Briefe an Ludwig Tieck (1/4) - 21

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gewesen ist und bedeutet hat, -- dafür giebt es _keinen_
Ersatz.

I.
_Darmstadt_, d. 21. Aug. 1836.
Auf Ihren Brief vom 14. d., verehrtester Freund, würde ich sogleich
geantwortet haben, wenn ich nicht den Schluß der verspäteten und oft
unterbrochenen Versteigerung hätte abwarten wollen. Aus der Anlage
sehen Sie nun das Resultat. Wenn wir auch 4 Schriften nicht erhalten
haben, so können wir doch wohl triumphiren. Sie haben nun ihren
Holinshed und es kostet Sie derselbe mit der Dreingabe der anderen 7
Bde. noch lange nicht das, was Sie für die beiden geliebten Folianten
(welche 3 Thle. umschließen) geben wollten. Ihre Leidenschaft kann
sich nun Genüge thun; ich mache nur eine einige Bedingung dabei,
nämlich die, daß Sie Ihrer Jagd auf Holinshed und dessen glücklichem
Fund eine halb ernst- und halb scherzhafte Novelle widmen, welche noch
einen Vorläufer zu Ihrem Buche über S. machen soll. Ich werde Ihren
Schatz aufbewahren, bis Sie ihn zu heben kommen; wenn er mir nur bis
dahin nicht verbrannt, oder gestohlen oder (damit ich Sie mit einer
gegenwärtigeren Gefahr zu uns herantreibe) von den vielen Kindern im
Hause beschädigt wird!
Ihr Unglück bei Wiesloch hat die regste Theilnahme bei uns gefunden;
überzeugen Sie uns bald, daß es nichts an Ihnen zurückgelassen
hat. Aber wie kommen Sie über Wiesloch? Haben Sie Dstdt. incognito
überfahren? Sie werden sich in diesem Punkte rechtfertigen müssen.
Der nach Mainz versetzte Hallwachs ist mein Doppeltgänger, nämlich mein
Bruder. (Diese Jean Paulische Phrase nebst Parenthese gebrauche ich zu
Ihrer Strafe, weil der Argwohn wegen Ihres Durchschleichens nach B. mir
zum voraus nicht zu beseitigen zu seyn scheint.)
Rehbergs Tod ist Ihnen bekannt; er soll in der letzten Zeit noch viel
gelitten haben. Mein Schwager Höpfner kam zufällig zu seinem Tode
und hat ihn nicht mehr gesehen. Die Rehberg wird wahrscheinlich in
der Nähe von Hannover, bei dem Stift Marienwerder, ihren Wohnsitz
nehmen. Ein anderer Schwager von mir (der seine Familie in betrübteren
Verhältnissen zurückläßt, als Rehberg die seinige) starb auch in diesen
Tagen, und die Frau meines Bruders in Mainz liegt zu Frankfurt tödtlich
krank, was uns alles vielen Kummer bereitet.
Heumann ist wohl zurück; ein Bayer ist er längst, jedoch nicht durch
Verbauern, sondern durch Verprinzeln.
Er grüßt Sie herzlichst, wie wir alle, sammt und sonders, und alle
bitten wir Sie, der Frau Gräfin unsere innige Verehrung auszudrücken
und unsere Freude, daß sie mit Ihnen komme.
Nun noch eine Frage; Ihre Freunde haben sich hier eher vermehrt, als
vermindert. Wäre es Ihnen recht, wenn sich dieselben, in ähnlicher
Weise wie damals, als Sie zum erstenmal bei uns waren, bei einem
Mittagessen auf dem bekannten Karlshofe, um Sie versammelten? Oder
wollen Sie nichts dergleichen? Schreiben Sie mir solches aufrichtig
und womöglich den Tag Ihrer Ankunft, damit wir hübsch zu Hause bleiben
und am Tage des Dichters nicht fortlaufen.
Herzlichst
Ihr
_W. Hallwachs_.

II.
_Darmstadt_, d. 2. Juli 1841.
_Verehrtester Freund!_
Wir schwiegen, weil wir mit Ihnen fühlten.
Ja, kommen Sie doch endlich. Wir harren schon lange. Und wenn es Ihnen
und den Ihrigen in meiner kinderreichen Wohnung nicht zu lärmend und
unbequem ist, so erfüllen Sie unsere freudige Hoffnung und kehren alle
bei uns ein.
Da Sie Montags nach Baden zurückkommen, so schreibe ich dahin. Wenn
ich bis Mittwoch den 7. nichts Weiteres von Ihnen höre, nehme ich an,
daß dieses Blatt Sie nicht in Baden getroffen, und schreibe nochmals
~poste restante~ nach Heidelberg. Findet solches aber Sie zur
rechten Zeit, so laßen Sie am 5. oder 6ten eine weitere Zeile an mich
abgehen und sagen Sie mir kurz, daß und wann Sie zu uns kommen, auch
ob die Damen ihre Bedienung ganz nahe bei sich haben müßen, so wie
überhaupt, welche Bequemlichkeiten Sie etwa besonders wünschen. Und
wenn nicht Sie, so schreibt vielleicht die verehrteste Gräfin darüber
an meine Frau, oder Ihre liebe Tochter Agnes an meine Tochter Auguste.
Heumann befindet sich zu Brückenau. Die liebe Rehberg reist am 7. von
Hannover ab und hofft am 14. hier einzutreffen.
Mehrere Ihnen befreundete Seelen finden Sie nicht mehr hier.
Alle die noch leben und in unserer Mitte sind grüßen Sie und winken
Ihnen mit klopfenden Herzen.
Unwandelbar
der Ihrige
_Hallwachs_.
~N. S.~ Ihr lieber Brief traf mich in der Frühe, mitten in meiner
Familie, an meinem Geburtstage und krönte die Geschenke, welche auf dem
Tische für mich ausgebreitet lagen.

III.
_Darmstadt_, d. 27. Sept. 1842.
_Verehrtester Freund!_
Der wahrscheinliche Ueberbringer dieses Blattes ist der
Landgerichts-Präsident Bessel von Saarbrücken, welcher sich auf seiner
Reise nach Berlin einige Stunden bei uns aufgehalten hat, und den
wir gebeten haben, sich womöglich von Ihrem Befinden persönlich zu
überzeugen, da, nach so vielen guten Nachrichten, plötzlich eine von
einem Ihnen zugestoßenen Unwohlseyn in die Zeitungen übergegangen ist.
Alle Getreuen in D. grüßen Sie herzlichst und laßen Ihnen sagen,
wie sie an allem, was man von Ihnen hört und liest, mit Freude und
Sehnsucht und Bangen, mit vollstem Herzen hängen.
Laßen Sie mich noch mit unseren herzlichen Glückwünschen zur
Verlobung, vielleicht jetzo schon Vermählung, Ihrer lieben Tochter
Agnes die Nachricht verbinden, daß meine Auguste deren Beispiel
schnell gefolgt ist und sich mit einem hiesigen braven Officier, der
zugleich militärischer Schriftsteller ist, Oberlieutnant Scholl,
versprochen hat. Wollen wir nicht etwa beide Hochzeiten zusammen auf
dem Heidelberger Schloß feiern?
Aber ach! der König wird Sie uns nun auf immer entrissen haben!
Möchten Sie doch, indem Sie diese Zeilen fassen, ganz wohl seyn, und
unter den innigsten Begrüßungen der Ihrigen, mit ganz heiterem Auge
zugleich die erneuerte Zusage unserer frischesten Liebe und Verehrung
aufnehmen.
_W. Hallwachs_.


=Hardenberg, Friedrich Freiherr von.=
Novalis.

Geb. am 2. Mai 1772, gest. 1801 als Amtshauptmann zu Weißenfels.
Leider haben sich nur vier Briefe von seiner Hand in T.’s Nachlaß
vorgefunden, die wir unverkürzt geben.
Ihnen folgen deren _sieben_ von seinem jüngeren Bruder _Karl_,
dessen Dichterberuf Friedrich lobend erwähnt, und welcher Freunden
der Poesie unter dem Namen Rostorf erinnerlich sein wird, wenn
gleich sein edles Streben keinen so hohen Flug nahm, daß er neben
Novalis noch genannt würde.
Das Schreiben eines dritten Bruders, Anton, bildet den Schluß.

I.
_Weißenfels_, den 6ten August.
(Ohne Jahreszahl.)
So gern ich Dich, liebster Tieck, noch einmal besucht hätte, so wird
mir doch dieser Wunsch durch eine plötzliche Reise unmöglich gemacht.
Ich bringe einen meiner jüngeren Brüder nach Dresden -- Du kannst
übrigens denken, daß ich nicht böse bin, da ich so meine Julie besuchen
kann -- bey der ich Morgen Abend hoffentlich zu sitzen denke. Unterdeß
hätt’ ich gewünscht, _Dich und_ sie sehn zu können -- doch
weiß ich nicht, ob dies angehn wird, da ich wahrscheinlich über die
Mitte des Monats in Dresden bleiben muß -- und dann bist Du ja fort.
Auf Michaelis hoff’ ich Dich hier zu umarmen. Mutter und Schwester
laden Deine liebe Frau auf das freundlichste ein -- und grüßen Sie
herzlich im voraus. Auch mich empfiehl Ihr herzlich. Auch Deinen
übrigen Verwandten sage, daß ich mich mit Liebe jenes frohen Abends
erinnern werde, den ich unter Ihnen zugebracht habe -- der so reich
an mannichfachen Genüssen war und durch den schöne Art noch schöner
ausgehoben wurde. Eine einfache Beschreibung gäbe ein liebliches
romantisches Bruchstück.
Deine Bekanntschaft hebt ein neues Buch in meinem Leben an. -- An Dir
hab’ ich so manches vereinigt gefunden -- was ich bisher nur vereinzelt
unter meinen Bekannten fand. -- Wie meine Julie mir von allen das
Beste zu besitzen scheint, so scheinst auch Du mir jeden in der Blüthe
zu berühren und verwandt zu seyn. Du hast auf mich einen tiefen,
reitzenden Eindruck gemacht. -- Noch hat mich keiner so leise und doch
so überall angeregt wie Du. Jedes Wort von Dir versteh’ ich ganz.
Nirgend stoß ich auch nur von weiten an. Nichts menschliches ist Dir
fremd -- Du nimmst an allem Theil -- und breitest Dich leicht wie ein
Duft gleich über alle Gegenstände und hängst am liebsten doch an Blumen.
Gehe ja Weißenfels nicht vorbey -- ich freue mich mit der Ernsten jezt
recht weitläuftig von Dir sprechen zu können.
Lebe wohl.
Dein
treuer Freund
_Hardenberg_.
An Grieshammer leg ich hier ein Briefchen bey.

II.
(Ohne Datum. Oben ein Streifen weggeschnitten.
Auch keine Unterschrift und kein Schluß.)
Es thut mir herzlich leid, daß Du noch immer Dein Kniereißen nicht
los bist. Hoffentlich hast Du alles gebraucht, was in solchen
Fällen versucht wird -- als warme Bäder, Bandagen von Wachstaffent,
Elektricität, Guajac, und Tafia, Säuren und Mercurialmittel. Gern
hätt’ ich Dich besucht -- aber bis jetzt war es nicht möglich --
Du mußt im Frühjahr nach Töplitz gehn, wenn es sich nicht verliert.
Ich kann mir denken, daß Du sehr gelitten hast. -- Mich wundert,
daß Du dabey so heiteren Sinns geblieben bist, um so schöne Sachen
auszudenken. Ich höre, daß Du eine wundersame Melusine gedichtet hast.
Auf alles bin ich gespannt -- besonders auch auf Dein Gedicht über
Böhme. Fridrich (Schlegel?) verharrt in Müssiggange, und hat nichts,
als einige Gedichte, von denen ich mehr zu wissen wünschte, zu stande
gebracht. Du hast Dich mit Wilhelm zum gemeinschaftlichen Angriff des
Cervantes verbunden, welches eine angenehme Aussicht eröffnet. Ich bin
würklich sehr fleißig. -- Wenn Du die mannigfaltigen Zerstreuungen,
Zeitverluste und Geschäfte meines Berufes kenntest, so würdest Du mir
ein gutes Lob ertheilen, daß ich soviel nebenbey gemacht habe. Mein
Roman ist im vollen Gange. 12 gedruckte Bogen sind ohngefähr fertig.
Der ganze Plan ruht ziemlich ausgeführt in meinem Kopfe. Es werden
2 Bände werden -- der Erste ist in 3 Wochen hoffentlich fertig. Er
enthält die Andeutungen und das Fußgestell des 2ten Theils. Das Ganze
soll eine Apotheose der Poesie seyn. Heinrich von Ofterdingen wird im
1sten Theile zum Dichter reif -- und im zweyten, als Dichter verklärt.
Er wird mancherley Aehnlichkeiten mit dem Sternbald haben -- nur nicht
die Leichtigkeit. Doch wird dieser Mangel vielleicht dem Inhalt nicht
ungünstig. Es ist ein erster Versuch in jeder Hinsicht -- die erste
Frucht der bei mir wieder erwachten Poesie, um deren Erstehung Deine
Bekanntschaft das größeste Verdienst hat. Ueber Speculanten war ich ganz
Speculation geworden. Es sind einige Lieder darin von meiner Art. Ich
gefalle mir sehr in der eigentlichen Romanze.
Ich werde mannigfachen Nutzen von meinem Roman haben -- der Kopf
wimmelt mir von Ideen zu Romanen und Lustspielen. Sollt ich Dich bald
sehn, so bring ich eine Erzählung und ein Märchen aus meinem Roman zur
Probe mit.
Jacob Böhm lese ich jetzt im Zusammenhange und fange ihn an zu
verstehn, wie er verstanden werden muß. Man sieht durchaus in ihm den
gewaltigen Frühling mit seinen quellenden, treibenden, bildenden und
mischenden Kräften, die von innen heraus die Welt gebären. -- Ein
ächtes Chaos voll dunkler Begier und wunderbaren Leben -- einen wahren,
auseinandergehenden Microcosmus. Es ist mir sehr lieb, ihn durch Dich
kennen gelernt zu haben. -- Um so besser ist es, daß die Lehrlinge ruhn
-- die jezt auf eine ganz andere Art erscheinen sollen. -- Es soll
ein ächtsinnbildlicher Naturroman werden. Erst muß Heinrich fertig
seyn -- Eins nach dem Andern, sonst wird nichts fertig. Darum sind
auch die Predigten liegen geblieben und ich denke sie sollen nichts
verlieren. Wenn die Litt. Zeit. nicht so jämmerlich wäre, so hätt’
ich Lust gehabt, eine Recension von Wilh. Meist. L. einzuschicken --
die freylich das völlige Gegenstück zu Fridrichs Aufsatze seyn würde.
Soviel ich auch aus Meister gelernt habe und noch lerne, so odiös ist
doch im Grunde das ganze Buch. Ich habe die ganze Recension im Kopfe.
-- Es ist ein Candide gegen die Poesie -- ein nobilitirter Roman.
Man weiß nicht wer schlechter wegkömmt -- die Poesie oder der Adel,
jene weil er sie zum Adel, dieser weil er ihn zur Poesie rechnet. Mit
Stroh und Läppchen ist der Garten der Poesie nachgemacht. Anstatt die
Comödiantinnen zu Musen zu machen, werden die Musen zu Comödiantinnen
gemacht. Es ist mir unbegreiflich, wie ich so lange habe blind seyn
können. Der Verstand ist darin wie ein naiver Teufel. Das Buch ist
unendlich merkwürdig -- aber man freut sich doch herzlich, wenn man
von der ängstlichen Peinlichkeit des 4ten Theils erlößt und zum Schluß
gekommen ist. Welch heitre Fröhlichkeit herrscht nicht dagegen in
Böhm, und diese ist’s doch allein, in der wir leben, wie der Fisch im
Wasser. -- Ich wollte noch viel darüber sagen, denn es ist mir alles
so klar und ich sehe so deutlich die große Kunst, mit der die Poesie
durch sich selbst im Meister vernichtet wird -- und während sie im
Hintergrunde scheitert, die Oeconomie sicher auf festem Grund und Boden
mit ihren Freunden sich gütlich thut, und Achselzuckend nach dem Meere
sieht.
Mein Bruder grüßt Dich herzlich -- auch meine Eltern und Sidonie
nehmen den wärmsten Antheil an Deinen Widerwärtigkeiten, und lassen
auch freundschaftlich grüßen. Wegen meiner Lieder hast Du nicht
ganz Unrecht. Fridrichen sage, daß es gut sey, wenn er das Wort
Hymnen wegließe. Ueber das Gedicht selbst mündlich mehr. Grüße die
~(weggeschnittener Streifen)~.... gern das Frühjahr zu unserer
Zusammenkunft erwarte -- entschuldige mich, daß ich nicht selbst
Fridrichen... ~(andere Seite des Streifens.)~

III.
_Weißenfels_, den 5ten April.
(Ohne Jahreszahl.)
Nur einige Zeilen heute, lieber Tieck -- Deine Idee mit Severin ist
vergeblich -- denn er hat kein Geld. -- Doch hab ich ihn auf jeden Fall
sondirt, aber er sagte mir, daß er gar nichts unternehmen könne.
Sollte denn Dein Schwager nicht die Oper am füglichsten übernehmen
können. Er kann den meisten Profit darausziehn, wenn er sie komponirt.
Mein Buchhändler Grieshammer hat auch kein Geld, und Göschen ist ein
Narr, der auch noch überdem einen Groll gegen Dich hat, und selbst
die Flügel einziehn muß. Doch Du kennst ja mehr Buchhändler, als ich,
und hast mit vielen schon in Connexion gestanden, die für Sie nicht
unvortheilhaft gewesen ist. Du kannst Dir auf alle Weise besser
rathen, als ich. Meine Geschäfte haben mir noch nicht erlaubt, die
Reisen zu machen, auf denen ich Gelegenheit finden könnte Dir zu
helfen. Sobald ich nur wegkommen kann, will ich fort. Indeß verlasse
Dich nicht auf meine Spekulationen. Mancherley Umstände können mir in
den Weg treten und es den Männern, an die ich mich wenden will, vor der
Hand unmöglich machen, meinen Wunsch zu befriedigen. Ich will auch noch
einen Mann zu Rathe ziehn, der mehr Menschen kennt und vielleicht eine
gute Gelegenheit weiß.
Das Schlimmste, lieber Tieck, ist, daß Du keinen bestimmten Aufenthalt
hast. Du könntest viel leichter Geld kriegen, wenn Du an einem Ort
einheimisch wärst und mit vielen Leuten auf einem vertraulichen Fuße.
Sähen sie dann Deine genaueingerichtete Wirthschaft und Du hättest
Geldbedürfnisse, so würden Sie Dir ohne große Umstände borgen. Aber
so steht es nicht zu ändern, daß die Meisten nicht dran wollen, einem
Unbekannten, einem Schriftsteller, ohne festes Einkommen, auf sein
bloßes Wort etwas vorzuschießen. Es ist dies eine Unbequemlichkeit
Deiner Lebensart, die schwer zu vermeiden ist. Ich versichre, wenn Du
nur eine kleine Stelle hättest, so wüßt’ ich eine Menge Leute, die Dir
Kredit geben würden, aber so darf ich nicht dran denken. Wenn ich zu
Dir komme, welches bald geschehn wird, wollen wir weitläuftiger darüber
sprechen, vielleicht, daß uns dann noch ein guter Rath beyfällt. Ich
denke mit der Ernsten euch zu besuchen, die diese Woche hoffentlich
hier durch geht.
Fertig bin ich mit dem ersten Theile meines Romans. Ich laß ihn eben
abschreiben und bring ihn mit. Es ist mir lieb, einen Anfang mit der
Ausführung einer größeren Idee gemacht zu haben. -- Ich habe viele
Jahre nicht daran gekonnt einen größeren Plan mit Geduld auszuführen,
und nun seh ich mit Vergnügen diese Schwierigkeit hinter mir. Eignes
Arbeiten bildet in der That mehr, als widerholtes Lesen. Beym
Selbstangriff findet man erst die eigentlichen Schwierigkeiten und
lernt die Kunst schätzen. Der bloße Liebhaber wird nothwendig unendlich
viel übersehn, und nur das Gemüth des Werks allenfalls richtig
beurtheilen können. Deine Schriften sind mir seitdem viel lehrreicher
geworden, und ich lese sie nie, ohne neuen Genuß und neue Entdeckungen.
Am Schluß hab ich ein Märchen eingeschaltet, das mir vorzügliche Freude
gewährt hat. Es sollte mich recht freuen, wenn es Dir gefiele.
Mein Bruder (Karl _Rostorf_) ist recht fleißig und es rührt sich in ihm
unser gemeinschaftliches Band, die Poesie. Er dichtet und schreibt,
und wie mich dünkt, nicht ohne Hoffnungen. Er hat in kurzer Zeit viele
Schwierigkeiten der ersten Versuche überwunden und seine Versification
bildet sich immer mehr. Ich habe ihn gebeten nur ämsig fortzufahren und
sich von den Fehlern der ersten Versuche nicht abschrecken zu lassen.
Er muß sich nachgerade von dem Einfluß seiner Lieblingsmuster los
machen lernen. Man lernt nur nachgerade ohne Hülfe gehn und es ist gut,
wenn die Muster auch ihren eigenen romantischen Gang gehn.
Du bist ihm noch hinderlich. Er hat sich in Dich hineingelesen und nun
wird alles tieckisch. Ich suche, ihn Dir mit guter Manier abwendig zu
machen -- Kann er erst selbst gehn, so mag er immer in Deine Fußtapfen
treten. Es freut mich sein Eyfer, der ihm gewiß belohnt wird, und ich
seh ihn gern in eine Beschäftigung vertieft, die auf alle Weise zur
Reife befördert, und den anmuthigsten Lebensgenuß gewährt. Lebe wohl.
Empfiehl uns Deiner Frau. Sidonie ist krank, indeß scheint es nicht von
Bedeutung.
Dein
Freund
_Hardenberg_.

IV.
_Dresden_, den 1ten Januar 1801.
Dein Brief hat mich herzlich gefreut. Wie lange wär ich Dir
zuvorgekommen, wenn nicht seit dem August mich eine langwierige
Krankheit des Unterleibes und der Brust völlig außer Thätigkeit gesezt
hätte. Noch währt sie und kann noch lange währen. An Arbeit ist jetzt
nicht zu denken. Der Winter legt meiner Genesung große Schwierigkeiten
in den Weg und ich kann vor dem Sommer und vielleicht dem Gebrauch des
Karlsbades auf keine gründliche Besserung hoffen. Ich schlendre so hin.
Karl ist mein beständiger Pfleger -- Julie ist auch hier und ich habe
bis auf Kräfte und Gesundheit alles was mir angenehm seyn kann. In die
Zeit meiner Krankheit haben sich überdies die traurigsten Eräugnisse
für meine und Juliens Familie gedrängt; die sich alle auf Krankheit und
Tod beziehn -- so daß es eine trübe Zeit gewesen ist. Ich bin meist
heiter gewesen.
Deine Bitte wegen Faust wird Ernst vielleicht erfüllen können. Deine
Schwägerin und die Ernsten sehn wir am liebsten und häufigsten. Erstere
gefällt uns allen sehr. Beyde freun sich unbeschreiblich auf Deine
Herkunft. Auch Körner wünscht sehr Dich kennen zu lernen.
Urtheile bitt ich Dich mir jezt zu erlassen. Gearbeitet hab’ ich
gar nichts -- aber mich viel mit Poesie in Gedanken und im Lesen
beschäftigt. Mündlich könnt ich Dir viel sagen. Sobald ich wieder etwas
machen kann, bin ich zu jeder Theilnahme bereitwillig. Von Schlegels
hab’ ich seit langer Zeit wenig gehört, und gesehn!
Beym Florentin bin ich ziemlich Deiner Meynung.
Die Sonette haben mir herrlich gefallen.
Ich bleibe noch längere Zeit hier. Deine Briefe werden mir äußerst lieb
seyn, aber Du mußt mit magern Antworten vorlieb nehmen. Was mich sehr
plagt, daß ich nicht viel sprechen darf und das war mir zum denken fast
unentbehrlich.
Lebe wohl -- grüße Deine liebe Frau herzlich. Karl wird selbst an Dich
schreiben.
Dein
treuer Freund
_Hardenberg_ ~sen~.

V.
_Dresden_, den 2ten Januar 1801.
Ihnen, lieber Tiek, muß ich auch, wenn auch nur wenige Zeilen,
schreiben. Ein jeder Freund, und nun besonders so ein seltener wie
Sie, l. Tiek, ist mir jetzt doppelt willkommen, da Alles schwankend um
mich wird, und auch das Liebste mir zu entfliehen scheint. Friz wird
Ihnen schon das meiste geschrieben haben; leider geht es mit seiner
Gesundheit noch nicht besser: -- Ich bin froh, Sie, lieber Tiek, noch
kennen gelernt zu haben: Ich komme mir mit jedem Schritt mehr isolirt
vor, und ich freue mich unendlich, in Ihnen, nicht allein einen solchen
Freund meines guten Friz, sondern auch so tausend Aehnlichkeiten von
ihm zu wissen. -- Ich lebe jetzt in den traurigsten Erwartungen,
und nur die gewisse Ueberzeugung, daß unser jetziges Leben nur eine
flüchtige Reise ist, und ein inniges Vertrauen auf Religion, die meine
tröstende Freundin bleibt, erhalten mich in leisen Hoffnungen. -- Der
Kunst und Poesie werde ich ewig treu seyn; ich bin es Friz und Ihnen
schuldig, daß ich von dieser Stufe herab auf das gewöhnliche Leben
blikke. -- Wären jezt nicht die trüben Zeiten, so hätte ich Ihnen
vielleicht ein paar Gedichte von mir geschickt; vielleicht geschieht es
noch. --
Wie sehr mich Ihre Genoveva erquickt und begeistert hat, kann ich Ihnen
nur mündlich sagen. -- Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie vielleicht
bald wieder an Friz, oder mich schrieben; den erstern, der durch
seine Krankheit jezt in Allem gehemmt ist, macht ein Brief von Ihnen
unendliche Freude. -- Zu Ostern sehen wir uns doch wohl? Gott weiß, wie
es dann steht? Ich verlange nicht in die Zukunft zu schauen, in stiller
Ergebenheit will ich tragen. -- Bleiben Sie nur der Freund Ihres Sie
aufrichtig
liebenden
_Carl Hardenberg_.

VI.
_Weissenfels_, d. 15ten Februar 1801.
Wir sind wieder hier, lieber Tiek; die Aerzte riethen meinem Bruder
Veränderung des Orts, und Ruhe, Bequemlichkeit, und gänzliche Lossagung
von Geschäften und unruhigen Zerstreuungen; Alles dies fanden wir
hier, und überdem sehnte sich mein Bruder sehr nach Hause. -- Ihren
lieben Brief, theurer Freund, habe ich erhalten, und wie sehr mir Ihre
herzliche Theilnahme wohlgethan, und mich tief gerührt hat, kann ich
nicht mit Worten ausdrücken; Ach lieber Tiek, das ist ja das Einzige,
was uns auf diesem dürren Boden übrig bleibt; Alles vergeht und
verschwindet in dem lockern Sande, und wie dankbar können wir seyn,
wenn nur noch Theilnahme geliebter Freunde uns bis zum lezten Schritte
dieses wunderlichen Labyrinthes begleitet. Mein Schicksal hat viel
ähnliches mit den Ihrigen; Meine liebsten Wünsche, meine schönsten
Hoffnungen versanken im Augenblick der Erfüllung, plözlich, wie von
einem Blitzschlag bey klarem Himmel; Wohl mir! daß ich schon oft
Stunden habe, wo die Erde mit allen ihren räthselhaften Begebenheiten
tief unter mir liegt, und ich aus der reinen Luft einer künftigen
Welt, hell und klar herabsehe; dann bin ich glücklich, und danke dem
Unendlichen für diese himmlische Offenbarung; Aber wer kann sich
losreißen auf immer von seinen Geliebten? Wer sich der Thränen bey
ihren Leiden enthalten? Ich nicht! und ich will auch nur dulden, und
in Ergebenheit die Lasten dieser Welt tragen. -- Mit Friz geht es
nicht gut; die Aussichten werden mit jedem Tage trüber; Wenn nur seine
Leiden nicht gemehrt werden; denn jezt sind diese noch erträglich; Nun
des Herrn Wille geschehe, er wird einst diese dunkeln Räthsel lösen.
-- Sie sind auch krank gewesen, guter Tiek? und haben doch zu uns
kommen wollen? Nein, Sie haben es recht gemacht, daß Sie nicht gekommen
sind; Sie hätten nur Leiden gesehen, und vielleicht Ihrer Gesundheit
geschadet, und diese sind Sie Ihrer Frau, Ihrem Kind und allen Ihren
Freunden schuldig; ich suche mich nur vor eignen Vorwürfen, etwas
versehen zu haben, zu hüten, dann wird alles leichter zu tragen. --
Die Abreise von Dresden machte uns nur der Abschied von Ihrer guten
Schwägerin, die wir herzlich lieben, und der Ernst schwer; sie haben
beyde viel zur Erheiterung meines guten Friz beygetragen, und wir haben
besonders der ersteren manche freundliche Stunde zu danken. Mit meiner
Schwester Sidonie, gieng es auch nicht zum Besten, doch ist sie jezt
wieder besser, und lebt bey meiner ältern Schwester, die in diesem
Frühjahr ihre Niederkunft erwartet, in der Ober-Lausitz. -- Leben Sie
wohl, liebster Freund, grüßen Sie Ihre liebe Frau, auch von meiner
Mutter, herzlich. Ewig
Ihr
_Carl Hardenberg_.

VII.
_Weissenfels_, d. 16ten Juny 1801.
Endlich, lieber Tiek, kann ich Ihnen schreiben, und das Versprochene
schikken. -- Mein Schicksal ändert noch nicht den seltsamen Gang, und
ich kann nur um treuen Muth und Ergebung bitten, daß ich selbst nicht
untergehe, auf dem stürmischen Meere, wo ich unter lauter Trümmern
mich nur mit Mühe aufrecht erhalte; aber, Gott sey Dank, ich habe mehr
Kraft und Stärke, als ich selbst glaubte, und ich kann heiter seyn,
und andern noch Trost und Hoffnung zusprechen. -- Wundervoller und
plözlicher werden wenig Menschen mündig und frey gesprochen, als ich;
und nur Hülfe von oben herab, konnte mir dauernden Muth geben, nicht
zu versinken auf immer in diesen bunten Getümmel. Mir ist schon oft zu
Muthe gewesen, als könnte es nun nicht länger währen; als müßte ein
Engel herabkommen und uns wekken aus dem düstern, traurigen Traum; aber
der Engel ist ja schon da, es liegt nur an uns, ihn aus uns selbst
hervorgehn zu lassen. -- Die Stütze des Harfners Augustin ist uns sehr
angemessen; Mit dieser Ueberzeugung wären wir Alle auf einmal frey. --
Meine Schwester Sidonie ist sehr krank; Auch Julie lag gefährlich; doch
geht es mit der leztern wenigstens etwas besser; ich darf nicht thun,
als nähme ich Antheil daran; Bey uns ist natürlich stille Trauer, und
im ganzen Hause fürchtet jeder einen neuen Verlust; Keiner will den
andern seine trüben Ahndungen merken lassen, und doch wird nur das
Gespräch der Erinnerung gewidmet; -- ich war selbst krank, und bin es
zum Theil noch, und hatte mich lange für das Zusammentreffen der ganzen
Familie gefürchtet; und nun da Alles noch schlimmer geht, nun kann ich
den Andern Ruhe und Heiterkeit zeigen, und sie bedürfen meiner, um sich
nicht ganz dem Trübsinn zu überlassen. -- Sagen Sie nichts in Dresden
von Juliens Krankheit; Ihre Anverwandten mögten es zur unrechten Zeit
erfahren. -- Andurch erhalten Sie die versprochene Fortsetzung von
Heinrich; ich hatte mich in der Bogen Zahl, sowie auch in der Zahl der
geistlichen Gedichte geirrt; Ich habe diese 2 Bogen, und besonders das
Gedicht mit tiefer Andacht gelesen. -- Wenn Sie fertig sind, bitte ich
mir das Manuscript wieder aus; eine Abschrift will ich Ihnen dann
geben. -- Von seinen andern Papieren schikke ich Fr. Schl. nächstens
einiges von den leztern Aufsätzen, aber mit vieler Auswahl; Sie mein
guter Tiek sollen sie ohne Auswahl haben; Sie würden gewiß meine
Gründe billigen. -- Zugleich erhalten Sie einige Gedichte von mir;
die 3 geistlichen sind ganz nach der Zeit Ordnung aufgeschrieben; sie
sind das lezte vollständige, was ich gemacht habe; Jezt nur fange ich
an, wieder an Arbeiten und Pläne zu denken; davon mündlich mehr; ich
sehe Sie gewiß noch dies Jahr, die 3 andern Gedichte sind schon früher
gemacht; das eine, sind meine ersten Stanzen, und bedürften freilich
noch mancher Ausbesserung; Ihr ächtes Urtheil versagen Sie mir gewiß
nicht; In Ihnen mein guter lieber Tiek höre ich meinen Friz; Herzliches
Lebewohl.
Ihr
_Carl Hardenberg_.
~N. S.~
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