Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 12

Total number of words is 4125
Total number of unique words is 1592
38.1 of words are in the 2000 most common words
51.0 of words are in the 5000 most common words
57.6 of words are in the 8000 most common words
Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
verwaltet. Im Jahre 1832 gelang es ihm, wohl nicht auf geraden
Wegen, den hochverdienten Schreyvogel (West) zu verdrängen, und
dessen Stelle als Hoftheatral-Sekretair, mit jener Mosels vereint,
unter dem Titel „Vicedirektor“ zu bekleiden. Er bekam auch den
Rang eines wirkl. Regierungsrathes. Deinhardstein -- vorher
der größte Frondeur, der durchtriebenste „G’spaßmacher“, der
Anstifter aller lustigen und übermüthigen Streiche, der Spießgesell
Castelli’s bei tausend Mystificationen, der unerschöpfliche
Erfinder oft gefährlicher Neckereien und „Gassenbuben-Dummheiten“,
ein Haupturheber „ludlamitischen“ Wahnsinns -- -- -- nun ein
Staatsbeamter, voll gemessener Würde, gleich Polonius; von Orden
geschmückt; streng-streichender Censor! Aber der eingeborne Schelm
guckte immer noch durch. --
Sein erstes Auftreten in der Litteratur geschah durch den „Almanach
der Kunstredner,“ (1812?) eine gute Anthologie, mit Theodor Bar.
Sydows, des Wiener Declamators ~par excellence~ wohlgetroffenem
Portrait, und eignen lyrischen Produktionen. Sodann hat er sich
in’s dramatische Fach geworfen. In vielen theatralischen Gattungen
hat er Vielerlei geliefert. Den entschiedensten Beifall fand (auch
von Goethe ausgezeichnet) sein _Hanns Sachs_. Am längsten auf der
Bühne gehalten hat sich hauptsächlich wohl durch Ludwig Löwe’s
berühmte Meister-Darstellung: Garrik in Bristol.
Daß er ein sehr eitler Mensch gewesen, davon giebt eine Zeile
dieses Briefes Kenntniß. Daß Niemand gleich ihm gestrebt habe, sich
äußerliche Auszeichnungen und Ehrenzeichen zu er-- --werben, dürfte
Jeder behaupten, der _ihn_ gekannt, den guten Castelli jedoch nicht
gekannt hat. Es läßt sich schwer entscheiden, welcher von diesen
Zweien gieriger nach Bändchen und Kreuzchen haschte?
Er galt hier und da für perfid und falsch. Andere lobten seine
Bonhommie. Wahrscheinlich hatten Beide Recht. Wohlwollend war und
blieb er -- so lange _seine_ Interessen es ihm gestatteten!

_Wien_, am 15. September 1844.
_Hochverehrter Herr geheimer Hofrath!_
Nach zurückgelegter Reise rufen lebhafte Erinnerungen an die
liebevolle Güte und Freundlichkeit, deren Sie in Potsdam mich werth
gehalten haben, den innigsten Dank in mir auf. Ihr Anblick und Ihre
Benehmungsweise hat mich in unserer Zeit der Zerrißenheit und der Lüge
erhoben und gestärkt.
Ihr König, den Sie so treffend mit den Worten geschildert haben,
„man würde die Vortrefflichkeit seines Characters auf der Bühne für
unwahrscheinlich halten,“ wird nun wohl wieder in seiner großartigen
Hauptstadt seyn. Leider wurde mir der eigentliche Zweck meiner Reise,
Ihm persönlich meinen Dank für die Dedications-Annahme meiner Gedichte
-- die wie Sie werden erfahren haben bedeutendes Glück machen -- zu
Füßen zu legen, durch die übergroße Sorgfalt des für mich intercedirten
österreichischen Gesandten, vereitelt.
Ueber Tschech ist hier nur eine Stimme -- die der Verachtung laut.
Am Besten ist es, so wenig als möglich von ihm und über ihn reden zu
laßen. Ich mindestens halte dieß mit allen Zeitungen und Schriften,
die von ihm handeln, wenn sie mir zur Censur vorkommen, so, und
wünsche, daß es überall so gehalten werde; zeitlebens mit ihm in den
Narrenthurm wäre wohl die paßendste, und in Berücksichtigung ähnlicher
Gesellen die heilsamste Strafe.
Der Plan, den ich Ihnen verehrtester Herr Hofrath mitgetheilt habe,
in den Jahrbüchern der Literatur fortwährend die neuesten wichtigsten
Erscheinungen und Bestrebungen im Gebiethe der Wißenschaft und Kunst in
Preußen, besprechen und erklären zu laßen geht seiner Reife entgegen.
Ich habe die stimmfähigsten Männer dafür gewonnen, darunter Ihren
Verwandten Herrn Director von Waagen, der mir mit Mund und Hand seine
Theilnahme zusagte. Sie erinnern ihn wohl gelegentlich daran. Gehört
es doch mit zu den schönen Eigenheiten Ihres Characters, das Gute
energisch fördern zu helfen, wo Sie es vermögen.
Erinnern Sie sich meiner zuweilen und in Güte. Ich habe nur zu
wünschen, Gott möge den König dem Lande erhalten, und Sie dem Könige,
dann steht es gut um Preußen und um die Kunst.
In tiefer Hochachtung
Euer Hochwohlgeboren
gehors. Diener
Regierungsr. v. _Deinhardstein_.


=Devrient, Eduard.=

Geboren am 11. August 1801 zu Berlin, wo sein Vater, Ludwig
Devrients Bruder, heimisch war. Des Oheims glorreiches Beispiel
hat dessen Neffen, die drei Brüder: _Karl_ -- _Emil_ -- _Eduard_
auch auf die Bühne gezogen. Eduard begann als Sänger (Bassist),
zeichnete sich schon in der Oper als sinniger Darsteller aus, ging
sodann in’s recitirende Drama über, wurde 1844 als Regisseur nach
Dresden berufen und übernahm endlich die ihm von S. K. Hoheit
dem Großherzoge von Baden anvertraute dramaturgische Leitung des
Hoftheaters in Karlsruh.
Eduard Devrient gehört zu den seltenen Schauspielern -- und
Theater-Menschen überhaupt, -- die bei ausdauerndem und nie
erkaltendem Feuereifer für die Bretterwelt, sich _zu keiner_
Epoche ihres Lebens von Leidenschaften hinreißen ließen, sondern
gemessen, ernst, scheinbar kalt, auf dem schmalen Pfade reinster
Sittenstrenge und Moral, ohne jegliche Ausschreitung, ihr hohes
Ziel verfolgten. Vielleicht trug sich solche Leidenschaftlosigkeit
mitunter auf seine Darstellungen über? „Der Mensch gewinnt, was der
Poet verliert!“ -- weshalb sollte der Schauspieler an sich, weshalb
sollten wir an ihm nicht vermissen, was dem Menschen und seiner
Würde zu Gute kam? Darum kann er immer ein ausgezeichneter Künstler
seyn!
Auch als dramatischer Schriftsteller hat Eduard D. bewährt, daß
konsequenter Fleiß, geleitet von geistiger Einsicht, gestützt auf
praktische Umsicht unverkümmerte Erfolge feiern kann; zuverlässiger
als haltlose, wenngleich geniale Uebereilung. Die schönsten Sieg
doch errang ihm dieses sein edles, unermüdliches Streben, Wollen,
Durchführen im Gebiete historisch-dramaturgischer Autorschaft.
Seine Geschichte der deutschen Schauspielkunst, 4 B. (1848-62)
sichert ihm einen dauernden Platz neben den tüchtigsten Männern.
Wahrlich, nicht ohne Grund ernannte ihn eine der berühmtesten
Hochschulen bei’m Jubelfeste zum Ehrendoktor.
Neun Briefe an Tieck mögen durch ihren Inhalt bestätigen, was
aufrichtige Hochachtung ihnen vorangeschickt.

I.
_Berlin_, den 31. Mai 1835.
Schon längst, verehrter Mann, habe ich dem Drange, auch in der
Ferne in lebendiger Beziehung zu Ihnen zu bleiben, durch mittelbare
Mittheilungen an meinen Bruder zu genügen gesucht, ohne daß sie mir
eigentlich Befriedigung gebracht hätten; dennoch glaubte ich bisher
durch directe Zuschrift Sie nicht belästigen zu dürfen. Heut nun giebt
eine Art von geschäftlichem Anlaß mir einen Vorwand an Sie zu schreiben
und ich ergreife ihn mit Begierde.
Es ist ein Auftrag des Vereins dramatischer Künstler, -- von dessen
Bestehen ich Ihnen durch meinen Bruder Mittheilung gemacht -- welcher
mich zu Ihnen führt. Vom Anfange seines Bestehens an, haben wir nämlich
Redeübungen vorgenommen, haben gesucht die störenden Ungleichheiten
und Unregelmäßigkeiten in der Aussprache abzustellen, was uns auch in
vielen Stücken leicht gelungen ist, da nämlich, wo wir uns schnell
über die Regel vereinigten und die Unrichtigkeit der Aussprache nur von
übler Angewöhnung oder ererbtem Idiom herrührte. Nicht zu erledigen ist
uns dagegen bis jetzt die Feststellung der Aussprache des Consonanten g
geblieben.
In mehr als 20 Sitzungen ist diese Angelegenheit zur Sprache gekommen,
wir haben die ernstlichsten Studien und Beobachtungen darüber
angestellt, haben Belehrung gesucht wo sie irgend zu finden war und
dennoch ist es uns immer noch nicht gelungen, eine Allen genügende
Regel festzustellen: wo in der Mitte und am Ende der Wörter das ~g~
weich und wo es hart auszusprechen sei. -- Raupach’s Ansicht, welche
ich einholte, gab auf eine Zeit den Ausschlag, er rieth uns, das
~g~ überall hart auszusprechen, außer nach dem Laute ~i~. Hiernach
verfuhren wir eine Zeit lang bei unsren Leseübungen, bald aber erhob
sich Widerspruch von vielen Seiten dagegen, man fand, daß durch die
strenge Befolgung dieser Regel einige zu große Härten in der Sprache
erzeugt würden z. B. in: gerügt, gelegt, Magdeburg, -- kurz überall,
wo das ~g~ vor einem Consonanten stehe. Mehrere gingen noch weiter und
behaupteten: das ~g~ müsse nicht nur nach dem ~i~, sondern auch noch
nach dem ~e~ weich ausgesprochen werden, führten dafür Beweise aus der
organischen Bildung des Lautes ~g~ und aus seiner Verwandtschaft mit
dem ~ch~ an, welches ebenfalls nach ~a o u~ härter, nach ~e i~ aber
weicher gesprochen werde, wie in: Bach, Loch, Buch - Rechen, mich.
Andre wollten nun dagegen das ~g~ überall hart, auch nach dem ~i~
ausgesprochen haben und behaupteten nur unsre Ungewohnheit erzeuge
dabei Härten für unsre Zungen, wie für unsre Ohren. Die Mehrzahl der
Mitglieder des Vereins vereinigte sich über eine fünffache Art das g
auszusprechen: 1) die ganz harte zu Anfang jedes Wortes: _Gott_, _Gift_
u. s. w., 2) eine minder harte, mit sanfterem Drucke des hinteren
Zungentheiles gegen den Gaumen, in: _Auge_, legen, Weg, Betrag, Sarg,
Burg, 3) eine weiche gleich dem ~j~, vor einem Consonanten in vergnügt,
gelegt, Magd, 4) eine gleich dem ~ch~ in: König, Essig, 5) eine nasale,
kaum hörbare, nach dem ~n~, in: Ring, bang, fingen, Range. -- Ueber
die Anwendung aber der 2. und 3. Art der Aussprache herrscht nun immer
noch die größte Verschiedenheit der Ansichten und ich, als Secretair
des Vereines, bin daher aufgefordert worden, Sie verehrter Mann zu
bitten, uns Ihre Meinung über diesen Gegenstand zu sagen. Der Antheil,
den Sie der dramatischen Kunst und jeder redlichen Bestrebung für sie
schenken, läßt uns hoffen, daß Sie uns Ihre Hülfe in unsren Nöthen
nicht versagen werden. Da wir es nicht wagen, unsre Wünsche bis zu
einer directen schriftlichen Antwort auszudehnen, so geht meine Bitte
dahin, daß Sie vielleicht die Güte hätten, meinem Bruder, welcher wol
von Wien zurückgekehrt sein wird, die Regel, das Gesetz, welches Sie
selbst Sich über die Aussprache des ~g~ gebildet haben, in die Feder
zu sagen. Leider habe ich mein Gedächtniß vergebens durchstört, um die
Erinnerung von der Art und Weise aufzufinden, wie Sie das ~g~ bei Ihren
Vorlesungen aussprechen; meine Aufmerksamkeit war auf diesen Gegenstand
nicht so scharf gerichtet. Um den Antheil, den Sie unsrem Vereine
hoffentlich schenken, zu unterhalten, berichte ich, daß derselbe den
besten Fortgang hat, daß er bereits die Früchte hervorbringt, welche
man bei seiner Jugend irgend erwarten darf. Es bildet sich eine edlere,
freundliche Gesinnung unter den Künstlern, eine Art von künstlerischer
Verbrüderung, ein Bewußtsein von gegenseitiger Abhängigkeit und
Zusammengehörigkeit. Es ist eine lebhafte Anregung für alle Gegenstände
der Kunst, ein Streben nach gemeinsamer Forthülfe, nach einer Einheit
des Handelns entstanden, welche das Beste verspricht. Noch hat die
freimüthige gegenseitige Beurtheilung der Darstellungen keinen Anlaß
zu Empfindlichkeiten oder persönlichen üblem Vernehmen gegeben, im
Gegentheile haben wir an uns Allen schon die großen Vortheile solcher
offnen Besprechungen deutlich erfahren und somit hoffe ich, von diesem
Vereine in der Zukunft für uns die schönste Wirkung zu erleben; ja,
wenn unser Beispiel an allen größeren Bühnen Nachahmung findet, so
könnte sich die dramatische Kunst dadurch überhaupt aus ihrem Kern
heraus wiederbeleben. Mögen diese Hoffnungen Ihnen, verehrter Mann,
auch allzu sanguinisch erscheinen, so werden Sie sie doch nicht
schelten, da sie aus einer warmen, eifrigen Liebe für unsre Kunst
hervorgehn.
Ich kann nicht schließen ohne die Gelegenheit wahrzunehmen, auch
Ihren wohlwollenden Antheil für meine Person und mein künstlerisches
Fortschreiten, durch einige Notizen anzufrischen. Seit einem Jahre
etwa habe ich, wozu Sie mich längst aufgefordert, wichtige Rollen im
Schauspiele übernommen und mein Studium besonders darauf gewendet.
Die Darstellung des standhaften Prinzen, des Ludwig XIII. und
des jungen Königs in: Die Schule des Lebens von Raupach, haben durch
ihr Gelingen mir Vertrauen für die höchsten Aufgaben erworben und
so will ich nun mit Freudigkeit auf dieser Bahn weiterstreben, auf
welcher die Erinnerungen an jene Stunden, die ich in Ihrer Nähe gelebt,
mir zur wichtigsten Förderung gedeihen. Raupach, dessen Zutrauen
und lehrreicher Anregung ich sehr viel verdanke, könnte bei seiner
Anwesenheit in Dresden, Ihnen von mir Ausführlicheres sagen, wenn es
Ihr Interesse irgend erregen dürfte. Möchte es mein gutes Glück noch
einmal fügen, daß ich vor Ihnen die Resultate meines Strebens darlegen
könnte. Vielleicht schenken Sie doch noch Berlin den längst verheißenen
Besuch, es würde mir zur süßesten Genugthuung gereichen, wenn Sie in
meinen Darstellungen erkennten, daß meine innige Verehrung für Ihre
Worte und Werke an meiner künstlerischen Richtung wesentlichen Antheil
gehabt. Indem ich nun herzlich wünsche, daß meine Dreistigkeit: Sie mit
einem so langen Briefe belästigt zu haben, Sie nicht von mir abwenden
möge, bitte ich recht sehr, mich der Gräfin von Finkenstein und Ihrem
ganzen liebenswürdigen Hause angelegentlich zu empfehlen und die
Versicherung der innigsten Verehrung und Ergebenheit anzunehmen, welche
ich für alle Zeiten für _Sie_ hege.
_Eduard Devrient_.

II.
_Berlin_, d. 4. Novbr. 1835.
_Sehr geehrter Herr Hofrath!_
Seitdem wir im vergangenen Winter zu unsrer und unsrer Freunde
größten Freude, in meinem Hause Ihr Rothkäppchen aufgeführt hatten,
beschäftigte mich der Plan, eines Ihrer größeren Stücke für die
Bühne zu gewinnen. Der Blaubart erschien mir zunächst dafür geeignet
und ich habe mich nun fast ein Jahr lang damit umhergetragen: die
Auskunftsmittel zu finden, welche nöthig wären, um, der Form nach, dies
vortreffliche Gedicht der jetzigen Bühne anzueignen. Immermann hat mir
indeß freilich den Vortritt in dieser Herzensangelegenheit genommen,
aber seine Aufführung, über welche ich genaue Erkundigung eingezogen,
hat mich noch mehr in meiner Ansicht von der Weise bestärkt, in welcher
man zunächst das Stück dem heutigen Theater und Publikum anzubieten
hätte. Nun habe ich meinen Versuch mit einer Einrichtung des Gedichtes
gemacht, habe es Ihrem Freunde, dem Prof. v. Raumer vorgelegt, welcher
mir das Zeugniß gegeben, daß durch meine Hand an dem Werke nichts
verstümmelt worden, daß mein Zusammendrängen und Sammeln der Handlung
nur an der Form verändert habe. So trete ich denn, beschirmt von diesem
Zeugniße, vor Sie hin, verehrter Mann, und bitte um die Erlaubniß: Ihr
Gedicht, mit meiner scenischen Einrichtung auf die Bühne bringen zu
dürfen.
Nach langem Ueberlegen habe ich mich entschieden, Ihnen das Spezielle
meiner Einrichtung nicht mitzutheilen, wenn Sie es anders nicht
begehren. Billigen können Sie es schwerlich, denn Sie haben ja die
Gestalt Ihres Gedichts anders gedacht, die Form, welche _mir_
nothwendig erschien, kann _Ihnen_ nie natürlich werden; warum
sollte ich Sie also mit der Beurtheilung belästigen? Lassen Sie mich
den Versuch auf meine Gefahr wagen, selbst sein Mißlingen kann ja dem
Gedichte nicht schaden, das in 4 bis 5 Ausgaben längst ein Eigenthum
Deutschlands geworden ist. Besser also, Sie haben gar keinen Antheil an
seiner Erscheinung auf der Bühne, als daß ein Antheil des Mißlingens
auf Sie geworfen werden dürfte. Diese Schuld trage ich dann allein.
Wenn aber mein Unternehmen gelingt -- und ich rechne zuversichtlich
darauf -- so ist der Erfolg natürlich der Ihrige und ich habe mir eine
lebenslange stille Genugthuung bereitet.
Dies ist meine Ansicht von der Angelegenheit, ich wünsche nichts
sehnlicher, als daß Sie darauf eingehen möchten. Daß ich mit
ehrerbietiger Scheu und begeisterter Liebe an das Werk gegangen bin,
daß ich jede Scene, jedes Wort auf das Bedenklichste abgewogen, ehe ich
mich zu einer Verkürzung oder Umstaltung entschlossen und nur das an
dem Gedichte geändert habe, was nothwendig sein Heimischwerden auf der
heutigen Bühne gehindert hätte -- davon sind Sie gewiß überzeugt, und
wie ich dieses Zutrauens nicht unwerth zu sein glaube, hoffe ich auch,
Sie werden Sich entschließen können, mir die erbetene Erlaubniß zu
ertheilen.
In den nächsten Tagen habe ich dem Grafen Redern das Stück, wie es
nun ist, vorzulesen, er ist sehr erwärmt für diese Unternehmung. Ich
möchte nun schnell die nöthige Musik componiren und die anderweitigen
Vorbereitungen treffen lassen, damit die Aufführung wo möglich schon
im Anfange des neuen Jahres Statt finden könne. Fast alle Rollen werden
bei uns gut zu besetzen sein, wo es am inneren Verständniß des Werkes
fehlen sollte, wird sich nachhelfen lassen. Den Simon denke ich zu
spielen, und trage ein sehnsüchtiges Verlangen nach der Lösung der
Schwierigkeiten, welche diese Rolle bietet. Kurz mein Herz ist so ganz
erfüllt von diesem Vorhaben, daß ich zuversichtlich hoffe, Gott werde
ihm das Gedeihen und Sie Ihre Zustimmung nicht versagen.
Ganz der Ihrige
_Eduard Devrient_.

III.
_Berlin_ 6/4. 38.
_Hochgeehrter Herr Hofrath!_
Die innigste Freude hat mir Ihr Schreiben erregt, das mir einen
so wohlwollenden Antheil für mein Stück, eine so tröstliche und
ermuthigende Billigung meiner Intentionen bekundete. Ich weiß sehr
wohl, daß Sie das bürgerliche Drama nicht verwerfen, aber ich
fürchtete: die Tendenz meines Stückes möchte Ihnen nicht bestimmt genug
ausgedrückt erscheinen, freilich hätte ich Ihrem ebenso scharfen,
feinen als wohlwollendem Blicke mehr vertrauen sollen, aber ich war
durch manches Mißverstehen von einigen Seiten her zaghaft gemacht
worden. Man erkannte nicht, oder wollte nicht erkennen, daß ich die
Kleinlichkeit und ~misère~ unsrer Zustände nicht um ihrer selbst
willen habe schildern wollen, sondern um sie vor unsren Augen in ihrer
Nichtigkeit zerbröckeln zu lassen und uns an einer idealen Anschauung,
an einer Tüchtigkeit der Gesinnung aufzurichten. Ich habe eben zeigen
wollen, daß wer Gesetze von unsrer socialen Elendigkeit annimmt,
ebenso verloren ist, als wer alle Bande und Schranken phantastisch
überfliegt, daß aber das Verfolgen eines höheren, geistigen Zieles,
das Maaßhalten in den Forderungen an das Leben, zuletzt auch in allen
Beziehungen das Leben bezwingen muß. Darum konnte ich auch alles
mögliche Geld verloren gehn lassen und die Hauptfiguren zuletzt
glücklich machen, ohne dies in den meisten bürgerlichen Stücken nöthige
Hülfsmittel. Dies ist wol eine Art von Rechnenprobe über die geistige
Bedeutung des Stückes, aber nur die Wohlwollenden nehmen sie an.
Ihr Beifall hat nun all den Genuß gekrönt, den mir die Aufführung
dieses Stückes bereitet, das Publikum hat durch sechs gefüllte Häuser
und den lebhaftesten Beifall seine Theilnahme ausgesprochen, die
Schauspieler sind mit Lust bei der Darstellung, viele gute und tüchtige
Menschen habe ich gerührt und erfreut, Sie billigen, was ich gethan --
welch menschliches Unternehmen könnte einen schöneren Erfolg haben?
Gespannt bin ich auf die Wirkung, welche das Stück von andren Bühnen
herab machen wird; einige der gezeichneten Zustände sind ganz lokal.
Ein rasches, lebhaftes Zusammenspiel ist hier Hauptbedingung, das
Stück empfängt auf der Bühne ein ganz neues Leben und ich möchte Sie,
verehrter Herr, bitten, die beabsichtigten Abkürzungen noch bis zu den
Theaterproben aufzuschieben und erst darüber zu entscheiden, wenn das
Spiel schon im Zuge ist.
Welche Rolle mein Bruder am förderlichsten für das Stück übernehmen
möchte, darüber kann ich in der That nicht entscheiden, da ich
das jetzige Personal Ihrer Bühne nicht kenne. -- So eben habe ich
einen Brief meines Bruders erhalten, aus dem ich ersehe, daß Herr
Baison bei Ihrer Bühne angestellt ist, ich habe denselben hier als
„Landwirth“ gesehen und mein Wunsch ist daher unbedenklich, daß er
den Christoph, mein Bruder den Born spielen möge; ich werde meinem
Bruder darüber schreiben, der mir größere Lust zum Christoph zu haben
scheint. Obschon die Rolle des Born nicht groß ist, so repräsentirt
sie doch, (trotz ihres Antheiles an den Verirrungen in pedantischem
Besserungseifer) den Typus des Edlen und Tüchtigen, für die
Darstellung ist es daher von großer Wichtigkeit, daß ein Schauspieler
sie übernehme, der in edlen und idealen Gestalten anerkannt ist
vom Publikum. Daß mein Bruder das mir so neidenswerth erscheinende
Verhältniß zu Ihnen nicht benutzt, thut mir recht herzlich leid, ich
möchte nur glauben, daß er mehr Ihre Sprache, als Ihre Intentionen
mißversteht, da ich in ihm immer eine so edle, künstlerische Natur
gesehen, daß ich mir im allgemeinen kein Abweichen von Ihrer Richtung
bei ihm denken kann. Der Beifall der Menge ist freilich ein gefährlich
Ding, und ich fühle zu genau, wie der Schauspieler alltäglich sich die
eigentliche Würde und Höhe seines Berufes vor’s Auge halten muß, um
sich nicht der weichen Beifallswoge zu überlassen, die, wie Sie nur zu
richtig sagen, durch so kleine Künste zu erreichen ist. So unähnlich
der Künstler dem Prediger sein soll, darin muß er ihm gleich stehen,
daß er den Leuten zeige, was sie erfahren _sollen_, nicht was sie
erfahren _wollen_. Ueberhaupt giebt es vielleicht keinen Stand, von
dem so sehr eine Fülle der Tugenden gefordert wird, als der unsrige.
Selbstverläugnend sollen wir sein, beim größten Anreiz zu Eitelkeit
und Selbstsucht, uns aufgeben an das Total einer Darstellung, wo es so
leicht ist sich abgesonderten Vortheil und Beifall zu verdienen, das
Höchste und Vergeistigte immerfort anbieten, wo es wenig geschätzt,
dagegen das Geringe und Gemeine begierig verlangt wird und reichlich
gelohnt. -- In der That, das Abweichen von den Berufstugenden rächt
sich in jedem Stande auch äußerlich, beim Schauspieler wird es belohnt
und gefeiert, dennoch soll er getreu bleiben -- wahrlich um der Größe
der Aufgabe willen ist es fast zu verzeihen, daß wir sie so miserabel
lösen. Und das ist es doch überhaupt, woran die ganze Bühne krankt
und ehe der Staat ihr nicht eine strenge Forderung stellt, ehe die
Gesellschaft nicht anfängt Ernst und Bedeutsamkeit vom Theater zu
verlangen, wird der bessere oder schlechtere Zustand, wie die Wellen
des Meeres, immer von den zufälligen Winden abhängen... Die herrschende
~aria cattiva~ hat auch den Schauspielerverein, den ich mit
einigen erfrischenden Hoffnungen gestiftet, bis auf 3 Mitglieder
heruntergebracht, und keine Wirksamkeit für das Ganze ist mehr von ihm
zu hoffen. Ich dachte, dieser Verein sollte eine _Gesinnung_ unter
uns erwecken, vergaß aber, daß sie für das Bestehen des Vereines schon
vorhanden sein müßte. Jetzt sehe ich ein, diese Gesinnung muß, mit der
Bildung zugleich, in Schauspielerschulen gepflanzt werden, die es aber
nicht giebt. Im allgemeinen haben die Schauspieler keinen Respect vor
ihrem Berufe und daher mißbrauchen sie ihn. Es scheint, der Mensch
achtet nur, was ihm sauer wird; wenn die jungen Schauspieler arbeiten
müßten, bevor sie zur Production zugelassen würden, wie alle andren
Künstler, so würden sie mit mehr Ernst und Achtung daran gehn, sie
würden beim Studiren gelernt haben, wie himmelweit wir immer von dem
Ideale unsres Berufes entfernt bleiben.
Entschuldigen Sie meine Redseligkeit, es giebt ja nicht viele Orte, wo
ich meinem Kummer Luft machen kann. Mit meiner persönlichen Stellung
hier, nach der Sie so freundlich fragen, könnte ich sehr wohl zufrieden
sein, ich fühle mich oft beschämt vor den Beweisen der Achtung, die
mir von Tüchtigen entgegenkommt, auch läßt sich hin und wieder etwas
Gutes und Rechtes bei uns hindurch bugsiren, -- mit dem Blaubart ist
mir’s freilich immer noch nicht geglückt, -- die Anstellung Seydelmanns
kann unser Personal sehr förderlich vervollständigen, aber der Durst
nach der tief ins Leben greifenden Wirksamkeit, welche die Bühne haben
könnte und sollte, der Durst brennt immer ungestillt in der Seele. Es
soll auch wol so sein und bleiben. Wie unendlich werth würde es mir
sein, mich einmal wieder mündlich gegen Sie verehrter Mann aussprechen,
vielleicht Ihnen etwas von dem zeigen zu können, was ich seit 4 Jahren
gelernt; vor dem nächsten Jahre habe ich aber dazu keine Aussicht. In
diesem Sommer muß ich hier bleiben, mein neues Haus ausbauen und damit
die Ruhe und Arbeitsgemächlichkeit für mein häusliches Leben ein für
allemal feststellen. Erhalten Sie mir Ihr unschätzbares Wohlwollen, ich
bleibe mit unveränderlicher Verehrung und Anhänglichkeit
der Ihrige
_Eduard Devrient_.
Darf ich um Beförderung der Einlage ergebenst bitten?

IV.
_Berlin_ 29. Oktbr. 1838.
_Mein hochverehrter Freund!_
Das Gefühl der Angehörigkeit, das Sie mir vor 16 Jahren einflößten,
als ich bei meinem ersten Ausfluge in die Welt in Ihre Nähe kam,
hat im Verlaufe der Jahre eine fortdauernde Bestätigung gefunden.
Theils in dem Antheil, der mir bei meinen Arbeiten für die Bühne
von Ihnen zu Theil wurde, dann in den geistigen Beziehungen, welche
Ihre Schriften mir fortdauernd eröffneten -- wie ich denn kürzlich
wieder bei abermaligem Lesen der dramaturgischen Blätter ein Fülle
eigner Wahrnehmungen und Erfahrungen bestätigt und gesichert gefunden
-- und nun hat in der neuesten Zeit Ihr rührender Antheil für mein
Stück mich so reich gemacht, daß ich in diesem Bewußtsein: Ihnen
zuzugehören, recht beruhigt und erquickt mich fühle in all den Wirbeln
der trübseligsten Erfahrungen, die das heutige Kunstleben bewegen. Ich
mag Ihnen deshalb auch gar keinen Dank sagen, erstens weil ich ihn doch
nicht auszudrücken wüßte, dann weil ich weiß daß, da sie meine Arbeit
Ihres Antheils werth gefunden, Ihnen Alles was Sie gethan, selbst ein
Genuß Ihres Liebesschatzes war. Es ist ja eben so süß: Wohlwollen
und Freundlichkeit bezeugen, als sie empfangen. Aber die Theilnahme
und Ermunterung, die ich von Ihnen erfahren, auch die welche ich von
Immermann erhalten, das sind die eigentlichen Trophäen, die ich mir
aus dem übergünstigen Erfolge des Stückes davon trage und worauf ich
mir in der Stille meines Herzens wahrhaft etwas zu gute thue. Möge der
Himmel mir nun Muße schenken und gute Einfälle dazu, damit ich Ihrem
Vertrauen ferner entsprechen könne. Jetzt ist es das Studium wichtiger
Rollen, das mich, nach überstandener mühsamer Einrichtung in meinem
neuen Hause, ganz in Anspruch nimmt. Besonders ist es der Hamlet, der
sich meiner ganzen Seele bemeistert hat, die Beschäftigung mit diesem
tiefbedeutsamen Charakter hat sogar, das fühle ich lebhaft, einen
großen Einfluß auf meine Lebensanschauung ausgeübt, und ich wollte
oft, ich könnte mich retten aus dem Gefühle: wie ekel schaal und
unerquicklich das ganze Treiben dieser Welt ist. Wie gern möchte ich
mich über diese Gestalt des Hamlet einmal mit Ihnen aussprechen. Es
müßte ja dabei Alles zur Sprache kommen, was den Menschen Weh bereitet,
alles was dem Schauspieler Lust an der Höhe seines Berufes geben kann.
Mir ist es wunderlich mit diesem Charakter ergangen. Immerdar hat mich
die volle Gewalt des poetischen Lebens im ersten Akte erschüttert, aber
Hamlet hat im Verfolge des Stückes mich kalt gelassen, die Entwicklung
erschien mir willkührlich, grillig, der Hamlet selbst der unleidlichste
Gesell von der Welt, ich konnte es zu keiner Theilnahme bringen, so
oft ich ansetzte, so aufmerksam ich Alles las, was darüber geschrieben
war; ja dies machte mich nur verwirrter. Ich begann das Studium der
Rolle im Frühjahre, wie eine Verpflichtung, aber da ich nun in alle
Lebensfasern eindrang, entdeckte ich bald die Wahrheit einzelner
Zustände, Stimmungen und Geistesrichtungen und wie durch einen
Zauber schossen die einzelnen Strahlen zum Sterne zusammen, ich sah
Licht wie nach langer Blendung, fühlte auf einmal den glühend warmen
Lebenspuls in der Gestalt, die bisher nur wie ein flacher Schatten
You have read 1 text from German literature.
Next - Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 13
  • Parts
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 01
    Total number of words is 3026
    Total number of unique words is 1519
    29.9 of words are in the 2000 most common words
    39.6 of words are in the 5000 most common words
    46.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 02
    Total number of words is 4059
    Total number of unique words is 1693
    35.2 of words are in the 2000 most common words
    47.5 of words are in the 5000 most common words
    54.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 03
    Total number of words is 4032
    Total number of unique words is 1845
    27.6 of words are in the 2000 most common words
    36.8 of words are in the 5000 most common words
    41.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 04
    Total number of words is 3978
    Total number of unique words is 1604
    37.1 of words are in the 2000 most common words
    51.0 of words are in the 5000 most common words
    57.5 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 05
    Total number of words is 4108
    Total number of unique words is 1482
    38.4 of words are in the 2000 most common words
    50.0 of words are in the 5000 most common words
    56.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 06
    Total number of words is 4154
    Total number of unique words is 1562
    39.0 of words are in the 2000 most common words
    50.8 of words are in the 5000 most common words
    56.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 07
    Total number of words is 4122
    Total number of unique words is 1577
    38.9 of words are in the 2000 most common words
    51.3 of words are in the 5000 most common words
    56.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 08
    Total number of words is 4119
    Total number of unique words is 1566
    36.4 of words are in the 2000 most common words
    49.4 of words are in the 5000 most common words
    55.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 09
    Total number of words is 4011
    Total number of unique words is 1577
    37.1 of words are in the 2000 most common words
    51.0 of words are in the 5000 most common words
    57.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 10
    Total number of words is 4163
    Total number of unique words is 1678
    35.0 of words are in the 2000 most common words
    46.9 of words are in the 5000 most common words
    52.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 11
    Total number of words is 4156
    Total number of unique words is 1577
    34.5 of words are in the 2000 most common words
    46.3 of words are in the 5000 most common words
    52.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 12
    Total number of words is 4125
    Total number of unique words is 1592
    38.1 of words are in the 2000 most common words
    51.0 of words are in the 5000 most common words
    57.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 13
    Total number of words is 4149
    Total number of unique words is 1504
    37.4 of words are in the 2000 most common words
    50.4 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 14
    Total number of words is 4099
    Total number of unique words is 1576
    37.8 of words are in the 2000 most common words
    51.6 of words are in the 5000 most common words
    57.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 15
    Total number of words is 4145
    Total number of unique words is 1651
    35.4 of words are in the 2000 most common words
    48.7 of words are in the 5000 most common words
    54.6 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 16
    Total number of words is 4164
    Total number of unique words is 1545
    38.4 of words are in the 2000 most common words
    51.4 of words are in the 5000 most common words
    57.1 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 17
    Total number of words is 4103
    Total number of unique words is 1587
    39.5 of words are in the 2000 most common words
    52.8 of words are in the 5000 most common words
    59.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 18
    Total number of words is 4213
    Total number of unique words is 1588
    39.3 of words are in the 2000 most common words
    52.6 of words are in the 5000 most common words
    59.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 19
    Total number of words is 4164
    Total number of unique words is 1612
    34.8 of words are in the 2000 most common words
    46.1 of words are in the 5000 most common words
    52.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 20
    Total number of words is 4168
    Total number of unique words is 1685
    35.8 of words are in the 2000 most common words
    48.0 of words are in the 5000 most common words
    53.7 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 21
    Total number of words is 4332
    Total number of unique words is 1485
    40.5 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    60.4 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 22
    Total number of words is 4379
    Total number of unique words is 1547
    40.0 of words are in the 2000 most common words
    53.8 of words are in the 5000 most common words
    60.0 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 23
    Total number of words is 4093
    Total number of unique words is 1562
    40.8 of words are in the 2000 most common words
    52.6 of words are in the 5000 most common words
    59.3 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 24
    Total number of words is 4142
    Total number of unique words is 1716
    34.9 of words are in the 2000 most common words
    47.1 of words are in the 5000 most common words
    54.2 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.
  • Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 25
    Total number of words is 3946
    Total number of unique words is 1680
    36.9 of words are in the 2000 most common words
    50.1 of words are in the 5000 most common words
    55.9 of words are in the 8000 most common words
    Each bar represents the percentage of words per 1000 most common words.