hätte ich den Percival sehr billig erhalten, doch
hat er durch seine sehr große Reue, die er sowohl gegen die Alberti
als gegen mich geäußert hat, wieder in etwas meine Vergebung erlangt.
Wegen Burgsdorfs Buche, von dem mir die Alberti gesagt hat, weiß ich
noch nichts, ich bin schon zweymal bey Heusinger gewesen, habe ihn aber
nicht angetroffen, sobald ich ihn treffe, will ich Ihnen den Erfolg
schreiben.
Ich habe jezt das Nibelungen-Lied wieder zu lesen angefangen und es
hat mir aufs neue sehr gefallen, ich wünsche immer mehr Ihre baldige
Ausgabe davon, da ich mir von der verständlichern Sprache manchen
Aufschluß erwarte. Ich habe eben in dieser Zeit das gemeine Volksbuch
den gehörnten Siegfried gelesen, der meiner Meynung nach eine bloße
Parodie des Nibelungen Liedes ist; mir ist es so vorgekommen, als ob
schon zu der Zeit, wo dieser der gehörnte Siegfried geschrieben, die
Bedeutung der Nibelungen schon so unbekannt und unbegreiflich gewesen
ist, daß man an ihre Stelle den König Egwaldus substituirt hat. Auf
jeden Fall aber scheint es mir, als ob der Aufschluß davon blos im
Norden zu finden sey, da wenn das südlichere Deutschland daran Antheil
genommen hätte, wir auf jeden Fall bestimmtere Nachrichten davon haben
müßten, da König Ezzel oder Attila den Römern und andern cultivirtern
Völkern so nahe war. So der Kampf zwischen Dietrich von Bern und dem
Riesen Eck, der auch unter dem Nahmen des gehörnten Siegfrieds in
diesen vor sich geht. Weiß ich nur erst die Stäte, wo ich mein Haus
künftig bauen soll und bin ich dadurch gewißermaßen erst in einen
bestimmten Ruhestand versezt, so will ich mit rechtem Eifer die
nordische Geschichte zu treiben anfangen, da ich ganz allein von Ihr
nähere Aufklärung hoffe. Wie gern hätte ich gewünscht, mündlich mit
Ihnen über diesen und so manchen andern Gegenstand, der mir am Herzen
liegt, sprechen zu können, aber leider sehe ich in diesem Augenblick
keine Aussicht dazu, da meine ehlige Verbindung mit der Welt mir immer
näher tritt. So sehr ich mich auch freue auf diesen Augenblick der
Verbindung, so kömmt es mir doch stets vor, als wenn ich wie einst
die Töchter der Israeliten meine verlohrne Freiheit auf den Gebirgen
beweinen müßte; das Eintreten in die vesten bürgerlichen Verhältniße,
erscheint mir wie der prosaische Theil der Ehe, die nur erst durch die
wirkliche Ehe zur reinen Poesie erhoben werden kann, die aber wie die
Zahlen in der Mathematik oder die Noten in der Musik schlechterdings
vorangehn müßen, ehe wir zum Abend oder zu der eigentlichen Ehe
gelangen. Sie müßen eigentlich recht der Text oder der erläuternde
Commentar zu jener großen Abendmusik seyn, und ich gestehe, daß sie mir
nur aus dem Gesichtspunkt angesehn, erträglich werden. Mein jetziges
Verhältniß habe ich nie als Verhältniß betrachten können, sondern immer
nur als Kette, die ich entweder zerbrach oder deren drückende Last ich
so viel als möglich geduldig ertrug. Es sezte mich mit den Menschen in
gar keine Verbindung, und da mein künftiges mich schlechterdings dazu
nöthigt, so ist mir dafür am meisten bange, und ich kann Ihnen wohl
sagen, daß mich _die Brautnacht_ nicht wenig beunruhigt, und diese
quälende Unruhe hat mich bis jezt von vielem abgehalten. Ich warte nun
täglich auf bestimmtere Nachrichten, die mich in Hinsicht auf meine
Reise zu Ihnen ebenfalls bestimmen werden. Wird binnen hier und Ostern
nichts daraus, was ich Ihnen alsbald schreiben werde, so komme ich in
der Zeit gewiß nach Ziebingen, und bitte Sie dann mir nur die Zeit zu
bestimmen, im Fall ich aber zu Weihnachten von hier weggehe, so muß
ich mich trösten, Sie auf einer Reise nach Franken wiederzusehen.
Grüßen Sie Ihre liebe Frau und Burgsdorf auf das verbindlichste, vor
Weihnachten erhalten Sie gewiß noch Briefe von mir. Klinkowström und
Böhndoll lassen Sie sehr schön grüßen, ewig und unveränderlich
Ihr
Freund
_Anton Hardenberg_.


=Hauch, Johann Carsten von.=

Geb. 1791 zu Fredrikshold in Dänemark, als Prof. der Aesthetik an
der Kopenhagener Universität angestellt. Verfasser _zahlreicher_
Tragödien, unter denen sich auch ein Bajazet, Tiberius, _Gregor_
der VII., u. a. m. zum Theil vaterländische befinden. Seine
Erzählungen werden in Deutschland gern gelesen. Tiecks Antheil
gewann er hauptsächlich durch das episch-dramatische Gedicht: die
Hamadryaden (1830), obwohl, wie aus dem Datum dieses Schreibens
hervorgeht, sie schon lange vorher in persönlich-freundschaftlichen
Beziehungen gestanden.

_Copenhagen_, d. 17. Decbr. 1827.
_Mein edler Freund!_
Schon lange hatte ich beschlossen an Sie zu schreiben, nur daß ich
plötzlich in eine Menge von Verrichtungen hineingeworfen wurde, die
zum Theil meine übrigen Pläne durchkreutzten, hat mich davon bis
jetzt abhalten können. Ich hoffte immer Ihnen meinen _Gregor_
überschicken zu können, muß aber jetzt die Uebersetzung aufschieben,
jene Hoffnung aber ist auch ein Grund, warum ich nicht geschrieben.
-- Wie alles was von einem Manne kömmt, dessen Ansehen bedeutend
genug ist, um jedes von seinen Worten Gewicht zu geben, so war auch
ein übertriebener Bericht Ihres Urtheils über meine Gedichte mir hier
vorangeeilt. -- Er wurde von einigen Zeitungsschreibern aufgefangen,
und hat für mich den unangenehmen Erfolg gehabt, daß eine schonungslose
Reaction dadurch hervorgerufen wurde. -- Schiefe Aufnahme aber und
ungerechten Tadel muß ein Jeder ertragen lernen, der öffentlich
hervortreten will; tüchtigere Männer als ich, ja selbst die Besten
haben es ertragen müssen, so kann ich es wohl auch.
Es that mir sehr leid, daß ich in Berlin Ihren Herrn Bruder nicht
sehen konnte; ein unglücklicher Zufall, von meinem Beine verursacht,
zwang mich in Berlin beynahe ohne Ausnahme das Zimmer zu hüten,
Umstände riefen mich hernach schnell fort, so daß ich beynahe keinen
Gebrauch von den freundlichen Briefen machen konnte, die ich Ihrer
Güte verdankte. Ich schmeichle mir aber immer mit der Hoffnung Berlin
und Dresden wiederzusehen. -- Es trifft sich so glücklich, daß ich
mitunter ein halbes Jahr keine Vorlesungen zu halten brauche, diese
Zeit werde ich gewiß nicht unbenutzt vorbeyschlüpfen lassen, sollten
auch einige Opfer um einen Freund wie Sie wiederzusehen nöthig seyn,
es verlohnt sich wohl die Mühe. -- Ich lese diesen Winter über zwey
Wissenschaften, Physik und Zoologie. Das erste Mahl am wenigsten
nimmt so Etwas die ganze Zeit in Anspruch. Anstatt zu dichten muß ich
Physisch-mathematische Vorlesungen halten. -- Wenige Dichter sind
vielleicht in der fatalen Lage gewesen.
Unsre kritische Litteratur geht in der späteren Zeit so ziemlich
denselben Gang wie die Deutsche. Schiefe gezierte Recensionen, wo
mit einigen Redensarten vornehm gespielt, wo Wahrheit und Natur als
unanständig, prosaisch und gemein verschrien, und doch jede Aeußerung
einer frischen Phantasie verspottet, jeder ernste Gedanke mit dem
Nahmen Mystik verketzert wird; wo man keinen Ausdruck recht findet,
bis er zur Geschrobenheit herausgedrechselt worden, wo der Cothurn so
hoch verlängert wird, daß die Dichter auf Stelzen einhergehen, sind
in der Tages-Ordnung. -- Rhetorische kalte Trauerspiele machen großes
Glück. Wir haben einen Dichter, der drey oder vier Tragoedien jedes
Jahr wie von der Kanzel herab predigt. An der Seite eines Andern steht
ein Recensent, der bey jedem neuen Werke versichert, daß der Verfasser
sich jetzt selbst überboten habe, oder daß der reinste Mondenglanz
der Sittlichkeit dieses anmuthige Werk bekränze. Vom schmutzigen
Sonnenlichte kann in solchen zarten Bildern nicht die Rede seyn. Wenn
Jemand sein Gedicht einen geschichtlichen Roman nennt, meint der feine
Recensent, es wäre doch besser, wenn der Verfasser es eine Romantische
Geschichte genannt hätte. -- Es giebt wenige Dichter bey uns, die nicht
von guten Freunden mit dem Nahmen genialisch geschmückt worden sind.
-- Die besten Worte werden so gemißbraucht. In der That Oehlenschläger
steht doch hoch und allein in unsrer Litteratur, wenn man ihn mit
diesen Zwergen vergleicht. -- Auch Heiberg giebt eine Zeitung aus, wo
viele gemischte Sachen stehen, aber nicht ohne treffende Bemerkungen.
-- Wäre seine Seele so tief, als sein Geist leicht beweglich und
gewandt, könnte er gewiß was Tüchtiges leisten. -- Sonst ist bey uns,
wie gesagt, Plattheit und Versunkenheit wunderbar gemischt; ich weiß
einen Fall, wo einer von unsern Autoren, der nicht unberühmt ist,
angefragt hat, ob nicht das Licht aus den Augen einer Katze herlänglich
wäre um einen Liebesbrief darin zu lesen. Mir scheint in der Erfindung
etwas Herculisches zu liegen, man konnte wohl darunter ~non plus
ultra~ schreiben. Wer kann so Etwas überbieten! Ein unglücklicher
König, ein Held und Liebender ist so weit gekommen, daß er kein Licht
hat, nichts, nur die Augen einer Katze. Was sind alle die Bettlerkönige
des Euripides dagegen! kann Jemand sein eignes Bestreben naiver
parodieren. -- Sie hatten recht: Nicolai war ein tüchtiger Mensch
gegen diese. Lieber ein wirklicher consequenter prosaischer, als so
ein poetischer Esel zu seyn. Der Erste bleibt doch in seinen Gränzen,
schüttelt den Kopf, macht ein philosophisches Gesicht, begnügt sich
mit seinen Disteln, und treibt sein Geschäft ganz erträglich. --
Von Oehlenschläger und Rahbek viele freundliche Grüße. -- Vergeben Sie,
edler Freund, mein Stillschweigen zuvor und mein langes unnöthiges
Schwätzen jetzt. Viele Grüße an Ihre liebenswürdige Familie, an den
braven Dahl und an den Herrn v. Irgensberg, wenn Sie ihn sehen. Ich
empfehle mich Ihrem freundlichem Andenken.
Der Ihrige
_C. Hauch_.
~P. S.~ Ich bitte sehr den Herrn Grauhling zu grüßen, und mich bey ihm
zu entschuldigen, daß ich ihm noch nichts für seine Zeitung geschickt
habe. -- Künftiges Frühjahr bekomme ich Zeit, und werde dann das
Versäumte einhohlen. --


=Hauff, Wilhelm.=

Geb. am 29. Nov. 1802 zu Stuttgart, gest. am 18. Nov. 1827.
-- Von seinen Werken gedenken wir mit besonderer Verehrung an
folgende: Lichtenstein, ein Roman, 3 Bde. -- Phantasieen im Bremer
Rathskeller. -- Mittheilungen aus den Memoiren des Satans. --
_Märchen_ (viele Auflagen). -- H’s. „Sämmtliche Werke“ wurden in 36
Bändchen von Gust. Schwab herausgegeben. --
Der Mann im Monde, eine Parodie Clauren’scher Manier, und
die Controvers-Predigt gegen diesen Modeschriftsteller gaben
Veranlassung, erstere zu einem Processe, letztere zu einer
komischen Scene. Hauff war, etwa ein Jahr vor seinem Tode,
in Berlin gewesen, wo er eben besagte, zwar witzige, aber
furchtbar grobe, stellenweise cynische Controverspredigt in der
litterarischen („Mittwochs-“)Gesellschaft vorlesen ließ. Bald nach
ihm fand sich Fr. _Haug_, der bekannte Epigrammatist, dabei aber
der sanfteste, friedfertigste alte Herr, in Berlin ein. Geheimer
Hofrath _Heun_ (Clauren) bewohnte zur Zeit im Thiergarten eine
Villa; was der ehemalige Berliner „Sommerplaisir“ nannte. Vor
dieser saß er eines schönen Abends mit seiner Nichte auf einer
an die Straße herausragenden „Altane“ beim Thee, als Haug mit
einem andern Herren des Weges kam, welcher Letztere den Gast
unterrichtete, daß auf jenem Holzgerüste der Autor der Mimili
throne. Haug verlangte vorgestellt zu werden, der Berliner beeilte
sich solchen Wunsch zu erfüllen, Clauren (etwas harthörig) verstand
_Hauff_, und schnaubte Beide von Oben herab zornig an, fragend:
wie man sich eines so plumpen Scherzes zu unterfangen wage? Haug
zog mit einer langen Nase, länger als die von ihm hundertfach
bespöttelte „Wahl’sche“ davon.
Erst am nächsten Tage ward der Irrthum aufgeklärt und Clauren
stattete dem unschuldigen Stuttgarter eine Deprecations-Visite ab.

_Stuttgart_, 30ten März 1827.
_Mein sehr verehrter Herr!_
Sie erinnern Sich vielleicht, wenn Sie die Unterschrift dieses Briefes
lesen, meiner noch als eines jungen Mannes der Sie während seines
Aufenthalts zu Dresden zuweilen besuchen durfte. Wie gerne ich immer
kam, haben Sie vielleicht gesehen; war es mir doch als ich von Dresden
wegging, als sey ich nur in Ihrem Hause gewesen. Ich mache die alte
Erlaubniß geltend, Sie an diesem Abend wieder zu besuchen: o daß ich
den kleinen heiteren Zirkel wiedersehen, die Stimmen alle hören könnte,
welchen ich so gerne lauschte! Doch eine Stimme möchte ich vor allen
vernehmen: es ist die Ihrige -- über mich.
Sie haben mich beym Abschied wohlwollend aufgefordert fleißig zu
seyn; ich habe es versucht und wieder versucht, aber ich fand, es
fehlt mir der Muth. Als ich unbekannt mit der Welt in Schwaben lebte,
war ich muthig, unverdrossen; als ich Länder und treffliche Männer
gesehen hatte und an Erfahrungen reicher heimkehrte, begann der Muth,
das Selbstvertrauen mir zu mangeln. Nun ist der Frühling wieder über
unsern Bergen aufgegangen und ich fühle mich kräftiger, wenn nicht
vertrauensvoller. Doch ehe ich mich an die Arbeit wage, will ich zuvor
Sie fragen, ob Sie glauben, daß es räthlich sey zu beginnen?
Ich möchte nemlich die Kämpfe in Tyrol im Jahre 1809 in den Rahmen
eines Romans fassen. Ich liebe Gegend und Volk jener Berge und in
neueren Zeiten scheint mir kein Bild so intereßant, als dieser Streit
zwischen reinem Patriotismus und dem Ehrgefühl einer stolzen Armee,
zwischen redlichen, einfältigen Sitten und den Erfindungen und Künsten
der Menschen.
Ich fühle nun in mir ein Bedürfniß nach Trost und Ermunterung zu
diesem Werk, und lieber laße ich das Bild in seinen ersten Umrißen,
als daß ich es ohne Ihre Zustimmung beginne. Diese Bitte um ein Paar
Zeilen guten Rathes könnte sonderbar und lästig erscheinen, wenn es
nicht von alten Zeiten her Sitte gewesen wäre, daß die Jünger ihre
Meister um Rath fragten. Auf das Urtheil öffentlicher Critik, wie sie
_gewöhnlich_ heut zu Tage betrieben wird, darf ich umsoweniger
hören, da sie mir zuweilen ohne Grund schmeichelte, mich zu verwunden
suchte, ohne mir meine Blößen anzudeuten.
Sie wohnen zu hoch über dieser Region, als daß die Stimmen zu Ihnen
drängen; Sie vernehmen sie wie ein sonderbares, undeutliches Murmeln;
ob für eine einzelne, bittende Stimme aus der Ferne Ihr Ohr geöffnet
sey, habe ich versucht auch auf die Gefahr hin, für unbescheiden zu
gelten.
Ich wünsche Sie möchten versichert seyn, daß mich zu diesem Briefe,
welchen ich zu schreiben einige Tage zauderte, nur ein offenes,
redliches Herz und jene Bewunderung, jenes ehrfurchtsvolle Zutrauen
bereden konnten, womit ich bin
Mein sehr verehrter Herr!
Ihr ganz ergebener
~Dr.~ _Wilhelm Hauff_.


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