Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 05

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spreche so offen mit Ihnen, wie mit einem Dritten, ich erkläre nur
_mein_ dankbares Gefühl für Sie -- denn ein plattes _Lob_ wäre von
meiner Seite schon anmaßend. In dieser Rücksicht stehen _Sie_ uns
offenbar näher als _Göthe_ -- dessen Seele, ich möchte sagen nicht
_jungfräulich_ genug ist, um ein so _kindliches Gemüt_ zu besitzen. --
Begreifen Sie also nun, woher ich den Mut genommen habe, mich
so ausführlich mit Ihnen zu unterhalten, als hätten wir uns vor
wenig Tagen gesprochen. -- Ich setze nehmlich voraus, daß der
_poetische Mensch_ in Ihnen noch eben so jugendlich u. umgänglich
ist, wie zu der Zeit, die ich noch so lebhaft in mein Gedächtniß
zurückrufe. Von mir kann ich wenigstens ehrlich versichern, daß ich
den _Jahren_ keine Macht über mein inneres Leben gönne. Schon auf
der Schule kamen Schleiermacher u. ich überein, daß ein früheres,
oder späteres _Altwerden_ des geistigen Menschen, doch eine wahre
_Niederträchtigkeit_ sei, welches immer eine schlechte Erziehung, oder
eine leichtsinnig verschwendete Jugend verriethe. Auch hat er bis
zu seinem Tod diese Wahrheit bestätigt; und als er mich kurz vorher
besuchte, konnten wir an einander nicht die mindeste Veränderung gewahr
werden. Freilich war er ein par Jahr jünger, als ich, dafür aber doch
_älter_ als _Sie_, für den also gar keine Entschuldigung gilt, wenn Sie
schon aufhören wollten, ein _Jüngling_ zu sein.
Ohne allen Scherz: ich wüste nicht, daß ich seit meinem 20. Jahre
irgend eine Verwandlung erlitten hätte. _Ernst_ war schon das Gemüt des
Jünglings, u. eben deswegen, hat bei mir die Heiterkeit u. der Frohsinn
immer auf einem so sichern Grunde geruht. Meine Freude am Leben, u.
selbst an allen Liebhabereien des Geistes, u. der Empfindungen ist
noch ganz die nehmliche. Vorzüglich sind aber Wissenschaften und
Künste noch immer eine unerschöpfliche Quelle eines fortdauernden
Lebensgenusses. Und wie dankbar gedenke ich auch in dieser Hinsicht
meiner gründlichen Erziehung auf einer _Deutschen_ Schule. Alles dort
eingesammelte habe ich das ganze Leben hindurch so treu aufbewahrt,
daß ich es immer mit Sicherheit wieder hervorsuchen kann, wenn es auch
Jahrzehende hindurch völlig geschlummert. Schleiermacher war ganz
verwundert, als er mich jezt viel tiefer eingeweiht fand in allen
Geheimnissen griechischer Schriftsteller, als auf der Universität, wo
wir uns Tag u. Nacht mit ihnen beschäftigten. Dies gab uns Gelegenheit
vor hiesigen Gelehrten mit unsern Herrnhutischen Schulen zu prahlen,
die wir beide nirgends übertroffen gefunden. Zufällig wurde behauptet:
daß die Kunst _Lateinische Verse_ zu machen, heute zu Tage völlig
ausgestorben sei, auch diejenigen, welche in der Jugend sich damit
beschäftigt hätten, würden keinen Versuch mehr darin wagen. -- „Was
meinst _Du_? sagte Schleiermacher, Du galtest ja sonst für einen
geübten Lateinischen Dichter.“ -- „Ich meine, antwortete ich, daß man
_nichts vergißt,_ was man _gründlich gelernt_ hat, und ich nehme noch
eine Wette an, ob ich gleich in beinah 40 Jahren keinen Lateinischen
Vers geschrieben habe.“ -- u. so schickte ich unsern Upsaliensern bald
darauf ein ziemlich langes Gedicht, für welches sie mich auf meine
alten Tage noch zum Magister machen wollten. Auch hatte ich wirkl.
kaum 10 Zeilen geschrieben, als es mir vorkam, als hätte ich eine seit
Jahren verschlossene Schublade geöfnet, in der ich noch alles in der
vollkommensten Ordnung wieder fand. Wer _vergißt_ denn jemals, was
er wirklich treu u. redlich =geliebt= hat. Ein _gutes, vielseitiges
Gedächtniß_ steht immer in Verhältniß zu der Menge von Gegenständen,
die uns einst eine lebendige Theilnahme eingeflößt haben, u. selten
nimmt das Gedächtniß früher ab, als das _Herz_ vertrocknet. --
Uebrigens muß ich mich wohl auf _Gelehrsamkeit_ beschränken, da ich
als „_Stummgeboren_“ nichts besseres thun kan, u. da mir die hiesige
Alltagswelt zu _blaß_ ist, um mich ihr oft hinzugeben. Genußreicher
finde ich freilich mein kleines Museum, wo mir immer noch die _Tage_
zu kurz scheinen, um solche nicht wie sonst durch halbe Nächte zu
verlängern.
_Wie_ wollte ich aber noch mit Ihnen die herrlichen Gegenden um Dresden
durchwandern, wo der Jüngling bisweilen an _einem_ Tage 6 bis 7 Meilen
zu Fuße machte; u. ich hoffe _Sie_ sollten mich da noch so _ungealtert_
finden, wie eine hiesige Freundin, die mich neulich fragte: „Waren Sie
denn in _Ihrer Jugend_ wirklich auch _so jugendlich_ wie _jezt_?“ --
-- Ach! mein _Deutschland_! und mein Knabenfrohes _Sachsen_!
„Ach! wie sehnt sich für und für
schönes Land! mein Herz nach Dir!
Werd’ ich nie Dir näher kommen,
Da mein Sinn so zu dir steht?
Kömmt kein Schifchen angeschwommen,
Das dann unter Segel geht? --
_Doch mich halten harte Bande!_“
Und nun, mein edler Freund! mit der innigsten brüderlichen Umarmung
Ganz der Ihrige
_v. Beskow_.

II.
_Stockholm_ am 8. Juny 1835.
_Theuerster Freund!_
Ueberbringer Dieses ist der Hr. Hagberg, der Weltweisheit Doctor, und
Sohn eines unserer vorzüglichsten Kanzelredner und Kirchenväter. Dieser
junge Reisende besitzt ein hübsches poetisches Talent und hat zweymahl
den Preis der Schwedischen Akademie erhalten, nämlich für ein Gedicht
über _Gustav Adolph den Großen_ und für eine Uebersetzung von Tassos
_~Gerusalemme liberata~_. Auch ist er bey der Universität in Upsala
Docens der Griechischen Sprache. Da er auf seiner Reise nach Italien
im vorbeygehen Dresden zu besuchen gedenkt, habe ich mir das Vergnügen
nicht versagen können, mich durch ihn bey Dir in Erinnerung zu bringen,
und ihm überdies, mittelst dieser Zeilen die Freude zu verschaffen,
Deine und der Deinigen Bekanntschaft zu machen, wovon er mich oft,
als von einer der theuersten Rückerinnerungen an meine Wanderungen in
fremden Ländern, hat sprechen hören.
Die letzten Nachrichten die ich aus Dresden gehabt, sind von Baron
v. Lüttichau. Er meldet daß Du, zu unserer großen Freude, frisch und
gesund bist, daß aber, leider, in dem Befinden Deiner Frau keine
verbesserung vorgegangen ist. Dieser letztere Umstand geht uns herzlich
nahe, und wir hoffen und wünschen innig, daß dieses bald einen
Uebergang habe. Was uns betrifft sind wir Gottlob! jetzt beyde gesund
und meine Frau hat sich bey der Diät, die der vortreffliche Carus ihr
vorgeschrieben hat, besonders wohl befunden. Grüß ihn tausendfach und
herzlich!
Diesen Sommer bringen wir auf einem Landgut zwey Meilen von der
Hauptstadt zu; aber nächstes Jahr hoffen wir, geliebt es Gott! wieder
eine Reise südwärts machen zu können, und werden dann gewiß Dresden
besuchen. -- Was hast Du jetzt vor? -- Was geschieht in der Deutschen
Litteratur? -- Wie steht es mit Eurem Theater? -- Wie befinden sich
unsere Freunde? -- Dies sind Fragen, die wir so gern beantwortet
hätten, die aber in die leere Luft verhallen.
Der Doctor Hagberg wird nähere Nachrichten von uns ertheilen können.
Leb’ indessen wohl, theuerster Freund! Empfange die herzlichen Grüße
meiner Frau an Dich, und unsere gemeinschaftliche an Deine ganze
liebenswürdige Umgebung, und an alle unsere Freunde in Dresden -- das
liebe Dresden! -- Noch einmahl, lebe wohl! und vergiß nicht gänzlich
Deinen
beständigen Freund
_Bernh. v. Beskow_.

III.
_Stockholm_ den 16. Juli 1835.
_Theuerster Freund!_
Ob ich gleich neulich einem auf Reisen gehenden Landsmanne, dem Hr.
Doct. Hagberg aus Upsala, einige Zeilen an Dich mitgab, so kann ich
doch nicht umhin die Gelegenheit zu benutzen, die sich jetzt mir wieder
darbietet, Deine Schwedischen Freunde, die sich so oft mit Dankbarkeit
und Sehnsucht Dresdens, Deiner und der Deinigen erinnern, Deinem uns so
theuren Andenken zu empfehlen. Gern wäre ich statt des Briefes selbst
gekommen; doch der Erfüllung dieses Wunsches darf ich erst in einem
Jahre vielleicht entgegensehen. Dann hoff ich mich aber auch los und
ledig machen zu können.
Ueberbringer dieses Schreibens ist ein junger, liebenswürdiger Dichter,
Herr Böttiger, der Zweymahl von der Schwedischen Akademie belohnt
worden ist; nähmlich für ein Gedicht über _Gustav Vasa_ und für ein
anderes _Gustav Adolph bey Lützen_ genannt. Außerdem hat er mehrere
lyrische Gedichte herausgegeben wovon eine Samlung in kurzer Zeit drey
Ausgaben erlebt hat -- eine bey uns sehr seltene Erscheinung, zumahl
in einer so antipoetischen Zeit, wie die unsrige, und bey dem wenig
zahlreichen Publicum, worauf ein Schwedischer Schriftsteller zu rechnen
hat. Hr. Böttiger ist Doctor der Weltweisheit und Docens wie auch
Unterbibliothekar bey der Universität in Upsala. Sein anspruchloser,
liebenswürdiger und rechtschaffener Charakter hat ihm in der Heimath
allgemeiner Liebe und Achtung erworben, und ich vermuthe daß er auch
jenseit des Meeres Freunde und gleichsinnige Herzen finden wird.
Die Gesundheit meiner Frau fährt fort sich zusehends zu verbeßern.
Sie läßt Dich und Deine liebe Umgebung tausendfach grüßen. Bestelle
auch meinen herzlichen Gruß an Deine sämtliche Hausgenoßen und alle
unsere Dresdener Freunde. Als ein wohlgemeintes Andenken von Schweden
und Deinen hiesigen Freunden habe ich dem ~Dr.~ Böttiger ein paar
Schaumünzen mitgegeben, um sie Dir zu überbringen. Dieselben stellen
Tegnér und Berzelius vor, und gehören zu einer Samlung deren Herausgabe
ich hieselbst besorge.
Lebe wohl und vergiß nicht
Deinen
unveränderlichen Freund
_Bernh. v. Beskow_.

IV.
_Stockholm_, den 19. July 1836.
_Theuerster Freund!_
So lange habe ich die Beantwortung Deines herzlich willkommenen,
freundschaftlichen Briefes verzögert, daß ich fast gewärtig seyn
muß, die Dinte in der Feder vor Scham darüber erröthen zu sehen. Daß
jedoch dieser Verzug nicht von Undankbarkeit oder Vergeßlichkeit
herrührte, davon kanst Du doch völlig überzeugt seyn. Es war aber
mein Wunsch meiner Antwort einen grösern und dauerhaftern Beweis
meiner Erkentlichkeit beyzufügen, und zwar durch das Werk, welches Du
mir erlaubt hast mit Deinem Nahmen zu schmücken. Die Bemühung diesem
Werke eine Abfaßung zu geben, wodurch es nicht gar zu unwürdig werden
möchte Dir zugeignet zu werden, erforderte natürlicher Weise einige
Zeit; und doch wäre das Buch bereits in Deinen Händen wenn mir nicht
unglücklicherweise eine der Amtsverrichtungen, deren ich mehr habe
als ich brauche, ein anderes Geschäft, das keinen Aufschub duldete,
auferlegt hätte. Die Schwedische Akademie sollte nehmlich ihr Jubeljahr
feyern, und als beständiger Sekretär derselben muste ich über alles was
wir in diesen 50 Jahren -- nicht gethan einen ausführlichen Bericht
verfaßen. Dies war in der That ein sauberes Stück Arbeit; doch zog ich
mich zwischen „_Dichtung und Wahrheit_“ so ziemlich aus der Sache, und
die Akademie sagte bey der Auflesung des Aufsatzes wie unser (weiland)
gutmüthiger König Adolph Friederich, als der Hofkanzler den Ständen den
Bericht über die von Seiten der Regierung genommenen Maßregeln vorlaß:
„_Haben Wir das alles gethan?_“
Sobald das Jubelfest vorüber war, und die darüber abgefasten
Verhandlungen gedruckt worden, unternahm ich wieder ~con amore~ die
Bearbeitung der Dramatischen Versuche, die ich Dir zu widmen wünschte.
Allein jetzt ist ein neues Hindernis eingetreten, welches mich auf
längere Zeit jeder litterarischen Beschäftigung zu entreißen droht.
Seine Majestät, mein Allergnädigster König, haben Seine Absicht zu
äusern geruht -- mich zum Ober-Intendenten der öffentlichen Gebäude
und überdieß zum beständigen Präses der Akademie der freyen Künste zu
ernennen. Zwar habe ich mir, mit ehrfurchtvoller Dankbarkeit, jenes
hohe Vertrauen unterthänigst verbeten; aber Seine Majestät haben keinen
andern bisher ernennen wollen und wenn Sr. Majestät Wunsch zum Befehl
übergeht, werde ich demselben natürlich um so mehr Folge leisten
müßen, da ich noch kürzlich ebenso viele als unverdiente Beweise
Seiner königlichen Gnade erhalten habe, -- der große Polar-stern, das
Comthur-Band der Ober-Beamten des Seraphiner-Orden, &c. -- so daß ich
mich jetzt ausstaffiren kann wie jener alte Mann, von dem Du einst
erzähltest, daß er einen ganzen Büschel von Bändern an der Brust trüge.
Sollte ich indeßen nebst der neuen, wovon jetzt die Rede ist, auch
meine bisherigen Amtsgeschäfte versehen, so würde mir schwerlich Zeit
zu litterarischen Beschäftigungen übrig bleiben, welches mir sehr leid
wäre und schwerlich könnte ich Dich auch dann, wie es meine Absicht
gewesen, nächstes Jahr in Dresden besuchen, und vielleicht gar einen
Abstecher nach Italien machen[3]. Doch das Alles steht in Gottes Hand,
und Der lenkt alles zum Besten.
Mit der innigsten Freude haben wir vernommen daß Dein und der
Deinigen Gesundheits Zustand fortwährend Gut gewesen und daß Deine
Feder uns jedes Jahr neue Meisterwerke schenkt. Ein ausschließend
litterarisches Leben, wie das Deinige wäre auch bey dem hundertsten
Theil Deines schöpferischen Geistes beneidenswerth, aber nur als
Schriftsteller zu leben ist bey uns in Norden fast Beyspiellos.
Unsere Litteratoren sind entweder Bischöfe Beamte und Lehrer bey
den Universitäten, oder Reichstagsrepräsentanten und Publicisten.
Außerdem nehmen unsere Akademien viele Zeit weg. Meine Wenigkeit, z.
B. befindet sich Mitglied von 5 solchen hier in Stockholm, die zum
Theil wöchentlich Zusammenkünfte haben. Bisweilen gewähren sie doch
einige Freude, diejenige zum Beispiel die ich jetzt erfahre indem ich
Dir, im Namen der Akademie der Geschichte, der Alterthümer und der
schönen Wißenschaften, beygebendes Diplom übergebe, deßen Einladung
die Akademie Dich ersucht, als einen Beweis ihrer ausgezeichneten und
erfurchtvollen Hochachtung für Deine unsterblichen litterarischen
Verdienste gütigst annehmen zu wollen. Haller, Goethe und Schiller
sind, unter Deinen Landsleuten, früher Mitglieder dieser Akademie
gewesen, und unter den jetzt lebenden auswärtigen Mitgliedern zählen
wir Heeren und Sismondi. Dein vortrefflicher Fürst, Prinz Johann,
geruhte im vorigen Jahr die Einladung zum Ehren-Mitgliede anzunehmen.
Herzlichen Dank für alle Freundschaft und Güte, die Du so vielen meiner
Landsleute erzeigt hast! Du errichtest Dir dadurch auch ein Pantheon
von dankbaren Herzen hier im Norden. Auch ist kein litterarischer
Name hier so geliebt und verehrt als der Deinige. Möchtest Du nur
nicht ermüden die Lappländischen Pilger aufzunehmen! Aber es ist nicht
möglich ihr Verlangen Dich zu sehen und zu hören im Zaum zu halten, und
es giebt keinen Schweden deßen Weg durch Deutschland geht, der sich
nicht ein Wort der Empfehlung an Dich ausbittet. Jetzt sind ihrer drey
im Anzuge, welche Du mir gütigst erlauben wirst bey dieser Gelegenheit
anzumelden, nämlich ein junger Bildhauer Herr Zuarnström (eine ganz
Nordische Natur) der sich nach Rom begiebt, und ein Hr. Arwidson, sein
Reisgefährte, ein sehr litterarisch gebildeter Mann, mit gründlichen
Kenntnißen und einen scharfen, selbständigen Verstande. Sie werden sich
etwa ein Monath in Dresden aufhalten und es wäßert ihnen schon den
Mund nach einer Vorlesung aus den Shakespeare. Mein dritter Landsman,
welcher Dir auf seiner Rückreise aus dem Carlsbade im August seine
Aufwartung zu machen gedenkt, ist mein bester Schul- und Jugendfreund,
der Baron v. Sprengporten, jetzt Oberstadthalter in Stockholm, ein
vortrefflicher und sehr unterrichteter Mann, der ohne Anspruch Dichter
zu seyn recht hübsche Verse schreibt und ein besonderer Freund der
Deutschen und Englischen Litteratur ist.
Die Gesundheit meiner Frau ist Gottlob, ziemlich gut gewesen; aber
Sie sehnt sich, ebenso wie ich, nach Dresden wo wir uns noch beßer
befanden. Melde ihren und meinen herzlichen Gruß an Deine ganze
liebenswürdige Umgebung. Auch viele Empfehlungen an unsere theuren und
achtungswerthen Freunde v. Lüttichau, Carus, Sternberg, Dahl u. a. --
Lebe wohl, geliebter und vortrefflicher Freund, und vergiß nicht Deinen
bis in den Tod unveränderlich
ergebenen
_Bernh. v. Beskow_.

V.
_Stockholm_, den 18. August 1836.
_Theuerster Freund_,
der Ueberbringer dieser Zeilen[4] ist der Königl. Bibliothekar
Rydquist, der zugleich in der Schwedischen Akademie mein ~Amanuensis~
ist, ein in der Geschichte der Litteratur sehr bewanderter Mann, deßen
Schrifte von den hiesigen Akademien mehrmals gekrönt worden, und der
besonders durch zwey Werke, nähmlich eine „vergleichende Characteristik
der älteren und neueren Litteratur“ und eine „Untersuchung über die
ältesten Schauspiele des Nordens“ Aufsehen erregt hat. Er hat überdieß
mehrere Jahre hindurch eine Zeitung für die Litteratur und schöne Kunst
herausgegeben, welche sich vor allen andern in diesem Fach hieselbst
erschienenen rühmlich ausgezeichnet hat. Zu der Reise die er jetzt nach
Italien unternimmt, hat er sowohl vom Könige als von der Schwedischen
Akademie Unterstützung erhalten, und da ich ihm keinen größeren
Gefallen thun kann, als wenn ich ihm eine Gelegenheit verschaffe Deine
Bekanntschaft zu machen, so verlaße ich mich auch diesmal auf die Güte
die Du so vielen meiner Landsleute erzeigt hast, diesem, auf welchen
ich einen besonderen Werth setze, zu Deinen Abendgesellschaften den
Zutritt zu verstatten. Er wird sich wahrscheinlich eine oder ein paar
Wochen in Dresden aufhalten.
Bis jetzt bin ich, Gott sey Dank, von der neuen Amtsgeschäften frey
geblieben, womit ich, laut meines letzten Briefes (vom 19. July)
bedroht war, und ich drücke daher fleißig an dem Werke, welches ich Dir
zu widmen wünsche. (Hr. Rydquist kennt es schon und kan davon einigen
Bescheid geben.) Darf ich meine jetzige Freiheit ungestört genießen, so
hoff’ ich zuverläßig künftigen Sommer eine Reise nach Dresden machen
zu können, wohin wir, meine Frau so wohl als ich, uns so innig sehnen.
Meine Frau empfiehlt sich freundschaftlichst Dir und den Deinigen,
womit ich meinen herzlichen Gruß an Deine ganze Umgebung und alle
unsere Freunde in Dresden verbinde. Lebe wohl, theuerster Freund, und
behalte, wie bisher, in wohlwollendem Andenken
Deinen
unveränderlichen Freund
_Bernh. v. Beskow_.

VI.
_Stockholm_ 22. December 1838.
_Theuerster Freund!_
Für die frohe Ueberraschung die Du mir durch Deinen letzten
freundschaftsvollen Brief geschenckt hast, kann ich Dir nicht warm
genug danken. Ich erhielt ihn so eben durch den jungen Schauspieler,
der von Deutschland zurückgekommen ist. -- Es ist, wie Du sagst, zu
traurig, daß die Menschen die sich etwas zu sagen haben, getrennt sind
und wie in eine Verbannung leben. Um so viel schätzbarer ist jede
schriftliche Mittheilung von einem in der Ferne lebenden Freunde. Dein
schöner Brief hat mich in Deinen Kreis zurückgeführt und alle frohe,
nur zu bald verfloßene Stunden, die ich in dem gemüthlichen Dresden
verlebte, in mein Gedächtniß zurückgerufen.
Besonders danke ich Dir für alle Güte, die Du meinen Landsleuten
erweißest. Du bist einer der vorzüglichsten Schutzgeister der Schweden
auf Deutscher Erde. Auch bewahren sie als das schönste Andenken ihrer
Wanderung, die Erinnerung Dich gesehen, mit Dir gesprochen, und Dich
lesen gehört zu haben. Deine hiesigen, Dir persöhnlich ergebenen
Bewunderer bilden eine Colonie die mit jedem Jahre zuwächst. Welchen
Einfluß Du seit 30 Jahren auf die Schwedische Litteratur ausübst, ist
Dir bereits bekannt, wie auch daß verschiedene Deiner Werke in unsere
Sprache herübergetragen sind. Wahrscheinlich weist Du auch schon aus
erster Hand, daß Oehlenschläger angefangen hat Deine Novellen zu
übersetzen. Dieser guter Freund hat auch mir die unverdiente Ehre
erzeigt meine (Dir zugeeigneten) Dramatischen Studien ins Dänische
hinüberzutragen. In Deutschland und Dänemark wird die eigentliche
schöne Litteratur noch mit Wärme von dem Publikum umgefast. Hier
hingegen kann sich nunmehr fast gar keine Schriftstellerey ohne Zusatz
von Politik auf allgemeine Theilnahme Rechnung machen. Kannengießerey,
schmähende und gaukelnde Tageblätter, haben beynahe alle andere Lectüre
verdrängt, und es wird Dich wundern zu erfahren, daß ein hiesiger
Publicist, wie man sagt, eine jährliche Einnahme von 40,000 Rtlr.
(Reichstahler) Schwedisch Banco hat, das heist mehr für einen Jahrgang
Tageblätter als alle beßere Schriftsteller Schwedens zusammengenommen
mit allen ihren Werken verdient haben. So lange sich die Kannengießerey
und der Tadel innerhalb der gesetzlichen Schranken halten, ist
davon nichts zu sagen; wenn aber solches zu hemmenden Maßregeln
herausfordert, wenn die hemmenden Maßregeln Mord und Todtschlag nach
sich ziehen und der Streit über das Aeußerungsrecht sich endlich
in einen Kampf um Leben und Eigenthum auflösen kann, dann wird die
Preßfreyheit, anstatt ein Mittel zu Aufklärung und Veredlung zu seyn,
eine Losung zur Anarchie und Pöbelherrschaft. In solchem Fall habet Ihr
in Deutschland nicht viel Ursache über eine beschränktere Preßfreyheit
zu klagen.
Wundere Dich daher nicht, wenn ich Dir unter dergleichen Verhältnißen
nicht Vieles über die Schwedische Litteratur sagen kann. Die Dichter
haben ihre Leyern an die Weidenbäume gehängt, um sie nicht von Steinen
zerschmettert zu sehen. Geyer allein hat mit diesem Jahre eine
litterarische Monatschrift angefangen, die aber gleich zur Politik
übergegangen ist und wahrscheinlich in ihrem Fortgange nur dieses Fach
umfaßen wird. -- --
Meine Frau ist unbeschreiblich dankbar für Dein gütiges Andenken
und bittet mich Dich und Deine liebenswürdige Umgebung herzlichst
zu grüßen. Auch ich bitte um meine ehrerbietige Empfehlung an die
Damen, bey denen ich mich auch durch beygehende kleine Romanze von
meiner Fabrik in Erinnerung zu bringen wünsche. Sie hatte das Glück
bey ihnen und besonders bey der Gräfin Beyfall zu finden, als ich
dieselbe zuletzt in ihrem Salon sang. -- Grüße auch herzlich S. Ex. v.
Lüttichau, Carus, Sternberg und andere Freunde! Mein inniger Wunsch ist
Dich künftiges Jahr in dem lieben Dresden wiederzusehen. Gott schenke
Dir und den Deinigen fortdauernde Gesundheit, Freude und Wohlseyn, dies
wünscht Dein unveränderlich und
dankbarst ergebener Freund
_Bernh. v. Beskow_.

VII.
_Stockholm_ den 20. Nov. 1839.
_Theuerster Freund!_
Es ist nun so lange her seitdem ich das Vergnügen hatte mich bey Dir
in Erinnerung zu bringen, daß ich nicht umhin kann die Gelegenheit
zu benutzen, die sich jetz darbietet Dir mit einem Freunde dem
Major v. Hazelius, einige Zeilen zu übersenden. Dieser Freund ist
Adjutant bey unserm Kronprinzen, ein ausgezeichneter Verfaßer in den
Kriegs-Wißenschaften, ein Mann von weitumfaßender Bildung und warmem
Gefühl für Poesie und Kunst. Auch ist er mit Atterbom, Geyer, und
Deinen Schwedischen Freunden nahe verbunden.
Durch die Landsleute die in den letzten Zeiten Dresden besuchten,
habe ich mit Freude Dein Wohlbefinden erfahren, wie auch daß Du noch
immer in der ewigen Jugend der Dichtkunst fortlebst. Dies ist schön --
beneidenswerth hätte ich gesagt, wenn Freundschaft und Neid vereinbar
wären. Was mich betrifft, so haben sich die finstern und rauhen Geister
der Amtsprosa meiner immer mehr und mehr bemächtigt und mich aus dem
Lustgarten der Dichtung erbärmlich verjagt. Zwar blicke ich noch
sehnsuchtsvoll und verstohlen dahin zurück; allein ich fürchte daß ich
deßen Luft nicht ahtmen werde ehe ich mich jenseits der Ostsee, in
Dresden oder am Rhein, in der Schweiz oder in Italien befinde. Mit den
ersten Tagen des künftigen Jahres fängt der Reichstag in Stockholm an,
der wahrscheinlich, wie gewöhnlich, 18 Monate dauert. Die poetische
Stimmung, welche Partei-Streitigkeiten, Haß und Neid erzeugen können,
kann man leicht vorhersehen. Wie gerne hätte ich nicht meine Vaterstadt
grade in dem gegenwärtigen Zeitpunkt verlaßen, aber da ich leider
Representant bin, und da alle diejenigen welche der Sache der Ruhe und
der Ordnung angehören in einer Zeit, wie die jetzige ist, auf ihrem
Posten seyn müßen, so halte ich es für Pflicht, der mitbürgerlichen
Obliegenheit meine einzelne Neigung zu opfern. In so fern ich es
vermeiden kann werde ich freylich nicht an den Debatten Theil nehmen;
aber wegen der Ausschüße und der Votirungen muß man doch zugegen seyn.
Mein letztes poetisches Werk ist eine Dramatische historische
Schilderung, Gustav Adolph in Deutschland genannt. Ich bin seitdem mit
einigen Commentaren zu unserm originellen Kunstphilosophen Ehrenswärd
beschäftigt gewesen allein diese Arbeit ist so oft unterbrochen worden
daß ich nicht weiß wann sie beendigt werden kann. Ich erinnere mich
nicht, ob ich in irgend in einem vorhergehenden Briefe erwähnt habe,
daß unser Freund Oehlenschläger vom welchem meine Dramatische Studien
ins Dänische übersetzt worden sind, dieselbe nun auch in _Deutsche_
Tracht gekleidet hat. Dieses freuet mich um so mehr, da sie dadurch
auch meinen Deutschen Freunden bekannt werden können.
Noch immer hoffe ich auf die Verwirklichung eines meiner schönste
Träume für die Zukunft, nämlich Dich wieder in Dresden besuchen und in
Deinem Abendkreise eines poetischen Lebens genießen zu können. Meine
Frau theilt lebhaft diesen Wunsch und bittet um ihren herzlichen Gruß
an Dich und Deine Umgebung, womit ich den meinigen an Deine Damen
verbinde. Empfiehl uns auch unsern übrigen Dresdener-Freunden, besonder
Excellenz Lüttichau, Carus, Sternberg, Dahl u. a. -- Gott erhalte Dich
und die Deinigen; Er gebe Euch Glück und Gesundheit, und laße Euch alle
wohl gehen! Lebe wohl und erfreue gelegentlich mit ein paar Zeilen
Deinen
unveränderlich ergebenen Freund
_Bernh. v. Beskow_.
N. S. Wenn ich das Datum meines Briefes betrachte so finde ich, das es
heute gerade 20 Jahre sind, seitdem ich Deine Bekanntschaft machte,
die meinem Leben so manche schöne und unvergeßliche Stunde gewährt
hat. Wollte Gott, daß ich Dir heute über 20 Jahre wieder schreiben und
Dich daran erinnern, oder, noch lieber, daß ich das Andenken davon in
Dresden mit Dir feyern könnte!

VIII.
_Stockholm_ den 27. July 1841.
_Theuerster Freund!_
Es ist wieder jetzt eine geraume Zeit, seitdem ich von mir hören
ließ, und ich kann deswegen nicht umhin des Hr. Hofpredigers ~Dr.~
v. Lagergrens Reise durch Dresden zu benutzen, um mich bei Dir in
Erinnerung zu bringen. Oder bist Du vielleicht jetzt nicht in Deiner
ehemaligen, poetischen, kunstreichen Heimat, in Deutschlands Florenz?
-- Man sagt, Du seyst von dem Könige von Preußen eingeladen worden
jährlich einen Theil des Sommers bey Ihm zuzubringen. Immerhin. --
Wo Du auch seyn magst, ist mein Herz immer bey Dir, und wenn Dich
auch dieser Brief nicht erreicht, so umschweben Dich doch stets meine
wärmsten Wünsche für Dein Wohlgehen!
Ueberbringer dieser Zeilen, der Königl. Hofprediger ~Dr.~ v. Lagergren,
ein Schüler unsers verewigten ausgezeichneten Dichters und Redners
des Erzbischofs Wallin, ist, ohne Rücksicht auf seine geistliche
Gelehrsamkeit, ein Mann von ausgedehnter und feiner Bildung, und in
Litteratur, Kunst und Musik wohl bewandert; auch als Repräsentant
ist er auf unsrem Ritterhause aufgetreten, und Du kanst also von Ihm
manche interessante Aufschlüße über unser Land, unsere Litteratur und
unsere übrige Stellung erhalten. Er reist über Dresden nach München,
Wien, Florens, Rom und Neapel, und zurück über die Rhein-Gegenden, und
Paris. Sollte es Deine Zeit Dir erlauben diesen rechtschaffenen und
achtungswerthen Mann mit einer Eintrittskarte an einen Deiner Freunde
in irgend einer von jenen Städten zu beehren, so würde ich Dir dafür
besonders verbunden seyn. Meine eigenen Verbindungen mit dem Auslande
sind leider fast zergangen.
Mein Schneckenleben dauert noch immer fort wie bisher. Ungeachtet
siebenjähriger Vorsätze, Wünsche und Bemühungen, eine alltägliche
Frohnarbeit los zu werden und den freyen Wanderstab ergreifen zu
können, sitze ich hier in der Bergskluft und habe noch keine nähere
Aussicht auf Befreyung, als die, welche ich während der ganzen
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