Hamburgische Dramaturgie - 22

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nicht. Auch nur zweifeln ist Verbrechen. Undankbarer!"[2]--"Sei ruhig,
Blanca!" erwidert Essex: "ich bin entschlossen."--"Und wozu?"--"Gleich
will ich dir es schriftlich geben."
Essex setzt sich nieder, an ihren Oheim zu schreiben, und indem tritt der
Herzog aus der Galerie naeher. Er ist neugierig, zu sehen, wer sich mit
der Blanca so lange unterhaelt; und erstaunt, den Grafen von Essex zu
erblicken. Aber noch mehr erstaunt er ueber das, was er gleich darauf zu
hoeren bekoemmt. Essex hat an den Roberto geschrieben und sagt der Blanca
den Inhalt seines Schreibens, das er sofort durch den Cosme abschicken
will. Roberto soll mit allen seinen Freunden einzeln nach London kommen;
Essex will ihn mit seinen Leuten unterstuetzen; Essex hat die Gunst des
Volks; nichts wird leichter sein, als sich der Koenigin zu bemaechtigen;
sie ist schon so gut als tot.--"Erst muesst' ich sterben!" ruft auf einmal
der Herzog und koemmt auf sie los. Blanca und der Graf erstaunen ueber
diese ploetzliche Erscheinung; und das Erstaunen des letztern ist nicht
ohne Eifersucht. Er glaubt, dass Blanca den Herzog bei sich verborgen
gehalten. Der Herzog rechtfertiget die Blanca und versichert, dass sie von
seiner Anwesenheit nichts gewusst; er habe die Galerie offen gefunden und
sei von selbst hereingegangen, die Gemaelde darin zu betrachten.[3]
"Der Herzog. Bei dem Leben meines Bruders, bei dem mir noch kostbarern
Leben der Koenigin, bei--Aber genug, dass ich es sage: Blanca ist
unschuldig. Und nur ihr, Mylord, haben Sie diese Erklaerung zu danken.
Auf Sie ist im geringsten nicht dabei gesehen. Denn mit Leuten, wie
Sie, machen Leute, wie ich--
Der Graf. Prinz, Sie kennen mich ohne Zweifel nicht recht?--
Der Herzog. Freilich habe ich Sie nicht recht gekannt. Aber ich
kenne Sie nun. Ich hielt Sie fuer einen ganz andern Mann: und ich
finde, Sie sind ein Verraeter.
Der Graf. Wer darf das sagen?
Der Herzog. Ich!--Nicht ein Wort mehr! Ich will kein Wort mehr hoeren,
Graf!
Der Graf. Meine Absicht mag auch gewesen sein--
Der Herzog. Denn kurz: ich bin ueberzeugt, dass ein Verraeter kein Herz
hat. Ich treffe Sie als einen Verraeter: ich muss Sie fuer einen Mann
ohne Herz halten. Aber um so weniger darf ich mich dieses Vorteils
ueber Sie bedienen. Meine Ehre verzeiht Ihnen, weil Sie der Ihrigen
verlustig sind. Waeren Sie so unbescholten, als ich Sie sonst geglaubt,
so wuerde ich Sie zu zuechtigen wissen.
Der Graf. Ich bin der Graf von Essex. So hat mir noch niemand
begegnen duerfen, als der Bruder des Koenigs von Frankreich.
Der Herzog. Wenn ich auch der nicht waere, der ich bin; wenn nur Sie
der waeren, der Sie nicht sind, ein Mann von Ehre: so sollten Sie wohl
empfinden, mit wem Sie zu tun haetten.--Sie, der Graf von Essex? Wenn
Sie dieser berufene Krieger sind: wie koennen Sie so viele grosse Taten
durch eine so unwuerdige Tat vernichten wollen?--"

----Fussnote
[1]
Ay tal traicion! vive el Cielo,
Que de amarla estoy corrido.
Blanca, que es mi dulce dueno,
Blanca, a quien quiero, y estimo,
Me propone tal traicion!
Que hare, porque si ofendido,
Respondiendo, como es justo,
Contra su traicion me irrito,
No por eso ha de evitar
So resuelto desatino.
Pues darle cuenta a la Reina
Es imposible, pues quiso
Mi suerte, que tenga parte
Blanca en aqueste delito.
Pues si procuro con ruegos
Disuadirla, es desvario,
Que es una mujer resuelta
Animal tan vengativo,
Que no se dobla a los riesgos:
Antes con afecto impio,
En el mismo rendimiento
Suelen aguzar los filos;
Y quiza desesperada
De mi enojo, o mi desvio,
Se declarara con otro
Menos leal, menos fino,
Que quiza por ella intente
Lo que yo hacer no he querido.
[2]
Si estas consultando, Conde,
Alla dentro de ti mismo
Lo que has de hacer, no me quieres,
Ya el dudarlo fue delito.
Vive Dios, que eres ingrato!
[3]
Por vida del Rey mi hermano,
Y por la que mas estimo,
De la Reina mi senora,
Y por--pero yo lo digo,
Que en mi es el mayor empeno
De la verdad del decirlo,
Que no tiene Blanca parte
De estar yo aqui--
------
Y estad muy agradecido
A Blanca, de que yo os de,
No satisfaccion, aviso
De esta verdad, porque a vos,
Hombres como yo--Cond. Imagino
Que no me conoceis bien.
Duq. No os habia conocido
Hasta aqui; mas ya os conozco,
Pues ya tan otro os he visto
Que os reconozco traidor.
Cond. Quien dijere--Duq. Yo lo digo
No pronuncieis algo, Conde,
Que ya no puedo sufriros.
Cond. Cualquier cosa que yo intente--
Duq. Mirad que estoy persuadido
Que hace la traicion cobardes;
Y asi cuando os he cogido
En un lance que me da
De que sois cobarde indicios,
No he de aprovecharme de esto,
Y asi os perdona mi brio
Ese rato que teneis
El valor desminuido;
Que a estar todo vos entero,
Supiera daros castigo.
Cond. Yo soy el Conde de Sex
Y nadie se me ha atrevido
Sino el hermano del Rey
De Francia. Duq. Yo tengo brio
Para que sin ser quien soy,
Pueda mi valor invicto
Castigar, no digo yo
Solo a vos, mas a vos mismo,
Siendo leal, que es lo mas
Con que queda encarecido.
Y pues sois tan gran Soldado,
No echeis a perder, os pido
Tantas heroicas hazanas
Con un hecho tan indigno--
----Fussnote


Zweiundsechzigstes Stueck
Den 4. Dezember 1767
Der Herzog faehrt hierauf fort, ihm sein Unrecht in einem etwas gelindern
Tone vorzuhalten. Er ermahnt ihn, sich eines Bessern zu besinnen; er will
es vergessen, was er gehoert habe; er ist versichert, dass Blanca mit dem
Grafen nicht einstimmen und dass sie selbst ihm eben das wuerde gesagt
haben, wenn er, der Herzog, ihr nicht zuvorgekommen waere. Er schliesst
endlich: "Noch einmal, Graf; gehen Sie in sich! Stehen Sie von einem so
schaendlichen Vorhaben ab! Werden Sie wieder Sie selbst! Wollen Sie aber
meinem Rate nicht folgen: so erinnern Sie sich, dass Sie einen Kopf haben,
und London einen Henker!"[1]--Hiermit entfernt sich der Herzog. Essex ist
in der aeussersten Verwirrung; es schmerzt ihn, sich fuer einen Verraeter
gehalten zu wissen; gleichwohl darf er es itzt nicht wagen, sich gegen
den Herzog zu rechtfertigen; er muss sich gedulden, bis es der Ausgang
lehre, dass er da seiner Koenigin am getreuesten gewesen sei, als er es am
wenigsten zu sein geschienen.[2] So spricht er mit sich selbst: zur
Blanca aber sagt er, dass er den Brief sogleich an ihren Oheim senden
wolle, und geht ab. Blanca desgleichen; nachdem sie ihren Unstern
verwuenscht, sich aber noch damit getroestet, dass es kein Schlimmerer als
der Herzog sei, welcher von dem Anschlage des Grafen wisse.
Die Koenigin erscheinet mit ihrem Kanzler, dem sie es vertrauet hat, was
ihr in dem Garten begegnet. Sie befiehlt, dass ihre Leibwache alle Zugaenge
wohl besetzt; und morgen will sie nach London zurueckkehren. Der Kanzler
ist der Meinung, die Meuchelmoerder aufsuchen zu lassen und durch ein
oeffentliches Edikt demjenigen, der sie anzeigen werde, eine ansehnliche
Belohnung zu verheissen, sollte er auch selbst ein Mitschuldiger sein.
"Denn da es ihrer zwei waren", sagt er, "die den Anfall taten, so kann
leicht einer davon ein ebenso treuloser Freund sein, als er ein treuloser
Untertan ist."[3] Aber die Koenigin missbilliget diesen Rat; sie haelt es
fuer besser, den ganzen Vorfall zu unterdruecken und es gar nicht bekannt
werden zu lassen, dass es Menschen gegeben, die sich einer solchen Tat
erkuehnen duerfen. "Man muss", sagt sie, "die Welt glauben machen, dass die
Koenige so wohl bewacht werden, dass es der Verraeterei unmoeglich ist, an
sie zu kommen. Ausserordentliche Verbrechen werden besser verschwiegen,
als bestraft. Denn das Beispiel der Strafe ist von dem Beispiele der
Suende unzertrennlich; und dieses kann oft ebensosehr anreizen, als jenes
abschrecken."[4]
Indem wird Essex gemeldet und vorgelassen. Der Bericht, den er von dem
gluecklichen Erfolge seiner Expedition abstattet, ist kurz. Die Koenigin
sagt ihm auf eine sehr verbindliche Weise: "Da ich Euch wieder erblicke,
weiss ich von dem Ausgange des Krieges schon genug."[5] Sie will von
keinen naehern Umstaenden hoeren, bevor sie seine Dienste nicht belohnt, und
befiehlt dem Kanzler, dem Grafen sogleich das Patent als Admiral von
England auszufertigen. Der Kanzler geht; die Koenigin und Essex sind
allein; das Gespraech wird vertraulicher; Essex hat die Schaerpe um; die
Koenigin bemerkt sie, und Essex wuerde es aus dieser blossen Bemerkung
schliessen, dass er sie von ihr habe, wenn er es aus den Reden der Blanca
nicht schon geschlossen haette. Die Koenigin hat den Grafen schon laengst
heimlich geliebt; und nun ist sie ihm sogar das Leben schuldig.[6] Es
kostet ihr alle Muehe, ihre Neigung zu verbergen. Sie tut verschiedne
Fragen, ihn auszulocken und zu hoeren, ob sein Herz schon eingenommen, und
ob er es vermute, wem er das Leben in dem Garten gerettet. Das letzte
gibt er ihr durch seine Antworten gewissermassen zu verstehen, und zugleich,
dass er fuer ebendiese Person mehr empfinde, als er derselben zu entdecken
sich erkuehnen duerfe. Die Koenigin ist auf dem Punkte, sich ihm zu erkennen
zu geben: doch siegt noch ihr Stolz ueber ihre Liebe. Ebensosehr hat der
Graf mit seinem Stolze zu kaempfen: er kann sich des Gedankens nicht
entwehren, dass ihn die Koenigin liebe, ob er schon die Vermessenheit
dieses Gedankens erkennet. (Dass diese Szene groesstenteils aus Reden
bestehen muesse, die jedes seitab fuehret, ist leicht zu erachten.) Sie
heisst ihn gehen und heisst ihn wieder so lange warten, bis der Kanzler ihm
das Patent bringe. Er bringt es; sie ueberreicht es ihm; er bedankt sich,
und das Seitab faengt mit neuem Feuer an.
"Die Koenigin. Toerichte Liebe!--
Essex. Eitler Wahnsinn!--
Die Koenigin. Wie blind!--
Essex. Wie verwegen!--
Die Koenigin. So tief willst du, dass ich mich herabsetze?--
Essex. So hoch willst Du, dass ich mich versteige?--
Die Koenigin. Bedenke, dass ich Koenigin bin!
Essex. Bedenke, dass ich Untertan bin!
Die Koenigin. Du stuerzest mich bis in den Abgrund,--
Essex. Du erhebest mich bis zur Sonne,--
Die Koenigin. Ohne auf meine Hoheit zu achten.
Essex. Ohne meine Niedrigkeit zu erwaegen.
Die Koenigin. Aber, weil du meines Herzens dich bemeistert:--
Essex. Aber, weil Du meiner Seele Dich bemaechtiget:--
Die Koenigin. So stirb da, und komm' nie auf die Zunge!
Essex. So stirb da, und komm' nie ueber die Lippen!"[7]
(Ist das nicht eine sonderbare Art von Unterhaltung? Sie reden
miteinander und reden auch nicht miteinander. Der eine hoert, was der
andere nicht sagt, und antwortet auf das, was er nicht gehoert hat. Sie
nehmen einander die Worte nicht aus dem Munde, sondern aus der Seele.
Man sage jedoch nicht, dass man ein Spanier sein muss, um an solchen
unnatuerlichen Kuensteleien Geschmack zu finden. Noch vor einige dreissig
Jahre fanden wir Deutsche ebensoviel Geschmack daran; denn unsere
Staats-und Heldenaktionen wimmelten davon, die in allem nach den
spanischen Mustern zugeschnitten waren.)
Nachdem die Koenigin den Essex beurlaubet und ihm befohlen, ihr bald
wieder aufzuwarten, gehen beide auf verschiedene Seiten ab und machen dem
ersten Aufzuge ein Ende.--Die Stuecke der Spanier, wie bekannt, haben
deren nur drei, welche sie Jornadas, Tagewerke, nennen. Ihre
alleraeltesten Stuecke hatten viere: sie krochen, sagt Lope de Vega, auf
allen vieren, wie Kinder; denn es waren auch wirklich noch Kinder von
Komoedien. Virves war der erste, welcher die vier Aufzuege auf drei
brachte; und Lope folgte ihm darin, ob er schon die ersten Stuecke seiner
Jugend, oder vielmehr seiner Kindheit, ebenfalls in vieren gemacht hatte.
Wir lernen dieses aus einer Stelle in des letztern "Neuen Kunst, Komoedien
zu machen"[8]; mit der ich aber eine Stelle des Cervantes in Widerspruch
finde[9], wo sich dieser den Ruhm anmasst, die spanische Komoedie von fuenf
Akten, aus welchen sie sonst bestanden, auf drei gebracht zu haben. Der
spanische Literator mag diesen Widerspruch entscheiden; ich will mich
dabei nicht aufhalten.

----Fussnote
[1]
Miradlo mejor, dejad
Un intento tan indigno,
Corresponded a quien sois,
Y sino bastan avisos,
Mirad que hay Verdugo en Londres,
Y en vos cabeza, harto os digo.
[2]
No he de responder al Duque
Hasta que el suceso mismo
Muestre como fueron falsos
De mi traicion los indicios,
Y que soy mas leal, cuando
Mas traidor he parecido.
[3]
Y pues son dos los culpados
Podra ser, que alguno de ellos
Entregue al otro; que es llano,
Que sera traidor amigo
Quien fue desleal vasallo.
[4]
Y es gran materia de estado
Dar a entender, que los Reyes
Estan en si tan guardados
Que aunque la traicion los busque,
Nunca ha de poder hallarlos;
Y asi el secreto averiguee
Enormes delitos, cuando
Mas que el castigo, escarmientos
De ejemplares el pecado.
[5]
Que ya solo con miraros
Se el suceso de la guerra.
[6]
No bastaba, amor tirano,
Una inclinacion tan fuerte,
Sin que te hayas ayudado
Del deberle yo la vida?
[7]
Rein. Loco Amor--Cond. Necio imposible--
Rein. Que ciego--Cond. Que temerario--
Rein. Me abates a tal bajeza--
Cond. Me quieres subir tan alto--
Rein. Advierte, que soy la Reina--
Cond. Advierte, que soy vasallo--
Rein. Pues me humillas al abismo--
Cond. Pues me acercas a los rayos--
Rein. Sin reparar mi grandeza--
Cond. Sin mirar mi humilde estado--
Rein. Ya que te miro aca dentro--
Cond. Ya que en mi te vas entrando--
Rein. Muere entre el pecho, y la voz.
Cond. Muere entre el alma, y los labios.
[8]
"Arte nuevo de hazer Comedias", die sich hinter des Lope "Rimas"
befindet.
El Capitan Virues; insigne ingenio,
Puso en tres actos la Comedia, que antes
Andaba en cuatro, como pies de nino,
Que eran entonces ninas las Comedias,
Y yo las escribi de once, y doce anos,
De a cuatro actos, y de a cuatro pliegos,
Porque cada acto un pliego contenia.
[9] In der Vorrede zu seinen Komoedien: Donde me atrevi a reducir las
Comedias a tres Jornadas, de cinco que tenian.
----Fussnote


Dreiundsechzigstes Stueck
Den 8. Dezember 1767
Die Koenigin ist von dem Landgute zurueckgekommen; und Essex gleichfalls.
Sobald er in London angelangt, eilte er nach Hofe, um sich keinen
Augenblick vermissen zu lassen. Er eroeffnet mit seinem Cosme den zweiten
Akt, der in dem koeniglichen Schlosse spielt. Cosme hat, auf Befehl des
Grafen, sich mit Pistolen versehen muessen; der Graf hat heimliche Feinde;
er besorgt, wenn er des Nachts spaet vom Schlosse gehe, ueberfallen zu
werden. Er heisst den Cosme, die Pistolen nur indes in das Zimmer der
Blanca zu tragen und sie von Floren aufheben zu lassen. Zugleich bindet
er die Schaerpe los, weil er zur Blanca gehen will. Blanca ist
eifersuechtig; die Schaerpe koennte ihr Gedanken machen; sie koennte sie
haben wollen; und er wuerde sie ihr abschlagen muessen. Indem er sie dem
Cosme zur Verwahrung uebergibt, koemmt Blanca dazu. Cosme will sie
geschwind verstecken: aber es kann so geschwind nicht geschehen, dass es
Blanca nicht merken sollte. Blanca nimmt den Grafen mit sich zur Koenigin;
und Essex ermahnt im Abgehen den Cosme, wegen der Schaerpe reinen Mund zu
halten und sie niemanden zu zeigen.
Cosme hat, unter seinen andern guten Eigenschaften, auch diese, dass er
ein Erzplauderer ist. Er kann kein Geheimnis eine Stunde bewahren; er
fuerchtet ein Geschwaer im Leibe davon zu bekommen; und das Verbot des
Grafen hat ihn zu rechter Zeit erinnert, dass er sich dieser Gefahr
bereits sechsunddreissig Stunden ausgesetzt habe.[1] Er gibt Floren die
Pistolen und hat den Mund schon auf, ihr auch die ganze Geschichte von
der maskierten Dame und der Schaerpe zu erzaehlen. Doch eben besinnt er
sich, dass es wohl eine wuerdigere Person sein muesse, der er sein Geheimnis
zuerst mitteile. Es wuerde nicht lassen, wenn sich Flora ruehmen koennte,
ihn dessen defloriert zu haben.[2] (Ich muss von allerlei Art des
spanischen Witzes eine kleine Probe einzuflechten suchen.)
Cosme darf auf diese wuerdigere Person nicht lange warten. Blanca wird von
ihrer Neugierde viel zu sehr gequaelt, dass sie sich nicht, sobald als
moeglich, von dem Grafen losmachen sollen, um zu erfahren, was Cosme
vorhin so hastig vor ihr zu verbergen gesucht. Sie koemmt also sogleich
zurueck, und nachdem sie ihn zuerst gefragt, warum er nicht schon nach
Schottland abgegangen, wohin ihn der Graf schicken wollen, und er ihr
geantwortet, dass er mit anbrechendem Tage abreisen werde: verlangt sie zu
wissen, was er da versteckt halte? Sie dringt in ihn; doch Cosme laesst
nicht lange in sich dringen. Er sagt ihr alles, was er von der Schaerpe
weiss; und Blanca nimmt sie ihm ab. Die Art, mit der er sich seines
Geheimnisses entlediget, ist aeusserst ekel. Sein Magen will es nicht
laenger bei sich behalten; es stoesst ihm auf; es kneipt ihn; er steckt den
Finger in den Hals; er gibt es von sich, und um einen bessern Geschmack
wieder in den Mund zu bekommen, laeuft er geschwind ab, eine Quitte oder
Olive darauf zu kauen.[3] Blanca kann aus seinem verwirrten Geschwaetze
zwar nicht recht klug werden: sie versteht aber doch so viel daraus, dass
die Schaerpe das Geschenk einer Dame ist, in die Essex verliebt werden
koennte, wenn er es nicht schon sei. "Denn er ist doch nur ein Mann", sagt
sie. "Und wehe der, die ihre Ehre einem Manne anvertrauet hat! Der beste
ist noch so schlimm! "[4]--Um seiner Untreue also zuvorzukommen, will sie
ihn je eher je lieber heiraten.
Die Koenigin tritt herein und ist aeusserst niedergeschlagen. Blanca fragt,
ob sie die uebrigen Hofdamen rufen soll: aber die Koenigin will lieber
allein sein; nur Irene soll kommen und vor dem Zimmer singen. Blanca geht
auf der einen Seite nach Irenen ab, und von der andern koemmt der Graf.
Essex liebt die Blanca: aber er ist ehrgeizig genug, auch der Liebhaber
der Koenigin sein zu wollen. Er wirft sich diesen Ehrgeiz selbst vor; er
bestraft sich deswegen; sein Herz gehoert der Blanca; eigennuetzige
Absichten muessen es ihr nicht entziehen wollen; unechte Konvenienz muss
keinen echten Affekt besiegen.[5] Er will sich also lieber wieder
entfernen, als er die Koenigin gewahr wird: und die Koenigin, als sie ihn
erblickt, will ihm gleichfalls ausweichen. Aber sie bleiben beide. Indem
faengt Irene vor dem Zimmer an zu singen. Sie singt eine Redondilla, ein
kleines Lied von vier Zeilen, dessen Sinn dieser ist: "Sollten meine
verliebten Klagen zu deiner Kenntnis gelangen: oh, so lass das Mitleid,
welches sie verdienen, den Unwillen ueberwaeltigen, den du darueber
empfindest, dass ich es bin, der sie fuehret." Der Koenigin gefaellt das
Lied; und Essex findet es bequem, ihr durch dasselbe, auf eine versteckte
Weise, seine Liebe zu erklaeren. Er sagt, er habe es glossieret[6] und
bittet um Erlaubnis, ihr seine Glosse vorsagen zu duerfen. In dieser
Glosse beschreibt er sich als den zaertlichsten Liebhaber, dem es aber die
Ehrfurcht verbiete, sich dem geliebten Gegenstande zu entdecken. Die
Koenigin lobt seine Poesie: aber sie missbilliget seine Art zu lieben.
"Eine Liebe", sagt sie unter andern, "die man verschweigt, kann nicht
gross sein; denn Liebe waechst nur durch Gegenliebe, und der Gegenliebe
macht man sich durch das Schweigen mutwillig verlustig."

----Fussnote
[1]
--Yo no me acordaba
De decirlo, y lo callaba.
Y como me lo entrego,
Ya por decirlo reviento,
Que tengo tal propiedad,
Que en un hora, o la mitad,
Se me hace postema un cuento.
[2]
Alla va Flora; mas no,
Sera persona mas grave--
No es bien que Flora se alabe
Que el cuento me desfloro.
[3]
Ya se me viene a la boca
La purga.--
O que regueeldos tan secos
Me vienen! terrible aprieto.--
Mi estomago no lo lleva;
Protesto que es gran trabajo,
Meto los dedos.--
Y pues la purga he trocado,
Y el secreto he vomitado
Desde el principio hasta el fin,
Y sin dejar cosa alguna,
Tal asco me dio al decillo,
Voy a probar de en membrillo,
O a morder de una accituna.--
[4]
Es hombre al fin, y ay! de aquella
Que a un hombre fio su honor,
Siendo tan malo, el mejor.
[5]
Abate, abate las alas
No subas tanto, busquemos
Mas proporcionada esfera
A tan limitado vuelo.
Blanca me quiere, y a Blanca
Adoro yo ya en mi dueno;
Pues como de amor tan noble
Por una ambicion me alejo?
No conveniencia bastarda
Venza un legitimo afecto.
[6] Die Spanier haben eine Art von Gedichten, welche sie Glosas nennen.
Sie nehmen eine oder mehrere Zeilen gleichsam zum Texte und erklaeren oder
umschreiben diesen Text so, dass sie die Zeilen selbst in diese Erklaerung
oder Umschreibung wiederum einflechten. Den Text heissen sie Mote oder
Letra, und die Auslegung insbesondere Glosa, welches denn aber auch der
Name des Gedichts ueberhaupt ist. Hier laesst der Dichter den Essex das Lied
der Irene zum Mote machen, das aus vier Zeilen besteht, deren jede er in
einer besondern Stanze umschreibt, die sich mit der umschriebenen Zeile
schliesst. Das Ganze sieht so aus:
Mote.
Si acaso mis desvarios
Llegaren a tus umbrales,
La lastima de ser males
Quite el horror de ser mios.
Glosa.
Aunque el dolor me provoca
Decir mis quejas no puedo,
Que es mi osadia tan poca,
Que entre el respeto, y el miedo
Se me mueren en la boca;
Y asi no llegan tan mios
Mis males a tus orejas,
Porque no han de ser oidos
Si acaso digo mis quejas,
Si acaso mis desvarios.
El ser tan mal explicados
Sea su mayor indicio,
Que trocando en mis cuidados
El silencio, y vos su oficio,
Quedaran mas ponderados:
Desde hoy por estas senales
Sean de ti conocidos,
Que sin duda son mis males
Si algunos mal repetidos
Llegaren a tus umbrales.
Mas ay Dies! que mis cuidados
De tu crueldad conocidos,
Aunque mas acreditados,
Seran menos adquiridos.
Que con los otros mezclados:
Porque no sabiendo a cuales
Mas tu ingratitud se deba
Viendolos todos iguales
Fuerza es que en comun te mueva
La lastima de ser males.
En mi este afecto violento
Tu hermoso desden le causa;
Tuyo, y mio es mi tormento;
Tuyo, porque eres la causa;
Y mio, porque yo le siento:
Sepan, Laura, tus desvios
Que mis males son tan suyos,
Y en mis cuerdos desvarios
Esto que tienen de tuyos
Quite el horror de ser mios.
Es muessen aber eben nicht alle Glossen so symmetrisch sein als diese.
Man hat alle Freiheit, die Stanzen, die man mit den Zeilen des Mote
schliesst, so ungleich zu machen, als man will. Man braucht auch nicht
alle Zeilen einzuflechten; man kann sich auf eine einzige einschraenken
und diese mehr als einmal wiederholen. uebrigens gehoeren diese Glossen
unter die aelteren Gattungen der spanischen Poesie, die nach dem Boscan
und Garcilasso ziemlich aus der Mode gekommen.

----Fussnote


Vierundsechzigstes Stueck
Den 11. Dezember 1767
Der Graf versetzt, dass die vollkommenste Liebe die sei, welche keine
Belohnung erwarte; und Gegenliebe sei Belohnung. Sein Stillschweigen
selbst mache sein Glueck: denn solange er seine Liebe verschweige, sei sie
noch unverworfen, koenne er sich noch von der suessen Vorstellung taeuschen
lassen, dass sie vielleicht duerfe genehmiget werden. Der Unglueckliche sei
gluecklich, solange er noch nicht wisse, wie ungluecklich er sei.[1] Die
Koenigin widerlegt diese Sophistereien als eine Person, der selbst daran
gelegen ist, dass Essex nicht laenger darnach handle: und Essex, durch
diese Widerlegung erdreistet, ist im Begriff, das Bekenntnis zu wagen,
von welchem die Koenigin behauptet, dass es ein Liebhaber auf alle Weise
wagen muesse; als Blanca hereintritt, den Herzog anzumelden. Diese
Erscheinung der Blanca bewirkt einen von den sonderbarsten
Theaterstreichen. Denn Blanca hat die Schaerpe um, die sie dem Cosme
abgenommen, welches zwar die Koenigin, aber nicht Essex gewahr wird.[2]
"Essex. So sei es gewagt!--Frisch! Sie ermuntert mich selbst. Warum
will ich an der Krankheit sterben, wenn ich an dem Hilfsmittel sterben
kann? Was fuerchte ich noch?--Koenigin, wann denn also,--
Blanca. Der Herzog, Ihre Majestaet,--
Essex. Blanca koennte nicht ungelegener kommen.
Blanca. Wartet in dem Vorzimmer,--
Die Koenigin. Ah! Himmel!
Blanca. Auf Erlaubnis,--
Die Koenigin. Was erblicke ich?
Blanca. Hereintreten zu duerfen.
Die Koenigin. Sag ihm--Was seh' ich!--Sag ihm, er soll warten.--Ich
komme von Sinnen!--Geh, sag ihm das.
Blanca. Ich gehorche.
Die Koenigin. Bleib! Komm her! naeher!
Blanca. Was befehlen Ihro Majestaet?--
Die Koenigin. Oh, ganz gewiss!--Sage ihm--Es ist kein Zweifel mehr!--
Geh, unterhalte ihn einen Augenblick,--Weh, mir!--Bis ich selbst zu
ihm herauskomme. Geh, lass mich!
Blanca. Was ist das?--Ich gehe.
Essex. Blanca ist weg. Ich kann nun wieder fortfahren,--
Die Koenigin. Ha, Eifersucht!
Essex. Mich zu erklaeren.--Was ich wage, wage ich auf ihre eigene
Ueberredung.
Die Koenigin. Mein Geschenk in fremden Haenden! Bei Gott!--Aber ich
muss mich schaemen, dass eine Leidenschaft so viel ueber mich vermag!
Essex. Wenn denn also,--wie Ihre Majestaet gesagt, und wie ich
einraeumen muss,--das Glueck, welches man durch Furcht erkauft,--sehr
teuer zu stehen koemmt; wenn man viel edler stirbt:--so will auch
ich,--
Die Koenigin. Warum sagen Sie das, Graf?
Essex. Weil ich hoffe, dass, wann ich--Warum fuerchte ich mich noch?--
wann ich Ihre Majestaet meine Leidenschaft bekannte,--dass einige
Liebe--
Die Koenigin. Was sagen Sie da, Graf? An mich richtet sich das? Wie?
Tor! Unsinniger! Kennen Sie mich auch? Wissen Sie, wer ich bin?
Und wer Sie sind? Ich muss glauben, dass Sie den Verstand verloren.--"
Und so fahren Ihre Majestaet fort, den armen Grafen auszufenstern, dass es
eine Art hat! Sie fragt ihn, ob er nicht wisse, wie weit der Himmel ueber
alle menschliche Erfrechungen erhaben sei? Ob er nicht wisse, dass der
Sturmwind, der in den Olymp dringen wolle, auf halbem Wege zurueckbrausen
muesse? Ob er nicht wisse, dass die Duenste, welche sich zur Sonne erhueben,
von ihren Strahlen zerstreuet wuerden?--Wer vom Himmel gefallen zu sein
glaubt, ist Essex. Er zieht sich beschaemt zurueck und bittet um Verzeihung.
Die Koenigin befiehlt ihm, ihr Angesicht zu meiden, nie ihren Palast wieder
zu betreten und sich gluecklich zu schaetzen, dass sie ihm den Kopf lasse,
in welchem sich so eitle Gedanken erzeugen koennen.[3] Er entfernt sich;
und die Koenigin geht gleichfalls ab, nicht ohne uns merken zu lassen, wie
wenig ihr Herz mit ihren Reden uebereinstimme.
Blanca und der Herzog kommen an ihrer Statt, die Buehne zu fuellen. Blanca
hat dem Herzog es frei gestanden, auf welchem Fusse sie mit dem Grafen
stehe; dass er notwendig ihr Gemahl werden muesse, oder ihre Ehre sei
verloren. Der Herzog fasst den Entschluss, den er wohl fassen muss; er will
sich seiner Liebe entschlagen: und ihr Vertrauen zu vergelten, verspricht
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