Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 15

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wird es mir schwer zu sagen. -- Ich würde mehr noch mit Ihnen davon
plaudern, wenn mich die Dämmerungsstunde nicht ermahnte -- meine Augen
zu schonen? -- ach nein -- zu meiner Braut will ich und mit ihr den
Phantasus lesen. Leben Sie wohl, geliebter Tick, und erfreuen Sie bald
mit Ihrer Gegenwart
Ihren
Freund _Förster_.


=Follen, August.=

Geboren den 21. Januar 1794 zu Gießen. -- Dichter volksthümlicher
Lieder in den „Freien Stimmen frischer Jugend;“ -- meisterhafter
Uebersetzer; -- Herausgeber des vortrefflichen Werkes: „Bildersaal
deutscher Dichtung.“ -- Wenn er wegen damals sogenannter
demagogischer Umtriebe Verdrüßlichkeiten gehabt, so ist doch
in seiner Seele keine Verbitterung zurückgeblieben, welche
freimüthiger und gerechter Einsicht in Staatsverhältnisse
hinderlich wäre. Unparteiischer und objektiver, dabei aber auch
_strenger_ könnte kein Absolutist die Zustände in „Meister
Zschokke’s freiem Aarau“ verurtheilen, als dieser einst verfolgte
„Demagoge“ in dem ersten dieser beiden höchst merkwürdigen Briefe
thut; -- deren Schreiber ein Jeder lieben und achten lernt, mag er
zu welcher Partei es immer wolle gehören.

I.
_Schloß Altikon_, 23ten Januar 1828.
_Verehrter Herr!_
Der alte Ulrich Hegner in Winterthur, der zu meiner Freude in der
Nähe meiner Einsamkeit wohnt, und von dem ich eben mit der Dresdener
Morgenzeitung zurückkehre, ist die nächste Veranlassung dieser Zeilen;
ich soll Sie freundlich von ihm grüßen!
Ich schicke Ihnen hier den eben erschienenen ersten Theil meines
Bildersaals, mit dem Wunsche, aber keineswegs dem Ansinnen, daß Sie
das Buch in Ihrer Bücherschau mustern möchten. -- Da mir die Sache,
derentwillen ich dasselbe herausgab, sehr wichtig scheint, ja mir
heilig ist, so werden Sie es natürlich finden, wenn ich mich um
billigendes _oder_ mißbilligendes Urtheil von Solchen angelegentlichst
erkundige, von denen ich etwas Erkleckliches lernen zu können hoffe.
Den Zweck des Buches, hoff’ ich deutlich genug in der Vorrede
ausgesprochen zu haben. Meine Theorie gieng nicht von apriorischer
Spekulation aus, sondern von der pädagog. Erfahrung. In Aarau wie
in der Schweiz überhaupt ist man nicht poetisch, man scheint die
Poesie an die Natur abgetreten zu haben, und ihre Rosen haben aus dem
Fabrikdunst sich unter den Alpenschnee geflüchtet, wo sie bessere
Nahrung finden, als in dem Schmutz der ehrlosen kleinlichen Stadt- und
Landintriguen, welche die alte, ausgelaufene Uhr stündlich aufziehen
müssen, wenn sie noch länger vierteln und schlagen soll. Um nicht
Donquixotisch in meiner Amtsführung dazustehen, mußte ich mich als
Lehrer der deutschen Sprache und Literatur in Aarau, einigermaaßen dem
grassirenden Geschmack akkomodiren, und versuchte es anfangs vielfältig
mit allerhand rhetorischen Uebungen, mit popular philosophischen
Lehrweisen ~et. c.~ die Jugend (sie tritt erst mit dem 14t. Jahre
in die Kantonsschule) geistig zu bethätigen. Alles vergebens! sie
wurden täglich altkluger und einfältiger, fast so geistreich wie die
Alten. Dazu fand ich eine unbesiegliche Abneigung oder Unfähigkeit zu
rechter geistiger Anstrengung nebst unzureichendem Sprachvermögen, das
wenige, was sie zu erdenken wußten, nur erträglich auszudrücken; --
anderntheils einen Mangel jugendlicher Frische und Frohsinns, wie ich
in meiner Jugend nirgends erfahren hatte. -- Ohne sonderliche Hoffnung
bedeutender Ausbeute, und mehr um durch den Reiz des Wechsels zur
Belebung der erschlafften Kapazität hinzuwirken, versuchte ich jetzt
in den verschiedenen Klassen den Unterricht durch und zur Poesie, --
und ich kann es Ihnen nicht schildern, wie überrascht ich durch die
allerersten Leistungen der Schüler ward, wie noch viel mehr durch die
totale Aenderung ihres ganzen Wesens und Benehmens, bis zur Absiegelung
dieser inneren Verwandlung in Ton, Blick, Zügen und Gebehrden, so
daß mir die gute alte Fabel von den Thieren des Orpheus bis an den
Katheder vorrückte. Und doch hatte ich nur die Rolle des Vorlesers
und Erklärers, oder bei den metrischen Uebungen des Notenschreibers,
wo die Schüler aus dem Stegreife den Text erfanden. -- Hätt’ ich
nicht eine in Unwahrheit des ganzen Daseins und in Boßheit gemeiner
Seelen versunkene Stadt gegen mich gehabt, welche es durchaus nicht
ertragen mochte, die Jugend mit einem gewissen _stillen_ ästhetischen
Ekel vor Gemeinheit und Flachheit gewaffnet zu sehen, so würde meine
Kränklichkeit mich gleichwohl noch lange nicht aus diesem schönen
Wirkungskreise entfernt haben; aber es ist keine Freude beim Rebbau,
wenn die Ziegenböcke über Nacht abkauen, was über Tage Hübsches
gewachsen ist. Der sehr warme Antheil an meinen Leistungen von Seiten
der wackeren beiden Bürgermeister und einiger Regierungsglieder war
keineswegs hinreichend, um mir den Boden, den ich bei der Jugend
eroberte, vor der Masse zu schützen; denn in Meister Zschoke’s freiem
Aarau ist man liberal, republikanisch, also ein Feind von allem, was
einer Regierung gut dünkt, und die unermüdliche _schamloseste Lüge
und Verläumdung_, welcher kein autokratisch über das Parteigetriebe
erhabener, durchgreifender Herrscherwille entgegen treten kann,
behält überall das Feld, oder doch das Straßenpflaster. Daß ich
unter so ungünstigen Verhältnißen dennoch eine allerdings gewaltige
Wirkung sah, wenn schon der beste Theil der Erndte mir durch Maifröste
verdorben ward; daß ich, nachdem es mir gelungen, die _Phantasie_ der
Knaben zu beleben, _alle_ ihre geistigen Kräfte in lebendigem Treiben
erblickte; daß ich, wo ich sonst, ich mochte leichte oder schwere,
historische, sonst rhetorische Aufgaben mittheilen, nur Trivialitäten
in lendenlahmer, fader Alltagssprache erhielt, nun in gebundner und
_ungebundner_ Rede Arbeiten zu Gesicht bekam, die mich Anfangs oft in
Zweifel wegen ihrer Authentizität versetzten, besonders von Individuen,
die bei meinen achtbaren Kollegen und bei mir für geistig impotent
gegolten: dieß alles lenkte mein Nachdenken auf den psychologischen
Grund jener Erscheinungen, und bestätigte hinwieder die gewonnene
Theorie, welche Sie in der Vorrede ausgesprochen finden. Leider ist sie
etwas aphoristisch gerathen, ich entschloß mich erst zu allerletzt,
auf dringendes Ansuchen, eine solche Vorrede dem Buche mitzugeben und
mußte, da der Druck sich nimmer verschieben ließ, meine Materialien
etwas übereilt zusammenstellen: sonst hatt’ ich im Sinne, ein eignes
Buch über die hier besprochnen Gegenstände zu schreiben. Inzwischen hat
vielleicht diese Weise der Mittheilung vor einer mehr wissenschaftlich
abrundenden den Vorzug der Frische und Unmittelbarkeit für manchen
Leser.
Wenn ich Ihnen hiemit eine Art Vorrede, wie Lessing sie will, nämlich
daß sie die Geschichte der Entstehung des Buches enthalte, zuschreibe,
so wundern Sie sich nicht über meine vielleicht etwas naiv scheinende
Zutraulichkeit; -- von Jugend auf waren Sie mein liebster Dichter und
Schriftsteller, und so werden Sie diese Zutraulichkeit wenigstens
sehr natürlich finden. Um so mehr hat es mich geschmerzt, neulich
vernehmen zu müssen, daß Ihnen mein Fragment gebliebener Aufsatz über
Tiecks Stellung zur deutschen Literatur &c. schon darum mißbeliebig
gewesen, weil Sie -- darauf ungefähr lief das Räsonnement hinaus
-- hauptsächlich nur die Ironie in Ihren Poesien anerkennen. Das
geht mir nun, offen zu reden, so sehr gegen den Strich, daß es mir
gestiefelte, elektrische Funken ausgetrieben hat, und ich aus meinem
Innersten knurrte: hat ihn denn der alte Nestor bei seinen Lebzeiten
in seinem eigenen Blumengarten heimgesucht? Hat er, wie der gute Tasso
sein befreites in das wiedererlangte Jerusalem, seine romantischen
Zauberlaternen und seine altdeutschen Nordlichter mitsammt den
Elmsfeuern des graziosen, tanzenden Elfenscherzes, in das -- Kühlfaß
der Ironie beigesteckt? -- Ei, Gott bewahre! (und so streichelte ich
mich wieder zur Ordnung) seine Apotheose seiner Ironie ist nur selbst
eine mystifizirende Ironie, denn diese Dinger sind wie die Zwiebeln,
nämlich nur einsackende eingesackte Häute, nur Würze der Speisen, nicht
Speise, außer für die Juden.
Seit ich -- im Jahr 1821 -- das lang gewünschte Vergnügen hatte, Sie in
Dresden zu sehen, hab’ ich keine Studien mehr über Shakspeare gemacht
und die projektirte Uebersetzung ganz aufgegeben, da ich auf die Ihrige
hoffen durfte. Dagegen habe ich eine poet. Behandlung der Heimonskinder
angefangen, aber auch aufgeben müssen, weil mir die _alten_ pros.
Heimonskinder sowohl, als die poet. aus der Heidelb. Bibl. fehlen.
Der alte Laßberg in Eppishausen, sonst mein literar. Delphi, ist mir
auch verstummt wegen des alten Volksbuches; wegen der Heidelb. ~Mspte~
verwies er mich an Görres, der davon eine Abschrift habe. Ich wandte
mich an ihn, der mir sonst wohlbekannt ist, bin aber noch ohne Antwort.
Doch freilich traf ihn mein Brief bei der Abreise von Straßburg. Weit
wichtiger aber wäre mir die alte Prosa, denn für eine Abschrift des
Heidelb. ~Mspts.~ kann ich etwa durch Geld schon sorgen. Wenn Sie mir
etwa rücksichtlich des alten Volksbuches behülflich sein könnten und
wollten, so geschähe mir etwas sehnlich Gewünschtes. Proben meiner
Behandlungsweise stehen im Morg. Bl. 1826, N. 215 ff.
Jetzt leben Sie wohl, ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen gute
Gesundheit und ein ~aquilae senectus~. Ihr ergebenster
_A. A. L. Follen_.

II.
_Schloß Altikon_, am 25ten August 1829.
_Mein Verehrtester Herr!_
In aller Eile, welche mir die Ausfertigung vieler Pakete nebst Briefen
zu diesem zweiten Theile meines Buches, welches morgen versandt werden
soll -- und auf dessen Beendung der Buchdrucker mich 9 Monate warten
ließ --, auferlegt, kann ich doch nicht unterlassen, auch an Sie
ein Paar Zeilen zu richten; sonst hatt’ ich mir vorgenommen, einen
_langen_ Brief zu schreiben.
Vor allem wollt’ ich mich erkundigen nach jener Abschrift aus
einem alten Gedichte von den Heimonskindern, welches Sie mir bei
Ihrem Besuche in der Schweiz versprachen. Ich bitte Sie um dessen
baldmöglichste Mittheilung sehr angelegentlich, denn ich habe jetzt
etwas Muße und möchte alles Ernstes hinter mein poetisches Projekt,
die Heimonskinder, gerathen. Gewissermaßen einen Vorläufer, hab’ ich
ins Morgenblatt, mit Anfang laufenden Jahres, geschickt: Malegyes und
Vivian; es ist aber in Prosa, dazu gar nicht ganz nach meinem Wunsch
ausgefallen, da ich die letzte Hälfte, die Geschichte des Vivian, übers
Knie abbrechen mußte, wegen des Raums; Cotta ist daran Schuld, der den
Anfang der Erzählung, die ich nur vorläufig ihm mittheilte, frischweg
abdrucken ließ und so mußt’ ich ~nolens volens~ nachhinken. Ich
weiß nicht, ob Sie es gelesen, und wüßte sehr gerne, was Sie zu der
_Anlage_ des Ganzen, besonders zu der Karakteristik sagten?
Vorgestern hab’ ich Ihres Freundes Solger „Vorlesungen über die
Aesthetik“ gelesen, oder vielmehr also ungebunden, d. h. roh,
verschlungen, daher noch nicht assimilirt. Vieles aber ist mir
keineswegs glatt eingegangen. -- So fiel mir seine Ansicht von der
Lyrik, die er vorzugsweise und an sich -- allegorisch nennt, vor der
Hand als willkührlich auf. Mir ist jedes lyrische Gedicht ein Bild
des Dichters selbst in der Situation oder den Zustande eines schön
Empfindenden, welches denn auch allegorisch behandelt sein _kann_,
aber die Nothwendigkeit solcher Behandlung ist mir rein unabsehbar. --
Auch mit seiner Theorie des antiken Drama’s konnte ich mich noch nicht
befreunden. Wohl für einen christlichen Zuschauer, aber nicht für den
heidnischen Helden, welcher tragisch untergeht, kann sein Untergang
eine Verherrlichung des offenbarten Göttlichen und ihm ein Opfertod
sein; dem griech. Volksglauben ist ja das Leben heiter, und gerade die
Existenz, welche vernichtet wird, ist das erfreuliche, nach dem Tode
trauriges Schattenleben. Einleuchtend freilich ist, warum das Schicksal
die Gräuel rächt, unangesehen die persönliche Schuld oder Unschuld des
Thäters, und so ist das Schicksal als gerecht allwaltend erhaben und
erhebend; denn in der plastischen Schönheit, im schönen Ebenmaaße,
besteht dem Griechen die Idee, das Schicksal stellt das verletzte
Ebenmaaß her; für den Griechen ist das bewußte Fest- und Heilighalten
dieses Ebenmaaßes Gebot des Sittengesetzes und des Menschen Tugend und
Religion. -- Die _Heiterkeit_ der Griechen kann ich mir nie anders
erklären denn _instinktartig_, wie die Natur die Auszehrenden
heiter und hoffend sein läßt.
Unvermerkt merk’ ich, komm ich ins Briefschreiben. -- Wie _sehr_
hätt’ es mich gefreut, Sie, laut halbem Versprechen, diesen Sommer
wieder in der Schweiz zu sehen! Ihre Erscheinung war mir überaus
wohlthuend und die Erinnerung noch so heiter!
Erfreuen Sie mich, ich bitte sehr, doch bald mit Uebersendung des
versprochenen ~Mspts~!
Hochachtungsvoll
Ihr
ergebenster
_A. A. L. Follen_.
N.S. Verwichnen Herbst sandt’ ich einige Alpenpflanzen durch einen
jungen Menschen von Dresden, Schulze, für Fräulein Dorothe, -- sind
sie auch angekommen? Meine hochachtungsvollen Grüße an die Frau
Gräfin!


=Freytag, Gustav.=

Geboren am 13. Juli 1816 zu Kreuzburg in Schlesien; 1839
habilitirte er sich als Privatdocent in Breslau, wo er auch
öffentliche Vorträge litterar-historischer Gattung vor großen
Hörerkreisen hielt, bei denen sich der Zauber gewinnender
Persönlichkeit entfaltete. Aus den vierziger Jahren datirt sein
erstes (Preis-) Lustspiel „Kunz von Rosen,“ dessen Originalität
mit jugendlicher Frische hervortrat. Ein Bändchen vermischter
Gedichte (1845) trägt den seltsamen Titel „Zu Breslau,“ der
seiner Verbreitung gewiß nicht förderlich gewesen, was um des
reizenden Inhalts Willen sehr zu beklagen ist. Dann kam (1847)
_die Valentine_ und (1848) _Graf Waldemar_, zwei Dramen, welche
bald auf allen deutschen Bühnen heimisch wurden. Mittlerweile war
Fr. nach Leipzig übersiedelt, wo er „die Grenzboten“ redigirte
und sich mehr und mehr in die Politik warf. Davon tragen auch das
Schauspiel: die Journalisten (1854) und die Tragödie: Die Fabier
(1859) unverkennbare Spuren. Sein Roman: „Soll und Haben“ (1857)
lieferte (ein noch _nie_ erlebtes Beispiel) den Beweis, daß es auch
in Deutschland möglich ist, auf diesem Felde einen _vollkommenen_
Succeß zu erleben, wie wir ihn bis dahin nur in Frankreich, oder
England möglich hielten. Sieben oder acht Auflagen in wenig Jahren
vergriffen! Das war noch nicht da, und dürfte sich auch schwerlich
wiederholen! -- Der Dichter trägt gegenwärtig Titel und Orden, und
erfreut sich von allen Seiten her anerkennender Auszeichnungen.
Mit desto reinerer Freude dürfen wir beide Briefe des berühmten
Mannes an Tieck begrüßen, aus denen so innig und anmuthig der
herzliche, einfache, naturwahre Mensch redet.

I.
_Breslau_ 5. Juni 1847.
_Hochverehrter Herr!_
Gestatten Sie mir, Ihnen aus der Ferne noch einmal zu sagen, daß ich
mich herzlich der Stunde freue, welche mir Ihre Persönlichkeit in die
Seele führte und daß ich Ihnen sehr dankbar dafür bin, daß Sie mir
gütig und wohlwollend entgegentraten.
Wir Jungen sind schlimm daran; wir bleiben in vieler Beziehung roh
und dünkelhaft, weil uns der lebendige Verkehr mit dem Größten der
Gegenwart und nächsten Vergangenheit so sehr fehlt. Da formt denn Jeder
so für sich an seinem Seelchen, saugt in sich, was grade in seinen
Kreis fällt und hält sich endlich für fertig und etwas Großes, weil die
Andern eben so klein sind. Ihnen mag das wohl manchmal gar kläglich und
lächerlich erscheinen, das wunderliche Spreizen und Stolziren einer
unreifen, kraftlosen Jugend, mich aber, der ich mitten darin stecke,
beängstigt das doch. Wie lange ist’s, daß Göthe noch lebte, noch
hat ein gnädiges Geschick uns Ihr Bild erhalten; und wohin sind wir
gekommen? Ist mit Ihnen und Ihren Freunden der starke Quell poetischer
Kraft dem deutschen Volk versiegt, wenigstens für die nächste Zeit?
Oder ist es ein Glück für uns, daß wir Alle, Publicum, Theater und
Dichter recht dumm geworden sind, damit wir auf eigenen Beinen stehn
lernen? „Gott weiß es“ -- das aber fühlt sich für einen Jüngern
heraus, daß es viel werth ist, einmal Einen zu sehen, der ein Held ist
aus der Väter Zeit.
Und deßhalb wiederhole ich Ihnen, hochverehrter Mann, jetzt wenige
Tage nach Ihrem Geburtsfeste, die Versicherung treuer Ergebenheit und
ehrerbietiger Zuneigung.
Zürnen Sie nicht, daß ich ein Paar Bände meiner Fabrik beilege; ich
wünsche sehnlichst, daß Sie die Güte haben möchten, meine Valentine zu
lesen und grade jetzt habe ich selbst kein Exemplar, ich habe zu wenig
für den Manuscriptdruck abziehen lassen, doch habe ich für eins gesorgt
und bitte um die Erlaubniß, dasselbe unter Kreuzband, sobald es in
meinen Händen ist, nachsenden zu dürfen.
Haben Sie die Güte, Frau Gräfin Finkenstein von meiner respektvollsten
Ergebenheit zu versichern.
Mit Ehrerbietung
_Freytag_.

II.
_Dresden_ 1. Febr 1848.
_Mein hochverehrter, würdiger Freund_
Erst heut kann ich Ihnen danken, ich war körperlich leidend. Ich lese
Ihren Brief immer wieder mit Freude und Rührung, auch mit Stolz. Wie
liebevoll ist Ihr Lob und Ihre Sorge um mich so weise. Vor Allem
giebt mir eine Stelle zu denken. Sie fürchten, zu Vieles in meinen
Stücken könne Erlebtes sein. Das ist zwar nicht der Fall, für die
Valentine fand ich den ethischen Inhalt allerdings in meinem Leben,
beim Waldemar ist Alles erfunden, bis auf ein Paar kleine schlechte
Witze; aber es ist doch etwas Bedenkliches dabei, und Ihre Bemerkung
hat mir’s wieder in die Gedanken gebracht, ohne daß ichs vollständig
zu begreifen vermag. In meiner Art Charaktere zu empfinden und
darzustellen, ist etwas Eigenthümliches, was nicht normal ist, etwas
Ueberschüssiges, das den idealen Gestalten eine Portraitphysiognomie
giebt. Das schadet ihrer Idealität, jedenfalls erschwert es dem
Schauspieler die Darstellung. Was ist das? Ist das ein Ueberfluß, den
Zeit und Praxis wohl mildern können, oder ists nicht vielmehr ein
Mangel, ein organischer Fehler in der Gestaltung? Es scheint mir aber
diese Eigenthümlichkeit daher zu kommen, daß ich mit vielen kleinen
Strichen zeichne, deren ich mich nicht erwehren kann, weil sie mir
schnell und lustig aus der Feder laufen; das giebt einen Schein von
innerem Reichthum, hinter dem sich wohl Dürftigkeit verbergen kann. Es
ist eine Art Arabeskenzeichnerei, bei der ich mir sehr klein vorkomme,
wenn ich sie gegen die einfachen, kühnen und großgeschwungenen Linien
Shakespearscher Conturen halte. Und ich fürchte sehr, dieser Uebelstand
wird mich verhindern, dem Theater viel zu werden und Großes in unsrer
Kunst zu leisten. Ich versuche mich aber nächstens an einem Stoff mit
großen Leidenschaften, um dahinter zu kommen, wie es mit meiner Kraft
steht. Wohl aber erkenne ich, daß in der gegenwärtigen Schlaffheit und
Nichtswürdigkeit des dramatischen Schaffens mein Beruf ist, die Fahne
künstlerischer Wahrheit und Ehrlichkeit zu tragen, bis ein Bessrer
kommt, der sie mir aus der Hand nimmt. Das wird mir vielleicht weh
thun, es soll mich nicht verwirren.
Mein Unglück ist, daß ich allein stehe, sehr allein, ich entbehre
der Förderung durch Mitstrebende zu sehr. Mit den Andern habe ich
wenig gemein. -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --
-- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --[10]. „Der Gelehrte“ war
eine 4 Jahre alte, aufgestutzte Uebung im Vers, er ist nicht fertig
geworden, weil ich dieser Manier gram wurde. -- -- -- -- -- -- -- --
-- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --. Und wohin ich sehe, zur
Zeit nirgend ein Mann, mit dem ich Hand in Hand gehen möchte. Ihre
liebevolle Theilnahme ist mir ein rechter Sonnenblick. Und wenig fehlt,
so käme ich nach Berlin und Ihnen auf den Hals, um von Ihrer Nähe das
zu erbitten, was mir an meisten fehlt, eine Künstlerseele. Sie selbst
würden wenigstens die Empfindung haben, Jemandem recht wohl zu thun,
und ich würde um Vieles reicher und stärker. Und doch, obgleich ich
frei bin, wie ein Vogel, kann ich in Berlin auf die Länge schwerlich
froh sein, ich kann diesen Wust von Thorheit und Arroganz, der sich um
die dortigen Theaterzustände gelegt hat, nicht vertragen. -- -- -- --
-- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --. Und das
Alles müßig ansehn zu müssen! Sie sind glücklich, Sie haben die Ruhe
und Sicherheit eines großen, starkbewegten Lebens in sich, und wenn
das Völkchen zu Ihren Füßen Dummheiten macht, bis an Ihr Haupt reichen
sie nicht. Sie sehen aber muß ich, und will ich, und bald. Sobald die
Witterung milder wird, komme ich nach Berlin und da Sie mir erlauben
Sie zu sehen, will ich dies zu meinem Hauptzweck machen, und mich nicht
darum kümmern, ob der Waldemar grade gegeben wird. Erwarte ich doch
auch wenig von der Aufführung in Berlin. Die Viereck kenne ich gar
nicht, ich werde aber Ihrer Andeutung nach ihr die Rolle geben lassen.
Und Sie selbst wollen ihr dabei helfen. Das macht mich sehr froh und
ist mir ein gutes Omen und innig danke ich Ihnen im Voraus dafür.
Möchte der Winter Ihnen ohne die Belästigungen vergehn, die er uns
Allen bringt. So ödes Licht und die Natur so schmutzig, man lebt doch
nie mehr in der Hoffnung, als im Winter. Das ist recht die Zeit dazu,
Pläne zu machen. Auch ich habe welche. Zuerst komme ich nach Berlin,
zu Ihnen; dann schreibe ich zwei übermüthige Stücke, eins nach dem
andern. Das erste soll ein Volksstück werden, ich habe unser Märchen
vom schlafenden Dornröschen zu Grunde gelegt, und lasse vier schnurrige
Gesellen darnach ausziehn. Das Ganze soll so sehr als möglich der
herrschenden Form der Wiener Possen sich anschließen, damit die
Laune und Satyre, über die ich etwa commandiren kann, nicht zu sehr
befremdlich werde. Dies Stück ist schon einmal gemacht[11], aber es ist
zu sehr Skizze geblieben, ich muß es lustiger, burlesker austreiben.
Dazu warte ich auf Uebermuth. -- Das Zweite soll was Großes werden, und
ich kann sehr ausführlich melden, was es Alles werden soll, da ich noch
über nichts im Klaren bin.
Leben Sie wohl, mein lieber, hochgeehrter Mann, bleiben Sie mir hold,
ich bin
mit inniger Verehrung
Ihr
treu ergebener
_Freytag_.


=Genast, Eduard.=

Dieser mit vollem Recht geachtete dramtische Sänger und Darsteller
hat seinen Lebenslauf in dem vielgelesenen Buche: „Aus dem
Tagebuche eines alten Schauspielers“ selbst geschildert, und es
dürfte nicht schwierig sein, in demselben die Beziehungen auf beide
hier mitgetheilte Briefe zu finden. Er verbindet und vermittelt
durch dasselbe gewissermaßen drei Generationen, von seinem (in
_Trachenberg_, auf Fürst Hatzfeldts schlesischem Schlosse --
nicht wie er schreibt: Drachenberg -- geborenem) _Vater_,
Schillers später nie mehr erreichtem Kapuziner, bis zu seinem
neuerdings mit verdientem Glücke in der Litteratur aufgetretenem
_Sohne_, dessen Roman: „Das hohe Haus“ viele Freunde gefunden
hat.

I.
_Weimar_ den 26sten März 1840.
_Hochverehrter Herr und Gönner!_
Gestützt auf die mannichfachen Beweise von Wohlwollen, deren ich mich
von Ihnen zu erfreuen hatte, und auf welche ich stolz bin, wage ich
es, durch diese Zeilen Herrn Götze, Tenoristen vom hiesigen Theater,
meinen Freund und Schüler, Ihnen vorzustellen. Doppelter Beweggrund
veranlaßt mich zu diesem, vielleicht unbescheidenen Schritte, für den
ich aber dennoch Ihre Verzeihung hoffe, da ich Ihr warmes Interesse
für jedes aufstrebende Talent aus eigener Erfahrung kenne: Zuerst
erfülle ich hierdurch den sehnlichen Wunsch des Herren Götze nach der
persönlichen Bekanntschaft des ersten Litteraten unserer Zeit, zweitens
wünsche und bitte ich dringend, daß Sie diesen talentvollen, aber
schüchternen jungen Mann, der seinen ersten bedeutenden Ausflug wagt,
Ihres Rathes und Schutzes würdigen möchten. Ich weiß sehr wohl, daß ich
es nicht wagen dürfte, einen gewöhnlichen Opernsänger Ihrer Theilnahme
zu empfehlen, doch zu diesen gehört wahrlich Herr Götze nicht; hat er
auch das Ziel noch nicht erreicht -- er gehört erst seit drei Jahren
der Bühne an -- so strebt er doch mit allen Kräften ein dramatischer
Sänger und Charakter-Darsteller zu werden, und als solchen glaubte ich
ihn Ihrer gütigen Beachtung nicht unwerth. Zu gleicher Zeit ist er ein
ausgezeichneter Geiger, ein Schüler Spohrs, und gehört somit der Kunst
auf doppelte Weise an. Obwohl ein Liebling unseres Publicums und seit
beinahe zwei Jahren im Besitz des ganzen ersten Tenor-Fachs, ist doch
seine Stellung beim hiesigen Theater, in pecuniärer Hinsicht, sehr
beschränkt, und da er Frau und Kind zu erhalten hat, so wünsche ich von
Herzen, daß er die Erwartung, die Herr von Lüttichau von ihm zu hegen
scheint, erfüllen und sich eine sorgenfreie Lage in Dresden gründen
möge.
Ich hege die schöne Hoffnung, im nächsten Sommer Ihnen meine Verehrung
persönlich bezeugen zu können: Herr von Lüttichau hatte bei meiner
letzten Anwesenheit in Dresden die Güte mich und meine Frau zu einem
Gastspiel aufzufordern, und ich habe in diesen Tagen angefragt, ob es
während unserer Ferien -- July und August -- stattfinden könne. Mir
schmeichelnd, mich mit der gewohnten Güte von Ihnen aufgenommen zu
sehen, und hoffend, daß Sie mir wegen meiner Freiheit nicht zürnen,
empfehle ich mich und meine Frau Ihrem Wohlwollen, und verbleibe mit
der aufrichtigsten Verehrung
Euer Wohlgeboren
ganz ergebenster
_Ed. Genast_.

II.
Ohne Datum.
_Hochverehrter Herr!_
Ihre vor zwey Jahren mir bewiesene Güte giebt mir den Muth einen, seit
länger Zeit schon gehegten Wunsch vor Ihnen auszusprechen. Ich war so
glücklich mich Ihres Rathes bey dem Einstudiren des Wallensteins zu
erfreuen. Was ich in dieser Rolle leiste haben Männer, deren Urtheil
ich achte, zum Beyspiel Rochlitz, wenn auch noch nicht vollkommen,
doch nicht mißlungen genannt. Meine Darstellung dieses Charakters
auf der von Ihnen gegebenen Ansicht beruhend, von Ihnen selbst
geprüft und beurtheilt zu wissen ist der Wunsch, den ich, nicht ohne
die Furcht Ihnen lästig zu werden, Ihnen vortragen möchte: -- Der
Gesundheitszustand eines meiner beyden Kinder macht mir im Frühjahr
dieses Jahres, in welchem ohnehin unser Theater wegen nöthiger
Baureparaturen geschlossen wird, eine Reise nach Töplitz zur Pflicht,
diese führt uns durch Dresden, wo wir auf jeden Fall uns einige Tage
verweilen werden, um uns des Glückes Ihrer Nähe nach einer Entbehrung
von 2 Jahren wiederum zu erfreuen, und wäre es den Verhältnißen Ihrer
Bühne anpassend, so wünschten wir, meine Frau und ich auf derselben nur
einige Gastrollen und unter diesen Wallenstein und Thekla vor Ihren
Augen zu spielen.
Ich hoffe Verzeihung für mein Anliegen, auch wenn Sie es mir versagen,
indem ich mich dankbar der Zeit erinnere, wo Sie mir vergönnten in
Ihrem Familienzirkel die schönsten und genußreichsten Stunden meines
Lebens zu verbringen. -- Meine Frau empfiehlt sich Ihnen und den
verehrten Ihrigen, und ich bin mit ausgezeichneter und wahrer Verehrung
Euer Wohlgeboren
ergebenster _Ed. Genast_.


=Gerle, W. A.=

Professor am Prager Konservatorium, von seinen Freunden kurzweg:
„Wagerle“ genannt; ein Scherzname, der die Entstehung dem lustigen
Lustspieldichter W. von Marsano -- vor etlichen und vierzig Jahren
Lieutenant in Prag, jetzt (1864) pens. Feldmarschall-Lieutenant in
Görz verdankt. Gerle war ein fleißiger, bescheidener Mann, der mit
seinen poetischen und litterar. Produktionen niemals entschieden
durchdrang, und immer nur so viel Glück und Freude daran erlebte,
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